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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Methioninase-Expressionssystem,
das zwei oder mehr Tandemnukleotidsequenzen enthält, die Methioninase kodieren,
und Verfahren zur Herstellung von rekombinanter Methioninase davon.
Dieses Herstellungssystem führt
zu einem hohen Ausmaß an
Methioninaseaktivität.
Die so erzeugte Methioninase ist für eine Antimethionin- und Antihomocysteintherapie
geeignet.
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Eine
therapeutische Behandlung von Krebs auf Arzneistoffbasis umfasst
die Verwendung von Medikamenten, welche die Krebszellen selektiv
inhibieren oder abtöten,
während
die normale Gewebefunktion nicht über ein akzeptables Maß hinaus
geschädigt
wird. Die Schwierigkeit bei der herkömmlichen Chemotherapie war
die Toxizität
therapeutischer Arzneistoffe für
normales Gewebe.
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Es
wurde gezeigt, dass viele Tumore ein absolutes Erfordernis für Methionin
in verschiedenen Zelltypen und bewerteten Tumorgeweben aufweisen,
einschließlich
Tumore des Kolon, der Brust, der Prostata, der Eierstöcke, der
Niere, eines Kehlkopfmelanoms, eines Sarkoms, der Lunge, des Gehirns,
des Magens und der Blase, sowie Leukämien und Lymphome. Die Methioninabhängigkeit
wurde als Unvermögen
von Tumoren zum Wachsen definiert, wenn Methionin in dem Wachstumsmedium
durch Homocystein ersetzt wird, vgl. z.B. Chello et al., Cancer
Res., 33, 1898–1904,
1973, und Hoffman, Anticancer Res., 5, 1–30, 1985.
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Es
wurde gezeigt, dass eine Methioninabreicherung selektiv Methionin-abhängige Tumorzellen
in die späte
S/G2-Phase des Zellzyklus synchronisiert,
vgl. Hoffman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77, 7306–7310, 1980.
Unter Verwendung einer Antimethionin-Chemotherapie, bei der es sich
um eine Methioninverarmung handelt, gefolgt von einer Abreicherung
von Methionin und gekoppelt mit einem Aussetzen gegenüber einem
antimitotischen Mittel, wurden Tumorzellen selektiv aus Cokulturen
von normalen Zellen und Tumorzellen beseitigt, was zu Kulturen von
normalen Zellen führte,
die sich stark vermehrten, vgl. Stern et al., J. Natl. Cancer Inst.,
76, 629–639,
1986.
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Um
eine Methionin-abhängige
Chemotherapie in vivo durchzuführen,
ist es erforderlich, ein Mittel zur Verfügung zu haben, um zirkulierendes
Methionin im Serum effektiv abzureichern. Es wurden keine Methioninabreicherungsverfahren
beschrieben, welche die Konzentrationen an zirkulierendem Methionin
in vivo in einer Weise vermindern, die ausreichend ist, um in Antitumortherapien
effektiv zu sein.
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Methioninase,
wobei es sich um ein Enzym handelt, das Methionin abbaut, wurde
von verschiedenen bakteriellen Quellen gereinigt und es wurde berichtet,
dass es die Geschwindigkeit der Tumorzellenvermehrung in vitro verlangsamt,
vgl. Kreis et al., Cancer Res., 33, 1862–1865, und 1866–1869, 1973;
Tanaka et al., FEBS Letters, 66, 307–311, 1976, Ito et al., J.
Biochem. 79, 1263–1272,
1976, und Nakayama et al., Agric. Biol. Chem. 48, 2367–2369, 1984.
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Kreis
et al., Cancer Res. 33, 1866–1869,
1973 haben die Verwendung von stark unreinen Methioninasepräparaten,
die von Clostridium sporogenes mit 1150 Einheiten/kg/Tag isoliert
worden sind, zur Hemmung des Wachstums von Carcinosarkomzellen,
die in ein Mausmodell implantiert worden sind, beschrieben. Obwohl
das Enzym offensichtlich das primäre Tumorzellenwachstum verminderte,
wurde nicht beschrieben, dass es das T/C (behandelt gegen Kontrolle)-Verhältnis des
Tumordurchmessers unter 50 % verminderte, und es wurde nicht beschrieben,
dass es irgendeinen Effekt auf die Metastase hat. Die Autoren haben
auch angegeben, dass die Tumorspezifität der Methionase nicht ohne
andere unspezifischen Maßnahmen
erwartet werden kann, und sie kommentieren ferner nicht die Möglichkeit,
dass ein Endotoxin oder andere Komponenten des unreinen Präparats für die festgestellten
Effekte verantwortlich ist bzw. sind. Die einzigen beschriebenen
Toxizitätsstudien
waren das Fehlen eines Tierkörpergewichtsverlusts
nach der Behandlungsdauer und eine negative Grobuntersuchung bezüglich der
Toxizität.
Ferner berichten die Autoren, dass das Enzym eine Serumhalbwertszeit
von 4 Stunden aufwies. Kreis et al., Cancer Res. 33, 1866–1869, 1973
haben ferner die Verwendung einer Methionin-freien Diät als Mittel
zum Abreichern von Methionin als Antitumortherapie beschrieben,
jedoch verlangsamte die Diät
das Tumorwachstum nicht so effektiv wie die Verwendung selbst eines
unreinen Präparats
von Methioninase und führte
zu der unerwünschten
Nebenwirkung eines kontinuierlichen Gewichtsverlusts des Tiers.
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Die
Stammanmeldungen zu dieser Anmeldung beschreiben eine effektive
Chemotherapie von Tumoren, die auf die Verminderung der Menge von
Methionin gerichtet ist, so dass ein nützlicher Antitumoreffekt ohne
schädliche
Wirkungen unter Verwendung von Methioninase bereitgestellt wird.
