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Die
vorliegende Erfindung betrifft Antisense-Oligodeoxynukleotide, die
auf Sequenzen in der mRNA für
Thymidylatsynthase (TS) ausgerichtet sind. Die Erfindung bezieht
sich insbesondere auf Antisense-Oligodeoxynukleotide, die auf Sequenzen
am 3'-Ende der TS-mRNA
ausgerichtet sind und die sowohl für sich genommen zytostatisch
bei Anwendung auf menschliche Tumorzellinien wirken, als auch die
Toxizität
von diesen Zellen verabreichten Antikrebsmedikamenten wie TomudexTM erhöhen.
Im Gegensatz dazu bleiben Antisense-Oligodeoxynukleotide, die auf
Sequenzen an oder nahe der Translationsendstelle am 5'-Ende der TS-mRNA
ausgerichtet sind wirkungslos bzw. steigern die Zellvermehrung,
wenn sie alleine verabreicht werden. Darüber hinaus induzieren Antisense-Nukleinsäuren, die
auf diese 5'-Sequenzen (jedoch
nicht auf 3'-Sequenzen)
ausgerichtet sind, eine TS-Gentranskription.
Die Erfindung betrifft auch ein Kombinationsprodukt, bestehend aus
einem Antisense-Oligodeoxynuldeotid in Verbindung mit einem Antikrebswirkstoff
wie TomudexTM (N-(5-[N-(3,4-Dihydro-2-methyl-4-oxochinazolin-6-ylmethyl)-N-methylamino]-2-thenoyl)-L-Glutaminsäure) oder
der von ZenecaTM entwickelten Substanz ZD
9331 ((S)-2-(2-Fluoro-4-[N-(4-hydroxy-2,7-dimethylchinazolin-6-ylmethyl)-N-(prop-2-ynyl)amino]benzamido)-4-(1H-1,2,3,4-tetrazol-5-yl)Buttersäure), sowie
den Gebrauch eines solchen Kombinationsprodukts bei der Behandlung
von Krebs.
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Die
Thymidylatsynthase (TS) (EC 2.1.1.45) katalysiert die Umwandlung
von Deoxyuridylat in Thymidylat und ist ein Schlüsselenzym, das für die einzige
zellinterne De-novo-Synthese von Thymidylat von großer Bedeutung
ist (Danenberg, 1977). Die TS-Genexprimierung unterliegt strengen
Regeln hinsichtlich des Zellzyklusabschnitts (Maley und Maley, 1960;
Lochsin et al., 1979). Das TS-Gen ist Teil einer Gengruppe, deren
Exprimierung an der Gi/S-Zellzyklusgrenze erhöht ist, und es wurde postuliert,
dass die Transkription mehrerer S-Phasen-Gene (einschließlich Dihydrofolatreduktase
und Thymidinkinase) teilweise durch die E2F-Familie der Transkriptionsfaktoren
reguliert wird (Farnham et al., 1993; Mudrak et al., 1994). In der
Tat induziert die Transfektion aktiver E2F1-Gene in Mauszellen die
Exprimierung von TS und anderen S-Phasen- und zellzyklusgeregelten
Genen (De Gregori et al., 1995). Während die Zellen den Zellzyklus
von der Go- bis zur S-Phase durchlaufen,
erhöht
sich der TS-mRNA-Spiegel auf ungefähr das 20-fache und die TS-Enzymaktivität steigt auf
ca. das 10-fache (Navalgund et al., 1980). Die TS-Gentranskriptionsrate
wird jedoch nur um das 2- bis 4-fache heraufreguliert, was darauf
schließen
läßt, dass
Ereignisse nach der Transkription eine bedeutende Rolle in der TS-Regulation
spielen (Ayusawa et al., 1986; Jenh et al., 1985; Johnson, 1994).
Die Unterschiede in der TS-mRNA-Stabilität sind sehr
wahrscheinlich nicht für
die Regulierung bedeutend, da die TS-mRNA-Halbwertzeit ca. 8 Stunden
sowohl in ruhenden als auch wachsenden Nagetierzellen beträgt (Jenh
et al., 1985). Auf der anderen Seite scheint die TS-mRNA-Translation
durch das TS-Protein selbst geregelt zu sein, das insbesondere an
zwei Stellen innerhalb der eigenen mRNA eingreift, um die Proteinproduktion
zu hemmen (Chu et al., 1991, 1993b, 1994; Voeller et al., 1995).
Die Translation anderer mRNAs (einschließlich der c-myc-mRNA) kann
auch durch Wechselwirkungen mit einem TS-Protein reguliert werden
(Chu et al., 1995).
