-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Lasersystem mit einem Verstärkungsmedium
zum Verschaffen und Verstärken
eines Laserstrahlenbündels innerhalb
eines optischen Resonators.
-
Moleküle und insbesondere Gasmoleküle werden
hauptsächlich
mit Hilfe von Spektroskopie untersucht. Zwei verschiedene spektroskopische Verfahren,
d. h. Infrarotabsorption und Raman-Streuung werden im Allgemeinen
für die Überwachung
von Gasen in der Luftröhre
angewendet. Der allgemeinste und am weitesten verbreitete Messtyp
ist die Infrarotabsorption, da sie ein robustes und einfaches System
mit zuverlässiger
Genauigkeit bietet. Nachteilig ist jedoch, dass die Infrarotabsorption
nicht flexibel ist, um auch für
andere Moleküle
eingesetzt zu werden. Raman-Streuung überwindet diesen Nachteil, weil
jedes Molekül
sein eigenes charakteristisches Streusignal liefert. Zusätzlich und
im Unterschied zur Infrarotabsorption kann die Wellenlänge des
Anregungslichtes flexibel gewählt
werden. Der Nachteil der Raman-Streuung liegt jedoch in ihrer geringeren Wirkung,
d. h. dass eine Anregungsleistung eines Lichtstrahlenbündels nur
ein sehr niedriges Raman-Signal erzeugt (eine Anregungsleistung
von 1 Watt wird z. B. ein Raman-Signal von 1 pW erzeugen).
-
Für
medizinische Zwecke, wie z. B. das Überwachen von Atem- und Narkosegas,
ist Raman-Streuung untersucht worden, wie z. B. von von Wagenen
et al. in "Gas analysis by Raman scattering", Journal of Clinical
Monitoring, Band 2, Nr. 4, Oktober 1986 gezeigt wird.
-
Wegen der geringeren Wirkung der
Raman-Streuung sollte die optische Ausgangsleistung des Anregungslichtes
so hoch wie möglich
gewählt werden.
Zusätzlich
sollte die Quelle des Anregungslichtes eine schmalbandige Quelle
mit guter Wellenlängen- und Leistungsstabilität sein,
um eine gute Auflösung
der Molekülspektren
zu erhalten. Daher werden im Allgemeinen Laserquellen als Anregungslichtquellen
verwendet, wobei aus Gründen
der Kompaktheit, Lebensdauer und Preis Halbleiterlaser normalerweise
günstiger
sind als Festkörper-
oder Gaslaser. Halbleiterlaser weisen jedoch im Gegensatz zu Festkör per- und
Gaslasern den Nachteil einer niedrigen inneren zirkulierenden optischen
Leistung und einer niedrigen ausgekoppelten optischen Leistung auf.
-
US-A-5.065.401 offenbart ein Verfahren
zur Verringerung eines Impulsjitters einer Multimodenlaserdiode,
die ein Weitbereichlaser oder ein Laserarray ist.
-
US-A-4.972.424 offenbart ein Verfahren,
bei dem die optische Länge
des Resonators mechanisch mit Hilfe eines Piezokristalls verändert wird.
In dem Monitor gibt es ein Verstärkungsmedium,
z. B. einen CO2-Wellenleiterlaser. Durch Überwachen
der Ausgangsleistung ändert
eine Servosteuerung die optische Resonatorlänge mit Hilfe eines definierten
Algorithmus.
-
Eine bekannte Lösung zum Erhöhen der
Anregungsleistung für
Raman-Streuung wird
in US-A-5.153.671 und US-A-5.245.405 für ein Gasanalysesystem offenbart.
Eine Gasanalysezelle, die Raman-Streuung nutzt, ist in einem einzelnen
optischen Resonanzhohlraum positioniert. Der Gasfluss wird in den
Hohlraum geleitet und innerhalb der Gasanalysezelle analysiert. 1A zeigt im Prinzip ein solches Lasersystem 10 in
dem Gasanalysesystem von US-A-5.153.671. Das Lasersystem 10 umfasst einen
Laserhohlraum 20 zwischen einem ersten Spiegel 30 und
einem zweiten Spiegel 40. Ein Verstärkungsmedium 50 verschafft
und verstärkt
ein Laserstrahlenbündel 60,
das innerhalb des Laserhohlraums 20 als Anregungsstrahlenbündel in
einer Gasanalysezelle 70 dient. Der erste Spiegel kann
auch Teil des Verstärkungsmediums 50 sein.
