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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
und Vorrichtungen zum Packen von Chromatographiesäulen mit
Teilchenmedium zur Verwendung in der Chromatographie.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Teilchenchromatographiemedien in
Chromatographiesäulen
zu packen ist keine leichte Aufgabe, v. a. wenn es sich um große Säulen (z.
B. mit Durchmessern von 100 mm bis zu 2000 mm und mehr), wie sie
in der industriellen präparativen
Chromatographie verwendet werden, handelt. Typische Anforderungen
sind, dass das gepackte Bett durchgehend und einheitlich ist, und
es das Säulenvolumen
zur Gänze
ausfüllt
sowie anfänglich
ausreichend komprimiert wird, um sich unter den Fluidströmungsbedingungen,
die anschließend
während
der Chromatographie vorherrschen, nicht zu verlagern. Ein schlecht
gepacktes Bett ist praktisch unbrauchbar und hat kostspielige Folgen,
wenn man an den hohen Wert der mittels Chromatographie gereinigten Produkte
denkt.
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Herkömmlich wird eine Säule so gepackt,
dass die Deckwand (Endplatte oder Kolben) der Säule entfernt wird und das Medium
in Form einer Aufschlämmung
in einem geeigneten flüssigen
Vehikel eingefüllt
wird. Das Vehikel fließt
durch den Trennfilter (Sinter) am Fuße der Säule und läuft durch eine Abwasseröffnung ab, während sich
das Bett aus festem Medium (z. B. Silicamaterial) nach und nach
anhäuft,
um das Säulenvolumen
auszufüllen.
Dies ist eine anspruchsvolle und zeitintensive Vorgangsweise.
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Aus diesem Grund wird in jüngster Zeit
bevorzugt automatisches Packen mittels einer Packöffnung in der
Säulenwand
herangezogen. Die Packöffnung,
die über
eine Zufuhrleitung mit einer Aufschlämmung des Mediums gefüttert wird,
kann ein Loch mit einem einfachen Öffnungs-/Schließ-Steuerelement
sein. Eine bekannte Methode ist z. B. das Öffnen und Schließen des
Lochs in Bezug auf das Säuleninnere
mittels einer kolbenartigen Bewegung der Säulenendzelle, wodurch das Loch
abgedeckt sowie freigelegt wird. Die Packöffnung kann eine Düse oder
eine komplizierte Düsen-
oder Spritzdüsenanordnung
umfassen (siehe z. B. GB-A-2258415 und WO-A-96/10451). Darin werden Anordnungen
beschrieben, bei denen die Aufschlämmung über eine Sprühdüse in die
Säule eintritt,
die über
eine Vielzahl an Sprühöffnungen
verfügt,
um die hereinkommende Strömung
zu verteilen. Ein weiteres Merkmal ist es, dass die Düse zumindest
während
des Einspritzens der Aufschlämmung
von der Säulenwand
in das Säuleninnere
ragt. In den vorliegenden Vorschlägen werden vorzugsweise Spritzdüsenanordnungen,
die eines oder beide dieser Merkmale aufweisen, verwendet.
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Das Einleiten einer Aufschlämmung durch
eine begrenzte Packöffnung
setzt mehrere wichtige Anforderungen voraus, die weitestgehend mit
der Notwendigkeit verbunden sind, die Aufschlämmung unter wesentlichem Druck
einzuleiten, um eine Strömungsgeschwindigkeit
zu erreichen, die zum Verteilen der Aufschlämmung sowie zum Packen des
Betts geeignet ist. Es können,
je nach Begleitumständen,
verschiedene Schwierigkeiten auftreten, wie z. B. ungeeignete Packungsniveaus,
Beschädigung
der Medienteilchen (besonders bei großen Teilchengrößen) und
Trennung der aufgeschlämmten
Teilchen vom flüssigen
Aufschlämmungsvehikel im
unter Druck gesetzten Zufuhrsystem. Aus der US-A-5610322 und der
EP-A-0515955 ist es bekannt, das Teilchenmedium entlang einer Medium-Zufuhrleitung
an einer Strömungseinmündung in
die Zufuhrleitung einzuleiten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung hat zum
Ziel, neue und nützliche
Verfahren und Vorrichtungen vorzusehen, anhand derer Teilchenchromatographiemedien über eine
Packöffnung
in der Säulenwand,
vorzugsweise durch eine Düse
oder Sprühdüse, in Chromatographiesäulen gepackt
werden können.