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Aufgrund
ihrer Rolle bei der Synthese von DNA-Vorläufern wurde die TS als mögliches
Ziel für
Chemotherapiewirkstoffe zur Krebsbekämpfung identifiziert (Hardy
et al. 1987). Hohe TS-Spiegel korrelierten mit schlechten Prognosen
bei Patienten mit Eierstockkrebs (Suzuki et al., 1994), Darmkrebs
(Johnston et al., 1994), akuter nichtlymphoblastischer Leukämie im Kindesalter
(Volm et al., 1994) sowie nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (Volm
und Mattem, 1992). Der Prognosewert ist jedoch nicht bei allen Tumorarten
hoch (Peters et al., 1986, 1994). Es wurden zwei Arten von TS-Hemmern
entwickelt: (a) Nukleotidanaloga (einschließlich 5-FU und seiner Ribosid-
und Deoxyribosid-Derivate),
die innerhalb der Zellen zu 5-Fluorodeoxyuridylat (FdUMP) aktiviert
werden müssen,
um Wirkung zu zeigen (Heidelberger et al., 1983) und (b) 5,10-CH2FH4-Analoga (Antifolat-Analoga),
einschließlich
N-10-Propargyl-5,8-dideazafolat
(CB3717) (Calvert et al., 1986) und TomudexTM (ZD
1694; N-[5-(N-[3,4-Dihydro-2-methyl-4-oxochinazolin-6-ylmethyl]-N-methylamino)-2-thenoyl]-L-Glutaminsäure) (Jackman
et al., 1991a, 1991b). Obwohl TomudexTM und
5-FU die TS hemmen und starke zytotoxische und Antitumoraktivitäten aufweisen
(Heidelberger et al., 1983; Keyomarsi et al., 1993), haben sie eine ungewöhnliche
biochemische Wirkung. Bei Behandlung menschlicher Krebszelllinien mit
5-FU bzw. TomudexTM steigt der TS-Spiegel
rapide an, was eventuell auf die Auflösung einer Translationshemmung
durch das TS-Protein zurückzuführen ist
(Keyomarsi et al., 1993; Chu et al., 1990; Chu et al., 1993a).
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Es
wurde vermutet, dass die Auflösung
einer Translationshemmung, welche die Bindung und Deaktivierung
der TS durch Chemotherapiewirkstoffe (einschließlich TomudexTM und
5-FU) begleitet, verhindert werden kann, indem die Zellen mit Wirkstoffen
behandelt werden, die die spezielle Wechselwirkung zwischen der TS-mRNA
und dem TS-Protein ersetzen und die Translation hemmen (Keyomarsi
et al., 1993), jedoch wurden solche Wirkstoffe nicht beschrieben.
In einem weiteren spekulativen Artikel wurde die Hypothese aufgestellt, dass
Antisense-Nukleinsäuren,
die sowohl zur Reduzierung der Regulationsfähigkeit der TS-mRNA für die Proteinproduktion
als auch zur Wechselwirkung mit der TS-Protein-Bindestelle entworfen
wurden, bei der Komplementierung der Wirksamkeit von auf TS ausgerichteten
Medikamenten nützlich
sein könnten
(Rapaport et al., 1992).
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Bei
Ju, J. (Ju, J.: "Increased
Drug Sensitivity of Tumor Cells by Manipulation of Cell Cycle Control
Genes", 1996, Dissertation,
University of Southern California, Seite 100-130) wurden die auf
die Translationsinitiierungsstelle der Thymidylatsynthase(TS)-mRNA
ausgerichteten Antisense-Oligonukleotide zur Hemmung der Translation
in einem In-vitro-Translationssystem eingesetzt. Jedoch führte die
Behandlung menschlicher Darmkrebs-HT29-Zellen mit Antisense-Oligodeoxynukleotiden
zu einer Erhöhung
der TS-Menge in den Zellen und verringerte deren Empfindlichkeit
gegenüber
5-Fluoro-2'-Deoxyuridin (FdUrd).
Im Gegensatz dazu reduzierte ein ein TS-Antisense-Genfragment (+1 bis
+422) enthaltendes Plasmidkonstrukt, das dazu verwendet wurde, ein
aus dem gleichen Bereich wie die getesteten Antisense-Oligonukleotide entnommenes
Antisense-Produkt zu produzieren, die Exprimierung von TS-Protein
und erhöhte
die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber FdUrd.