-
Bei einer verfeinerten Lösung zum
Erhöhen der
Anregungsleistung, insbesondere wenn Halbleiterlaser als Anregungsquellen
für Raman-Streuung verwendet
werden, wird die optische Ausgangsleistung des Anregungslasers in
einen externen Resonator eingekoppelt, wie z. B. in US-A-5.642.375
oder US-A-5.684.623 der gleichen Anmelderin gezeigt wird. 1B zeigt im Prinzip ein solches gekoppeltes Lasersystem 80.
Das gekoppelte Lasersystem 80 umfasst den Laserhohlraum 20 zwischen
dem ersten Spiegel 30 und dem zweiten Spiegel 40 und
das Verstärkungsmedium 50,
das das Laserstrahlenbündel 60 verschafft
und verstärkt.
Ein externer Hohlraum 90 ist zwischen dem zweiten Spiegel 40 und
einem dritten Spiegel 95 vorgesehen und ist mit dem Laserhohlraum 20 optisch
gekoppelt. Das Laserstrahlenbündel 60 dient
als Anregungsstrahlenbündel
in der Gasanalysezelle 70 innerhalb des externen Hohlraums 90.
Durch Verwendung von Spiegeln mit geringen Verlusten und unterschiedlichen
Reflexionskoeffizienten für
die Spiegel 30, 40 und 95, wie z. B.
in US-A-5.642.375 beschrieben, kann eine sehr hohe aufgebaute optische
Leistung innerhalb des Resonators des externen Hohlraums 90 erreicht
werden. Beispielsweise ist ein Halbleiterlaserstrahlenbündel 60 von
10 Milliwatt imstande, den externen Hohlraum 90 bis auf
mehrere 100 Watt zu pumpen. US-A-5.432.610 offenbart weiterhin ein
passives rein optisches Verriegeln einer Laserdiode auf einem externen
Resonator.
-
Bei Verwendung eines solchen externen
gepumpten Resonators, wie als Lasersystem 80 in 1B dargestellt, zum Untersuchen einer
unbekannten Gasprobe in dem externen Hohlraum 90 wird insbesondere
eine genügende
optische Leistung verschafft werdenen, um ein Raman-Signal gut bis über die
Empfindlichkeitsgrenze optischer Sensoren anzuregen. Optische Sensoren
können
schlicht Photodioden, ladungsgekoppelte Anordnungen oder andere
Bildsensoren für
speziellere Anwendungen sein.
-
Sowohl im dem Einzelhohlraumlasersystem 10 als
auch in dem Lasersystem 80 mit gekoppeltem Hohlraum stellt
die Gasanalysezelle 70 die prinzipielle Möglichkeit
des Untersuchens einer Gasprobe dar, wobei die Gasprobe in einer
speziellen (gesonderten) Umgebung oder direkt in dem jeweiligen
Hohlraum analysiert werden kann. Untersuchen der Gasprobe kann entweder
"offline" erfolgen, d. h. die Gasprobe wird genommen und später analysiert
(d. h. in einer definierten Umgebung) oder "online", d. h. die Gasprobe
wird direkt der Gasanalysezelle 70 zugeführt und
analysiert. Der letztgenannte Fall erlaubt insbesondere das Überwachen
einer Gasströmung wie
z. B. eines Atem- oder Narkosegases. Online-Gasüberwachung erfordert jedoch
verstärkte
Bemühungen
hinsichtlich der Stabilisierung des Lasersystems.
-
Wenn keine Änderungen der verwendeten aktiven
und passiven Bauelemente des Lasersystems vorliegen, d. h. des Lasersystems 10 oder 80, und
solange die Umgebungsbedingungen unverändert bleiben, wird das Lichtstrahlenbündel 60 (in
dem Laserhohlraum 20 von 1A oder
in dem externen Hohlraum 90 in 1B)
nahezu auf konstanter Leistung bleiben. Das in dem Laserhohlraum 20 zirkulierende
Lichtstrahlenbündel 60 und
der externe Hohlraum 90 umfassen eine oder mehrere (longitudinale) optische
Moden, die durch die Komponenten des Lasersystems und die speziellen
Umgebungsbedingungen innerhalb des jeweiligen Hohlraums/der Hohlräume bestimmt
werden. Zu jeder optischen Mode gehören eine definierte Wellenlänge und
eine definierte Phasenverschiebung auf dem Hin- und Rückweg. Das
Verstärkungsmedium 50 unterstützt die
optische(n) Mode(n), die zu den geforderten Wellenlängen passt
(passen) und verschafft die notwendige Phase, was somit bei den
(der) unterstützten
optischen Mode(n) zu einem aufgebauten Lichtstrahlenbündel 60 mit
hoher Intensität
führt.
