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Der
Vorteil des Anmeldedatums: 27. März
1997 der vorläufigen
Anmeldung, Aktenzeichen 60/041,009 und des Anmeldedatums: 3. September
1997 der vorläufigen
Anmeldung 60/057,456 wird unter 35 U.S.C. § 119(e) in den Vereinigten
Staaten beansprucht und wird unter anwendbaren Verträgen und Übereinkommen außerhalb
der Vereinigten Staaten beansprucht. Der Vorteil des Anmeldedatums:
4. Juni 1997 der nicht vorläufigen
Anmeldung 08/869,153 in den Vereinigten Staaten wird in den Vereinigten
Staaten unter 35 U.S.C. § 120
beansprucht und wird unter anwendbaren Verträgen und Übereinkommen außerhalb
der Vereinigten Staaten beansprucht.
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TECHNISCHES GEBIET
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Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von Verbindungen spezifisch zur
Inhibierung von Zellen, die durch spezifische Ligandeninteraktionen
angetrieben werden oder von ihnen abhängig sind. Zu Beispielen gehören Zusammensetzungen
zum Inhibieren oder Abtöten
maligner und nicht maligner hormonabhängiger Tumoren.
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HINTERGRUND DES STANDES DER TECHNIK
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Die
folgende Besprechung erscheint auf Seite 37: „Spezifische Toxine können mit
einem Antikörper oder
Hormon verknüpft
sein und an eine spezifische Targetzelle (oder Targetzellen) geschleppt
werden, die dann vom Toxin abgetötet
wird/werden. Der Gedanke zur Entwicklung einer „Wunderwaffe" (magic bullet) wurde
seit Jahrzehnten besprochen, gewinnt aber nun erneute Anerkennung
als ein potenzielles, hoch selektives Verfahren zur Zerstörung spezifischer
Gewebe, während
andere Gewebe verschont bleiben. Seit vielen Jahren war es unmöglich, große Mengen
an Antikörpern
zu entwickeln, die mit nur einer einzigen antigenen Determinanten
spezifisch reagieren würden.
Mit dem Aufkommen der monoklonalen Antikörper wurde dieses Problem jedoch
weitgehend aus dem Weg geräumt.
Es können
Antikörper
gegen spezifische Hormonrezeptoren (wie zum Beispiel den LH-Rezeptor)
entwickelt und dann an ein Toxin gekoppelt werden. Alle Zellen mit LH-Rezeptoren
sollten dann zerstört
werden. Obwohl verschiedene Zelltypen nicht in den Corpora lutea
vom Hund charakterisiert wurden, könnte – wenn Zelltypen kommunizieren – die Zerstörung von
jedwedem lutealem Zelltyp po tenziell zur Luteolyse führen." (Zitierungen ausgelassen.)
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T.
Janaky et al., „Short
Chain Analogs of Luteinizing Hormone-Releasing Hormone Containing
Cytotoxic Moieties",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 89, S. 10203–10207 (1992), offenbaren die
Verwendung bestimmter Hexapeptid- und Heptapeptid-Analoge von GnRH
als Träger
für bestimmte
alkylierende Stickstoff-Senfe, bestimmte Anthrachinon-Derivate,
Antimetabolite und Cisplatin-ähnliche
Platin-Komplexe. Die Autoren teilten mit, dass mehrere der Verbindungen
cytotoxische Wirkungen auf die Brustkrebs-Zelllinie MCF-7 ausübten.
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D.
Fitzgerald et al., „Targeted
Toxin Therapy for the Treatment of Cancer", J. Natl. Cancer Inst., Vol. 81, S.
1455–1463
(1989), überprüften targetierte
Toxintherapien für
Krebserkrankungen, einschließlich
konjugierender Toxine, wie zum Beispiel das Pseudomonas-Exotoxin,
Diphtherietoxin und Ricin gegen ein zellbindendes Protein, wie zum
Beispiel einen monoklonalen Antikörper oder einen Wachstumsfaktor.
Die Konjugate werden dann in Cytoplasma internalisiert, wo das Toxin
die Zellaktivität
unterbricht.
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Übliche targetierte
Toxintherapien weisen mehrere Nachteile auf. Mit einem besonders
targetierten Toxin besteht ein kleines Fenster zur Behandlung (in
der Größenordnung
von zwei Wochen), bevor das Immunsystem des Empfängers eine Antikörper-Antwort
gegen das targetierte Toxin herbeiführt. Diese Antikörper neutralisieren
das Toxin; oder schlimmer, sie können
in der Ablagerung des Toxins in retikuloendothelialen Geweben (z.
B. in der Leber, Milz, in den Lymphknoten, Lungen, im Knochenmark)
resultieren, wo sie anderweitig gesundes Gewebe schädigen können. Außer diesem
Nachteil muss das Toxin, um eine Wirkung zu haben, von der targetierten
Zelle internalisiert und in das Cytoplasma transloziert werden.
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Ein
damit in Bezug stehender Ansatz stellt die Verknüpfung eines monoklonalen Antikörpers mit
einem Enzym dar. Dieses Konjugat richtet sich spezifisch an ein
Oberflächenantigen
von Tumorzellen. Ein Prodrug wird dann an den Patienten verabreicht.
Das Prodrug ist im Wesentlichen weniger toxisch als das Arzneimittel, das
aus der Aktivie rang des Arzneimittels an der Tumorstelle durch das
konjugierte Enzym resultiert. Das aktivierte Arzneimittel greift
dann selektiv Tumorzellen an. Siehe z. B. D. Kerr et al., „Regressions
and Cures of Melanoms Xenografts following Treatment with Monoclonal
Antibody β-Lactamase
Conjugates in Combination with Anticancer Prodrugs", Cancer Research,
Vol. 55, S. 3558–3563
(1995); und H. Svensson et al., „In Vitro and In Vivo Activities
of a Doxorubicin Prodrug in Combination with Monoclonal Antibody β-Lactamase
Conjugates", Cancer
Research, Vol. 55, S. 2357–2365
(1995).
-
S.
Sealfon et al., „Molecular
mechanisms of ligand interaktion with the gonadotropinreleasing
hormone receptor",
Endocrine Reviews, Vol. 18, S. 180–205 (1997), stellen einen Überblick über die
sich auf die Interaktion zwischen GnRH und seinen Rezeptor beziehende
Forschung bereit.
-
F.
Hu et al., „Theophylline
and Melanocyte-Stimulating Hormone Effects an Gamma-Glutamyl Transpeptidase
and DOPA Reactions in Cultured Melanoms Cells", J. Investigative Dermatology, Vol.
79, S. 57–61 (1982)
offenbarten, dass sowohl Theophyllin als auch das Melanocyten-stimulierende
Hormon (MSH) die Pigmentierung in murinen Melanomzellen, anscheinend
mittels verschiedener Mechanismen förderten. J. Murphy et al., „Genetic
Construction, Expression, and Melanoms-Selective Cytotoxicity of
a Diphtheria Toxin-Related α-Melanocyte-Stimulating
Hormone Fusion Peptide",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 83, S. 8258–8262 (1986), offenbaren eine
selektive Aktivität
gegen Melanomzellen in vitro durch ein MSH-Diphtherietoxin-Konjugat.
Siehe auch D. Bard, „An
Improved Imaging Agent for Malignant Melanoms, Based an [Nle4, D-Phe7]α-Melanocyte
Stimulating Hormone",
Nucl. Med. Comm., Vol. 16, S. 860–866 (1995).
-
W.
Siegrist et al., „Homologous
and Heterologous Regulation of α-Melanocyte-Stimulating
Hormone Receptors in Human and Mouse Melanoms Cell Lines", Cancer Research,
Vol. 54, S. 2604–2610
(1994), berichten, dass gut etabliert ist, dass humane Melanomzellen
spezifische Rezeptoren mit einer hohen Affinität zu α-MSH besitzen. Siehe auch J.
Tatro et al., „Melanotropin
Receptors Demonstrated In Situ in Human Melanoms", J. Clin. Invest., Vol. 85, S. 1825–1832 (1990).
-
P.
Bachs et al., „Thyrotropin-Releasing
Hormone-Diphtheria Toxin-related Polypeptide Conjugates", J. Biol. Chem.,
Vol. 258, S. 1565–1570
(1983), offenbaren Konjugate des Thyrotropin-Releasing-Hormons (TRH) mit
zwei Diphtherie-Toxinen; eines von diesen Konjugaten führte eine
50%ige Inhibition der Proteinsynthese in GH3-Hypophysenzellen
der Ratte in einer Konzentration von 3 × 10–9 M
herbei. Siehe auch P. Bachs et al., „Organ-Specific Binding of
a Thyrotropin-Releasing Hormone-Diphtheria
Toxin Complex after Intravenous Administration to Rats", Endocrinology,
Vol. 113, S. 1072–1076
(1983).
-
V.
Chaudhary, „Activity
of a Recombinant Fusion Protein between Transforming Growth Factor
Type a and Pseudomonas toxin",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 84, S. 4538–4542 (1987), offenbart, dass
ein Fusionsprotein von einem modifizierten Pseudomonas-Toxin und
transformierenden Wachstumsfaktor Typ a selektiv Zellen abtötet, die
epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptoren exprimieren. Siehe auch D.
Cawley et al., „Epidermal
Growth Factor-Toxin A Chain Conjugates: EGF-Ricin Is a Potent Toxin
while EGF-Diphtheria Fragment A is Nontoxic", Cell, Vol. 22, S. 563–570 (1980).
-
E.
Vitetta et al., „Redesigning
Nature's Poisons
to Create Anti-Tumor Reagents",
Science, Vol. 238, S. 1098–1104
(1987), überprüfen die
Anwendung von Immuntoxinen gegen Tumoren. Anwendungen bei der Verhinderung
von Graft-versus-Host-Reaktionen werden auch erwähnt. Die Autoren erwähnten, dass
die in vivo-Wirksamkeit weniger als erwünscht war. Zu den erwähnten Schwierigkeiten
zählten
die Zugänglichkeit
von Toxinen im Kreislauf zu Targetzellen, die Instabilität der Verknüpfung von
Toxin mit einem Antikörper,
die schnelle Clearance der Immuntoxine aus dem Kreislauf über die
Leber; die Response des Immunsystems des Empfängers auf das Toxin oder auf
den monoklonalen Antikörper,
wobei die Langzeittherapie kompliziert wird; möglicher Mangel an Spezifität für neoplastische
Erneuerungszellen; Kreuzreaktivität mit normalen Zellen; Heterogenität von Tumorzellen;
und Abstoßen
von Oberflächenantigenen
durch Tumorzellen.
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P.
Trail et al., „Antigen-specific
Activity of Carcinoma-reactive BR64-Doxorubicin Conjugates Evaluated
in Vitro and in Human Tumor Xenograft Models", Cancer Research, Vol. 52, S. 5693–5700 (1992),
offenbaren die Konjugation des Antikarzinom-Antikörpers BR64 an ein Doxorubicin-Derivat
und Besprechung der Antitumorwirkungen des Konjugats.
-
J.
Olson, „Laboratory
Evidence for the Hormonal Dependency of Meningiomas", Human Reproduction, Vol.
9, Supp. 1, S. 195–201
(1994), offenbart Hinweise, dass Meningiome, benigne intrakranielle
Tumoren, Progesteron-Rezeptoren besitzen.
-
S.
Prigent et al., „The
Type 1 (EGFR-Related) Family of Growth Factor Receptors and their
Ligands", Progress
in Growth Factor Research, Vol. 4, S. 1–24 (1992), überprüfen die
Biologie des epidermalen Wachstumsfaktors (EGF), seinen Rezeptor
und verwandte Liganden und Rezeptoren (z. B. c-erbB-2, c-erbB-3,
TGFα, Amphiregulin,
Heregulin) und ihre Rollen bei der normalen Zellproliferation und
in der Pathogenese des humanen Krebses. Siehe auch D. Davies et
al., „Targeting
the Epidermal Growth Factor Receptor for Therapy of Carcinomas", Biochem. Pharm.,
Vol. 51, S. 1101–1110
(1996).
-
D.
Morbeck et al., „A
Receptor Einding Site Identified in the Region 81–95 of the β-Subunit
of Human Luteinizing Hormone (LH) and chorionic gonadotropin (hCG)", Molecular and Cellular
Endocrinology, Vol. 97, S. 173–181
(1993), offenbarten eine Region von LH und hCG mit fünfzehn Aminosäuren, die
als eine Rezeptor-Bindungsstelle
wirkte. (LH und hCG stellen homologe Hormone dar, die ähnliche
Wirkungen hervorrufen.)
-
W.
Theunis et al., „Luteinizing
Hormone, Follicle Stimulating Hormone and Gonadotropin Releasing Hormone
Immunoreactivity in Two Insects: Locusta migratoria migratoroides
R & F and Sarcophaga
bullata (Parker)",
Invert. Reprod. and Develop., Vol. 16, S. 111–117 (1989), offenbarten, dass
Materialien, die immunologisch mit LH, FSH und GnRH verwandt sind,
im Cerebralgewebe von Locusta migratoria und Sarcophaga bullata
lokalisiert waren. Siehe auch P. Verhaert et al., „Substances
Resembling Peptides of the Vertebrate Gonadotropin System Occur
in the Central Nervous System of Periplaneta americana L.", Insect Biochem.,
Vol. 16, S. 191–197
(1986).
-
US-Patente Nr. 5,378,688 ;
5,488,036 ; und
5,492,893 offenbaren Verbindungen,
von denen gesagt wird, dass sie bei der Induktion von Sterilität in Säugern und
bei der Behandlung bestimmter Geschlechtshormon-verwandter Krebserkrankungen
bei Säugern
nützlich
sind. Die offenbarten Verbindungen wurden generisch als GnRH (oder
ein GnRH-Analog), konjugiert an ein Toxin, beschrieben. Das Toxin
war bevorzugt mit der sechsten Aminosäure des GnRH-Agonisten verknüpft. Bei
dem Toxin handelte es sich bevorzugt um eines mit einer Trans lokationsdomäne zur Förderung
seiner Aufnahme in eine Zelle. Es wurde erfindungsgemäß zur Kenntnis
genommen, dass die Konjugation des GnRH-Agonisten an das Toxin „notwendig
ist, weil die vorstehenden Toxine größtenteils im Allgemeinen von
selbst nicht fähig
sind, mit Zellmembranen zu binden. Das heißt, es wurde von den Anmelderinnen
gefunden, dass nur, wenn ein GnRH-Analog des hierin beschriebenen Typs
mit einem Toxin des vorstehend angemerkten Typs verknüpft ist,
das Toxin zur Bindung an Zellmembranen fähig wird ..." (z. B. Patent-Nr.