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Allgemein formuliert legen die Erfinder
nahe, eine Druckbewegungsströmung
von flüssigem
Vehikel entlang einer Zuführleitung,
die zur Packöffnung
führt, üblicherweise
mittels einer Pumpe einzurichten, und eine separate Strömung des
Teilchenmediums in die Zufuhrleitung einzuführen, die in der Bewegungsströmung mitgerissen
wird. Das Medium wird vorzugsweise als eine Dispersion in einem
flüssigen
Vehikel, das dasselbe wie für
die Bewegungsströmung
verwendete sein kann, in die Zuführleitung
eingeführt.
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Die Bewegungsströmung des flüssigen Vehikels kann dann stromauf
von der Strömungsmündung, bei der
das Medium mitgerissen wird, im Wesentlichen oder gänzlich frei
von Teilchenmedium sein.
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Da der zum Packen notwendige Druck
durch die Bewegungsströmung
bereitgestellt werden kann, kann die Teilchenmediumströmung bei
einer niedrigeren Druckhöhe
eingeführt
werden. Dadurch wird verhindert, dass das Medium selbst einem Pumpen
bei Packdruck ausgesetzt werden muss, wobei es zu mechanischem Abbau
der Teilchen kommen kann, oder überhaupt
gepumpt werden muss. Darüber
hinaus wird ein besseres Packen v. a. von Medien mit großen Teilchen
ermöglicht,
die besonders anfällig
sind, in einer Pumpe beschädigt
zu werden.
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Ein weiterer spezieller Vorteil kann
bei Fällen
erzielt werden, bei denen das Medium und das flüssige Vehikel schlecht kompatibel
sind. Dies kann insbesondere dann eintreten, wenn einer der folgenden
Punkte zutrifft:
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- – das
Medium und das flüssige
Vehikel weisen eine stark unterschiedliche Polarität auf;
- – die
Mediumteilchen sind groß;
- – das
flüssige
Vehikel besitzt eine niedrige Viskosität.
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Ein Beispiel dafür ist eine Aufschlämmung aus
Silicamaterial in Normalphase in einem organischen Lösungsmittel,
insbesondere einem nicht-polaren organischen Lösungsmittel. Die Erfinder haben
herausgefunden, dass ihre Verfahren ein effektives Packen von Medium-Nehikel-Kombinationen
ermöglichen,
die sich, wenn sie als Aufschlämmung
gepumpt werden, trennen würden.
Aufgrund der allgemeinen Notwendigkeit, zwischen einer breiten Auswahl
an Lösungsmitteln
zur Verwendung als Elutionsmittel in der Chromatographie auswählen zu
können,
ist dies eine wertvolle Eigenschaft. Es wird besonders bevorzugt,
die Füllung
mit demselben Lösungsmittel
aufzuschlämmen.
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Das Verfahren ist jedoch für eine große Bandbreite
an Medien nützlich.
Es kann z. B. verhindern, dass weiche oder spröde Medien einem mechanischen
Pumpen unterzogen werden müssen.
Mögliche
Medien umfassen feste, halbfeste oder weichere Medien wie Medien
aus sämtlichen
Silicamaterialien, Polystyrendivinylbenzol, Polymethacrylaten, Agarose,
Dextran oder Zellulosederivaten.
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Die Erfinder leiten die Teilchenmediumströmung an
einem Bereich der Zufuhrleitung mit geringerem Druck und mittels
eines darin angeordneten Ejektors (Strahlpumpe) in die Druckbewegungsströmung ein.
Der Ejektor besteht in einer weithin bekannten Fluid-Pumpanordnung,
bei der die Strömung
eines Bewegungsfluids unter einem höheren Druck dazu eingesetzt
wird, ein anderes Fluid mit einem geringeren Drucküblicherweise
als Ansaugströmung
bezeichnet – unter
einem resultierenden dazwischenliegenden Auslaufdruck zu pumpen.
Ein Ejektor besitzt typischerweise eine relativ beschränkte Düse, bei
der eine schnelle Strömung
des Bewegungsfluids in einen Bereich mit größerem Querschnitt eintritt,
wo sie die Ansaugsströmung
beschleunigen kann. Darauf folgt normalerweise eine schrittweise
Zunahme der Querschnittsfläche
(ein Diffusor), um den Druck der vereinten Strömungen durch eine Verringerung
der kinetischen Energie wiederherzustellen. Die Flüssigkeitsmechanik
und praktische Umsetzung einer Ejektorfunktion sind weithin bekannt
und müssen
nicht im Detail erörtert
werden.