-
Man muss verstehen, dass Halbleiterlaser
im Allgemeinen nur eine einzige optische Mode gleichzeitig unterstützen, während anderer
Lasertypen (z. B. Gaslaser) mehr als eine optische Mode gleichzeitig
unterstützen
können.
Der Einfachheit halber sollen im Weiteren nur Halbleiterlaser betrachtet
werden, die nur eine optische Mode gleichzeitig unterstützen. Es
ist jedoch deutlich, dass die Prinzipien, wie sie hier erläutert werden,
ebenso für
Laser gelten, die gleichzeitig Multimoden unterstützen.
-
Bei dem System von 1B mit
gekoppeltem Hohlraum muss zwischen den beiden Resonatoren ein Verriegelungsmechanismus
erfolgen. Um wesentliche Verstärkung
und Stabilität
in dem externen Hohlraum zu erreichen, muss die Rückkopplung
des externen Hohlraums zum Laserhohlraum eingestellt werden, sodass
die Laserdiodenstrahlung kohärente Strahlung
mit einer Bandbreite und einer Wellenlänge emittiert, die aktiv den
externen Hohlraum 90 bei der Hohlraumresonanzfrequenz unterstützt. Dieser Prozess
wird im Weiteren "optische Verriegelung" genannt.
-
Wenn eine Änderung der verwendeten aktiven
und passiven Komponenten (z. B. der optischen Weglänge) des
Lasersystems auftritt und/oder die Umgebungsbedingungen sich ändern, passt
die derzeitig unterstützte
optische Mode nicht mehr zu der erforderlichen Wellenlänge und
Phasenverschiebung und das Lasersystem muss eine andere optische Mode
"finden", die zu den veränderten
Resonanzbedingungen innerhalb des Lasersystems passt. So kann das
Laserstrahlenbündel 60 plötzlich verlöschen (wenngleich
vorübergehend),
bis eine neue optische Mode aufgebaut ist, die zu den veränderten Hohlraumeigenschaften
passt. Dies führt
zu einer (signifikanten und in den meisten Fällen unerwünschten) zeitlichen Veränderung
der optischen Leistung des optischen Strahlungsbündels 60.
-
2 zeigt
ein Beispiel einer zeitlichen Veränderung der optischen Leistung
in dem externen Hohlraum 90 in einer Anordnung gemäß 1B. Die Leistungsänderungen in dem Messbeispiel
von 2 wurden möglicherweise
durch Temperatur- oder andere Umgebungsschwankungen induziert, die
Modifikationen in der optischen Länge des Lasersystems 80 bewirken.
Bei Anwendung auf Raman-Streuung führt die Leistungsveränderung
zu verschiedenen Ergebnissen für
die Raman-Streuungsmessung infolge einer Veränderung der Anregungsleistung.
-
Eine bekannte Möglichkeit zum Verhindern von
Umgebungsstörungen
wird in US-A-5.245.405 für
die oben besprochene Gasanalysezelle offenbart. Ein Drucksteuerungssystem
beseitigt Druckschwankungen in der Gaszelle ungeachtet von Änderungen hinsichtlich
Beschränkung,
Gasviskosität
und Barometerdruck. Das Aufrechterhalten eines konstanten Druckes
in der Gaszelle macht das System stabiler, da optische Justierung
durch die Gaszelle gasdruckempfindlich ist. Andere bekannte Lösungen schlagen vor,
mechanische Pumpen anzuordnen, um die Gasströmung zu weit wie möglich von
der Gasanalysezelle entfernt vorzusehen, um Störungen durch die Pumpe weitgehend
zu verringern. Obwohl alle diese Lösungen sich auf Gasanalysezwecke
beziehen, haben sie sich in diversen Fällen als unpraktisch erwiesen,
da die Gasströmung
insbesondere für
Atemgase kaum kontrollierbar ist und immer für eine Quelle von Störungen sorgt,
z. B. infolge von Veränderungen
in den Gasverbindungen.