5,488,036 , Spalte 7, Zeilen
46–52.)
Die spezifisch erwähnten
Toxine scheinen alle metabolische Toxine, wie zum Beispiel Ricin,
Abrin, Modeccin, verschiedene sich von Pflanzen herleitende Ribosom-inhibierende
Proteine, antivirales Kermesbeeren-Protein, α-Amanitin, Diphtherie-Toxin, Pseudomonas-Exotoxin,
Shiga-Toxin, Melphalan, Methotrexat, Stickstoff-Senf, Doxorubicin
und Daunomycin, gewesen zu sein. Es besteht die Ansicht, dass keines
dieser Toxine aufgrund einer direkten Interaktion mit der Zellmembran
toxisch ist. In den berichteten in vivo-Experimenten wurde mitgeteilt,
dass es sich bei dem wirksamsten zeitlichen Ablauf um wöchentliche
Injektionen über
4 Wochen handelte. (Z. B. Patent
5,488,036 ,
Spalte 20, Zeilen 46–47.)
Da es sich bei den meisten der angeführten Konjugate um relativ
große
Verbindungen handelt, könnte
die Antigenität
gegebenenfalls ein Problem darstellen, wenn solche mehrfachen Verabreichungen
angewendet werden. Das GnRH-Analog war bevorzugt mit einem von mehreren
spezifizierten heterobifunktionellen Reagenzien mit dem Toxin verknüpft. Die
Spezifikationen deuten darauf hin, dass erhebliche Bemühungen zum
Konjugieren des Toxins an den GnRH-Agonisten aufgewendet wurden.
Die Toxine müssen, um
wirksam zu sein, im Allgemeinen in die Targetzellen internalisiert
werden und wirken nicht auf Zellmembranen; außerdem müssen mindestens einige dieser
Toxine sekundär
aus dem Membran-gebundenen Vesikel in das Cytoplasma transportiert
werden, um mit Ribo somen, Mitochondrien oder anderen zellulären Komponenten
interagieren zu können.
-
M.
Kovacs et al., „Recovery
of pituitary function after treatment with a targeted cytotoxic
analog of luteinizing hormone-releasing hormone", Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 94,
S. 1420–1425
(1997), offenbart, dass ein an einen LH-RH-Agonisten (d. h. GnRH-Agonisten)
konjugiertes Doxorubin-Analog Zellen mit LH-RH-Rezeptoren selektiv
angriff und dass seine Wirkung auf Hypophysenzellen reversibel war.
Diese wissenschaftliche Arbeit deutet darauf hin, dass das Konjugat
gegebenenfalls zur Behandlung von Tumoren mit LH-RH-Rezeptoren angewendet
werden könnte.
Siehe auch A. Jungwirth et al., „Regression of rat Dunning R-3227-H
prostate carcinoma by treatment with targeted cytotoxic analog of
luteinizing hormone-releasing hormone AN-207 containing 2-pyrrolinodoxorubicin", Intl. J. Oncol.,
Vol. 10, S. 877–884
(1997).
-
R.
Moretti et al., „Luteinizing
hormone-releasing hormone agonists interfere with the stimulatory
actions of epidermal growth factor in human prostatic cancer cell
lines, LNCaP and DU 145",
J. Clan. Endocrin. & Metab.,
Vol. 81, S. 3930–3937
(1996), offenbaren, dass LH-Releasing-Hormon-Agonisten sowohl Androgen-abhängige (LNCaP)
als auch Androgen-unabhängige
(DU 145) humane Prostatakarzinom-Zelllinien inhibieren und deuten
darauf hin, dass die Agonisten die Proliferation der Tumorzellen
durch Interferenz mit den stimulatorischen Wirkungen des epidermalen
Wachstumsfaktors inhibieren können.
-
I.
Mezô et
al., „Synthesis
of GnRH analogs having direct antitumor and low LH-releasing activity", J. Med. Chem.,
Vol. 40, S. 3353–3358
(1997), offenbaren GnRH-I-Agonisten
und -Antagonisten vom Huhn. Es wurde mitgeteilt, dass der Agonist
MI-1892 eine geringe
endokrinologische Aktivität
aufweist, aber eine Antitumor-Aktivität besitzt.
-
A.
Nechushtan et al., „Adenocarcinoma
cells are targeted by the new GnRH-PE66 chimeric
toxin through specific gonadotropin-releasing hormone binding sites", J. Biol. Chem.,
Vol. 272, S. 11597–11603 (1997),
offenbaren zur Abtötung
bestimmter Krebszelltypen die Anwendung eines an GnRH gekoppelten Pseudomonas-Exotoxins.
-
X.
Zhu, "Steroid-independent
activation of androgen receptor in androgen-independent prostate
cancer. A possible role for the MAP kinase signal transduction pathway?" Mol. & Cell. Endocrinol.,
Vol. 134, S. 9–14
(1997), offenbart, dass Androgen-Rezeptoren beim Prostatakarzinom
in Abwesenheit des Androgen-Signals aktiviert werden konnten.
-
G.
Emons et al., „Growth-inhibitory
actions of analogues of luteinizing hormone releasing hormone an tumor
cells", Trends in
Endocrin. Metab., Vol. 8, S. 355–362 (1997), überprüfen die Ähnlichkeiten
und Unterschiede zwischen GnRH-Rezeptoren von Krebszellen und von
normalen Hirn- und Hypophysenzellen; und weisen darauf hin, dass
LHRH-Analoge mit der mitogenen Signaltransduktion der Wachstumsfaktor-Rezeptoren
und verwandten Onkogenprodukten, die mit der Tyrosinkinase-Aktivität in einer
Anzahl maligner humaner Tumoren, einschließlich Brust-, Ovarial-, Endometrium-
und Prostata-Karzinomen, assoziiert werden, interferieren.
-
D.
Tang et al., „Target
to Apoptosis: A Hopeful Weapon for Prostate Cancer", The Prostate, Vol.
32, S. 284–293
(1997), stellen eine Übersicht über die
Forschung zur Apoptose als eine Route zur Behandlung von Prostata-Karzinomen
bereit.
-
A.
Goustin et al., „Growth
Factors and Cancer",
Cancer Research, Vol. 46, S. 1015–1029 (1986), stellen eine Übersicht über verschiedene
Wachstumsfaktoren bereit, die mit verschiedenen Krebserkrankungen assoziiert
wurden.
-
S.
Cho et al., „Evidence
for autocrine inhibition of gonadotropin-releasing hormone (GnRH)
gene transcription by GnRH in hypothalamic GT1-1 neuronal cells", Mol. Brain Res.,
Vol. 50, S. 51–58
(1997), offenbaren, dass neuroendokrine Populationen von GnRH-Neuronen
Rezeptoren mit hoher Affinität
zu GnRH und zu GnRH-Analogen aufweisen.
-
S.
Sower et al., „Primary
structure and biological activity of a third gonadotropin-releasing
hormone from lamprey brain",
Endocrinology, Vol. 132, S. 1125–1131 (1993), beschreiben die
Struktur von GnRH-III von Lampreten.
-
E.
Stopa et al., „Immunocytochemical
evidence for a lamprey-like gonadotropin-releasing hormone in human
brain", Soc. Neurosci.
Abstr., Abstract Nr. 437.8, S. 1577 (1987), offenbaren dass ein
Lampreten-ähnliches
GnRH-III in Menschen gefunden wird.
-
S.
White et al., „Three
gonadotropin-releasing hormone genes in one organism suggest novel
roles for an ancient peptide",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 92, S. 8363–8367 (1995); und J. Powell
et al., „Three forms
of gonadotropin-releasing hormone characterized from brains of one
species", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 91, S. 12081–12085 (1994), stellen Beispiele
wissenschaftlicher Arbeiten dar, die über die typische Anwesenheit
von drei GnRH-Formen in Vertebraten-Spezies berichten.
-
J.
Warnock et al., „Anxiety
and mood disorders associated with gonadotropin-releasing hormone
agonist therapy",
Psychopharmacology Bull., Vol. 33, S. 311–316 (1997), berichten, dass
die chronische Behandlung mit GnRH-Agonisten von psychologischen
Nebenwirkungen begleitet sein kann.
-
L.
Deligdisch et al., „Pathological
changes in gonadotropin releasing hormone agonist analogue treated
uterine leiomyomata",
Fertility and Sterility, Vol. 67, S. 837–841, berichteten über die
mit der Behandlung von Leiomyomata mit einem GnRH-Analog zur Induktion
der iatrogenen Menopause assoziierten pathologischen Veränderungen.
-
J.
Fuerst et al., „Effect
of active immunization against luteinizing hormone-releasing hormone
an the androgen-sensitive Dunning R3327-PAP and Androgen-Independent
Dunning R3327-AT2.1 prostate cancer sublines", Prostate, Vol. 32, S. 77–84 (1997),
berichteten, dass die aktive Immunisierung von Ratten mit einem LHRH-Diphtherie-Toxoid-Konjugat eine
Atrophie der Hoden, Prostata und Androgen-empfindlicher Prostatatumoren
hervorrief, wobei die Inhibition der Tumoren durch die Suppression
der Zellteilung anstelle einer Steigerung des Zelltods herbeigeführt wurde;
und dass die Volumenzunahme der Androgen-unabhängigen Prostatatumoren geringgradig
reduziert war.
-
C.
Mantzoros et al., „Insulin-like
growth factor 1 in relation to prostate cancer and benign prostatic
hyperplasia", Br.
J. Cancer, Vol. 76, S. 1115–1118
(1997), berichteten, dass erhöhte
Spiegel des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors
1 mit einem erhöhten
Risiko für
ein Prostatakarzinom assoziiert waren.
-
V.
Ding, „Sex
hormone-binding globulin mediates prostate androgen receptor action
via a novel signaling pathway",
Endocrinology, Vol. 139, S. 213–218
(1998), berichteten, dass Androgen-unabhängige Pfade die Progression
einiger Prostatakarzinome aktivieren können.
-
J.
King et al., „Evolution
of gonadotropin-releasing hormones", Trends in Endocrin. Metab., Vol. 3,
S. 339–344
(1992) offenbaren die Primärstrukturen
verschiedener GnRH von verschiedenen Vertebraten. Siehe auch J.
King et al., „Structure
of chicken hypothalamic luteinizing hormone-releasing hormone. II.
Isolation and characterization",
J. Biol. Chem., Vol. 257, S. 10729–10732 (1982).
-
N.
Mores et al., „Activation
of LH receptors expressed in GnRH neurons stimulates cyclic AMP
production and inhibits pulsatile neuropeptide release", Endocrinology,
Vol. 137, S. 5731–5734
(1996), offenbaren, dass LH direkt auf neuroendokrine Neuronen im
Hirn wirkt. Siehe auch Z. Lei et al., „Signaling and transacting factors
in the transcriptional inhibition of gonadotropin releasing hormone
gene by human chorionic gonadotropin in immortalized hypothalamic
GT1-7 neurons",
Mol. & Cell.
Endocrinology, Vol. 109, S. 151–157
(1995).
-
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde unerwartet entdeckt, dass amphipathische lytische Peptide
auf ideale Weise zur Verwendung in einer Liganden-/Cytotoxin-Kombination
zur spezifischen Inhibition abnormer oder normaler Zellen geeignet
sind, die zum Beispiel zum Angriff auf Tu morzellen, durch eine spezifische
Liganden-Interaktion angetrieben werden oder von einer solchen abhängig sind.
Die Peptide wirken direkt auf Zellmembranen und brauchen nicht internalisiert
zu werden.
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Die
Verabreichung einer Kombination aus einem Liganden und einem Membran-aktiven
lytischen Peptid in vivo tötet
Zellen mit einem Rezeptor für
den Liganden ab. Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
sind relativ klein und verhalten sich nicht antigen. (Es ist bekannt,
dass lytische Peptide nicht sehr antigen sind; und die Liganden
sich überhaupt
nicht antigen verhalten.) Die Verbindungen können in einer Einzeldosis, oder
in zwei oder mehr Dosen dicht aufeinander verabreicht werden.
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Die
Lyse von Tumorzellen erfolgt schnell. Die beiden Komponenten – der Ligand
und das lytische Peptid – können optional
als ein Fusionspeptid verabreicht werden, oder sie können getrennt
verabreicht werden, wobei der Ligand etwas vor dem lytischen Peptid
verabreicht wird, um Zellen mit Rezeptoren für den Liganden zu aktivieren
und diese Zellen dadurch für
die Lyse durch das lytische Peptid suszeptibel zu machen. Wenn ein
Fusionspeptid verwendet wird, wurde unerwartet entdeckt, dass ein
Verknüpfungsteil
zur Verbindung des Liganden mit dem lytischen Peptid nicht notwendig
ist: eines kann, ohne die Notwendigkeit für irgendeine intervenierende
Verknüpfung,
direkt an das andere gebunden werden; die Bindung kann durch Bindung
des einen Endes des Liganden an ein Ende des Peptids oder durch
Bindung an die Mitte von einem der beiden durchgeführt werden.
Das Toxin, das lytische Peptid, benötigt keine Translokationsdomäne und braucht
nicht internalisiert zu werden, da es zur Herbeiführung der
Lyse direkt an die aktivierte Zellmembran bindet und darauf einwirkt.
Der Ligand kann eine vollkommen native Verbindung darstellen oder
kann anstatt dessen die Bindungsdomäne allein darstellen, wobei
Letzteres bevorzugt ist, wenn der vollständige Ligand relativ groß ist.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind zur Anwendung in der Gentherapie zur Behandlung maligner oder
nicht maligner Tumoren und anderer Erkrankungen, die durch Klone
oder Populationen „normaler" Wirtszellen, die
spezifische Rezeptoren (wie zum Beispiel Lymphozyten) tragen, geeignet
sind, weil Gene, die für
ein lytisches Peptid codieren oder für eine Fusion von lytischem
Peptid/Peptid-Hormon codieren, ohne weiteres in hämatopoetische
Stammzellen oder myeloide Vorläuferzellen
insertiert werden können.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Mehrere
Krebszellen (im Uterus, Endometrium, in der Prostata, in den Hoden
und im Ovar) exprimieren LH- oder hCG-Rezeptoren. Tao et al., „Expression
of Luteinizing Hormone/Human Chorionic Gonadotropin Receptor Gene
in Benign Prostatic Hyperplasia and in Prostatic Carcinoma in Humans", Biol. Reprod.,
Vol. 56, S. 67–72
(1997). Konjugate eines lytischen Peptids und LH oder ein Anteil
des LH-Moleküls
können
folglich zur selektiven Zerstörung
dieser Zellen verwendet werden. So sind zum Beispiel die Gene bekannt,
die für
solche Hormone, wie zum Beispiel FSH, TRH und LH codieren und können mit
einer DNA-Sequenz verknüpft werden,
die für
ein lytisches Peptid zur Herstellung eines sezernierten Fusionspeptids
codiert, alles unter der Kontrolle eines geeigneten Promotors, wie
zum Beispiel die in der akuten Phase ansprechenden Promotoren, die
in der
US-Patentanmeldung, Aktenzeichen
08/474,678 , angemeldet am 7. Juni 1995 und in der PCT-Anmeldung
WO 95/01095 , veröffentlicht
am 12. Januar 1995, offenbart sind. Eine Bindungsstelle von einem
Hormon kann anstelle des vollständigen
Hormons, zum Beispiel der Bindungsstelle von LH und hCG mit 15 Aminosäuren, verwendet
werden. Siehe D. Morbeck et al., „A Receptor Einding Site Identified
in the Region 81–95 of
the β-Subunit
of Human Luteinizing Hormone (LH) and chorionic gonadotropin (hCG)", Molecular and Cellular
Endocrinology, Vol. 97, S. 173–181
(1993).