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Indem dadurch ein Niedrigdruckbereich
in der Bewegungszufuhrleitung ausgenutzt wird, kann eine Zufuhr
an Teilchenmedium von einer Mediumquelle mitgerissen werden, die
eine passive oder nicht gepumpte Zufuhr aufweist, z. B. durch Schwerkraft.
Diese kann gegen eine negative Gefällehöhe angesaugt werden.
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Vorzugsweise wird das während dem
Packen aus der Säule
austretende flüssige
Vehikel zur Wiederverwendung im Packverfahren zurückgeführt. Dieses
Verfahren eignet sich dazu, das Medium in einer hohen Aufschlämmungsverdünnung zuzuführen, und
durch die Wiederverwendung wird das Gesamtvolumen an notwendigem
flüssigen
Vehikel verringert.
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Eine kontinuierliche Förderpumpe
wie eine Zentrifugalpumpe wird vorzugsweise als Bewegungsvorrichtung
verwendet, da sie einen konstanten Ansaugdruck auf das Füllmedium
bereitstellen kann. Auch pulsierende Pumpen wie Membranpumpen können eingesetzt
werden, sind jedoch weniger bevorzugt.
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Aspekte der Erfindung schließen Verfahren,
wie sie oben beschrieben wurden, und auch Vorrichtungen zum Umsetzen
solcher Verfahren ein. Eine derartige Vorrichtung kann z. B. eine
Zufuhrleitung umfassen, die an einem Ende stromauf mit einer Pumpe
oder einem Fluidströmungsbewegungsmittel
verbunden ist, und an einem Ende stromab ein Verbindungselement
besitzen, das eine Verbindung zu einer Aufschlämmungsspritzdüse oder
einer anderen Aufschlämmungsöffnung herstellt,
die in der Wand der Chromatographiesäule vorgesehen ist. Eine Mediumleitung
trifft an einer dazwischenliegenden Mündung auf die Zufuhrleitung,
um das Teilchenmedium – vorzugsweise
als Aufschlämmung
des Mediums in flüssigem
Vehikel – einzuleiten
und es von der Druckströmung
des flüssigen
Vehikels mitreissen zu lassen, die entlang der Zufuhrleitung des
Bewegungsmittels strömt.
Die Mündung
umfasst einen Ejektor, um eine, wie oben beschriebene, Niedrigdruckzone
auszubilden, und das Einleiten der Strömung des Mediums in die Druckströmung zu
unterstützen.
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Die Vorrichtung kann weiters ein
oder beide Behältnisse
zur Zufuhr von flüssigem
Vehikel, die mit dem Bewegungsmittel verbunden ist, und ein Behältnis einschließen, das
an die Mediumzufuhrleitung angeschlossen ist, und zwar vorzugsweise
direkt, ohne jegliche mechanische Bewegungsmittel. Vorzugsweise
sind Mittel vorgesehen, die das flüssige Vehikel zurück in das
Behältnis
zur Zufuhr von Medium führen.
Normalerweise sind auch Mittel zum Rühren des Behältnisinhalts
bereitgestellt, wodurch die Aufschlämmung aufrechterhalten wird.
Dies kann durch hydraulisches Mischen, z. B. Einführen einer
wiederverwendeten Flüssigkeitsströmung in
den Boden des Behältnisses,
um eine Durchwirbelung auszulösen,
und/oder durch einen mechanischen Agitator erfolgen, der den Behältnisinhalt
rührt oder
bewegt, um die darin enthaltene Aufschlämmung aufrechterhalten. Die
Vorrichtung kann eine Wiederverwendungsleitung umfassen, um das
flüssige
Vehikel in ein oder beide Behältnisse
zur Zufuhr von flüssigem
Vehikel und in das Behältnis
zur Zufuhr von Medium zurückzuführen, nachdem
es während
des Packens die Säule
durchlaufen hat. Dadurch kann das benötigte Flüssigkeitsvolumen verringert
werden. Es ermöglicht
zudem die Verwendung kleinerer Zufuhrbehältnisse, da das Auschlämmen fortgesetzt
wird, und das Medium in geeigneten Schritten zugegeben werden kann.