-
Eine Lösung für einen aktiv verriegelten
externen optischen Resonator 90 ist eine externe Servosteuerungsschleife,
die die Eigenschaften des Laserhohlraums 20 in einer solchen
Weise verändert, dass
dieser Hohlraum 20 auf eine einzelne externe Hohlraummode
mit einer konstanten optischen Leistung verriegelt bleibt. Parameter
zum Ändern
der Eigenschaften des Laserhohlraums 20 sind Strom und Temperatur
des aktiven Lasermediums 50 sowie mechanische Änderungen
des Laserhohlraums 20. Diese Lösung erfordert jedoch sehr
spezielle Gegenmaßnahmen
zum Garantieren von stabilen Bedingungen, und wegen der erforderlichen
Auflösung kann
eine derartige Servosteuerungsschleife sehr aufwändig und kostspielig werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Der vorliegenden Erfindung, wie in
den Ansprüchen
1 bis 8 definiert, liegt als Aufgabe zugrunde, ein Lasersystem zu
verschaffen, das gegen Veränderungen
der optischen Komponenten und/oder gegen Umweltstörungen weniger
empfindlich ist. Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
werden mit den abhängigen
Ansprüchen
gezeigt.
-
Gemäß der Erfindung wird das Lasersystem aktiv
gezwungen, zwischen verschiedenen optischen Moden zu springen oder
mit anderen Worten, das Lasersystem umfasst Mittel, um eine Vielzahl
verschiedener optischer Moden zu verschaffen. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Lasersystemen, in denen verschiedene optische Moden zufällig (d.
h. passiv) auftreten, verschafft das erfindungsgemäße Lasersystem
aktiv die Vielzahl verschiedener optischer Moden und zwingt so das
Laserstrahlenbündel,
(vorzugsweise kontinuierlich) zwischen den vorgesehenen optischen
Moden zu springen.
-
Solange die verwendeten aktiven und
passiven Komponenten des Lasersystems und/oder die Umgebungsbedingungen
unverändert
bleiben, ist die mittlere optische Leistung des Laserstrahlenbündels 60 in
dem erfindungsgemäßen Lasersystem,
das das Laserstrahlenbündel
zwingt, zwischen verschiedenen optischen Moden zu springen, mit
Bezug auf die nahezu konstante (Gleichgewichtszustand) optische Leistung
des Laserstrahlenbündels 60 für eine einzelne
optische Mode in dem herkömmlichen
Lasersystem verringert. Wenn jedoch die verwendeten aktiven und
passiven Komponenten des Lasersystems und/oder die Umgebungsbedingungen
sich ändern, wird
die optische Leistung des Laserstrahlenbündels 60 in dem herkömmlichen
Lasersystem plötzlich
dramatisch abnehmen, bis eine neue optische Mode "gefunden" und
aufgebaut ist, was somit zu signifikanten Leistungsschwankungen
führt.
Da das erfindungsgemäße Lasersystem
bereits eine Vielzahl optischer Moden verschafft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass
das erfindungsgemäße Lasersystem
eine "neue" passende optische Mode "findet", deutlich erhöht, sodass
das erfindungsgemäße Lasersystem sich
im Allgemeinen viel schneller von Veränderungen der optischen Komponenten
und/oder Umgebungsstörungen
"erholen" wird. Da außerdem
die mittlere optische Leistung des unveränderten erfindungsgemäßen Lasersystems
im Allgemeinen kleiner ist als die optische Leistung (Gleichgewichtszustand)
des unveränderten
herkömmlichen
Lasersystems und damit die Unterschiede der optischen Leistung infolge
von Störungen
kleiner sind als in dem erfindungsgemäßen Lasersystem, kann die optische Leistung
in dem erfindungsgemäßen Lasersystem
signifikant stabilisiert werden. Ein Zwingen des Lasersystems, zwischen
verschiedenen optischen Moden vorzugsweise häufiger zu springen, als "Störungen" des
Lasersystems auftreten, ermöglicht
somit das Stabilisieren der optischen Leistung in dem Resonator.
-
Bei den meisten Lasersystemen wird
die Verstärkung
des Laserstrahlenbündels 60 für jede optische
Mode unterschiedlich sein. Daher kann sich die optische Leistung
von Mode zu Mode verändern.
Das Verhalten der optischen Leistung des Laserstrahlenbündels 60 kann
weiter stabilisiert werden, indem die Anzahl aktiv induzierter Sprünge zwischen
optischen Moden erhöht
wird, insbesondere in Bezug auf leistungsmittelnde Perioden des
Lasersystems. Im Falle von Raman-Anwendungen, beispielsweise für Atem- oder
Narkosegasüberwachung
wird die Anzahl induzierter Sprünge
zwischen optischen Moden während einer
Zeitdauer, in der das Raman-Spektrum gemittelt wird, vorzugsweise
groß gewählt. Somit
kann die mittlere optische Leistung während dieser Zeitdauer stabilisiert
werden.
