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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Gießform,
die zum Aushärten
von härtbaren
Zusammensetzungen, d. h. Zusammensetzungen, die einer Gießform in
einem fließfähigen Zustand
zugeführt und
dann durch chemische Reaktion, z. B. Polymerisierung oder Vernetzung,
oder durch Wärme
oder eine Kombination davon, gehärtet
oder ausgehärtet werden,
verwendet werden kann.
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Härtbare
Zusammensetzungen zeigen oft ein Schrumpfen in der Gießform während des
Härtungsvorgangs,
das, falls es nicht berücksichtigt
wird, zu gießgeformten
Gegenständen
mit strukturellen oder optischen Fehlern führen kann. Ausgleich in der Gießform zum
Berücksichtigen
dieses Schrumpfens kann auf verschiedene Weise erreicht werden.
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Eine Gießform mit festem Hohlraum kann
als eine Gießform
definiert werden, die zu einer fixierten und starren Stellung schließt und dann
von jeder weiteren Bewegung abgehalten wird beziehungsweise nicht
imstande ist, eine solche durchzuführen. Folglich gibt es keinen
Ausgleich für
Schrumpfen der Formmasse während
des Härtungsvorgangs,
nachdem die Gießform
mit der härtbaren
Zusammensetzung gefüllt
worden ist. Schrumpfungsausgleich kann durch druckkontrollierte
Zugabe von zusätzlichen
Mengen härtbarer
Zusammensetzung in die Gießform
während
des Härtungsprozesses,
bis der gießgeformte
Gegenstand abgebunden hat, erreicht werden. Das ist offenbart in
GB 1,323,343, wo ein Verfahren zum Herstellen dickwandiger, gehärteter Kunststofformen
beschrieben ist. Als Alternative offenbart
EP 033 3 456 A1 ein Verfahren
zum Herstellen dünnwandiger
Kunststofformteile in einer Gießform
mit festem Hohlraum, der eine vorgewärmte härtbare Zusammensetzung unter
Druck zugeführt wird,
wobei die Gießform
selbst auf eine höhere
Temperatur als die härtbare
Zusammensetzung vorgewärmt
ist. Zusätzliche
härtbare
Zusammensetzung wird durch Druckkontrolle zugegeben, um das Schrumpfen
während
des Härtens
auszugleichen, während
die Temperatur der Gießform
kontrolliert wird, da so ein gleichmäßiges Temperaturgefälle eingehalten
wird, das sich vom Eintrittspunkt der härtbaren Zusammensetzung ausgehend
erhöht.
Folglich nimmt das Abbinden der Zusammensetzung durch die Hinterseite
bis zum Eintrittspunkt, wo zusätzliche härtbare Zusammensetzung
zugeführt
wird, seinen Fortgang. Dadurch entsteht ein dünnwandiges Kunststofformteil,
das eine annehmbare Qualität
für Spülbecken
aufweist.
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Als Alternative dazu kann die Gießform selbst
in einer Weise konstruiert werden, daß sie einen Ausgleich für das Schrumpfen
der Zusammensetzung während
des Härtungsvorgangs
bereitstellt. Ein Beispiel einer ausgleichenden Gießform umfaßt zumindest
zwei Teile, die durch eine ringförmige
ausgleichende Gummidichtung, die an der Kante der Gießform angeordnet
ist, getrennt sind. Die Trennung der Teile der Gießform kann
für die
Einspritzung des härtbaren
Materials fixiert sein, um sicherzustellen, daß jedes Mal dasselbe Gewicht
an Material eingespritzt wird. Wenn das Material härtet und
zu schrumpfen beginnt, werden die getrennten Teile der Gießform näher zusammengebracht,
um dieses Schrumpfen auszugleichen. Verfahren zum Unterstützen dieses
Ausgleichs umfassen das Bereitstellen von Druckluftkissen oder hydraulischen
Kolben, die zumindest auf einen Teil der Gießform wirken. Eine ausgleichende
Gießform
dieser Art kann eine Aushöhlung
für überfließendes Material
rund um den Umfang des Formteils umfassen, um die Füll- und Entlüftungsvorrichtungen
aufzunehmen. Sie kann auch alle unansehnlichen Oberflächeneindrücke auf dem
gehärteten
Gegenstand, die durch schlechte Wärmeverteilung aufgrund von
Wärmebewegungen in
den Konstruktionseinzelheiten der Gießform entstehen, aufnehmen.