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In
früheren
Patentanmeldungen,
GB 9720107.3 und
GB 9722012.3 legten wir
offen, wie die Exprimierung der TS in menschlichen Brustkrebszellen
(MCF-7) auf zwei Arten ausdrücklich
herabreguliert werden kann. Zuerst transfizierten wir die Zellen
sowohl transient als auch stabil mit Antisense-RNA-Moleküle exprimierenden
Vektoren, die der Hybridisierung an drei verschiedenen Bereichen
der TS-mRNA dienten.
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Die
Zielsequenzen waren: (1) Sequenzen, die an der Bildung einer mutmaßlichen
die Translationsanfangsstelle umgebenden Stamm-Schleife-Struktur beteiligt
sind, und unmittelbar daneben und 3' zu dieser Stelle liegen (diese Sequenzen
sind auch an der Bindung von TS-Protein zur Modulation der Translation
beteiligt), (2) die Exon1/Exon2-Grenze und (3) das 3'-Ende der reifen
zytoplasmatischen mRNA. Antisense-TS-RNA wurde von diesen Vektoren
exprimiert (überprüft durch
Northern-Blot-Analyse und eine neuartige Modifizierung des Run-On-Transkriptionsassays
zur Messung der Antisense-Transkription gegenüber konstitutiver TS-Genexprimierung)
(Koropatnick et al., 1997). Dann transfizierten wir Zellen transient
mit einzelsträngigen
Oligodeoxynukleotiden, die auf die folgende Hybridisierung ausgerichtet
waren: (a) die der Translationsanfangsstelle und der diese umgebenden
Sequenzen, (b) die einer Sequenz proximal zur Translationsanfangsstelle,
die an der vermeintlichen Stamm-Schleife-Struktur beteiligt ist,
und (c) die der Translationsendstelle in der Nähe des 3'-Endes der reifen zytoplasmatischen
RNA.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf unserer Erkenntnis, dass ein Antisense-Oligonukleotid, Oligo
83, das komplementär
ist zur einer Sequenz im nicht-translatierten
3'-Bereich der T-mRNA,
den TS-mRNA- und -Protein-Spiegel heabrregulierte, die Zellvermehrung
hemmte und die Zytotoxizität
durch TS-abhängige Chemoetherapiemedikamente
erhöhte.
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung schaffen wir ein Antisense-Oligodeoxyoligonukleotid,
das an einer Ziel-Nukleinsäuresequenz
in der Thymidylatsynthase hybridisiert und das die Produktion von
Thymidylatsynthase in Säugetierzellen
selektiv hemmt und nuklease-resistent ist. Die Oligonukleotide bestehen
aus 8 bis 50 Nukleotiden und umfassen eine Nukleotidsequenz, die
komplementär
ist zur Sequenz an oder nahe der Translationsendstelle am 3'-Ende des TS-Gens,
wobei die Sequenzen im Bereich zwischen den Basen 800 und 1536 liegen,
wenn die Sequenznummerierung für
menschliche Thymidylatsynthase-mRNA (cDNA) von Takeishi et al.,
1985 verwendet wird. Die Sequenzen liegen bevorzugt im Bereich zwischen
den Basen 1000 und 1530. Besonders bevorzugt liegen die Sequenzen
im Bereich zwischen den Basen 1030 und 1460.
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Ein
Antisense-Oligodeoxyoligonukleotid ist ein Oligonukleotid, das dazu
dient, an einen bestimmten Bereich einer Ziel-Nukleinsäurensequenz
zu hybridisieren. Die Zielnukleinsäure ist das TS-Gen oder die
für das
TS-Gen transkribierte mRNA. Die Zielnukleinsäure ist bevorzugt die die mRNA-kodierende Thymidylatsynthase.
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Die
Auswirkungen von Antisense-Oligonukleotiden auf die Exprimierung
der Thymidylatsynthase können
mit dem Fachmann bekannten Verfahren gemessen werden. In der vorliegenden
Anmeldung wurde die Auswirkung auf den mRNA-Spiegel mit der Northern-Blot-Analyse
und dem Zellkern-Run-On-Transkriptionsassay
gemessen, und die Auswirkung auf die Vermehrung menschlicher Tumorzellen
wurde durch Zählung
der Zellzahl mit einem Coulter-Zähler
gemessen.
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Antisense-Oligonukleotide
gegen Thymidylatsynthase können
die Exprimierung der Thymidylatsynthase hemmen, anregen oder ohne
Auswirkung bleiben. Bevorzugte Antisense-Oligonukleotide sind jene,
die die Exprimierung der Thymidylatsynthase hemmen.
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Die
Hemmung der Exprimierung der Thymidylatsynthase bedeutet hier eine
mindestens 10%ige Hemmung bezogen auf die unbehandelte Kontrolle,
gemessen am 4. Tag unter Verwendung des in Beispiel 1.2 beschriebenen
Assays.