Die vorliegende Erfindung verbessert die beschriebenen therapeutischen
und diagnostischen Verfahren und die beschriebene therapeutische
und diagnostische Zusammensetzung durch die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung kommerziell brauchbarer Mengen an rekombinanter
Methioninase mit hoher Reinheit unter Verwendung von Expressionssystemen,
die mindestens zwei Kopien des Methioninasegens enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf der Erzeugung von Methioninaseexpressionssystemen, die
zwei oder mehr Tandemkopien von Methioninase-kodierenden Nukleotidsequenzen
enthalten. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor
bereit, der Methioninase in einer hohen Konzentration erzeugen kann,
welcher zwei oder mehr Tandemkopien einer Nukleotidsequenz umfasst,
die Methioninase kodiert, und die funktionell mit einem Promotor
verknüpft
ist, wobei die Nukleotidsequenz aus der Gruppe bestehend aus
- a) einer Nukleotidsequenz, die ein Protein
kodiert, das die in der 1 gezeigte Aminosäuresequenz
aufweist,
- b) einer Nukleotidsequenz, die als Protein-kodierend in der 1 gezeigt
ist, und
- c) einer Nukleotidsequenz, die eine Methioninase kodiert, die
durch eine Nukleotidsequenz kodiert ist, die an den komplementären Strang
einer Nukleotidsequenz, die ein Protein kodiert, gemäß der 1,
unter hochstringenten Bedingungen hybridisiert,
ausgewählt ist.
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Der
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung kann rekombinante Methioninase
in einer geeigneten Wirtszelle, wie z.B. E. coli, in Konzentrationen
von etwa 40 bis 75 % des gesamten zellulären Proteins erzeugen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind Methioninase-Expressionsvektoren beschrieben, die zwei oder
mehr Tandemkopien des P. putida-Methioninasegens enthalten, das
funktionell mit einem T7 RNA-Polymerasepromotor verknüpft ist.
Diese Systeme wurden verwendet, um etwa 1 bis 4 g/Liter rekombinante
Methioninase mit einer Aktivität
von etwa 6,4 bis etwa 12,4 Einheiten/ml und einer spezifischen Aktivität von etwa 3,8
bis etwa 10,2 Einheiten/mg vor der Reinigung unter Verwendung geeigneter
Inkubationsbedingungen und Reinigungsverfahren zu erzeugen.
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Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zur Erzeugung rekombinanter Methioninase
unter Verwendung von Zellen bereit, die den Methioninase-Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Im
Wesentlichen reine rekombinante Methioninase, die unter Verwendung
von Zellen erzeugt worden ist, welche die Methioninase-Expressionsvektoren
der vorliegenden Erfindung enthalten, ist in Zusammensetzungen für eine diagnostische
und therapeutische Verwendung geeignet, insbesondere in Verfahren
zur Inhibierung des Tumorzellenwachstums zur Senkung von Homocysteinkonzentrationen
in Patienten zur Verminderung des Risikos von kardiovaskulären Erkrankungen,
Fettsucht und negativen Symptomen des Alterns und zu deren Behandlung,
sowie zum Abreichern von Methionin für eine Tumordiagnose und -bildgebung.
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Die
rekombinante Methioninase kann in chemisch modifizierten Formen
bereitgestellt werden, z.B. durch Koppeln an Polymere, wie z.B.
Polyethylenglykol (PEG).
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1 zeigt
das Nukleotid (und die entsprechende Aminosäuresequenz) eines Methioninase-kodierenden
DNA-Moleküls,
das aus P. putida isoliert worden ist.
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2 zeigt
eine Übersicht über die
Reinigungsschritte, die verwendet werden, um Endotoxin-freie Methioninase
mit hoher Reinheit zu erhalten.
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3 ist
ein Diagramm eines Ein-Kopie- und eines Zwei-Kopien-Methioninase-Expressionssystems.
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4 vergleicht
die Methioninase-Expressionsniveaus als eine Funktion der Zeit unter
Verwendung von Ein-Kopie- und Zwei-Kopien-Expressionssystemen.
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Die
Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu und bestimmte
Merkmale der Erfindung können
im Hinblick auf die Klarheit und die Knappheit bezüglich des
Maßstabs übertrieben
dargestellt und in schematischer Form gezeigt sein.
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Die
Begriffe „Mehrkopie"- oder „Mehrfach"-Expressionssystem
beziehen sich hier auf ein Nukleinsäuremolekül, das ein oder mehrere Expressionssteuerungselement(e)
enthält,
das bzw. welche die Transkription und Translation von zwei oder
mehr Tandemkopien einer Nukleotidsequenz steuert bzw. steuern, die
Methioninase kodiert. Vorzugsweise enthält das Expressionssystem zwei
bis vier Tandemkopien der Methioninase-kodierenden Sequenzen, die
gleich oder verschieden sein können.
Gegebenenfalls können
die Nukleotidsequenzen im Hinblick auf diejenigen, die in der Natur
vorkommen, so modifiziert werden, dass sie stumme Mutationen enthalten,
um Kodons bereitzustellen, die von E. coli bevorzugt werden. Solche
Kodons sind bekannt, vgl. z.B. die US-Patente 4,356,270 und 4,571,421
(Genentech).
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Die
resultierende erzeugte rekombinante Methioninase repräsentiert
etwa 40 bis 75 % des gesamten zellulären Proteins, vorzugsweise
mehr als 50 % des gesamten zellulären Proteins. Das bevorzugte
Expressionssteuerungselement ist der T7 RNA-Polymerasepromotor.
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Andere
Beispiele für
RNA-Polymerasepromotoren umfassen unter anderem die Tac- und Trc-Promotoren.
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Im
Sinne der vorliegenden Beschreibung „kodiert" eine Nukleotidsequenz Methioninase,
wenn die Transkription und Translation der Sequenz zur Erzeugung
eines Proteins führt,
das eine Methioninaseaktivität aufweist.
Kopien von Methioninase-kodierenden Nukleotidsequenzen sind „tandemartig" orientiert, wenn
sie als direkte Wiederholungen der gleichen oder von verschiedenen
Methioninase-kodierenden Sequenzen bereitgestellt sind. Die 3 zeigt
ein Diagramm eines Mehrfach-Expressionssystems, das zwei Tandemkopien des
P. putida-Methioninasegens enthält.
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L-Methioninase
(L-Methionin-α-desamino-γ-mercaptomethanlyase
oder Methioninase) ist ein Enzym, das Methionin durch Desaminierung
und Dethiomethylierung unter Erzeugung von α-Ketobutyrat abbaut. Ein Verfahren zur
Messung der Methioninaseaktivität
ist die Bestimmung der Menge an gebildetem α-Ketobutyrat. Eine Einheit (U)
von Methioninase ist als eine Enzymmenge definiert, die 1 Mikromol α-Ketobutyrat
pro Minute aus Methionin unter den Standardtestbedingungen erzeugt,
die von Ito et al., J. Biochem., 79, 1263–1272, 1976, und Soda, Analyt.