Diese Gratrippe ist dann nach dem Härten durch einen Schneidvorgang
zu entfernen, um dem Formteil eine geeignete Kante zu geben. Die
Stelle am gießgeformten
Gegenstand, wo dieses Schneiden stattfindet, wird ge wöhnlich als Entgratungslinie
bezeichnet. Die Notwendigkeit, den gießgeformten Gegenstand abzugraten,
stellt ein Problem dar, da sie nicht nur Material vergeudet, sondern
auch den Bearbeitungsaufwand für
den gehärteten
Gegenstand nach dem Formen erhöht
und somit die Arbeits- und Umschlagkosten erhöht.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Verbesserungen für
eine ausgleichende Gießform
bereitzustellen, die zumindest einige dieser Probleme überwindet.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung eine
ausgleichende Gießform
bereit, umfassend einen ersten vorderflächenbildenden Teil und einen zweiten
rückflächenbildenden
Teil, wobei der erste und der zweite Teil durch eine äußere ausgleichende Dichtung,
die um die Kante der Gießform
angeordnet ist, getrennt sind, gekennzeichnet durch das Vorhandensein
einer inneren Gewebekantendichtung, die eine längliche elastische Dichtung
umfaßt,
die zwischen dem ersten und dem zweiten Gießformteil angeordnet ist, so
daß die
Gewebekantendichtung in engem Kontakt mit jeweils dem ersten und
dem zweiten Teil der Gießform
steht, so daß die
Gewebekantendichtung bei der Verwendung eine neben einer Kante eines
Formteils angeordnete äußere Oberfläche aufweist,
wodurch sie eine Absperrung gegen den Fluß der innerhalb der Gießform enthaltenen fließfähigen härtbaren
Zusammensetzung um zumindest einen Teil der Kante der Gießform bildet.
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In einem zweiten Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung eine Gewebekantendichtung bereit, die ein
elastisches längliches
Material und ein Haltemittel, das dafür ausgelegt ist, das elastische
längliche Material
innerhalb der Aushöhlung
für überfließendes Material
einer ausgleichenden Gießform
zu halten, umfaßt.
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In einem dritten Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Härten eines härtbaren Materials
bereit, um einen festen gehärteten
Gegenstand in einer ausgleichenden Gießform, die einen ersten vorderflächenbildenden
Teil und einen zweiten rückflächenbildenden
Teil umfaßt,
zu bilden, wobei das Verfahren folgende Schritte umfaßt:
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- a) um einen festgelegten Abstand voneinander
getrenntes Anordnen des ersten und des zweiten Teils der Gießform, so
daß sie
durch eine äußere ausgleichende
Dichtung, die um die Kante der Gießform angeordnet ist, getrennt
sind, und daß eine
gesonderte innere Gewebekantendichtung in engem Kontakt mit jeweils
dem ersten und dem zweiten Teil der Gießform zwischen dem ersten und
dem zweiten Gießformteil
gehalten wird, so daß die
Gewebekantendichtung bei der Verwendung eine neben einer Kante des
gehärteten
Gegenstands angeordnete äußere Oberfläche aufweist,
wodurch sie eine Absperrung gegen den Fluß der innerhalb der Gießform enthaltenen
fließfähigen härtbaren
Zusammensetzung um zumindest einen Teil der Kante der Gießform bildet,
- b) Erhitzen der Gießformteile
auf eine vorherbestimmte Temperatur,
- c) Einleiten einer Menge einer fließfähigen härtbaren Zusammensetzung in
den Raum zwischen den Teilen der Gießform,
- d) Aufrechterhalten geeigneter Bedingungen innerhalb der Gießform, um
ein Härten
der härtbaren
Zusammensetzung zu bewirken, um einen festen gießgeformten Gegenstand zu bilden,
während
Druck ausgeübt
wird, um die Gießformteile
näher zueinander
zu bewegen, um das Schrumpfen der Zusammensetzung innerhalb der
Gießform
auszugleichen,
- e) Entfernen des gehärteten
Gegenstands aus der Gießform.