-
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Lasersystem
aktiv zu zwingen, zwischen verschiedenen optischen Moden zu springen,
wie z. B. das Verändern
der Phase des Lichtstrahlenbündels
oder das Verändern
der optischen Länge
des Lasersystems. Andere Möglichkeiten
könnten
ebenso verwendet werden, jedoch hat sich das Verändern der Phase und/oder optischen
Länge als
am "praktischsten erwiesen.
-
Das Verändern der Phase des Lasers,
beispielsweise durch Hinzufügen
von Phase zu dem Lichtstrahlenbündel,
kann beispielsweise durch Verändern
(oder durch Dithern) des Stroms und/oder der Temperatur eines Halbleiterlasers
als Verstärkungsmedium 50 erreicht
werden, oder durch Verändern der
Brechzahl und somit der Phase des Lichtes mit Hilfe elektrischer
oder mechanischer Kräfte.
Die Temperaturveränderung
des Halbleiterlasers erfolgt vorzugsweise bei direkt auf eine Kühl- und/oder
Heizanordnung montiertem Halbleiter. Phasenänderungen des Halbleiterlasers
können
somit induziert werden, da die Brechzahl des Halbleiterlasers stark
von der Temperatur anhängt.
-
Ein Verändern der optischen Länge kann
beispielsweise durch Variieren (oder Dithern) der Brechzahl ausgeführt werden,
z. B. durch Verändern
des Hohlraumdruckes oder der physikalischen Hohlraumlänge(n),
z. B. durch Bewegen eines oder mehrerer Hohlraumspiegel oder durch
Verändern
der mechanischen Länge(n)
auf andere Weise. Die Veränderung
der optischen Längen
in einem System mit gekoppeltem Resonator, wie beispielsweise in 1B gezeigt, kann in nur einem der Resonatoren und/oder
in allen ausgeführt
werden.
-
Insbesondere zum Verändern der
optischen Länge
können
"natürliche"
oder inhärente
Quellen von Störungen
absichtlich in dem verwendeten Lasersystem genutzt werden, um das
Lasersystem aktiv zu zwingen, zwischen verschiedenen optischen Moden
zu springen. Beispielsweise können
in einem Lasersystem, in dem eine Pumpe ein zu überwachendes Gas zur Gasanalysezelle 70 pumpt,
die inhärenten
Störungen
genutzt werden, die durch das Pumpen zur Veränderung des Hohlraumdruckes
bewirkt werden. Während
beispielsweise in US-A-5.245.405 die Pumpe bewusst soweit wie möglich von
der Gasanalysezelle 70 entfernt angeordnet ist, um Störungen zu
vermeiden, schlägt
die Erfindung vor, beispielsweise eine Pumpe absichtlich nahe (näher) bei
der Gasanalysezelle 70 in einer solchen Weise anzuordnen,
dass das Lasersystem aktiv gezwungen wird, zwischen verschiedenen
optischen Moden zu springen.
-
Es ist deutlich, dass bei einem Lasersystem mit
Mehrfachhohlraum, bei dem die optische Länge des Systems durch eine
Vielzahl einzelner optischer Längen
bestimmt wird, das Verändern
der optischen Länge
des Systems erreicht werden kann, indem eine oder mehrere der einzelnen
optischen Längen verändert werden.
Das bedeutet, dass z. B. in einem gekoppelten Lasersystem, wie in 1B dargestellt, die optische Länge sowohl
des Aufbauhohlraums (externer Hohlraum 90) als auch des
Laserhohlraums 20 (z. B. als Hohlraum zwischen dem hinteren Spiegel
des Diodenlasers und dem Eingangsspiegel des Aufbauhohlraums) oder
sogar beide verändert werden
können.
Dies kann beispielsweise durch Verändern der Brechzahl des Gases
in entweder einem oder beiden Hohlräumen erfolgen.