Biochem. 25, 228–235,
1968, beschrieben worden sind.
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Die
Methioninase-kodierende Nukleotidsequenz kann unverändert sein,
wie sie von einem Organismus erhalten wird, der dieses Enzym in
natürlicher
Weise erzeugt, oder sie kann modifiziert sein, so dass sie eine
oder mehrere Aminosäuresubstitution(en),
-deletion(en) oder -addition(en) aufweist.
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Das
Methioninase-kodierende Nukleinsäuremolekül kann,
verändert
oder unverändert,
von jedwedem Organismus stammen, der Methioninase in natürlicher
Weise erzeugt. Die bevorzugte Quelle des Methioninase-kodierenden
Nukleinsäuremoleküls ist Pseudomonas
putida. Das Beispiel 1 beschreibt die Isolierung und Sequenzierung
eines Methioninase-kodierenden Nukleinsäuremoleküls von P. putida (vgl. die 1).
Andere bevorzugte Quellen umfassen unter anderem Trichomonas vaginalis,
Nippostrongylus brasiliensis und Fusobacterium sp.
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Die
Mehrfachkopie-Expressionssysteme können unter Verwendung bekannter
Verfahren hergestellt werden, wie z.B. einem Restriktionsabbau und
anschließender
Ligation.
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Gegebenenfalls
können
die Methioninase-kodierenden Sequenzen verändert werden, so dass die Reinigung
des resultierenden Proteins erleichtert wird, z.B. durch Hinzufügen einer Polyhistidinverlängerung entweder
am Amino- oder am Carboxyende. Ni2+-Sepharose
kann dann zur Reinigung des resultierenden Fusionsproteins verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Vektoren bereit, die eines oder
mehrere der Mehrfachkopie-Expressionssysteme der vorliegenden Erfindung
enthalten. Vektoren sind DNA-Moleküle, die
in Wirtszellen eingeführt
werden können
und zu einer autonomen Replikation innerhalb eines Wirts fähig sind.
Vektoren können somit
einen episomalen Replikationsursprung enthalten, der von einem natürlich vorkommenden
Plasmid abgeleitet ist, einen genomischen Replikationsursprung enthalten
oder von einem viralen Genom abgeleitet sein. Die Auswahl des Vektors,
in den ein erfindunsgemäßes Expressionssystem
insertiert wird, hängt
von den gewünschten
funktionellen Eigenschaften ab, wie z.B. der Gegenwart eines geeigneten
Markers und der zu modifizierenden Wirtszelle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Vektor ein prokaryotisches Replikon, wie z.B. das Co1E1-Replikon,
sowie einen selektierbaren Marker, wie z.B. eine Arzneistoffresistenz.
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Eukaryotische
Expressionsvektoren können
ebenfalls verwendet werden, wobei diese bekannt sind und von mehreren
kommerziellen Quellen erhältlich
sind. Typische Vektoren dieser Art sind pSVL und pKSV-10 (Pharmacia),
pBPV-1/pML2d (International Biotechnologies, Inc.), pTDT1 (ATCC,
#31255) und der hier beschriebene Vektor pCDM8. „High level"-Expressionsvektoren können ferner
unter Verwendung von Insektenzellexpressionssystemen, wie z.B. einem
Bacculovirus-basierten Vektorsystem, erzeugt werden.
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Die
Wirtszellen für
die Methioninaseerzeugung können
entweder prokaryotisch oder eukaryotisch sein. Ein bevorzugter prokaryotischer
Wirt ist E. coli. In den folgenden Beispielen wurden die DH5α- und BL21(DE3)-Stämme von
E. coli verwendet.
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Bevorzugte
eukaryotische Wirtszellen umfassen Insektenzellen, Hefezellen und
Säugerzellen,
vorzugsweise Insektenzellen, wie z.B. SP6, und Wirbeltierzellen,
wie z.B. diejenigen einer Fibroblastenzelllinie einer Maus, einer
Ratte, eines Affen oder eines Menschen. Andere bevorzugte eukaryotische
Wirtszellen umfassen Eierstockzellen vom chinesischen Hamster (CHO-Zellen),
die von ATCC als CCL61 erhältlich
sind, NIH Schweiz-Maus-Embyrozellen NIH/3T3, die von ATCC als CRL
1658 erhältlich
sind, Babyhamster-Nierenzellen (BHK) und entsprechende eukaryotische
Gewebekulturzelllinien.
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Die
Transformation eines geeigneten Wirts mit einem Mehrfachkopie-Methioninaseexpressionssystem
der vorliegenden Erfindung wird mit bekannten Verfahren erreicht,
die typischerweise von der Art des Wirts und des Vektors, die verwendet
werden, abhängen.
Die Transformation prokaryotischer Wirtszellen findet vorzugsweise
durch eine Elektroporation oder eine Salzbehandlung statt, vgl.
z.B. Cohen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69, 2110, 1972, und
Maniatis et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1982). Die Transformation
eukaryotischer Zellen findet vorzugsweise durch eine Elektroporation
oder durch die Verwendung eines kationischen Lipids statt, vgl.
z.B. Graham et al., Virol. 52, 456, 1973, und Wigler et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 76, 1373–76,
1979.
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Erfolgreich
transformierte Zellen, d.h. Zellen, die ein Mehrfachkopie-Expressionssystem
der vorliegenden Erfindung enthalten, können mit bekannten Techniken
identifiziert werden. Zellen von einzelnen Kolonien können geerntet
werden, lysiert werden und deren DNA-Gehalt kann bezüglich der
Gegenwart der rDNA unter Verwendung eines Verfahrens untersucht
werden, wie es z.B. von Southern, J. Mol. Biol., 98, 503, 1975,
oder Berent et al., Biotech. 3, 208, 1985 beschrieben worden ist.