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In einem vierten Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung eine ausgleichende Gießform bereit, die eine Aushöhlung für überfließendes Material
zum Aufnehmen eines Teils einer härtbaren Zusammensetzung, einen
ersten vorderflächenbildenden
Teil und einen zweiten rückflächenbildenden
Teil umfaßt, wobei
der erste und der zweite Teil durch eine äußere ausgleichende Dichtung,
die um die Kante der Gießform
angeordnet ist, getrennt sind, gekennzeichnet durch eine gesonderte
innere elastische Gewebekantendichtung, die zwischen dem ersten
und dem zweiten Gießformteil
angeordnet ist, so daß die
Gewebekantendichtung in engem Kontakt mit jeweils dem ersten und
dem zweiten Teil der Gießform
steht, wobei die Abdichtung zwischen der Gewebekantendichtung und
den Gießformteilen
eine Absperrung gegen den Fluß der
innerhalb der Gießform
enthaltenen fließfähigen härtbaren
Zusammensetzung in die Aushöhlung
für überfließendes Material
bildet.
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Die Gießform umfaßt einen ersten vorderflächenbildenden
Teil und einen zweiten rückflächenbildenden
Teil, wobei jedoch jeder Teil aus mehr als einem Stück gebildet
sein kann, die aneinander befestigt und wahlweise zerlegbar sein
können,
falls erforderlich. Die Gießform
kann eingebaute Heizmittel, z. B. in Form von elektrischen Heizvorrichtungen, Überwachungsvorrichtungen
zum Messen von Temperatur, Druck etc. an einer oder mehreren Stellen
in der Gießform,
Gießformeinsätze zum
Bilden bestimmter Formen in der Gießform oder zum Ändern von
Teilen der durch die Gießform
geschaffenen Form enthalten. Des weiteren umfaßt die Gießform Mittel zum Einleiten
der härtbaren
Zusammensetzung in die Gießform
in Form einer Einfüllöffnung,
die dafür
vorgesehen ist, das Einfüllen
von fließfähigen Zusammensetzungen
in die Gießform
zu ermöglichen,
vorzugsweise durch Pumpen. Die fließfähige Zusammensetzung kann in
Form einer vorherbestimmten, dosierten Menge zugeführt werden,
oder bis die Gießform
voll ist. Die Einfüllöffnung ist
vorzugsweise an einem Teil der Gießform angeordnet, der unkritisch
für das
Aussehen des gießgeformten
Gegenstands ist, z. B. am rückflächenbildenden
Gießformteil,
wenn der vorderflächenbildende
Gießformteil
als „Sichtfläche" des gießgeformten
Gegenstands vorgesehen ist.
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Die Gewebekantendichtung ist aus
einem elastischen Material gefertigt, vorzugsweise einem Kunststoffmaterial,
das eine gewisse chemische Widerstandsfähigkeit gegen die härtbare Mischung
aufweist. Beispiele für
geeignete Kunststoffe sind natürliche
und synthetische Gummiarten, zum Beispiel Ethylen-Propylen-Dienmonomer
(EPDM), Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), Polyvinylchlorid (PVC) und
Polypropylen (PP). Die Querschnittsform der Gewebedichtung kann
zum Beispiel rund, quadratisch, rechteckig, vieleckig und massiv
oder hohl sein. Bei ihrer Verwendung in der Gießform ist eine Außenfläche der
Gewebekantendichtung in Kontakt mit einer Innenfläche jedes
der beiden Gießformteile,
so daß die
Abdichtung zwischen der Gewebekantendichtung und der Innenfläche der
Gießform
den Fluß der
härtbaren
Zusammensetzung in die Aushöhlung
für überfließendes Material
der Gießform
verhindert. Auf diese Weise ermöglicht
die Gewebekantendichtung das Formen eines gießgeformten Gegenstandes ohne jeglichen
(oder nur mit geringfügigem)
Grat, der andernfalls nach dem Entnehmen des gießgeformten Gegenstandes aus
der Gießform
von diesem abgenommen werden müßte. Die
Gewebekantendichtung ist vorzugsweise so in der Gießform angeordnet,
daß rund
um die gesamte Gießform
eine Außenfläche so nahe
wie möglich
an der Entgratungslinie angeordnet ist. Vorzugsweise läuft die
Gewebekantendichtung ohne Unterbrechung rund um die Gießform, wobei sie
jedoch zum Beispiel durch Einfüllöffnungen,
Meßvorrichtungen oder
andere Eingänge
in die Gießform zwischen
den beiden Gießformteilen
unterbrochen sein kann.