-
In strengem Gegensatz zu herkömmlichen Lasersystemen,
bei denen das System durch sorgfältiges
Steuern der Umgebung und Einschränken
der Bandbreite des Systems auf nur eine einzelne Mode stabilisiert
wird, wird das erfindungsgemäße Lasersystem
aktiv "gestört",
sodass das erfindungsgemäße Lasersystem
gezwungen wird, zwischen optischen Moden zu springen, und somit
bewusst in einer kontinuierlichen optischen Multimode läuft. Das bedeutet,
dass im Fall von (externen) Instabilitäten das erfindungsgemäße Lasersystem
zu einer anderen stabilen Mode springen kann, um das Lasern fortzusetzen,
während
bei herkömmlichen
Lasersystemen das Lasern unmittelbar stoppen wird. Obwohl die beste
Leistungsfähigkeit
(z. B. in Bezug auf die erreichbare optische Leistung in dem Hohlraum)
eines optischen Lasersystems erreicht werden kann, wenn nur eine
einzige optische Mode von dem System unterstützt wird, verschafft jedoch
das erfindungsgemäße System
mit optischen Multimoden eine höhere
Gesamtstabilität,
sodass die Anforderungen an Umgebungs- und mechanische Stabilität sowie
an optische Filter verringert werden können, mit einem deutlichen
Einfluss auf die Preisleistung des Lasersystems z. B. für Gasüberwachungszwecke.
-
Es sei bemerkt, dass die Prinzipien
der Erfindung auch für
Lasersysteme gelten, die gleichzeitig eine Vielzahl von optischen
Moden unterstützen
(z. B. Gaslaser). In diesem Fall wird das Lasersystem gezwungen,
gleichzeitig zwischen einer oder mehreren verschiedenen optischen
Moden zu springen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Anzahl optischer Moden, die von dem erfindungsgemäßen Lasersystem
unterstützt
werden, auf eine diskrete Anzahl optischer Moden reduziert, um die Bandbreite
des Lasersystems zu beschränken.
Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem jeweilige Wellenlängenfilter
wie z. B. Prisma, Gitter und/oder Etalon vorgesehen werden. Es ist
zu bedenken, dass die Anforderungen an Stabilität und Bandbreite des Lasersystems
sich widersprechen, sodass für
jede Anwendung ein gewisser Kompromiss gefunden werden muss. Bei
einer speziellen Ausführungsform, die Raman-Streuung
verwendet, hat sich gezeigt, dass das Vorsehen von vier optischen
Moden (die lasern können),
einen guten und akzeptablen Kompromiss zwischen diesen Anforderungen
darstellt.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
Zum besseren Verständnis sind
weitere Aufgaben und viele mit der vorliegenden Verbindung verbundene
Vorteile in der Zeichnung dargestellt und werden im Weiteren näher beschrieben.
Merkmale, die nahezu gleich sind oder nahezu in gleicher Weise aufgebaut
werden können,
werden mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen:
-
1A und 1B Lasersysteme in dem Gasanalysesystem
nach dem Stand der Technik,
-
2 ein
Beispiel für
eine zeitliche Veränderung
der optischen Leistung in dem externen Hohlraum 90 in der
Anordnung nach 1B,
-
3 eine
erste Ausführungsform
der Erfindung und entsprechende Messergebnisse und
-
4 das
zeitliche Verhalten der optischen Leistung in dem externen Resonator
und ein langfristiges Messergebnis in einem erfindungsgemäßen Lasersystem.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
3A zeigt
eine erste Ausführungsform
der Erfindung, bei der das Verändern
der Phase des Lasers durch Verändern
des Stroms und/oder der Temperatur eines Halbleiterlasers als Verstärkungsmedium 50 erreicht
werden kann. Die Ausführungsform von 3A beruht auf der Ausführungsform von 5,
wie in US-A-5.642.375 der gleichen Anmelderin und einem der vorliegenden
Erfinder beschrieben. Die dargestellte Ausführungsform nutzt ein gekoppeltes
Lasersystem 80, wie in 1B dargestellt,
jedoch kann das Lasersystem 10 von 1A ebenso
verwendet werden.
-
In 3A ist
das Verstärkungsmedium 50 in die
Struktur eines Halbleiterdiodenlasers 300 eingebaut. Die
hintere Facette des Lasers 300 ist reflektierend beschichtet
und bildet die Oberfläche 30.
Eine Emissionsfacette 310 des Diodenlasers 300 ist
antireflexionsbeschichtet (AR), wobei das Reflexionsvermögen vorzugsweise
im Bereich von weniger als 10–3 liegt. Die Spiegel
(Substrate) 40 und bzw. 95 sind mit reflektierenden
Oberflächen 320 und 330 beschichtet.
Diese Oberflächen
haben geeignete Krümmungen,
um eine stabile räumliche
Mode in dem externen Hohlraum 90 (zwischen den Oberflächen 320 und 330)
zu unterstützen.