Alternativ beschreibt die gleichzeitig anhängige Anmeldung US-Seriennummer
08/642,541 ein schnelles Screeningverfahren zur Identifizierung
von Transformanten, die hohe Konzentrationen an rekombinanter Methioninase
exprimieren, auf der Basis einer Färbung von Kolonien, die auf
festen Medien ausgebildet sind.
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Rekombinante
Methioninase wird in kommerziell signifikanten Konzentrationen unter
Verwendung eines Wirts erzeugt, der mit einem oder mehreren der
Mehrfachkopie-Methioninaseexpressionssystemen
der vorliegenden Erfindung transformiert worden ist. Ein solcher
transformierter Wirt wird rekombinante Methioninase in einer Konzentration
von etwa 40 bis 75 % des gesamten zellulären Proteins exprimieren. Das
Protein kann gegebenenfalls gereinigt werden.
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Ein
bevorzugtes Reinigungsverfahren ist in der 2 gezeigt
und umfasst die Schritte:
- a) Erwärmen eines
Extrakts einer transformierten Zelle, die Methioninase enthält, in wässrigen
Puffern bei etwa 40 bis 60°C
für etwa
1 bis 10 min, vorzugsweise bei 50°C
für 1 min,
- b) Zentrifugieren des erwärmten
Extrakts bei etwa 10000 bis 20000 U/min in einer GS-3-Zentrifuge
(Sorvall, DuPont) für
etwa 15 min bis 1 Stunde, vorzugsweise bei etwa 13000 U/min für etwa 30
min bei 4°C,
- c) Ultrafiltrieren des Überstands
unter Verwendung eines Filters mit einer Porengröße von etwa 50K bis 100K, vorzugsweise
einer Millipore Pre/Scale:TFF PLHK 100 K 2,5 Fuß2-Kartusche unter Verwendung
eines 10 mM Kaliumphosphatpuffers (pH 8,3),
- d) Durchführen
einer DEAE-Ionenaustauschchromatographie in KCl mit niedriger Ionenstärke (etwa
10 bis 50 mM) in einem 10 bis 20 mM Kaliumphosphatpuffer bei etwa
pH 7,0 bis 7,6, und Sammeln von Methioninase-enthaltenden Fraktionen,
die in einem 40 bis 200 mM KCl-Gradienten eluierten, vorzugsweise
unter Verwendung einer DEAE-Sepharose FF-Säule,
- e) Durchführen
einer zweiten DEAE-Ionenaustauschchromatographie in KCl mit mittlerer
Ionenstärke
(50 bis 100 mM) in einem 10 bis 20 mM Kaliumphosphatpuffer bei etwa
pH 8,0 bis 8,6, und Sammeln von Methioninase-enthaltenden Fraktionen,
die in einem Phosphatpuffer (pH 8,3) und in 100 bis 200 mM KCl eluierten,
vorzugsweise unter Verwendung einer DEAE-Sepharose FF-Säule, und
- f) Inkontaktbringen der im Schritt(e) gesammelten Fraktionen
mit einem Chromatographiemedium, das Endotoxine absorbieren kann,
und Sammeln des Eluens, wodurch die Endotoxine von dem Eluens zur
Bildung Endotoxin-freier Methioninase mit mindestens 20 Einheiten
Methioninaseaktivität
pro Milligramm Protein und 1 bis 100 ng Endotoxin pro mg Protein
entfernt werden, vorzugsweise unter Verwendung einer Acticlean® Etox-Säule.
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Der
Zellextrakt wird aus einer Wirtszelle hergestellt, die so verändert worden
ist, dass sie eines der Mehrfachkopie-Methioninaseexpressionssysteme
der vorliegenden Erfindung enthält.
Bezüglich
Bakterienzellextrakten werden die Extrakte im Allgemeinen durch
zuerst Ernten und Waschen von Bakterienzellkulturen zur Bildung
einer Zellpaste/eines Zellpellets hergestellt, und zwar abhängig davon,
ob das Ernten mittels Zentrifugation oder durch eine Hohlfaserfiltration
stattfindet, wobei diese Verfahren allgemein bekannt sind.
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Die
Zellen werden dann unter Verwendung herkömmlicher Mittel aufgebrochen.
Vorzugsweise werden die Zellen unter Verwendung eines Homogenisators,
wie z.B. eines Homogenisators des Kavitator-Typs, wie z.B. eines
Microfluidics Corp. Modell #HC8000 aufgebrochen.
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Die
resultierende Suspension wird erwärmt, um selektive Proteine
und andere unlösliche
Materialien auszufällen.
Typische Erwärmungsbedingungen
sind von etwa 45 bis 60°C
für 1 bis
10 min. Bevorzugt ist ein Erwärmungschritt
von 50°C
für 1 min.
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Der
erwärmte
Extrakt wird zentrifugiert, um Trümmer zu entfernen, und der Überstand
wird filtriert und in zwei Schritten auf ein DEAE-Ionenaustauschchromatographiemedium
aufgebracht, wie es vorstehend beschrieben worden ist. Bevorzugte
Adsorptions- und Elutionsbe dingungen sind in den Beispielen beschrieben. Jedwedes
verschiedener DEAE-Ionenaustauschchromatographiemedien
kann in diesen Schritten verwendet werden und die Auswahl des Mediums
wird nicht als beschränkend
erachtet. Kommerzielle Quellen umfassen Pharmacia Fine Chemicals,
BioRad und Sigma.
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Danach
werden die Endotoxine zur Erzeugung eines Proteins entfernt, das
akzeptable Konzentrationen an Endotoxinen aufweist, wie es weiter
oben beschrieben worden ist. Der Endotoxinentfernungsschritt kann
in jedweder bekannten Art und Weise durchgeführt werden, einschließlich durch
Inkontaktbringen des Proteins in Lösung mit einem Chromatographiemedium,
das Endotoxine adsorbieren kann, und Eluieren des Endotoxin-freien
Proteins. Das bevorzugte kommerzielle Reagenz zur Verwendung bei
der Entfernung von Endotoxinen ist Acticlean® Etox.