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Die
Hemmung der Thymidylatsynthase-Exprimierung beträgt bevorzugt mindestens 20%
und besonders bevorzugt ist eine Hemmung von mindestens 40%.
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Die
Antisense-Oligonuldeotide haben bevorzugt eine Länge von ca. 8 bis ca. 50 Nukleotiden,
besonders von ca. 12 bis ca. 40 Nukleotiden und besonders bevorzugt
von ca. 16 bis ca. 30 Nukleotiden.
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Einzelne
Sequenzbeispiele der die Thymidylatsynthase-Aktivität regulierenden
Antisense-Oligonukleotide sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Sequenzen
der Antisense-Oligonukleotide, die die Thymidylatsynthase-Aktivität erfindungsgemäß laut Tabelle
1 hemmen, sind SEQ-ID Nr. 83 und Nr. 86. Die Bereiche der TS-mRNA,
auf die die Oligonukleotide ausgerichtet sind, sind in
7 dargestellt. Tabelle
1:
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Die
Erfindung ist natürlich
nicht nur auf diese bestimmten in Tabelle 1 aufgeführten, die
Thymidylatesynthase-Produktion hemmenden Antisense-Oligonukleotide 83
und 86 beschränkt,
sondern umfasst Oligonukleotide mit einer Länge von ca. 8 bis 50 Nukleotiden,
die die Thymidylatsynthase-Produktion
selektiv hemmen und die aus den oben beschriebenen Bereichen des
TS-Gens gewählt
werden.
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Die
Hybridisierung eines Antisense-Oligonukleotids an seiner Ziel-Nukleinsäuresequenz
wird durch die Bildung von Wasserstoffbindungen zwischen komplementären Basen
an jedem Nukleinsäurestrang
vermittelt. Die Hybridisierung kann zwischen Nukleinsäuresträngen stattfinden,
die je nach den angewandten Hybridisierungsbedingungen unterschiedliche
Komplementaritäten
aufweisen. Der Begriff „spezifisch
hybridisierbar" dient
der Beschreibung eines Oligonukleotids, dessen Komplementarität zur Gewährleistung
einer stabilen, spezifischen Bindung an die Zielsequenz ausreicht,
wobei eine unspezifische Bindung an Nicht-Zielsequenzen vermieden
wird.
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Antisense-Oligonukleotide
können
so aufgebaut sein, dass sie an jedem Bereich innerhalb des Thymidylatsynthase-mRNA-Moleküls hybridisieren, einschließlich dem
Kodierungsbereich, dem 5' nicht-translatierten
Bereich, dem 3' nicht-translatierten
Bereich, dem 5'-Kappenbereich,
den Intronen und Intron/Extron-Spleißstellen.
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Die
Hybridisierung des Antisense-Oligonukleotids an Thymidylatsynthase-mRNA kann sich auf
alle Aspekte der mRNA-Funktion auswirken, zum Beispiel auf die mRNA-Translokation,
das mRNA-Spleißen,
die mRNA-Translation
oder den Rückkoppel-Hemmmechanismus,
durch durch die Bindung des Thymidylatsynthase-Proteins an die Bindestellen
innerhalb des Thymidylatsynthase-mRNA-Moleküls reguliert wird.
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Ein
Oligonukleotid ist ein aus Nukleotid- oder Nukleosidmonomeren aufgebautes
polymeres Molekül. Die
Monomere können
aus natürlich
auftretenden Basen, Zuckern und Zwischenzuckerbindungen bestehen oder
können
auch nicht natürlich
auftretende Derivate enthalten, die die Eigenschaften der Oligonukleotide verändern. Beispielsweise
wurden mit Phosphorothioat modifizierte Oligonukleotide in der vorliegenden
Anmeldung verwendet, um die Resistenz gegen Nukleaseabbau zu erhöhen.
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Bevorzugte
Oligonukleotide können
Phosphothioate, Phosphotriester, Methylphosphonate oder kurzkettige
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Heteroatom-Zwischenzucker-Bindungen enthalten.
Weitere bevorzugte Oligonukleotide können von Methoxyethoxy flankiert
sein oder eine Peptidnukleinsäure-Hauptkette enthalten.
Besonders bevorzugte Oligonukleotide enthalten Phosphorothioate
(Summerton, J.E. und Weller, D.D.,
US-Patentnr.
5,034,506 ).
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Die
Oligonukleotide können
durch Anwendung aller gängigen
Syntheseverfahren hergestellt werden.