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Einen
hochwirksamen Vektor, der für
die Transformation von in der Gentherapie zu verwendenden Zellen
geeignet ist, stellt der in
US
5,719,055 offenbarte Transposonbasierte Vektor dar.
-
Es
ist bekannt, dass die D-Aminosäureform
von GnRH an gonadotrope Zellen in der Hypophyse, an GnRH-Neuronen
im Hirn und an verschiedene Krebszellarten bindet. Es ist auch bekannt,
dass die D-Aminosäureformen
von lytischen Peptiden im Wesentlichen die gleiche Neigung zur Lyse
von Zellmembranen aufweisen wie die L-Aminosäureformen. Erfindungsgemäße Verbindungen
(ob als Fusionspeptid oder getrennt verabreicht) können deshalb
entweder in der L-Form oder der D-Form verabreicht werden. Obwohl
Peptide der D-Form im Allgemeinen teurer sind als die L-Form, weisen
sie den Vorteil auf, dass sie durch normale enzymatische Prozesse
nicht abgebaut werden, so dass die Peptide der D-Form folglich oral
verabreicht werden können
und im Allgemeinen eine längere
biologische Halbwertzeit aufweisen. Die orale Verabreichung des Peptids
der D-Form kann durch Verknüpfung
des Peptid-/Hormon-Fusionsprodukts an einen geeigneten Träger zur
Förderung
der Aufnahme durch den Darm, wie zum Beispiel Vitamin B12,
im Allgemeinen im Anschluss an das B12-Konjugationsverfahren
von G. Russell-Jones et al., „Synthesis
of LHRH Antagonists Suitable for Oral Administration via the Vitamin
1312 Uptake System",
Bioconjugate Chem., Vol. 6, S. 34–42 (1995), verbessert werden.
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GnRH-
oder GnRH-Analoge (kollektiv „GnRH-Agonisten") können erfindungsgemäß verwendet
werden. Es wurde berichtet, dass Substitutionen an den 6- und 10-Stellungen
des GnRH-Decapeptids „Superagonisten" mit einer größeren Bindungsaffinität zum GnRH-Rezeptor
als das GnRH selbst produzieren können. Diese „Superagonisten" schließen Goserelin,
Leuprolid, Buserelin und Nafarelin ein. Siehe
US-Patent 5,488,036 .
-
Ohne
an diese Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, dass
ein Mechanismus (obwohl nicht der ausschließliche Mechanism) der Sterilisation/Langzeitkontrazeption
wie folgt zugrunde liegt: GnRH aktiviert gonadotrope Zellen in der
Hypophyse ebenso wie neuroendokrine GnRH-Neuronen im Hirn. Die aktivierten
Zellen weisen im Wesentlichen eine erhöhte Suszeptibilität zur Lyse
durch ein lytisches Peptid auf. Das lytische Peptid zerstört dann
präferenziell
diese aktivierten Zellen (oder schädigt sie schwerwiegend). Wenn die
gonadotropen Zellen in der Hypophyse zerstört sind und an GnRH aus dem
Hirn verarmt sind, sezerniert die Hypophyse kein Follikel-stimulierendes
Hormon (FSH) oder luteinisierendes Hormon (LH) mehr, wobei das Tier
temporär
oder permanent steril gemacht wird.
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Obwohl
der Ligand und das lytische Peptid getrennt verabreicht werden können, wird
bevorzugt, die beiden zu einem einzelnen Molekül zu verknüpfen, weil eine derartige Verknüpfung weitgehend
die wirksame Konzentration des lytischen Peptids in der Umgebung
von Liganden-aktivierten Zellen erhöht. Überdies kann diese Erhöhung der
wirksamen lytischen Peptid-Konzentration die Notwendigkeit zur Aktivierung
der Zellen umgehen, wobei dem Peptid erlaubt wird, mit einer Bindungsstelle
von einem Liganden allein verknüpft
zu werden, ohne dass „der
Rest" eines nativen
Liganden, der in der Regel zur Aktivierung der Targetzellen benötigt würde, eingeschlossen
werden muss. Diese Verknüpfung
kann in einer der folgenden beiden Reihenfolgen erfolgen: zum Beispiel
als GnRH/Peptid oder Peptid/GnRH. Modifiziertes GnRH/Hecate (SEQ
ID NO:3) und Hecate/modifiziertes GnRH (SEQ ID NO:4) stellen Beispiele
dar. Man sollte beachten, dass kein intermediärer Linker notwendig ist und
dass der Carboxy-Terminus
von einem der beiden Peptide direkt an den Amino-Terminus des anderen
gebunden werden kann. (Es wurde gefunden, dass der initiale Pyroglutaminsäurerest
von GnRH oder der GnRH-Anteil eines Fusionspeptids durch Glutamin
substituiert werden kann, ohne die Aktivität der entsprechenden Peptide
im Wesentlichen zu ändern.
Siehe z. B. SEQ ID NO: 9, 3 und 4.)
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Experimentelle Ergebnisse
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Beispiele 1–6
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Die
Hypophyse von einer adulten weiblichen Ratte wurde entnommen und
in sechs Stücke
von ca. gleicher Größe aufgeteilt.
Jeweils ein Stück
wurde in jede der sechs Wells mit Gewebekulturmedium bei 37°C gegeben.
Jede Well wurde wie nachstehend beschrieben einer unterschiedlichen
Behandlung unterzogen. Zehn Stunden nach der Behandlung wurde das
Gewebe aus jedem Well fixiert und die Histologie von jedem mikroskopisch
untersucht.
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Behandlung
1 wendete Gewebekulturmedium allein als Kontrolle an. Die Histologie
dieses Gewebes nach der Behandlung schien normal zu sein.
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Behandlung
2 stellte eine Applikation von 5 Nanogramm GnRH (SEQ ID NO:1) pro
ml Medium dar. Die Histologie dieses Gewebes nach der Behandlung
war normal; es wurde ein kleiner Grad zellulärer Vakuolisierung bemerkt.
Zum Vergleich variiert die Konzentration von GnRH während der
LH-Gipfel-Phase des Estruszyklus in normalen, unbehandelten Ratten
von so niedrig wie 1 ng/ml bis so hoch wie 20 ng/ml.
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Behandlung
3 stellte eine Applikation von 50 μM des lytischen Peptid-Hecates
(SEQ ID NO:2) im Medium dar. Die Histologie dieses Gewebes nach
der Behandlung schien normal zu sein.
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Behandlung
4 stellte eine initiale Applikation von 5 Nanogramm GnRH pro ml
Medium für
15 Minuten dar. Nach dieser Inkubation wurde das GnHR enthaltende
Medium entfernt, und das Gewebe wurde einmal mit einfachem Medium
gewaschen. Dieses Medium wurde dann entfernt und wurde durch Medium,
enthaltend 50 μM
des lytischen Peptid-Hecates, ersetzt. Nach dieser Behandlung wurde
eine ausgedehnte basophile (gonadotrope) zelluläre Zerstörung beobachtet.
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Behandlung
5 stellte eine Applikation von 50 μM des mit Fusionspeptid modifizierten
GnRH/Hecates (SEQ ID NO:3) dar. Nach der Behandlung wurde eine ausgedehnte
basophile (gonadotrope) Zerstörung
der Zellen beobachtet.
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Treatment
6 stellte eine initiale Applikation des Fusionspeptids GnRH/Hecate
(SEQ ID NO:3), gefolgt von einer zweiten Applikation des Fusionspeptids
GnRH/Hecate zwei Stunden später
dar. Nach der Behandlung war das Gewebe nahezu zerstört, indem
nur Stromazellen zurückblieben.
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Beispiel 7
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Zwei
sexuell immaturen weiblichen Ratten vom gleichen Wurf (33 Tage alt)
wurden im Abstand von 24 Stunden zwei intravenöse Injektionen mit Kochsalz-Kontrolllösung gegeben.
Nachdem die Ratten das Brutalter erreicht hatten, wurden sie 105
Tage nach der Inokulation untersucht. Die äußeren Genitalien schienen normal zu
sein. Während
einer 14-tägigen Überwachungsdauer,
107 Tage bis 121 Tage nach der Inokulation, durchlief jede der Kontrollratten
mindestens zwei Estruszyklen. Die Ratten wurden dann geopfert und
nekropsiert. Die Reproduktionsorgane schienen histologisch normal
zu sein.
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Beispiel 8
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Zwei
sexuell immaturen weiblichen Ratten aus dem gleichen Wurf wie die
von Beispiel 7 (33 Tage alt) wurden im Abstand von 24 Stunden zwei
intravenöse
Injektionen von 500 μg
GnRH/Hecate-Fusionspeptid in Kochsalzlösung gegeben. Nachdem die Ratten
das Brutalter erreicht hatten, wurden sie 105 Tage nach der Inokulation
untersucht. Die äußeren Genitalien
sahen klein aus. Im Gegensatz zu den Kontrollratten war das Einführen eines
Baumwollstäbchens
in die Vagina schwierig. Während
einer 14-tägigen Überwachungsdauer 107
Tage bis 121 Tage nach der Inokulation wies keine der behandelten
Ratten einen Estrus oder Metestrus auf. Die Ratten wurden dann geopfert
und nekropsiert. Die mit Peptid-behandelten Ratten wiesen ein ausgedünntes, inaktives
Uterus- und Eileiterepithel auf. Ihre Ovare enthielten keine großen Follikel
und wiesen eine hohe Anzahl an atretischen Follikeln (d. h. an anovulatorischen
Follikeln) auf.
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Beispiele 9–14
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Achtzehn
sexuell mature weibliche Ratten aus gemischter Zucht wurden nach
dem Zufallsprinzip einer von sechs Gruppen, die jeweils drei Ratten
enthielten, zugeteilt. Jede Rattengruppe erhielt, wie nachstehend beschrieben,
eine intravenöse
Doppelbehandlung. Zwei Wochen nach der Behandlung wurden die Ratten
geopfert und nekropsiert. Von den reproduktiven und endokrinen Organen
wurden Schnitte angefertigt, die gewogen und histologisch untersucht
wurden.
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Behandlung
9 stellte eine Kochsalz-Kontrolllösung dar. Die Ratten in dieser
Gruppe wiesen eine normale Ovarialfunktion (z. B. normale Follikel
und neue Corpora lutea) auf. Die Hypophysen aus dieser Gruppe waren
von normaler Größe. Die
Histologie zeigte eine normale Anzahl an basophilen Zellen aus der
Hypophyse.
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Behandlung
10 stellte eine Injektion mit insgesamt 1,0 mg GnRH/Hecate-Fusionspeptid
in Kochsalzlösung
dar, die im Abstand von 24 Stunden, aufgeteilt in zwei gleiche Injektionen
von 0,5 mg, verabreicht wurden. Die Ratten in dieser Gruppe zeigten
einen Stillstand der normalen ovariellen Follikelentwicklung. Es
lagen wenige Corpora lutea vor, und die, die anwesend waren, sahen
alt aus. Die Follikel waren groß und
waren nicht gesprungen. Die uterine Morphologie war mit der hormonellen
Inaktivität
konsistent. Die Hypophysen aus dieser Gruppe waren geringgradig
kleiner als die Hypophysen aus der Kochsalz-Kontrollgruppe. Die
Histologie ließ im
Vergleich zu den Kontrollen eine 60%ige bis 70%ige Reduktion der
Zahl der basophilen Zellen in der Hypophyse erkennen.
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Behandlung
11 stellte eine Injektion mit 100 μl einer 1,35 mM Lösung von
GnRH (162 μg)
in Kochsalzlösung
dar, gefolgt von einer Injektion mit 100 μl einer 1,35 mM Hecate-Lösung (337 μg) in Kochsalzlösung 15 Minuten
später.
Die gleiche aus zwei Schritten bestehende Behandlung wurde 24 Stunden
später
wiederholt. Die Ratten in dieser Gruppe wiesen eine veränderte Ovarialhistologie
auf. Es waren wenige Corpora lutea anwesend, und diejenigen, die
anwesend waren, sahen alt aus. Die Follikel waren groß, und waren
nicht gesprungen. Die uterine Morphologie war mit der hormonellen
Inaktivität
konsistent. Die Hypophysen und die Hypophysenhistologie waren ähnlich denen,
die in Behandlung 10 beobachtet wurden.
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Behandlung
12 stellte die Injektion von 100 μl
einer 1,35 mM Hecate-Lösung
(337 μg)
in Kochsalzlösung
dar. Die Behandlung wurde nach 24 Stunden wiederholt. Die Ratten
in dieser Gruppe wiesen eine normale Ovarialfunktion (z. B. normale
Follikel und neue Corpora lutea) auf. Die Hypophysen und die Hypophysenhistologie
waren ähnlich
denen, die in Behandlung 9 beobachtet wurden.
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Behandlung
13 stellte die Injektion von 100 μl
einer 1,35 mM Lösung
von GnRH (162 μg)
in Kochsalzlösung
dar. Die Behandlung wurde nach 24 Stunden wiederholt. Die Ratten
in dieser Gruppe wiesen eine normale Ovarialfunktion (z. B. normale
Follikel und neue Corpora lutea) auf. Die Hypophysen und die Hypophysenhistologie
waren denen ähnlich,
die in Behandlung 9 beobachtet wurden.
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Behandlung
14 war mit Behandlung 10 identisch, außer dass das GnRH/Hecate-Fusionspeptid
anhand der HPLC weiter gereinigt wurde. Die Ratten in dieser Gruppe
zeigten einen Stillstand der normalen ovariellen Follikelentwicklung.