Es können
auch eine oder mehrere Chromatographiesäulen in der Vorrichtung enthalten
sein, die jeweils eine Spritzdüse
oder ein andere Packöffnung
sowie einen Auslass für
flüssiges
Vehikel, das von der Packöffnung
durch die Säule geströmt ist,
beinhalten. Elemente der Vorrichtung können auf einen gemeinsamen
Rahmen montiert werden, der vorzugsweise mobil ist, wie z. B. ein
Wagen oder ein Gleitschuh, um zur zu packenden Säule hin sowie von dieser weg
bewegt werden zu können.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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Ausführungsformen der Erfindung
werden im Folgenden anhand von Beispielen und mit Verweis auf die
begleitenden Abbildungen beschrieben, worin
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1 einen
schematischen, axialen Querschnitt einer in den Versuchen verwendeten
Packdüse
darstellt;
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2 schematisch
ein einfaches Packsystem veranschaulicht, wie es für die Vergleichsversuche
verwendet wurde;
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3 eine
Diagrammdarstellung eines Kleinversuchssystems ist, das eine Ejektorpumpe
zum Bewegen der Aufschlämmung
verwendet;
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4 eine
Diagrammdarstellung eines Großpacksystems
ist;
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5 eine
axiale Querschnittsansicht einer Ejektorpumpe darstellt, die im
System aus 4 verwendet
werden kann; und
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6 einen
Graphen zeigt, der die Druckschwankungen am Ejektorauslass und der
Säule während dem
Packen darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER VERSUCHE UND AUSFÜHRUNGSFOR-MEN
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Es wird zuerst auf die 1 und 2 verwiesen. 2 zeigt den allgemeinen Aufbau eines
Versuchspacksystems mit einer Chromatographiesäule 2 einer allgemein
bekannten Art auf der rechten Seite der Figur, die ein aufrechtes
zylindrisches Gehäuse,
Deck- und Bodenendzellen 3 und 3' sowie durch
die Endzellen geführte
Pack-/Strömungsdüsen 1 und 1' umfasst.
Behältnisse
zum Zuführen
und Aufnehmen von Flüssigkeitsströmungen zu
und von der Säule 2 werden
der Reihe nach beschrieben. Eine Packstation 10 umfasst
eine Pumpe 11, die über
Steuerventile 15 selektiv mit den Reservoirs 12 und 13 für Mediumaufschlämmung bzw. flüssiges Vehikel
(Lösungsmittel)
verbunden werden kann. Die allgemeinen Prinzipien für die Konstruktion
einer Packstation mit Pumpe(n), Rohrleitungen, Ventilen, Dichtungen
usw. aus Materialien, die für
das Trennsystem geeignet sind, sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
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In diesem speziellen Projekt soll
Dichlormethan (CH2Cl2)
als flüssiges
Vehikel für
das Packen der Säule
und anschließend
als Elutionsmittel (mobile Phase) für die Chromatographie in Verbindung
mit einem Silicamaterialmedium in normaler Phase verwendet werden.
Als Versuchsmedium wurde "Matrex" (Marke) von Amicon mit einer Teilchengröße von 70
bis 200 μm – einer
relativ großen
Teilchengrößeeingesetzt.
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Der erste Teil des Versuchs bestand
darin, das Silicamaterialmedium als eine Aufschlämmung im CH2Cl2 durch die Düse 1 in die Säule zu packen.
Diese Technik ist an sich bekannt.
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1 zeigt
die bevorzugte, verwendete Düse
nach WO-A-96/10451 auf die hier verwiesen wird. Die genauen Einzelheiten
der Düse
sind für
die vorliegende Erläuterung
nicht von Bedeutung. Sie besitzt ein Modul 116, das durch
die Endzelle der Säule
angebracht ist und weist eine zentrale Armatur 117 auf,
die in Bezug auf eine umgebende Düsenabdichtungsstruktur 118 zwischen
einer Packposition und einer Entpackposition bewegt werden kann.