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Beispiele
solcher Verfahren finden sich in Standardlehrbüchern, wie z. B. "Protocols for Oligonucleotides
and Analogues; Synthesis and Properties," Methods in Molecular Biology Series;
Band 20; Hrsg. Sudhir Agrawal, Humana ISBN: 0-89603-247-7; 1993;
1. Auflage.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Rezeptur
zur Verfügung
gestellt, die ein Antisense-Oligonukleotid, das auf die oben beschriebene
Thymidylatsynthase ausgerichtet ist, in einem pharmazeutisch zulässigen Verdünnungsmittel
oder Träger
enthält.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren für
die Behandlung von Krebs (oder ein Verfahren für die Schaffung einer antiproliferativen
Wirkung) geschaffen, das die Anwendung einer wirksamen Menge eines
auf die oben beschriebene Thymidylatsynthase ausgerichtetes Oligonukleotids
bei einem warmblütigen
Tier umfasst, was jedoch nicht Teil der Erfindung darstellt. Die
Erfindung sieht auch den Gebrauch eines solchen Oligonukleotids
in der Herstellung eines neuen Medikaments für die Behandlung von Krebs
(oder für
die Behandlung einer proliferativen Krankheit) vor.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kombinationsprodukt
zur Verfügung
gestellt, das ein auf die Thymidylatsynthase ausgerichtetes Antisense-Oligonukleotid
in Verbindung mit einem Antikrebswirkstoff enthält. Das Antisense-Oligonukleotid
und der Antikrebswirkstoff können
jeweils separat, aufeinanderfolgend, gleichzeitig oder in einem
Gemisch verabreicht werden.
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Der
Antikrebswirkstoff kann drei Hauptkategorien eines therapeutischen
Mittels abdecken:
- (B) Thymidylatsynthasehemmer
wie TomudexTM (N-(5-[N-(3,4-Dihydro-2-methyl-4-oxochinazolin-6-ylmethyl)-N-methylamino]-2-thenoyl)-L-Glutaminsäure) ( europäische Patentanmeldung Nr. 0239362 ,
Beispiel 7, darin Verbindung Nr. 8); das Entwicklungsprodukt von
ZenecaTM ZD9331 ((S)-2-(2-Fluoro-4-[N-(4-hydroxy-2,7-dimethylquinazolin-6-ylmethyl)-N-(prop-2-ynyl)amino]benzamido)-4-(1H-1,2,3,4-tetrazol-5-yl)Buttersäure) ( europäische Patentanmeldung Nr. 0562734 ,
darin Beispiel 3); LY 231514 (Eli Lilly Research Labs, Indianapolis,
IN); 1843U89 (Glaxo-Wellcome, Research Triangle Park, NC); AG337
und AG331 (beide von Agouron, La Jolla, CA) (Touroutoglou und Pazdur,
Clin. Cancer Res., 2, 227-243, 1996).
- (C) Zytostatika wie Antiöstrogene
(zum Beispiel Tamoxifen, Toremifen, Raloxifen, Droloxifen, Idoxifen),
Progestogene (zum Beispiel Megestrolazetat), Aromatase-Hemmer (zum
Beispiel Anastrozol, Letrozol, Vorozol, Exemestan), Antiprogesterone,
Antiandrogene (zum Beispiel Flutamid, Nilutamid, Bicalutamid, Cyproteronazetat),
LHRH-Agonisten und Antagonisten (zum Beispiel Goserelinacetat, Leuprolid),
Hemmer von Testosteron-5α-Dihydroreduktase
(zum Beispiel Finasterid), Anti-Invasivmittel (zum Beispiel Metalloproteinase-Hemmer
wie Marimastat und Hemmer der Urokinase-Plasminogen-Aktivator-Rezeptor-Funktion)
und Hemmer der Wachstumsfaktorfunktion (solche Wachstumsfaktoren
umfassen z. B. EGF, FGFs, den Plättchenwachstumsfaktor
und Leberzellen-Wachstumsfaktor, solche Hemmer umfassen Wachstumsfaktorantikörper, Wachstumsfaktor-Rezeptor-Antikörper, Tyrosinkinase-Hemmer
und Serin-/Threoninkinase-Hemmer).