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Therapeutische
Zusammensetzungen
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Die
im Wesentlichen isolierte rekombinante Methioninase, die unter Verwendung
eines Wirts hergestellt worden ist, der mit einem der Mehrfachkopie-Methioninaseexpressionssysteme
der vorliegenden Erfindung hergestellt worden ist, kann zu therapeutischen
Zusammensetzungen formuliert werden.
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Diese
Zusammensetzungen werden vorzugsweise eine rekombinante Methioninase
enthalten, die eine spezifische Aktivität von etwa 10 bis 50 Einheiten
(U) pro mg Protein, typischerweise etwa 16 bis 24 U/mg aufweist.
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Zum
Einbringen in solche Zusammensetzungen ist die Methioninase vorzugsweise
im Wesentlichen gereinigt. Mit im Wesentlichen gereinigt ist gemeint,
dass das Enzym eine Reinheit von mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise
eine Reinheit von mindestens 95 % und mehr bevorzugt von mindestens
99 % aufweist oder im Wesentlichen homogen ist. Die Homogenität kann durch
eine Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE oder SDS-PAGE) bestätigt werden,
bei der nur eine einzelne erfassbare Bande bereitgestellt wird.
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Die
rekombinante Methioninase sollte im Wesentlichen frei von Endotoxinen
sein, wie z.B. von bakteriellen Lipopolysacchariden, und zwar aufgrund
der unerwünschten
Nebenwirkungen, die mit Endotoxinen einhergehen, wenn sie z.B. durch
eine i.v.- oder i.p.-Verabreichung physiologisch mit einem Säuger in
Kontakt kommen. Mit im Wesentlichen frei ist gemeint, dass weniger
als etwa 10 Nanogramm (ng) Endotoxin pro Milligramm (mg) rekombinantes Methioninaseprotein,
vorzugsweise weniger als 1 ng/mg und mehr bevorzugt weniger als
0,1 ng/mg vorliegen.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen können ferner einen physiologisch
tolerierbaren Träger umfassen.
Die Ausdrücke „pharmazeutisch
verträglich", „physiologisch
tolerierbar" und
grammatikalische Variationen davon, die sich beide auf Zusammensetzungen,
Träger,
Verdünnungsmittel
und Reagenzien beziehen, bedeuten, dass die Materialien an einen
Säuger
oder einen Menschen verabreicht werden können, ohne dass unerwünschte physiologische
Effekte, wie z.B. Übelkeit,
Schwindel, eine Magenverstimmung und dergleichen auftreten.
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Die
Herstellung einer pharmakologischen Zusammensetzungen, die Wirkstoffe
enthält,
die darin gelöst
oder dispergiert sind, ist bekannt. Typischerweise werden solche
Zusammensetzungen als sterile injizierbare Zusammensetzungen entweder
als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen hergestellt, die wässrig oder nicht-wässrig sind,
jedoch können
auch feste Formen, die für
ein Lösen
oder Suspendieren in Flüssigkeit
vor der Verwendung geeignet sind, hergestellt werden. Das Präparat kann
auch emulgiert werden. Darüber
hinaus kann eine therapeutische Menge an rekombinanter Methioninase
in einer Salbe oder einem diffusionsfähigen Pflaster, wie z.B. einem
Verband, vorliegen, um eine lokale Abgabe des Mittels bereitzustellen.
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Der
Wirkstoff kann mit Trägern
gemischt werden, die pharmazeutisch verträglich und mit dem Wirkstoff kompatibel
sind, und zwar in Mengen, die zur Verwendung in den hier beschriebenen
therapeutischen Verfahren geeignet sind. Geeignete Träger sind
z.B. Wasser, Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerin oder dergleichen und Kombinationen davon. Darüber hinaus
kann die Zusammensetzung gegebenenfalls kleinere Mengen an Hilfssubstanzen
enthalten, wie z.B. Benetzungsmittel oder Emulgatoren, pH-Puffermittel
und dergleichen, welche die Effektivität des Wirkstoffs verstärken.
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Die
Methioninase kann in Form von pharmazeutisch verträglichen
Salzen bereitgestellt werden, wie z.B. als Säureadditionssalze (die mit
den freien Aminogruppen des Polypeptids gebildet werden), die mit
anorganischen Säuren
wie z.B. Chlorwasserstoff- oder Phosphorsäure, oder organischen Säuren, wie
z.B. Essig-, Wein-, Mandelsäure
und dergleichen gebildet werden. Salze, die mit den freien Carboxylgruppen
gebildet werden, können
auch von anorganischen Basen, wie z.B. Natrium-, Kalium-, Ammonium-,
Calcium- oder Eisen(III)hydroxiden, und organischen Basen, wie z.B.
Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylaminoethanol, Histidin, Procain
und dergleichen abgeleitet sein.
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Physiologisch
tolerierbare Träger
sind bekannt. Beispiele für
flüssige
Träger
sind sterile wässrige
Lösungen,
die zusätzlich
zu den Wirkstoffen und Wasser keine Materialien enthalten, oder
die einen Puffer, wie z.B. Natriumphosphat bei einem physiologischen
pH-Wert, physiologische Kochsalzlösung oder beides, wie z.B.
Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung,
enthalten. Ferner können
wässrige
Träger
mehr als ein Puffersalz sowie Salze wie z.B. Natrium- und Kaliumchlorid,
Dextrose, Propylenglykol, Polyethylenglykol und andere gelöste Stoffe
enthalten.
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Flüssige Zusammensetzungen
können
zusätzlich
zu Wasser und zum Ausschluss von Wasser, wie es hier beschrieben
ist, flüssige
Phasen enthalten. Beispiele für
solche zusätzlichen
flüssigen
Phasen sind Glycerin, pflanzliche Öle, wie z.B. Baumwollsaatöl, organische
Ester, wie z.B. Ethyloleat und Wasser-Öl-Emulsionen, insbesondere
die weiter oben beschriebenen Liposomenzusammensetzungen.