Es lagen wenige Cor pora lutea vor und die anwesend waren, sahen
alt aus. Die Follikel waren groß und
waren nicht gesprungen. Die uterine Morphologie war mit der hormonellen
Inaktivität
konsistent. Die Hypophysen und die Hypophysenhistologie waren denen ähnlich,
die in der Behandlung 10 beobachtet wurden.
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Diese
Experimente wiesen nach, dass GnRH und das lytische Peptid entweder
getrennt oder als ein Fusionspeptid verabreicht werden kann, obwohl
das Fusionspeptid bevorzugt ist, da erwartet wird, dass es bei niedrigeren
Dosen aktiver ist.
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Obwohl
Experimente zur Bestimmung der optimalen Dosierungen zum Zeitpunkt
des Einreichens dieser Anmeldung nicht durchgeführt worden waren, kann ein
Durchschnittsfachmann, dem die Lehren der vorliegenden Beschreibung
gegeben werden, ohne weiteres die optimalen Dosierungen anhand von
Routinetests ermitteln.
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Obwohl
die Experimente bisher an weiblichen Tieren durchgeführt wurden,
werden für
männliche
Tiere ähnliche
Ergebnisse erwartet, weil GnRH den Hypophysenzellen signalisiert,
sowohl in Männchen
als auch Weibchen, Gonadotropine freizusetzen.
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Die
Gewebs- und Zellspezifität
von cytotoxischen Konjugaten kann weiter durch Verwendung verschiedener
an ein lytisches Peptid gekoppelter Hormone oder Hormonanaloge gefördert werden.
Einige erläuternde
Beispiele folgen. Zur Fertilitätskontrolle
werden sowohl die hypophysäre
als auch die zentralnervöse neuronale
GnRH-Komponente der Reproduktionsachse durch das GnRH-Hecate-Konjugat
selektiv geschädigt.
Wenige Zellen im Zentralnervensystem sollten durch diese Behandlung
geschädigt
werden, weil die Huhn-II-GnRH- und Lampreten-III-GnRH-Formen die
primären
Moleküle
darstellen, die sich in den meisten Säugern auf die Hirnfunktionen
auswirken. Die Fertilitätskontrolle
kann auch selektiv durch Behandlung von Tieren mit einem bLH-Hecate-Konjugat
erreicht werden; diese Verbindung sollte sich spezifisch auf die
GnRH-Neuronen auswirken, welche die Reproduktion und die Gonaden
kontrollieren. Zum Targetieren von Prostata-, Brust-, Ovarial- oder
Endometriumkrebszellen könnte
das 1-LHRH-III-Hecate-Konjugat verwendet werden, da es an Rezeptoren
auf Krebszellen bindet und keine signifikante bekannte Wirkung auf
das Hirn aufweist. (Andere lytische Peptide können in diesen Konjugaten anstelle
von Hecate verwendet werden.)
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
wie beschrieben oder als pharmazeutisch verträgliche Salze verabreicht werden.
Die Zusammensetzungen können
intravenös,
subkutan, intramuskulär oder
oral (insbesondere in der D-Aminosäureform, bevorzugt komplexiert
mit einem Träger,
wie z. B. Vitamin B12) verabreicht werden.
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Beispiele 15–22
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Acht
sexuell mature weibliche Sprague-Dawley-Ratten wurden nach dem Zufallsprinzip
einer von acht Behandlungen zugeteilt. Jede Ratten-Gruppe erhielt,
wie nachstehend beschrieben, eine einzelne intravenöse Behandlung.
Die Ratten wurden entweder 48 oder 96 Stunden nach der Behandlung
geopfert und nekropsiert. Die Ovare, der Uterus, der Pankreas, die
Leber, die Milz, die Lungen, das Herz, die Schilddrüse und die
Nebennieren wurden in 10 % gepuffertem Formalin fixiert; es wurden
Schnitte angefertigt; und mit der H&E-Färbung (Hämatoxylin-Eosin-Färbung) gefärbt; mit
Ausnahme der Hypophysen, die mittels PAS-Färbung (Periodsäure-Schiff-Färbung) mit
keiner Gegenfärbung
gefärbt
wurden. Die Behandlungen wurden dergestalt ausgewählt, dass
jedes Tier eine äquimolare
Menge der Verbindung, mit der es behandelt wurde, erhielt.
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Behandlungen
15 und 16 stellten i.v.-Injektionen mit 674 μg D-Hecate in 200 μl Kochsalzlösung (1,35 mM)
dar. Die Ratte in der Behandlung 15 wurde 48 Stunden nach der Injektion
geopfert, und die Ratte in der Behandlung 16 wurde 96 Stunden nach
der Injektion geopfert. In keinem der beiden Tiere wurden makroskopische
Läsionen
bemerkt. Die Hypophysen von beiden Ratten enthielten eine normale
Anzahl PAS-positiver Zellen.
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Behandlungen
17 und 18 stellten i.v.-Injektionen mit 334 μg GnRH in 200 μl Kochsalzlösung (1,35
mM) dar. Die Ratte in der Behandlung 17 wurde 48 Stunden nach der
Injektion geopfert, und die Ratte in der Behandlung 18 wurde 96
Stunden nach der Injektion geopfert. In keinem der beiden Tiere
wurden in den Organen makroskopische Läsionen bemerkt. Die Hypophysen
von beiden Ratten enthielten eine normale Anzahl PAS-positiver Zellen.
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Behandlungen
19–22
stellten i.v.-Injektionen mit 1 mg GnRH-Hecate-Fusionspeptid (SEQ
ID NO:3) in 100 μl
Kochsalzlösung
(2,7 mM) dar. Die Ratten in Behandlungen 19 und 20 wurden 48 Stunden
nach der Injektion geopfert, und die Ratten in den Behandlungen
21 und 22 wurden 96 Stunden nach der Injektion geopfert. In den
Organen von jedem der vier Tiere wurden mit Ausnahme in der Hypophyse
keine makroskopischen Läsionen
bemerkt. Die Hypophysen der Tiere von den Behandlungen 19 und 20
waren geringgradig vergrößert, hyperämisch und ödematös. Die Hypophysen
der Tiere von Behandlungen 21 und 22 waren geringgradig hyperämisch, aber
von erwarteter Größe. Die
Hypophysen von allen vier Ratten zeigten eine deutliche Verarmung
an PAS-positiven Zellen; es wurde geschätzt, dass die Verarmung, im
Vergleich zu der der Kontrollgruppen, 80 bis 90 % betrug. (Die PAS-Färbung färbt bevorzugt
Glycopeptide. LH, FSH, TSH und MSH stellen Glycopeptid-Hormone dar;
Zellen, die diese Hormone in ihren sekretorischen Vakuolen gespeichert
enthalten, ergeben eine positive Färbung mit PAS.)
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Es
wurde folglich gesehen, dass die GnRH-lytische Peptid-Kombination
morphologische und funktionelle Veränderungen im Reproduktionssystem
von adulten weiblichen Ratten herbeiführte, und in präpupertären weiblichen
Ratten die sexuelle Maturität
verhinderte, dass aber das Fusionspeptid selektiv eine spezifische Population
PAS-positiv färbender
Zellen in der Hypophyse eliminierte.
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Beispiel 23
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Hecate
stellt ein amphipathisches lytisches Peptid dar, das auf Zellmembranen
wirkt, ohne internalisiert zu werden. Es stellt ein synthetisches
Peptidanalog von Melittin, dem primären Toxin im Gift der Honigbiene,
dar. Es wird angenommen, dass Hecate durch Disruption der Zellmembranen
wirkt. Die Struktur des in diesen Studien verwendeten modifizierten
GnRH-Hecate-Konjugats stellte SEQ ID NO:3 dar.
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Wir
synthetisierten auch D-Lys6GnRH (SEQ ID
NO:13), damit Hecate an das D-Lys6 konjugiert
werden konnte, eine Position, die die Interferenz mit der Bindung
der GnRH-Domäne
an den GnRH-Rezeptor minimieren konnte. Diese synthetischen Peptide
verdrängten
spezifisch radiomarkiertes monoiodiertes GnRH aus den Membranen
der Hypophyse von Ratten. Die Verdrängumg durch D-Lys6GnRH-Hecate
war vergleichbar mit der (und faktisch geringgradig größer als
die) Verdrängung
durch native Säuger-GnRH,
wie anhand der Radioaktivität
in cpm (Impulse/min) gemessen wurde. Wenn die GnRH- und GnRH-Hecate-Bindung
auf einer molaren Basis über
einen Konzentrationsbereich über
das 1000fache (n = 6) verglichen wurde, verdrängte das GnRH-Hecate spezifisch
das radiomarkierte Peptid in einem Ausmaß gleich 123 % ± 4 % bezogen
auf die Bindung, die durch äquimolare
Konzentrationen von GnRH aufgewiesen wurde; äquimolare Konzentrationen von D-Lys6GnRH verdrängten 187 % ± 8 % der
cpm, die durch natives GnRH verdrängt wurden.
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Beispiele 24–31
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Es
wurde die in vitro-Lyse boviner lutealer Zellen mit GnRH-Hecate-Konjugat
und mit Hecate-bLH-Konjugat (SEQ ID NO:12) untersucht. (Die bLH-Komponente
des Konjugats stellt ein 15mer-Fragment der β-Kette des luteinisierenden
Hormons (SEQ ID NO:11) dar. Kleine luteale Zellen wurden nach dem Schlachten
aus den Corpora lutea von Vieh gesammelt. Kleine luteale Zellen
sind reich an LH-Rezeptoren, und es wurde gefunden, dass sie für die Lyse
durch das Hecate-bLH-Konjugat hoch suszeptibel sind.
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Kleine
luteale Zellen in Kultur wurden 22 Stunden mit einer der folgenden
Behandlungen inkubiert und wurden dann unter Verwendung des Trypanblau-Ausschlusses
und Freisetzung der Milchsäuredehydrogenase
auf Viabilität
untersucht.
Behandlung 24 – Kontrolle:
keine zusätzliche
Behandlung (Medium allein)
Behandlung 25 – 10 ng bLH (positive Kontrolle)
Behandlung
26 – Hecate-bLH,
10 μM
Behandlung
27 – Hecate-bLH,
5 μM
Behandlung
28 – Hecate-bLH,
1 μM
Behandlung
29 – Hecate
(allein), 10 μM
Behandlung
30 – Hecate
(allein), 5 μM
Behandlung
31 – Hecate
(allein), 1 μM
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Nach
22-stündiger
Inkubation mit 10 μM
Hecate allein wurde ein signifikantes Abtöten der kleinen lutealen Zellen
und mit 5 μM
Hecate allein (eine ca. 50%ige Abtötung) beobachtet. Der Zelltod
für 1 μM Hecate allein
unterschied sich nicht signifikant von der negativen Kontrolle (Medium)
oder von bLH allein. Alle drei Behandlungsdosen mit Hecat-bLH riefen
im Vergleich zur Behandlung mit Hecate allein signifikante Zunahmen des
Zelltods hervor. Das Hecate-bLH-Konjugat tötete ca. die zweifache Anzahl
der Zellen ab, wie sie in den gleichen Konzentrationen durch Hecate
allein abgetötet
wurden.
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Die
beobachteten Spiegel der Milchsäuredehydrogenase-Aktivität wies auch
nach, dass die Hecate-bLH-Behandlung eine signifikant größere Anzahl
an Zellen abtötete
als Hecate allein.
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Beispiele 32–33
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Wir
untersuchten auch die in vitro-Lyse der bovinen Granulosazellen
mit GnRH-Hecate-Konjugat und mit Hecate-bLH-Konjugat. Granulosazellen
wurden aus bovinen präovulatorischen
Follikeln isoliert. (Granulosazellen stellen hormonell aktive Zellen
mit zahlreichen LH-Rezeptoren dar.) Die Experimente mit Granulosazellen
waren anderweitig im Allgemeinen ähnlich denen, die vorstehend
für Beispiele
24–31
beschrieben wurden. Diese Experimente wiesen (1) nach, dass die
Granulosazellen viel suszeptibler für die Abtötung durch Hecate allein als
die kleinen Lutealzellen waren, und (2) dass, wie dies mit den kleinen
Lutealzellen der Fall gewesen ist, die Granulosazellen, selbst in
der niedrigsten Konzentration (1 μM),
signifikant suszeptibler für Hecate-bLH
waren, als sie mit Hecate allein waren. Bei 1 μM tötete das Hecate-bLH-Konjugat
ca. zweimal so viele Targetzellen wie Hecate allein ab. Wiederum
waren die Spiegel der freigesetzten Milchsäuredehydrogenase nach der Behandlung
mit 1 μM
Hecate bLH signifikant höher
als die Spiegel des freigesetzten Enzyms nach der Behandlung mit
1 μM Hecate
allein.
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Zusätzliche
Studien (Daten nicht gezeigt) wiesen nach, dass ein 15mer-Fragment
der bLH-Untereinheit spezifisch an LH-Rezeptoren auf den Target-Granulosazellen
band, aber nicht die Produktion von Steroidhormonen initiierte,
was indikativ für
eine Stimulus-gekoppelte Response wäre. Es wurde folglich nachgewiesen,
dass die selektive Abtötung
von Targetzellen aus der physikalischen Nähe des lytischen Peptids zur
Zelle resultierte, die durch die Bindung der LH-Untereinheit hervorgerufen
wurde. Die Stimulation der Hormonproduktion der Targetzelle war
für die
Zelllyse nicht erforderlich. Dieses Ergebnis war überraschend,
da zuvor erwartet wurde, dass die Aktivierung der Targetzellen für eine gesteigerte
Suszeptibilität
für die
Lyse erforderlich ist. Diese Daten weisen nach, dass eine derartige
Aktivierung nicht erforderlich ist. Diese Daten sind jedoch konsistent
mit unseren anderen Daten, die zeigen, dass die Zellaktivierung
auch eine Route darstellt, die zur gesteigerten Suszeptibilität gegen
das lytische Peptid (ihren kann.