In der dargestellten Position ragt die Spitze der Armaturdüse 117 deutlich über die
umgebende Abdichtungsstruktur 118 hinaus. Die Armatur 117 ist
eine hohle Röhre,
und die Aufschlämmung
kann entlang ihrer Zentralleitung 172 gepumpt werden, um über die
Spritzdüsenöffnungen,
die um deren Spitze angeordnet sind, auszutreten. Die Düse kann
in eine geschlossene Position bewegt werden – in dieser Ausführungsform
durch Einfahren der Armatur 117 -, so dass die Dichtungen 181,
die sich um die Öffnung
der Abdichtungsstruktur 118 herum befinden, die Spritzdüse gegenüber dem
Säuleninneren
verschließen.
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In der dargestellten Position kann
Fluid durch den ringförmigen
Abstand zwischen der zentralen Armatur 117 und der umgebenden
Dichtungshülse 118 aus
dem Säulenraum
austreten. Dies ist zudem für
das Entpacken nützlich,
wenn nicht die Aufschlämmung,
sondern Lösungsmittel
allein durch die Düse
eingespritzt wird, um ein vorhandenes Bett zu dispergieren. In derselben
Position kann auch das Packen vorgenommen werden, indem Aufschlämmung hineingepumpt
wird, die spezielle dargestellte Düsenversion ermöglicht jedoch
eine Zwischenposition (nicht dargestellt), bei der die Dichtungen 181 in
die untere Öffnung
der Armaturspritze eingreifen, so dass die Spritzdüsen geöffnet bleiben,
ein Austreten von Flüssigkeit
um die Armatur herum hin zur Aufschlämmungsauslassöffnung aber
verhindert wird. Weitere Details über Packdüsenkonstruktionen und ihre
Verwendung können
in der GB-A-2258415 und der WO-A-96/10451 eingesehen werden. Die Vorteile,
die in der Verwendung von Düsen
im Vergleich zum herkömmlichen
Verfahren liegen, sind nun dargelegt worden.
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Versuch 1
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Als erster Schritt wurden die Säule und
die Rohrleitungen gefüllt
(Strömungen
mit „A"
bezeichnet), indem CH2Cl2 aus
einem ersten CH2Cl2-Tank 13 in
die Pumpstation sowie von einem erhöhten CH2Cl2-Tank 14 durch Schwerkraftzuführung durch
die Säule
nach oben gepumpt wurde. Der Abfluss erfolgte über die Mobile-Phasen-Öffnung der Düsenspitze 1.
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34 kg Matrex Silicamaterial wurde
mit 100 l CH2Cl2 im
Aufschlämmungsspeicher 12 aufgeschlämmt, der
mit der Packpumpstation 11 verbunden ist.
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Das System wies folgende Parameter
auf: CH2Cl2 ist
ein dichtes Lösungsmittel
mit niedriger Viskosität (0,4
cP). Zum Instandhalten der Aufschlämmung wurde im Aufschlämmungsbehältnis ein
Rührer
verwendet. Die Dimensionen der Säule
waren 280 (Durchmesser) auf 1000 mm (Länge).
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Durch das Aktivieren der Pumpe mit
der Düse 1 in
der Packposition (Strömungen „B") könnte die
Säule nicht
gepackt werden. Die niedrige Viskosität des CH2Cl2 zusammen mit seiner schlechten Kompatibilität mit dem
(eher polaren) Silicamaterial führte
unter dem durch die Pumpe erzeugten Sog zu einer Trennung der Flüssigkeit
vom aufgeschlämmten
Feststoff. Die festen Teilchen blockierten die Leitungen und Ventile.
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Versuch 2
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Hierbei wurde dieselbe Säule wie
in Versuch 1 verwendet, jedoch Propan-2-ol als flüssiges Vehikel, ein
Lösungsmittel
mit stärkerer
Polarität,
das Silicamaterial normalerweise suspendiert, und mit 1,9 cP eine
höhere
Viskosität
als CH2Cl2 aufweist.
Die Aufschlämmung
wurde auf dieselbe Art hergestellt.
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Wiederum entzog die Pumpe dem Teilchenfeststoff
das Lösungsmittel,
und das System blockierte, wenn auch nicht so stark wie in Versuch 1.
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Silicameterial mit großen Teilchen
lässt sich
unter Pumpbedingungen relativ schwer in Suspension halten, was den
Versuch zu einer Herausforderung für das Propan-2-ol machte, das normalerweise
Silicamaterial in normal Phase tragen könnte.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Laborversuch
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Die Erfinder bauten ein Kleinversuchssystem
auf, um die Aufschlämmung
mittels eines Ejektors einzupumpen, so dass die Aufschlämmung keinem
mechanischem Pumpvorgang unterzogen werden würde (siehe 3). Die Packstation 10 entsprach
im Wesentlichen der Packstation der vorherigen Versuche, wobei jedoch
keine Säule,
sondern lediglich eine alteinstehende Packdüse 1 vewendet wurde.