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In einer Ausführungsform ist die Gewebekantendichtung
durch direkte Verbindung mit der Innenfläche der Gießformteile befestigt, zum Beispiel durch
einen Klebstoff oder durch Einpassen eines vorstehenden Teils oder
einer Vertiefung, die entweder an der Gießform oder an der Dichtung
bereitgestellt sind, in einen entsprechenden vorstehenden Teil oder
eine entsprechende Vertiefung des anderen Teils.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist die Gewebekantendichtung durch eine fixe oder lösbare Haltevorrichtung,
die in der Aushöhlung
für überfließendes Material
angeordnet ist, befestigt. Vorzugsweise ist die Gewebekantendichtung über ihre
ganze Länge
rund um die Innenseite der Gießform
durchgehend befestigt. Die Haltevorrichtung muß eine Halterung der Gewebekantendichtung
rund um die Innenseite der Gießform
schaffen, um die Gewebekantendichtung während des Härtens in der erforderlichen Stellung,
vorzugsweise an der Entgratungslinie, zu halten, wie oben beschrieben.
Sie kann an einer Innenfläche
der Gießform
befestigt sein, zum Beispiel durch einen Klebstoff oder durch Schrauben,
oder sie kann auch durch einen Reibsitz zwischen den Gießformteilen
oder zwischen der ausgleichenden Dichtung und der Gießform befestigt
sein. Das Material der Halterung kann zum Beispiel aus Papier, Kunststoff
oder Metall bestehen. Die Haltevorrichtung kann starr oder flexibel
sein. Die Gewebekantendichtung kann direkt mit der Haltevorrichtung
verbunden sein, zum Beispiel mittels Höckern, Schrauben oder einer Feder/Nut-Anordnung,
bei der eine Feder, die entweder an der Dichtung oder der Halterung
angeordnet ist, in einer Nut, die am anderen Teil gebildet ist,
gehalten ist. Die Feder kann glatt sein, oder sie kann auch mit
vorstehenden Teilen oder Verzahnungen versehen sein, um ihr unabsichtliches Entfernen
aus der Nut zu verhindern und somit die Dichtung und die Haltevorrichtung
aneinander zu befestigen. In einer bevorzugten Form kann eine Nut,
die in Längsrichtung
entlang der Dichtung gebildet ist, rund um den Fuß der Haltevorrichtung
befestigt sein, um einen Paßsitz
zu bilden. Vorzugsweise ist die Gewebekantendichtung in einer Weise
an der Haltevorrichtung befestigt, die es ermöglicht, daß sie leicht von der Halterung
abgenommen werden kann, wenn erforderlich, so daß zum Beispiel eine alte Dichtung
rasch durch eine neue ersetzt werden kann. Auf diese Weise muß nur das
elastische Dichtungsmaterial weggeworfen werden, während die
Haltevorrichtung viele Male wiederverwendet werden kann. Als Alternative kann
die Gewebekantendichtung nahe bei der Haltevorrichtung angeordnet
sein, so daß die
Dichtung und die Halterung nicht aneinander festgemacht sind. Zum
Beispiel kann die Dichtung (oder ein Abschnitt davon) gegen die
Halterung gedrückt
werden, zum Beispiel kann eine Dichtung mit L-förmigem Querschnitt so nahe
wie möglich
bei der Entgratungslinie rund um die Gießform angeordnet sein, so daß sie fest
zwischen der Haltevorrichtung und einem der Gießformteile eingeschlossen ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Haltevorrichtung
und der Gewebekantendichtung kann eine aus einem Stück bestehende
Konstruktion sein, die aus einem elastischen Material, vorzugsweise
einem Kunststoffmaterial, das eine gewisse chemische Widerstandsfähigkeit
gegen die härtbare
Mischung aufweist, besteht. Diese Art von Dichtung kann zum Beispiel
durch Strangpressen eines einzelnen, passend geformten, länglichen
Stücks
Gummimaterial, zum Beispiel EPDM-Gummi, gefertigt sein und weist
den Vorteil auf, daß sie
nicht mit einer separaten Haltevorrichtung verbunden werden muß. Die aus
einem Stück
bestehende Dichtung/Halterung kann mit Mitteln versehen sein, die
dafür vorgesehen
sind, die Dichtung und Halterung in der gewünschten Stellung in der Gießform festzuhalten;
zum Beispiel können diese
Mittel Löcher
zum Aufnehmen von Schrauben oder Bolzen sein, oder eine Ansetzkante,
die rund um einen Falz in der Gießform paßt.