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Beispiele 34–37
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Eine
andere Reihe von Experimenten wurde zur Untersuchung der in vivo-Wirkungen
des GnRH-Hecate-Konjugats auf weibliche Ratten und Kaninchen durchgeführt. Die
Ovare, der Uterus, die Eileiter, die Nebennieren, die Milz, die
Schilddrüse,
der Pankreas, die Leber, die Lungen und das Herz wurden zur histologischen
Analyse aufgearbeitet. Die Hypophysen wurden zur histologischen
Analyse von PAS-gefärbten
Zellen und für
immuncytochemisch gefärbte
Zellen auf bLH, BFSH (bovines Follikel-stimulierendes Hormon), adrenocorticotropes
Hormon und andere Proopiomelanocortin-Peptidprodukte (am bemerkenswertesten α-Melanocyten-stimulierendes
Hormon (MSH)), Thyroid-stimulierendes Hormon (TSH), Prolactin (PRL),
Vasopressin (VP), Oxytocin (OXY) oder Wachstumshormon (GH) aufgearbeitet.
Die verwendeten immuncytochemischen Färbungsverfahren folgten im
Allgemeinen den Verfahren von M. Rahmanian et al., „Histological
and immunocytochemical characterization of pituitary cell types
in ponies", Proc.
13th Soc. Equine Nutrition & Phys.
Symp., S. 348–349
(1993); M. Rahmanian et al., „Immunocytochemical
localization of luteinizing hormone and folliclestimulating hormone
in the equine pituitary",
J. Anim. Sci., Vol. 76, S. 839–846
(1998); M. Rahmanian et al., „Immunocytochemical
localisation of prolactin and growth hormone in the equine pituitary", Animal Sci., Vol. 75,
S. 3010–3018
(1997); und P. Melrose et al., „Comparative topography of
the immunoreactive alpha-melanocyte-stimu lating hormone neuronal
system in the brains of horses and rats", Brain Beh. & Evol., Vol. 32, S. 226–235 (1988).
-
Von
den Hirnen wurden Serienschnitte von der Höhe des diagonalen Bandes von
Broca bis zum Corpus mamillare an einem Vibrotom angefertigt. Alternierend
wurden die Schnitte konsekutiv auf vier bis fünf Platten aufgeteilt, und
die Schnitte in alternierenden Platten wurden mit Cresylviolett
gefärbt,
oder sie wurden immuncytochemisch auf GnRH oder den GnRH-Präkursor,
VP, OXY oder Tyrosin-Hydroxylase (das ratenlimitierende Enzym in
der Catecholamin-Synthese) gefärbt.
Außer
den vorstehend angeführten
Färbungsverfahren
wurden auch die immuncytochemischen Färbungsverfahren von P. Melrose
et al., „Distribution
and morphology of immunoreactive gonadotropinreleasing hormone (GnRH)
neurons in the basal forebrain of ponies", J. Corp. Neurol., Vol. 339, S. 269–287 (1994);
und P. Melrose et al., „Topography
of oxytocin and vasopressin neurons in the forebrain of Equus caballus:
Further support of proposed evolutionary relationships for proopiomelanocortin,
oxytocin and vasopressin neurons",
Brain, Beh. & Evol.,
Vol. 33, S. 193–204
(1989), verwendet.
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33
Tage alten, sexuell immaturen weiblichen Ratten wurden intravenöse Verabreichungen
wie folgt gegeben:
Behandlung 34: 0,03 μg GnRH (eine normale physiologische
Dosis) (zwei Ratten)
Behandlung 35: 1,62 μg GnRH (das molare Äquivalent
zur Menge von GnRH in Behandlung 36) (eine Ratte)
Behandlung
36: 0,5 mg GnRH-Hecate (eine Ratte)
Behandlung 37: 0,03 μg GnRH, gefolgt
11 Minuten später
von 0,337 μg
Hecate (zwei Ratten).
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Die
Tiere wurden 14 Tage nach der Behandlung geopfert. Im Vergleich
zu den beiden GnRH-Kontrollgruppen, reduzierte die Behandlung mit
GnRH-Hecate und die Behandlung mit GnRH, gefolgt von Hecate allein,
die Hypophysengewichte um 13 % bzw. 14 % und reduzierte die Zahlen
der bLH-spezifischen gonadotropen Zellen um 92 % bzw. 87 %. Im Anschluss
an diese beiden experimentellen Behandlungen waren die Zellkörper von
GnRH-gefärbten
Neuronen in den hypophysiotropen Arealen des Hirns überdies
häufig
deformiert; und eine erhebliche Menge von immunreaktivem Material
trat in die umgebenden Areale aus, in denen zahlreiche Zellkörper (das
Organum vasculosum laminae terminalis) konzentriert sind. An den
Zellen lag aufgrund der beiden experimentellen Behandlungen in den
C1- und C3-Feldern des Hippocampus eine histologische Schädigung,
und eine verstärkte
Färbung
von parvizellulären
VP-Neuronen im paraventrikulären
Nukleus vor. (Die VP-Färbung
könnte
gegebenenfalls durch die Bildung eines Präzipitats in bestimmten Hirnarealen
hervorgerufen worden sein. Sich anschließende Studien mit einem hoch
gereinigten Peptid wiesen kein Präzipitat auf). Die Änderung
der VP-Expression, wahrscheinlich in Corticotropin-Releasing-Neuronen,
kann eine Verschiebung der posttranslationalen Verarbeitung von
Proopiomelanocortin-Peptidprodukten in der Pars distalis verursachen,
da Behandlungen mit GnRH-Hecate
und GnRH + Hecate die adrenocorticotropen Hormonspiegel reduzierten
und die Zahl der α-MSH-gefärbten Zellen
in dieser Subdivision der Hypophyse erhöhten. In allen anderen Geweben
wurden keine pathologischen Veränderungen
bemerkt.
-
Da
die Neuronen im Hirn nicht regenerieren, könnte eine schwerwiegende Schädigung an
diesen Neuronen die Sterilisation mit einer Kombination aus GnRH/lytischem
Peptid permanent (aber temporär
durch Verabreichung von gonadotropen Hormonen reversibel) machen.
-
Beispiele 38–42
-
Sexuell
immature (33 Tage alte) weibliche Ratten (nach dem Zufallsprinzip
in Gruppen von drei zugeteilt) wurden intravenös mit Kochsalzlösung oder
GnRH-Hecate in Kochsalzlösung
wie folgt injiziert:
Behandlung 38: 0,0 mg GnRH-Hecate
Behandlung
39: 0,1 mg GnRH-Hecate
Behandlung 40: 0,5 mg GnRH-Hecate
Behandlung
41: 1,0 mg GnRH-Hecate
Behandlung 42: 1,5 mg GnRH-Hecate.
-
Die
Tiere wurden 24 Stunden oder 14 Tage nach der Behandlung geopfert.
Die Ergebnisse waren den vorstehend für Beispiele 34–37 berichteten ähnlich,
außer
dass im Hirn kein Präzipitat
gefunden wurde und die VP-Färbung
im ZNS nicht verändert
war. Die Behandlungen mit höheren
GnRH-Hecate-Konzentrationen produzierten eine große Anzahl
von GnRH-Rezeptor-enthaltenden Neuronen mit abnormen Morphologien,
einschließlich
Distorsion der somatischen Anteile der Zellen und Degeneration von
Neuriten. In den 14 Tagen nach der Behandlung geopferten Ratten
waren 66 % und 87 % der GnRH-Rezeptor-enthaltenden Neuronen in den
Ratten, die 1,0 bzw. 1,5 mg GnRH-Hecate erhalten hatten, abnorm.
Die Axondegeneration in der Gruppe unter 1,5 mg GnRH-Hecate war von einer über 90%igen
Reduktion der auf GnRH gefärbten
Eminentia medialis begleitet.
-
Beispiele 43–45
-
Sieben
sexuell mature weibliche Neuseeland-Kaninchen wurden intravenös mit Kochsalzlösung, enthaltend
GnRH-Hecate wie folgt injiziert:
Behandlung 43: 0 mg GnRH-Hecate
(n = 3)
Behandlung 44: 5 mg GnRH-Hecate (n = 3)
Behandlung
45: 10 mg GnRH-Hecate (n = 1).
-
46
Tage später
wurden alle Kaninchen intramuskulär with 100 μg GnRH injiziert. Blutproben
wurden nach 0, 1, 4 und 24 Stunden abgenommen, und die LH- und FSH-Spiegel
in den Blutproben wurden anhand des Radioimmunassays gemessen. Die
Hormon-Analysen gaben zu erkennen, dass sowohl die Kontroll- als auch
die Versuchstiere LH als Response auf das GnRH freisetzten, was
darauf hindeutet, dass nach der Behandlung mindestens ein geringer
Grad der Reversibilität,
mindestens für
die hypophysären
gonadotropen Zellen bei niedrigeren Dosen des Liganden/Peptids,
vorliegen könnte.
Die Kaninchen wurden am nächsten
Tag (Tag 47) zur histologischen Analyse post mortem geopfert. Es
wurde gefunden, dass die Zahlen der Tertiärfollikel, Corpora lutea und
GnRH-induzierten Ovulationen durch die GnRH-Hecate-Behandlung reduziert
waren. Die Gewichte von Ovaren und der Hypophyse wurden durch die
Behandlung mit 10 mg GnRH-Hecate reduziert. Das in den Geweben nach
den GnRH-He cate-Behandlungen beobachtete immunreaktive GnRH war schwach
und diffus in den ZNS-Arealen lokalisiert, die in der Regel Zellkörper enthalten;
normale individuelle Zellkörper
wurden zahlenmäßig um mindestens
50 % reduziert; und die terminalen Felder, die in der Regel die Axonen
der GnRH-Rezeptor-Neuronen enthalten, wurden nicht auf GnRH gefärbt. Diese
Beobachtungen deuten darauf hin, dass die ausgeprägtesten
Wirkungen der GnRH-Hecate-Behandlungen in diesen Experimenten bei
Kaninchen auf die neuroendokrinen Neuronen im Hirn gewesen sein
könnten.
Der Hippocampus und andere Hirnareale, die hohe Konzentrationen
von GnRH enthalten, wurden nicht erkennbar von den GnRH-Hecate-Behandlungen
beeinflusst. Die GnRH-Hecate-Behandlung steigerte die Zahl der PAS-gefärbten Hypophysenzellen
in der Pars distalis auf 177 % von der für Kontrollkaninchen; diese
Steigerung schien sich in der erhöhten Anzahl von Zellen, die α-MSH färben, und
in den reduzierten Zellzahlen, die auf LH färben, widerzuspiegeln.
-
Beispiele 46–47
-
Neun
sexuell mature weibliche Kaninchen wurden intravenös mit Kochsalzlösung, enthaltend
0 mg (n = 4) (Behandlung 46) oder 10 mg GnRH-Hecate (n = 5) (Behandlung
47) injiziert. Die Kaninchen wurden am Tag 6 nach der Behandlung
intramuskulär
mit GnRH injiziert. Für
den Radioimmunassay von LH und FSH wurden wie vorstehend beschrieben
Blutproben entnommen, und die Tiere wurden am Tag 7 nach der Behandlung geopfert.
Sowohl die Kontroll- als auch Versuchstiere setzten LH als Response
auf das GnRH frei; die Menge des freigesetzten LH war in den behandelten
Tieren jedoch niedriger als in den Kontrollen. Die GnRH-Hecate Behandlung
reduzierte die Zahlen der ovariellen Tertiärfollikel und die Anzahl der
GnRH-induzierten Ovulationen. Es wurden weder auf die peripheren
Gewebe noch auf die Hypophysengewichte irgendwelche Wirkungen bemerkt.
Die Wirkungen von GnRH-Hecate auf die ZNS-Morphologie und die immuncytochemischen
Ergebnisse waren ähnlich
denen, die vorstehend in den Beispielen 34–45 beschrieben wurden. Die
Wirkungen waren wiederum ausgeprägter
auf die GnRH-Neuronen als auf die Färbung der hypophysären gonadotropen
Zellen.
-
Die
Anzahl der Ovulationstellen in Kaninchen in den Beispielen 46 und
47, die mit 10 mg GnRH-Hecate behandelt wurden, waren im Vergleich
zu den Kochsalz-Kontrollen reduziert. Die mittlere Anzahl der Ovulationsstellen
in vier Kochsalz-Kontrollen betrug gleich 12,2 ± 5,4, mit einem S.E.M. =
2,7. Die mittlere Anzahl der Ovulationsstellen in den fünf Kaninchen,
denen 10 mg GnRH-Hecate gegeben wurde, betrug 3,6 ± 1,1,
mit einem S.E.M. = 0,5. Dieser Unterschied von der Kontrolle war
signifikant (p = 0,025).
-
Der „LH-Gipfel" (der LH-Spiegel
eine Stunde nach der GnRH-Challenge, minus dem Ruhespiegel vor der
Challenge) in den vier Kontrollen betrug 61,2 ± 16,5 ng/ml, mit einem S.E.M.
= 8.3; und betrug in der behandelten Gruppe 49,6 ± 26,1
ng/ml, mit S.E.M. = 12 (p = 0,22). Folglich bestand in der behandelten
Gruppe ein Trend in Richtung der niedrigeren LH-Spiegel.
-
Die
in vivo-Studien wiesen deutlich nach, dass das GnRH-Hecate-Konjugat
GnRH-Rezeptor-tragende Zellen im Hirn (Neuronen) und in der Hypophyse
(gonadotrope Zellen) selektiv schädigt. Diese Studien wiesen weiter
eine signifikante Veränderung
im Ovar nach, vermutlich als Folge der Veränderung in den reproduktiven Zentren
der Hirn-Hypophysen-Achse. Selektivität des Konjugats wurde durch
die folgenden Beobachtungen nachgewiesen: (1) In Neuronen, denen
die GnRH-Rezeptoren mangelten, wurden keine cytotoxischen Veränderungen
gesehen. (2) Keine Veränderungen
wurden in den hypophysären
Zellen gesehen, denen es an GnRH-Rezeptoren mangelte. (3) In anderen
endokrinen und nicht endokrinen Geweben (außer für das Ovar, das vermutlich
indirekt auf die Zerstörung
von gonadotropen Zellen in der Hypophyse ansprach) wurden keine
Veränderungen
gesehen.
-
Viele
der Ereignisse, auf die als auf „Ovulationen" in den mit GnRH-Hecate
behandelten Kaninchen verwiesen wird, handelte es sich möglicherweise
um keine funktionellen Ovulationsstellen, sondern sie könnten anstelle
dessen hämorrhagische
präovulatorische
degenerative Veränderungen
dargestellt haben. Zusätzliche
Zuchtversuche werden zur Verifikation durchgeführt, dass die Ovulation funktioneller
Ova verhindert wird.
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Beispiele 48–51
-
Die
folgenden Beispiele wiesen die Fähigkeit
einer GnRH-lytischen Peptid-Kombination nach, die Fertilität in Insekten
zu reduzieren. Es wurde unerwartet auch entdeckt, dass das lytische
Peptid allein (d. h. ohne GnRH verabreicht) ähnliche Wirkungen aufwies.