Nur das CH2Cl2-Behältnis war
mit der Pumpe 11 (eine luftbetriebene Doppelmembranpumpe,
wie oben) verbunden. Die Leitung 17, die vom Aufschlämmungsbehältnis 12 wegging
und dasselbe in CH2Cl2 aufgeschlämmte Matrex
Silicamaterial enthielt, mündete
bei einem Ejektor 30 stromab der Pumpe 11 in das
Füllsystem.
Die Pumpe 11 stellte die Bewegungsströmung für den Ejektor bereit, und die
Aufschlämmungsleitung 17 war
als Saugströmung
angeschlossen.
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Das Aufschlämmungsbehältnis 12 wurde über dem
System angeordnet, so dass die Aufschlämmungsströmung in den Ejektor durch die
Schwerkraft unterstützt
werden würde,
und das Aufschlämmungsbehältnis wurde
wie oben gerührt.
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Als Ejektor wurde ein herkömmliches,
im Handel erhältliches
Produkt aus Polypropylen der Firma Kartell verwendet.
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Ein Probevolumen der Aufschlämmung (500
g trockenes Silicamaterial in 3 l CH
2Cl
2) wurde in das Aufschlämmungsbehältnis
12, und als
Bewegungsfluid
16 l CH
2Cl
2 in das andere, mit der Pumpe
11 verbundene Behältnis
13 gegeben.
Die Aufschlämmung
wurde konstant gerührt,
und die Pumpe dann in Betrieb genommen. Die gesamte Aufschlämmungsflüssigkeit
wurde erfolgreich angesaugt bis hin zu einem Sammelbehältnis. Folgende
Strömungen
waren gegeben:
Saugströmung(Aufschlämmung) | 1,7 l/min |
Gesamtströmung (nach Ejektor; stärker verdünnte Aufschlämmung) | 10 l/min |
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Das Volumenverhältnis von Saugströmung zu
Bewegungsströmung
mittels Ejektor betrug daher etwa 1 : 5. Die vom Ejektor erzeugte
Aufschlämmungsströmung war über den
Zeitraum relativ konstant, und das Problem eines Blockierens des
Systems während
dem Pumpvorgang war nicht gegeben.
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Großversuch
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Die verwendete Vorrichtung ist in
den 4 und 5 ersichtlich. Die Bedingungen
stellten eine größere Herausforderung
dar, als bei obigen fehlgeschlagenen Vergleichsversuchen, da dasselbe
Silicamaterila (60A Matrex) mit demselben flüssigen CH2Cl2-Vehikel verwendet
wurde, jedoch größere Säulen benutzt
wurden: Edelstahlsäulen
mit einer Dimension von 600 mal 1000 mm.
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4 zeigt
ein Diagramm der bevorzugten Packanordnung. Untenstehend werden
lediglich die charakteristischen Merkmale erläutert. Fachleuten sind die
weiteren herkömmlichen
Merkmale des Diagramms klar.
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Das System schloss insbesondere ein
Aufschlämmungsbehältnis 12 und
ein Flüssigkeitszufuhrbehältnis 13 wie
oben ein, wobei ersteres 175 kg in 600 l CH2Cl2 aufgeschlämmtes Silicamaterial und letzteres
600 l CH2Cl2 enthielt.
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Die in dieser Ausführungsform
verwendete Packpumpe 111, die in dem stromauf vom Ejektor 30 liegenden
Bereich der Druckflüssigkeitszufuhrleitung 16 angebracht
war, war eine Zentrifugalpumpe. Eine derartige Pumpe besitzt den
Vorteil, im Gegensatz zur pulsierenden Strömung einer Membranpumpe einen
konstanten Austrittsdruck zu erzeugen.
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Angesichts der Verwendung einer großen Menge
an CH2Cl2 wurde
eine Rückführleitung 19 für das flüssige Vehikel,
die von der Bodendüse 1' der
Säulen
zurück
zum CH2Cl2-Zufuhrbehältnis 13 reichte,
bereitgestellt.
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Das Packen wurde dann gemäß dem folgenden
Protokoll durchgeführt.