Modeanpassungsoptiken 340 (z. B. Linsen und/oder Prismen),
die dem Fachkundigen wohl bekannt sind, können verwendet werden, um die
Diodenemission räumlich
in den externen Hohlraum 90 einzupassen. Eine dem Laserhohlraum 20 zugewandte
Oberfläche 350 des
Spiegels (Substrats) 40 ist vorzugsweise antireflexionsbeschichtet, mit
einem Reflexionsvermögen
im Bereich von etwa 0,04 bis 0,001. Alternativ kann die Oberfläche 350 eine
Schrägung
unter einem Winkel zum Lichtweg 60 sein, um deren Lichtreflexion
zum Verstärkungsmedium
hin zu reduzieren.
-
Eine frequenzbegrenzende Einrichtung 360 ist
vorzugsweise zwischen der Modeanpassungsoptik 340 und dem
Spiegel 40 platziert. Auf diese Weise erzeugt die frequenzbegrenzende
Einrichtung 360 bei Verwendung einer minimalen Anzahl von
Komponenten den größten Effekt.
Ein solches System kann unter Verwendung eines Philips Diodenlasers
vom Typ CQL 801D als das Verstärkungsmedium 50 ausgeführt werden,
wobei dessen Emissionsfacette 310 beschichtet ist, um ein
Reflexionsvermögen
im Bereich von 10–5 bis 10–4 zu
erhalten. Die Modeanpassungsoptik 340 besteht vorzugsweise
aus einer antireflexionsbeschichteten Linse (AR) mit einer numerischen
Apertur (NA) von 0,48 und einer Brennweite von 4,8 mm, einem anamorphen
Prismenpaar (3 : 1) und einer Linse mit einer Brennweite von 25
cm. Die Oberflächen 320 und 330 können einen
Krümmungsradius
von 17 cm haben, mit Reflexionsvermögen R320 =
0,999 und R330 = 0,99999. Die Länge des
externen Hohlraums 90 kann 10 cm betragen. Andere Details
zu den bevorzugten Ausführungsformen
können
US-A-5.642.375 entnommen werden.
-
Die frequenzbegrenzende Einrichtung 360 in 3 wird verwendet, um die unerwünschten
Frequenzen heraus zu filtern, um die Frequenzbandbreite des Laserstrahlenbündels 60 zu
verkleinern. Die frequenzbegrenzenden Anordnungen 360 können eines
oder eine Kombination von Gittern, Etalon, Lyot-Filtern oder dielektrischen
Stapelfiltern enthalten. Die hintere Fläche des Diodenlaserverstärkungsmediums 300 kann
mit einem verteilten Bragg-Reflektor beschichtet sein, der ebenfalls
die zulässigen
Frequenzen in dem Lasersystem begrenzt. Beispiele für geeignete
frequenzbegrenzende Anordnungen 360 werden sehr ausführlich in
US-A-5.642.375 beschrieben.
-
3B und 3C beschreiben Messergebnisse, die aus
einer Ausführungsform
nach 3A abgeleitet worden sind. Die
mittlere Leistung, die aus dem externen Hohlraum 90 geleckt
ist, ist auf der Y-Achse dargestellt und wurde als Funktion (auf
der X-Achse dargestellt) der Temperatur (3B)
oder des Stroms (3C) des Diodenlaserverstärkungsmediums 300 gemessen.
-
Die gestrichelte Linie 370 in 3B gibt das Verhalten des Leistungslecks
gegenüber
der Diodentemperatur ohne Dithern des Stromes der Diode 300 wieder.
Die ausgezogene Linie 375 stellt im Gegensatz dazu eine
Leistung/Temperatur-Kurve dar, bei der der Strom der Diode 300 mit
einem 100-Hz-Dreieckssignal mit 16 mA Spitze-Spitze gedithert worden ist.
Beide Linien 375 und 380 wurden für einen
Strom der Diode 300 von 86 mA gemessen.
-
3C gibt
Verhaltensformen der Leistung als Funktion des Diodenstroms wieder.
Die gestrichelte Linie 380 stellt das Leistungsverhalten
dar, wenn der Diodenstrom nicht gedithert ist. Die Linien 385, 390 und 395 zeigen
Leistungsverhaltensformen, bei denen der Diodenstrom mit 16 mA,
12 mA oder 8 mA Spitze-Spitze gedithert ist.
-
Der Effekt des Ditherns wird aus 3B und 3C deutlich.