Obwohl nicht angenommen wird, dass Insekten ein GnRH sezernieren,
das identisch zu dem in Säugern
gefundenen ist, scheint eine gewisse Homologie vorhanden zu sein,
insofern, dass die Insekten auf die Sauger-GnRH und auf das mit
dem lytischen Peptid-Hecate verknüpfte GnRH ansprachen.
-
Die
Puppen von Diatraea saccharalis (Zuckerrohrbohrer) im Spätstadium
wurden mit 1,0 μl
Kochsalzlösung,
enthaltend eine Konzentration von 1,35 mM Peptid wie angegeben,
oder Kochsalzlösung
allein als Kontrolle, inokuliert. Den Puppen wurde erlaubt, die
Metamorphose abzuschließen.
In keinen der Insekten, die die Metamorphose abschlossen, wurden
irgendwelche makroskopischen morphologischen Defekte beobachtet.
Adulte weibliche Motten durften mit behandelten Männchen paaren
und dann Eier legen. Die Viabilität der Eier wurde mittels Auszählen der
in Larven ausschlüpfenden
Zahlen gemessen.
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Behandlung
48 stellte die Kontrolle, eine Inokulation von 21 Puppen mit Kochsalzlösung allein,
dar. Zwölf
der Puppen schlossen die Metamorphose zu adulten Motten (4 Männchen,
8 Weibchen) ab. Die 8 Weibchen legten insgesamt ca. 900 Eier, im
Durchschnitt ca. 112 Eier pro Weibchen. Ca. 22 % dieser Eier schlüpften aus,
was ca. 25 ausgeschlüpften
Larven pro Weibchen entsprach.
-
Behandlung
49 stellte die Inokulation von 10 Puppen mit 1,35 mM GnRH dar. Vier
der Puppen schlossen die Metamorphose zu adulten Motten (2 Männchen,
2 Weibchen) ab. Die 2 Weibchen legten insgesamt ca. 300 Eier, oder
im Durchschnitt ca. 150 Eier pro Weibchen. Ca. 40 % dieser Eier
schlüpften
aus, was ca. 60 ausgeschlüpften
Larven pro Weibchen entsprach.
-
Behandlung
50 stellte die Inokulation von 10 Puppen mit 1,35 mM GnRH-Hecate
(SEQ ID NO:3) dar. Acht der Puppen schlossen die Metamorphose zu
adulten Motten (3 Männchen,
5 Weibchen) ab. Die 5 Weibchen legten insgesamt ca. 200 Eier, oder
im Durchschnitt ca. 40 Eier pro Weibchen. Ca. 40 % dieser Eier schlüpften aus,
was ca. 16 ausgeschlüpften
Larven pro Weibchen entsprach.
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Behandlung
51 stellte die Inokulation von 10 Puppen mit D-Hecate dar. Sechs
der Puppen schlossen die Metamorphose zu adulten Motten (2 Männchen,
4 Weibchen) ab. Die 4 Weibchen legten insgesamt 18 Eier, oder im
Durchschnitt 4,5 Eier pro Weibchen. 100 % dieser Eier schlüpften aus,
was 4,5 ausgeschlüpften
Larven pro Weibchen entsprach.
-
Es
wurde folglich beobachtet, dass im Vergleich zu den Kontrollen,
mit GnRH allein behandelte Weibchen im späten Puppenstadium einen verbesserten
reproduktiven Erfolg aufwiesen; die mit der GnRH-Hecate-Kombination
behandelten, wiesen einen verminderten reproduktiven Erfolg auf;
und die mit D-Hecate allein behandelten, wiesen einen sogar noch
niedrigeren reproduktiven Erfolg auf.
-
Ohne
an die folgende Hypothese gebunden sein zu wollen, wird angenommen,
dass diese Ergebnisse wie folgt erklärt werden können. Aufgrund der Sequenzhomologie über die
Taxa hinweg (bisher noch nicht identifiziert) beeinflussen kleine
Peptide, die in der Kontrolle der Säugerreproduktion aktiv sind,
auch die reproduktive Funktion in Insekten. Siehe W. Theunis et
al., „Luteinising
Hormone, Follicle Stimulating Hormone and Gonadotropin Releasing
Hormone Immunoreactivity in Two Insects: Locusta migratoria migratoroides
R & F and Sarcophaga
bullata (Parker)",
Invert. Reprod. and Develop., Vol. 16, S. 111–117 (1989); und P. Verhaert et
al., „Substances
Resembling Peptides of the Vertebrate Gonadotropin System Occur
in the Central Nervous System of Periplaneta americana L.", Insect Biochem.,
Vol. 16, S. 191–197
(1986).
-
Diese
Aktivität
wird wahrscheinlich durch die inhärente Fähigkeit dieser Peptide, mit
geeigneten Intermediärzellen
durch eine Liganden-Rezeptor-Interaktion zu reagieren, vermittelt,
wobei folglich die funktionelle Aktivität der Intermediärzellen
verändert
wird. Insekten weisen ganz besonders einen Rezeptor auf, der auf Säuger-GnRH
anspricht. GnRH allein stimuliert die reproduktive Aktivität in Insekten.
An ein lytisches Peptid gekoppeltes GnRH greift die Intermediärzellen
in den Insekten an, wobei die reproduktive Aktivität inhibiert wird.
-
Die
für das
ohne GnRH verabreichte D-Hecate beobachteten Ergebnisse waren überraschend
und werden etwas anders erklärt,
wiederum, ohne durch die folgende Hypothese gebunden sein zu wollen.
Die Metamorphose stellt eine Zeit der hohen Zeltaktivität dar. Die
lytischen Peptide weisen im Allgemeinen eine größere Aktivität gegen
aktive Zellen auf. Es wird angenommen, dass die beobachtete Response
auf Hecate allein eine generalisierte Response durch aktivierte
Zellen und nicht eine durch einen Rezeptor vermittelte spezifische
Response darstellt. Die Tatsache, dass die D-Konformation von Hecate
in diesem Experiment verwendet wurde, kann signifikant sein, da
Peptide der D-Form im Allgemeinen eine längere biologische Halbwertzeit
aufweisen. Es ist derzeit unbekannt, ob ähnliche Ergebnisse mit L-Hecate
allein gesehen wurden. (D-Hecate wurde in Behandlung 26 aus dem
einfachen Grund verwendet, dass zuvor synthetisiertes D-Hecate den
Untersuchern ohne weiteres zur Verfügung stand.)
-
Behandlung maligner und benigner Tumoren
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind beim Abtöten
oder Inhibieren des Wachstums von malignen und benignen Tumorzellen,
die Rezeptoren für
GnRH, LH, hCG, 1-LHRH-III oder Steroide exprimieren, nützlich.
Der Ligand wird mit einem lytischen Peptid (entweder sequenziell
oder miteinander verknüpft) verabreicht,
und die targetierten Tumorzellen werden abgetötet oder inhibiert.
-
Bei
der Behandlung von Hormon- oder Liganden-verknüpften Krebserkrankungen (z.
B. Krebserkrankungen des Ovars, der Hoden, der Brust, des Uterus,
des Endometriums, der Hypophyse und der Prostata) können die
lytischen Peptide an das Hormon gebunden werden, für das der
Tumor einen Rezeptor oder ein Set von Rezeptoren, wie z. B. ein
Estrogen, Testosteron, LH, FSH, Estradiol-17β, einen transformierenden Wachstumsfaktor α (TGFα), einen
epidermalen Wachstumsfaktor (EGF), GnRH, LH, hCG, Lampreten-III-LHRH
(1-LHRH-III) und Melanozyten-stimulierendes Hormon exprimiert. So
kann zum Beispiel eine Esterverknüpfung von einem lytischen Peptid
mit Estradiol oder Testosteron zweckmäßigerweise durch Kondensation
des Carboxy-Ter minus des lytischen Peptids mit der Hydroxylgruppe
an der 17-Kohlenstoffposition des Steroids hergestellt werden. Eine
Kombination aus Estradiol/lytischem Peptid kann als eine Behandlung
gegen Brust- oder Ovarialkrebs angewendet werden; und eine Kombination
aus Testosteron/lytischem Peptid kann zur Behandlung des Prostatakrebses
angewendet werden. Außerdem
können
die spezifischen Bindungsdomänen
des Peptidhormons LH oder FSH in Fusionspeptiden mit einem lytischen
Peptid zur selektiven Bindung des Fusionspeptids zum Targetieren
von Tumorzellen mit Zelloberflächenrezeptoren
für diese
Hormone angewendet werden. Die Rezeptor-Bindungsstelle der β-Untereinheit von
LH und hCG kann verwendet werden (SEQ ID NO:11). Siehe Morbeck et
al., Mol. and Cell Endocrin., Vol. 97, S. 173–186 (1993).
-
Hypophysentumoren
-
Die
anteriore Hypophyse enthält
verschiedene Epithelzelltypen, die die komplexen Prozesse des Wachstums,
der Reproduktion, der Laktation, der Schilddrüsenfunktion und der Nebennierenfunktionen
kontrollieren. Aufgrund der hohen funktionellen Plastizität der Hypophysenzellen
(d. h. ihre Fähigkeit
zur Differenzierung zu verschiedenen zellulären Phänotypen als Response auf Stimuli)
neigen diese Zellen besonders zu aberrantem Verhalten. Da viele
der Signale, auf die die Hypophyse anspricht, Rezeptor-vermittelt
sind, können pathologische
Zustände
durch Kooptieren der geeigneten Liganden-Rezeptor-Interaktion kontrolliert
werden. Mehrere Beispiele sind nachstehend angegeben.
-
Dopamin-Rezeptoren bei Prolactinomen und
anderen Adenomen
-
Eine
chronische Dopamin-Defizienz wurde mit einigen Typen von Hyophysentumoren
in Verbindung gebracht. In bestimmten Adenomen ist die Anzahl der
Dopamin-Bindungsstellen um ca. 50 % reduziert, und die Anzahl kann
während
der dopaminergen Therapie noch weiter reduziert werden. Es wurde
auch mitgeteilt, dass der Nervenwachstumsfaktor Prolactinomzellen
zur Reexpression der Dopamin-Rezeptoren stimulieren kann. Die Vorbehandlung
eines Prolactinoms mit einem Nervenwachstumsfaktor vor der Behandlung
mit einer Kombination aus Dopamin/lytischem Peptid macht es für die erfindungsgemäße Behandlung
suszeptibel. Das lytische Peptid kann mit dem Dopamin zur Untersuchung
durch eine Amidgruppe, die durch Kondensation des Car boxy-Terminus
des Peptids mit der Aminogruppe des Dopamins verknüpft werden.
-
Diese
Therapie ist nicht nur für
Prolactinome wirksam, sondern auch für andere Adenome, die Dopamin-Rezeptoren,
wie zum Beispiel Wachstumshormon-sezernierende Adenome, Thyrotropin-Releasing-Hormon
sezernierende Adenome und Gonadotropinsezernierende Adenome, exprimieren.
-
Somatostatin-Rezeptoren
bei Wachstumshormon-sezernierenden Adenomen Es wurde mitgeteilt, dass
Wachstumshormon-(GH)-sezernierende Adenome eine hoch variable Anzahl
an Somatostatin-Rezeptoren aufweisen. (Eine Variation um einen Faktor
von mindestens 10 kann unter individuellen Tumoren gesehen werden.)
Es besteht auch eine erhebliche Variation bei der Verteilung der
Bindungsstellen: die Somatostatin-Rezeptoren können homogen verteilt sein,
indem sie sich ausschließlich
in einem Anteil des Tumorgewebes oder dazwischen befinden.
-
Somatostatin-Rezeptoren
liegen auch in anderen Hypophysentumortypen vor. Es wurde mitgeteilt, dass
die Zelloberflächen
einer Vielzahl von GH- und Thyrotropin-Releasing-Hormon-(TRH)-sezernierenden Adenomen
eine erhöhte
Anzahl von Somatostatin-Rezeptoren aufweisen.
-
Solche
Tumoren können
erfindungsgemäß durch
eine Kombination aus Somatostatin/lytischem Peptid behandelt werden.
-
Andere Hypophysenadenome
-
Andere
Liganden, die in einer Kombination aus Liganden/lytischem Peptid
zur Behandlung anderer Hypophysen-Adenome angewendet werden, schließen TRH,
MSH, GnRH, Corticotropin-Releasing-Hormon, Wachstumshormon-Releasing-Hormon,
vasoaktives intestinales Polypeptid und Hypophysenadenylat-Cyclase
aktivierendes Peptid ein. Ein Kurzkettenanalog von α-MSH, das
anstelle von MSH angewendet werden kann, stellt Ser-Tyr-Cys-Met-Glu-His-Phe-Arg-Trp-Asn-Lys-Pro-Val-NH2 (SEQ ID NO:10) dar.
-
Andere endokrin-verwandte Erkrankungen
-
In
anderen Applikationen kann die erfindungsgemäße Kombination aus Liganden/lytischem
Peptid zur Behandlung endokrin-verwandter Erkrankungen im Allgemeinen
angewendet werden. Wenn eine Erkrankung kausal mit der Dysfunktion
von Zellen mit bestimmten Hormonrezeptoren verwandt ist, können Zellen
mit solchen Rezeptoren durch Verabreichung einer Kombination des
Hormons und eines lytischen Peptides selektiv inaktiviert werden.
-
Bei
einem alternativen Ansatz wurde zuvor bemerkt, dass die Reduktion
der LH- und FSH-Spiegel bei Patienten mit Brust- und Prostatakrebs
vorteilhaft ist. Wenn die gonadotropen Zellen in der Hypophyse mit
einer Kombination aus GnRH/lytischem Peptid selektiv abgetötet werden,
kann die Hypophyse kein LH und FSH mehr sezernieren. Die sich auf
diese Weise ergebenden reduzierten Spiegel dieser Hormone helfen
bei der Kontrolle der Ausbreitung von Krebserkrankungen. Dieser
alternative, indirekte Ansatz, kann anstelle von oder zusätzlich zur
Behandlung von Krebserkrankungen direkt mit einer Kombination aus
LH/lytischem Peptid oder aus FSH/lytischem Peptid angewendet werden.
Die chronische Verabreichung von GnRH wurde zuvor zur Downregulation
seiner Rezeptoren angewendet und entfernt folglich wirksam LH aus
dem Kreislauf, was zu einer „chemischen
Kastration" von
Patienten mit Prostatakarzinom führt.
GnRH und bestimmte GnRH-Analoge weisen jedoch auch direkte Wirkungen
auf das Prostata-Zellwachstum
auf.