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Die Gewebekantendichtung kann an
einem der Gießformteile
oder der Haltevorrichtung, wenn eine solche vorhanden ist, befestigt
bleiben, nachdem der gehärtete
Gegenstand aus der Gießform
genommen worden ist. Diese Gewebekantendichtung könnte dann
wiederverwendet werden oder als Alternative vom Gießformteil
oder der Haltevorrichtung, wenn eine solche vorhanden ist, abgenommen
und durch eine neue Gewebekantendichtung ersetzt werden. Als Alternative
kann die Gewebekantendichtung so konstruiert sein, daß sie in
die härtbare
Zusammensetzung eingebettet wird, um einen eingebauten Teil des
gehärteten,
gießgeformten
Gegenstands an der Entgratungslinie zu bilden, so daß zumindest
ein Abschnitt des elastischen Materials der Dichtung einen Teil
des gießgeformten
Gegenstands bildet. Gießverfahren
der beschriebenen Art werden oft verwendet, um Gegenstände wie
zum Beispiel Spülbecken
zu formen, an denen im allgemeinen vor der Verwendung eine Dichtung
befestigt wird, um eine Abdichtung zwischen dem Gegenstand und einer
Küchenarbeitsfläche, in
die das Spülbecken
eingebaut ist, zu bilden. Die Verwendung einer passend konstruierten
Gewebekantendichtung, die während
des Gießvorgangs
rund um den Rand des gießgeformten Gegenstandes
eingebettet wird, bietet den Vorteil, daß die Dichtung sicherer am
Gegenstand befestigt ist, als es mittels eines Klebstoffs möglich wäre, und natürlich kann
dadurch auch der Herstellungsschritt des Befestigens einer separaten
Dichtung vermieden werden. In dieser Form kann die Dichtung mit
einer Lippe oder einer Absetzkante an einem nach innen gerichteten
Abschnitt konstruiert sein, um die/den die härtbare Zusammensetzung herum
fließen
kann, wenn die Gießform
gefüllt
wird, und die darum in den festen, gehärteten Gegenstand eingebettet
wird, oder mit alternativen Mitteln, durch welche die Gewebekantendichtung
physisch innerhalb des gießgeformten
Gegenstands befestigt werden kann.
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Die härtbare Zusammensetzung kann
eine Monomerverbindung umfassen, die in der Gießform härtbar ist, um ein festes Polymer
zu bilden. Eine typische Gießzusammensetzung
für die
Herstellung von Spülbecken
umfaßt
eine Lösung
von Polymethylmethacrylat in Methylmethacrylat-Monomer, um einen sogenannten Sirup
zu bilden, der einen hohen Anteil eines mineralischen Füllstoffes,
zum Beispiel Kieselerde, Quarz oder Aluminatrihydrat, und wahlweise
Farbstoffe und/oder andere schmückende
Bestandteile, Schlagzähigmodifikator,
Entformungsmittel, Polymerisierungsinitiatoren, Polymerisierungsregler,
Vernetzer, etc. enthält.
Solche Zusammensetzungen sind in der Technik sehr gut bekannt und
sind zum Beispiel in GB-A-1493393 beschrieben. Auch andere Polymere
können
verwendet werden, zum Beispiel Polyester, Polyurethane etc.
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Die Zusammensetzung kann durch das
Anwenden von Hitze in einer kontrollierten Weise gehärtet werden.
Es ist allgemein üblich,
daß die
Gießform in
einer Anzahl von verschiedenen Temperaturstufen, die normalerweise
vorprogrammiert sind, um einen idealen Hitzezyklus für die jeweils
verwendete Zusammensetzung zu schaffen, erwärmt wird.
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Die vorliegende Erfindung ist des
weiteren veranschaulicht unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
und die begleitenden Zeichnungen, von denen jede einen Schnitt durch
eine ausgleichende Gießformvorrichtung
für ein
Spülbecken samt
Ausguß darstellt
(1, 2, 3 und 4).
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1 zeigt
zwei erhitzbare Gießformteile, den
rückflächenbildenden
Teil (oder Rückfläche) (10) und
den vorderflächenbildenden
Teil (oder Sichtfläche)
(11).
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Diese sind durch eine ringförmige EPDM-Gummidichtung
(12) getrennt. Die Aushöhlung
für überfließendes Material
(13) ist 30 mm hoch rund um den Rand der Gießform angeordnet.
Die eingeleitete härtbare
Zusammensetzung (14) wird in den Raum zwischen den Gießformteilen
eingebracht. Eine Gewebekantendichtung (16), die aus LDPE
besteht, ist an einer Haltevorrichtung (15), die ein innerhalb
der Aushöhlung
für überfließendes Material
(13) angeordneter starrer Aluminiumrahmen ist, angebracht.