- (D) antiproliferative/antineoplastische Medikamente und Kombinationen
davon, wie sie in der Onkologie eingesetzt werden, z. B. Antimetabolite
(zum Beispiel Antifolate wie Methotrexat, Fluoropyrimidine wie 5-Fluorouracil,
FUdR, ftorafur, FdUR, Purin- und
Adenosin-Analoga, Zytosinarabinosid); Antitumor-Antibiotika (zum
Beispiel Anthracycline wie Doxorubicin, Daunomycin, Epirubicin und
Idarubicin;) Mitomycin-C, Dactinomycin, Mithramycin; Platinderivate
(zum Beispiel Cisplatin, Carboplatin, Oxaliplatin); Alkyliermittel (zum
Beispiel Stickstoffsenfgas, Melphalan, Chlorambucil, Busulphan,
Cyclophosphamid, Ifosfamid, Nitroharnstoffe, Thiotepa); Mitosehemmer
(zum Beispiel Vincaalkaloide wie Vincristin und Taxoide wie Taxol,
Taxoter); Topoisomerase-Hemmer (zum Beispiel Epipodophyllotoxine
wie Etoposid und Teniposid, Amsacrin, Topotecan).
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Die
Antikrebsbehandlung kann auch eine Strahlentherapie sein. Besonders
bevorzugte Antikrebswirkstoffe sind Thymidylatsynthase-Hemmer wie z. B.
Tomudex
TM (N-(5-[N-(3,4-Dihydro-2-methyl-4-oxochinazolin-6-ylmethyl)-N-methylamino]-2-thenoyl)-L-Glutaminsäure) (
europäische Patentanmeldung Nr. 0239362 , Beispiel
7, darin Verbindung Nr. 8) und das Entwicklungsprodukt von Zeneca
TM ZD9331 ((S)-2-(2-Fluoro-4-[N-(hydroxy-2,7-dimethylquinazolin-6-ylmethyl)-N-(prop-2-ynyl)amino]benzamido)-4-(1H-1,2,3,4-tetrazol-5-yl)Buttersäure) (
europäische Patentanmeldung Nr. 0562734 ,
darin Beispiel 3).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Rezeptur zur Verfügung
gestellt, mit einem Kombinationsprodukt wie oben beschrieben und
einem pharmazeutisch zulässigen
Verdünnungsmittel
oder Träger.
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Alle
oben beschriebenen pharmazeutischen Rezepturen können in einer Form vorliegen,
die geeignet sind zur oralen Anwendung, zum Beispiel als Tablette,
Kapsel, wässrige
oder ölige
Lösung,
Suspension oder Emulsion; zur äußerlichen
Anwendung, wie z. B. als Creme, Salbe, Gel oder wässrige oder ölige Lösung oder Suspension;
zur nasalen Anwendung, wie z. B. als Schnupfmittel, Nasenspray oder
Nasentropfen; zur vaginalen oder rektalen Anwendung, wie z. B. als
Suppositorium; zur Anwendung durch Inhalieren, wie z. B. als feines Pulver
wie Trockenpuder, in mikrokristalliner Form oder als flüssiges Aerosol;
zur sublingualen oder bukkalen Anwendung, wie z. B. als Tablette
oder Kapsel; oder insbesondere zur parenteralen Anwendung (einschließlich intravenöser, subkutaner,
intramuskulärer,
intravaskulärer
oder Infusionsanwendung), wie z. B. als sterile wässrige oder ölige Lösung oder
Suspension. Im Allgemeinen können
die oben beschriebenen Rezepturen mit einer gängigen Methode unter Anwendung
gängiger
Trägerstoffe
hergestellt werden.
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TomudexTM wird bei Personen bequem verabreicht durch
intravenöse
Injektion einer sterilen wässrigen Lösung mit
einer Dosis im Bereich von z. B. 1 bis 4 mg/m2 Körperfläche alle
drei Wochen, vorzugsweise mit einer Dosis von 3 mg/m2 alle
drei Wochen.
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ZD
9331 wird bei Personen bequem verabreicht durch orale Einnahme einer
festen Darreichungsform oder durch intravenöse Injektion einer sterilen
wässrigen
Lösung.
Die orale Darreichungsform wird bei Menschen bequem verabreicht
in einer Gesamtdosis im Bereich von z. B. 1 bis 100 mg/kg (d.h.
ca. 35 mg/m2 bis 3,5 g/m2)
alle drei Wochen, entweder kontinierlich oder in Abständen, z.