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Durch
Analogie ist gut etabliert, dass die chirurgische Entfernung der
anterioren Hypophyse bei der Behandlung von Geschlechtshormon-verwandten
Erkrankungen wirksam ist. Die chemische Zerstörung von gonadotropen Zellen
in der Hypophyse durch die vorliegende Erfindung wird deshalb ähnliche
Wirkungen auf Geschlechtshormon-verwandte Erkrankungen aufweisen,
aber ohne die zusätzlichen
Risiken und Komplikationen der Chirurgie.
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Beispiele 52–58
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In
diesen Experimenten wurde die in vitro-Lyse der humanen Prostatakrebs-Zelllinien
nachgewiesen. LNCaP FGC und DU145, humane Prostatakrebs-Zelllinien,
wurden von der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville
MD), ATCC-Zugangsnummern CRL 1740 bzw. HTB-81 erworben. Die LNCaP
FGC-Adenocarcinoma-Zelllinie wurde ursprünglich von einem 50 Jahre alten
männlichen
Kaukasier erhalten. Die LNCaP FGC-Zellen sind empfindlich für Dihydrotestosteron
und für
Estrogene (A+). Das DU145-Karzinom wurde ursprünglich aus dem Hirn eines 69
Jahre alten männlichen
Kaukasiers mit metastasierendem Karzinom der Prostata isoliert;
diese Zelllinie ist gegen Steroidhormone nicht empfindlich (A–).
-
Die
Zellen wurden von den Kulturflaschen gelöst, und 1000 Zellen/Well wurden
auf 24-Well-Kulturplatten transferiert. Die Zellen wurden 24 Stunden
mit 10 % Kalbserum inkubiert. Daran anschließend wurden die Zellen 48 Stunden
ohne Serum inkubiert. Die Zellen wurden dann 22 Stunden mit einer
der folgenden Behandlungen inkubiert:
Behandlung 52 : 10 μM luteinisierendes
Hormon (LH)
Behandlung 53 : 30 μM freies Hecate
Behandlung
54 : 90 μM
Hecate-bLH
Behandlung 55 : 60 μM Hectate-bLH
Behandlung
56 : 50 μM
GnRH-Hecate
Behandlung 57 : 10 μM GnRH-Hecate
Behandlung
58 : FSH-Vorbehandlung, gefolgt von 90 μM Hecate-bLH
-
Zur
Beurteilung der Viabilität
der Zellen nach der Behandlung wurde der Trypanblau-Ausschluss verwendet.
Die Behandlung, die am konsistentesten und wirksamsten sowohl die
A+- als auch die A–-Krebszelllinien
abtötete,
stellt GnRH-Hecate in der höheren
Dosis (50 μM)
dar. GnRH-Hecate in der niedrigeren Dosis (10 μM) war gleich wirksam gegen
die Androgen-unempfindlichen DU145-Zellen. Die DU145-Zellen wurden auch
von Hecate allein abgetötet.
Die Behandlung mit einem lytischen Peptid allein könnte in
vivo jedoch nicht selektiv sein, sofern spezifische Zelltypen, z.
B. durch Hormone, die ihre Aktivität kontrollieren, nicht getrennt stimuliert
werden. Das Hecate-bLH-Konjugat
tötete
fast alle DU145-Zellen ab, wies aber wenig Wirkung auf A+-LNCaP auf. Dieses
Ergebnis ist konsistent mit der spezifischen Bindung von LH an DU145-Zellen,
aber nicht an LNCaP-Zellen. LH bindet spezifisch DU145-Zellen, es war
aber nicht möglich,
die spezifische Bindung von LH an die A+-LNCaP-Zellen konsistent
zu messen. Die mit FSH vorbehandelten LNCaP-Zellen waren empfindlicher
gegen das Hecate-bLH-Konjugat als die, die nicht vorbehandelt wurden.
-
Andere Applikationen, einschließlich der
Behandlung von Autoimmunkrankheiten und das Targetieren abnormer
Zellen
-
Diese
Erfindung kann verwendet werden, wo immer sie erwünscht ist,
um abnorme (oder normale) Zellen, die durch spezifische Liganden-Interaktionen
getrieben werden oder von ihnen abhängig sind, spezifisch zu inhibieren.
Als anderes Beispiel kann diese Erfindung bei der Behandlung von
Autoimmunkrankheiten verwendet werden, für die das für die Autoimmunkrankheit verantwortliche
Antigen oder Epitop bekannt ist.
-
Spezifische
Immunantworten werden von B-Lymphocyten, T-Lymphocyten oder beiden
vermittelt. Wenn Lymphozyten unangemessen „sich selbst" anstelle von „nicht
sich selbst" angreifen,
können
sich viele verschiedene Autoimmunkrankheiten ergeben, von denen
einige verheerende Folgen haben können. Erkrankungen, die mit
der Autoimmunität
assoziiert wurden, schließen
folgende ein: rheumatoide Arthritis, juvenile rheumatoide Arthritis,
systemischen Lupus erythematodes, Addison-Krankheit, Goodpasture-Syndrom,
autoimmune hämolytische
Anämie,
Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis,
idiopathische thrombozytopenische Purpura, insulinabhängigen Diabetes
mellitus, Myasthenia gravis, Myokardinfarkt, aplastische Anämie, perniziöse Anämie, poststreptokokkale
Glomerulonephritis, spontane Infertilität, Spondylitis ankylosans,
Sklerodermie und Sjögren-Syndrom.
-
Ob
von T-Zellen oder B-Zellen vermittelt, eine Autoimmunkrankheit ist
gekennzeichnet durch Lymphozyten mit spezifischen Rezeptoren für ein Selbstepitop,
das ihre Funktion triggert – d.
h. Antikörpersekretion, Proliferation,
Sekretion cytotoxischer Faktoren oder Sekretion inflammatorischer
Cytokine. Diese Responses verursachen die Schädigung oder Zerstörung von
Selbstzellen oder -organen.
-
Die
spezifischen Antigene und selbst Epitope, die als Liganden zur Stimulation
der Lymphozyten wirken, wurden für
mehrere Autoimmunkrankheiten identifiziert, in der Regel durch die
proliferative Response in vitro, die sie in Lymphozyten induzieren.
So wurde zum Beispiel Thyrotropin als das Selbstantigen impliziert, das
von Lymphozyten bei der Hashimoto-Krankheit erkannt wird. Wenn das
Epitop bekannt ist, kann die Autoimmunkrankheit durch Verabreichung
einer Verbindung behandelt werden, die das mit einem lytischen Peptid
verknüpfte
Epitop enthält,
das Klone der autoreaktiven Lymphozyten selektiv deletiert.
-
Es
hat zuvor keine allgemeinen Behandlungen für Autoimmunkrankheiten gegeben.
Davor haben die Behandlungen cytotoxische Verbindungen und Corticosteroide
in hohen Dosen eingeschlossen, die beide bei der Langzeittherapie
mit Risiken einhergehen. Keine der beiden targetiert selektiv autoreaktive
Lymphozyten.
-
Bestimmte
abnorme Zellen (z. B. viral infizierte Zellen, wie zum Beispiel
HIV-infizierte Zellen, Krebszellen) weisen Oberflächenrezeptoren
auf, die nicht auf normalen Zellen gefunden werden. In einigen Fällen werden
diese Rezeptoren durch virale Nukleinsäuren codiert. Liganden für diese
Rezeptoren, wie zum Beispiel monoklonale Antikörper gegen diese Rezeptoren
oder die Rezeptor-/Ligandenpaare, von D. Fitzgerald et al., „Targeted
Toxin Therapy for the Treatment of Cancer", J. Natl. Cancer Inst., Vol. 81, S.
1455–1463,
die in Tabelle 2 gezeigt werden, können in der Kombination aus
erfindungsgemäßen Liganden/lytischem
Peptid zur selektiven Zerstörung
von Zellen, die den Rezeptor aufweisen, verwendet werden. Die Zerstörung einer
derartig viral infizierten Zelle, zum Beispiel vor Abschluss des
viralen Maturationszyklus, resultiert in der Freisetzung von inkompletten,
nicht infektiösen
Viruspartikeln, wodurch die Virusinfektion behandelt wird. Die Zerstörung einer
derartigen Krebszelle verhindert die weitere Metastasierung. Wenn
ein Antikörper
als der Ligand verwendet wird, wird häufig die sequenzielle Verabreichung
des Antikörpers
und des lytischen Peptids bevorzugt, anstelle dass sie miteinander
verknüpft
werden. Komplement und andere Responses auf die gebundenen Antikörper machen
die Zellen suszeptibler für
einen Angriff durch die lytischen Peptide.
-
Erfindungsgemäß nutzliche lytische Peptide
-
Es
besteht die Annahme (ohne durch diese Theorie gebunden sein zu wollen),
dass lyti sche Peptide über
das Disruptieren der Zellmembranen wirken. „Ruhende" eukaryote Zellen schützen sich
selbst durch ihre Fähigkeit,
die sich ergebende Membranschädigung
zu reparieren. Im Gegensatz dazu sind aktivierte Zellen (z. B. durch
GnRh stimulierte Zellen) unfähig
(oder weniger fähig)
geschädigte
Membranen zu reparieren. Da GnRH-aktivierte Hypophysenzellen eine
verminderte Kapazität
zur Reparatur von Membranen aufweisen, werden sie von lytischen
Peptiden präferenziell
zerstört,
während
benachbarte nicht aktivierte Zellen ihre Membranen reparieren und überleben.
-
Obwohl
die erfindungsgemäßen Ausführungsformen,
die bisher getestet wurden, Hecate als den Effektor des lytischen
Peptids verwendet haben, funktioniert diese Erfindung auch mit einer
Kombination aus einem Liganden mit anderen lytischen Peptiden. Viele
lytische Peptide sind im Stand der Technik bekannt und schließen zum
Beispiel die in den Referenzen erwähnten ein, die in der nachstehenden
Besprechung angeführt
sind.
-
Lytische
Peptide stellen kleine basische Peptide dar. Native lytische Peptide
scheinen bedeutende Komponenten der antimikrobiellen Abwehrsysteme
einer Anzahl an Tierspezien, einschließlich der von Insekten, Amphibien
und Säugern
darzustellen. Sie umfassen in der Regel 23–39 Aminosäuren, obwohl sie kleiner sein
können.
Sie besitzen das Potenzial zur Bildung amphipathischer α-Helices.
Siehe Boman et al., „Humoral immunity
in Cecropia pupae",
Curr. Top. Microbiol. Immunol., Vol. 94/95, S. 75–91 (1981);
Boman et al., „Cell-free
immunity in insects",
Annu. Rev. Microbiol., Vol. 41, S. 103–126 (1987); Zasloff, „Magainins,
a class of antimicrobial peptides from Xenopus skin: isolation,
characterisation of two active forms and partial DNA sequence of
a precursor", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 84, S. 3628–3632 (1987); Ganz et al., „Defensins
natural Peptide antibiotics of human neutrophils", J. Clin. Invest., Vol. 76, S. 1427–1435 (1985);
und Lee et al., „Antibacterial
peptides from pig intestine: isolation of a mammalian cecropin", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, Vol. 86, S. 9159–9162
(1989).
-
Bekannte
Aminosäuresequenzen
für lytische
Peptide können
zur Schaffung neuer Peptide, von denen auch erwartet würde, dass
sie lytische Aktivität
aufweisen, durch Substitutionen von Aminosäureresten, die die amphipathische
Beschaffenheit der Peptide konservieren (z. B. Ersatz eines polaren
Restes mit einem anderen polaren Rest oder ei nen nicht polaren Rest
mit einem anderen nicht polaren Rest usw.); durch Substitutionen,
die die Ladungsverteilung erhalten (z. B. Ersatz eines sauren Restes
durch einen anderen sauren Rest, oder einen basischen Rest durch
einen anderen basischen Rest usw.); oder durch Verlängerung
oder Verkürzung
der Aminosäuresequenz,
während
sein amphipathisches Merkmal oder seine Ladungsverteilung erhalten
bleibt, modifiziert werden. Lytische Peptide und ihre Sequenzen
werden offenbart in: in Yamada et al., „Production of recombinant
sarcotoxin IA in Bombyx mori cells", Biochem. 1, Vol. 272, S. 633–666 (1990);
Taniai et al., „Isolation
and nucleotide sequence of cecropin B cDNA clones from the silkworm,
Bombyx mori", Biochimica
et Biophysica Acta, Vol. 1132, S. 203–206 (1992); Boman et al., „Antibacterial
and antimalarial properties of peptides that are cecropin-melittin
hybrids", Febs Letters,
Vol. 259, S. 103–106
(1989); Tessier et al., „Enhanced
secretion from insect cells of a foreign protein fused to the honeybee
melittin signal peptide",
Gene, Vol. 98, S. 177–183
(1991); Blondelle et al., „Hemolytic
and antimicrobial activities of the twenty-four individual omission
analogs of melittin",
Biochemistry, Vol. 30, S. 4671–4678
(1991); Andreu et al., „Shortened
cecropin A-melittin hybrids. Significant size reduction retains
potent antibiotic activity",
Febs Letters, Vol. 296, S. 190–194
(1992); Macias et al., „Bactericidal
activity of magainin 2: use of lipopolysaccharide mutants", Can. J. Microbiol.,
Vol. 36, S. 582–584
(1990); Rana et al., „Interactions
between magainin-2 and Salmonella typhimurium outer membranes: effect
of Lipopolysaccharide structure",
Biochemistry, Vol. 30, S. 5858–5866
(1991); Diamond et al., „Airway
epithelial cells are the site of expression of a mammalian antimicrobial
peptide gene", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 90, S. 4596 ff (1993); Selsted et al., „Purification,
primary structures and antibacterial activities of β-defensins,
a new family of antimicrobial peptides from bovine neutrophils", J. Biol. Chem.,
Vol. 268, S. 6641 ff (1993); Tang et al., „Characterisation of the disulfide
motif in BNBD-12, an antimicrobial β-defensin peptide from bovine
neutrophils", J.
Biol Chem., Vol. 268, S. 6649 ff (1993); Lehrer et al., Blood, Vol.
76, S. 2169–2181-
(1990); Ganz et al., Sem. Resp. Infect. I.,S. 107–117 (1986);
Kagan et al., Proc. Natl. Acad. Sci, USA, Vol. 87, S. 210–214 (1990);
Wade et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 87, S. 4761–4765 (1990);
Romeo et al., J. Biol. Chem., Vol. 263, S. 9573–9575 (1988); Jaynes et al., „Therapeutic Antimicrobial
Polypeptides, Their Use and Methods for Preparation",
WO 89/00199 (1989); Jaynes, „Lytic
Peptides, Use for Growth, Infection and Cancer",
WO
90/12866 (1990); Berkowitz, „Prophylaxis and Treatment
of Adverse Oral Conditions with Biologically Active Peptides",
WO 93/01723 (1993).