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Eine
therapeutische Zusammensetzung enthält eine effektive Menge an
rekombinanter Methioninase, typischerweise eine Menge von mindestens
0,1 Gew.-% aktivem Protein pro Gewicht der gesamten therapeutischen
Zusammensetzung, und vorzugsweise mindestens etwa 25 Gew.-%. Der
Gewichtsprozentsatz ist das Gewichtsverhältnis von rekombinantem Methioninaseprotein
zu der Gesamtzusammensetzung. Folglich sind z.B. 0,1 Gew.-% 0,1
g rekombinante Methioninase pro 100 g der Gesamtzusammensetzung.
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Es
kann auch eine gesteuerte Abgabe der rekombinanten Methioninase
bewirkt werden, die ferner das rekombinante Methioninaseprotein
vor einer Zersetzung schützt
und die Serumhalbwertszeit erhöht.
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Therapeutische
Zusammensetzungen können
auch Abgabevehikel wie z.B. Polymere, polymere Vehikel, Teilchen,
Latizes, Coazervate, Ionenaustauscherharze, Liposomen, enterische
Beschichtungen, Mediatoren, Biohaftmittel, Mikrokapseln, Hydrogele
und dergleichen Vehikel sein. Beispiele für Arzneistoffabgabevehikel,
die Liposomen umfassen, sind z.B. von Tarcha in „Polymers For Controlled Drug
Delivery", CRC Press, Boca
Raton, 1990, beschrieben worden.
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Die
rekombinante Methioninase kann chemisch modifiziert werden, z.B.
durch Konjugation an ein Polymer oder eine sonstige Veränderung
der kovalenten Struktur ohne Verändern
der primären
Aminosäuresequenz.
Bevorzugte Polymere sind Polyalkylenoxide oder Polysac charide. Das
Koppeln an ein Polymer erhöht die
Serumhalbwertszeit und vermindert die Immunogenität oder Antigenität der resultierenden
Verbindung.
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Ein
bevorzugtes Polymer ist bzw. sind Polyethylenglykol, insbesondere
MSC-5000 PEG, Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, Copolymere von
Ethylenoxid und Copolymere von Propylenoxid. Verfahren zur chemischen
Modifizierung von Proteinen sind bekannt und können zur Modifizierung der
rekombinanten Methioninase einfach verwendet werden, vgl. z.B. PCT/US93/11311.
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Verabreichung
und Nutzen
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Methioninase
kann in diagnostischen und therapeutischen Verfahren verwendet werden,
die entwickelt und an anderer Stelle beschrieben worden sind, vgl.
PCT/US93/11311. Beispielsweise wird Methioninase 1) als Antitumormittel
in verschiedenen Modalitäten,
wie z.B. durch Abreichern von Methionin in Tumorzellen, 2) zum Induzieren
einer Zellzyklusstase in Tumorzellen gefolgt von einer Zellsynchronisation
und die Verwendung antimitotischer Mittel, 3) in einer Kombination
mit antimitotischen und Zellzyklus-spezifischen cytotoxischen Mitteln,
4) zum Abreichern von zellulärem
Methionin vor dem Markieren mit Methionin, das bei der Tumordiagnose
und -lokalisierung verwendet werden kann, und 5) zum Abreichern
von Serumhomocystein zur Verhinderung und Heilung von kardiovaskulären Erkrankungen,
die durch hohe Serumkonzentrationen von Homocystein vermittelt werden,
verwendet. Rekombinante Methioninase, die erfindungsgemäß hergestellt worden
ist, wurde an neun Patienten verabreicht, wobei eine Infusionsdosierung
bis zu 20000 Einheiten, die über
zehn Stunden infundiert wurde, eingesetzt wurde, wies keine signifikanten
Nebenwirkungen auf und führte
zu einer Abreicherung von Methionin für 10 Stunden nach der Infusion.
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Die
folgenden Beispiele, welche diese Erfindung betreffen, dienen der
Veranschaulichung und beschränken
die Erfindung nicht.
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Beispiel 1
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Isolierung von Nukleinsäuremolekülen, die
Methioninase kodieren
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Genomische
DNA von Pseudomonas putida AC-1, das von ATCC8209 abgeleitet war,
wurde als Templat verwendet, wobei die folgenden Primer verwendet
wurden:
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Die
PCR-Reaktionsbedingungen waren wie folgt: Zuerst Denaturieren bei
95°C für 10 min,
dann 5 Zyklen Denaturierung bei 94°C für 30 s, Hybridisieren bei 60°C für 30 s und
Verlängern
bei 72°C
für 2 min;
dann 25 Zyklen Denaturieren bei 94°C für 30 s, bei 60°C für 30 s,
dann Verlängern
bei 72°C
für 1,5
min, dann ein letztes Verlängern
bei 72°C
für 10
min. Die PCR-amplifizierten Produkte bilden zwei Banden, von denen
die 1365 bp-Bande gesammelt und als das Insert ONCase-1-DNA gereinigt
wurde.
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Die
ONCase-1-DNA wurde mit dem pT7Blue T-Vektor (Novagen) an der EcoR
V T-Klonierungsstelle ligiert.
Die pONCase-1-DNA wurde unter Verwendung von Standardverfahren in
DH5-α-Bakterienzellen
transformiert.
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Das
DNA-Sequenzieren wurde unter Verwendung von T7 DNA-Polymerase und
die Didesoxynukleotid-Terminierungsreaktion durchgeführt. Es
wurde das Primer-Walking-Verfahren eingesetzt. [35S]
dATP wurde zum Markieren verwendet. Sequenzierreaktionen wurden
auf 6 % Keil- oder nicht-Keil-Polyacrylamidgelen, die 8M Harnstoff
enthielten, durchgeführt.
DNA-Proben wurden
in der Reihenfolge von ACGT beladen. DNA-Sequenzen wurden mittels
MacVector analysiert. Die DNA-Sequenz und die entsprechende Aminosäuresequenz sind
in der 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Klone mit
starker Expression
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Der
pONCase-1-Klon wurde als das Templat verwendet, wobei die folgenden
Primer verwendet wurden:
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Die
PCR-Reaktionsbedingungen waren wie folgt: Zuerst Denaturieren bei
95°C für 10 min,
dann 5 Zyklen Denaturierung bei 94°C für 1 min, Hybridisieren bei
56°C für 1,5 min
und Verlängern
bei 72°C
für 2 min; dann
20 Zyklen Denaturieren bei 94°C
für 30
s, bei 56°C
für 30
s, dann Verlängern
bei 72°C
für 1,5
min, dann ein letztes Verlängern
bei 72°C
für 10
min. Zwei PCR-amplifizierte Produkte, die ONCase-2 (1238 bp)- und
die ONCase-3 (1220 bp)-Bande, wurden gesammelt und gereinigt.