B. mit einem Dosierplan mit dreiwöchentlichem Dosierzyklus mit
Tagesdosen an den Tagen 1 bis 5, gefolgt von dosenfreien Tagen bis
zum nächsten
Dosierzyklus, oder mit einem Dosierplan mit vierwöchentlichem
Dosierzyklus mit Tagesdosen an den Tagen 1 bis 14, gefolgt von dosenfreien
Tagen bis zum nächsten
Dosierzyklus. Die orale Darreichungsform wird bei Menschen mit einer Gesamtdosis
im Bereich von z. B. 1 bis 30 mg/kg pro drei- oder vierwöchigem Dosierzyklus
verabreicht. Die sterile wässrige
Lösung
wird bei Menschen bequem verabreicht mit einer Gesamtdosis von bis
zu 100 mg/m2 alle drei Wochen, entweder
kontinuierlich oder in Abständen,
zum Beispiel mit einem Dosierplan mit einer Dosis pro dreiwöchentlichem
Dosierzyklus, einem Dosierplan mit dreiwöchentlichem Dosierzyklus mit
Tagesdosen an den Tagen 1 bis 5, gefolgt von dosenfreien Tagen bis
zum nächsten
Dosierzyklus, einem Dosierplan mit dreiwöchentlichem Dosierzyklus mit
Dosen an den Tagen 1 und 8, gefolgt von dosenfreien Tagen bis zum
nächsten
Dosierzyklus, oder einem Dosierplan mit dreiwöchentlichem Dosierzyklus mit
kontinuierlicher Infusion an den Tagen 1 bis 5, gefolgt von dosenfreien
Tagen bis zum nächsten
Dosierzyklus. Die sterile wässrige
Lösung
wird Menschen bevorzugt intravenös
verabreicht mit einer Gesamtdosis im Bereich von Z. B. 20 bis 50
mg/m2 alle drei Wochen, entweder kontinuierlich
oder in Abstanden wie oben beschrieben.
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Das
Antisense-Oligonukleotid wird bei Menschen bequem durch intravenöse Injektion
einer sterilen wässrigen
Lösung
mit einer Dosis pro Dosierzyklus im Bereich von z. B. 0,1 μg bis 1 g,
bevorzugt mit einer Dosis zwischen 1 mg und 100 mg, verabreicht.
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Die
mit einem oder mehreren Trägerstoffen
kombinierte Menge des Wirkstoffs zur Herstellung angemessener Darreichungsformen
schwankt selbstverständlich
je nach den bestimmten Bestandteilen des Kombinationsprodukts, dem
behandelten Wirt und der bestimmten Verabreichungsmethode. Eine
Rezeptur, die z. B. zur oralen Verabreichung bei Menschen bestimmt
ist, enthält
im allgemeinen z. B. zwischen 0,5 μg und 2 g Wirkstoff gemischt
mit entsprechenden und angemessenen Mengen der Trägerstoffe,
die zwischen 5 und 98 Gewichtsprozent der gesamten Rezeptur schwanken
können.
Eine Rezeptur zur parenteralen Verabreichung bei Menschen enthält typischerwise
zwischen 0,1 μg
und 50 mg. In Dosierungseinheiten abgegebene Darreichungsformen
enthalten typischerweise ca. 1 μg
bis 500 mg eines Wirkstoffs.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren für
die Behandlung von Krebs (oder ein Verfahren für die Schaffung einer antiproliferativen
Wirkung) geschaffen, das die Anwendung einer wirksamen Menge eines Kombinationsprodukts
wie oben beschrieben bei einem warmblütigen Tier umfasst, was jedoch
nicht Teil der Erfindung ist.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung eines Kombinationsprodukts
bei der Herstellung eines neuen Medikaments für die Behandlung von Krebs
(oder für
die Behandlung einer proliferativen Krankheit) zur Verfügung. Die
in dieser Anmeldung verwendeten Abkürzungen sind unten aufgeführt.
- TS
- Thymidylatsynthase
- CMV
- Zytomegalievirus
- 5-FU
- 5-Fluorouracil
- LFA
- Lipofektamin
- PBS
- phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
- GAPDH
- Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase
- FBS
- Fötales Rinderserum
- MT
- Metallothionein
- ODN
- Oligodeoxynukleotid
- bp
- Basenpaar
- DMEM
- Dulbeccos modifiziertes
Eagle-Medium
- Oligo
- Oligonukleotid
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Die
Erfindung wird durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele und
Figuren beschrieben, jedoch hierdurch nicht eingegrenzt. Es zeigen:
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1,
dass die Vermehrung von MCF7-Zellen durch Transfektion mit Antisense-TS-Oligo
86 (auf die Translationsendstelle ausgerichtet) gehemmt wird, jedoch
durch Transfektion mit Antisense-TS-Oligo 90 oder 92 (auf die Sequenzen
an oder nahe der Translationsanfangsstelle ausgerichtet) erhöht wird.
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Die
Zellen wurden transient transfiziert mit 0,5 oder 1,0 μM Antisense-TS-Oligonukleotiden
in LipofektinTM wie oben beschrieben. Die
Zellzahlen wurden mit einem Coulter-Zähler in drei Glaskolben pro
Ansatz nach viertägigem
Wachstum bestimmt. Die Kontrollzellen wurden mit Lipofektin ohne
Oligonukleotide behandelt.