In beiden 3B und 3C änderte sich die
mittlere Leistung ohne Dithern stark bei Umgebungsänderungen
(d. h. Diodenstrom und Temperatur). Mit Dithern konnten die Änderungen
großenteils geglättet werden
(besonders deutlich in 3B).
-
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Länge
des optischen Resonators (d. h. in einem Lasersystem gemäß 1A oder 1B)
verändert
worden. 4A und 4B stellen
Messergebnisse dar, bei denen die Brechzahl des Laserhohlraums durch
Veränderung
des Hohlraumdruckes abgewandelt worden ist. Es versteht sich, dass
im Falle gekoppelter Lasersysteme eine Veränderung der Brechzahl jedes
Laserhohlraums auch die Brechzahl des gekoppelten Lasersystems verändern wird.
-
4A zeigt
das zeitliche Verhalten der optischen Leistung in dem externen Resonator
in einem Lasersystem 80 gemäß 1B.
Im Gegensatz zu dem Messergebnis, wie es in 2 für
das gleiche Lasersystem wiedergegeben wird, ist die Brechzahl der
optischen Resonatorlänge
mit Hilfe von Luftdruckpulsierung von 60 Hz innerhalb des externen Hohlraums 90 verändert worden.
Ein Vergleich von 4A mit 2 zeigt, dass die Resonatorintensität durch
Dithern des Hohlraumdruckes signifikant stabilisiert werden kann.
-
4B zeigt
ein langfristiges Messergebnis für
ein Lasersystem 80 gemäß 1B. Die Gasanalysezelle 70 ist
zum Überwachen
eines Atemgases für
medizinische Zwecke vorgesehen. Alle Systemparameter des Lasersystems 80 werden
nahezu konstant gehalten, außer
dem Druck in der Gasanalysezelle, der während der ersten 14 Minuten
nahezu konstant gehalten wird und nach 14 Minuten mit einer Frequenz
von ungefähr
60 Hz gedithert wird. Während
Zeitdauern T1, T2, T3 und T4 wurde ein Atemgas durch die Gasanalysezelle 70 geleitet,
was zu einer signifikanten Veränderung
der Resonatorintensi täten
während
dieser Zeitdauern führte.
Wie aus 4B ersichtlich ist, hat die
Veränderung
der Resonatorintensität
sich nach 14 Minuten durch Dithern des Drucks in dem externen Hohlraum 90 erheblich stabilisiert.
Insbesondere während
der Zeitdauern, in denen das Atemgas durch die Gasanalysezelle 70 geleitet
wurde, hat sich die Resonatorintensität während der Perioden T3 und T4
in Bezug auf die Perioden T1 und T2 ohne Dithern dramatisch stabilisiert.
-
Die Ausführungsform von 4 kann
weiterhin frequenzbegrenzende Einrichtungen 360 umfassen,
um die Bandbreite des Laserstrahlenbündels 60 zu begrenzen.
Es versteht sich, dass die Frequenzbegrenzung, entweder in 3A oder in anderen Ausführungsformen
gemäß 1, für
den Zweck der Erfindung, die optische Leistung des Laserstrahlenbündels gegen
(Umgebungs-)Störungen
zu stabilisieren, nicht notwendig ist, sondern nur einen nützlichen
Parameter bildet, der für
gewisse Anwendungen gefordert wird, wie für die z. B. Raman-Streuung, die
eine bestimmte (Frequenz-) Bandbreite des Laserstrahlenbündels 60 erfordert.
-
INSCHRIFT DER
ZEICHNUNG
-
Fig.
1A, 1B, 3A
LASER
CAVITY | LASERHOHLRAUM |
EXTERNAL
CAVITY | EXTERNER
HOHLRAUM |
Fig.
2, 4A
INTENSITY | INTENSITÄT |
TIME
(h) | ZEIT
(h) |
Fig.
3B
POWER
LEAKING (μW) | LEISTUNGSLECK
(μW) |
DIODE
TEMPERATURE (C) | DIODENTEMPERATUR
(°C) |
NO
DITHER | KEIN
DITHERN |
Fig.
3C
POWER
LEAKING (μW) | LEISTUNGSLECK
(μW) |
DIODE
CURRENT (mA) | DIODENSTROM
(mA) |
NO
DITHER | KEIN
DITHERN |
Fig.
4B
INTENSITY | INTENSITÄT |
TIME
(min) | ZEIT
(min) |
GAS
IN RESONATOR | GAS
IM RESONATOR |