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Die
DNA von ONCase-2 und ONCase-3-DNA wurden mit NdeI und BamHI abgebaut
und mit dem pt7.7-Vektor an den NdeI und BamHI-Klonierungsstellen
ligiert. Die pONCase-2- und pONCase-3-DNA-Sequenzen wurden dann
in BL21 (DE3)-Bakterienzellen unter Verwendung von Standardverfahren
transformiert.
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Die
positiven Klone wurden aus Ampicillin-enthaltenden Platten selektiert.
Nach 24 Stunden Lagern bei 4°C
wiesen die positiven Klone, die eine hohe Konzentration von rekombinanter
Methioninase exprimierten, eine deutliche rosa Farbe auf, die deren
Identifizierung und Auswahl ermöglichte.
Die Methioninaseexpressionsniveaus der positiven Klone wurden durch
einen Aktivitätstest
bestimmt. Zwei stark exprimierende Klone wurden als der pAC-1-Klon,
der ONCase-3 enthielt, und als der pAC-2-Klon, der ONCase-2 enthielt, ausgewählt.
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Das
Tetracyclin-Resistenzgen wurde von pBR322 an den AvaI- und ClaI-Stellen
erhalten. Das AvaI-Ende wurde in ein stumpfes Ende einbezogen, mit
pAC-1 ligiert und mit BamHI und ClaI abgebaut, wobei das BamHI-Ende
in ein stumpfes Ende einbezogen wurde. Positive Klone, die nach
24 Stunden Lagern bei 4°C
rosa wurden, wurden aus Tetracyclinenthaltenden Platten ausgewählt. Durch
einen Aktivitätstest
wurde ein stark exprimierender rekombinanter Methioninaseklon, pAC-3,
ausgewählt.
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Das
Tetracyclin-Resistenzgen wurde auch von pBR322 an den AvaI- und
HindIII-Stellen erhalten. Das AvaI-Ende wurde in ein stumpfes Ende
einbezogen und mit pAC-1 ligiert, das mit HindIII und ClaI abgebaut wurde,
wobei das ClaI-Ende in ein stumpfes Ende einbezogen wurde. Positive
Klone, die nach 24 Stunden Lagern bei 4°C rosa wurden, wurden aus Tetracyclin-enthaltenden
Platten ausgewählt.
Durch einen Aktivitätstest
wurde ein stark exprimierender rekombinanter Methioninaseklon, pAC-4,
bestimmt. Die von diesen Vektoren erhaltenen Expressionsniveaus
sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 3
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Erzeugung
eines Tandem-Methioninase-Expressionssystems
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Das
Plasmid pAC-1 wurde von der amplifizierten Zellbank mit dem QIA
prep Spin Miniprep-Kit
(Quiagen) isoliert und dann mit BamHI abgebaut, um den Wirtsvektor
zu erhalten, der eine einzelne, Methioninase-kodierende Nukleotidsequenz
enthielt.
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ONCase-3
wurde mit dem NdeI abgebaut, mit dem Klenow Fill-in-Kit (Stratagene)
gefüllt
und mit BamHI als Insert für
das zweite Methioninasegen abgebaut. Die Ligation wurde mit dem
DNA Ligationskit von Stratagene bei einer höheren T4-Ligasekonzentration
durchgeführt,
vgl. die 3. Das resultierende Plasmid
wurde dann gemäß der Bedienungsanleitung
in kompetente E. coli BL21 (DE3)-Zellen transformiert.
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Positive
Klone wurden aus Ampicillin-enthaltenden Platten selektiert. Nach
der optionalen Lagerung bei 4°C über Nacht
wiesen die Klone, die hohe Konzentrationen von Methioninase exprimierten,
aufgrund der starken Anreicherung der Pyridoxalphosphat-enthaltenden
Methioninase eine deutliche gelb-orange Farbe auf. Der Klon, bei
dem sich der höchste
Methioninase-Gehalt zeigte, wurde durch einen Aktivitätstest bestätigt. Wenn
ein Test bezüglich
der Aktivität
durchgeführt
wurde, waren alle gelb-orangen Kolonien bezüglich Methioninase positiv,
und nicht-gefärbte
Klone waren Methioninase-negativ. Der Klon mit der höchsten Methioninaseaktivität, pAC-11,
wurde selektiert und mittels BamHI- und NdeI-Abbau bestätigt.
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pAC-11
stellt eine hohe Methioninaseerzeugung von 50 % des gesamten intrazellulären Proteins
bereit, wie es in der Tabelle 2 gezeigt ist.
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Beispiel 4
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Fermentation
rekombinanter Methioninase-Expressionsklone
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Zellen,
die pAC-1 und pAC-11 enthielten, wurden in Terrific Broth-Medium,
das entweder Ampicillin (100 μg/ml)
oder Tetracyclin (10 μg)
enthielt, bei 28°C
oder 37°C
unter Schütteln
inkubiert. In der Tabelle 3 wird das Niveau der Methioninaseerzeugung,
die von diesen Vek toren erhalten worden ist, verglichen. Diese Ergebnisse
sind in der
4 graphisch aufgetragen, um
den Zeitverlauf zu zeigen.
- *
Der pAC-1-Klon enthält
ein Methioninasegen. Der pAC-11-Klon enthält zwei Methioninasegene.
- ** Bakterienwachstum in 1 XTB 800 ml bei 28°C.
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Beispiel 5
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Reinigung
von rekombinanter Methioninase
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Eine Übersicht über das
Reinigungsverfahren ist in der 2 gezeigt.