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Während
des fortschreitenden Packens beobachteten die Erfinder das allgemeine
Verhalten des Systems und insbesondere die im Laufe der Zeit auftretenden
die Schwankungen bei Ejektor- und Säulendruck. Diese Daten sind
unten angeführt
und in 6 graphisch dargestellt.
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Die Erfinder haben festgestellt,
dass ein rascher Anstieg des Säulendrucks
auf 5 Bar, was im Wesentlichen dem Ejektordruck entspricht,
bedeutete, dass die Säule
vollständig
gepackt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Pumpe ausgeschaltet und
die Packdüse
eingezogen. Die Säule
wurde dann einem Testchromatographieverfahren unterzogen, und das
gepackte Bett funktionierte zufriedenstellend.
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Im weiteren Packvorgang wurde überschüssiges CH2Cl2, das den Boden
der Säule über die
Filterlage (Sinter) der unteren Endzelle 3' und die zugehörige MP-Öffnung verließ, entlang
einer Rückführleitung 19 zum CH2Cl2-Zufuhrbehältnis 13 zurückgeführt.
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5 zeigt
eine axiale Querschnittsansicht des im Großversuch vewendeten Ejektors.
Der Ejektor ist aus Edelstahl hergestellt, und ein äußeres, röhrenförmiges T-Modul 301,
das an einem Ende mit der Druckfluidleitung 16 und am gegenüberliegenden,
fluchtenden Ende mit der stromab gelegenen Zufuhrleitung 18 verbunden
ist, die zur Säule
und an der querlaufenden T-Leitung zur Saugleitung 17 führt, die
wiederum zum Aufschlämmungstank
führt.
Die Verbindungen erfolgen über
herkömmliche
Verbindungsstücke 160, 170 und 180. Die
Bewegungsströmung
geht von der Druckleitung 16 auf eine verengte Hochgeschwindigkeitsdüse 303 über, die
sich in einen an die Mündung
mit der Saugleitung 17 angrenzenden Bereich mit größerer Querschnittfläche öffnet. Ein
kurzes Stück
stromab von der Düse 303 tritt
die Strömung
wieder in einen fluchtenden Bereich mit kleinerem Querschnitt ein,
der Teil eines divergenten Diffusorelements 305 ist, das
den Strömungsquerschnitt schrittweise
wieder auf den ursprünglichen
Wert zurückführt.
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Der Flüssigkeitsmechanikmechanismus,
durch den aufgrund des Übergangs
einer Hochgeschwindigkeitsströmung
von der Düse 303 in
einen Bereich größeren Querschnitts
die Strömung
von der Strömungsleitung 17 mit
Saugwirkung mitgerissen wird, ist weithin bekannt und muss hierin
nicht weiter erörtert
werden. Es sind keine besonderen Überlegungen involviert. Die
Funktion des Diffusorbereichs 305 ist es, die Strömung mit
minimalem Strömungsenergieverlust
wieder auf die in der Hauptzufuhrleitung 16 herrschenden
geringeren Geschwindigkeits- und höheren Druckverhältnisse
zurückzuführen.
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Folgende Packparameter waren gegeben:
Packströmungsgeschwindigkeit | 640 cm (linear)/h (entspricht 30 l/min) |
Druck im System bei 30 l/min | 0,5 Bar |
Zeit zum Packen der Säule | nicht mehr als 1 h. |
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Es ist zu beachten, das die Packströmungsgeschwindigkeit
deutlich höher
ist, als die in der Chromatographie verwendete Verfahrensströmungsgeschwindigkeit
(im Versuch der Erfinder 113 cm (linear)/h) -, so dass das Kompressionsausmaß des Bettes
ausreicht, um ein Verlagern während
der anschließend
erfolgenden Chromatographie zu verhindern.
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Somit ermöglicht es dieses Verfahren
in erster Linie, dass eine Säule
mittels einer Kombination aus Medium und flüssigem Vehikel gepackt werden
kann, die unter Verwendung normaler Pumpverfahren nicht gepackt
werden könnte.
Zweitens werden die Teilchen durch den Packvorgang weniger beschädigt, da
das Medium keinem mechanischen Pumpen unterzogen wird. Dies resultiert
in einem geringeren Anteil an Silicamaterial-Feingut im gepackten
Bett und somit in einer besseren Strömung in der anschließenden Chromatographie.