Die Gewebekantendichtung (16) ist fest, aber abnehmbar
mittels einer gezahnten Nut in der Dichtung am Fuß des Aluminiumrahmens
befestigt. Die Gewebekantendichtung ist an der Entgratungslinie (17)
der Gießform
angeordnet. 2 zeigt
eine auseinandergezogene Darstellung der Gewebekantendichtung. 4 zeigt die zum Füllen geneigte
Gießform
mit einer Einfülleitung
(19) und dem Einfüllpunkt (20).
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Der einzige Unterschied zu den 1 und 2 ist bei dieser Ausführungsform (3), daß das Material der Gewebekantendichtung
(18) PVC mit einem L-förmigen
Querschnitt ist. Die Basis des L-förmigen Querschnitts ist rund
um die gesamte Gießform
so nahe wie möglich
an der Entgratungslinie angeordnet, wobei die Gewebekantendichtung
fest zwischen dem starren Aluminiumrahmen (15) und dem Rückflächengießformteil
(10) eingeschlossen ist.
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Beispiel 1 Vorbereitung
der eingeleiteten härtbaren Mischung
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Eine härtbare Mischung wurde durch
Mischen von UltrastylTM (einer angesetzten
Dispersion von Methylmethacrylat, das ungefähr 60% Beta-Crystobalit-Füllstoff enthält und von
ICI Acrylics erhältlich
ist) mit Bis-(4-tertiärbutylcyclohexyl)-peroxydicarbonat-Initiator (0,6% Gewichtsteil,
von Akzo-Nobel) und Stearinsäure-Innenentformungsmittel
(15% Gewichtsteile) und ungefähr
20-minütigem
Rühren vorbereitet.
Die erhaltene Mischung wurde durch 10-minütiges
Anlegen von Vakuum entgast.
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Eine Gießform, im wesentlichen wie
in den Zeichnungen beschrieben, wurde durch Vorheizen der beiden
Gießformteile
auf 80°C
(Sichtfläche)
beziehungsweise 50°C
(Rückfläche) vorbereitet.
Die eingeleitete, härtbare
Mischung wurde über
eine Einfülleitung
durch einen tiefliegenden Einfüllpunkt
an der Rückfläche (wie
in 4 gezeigt) aus einem
Ausgabebehälter
mit einem Druck von 1,5 Bar in den Gießformhohlraum gepumpt. Entlüftet wurde über eine
kleine Unterbrechung in der Gewebekantendichtung, die abgedichtet
wurde, sobald der Gießformhohlraum
gefüllt
war, sowie über
die Einfülleitung.
Der Ausgleichsdruck wurde durch Aufblasen von Luftpolstern (nicht
gezeigt), die zwischen dem oberen Abschnitt der Gießform und
einem starren Rahmen rund um den Gießformaufbau befestigt war, auf
die Gießform
ausgeübt,
so daß die
Luftpolster beim Aufblasen einen abwärts gerichteten Druck auf den
oberen Abschnitt der Gießform
ausübten,
so daß dieser
gegen den unteren Abschnitt der Gießform gedrückt wird, wobei die ausgleichende
Dichtung imstande ist, sich an den erhöhten Druck anzupassen, um eine
gute Abdichtung zwischen den Gießformteilen aufrechtzuerhalten.
Die Luftpolster wurden vor dem Beginn einer 30-minütigen Härtephase
auf einen Druck von 2,5 Bar gebracht. Nach 10 Minuten wurde der
Luftpolsterdruck auf 4,5 Bar erhöht,
und dieser Druck wurde für
den Rest der Härtephase
beibehalten. Nach 15 Minuten der Härtephase wurde die Temperatur
beider Gießformteile
auf 100°C
erhöht, und
diese Temperatur wurde für
die restliche Härtephase
beibehalten.
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Dann wurden die Gießformteile
abgekühlt und
die Gießform
geöffnet.
Der gehärtete
Gegenstand wurde entnommen und konnte abkühlen, ohne daß die Gewebedichtung
vom Halterungsaufbau abgenommen wurde.
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Beispiel 2
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Eine härtbare Zusammensetzung, wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurde in eine vorbereitete Gießform gefüllt, in
der eine L-förmige
PVC-Gewebekantendichtung der in 3 gezeigten
Art an einer Metallhalterung befestigt war. Als die Gießform im
Anschluß an
die Heizphase abgekühlt
worden war, wurde zuerst die Rückfläche vom
gießgeformten
Gegenstand entfernt, um sicherzustellen, daß die PVC-Gewebekantendichtung
am gießgeformten
Gegenstand befestigt blieb.