-
Familien
von natürlich
vorkommenden lytischen Peptiden schließen die Cecropine, die Defensine,
die Sarcotoxine, die Melittine und die Magainine ein. Boman und
Mitarbeiter in Schweden führten
die Originalarbeit am humoralen Abwehrsystem von Hyalophora cecropia,
dem amerikanischen Seidenspinner, zum Selbstschutz vor bakterieller
Infektion ein. Siehe Hultmark et al., „Insect immunity. Purification
of three inducible bactericidal Proteins from hemolymph of immunized
pupae of Hyalophora cecropia",
Eur. J. Biochem., Vol. 106, S. 7–16 (1980); und Hultmark et
al., „Insect
immunity. Isolation and structure of cecropin D. and four minor
antibacterial components from cecropia pupae", Eur. J. Biochem., Vol. 127, S. 207–217 (1982).
-
Eine
Infektion in H. cecropia induziert die Synthese von spezialisierten
Proteinen, die zum Disruptieren der Bakterienzellmembranen fähig sind,
was zur Lyse und zum Zelltod führt.
Unter diesen spezialisierten Proteinen sind diejenigen, die kollektiv
als Cecropine bekannt sind. Die wichtigsten Cecropine – Cecropin
A, Cecropin B und Cecropin D – stellen
kleine, hoch homologe, basische Peptide dar. In Zusammenarbeit mit
Merrifield, zeigte Bomans Gruppe, dass die Amino-terminale Hälfte der
verschiedenen Cecropine eine Sequenz enthält, die eine amphipathische α-Helix bildet.
Andrequ et al. „N-terminal
analogues of cecropin A: synthesis, antibacterial activity, and
conformational properties",
Biochem., Vol. 24, S. 1683–1688
(1985). Die Carboxy-terminale Hälfte
des Peptids umfasst einen hydrophoben Schwanz. Siehe auch Boman
et al., „Cell-free
immunity in Cecropia",
Eur. J. Biochem., Vol. 201, S. 23–31 (1991).
-
Ein
Cecropin-ähnliches
Peptid wurde aus dem porzinen Darm isoliert. Lee et al., „Antibacterial
Peptides from pig intestine: isolation of a mammalian cecropin", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, Vol. 86, S. 9159–9162 (1989).
-
Es
wurde beobachtet, dass Cecropin-Peptide eine Anzahl von Tierpathogenen
mit Ausnahme von Bakterien abtöten.
Siehe Jaynes et al., „In
Vitro Cytocidal Effect of Novel Lytic Peptides an Plasmodium falciparum
and Trypanosoma cruzi",
FASEB, 2878– 2883
(1988); Arrowood et al., „Hemolytic
properties of lytic peptides active against the sporozoites of Cryptosporidium
parvum", J. Protozool.,
Vol. 38, Nr. 6, S. 1615–1635 (1991);
und Arrowood et al., „In
vitro activities of lytic peptides against the sporozoites of Cryptosporidium
parvum", Antimicrob.
Agents Chemother., Vol. 35, S. 224–227 (1991). Normale Säugerzellen
scheinen jedoch, selbst in hohen Konzentrationen, nicht von Cecropinen
nachteilig beeinflusst zu werden. Siehe Jaynes et al. „In vitro
effect of lytic peptides an normal and transformed mammalian cell
lines," Peptide
Research, Vol. 2, Nr. 2, S. 1–5
(1989); und Reed et al., „Enhanced
in vitro growth of murine fibroblast cells and preimplantation embryos
cultured in medium supplemented with an amphipathic Peptide", Mol. Reprod. Devel.,
Vol. 31, Nr. 2, S. 106–113
(1992).
-
Defensine,
die ursprünglich
in Säugern
gefunden wurden, stellen kleine Peptide dar, die sechs bis acht Cysteinreste
enthalten. Ganz et al., „Defensins
natural Peptide antibiotics of human neutrophils", J. Clan. Invest., Vol. 76, S. 1427–1985).
Extrakte aus normalen humanen Neutrophilen enthalten drei Defensin-Peptide: humane
neutrophile Peptide HNP-1, HNP-2 und HNP-3. Defensin-Peptide wurden
auch in Insekten und höheren
Pflanzen beschrieben. Dimarcq et al., „Insect immunity: expression
of the two major inducible antibacterial peptides, defensin and
diptericin, in Phormia terranvae",
EMBO J., Vol. 9, S. 2507–2515
(1990); Fisher et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 84, S. 3628–3632 (1987).
-
Geringgradig
größere Peptide,
die als Sarcotoxine bezeichnet werden, wurden aus der Fleischfliege Sarcophaga
peregrina gereinigt. Okada et al., „Primary structure of sarcotoxin
I, an antibacterial Protein induced in the hemolymph of Sarcophaga
peregrina (flesh fly) larvae",
J. Biol. Chem., Vol. 260, S. 7174–1985). Obwohl sie von den
Cecropinen und Defensinen weitgehend abweichen, weisen die Sarcotoxine
vermutlich eine ähnliche
antibiotische Funktion auf.
-
Andere
lytische Peptide wurden in Amphibien gefunden. Gibson und Mitarbeiter
isolierten zwei Peptide aus dem afrikanischen Krallenfrosch, Xenopus
laevis, Peptide, die sie als PGS und Gly10Lys22PGS bezeichneten. Gibson et al., „Novel
Peptide fragments originating from PGLa and
the caervlein and xenopsin precursors from Xenopus laevis", J. Biol. Chem.,
Vol. 261, S. 5341–5349
(1986); und Givannini et al., „Biosynthesis and
degradation of peptides derived from Xenopus laevis prohormones", Biochem. J., Vol.
243, S. 113–120 (1987).
Zasloff zeigte, dass die sich von Xenopus herleitenden Peptide eine
antimikrobielle Aktivität
aufweisen, und benamten sie in Magainine um. Zasloff, „Magainins,
a class of antimicrobial peptides from Xenopus skin: isolation,
characterization of two active forms, and partial DNA sequence of
a precursor", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 84, S. 3628–3632 (1987).
-
Es
wurde mitgeteilt, dass die Synthese von nicht homologen Analogen
von verschiedenen Klassen lytischer Peptide zeigt, dass eine positiv
geladene, amphipathische Sequenz mit mindestens 20 Aminosäuren eine
Erfordernis für
die lytische Aktivität
in einigen Klassen von Peptiden zu sein schien. Shiba et al., „Structure-activity
relationship of Lepidopteran, a self-defense Peptide of Bombyx more", Tetrahedron, Vol.
44, Nr. 3, S. 787–803
(1988). Ein andere Arbeit hat gezeigt, dass kleinere Peptide auch
lytisch sein können.
Siehe McLaughlin et al., nachstehend angeführt.
-
Es
wurde gezeigt, dass Cecropine Pathogene oder kompromittierte Zellen
selektiv targetieren, ohne sich auf die normalen Wirtszellen auszuwirken.
Vom synthetischen lytischen Peptid, das als S-1 (oder Shiva 1) bekannt
ist, wurde gezeigt, dass es intrazelluläre mit Brucella abortus, Trypanosoma
cruzi, Cryptosporidium parvum und infektiösem bovinem Herpes Virus I
(IBR) infizierten Wirtszellen, mit wenig oder keinen toxischen Wirkungen
auf nicht infizierte Sängerzellen
zerstört.
Siehe Jaynes et al., „In
vitro effect of lytic peptides an normal and transformed mammalian
cell lines", Peptide
Research, Vol. 2, Nr. 2, S. 1–5
(1989); Wood et al., „Toxicity
of a Novel Antimicrobial Agent to Cattle and Hamster cells In vitro", Proc. Ann. Amer.
Soc. Anim. Sci., Utah State University, Logan, UT. J. Anim. Sci.
(Suppl. 1), Vol. 65, S. 380 (1987); Arrowood et al., „Hemolytic
properties of lytic peptides active against the sporozoites of Cryptosporidium
parvum", J. Protozool.,
Vol. 38, Nr. 6, S. 161S–163S
(1991); Arrowood et al., „In
vitro activities of lytic peptides against the sporozoites of Cryptosporidium
parvum", Antimicrob.
Agents Chemother., Vol. 35, S. 224–227 (1991); und Reed et al., „Enhanced in
vitro growth of murine fibroblast cells and preimplantation embryos
cultured in medium supplemented with an amphipathic Peptide", Mol. Reprod. Devel.,
Vol. 31, Nr. 2, S. 106–113
(1992).
-
Morvan
et al., „In
vitro activity of the antimicrobial Peptide magainin 1 against Bonamia
ostreae, the intrahemocytic parasite of the flat oyster Ostrea edulis", Mol. Mar. Biol.,
Vol. 3, S. 327–333
(1994) berichten die in vitro-Verwendung eines Magainins zur selektiven
Reduktion der Viabilität
des Parasiten Bonamia ostreae in Dosen, die sich nicht auf die Zellen
der Europäischen
Auster Ostrea edulis auswirken Auch von Interesse sind die synthetischen
Peptide, die in den nachstehenden anhängigen Patentanmeldungen offenbart
sind, Peptide, die lytische Aktivität mit so wenigen wie 10–14 Aminosäureresten
aufweisen: McLaughlin et al., „Amphipathic Peptides",
US-Patentanmeldung, Aktenzeichen 08/681,075 ,
angemeldet am 22. Juli 1996; und Mark L. McLaughlin et al., „Short
Amphipathic Peptides with Activity against Bacteria and Intracellular
Pathogens",
US-Patentmeldung, Aktenzeichen 08/796,123 ,
angemeldet am 6. Februar 1997.
-
Lytische
Peptide, wie sie zum Beispiel im Allgemeinen im Stand der Technik
bekannt sind, können
in der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
verwendet werden. Die selektive Toxizität für Liganden-aktivierte Zellen
ist wünschenswert,
besonders, wenn der Ligand und das Peptid getrennt verabreicht werden.
Die selektive Toxizität
ist weniger wichtig, wenn der Ligand und das Peptid miteinander
verknüpft
sind, weil in diesem Fall das Peptid in der unmittelbaren Umgebung
von Zellen mit Rezeptoren für
den Liganden wirksam konzentriert ist.
-
Beispiele
solcher Peptide stellen diejenigen dar, die als D1A21 (SEQ ID NO:5)
D2A21 (SEQ ID NO:6), D5C (SEQ ID NO:7) und D5C1 (SEQ ID NO:8) bezeichnet
sind. Diese Peptide und andere lytische Peptide, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet sind, sind in Jaynes, „Methods for the Design of
Amphipathic Peptides Having Enhanced Biological Activities", vorläufige
US-Patentanmeldung, Aktenzeichen 60/027,628 ,
angemeldet am 4. Oktober 1996, offenbart. In bisher unter Verwendung
dieser Peptide allein (d. h. einem dieser vier Peptide ohne einen
assoziierten Liganden) durchgeführten
Studien, lagen die LD
50-Werte in vitro gegen
humane Prostatakrebszell linien im Bereich von ca. 0,57 μM bis ca.
1,61 μM.
In bisher unter Verwendung von D2A21 allein (d. h. ohne einen assoziierten
Liganden) durchgeführten
Studien, lagen die LD
50-Werte gegen humane
Brust-, Blasen-, Kolon-, Zervix-, Lungen-, Kolon- und Hautkrebszelllinien
im Bereich von ca. 0,28 μM
bis ca. 3,1 μM.
Zum Vergleich wurde gemessen, dass die LD
50 für jedes
von D2A21, D5C, und D5C1 für
jedes der folgenden Typen von normalen, nicht kanzerösen humanen
Zellen: Endothelzellen, Fibroblasten, enterische Zellen und Keratinozyten
größer als
100 μM ist.
Für D2A21
wurde gemessen, dass die LD
50 für Monozyten
im humanen peripheren Blut bei ca. 100 μM und für T-Zellen im humanen peripheren
Blut bei höher
als 100 μM
liegen.
-
Andere
GnRH-Analoge können
mit einem erfindungsgemäßen lytischen
Peptid konjugiert werden. Unter den Analogen, die als Teil eines
solchen Konjugats verwendet werden können, befinden sich 1-LHRH-III (oder
1-GnRH-III), SEQ ID NO:16. Es wurde berichtet, dass dieses Peptid
das Wachstum mehrerer Krebszellen unterdrückt. Siehe 1. Mezö et al., „Synthesis
of Gonadotropin-Releasing Hormone III Analogs. Structure-Antitumor Activity
Relationships",
J. Med. Chem. Vol. 40, S. 3353–3358
(1997). Das gleiche 1-LHRH-III führt selektiv
die Freisetzung von FSH herbei. Siehe W. Yu et. al., „A hypothalamic
follicle-stimulating hormone-releasing decapeptide in the rat", Proc. Natl. Acad.
Sd., USA, Vol. 94, S. 9499–9503
(1997); und
US-Patentanmeldung,
Aktenzeichen 08/869,153 , angemeldet am 4. Juni 1997. Die
lytischen Peptid-Konjugate von 1-LHRH-III sind als Kontrazeptiva
und in der Behandlung von Krebserkrankungen, wie zum Beispiel den
Prostatakarzinomen, nützlich.
Agonisten von 1-LHRH-III, wie sie zum Beispiel in der
US-Patentanmeldung, Aktenzeichen 08/869 153 offenbart
sind, können
ebenso angewendet werden.
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Verschiedenes
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Wie
in den Ansprüchen
verwendet, versteht man unter einer „wirksamen Menge" einer Zusammensetzung
eine Menge, die zur selektiven Abtötung der targetierten Zellen
in einer Hintergrund-Population von nicht targetierten Zellen ausreicht.
Wo vom Kontext her angemessen, versteht man unter einer „wirksamen
Menge" einer Zusammensetzung
auch eine Menge, die die zur Induktion einer Langzeitkontrazeption
oder Sterilität in einem
Tier ausreicht. Wo vom Kontext her angemessen, versteht man unter
einer „wirksamen
Menge" von GnRH
oder 1-LHRH-III eine Menge, die zur temporären Wiederherstellung der Fertilität in einem
Tier, das durch Zerstörung
von gonadotropen Zellen steril gemacht wurde, ausreicht. Wie in
den Ansprüchen
verwendet, ist beabsichtigt, dass der Begriff „Tier" sowohl humane als auch nicht humane
Metazoen einschließt. SEQUENZPROTOKOLL