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(1) Vorsäulenbehandlung
der Probe
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Die
Bakterien wurden durch Zentrifugation bei 800 × g bei 4°C für 10 min geerntet. Das Bakterienpellet wird
dann in einer Extraktionslösung
(20 mM Kaliumphosphat pH 9,0, 10 μM
Pyridoxalphosphat und 0,01 % β-Mercaptoethanol)
suspendiert und mit einem Homogenisator des Kavitatortyps (Microfluidics
Corp. Modell #HC 8000) aufgebrochen. Eine Wärmebehandlung des Homogenisats
wird dann bei 50°C
für eine
Minute durchgeführt.
Die Suspension wird mit einer automatischen gekühlten Zentrifuge (SORVALL Superspeed
RC 2-B) bei 4°C
bei 13000 U/min für
30 min zentrifugiert. Der Überstand
wird dann gesammelt. Nach diesem Schritt wird eine Ultrafiltration
mit einer Millipore Prep/Scale-TFF PLHK 100k 2,5 Fuß2-Kartusche
mit Puffer (10 mM Kaliumphosphat pH 8,3) durchgeführt. Der
pH-Wert wird durch die Ultrafiltration auf 7,2 eingestellt.
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(2) Chromatographische
Bedingungen
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Die erste Säule: DEAE
Sepharose FF
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- Säule:
XK 100/60, Höhe:
32 cm, Volumen: 2,5 Liter
- Lösung:
[A] 40 mM Kaliumchlorid, 10 mM Kaliumphosphat (pH 7,2), das 10 μM Pyridoxalphosphat
und 0,01 % β-Mercaptoethanol
enthält.
[B]
200 mM Kaliumchlorid, 10 mM Kaliumphosphat (pH 7,2), das 10 μM Pyridoxalphosphat
und 0,01 % β-Mercaptoethanol
enthält.
- Flussrate: 5 ml/min.
- Probe: etwa 100 bis 200 g Gesamtprotein (10 bis 20 mg/ml) werden
auf die erste Säule
aufgebracht.
- Gradient: [1] Vorwaschen mit einer Lösung A mit etwa 10 Volumina,
bis OD280 auf unter 0,1 fällt.
[2]
Gradient: Lösung
B von 20 % bis 100 %.
- Fraktionen: Elutionsfraktionen von 200 ml werden gesammelt.
Die Fraktionen, die Methioninase enthalten, werden durch einen Aktivitätstest identifiziert
und vereinigt.
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Die zweite Säule: DEAE
Sepharose FF
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- Säule:
XK 50/30, Höhe:
25 cm, Volumen: 500 ml
- Lösung:
[A] 100 mM Kaliumchlorid, 10 mM Kaliumphosphat (pH 8,3), das 10 μM Pyridoxalphosphat
und 0,01 % β-Mercaptoethanol
enthält.
[B]
200 mM Kaliumchlorid, 10 mM Kaliumphosphat (pH 8,3), das 10 μM Pyridoxalphosphat
und 0,01 % β-Mercaptoethanol
enthält.
- Flussrate: 5 ml/min.
- Probe: etwa 10 bis 20 g Gesamtprotein (2 bis 4 mg/ml) nach der
Dialyse in 100 mM Kaliumchlorid, 10 mM Kaliumphosphat (pH 8,3),
das 10 μM
Pyridoxalphosphat enthält,
für 24
Stunden werden auf die zweite Säule
aufgebracht.
- Gradient: [1] Vorwaschen mit einer Lösung A mit etwa 5 Volumina,
bis OD280 auf unter 0,05 fällt.
[2]
Gradient: Lösung
B von 0 % bis 60 %.
- Fraktionen: Elutionsfraktionen von 200 ml werden gesammelt.
Die Fraktionen, die Methioninase enthalten, werden durch einen Aktivitätstest identifiziert
und vereinigt.
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Die dritte Säule: Sephacryl
S-200 HR
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- Säule:
HiPrep 26/60, Volumen 320 ml.
- Lösung:
0,15 M Natriumchlorid in 10 mM Natriumphosphat (pH 7,2). Flussrate:
1,2 ml/min.
- Probe: etwa 10 ml konzentrierte Probe (nach der Dialyse in 0,15
M Natriumchlorid, 10 mM Natriumphosphat (pH 7,2) für 12 Stunden)
werden auf die dritte Säule
aufgebracht.
- Fraktionen: Elutionsfraktionen von 20 ml, die Methioninase enthalten
und durch eine gelbe Farbe und einen Aktivitätstest identifiziert werden,
werden gesammelt.
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Die vierte Säule: Acticlean® Etox
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Gereinigte
Methioninase (10 bis 20 mg Protein/ml) in einem Volumen von 100
bis 200 ml wird auf eine 500 ml Acticlean® Etox-Säule aufgebracht
und mit Elutionspuffer (0,15 M Natriumchlorid in 10 mM Natriumphosphat
pH 7,2) eluiert, um Endotoxine zu beseitigen. Acticlean® Etox
ist wieder verwendbar und kann mit 1 M Natriumhydroxid gereinigt
und autoklaviert werden.
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Konzentrierung
des letzten Eluens
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Das
letzte Eluens wird mit 30 K Amicon Centriprep-Konzentratoren konzentriert.
Die Formulierung für gereinigte
Methioninase ist 0,15 M Natriumchlorid, 10 mM Natriumphosphat, pH
7,2.
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Reinigung von Methioninase-Histidin:
Chromatographie auf Ni2+-Sepharosesäule
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Das
Zellhomogenisat wird nach der Vorsäulenbehandlung in Bindungspuffer
(5 mM Imidazol, 0,5 M NaCl, 20 mM Tris·HCl, pH 7,9) suspendiert.
Die Säule
wird dann mit 10 Volumina Bindungspuffer und dann mit 6 Volumina
Waschpuffer (60 mM Imidazol, 0,5 M Natriumchlorid, 20 mM Tris·HCl, pH
7,9) gewaschen. Die Elution findet statt, nachdem 6 Volumina Elutionspuffer
(1 M Imidazol, 0,5 M NaCl, 20 mM Tris·HCl pH 9), durch die Säule laufen
gelassen worden sind. Die Methioninase-enthaltenden Fraktionen,
die durch die gelbe Farbe identifiziert werden, werden gesammelt.