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Die
Zellvermehrung wird als Prozent bezogen auf die Vermehrung der Kontrollzellen
ausgedrückt.
- *: signifikant höher
als die Kontrolle (p < 0,05,
einfache Analyse der Varianten),
- **: signifikant niedriger als die Kontrolle (p < 0,05, einfache
Analyse der Varianten),
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2,
dass die Vermehrung von HeLa-Zellen durch Transfektion mit Antisense-TS-Oligo
86 (auf die Translationsendstelle ausgerichtet) gehemmt wird, jedoch
durch Transfektion mit Antisense-TS-Oligo 91 (auf die Translationsanfangsstelle
ausgerichtet) erhöht
wird.
-
HeLa-Zellen
wurden mit 0,05 oder 0,10 μM
Antisense-TS-Oligonukleotiden in LipofektinTM (10 μg/ml) vier
Stunden lang wie beschrieben transfiziert. Es sei anzumerken, dass
die Oligokonzentrationen weit unter denen für die MCF7-Zellen lagen. Die Wirksamkeit einer
LipofektinTM-vermittelten DNA-Transfektion von
HeLa-Zellen ist höher
als bei MCF7-Zellen. Das LipofektinTM wurde
entfernt, die Zellen wurden trypsiniert und 25.000 Lebendzellen
pro Glaskolben wurden in Gewebekulturkolben gegeben. Die Zellzahlen
wurden mit einem Coulter-Zähler
in drei Glaskolben pro Ansatz nach 4-, 7- und 8-tägigem Wachstum
bestimmt. Die Kontrollzellen wurden mit LipofektinTM ohne
Oligonukleotide behandelt. Die Zellvermehrung wird als Prozent bezogen
auf die Vermehrung der Kontrollzellen ausgedrückt.
- *: signifikant
höher als
die Kontrolle (p < 0,05,
t-Test),
- **: signifikant niedriger als die Kontrolle (t-Test).
-
3 zeigt,
dass die Vermehrung von HeLa-Zellen durch Transfektion mit Antisense-TS-Oligo
83 (auf eine 3' nicht-translatierte
der Translationsendstelle nachgelagerten Sequenz ausgerichtet) gehemmt
wird, jedoch von der Transfektion mit Antisense-TS-Oligo 81 (auf
eine Sequenz im 3' nicht-translatierten
Bereich der TS-mRNA ausgerichtet) nicht betroffen wird.
-
Die
Versuchsdurchführung
war wie in der Legende zu 2 beschrieben.
-
4 zeigt,
dass die transiente Transfektion von HeLa-Zellen mit Oligo 86 (auf
die TS-Translationsendstelle ausgerichtet) die Empfindlichkeit gegenüber TomudexTM erhöht
und dass Oligo 91 (auf die TS-Translationsanfangsstelle ausgerichtet)
die Empfindlichkeit gegenüber
TomudexTM reduziert.
-
HeLa-Zellen
wurden mit 0,05 und 0,10 μM
Antisense-TS-Oligonukleotiden transfiziert und in Glaskolben bei
niedriger Dichte gegeben, wie für 2 beschrieben.
Es wurde Tomudex (0-8 nM) hinzugegeben (drei Glaskolben für jede TomudexTM-Konzentration), und die Zellen vermehrten
sich 7 Tage lang. Die Zellzahl wurde zu diesem Zeitpunkt mit einem
CoulterTM-Zähler bestimmt. Die Überlebensrate
ist grafisch als Prozentzahl der Vermehrung in mit Oligonukleotid
transfizierten, jedoch nicht mit TomudexTM behandelten
Zellen dargestellt. Somit zeigen diese Daten die Hemmung bzw. Erhöhung der
TomudexTM-Wirkung unabhängig von der von Oligonukeotiden
induzierten Vermehrungshemmung oder -steigerung in Abwesenheit von
TomudexTM. Es sind die drei Mittelwerte
dargestellt. Die Fehlerbalken waren jeweils kleiner als die Größe der Symbole.
*: signifikant abweichend von der Kontrolle (p < 0,05, t-Test),
-
5 zeigt,
dass die transiente Transfektion von HeLa-Zellen mit Oligo 83 (auf
eine Sequenz im 3' nicht-translatierten
Bereich der TS-mRNA ausgerichtet) die Empfindlichkeit gegenüber TomudexTM erhöht, während Oligo
81 (ausgerichtet auf eine 3' Sequenz,
die derjenigen nachgelagert ist, auf die Oligo 83 ausgerichtet ist)
die Empfindlichkeit gegenüber
TomudexTM reduziert.
-
HeLa-Zellen
wurden mit 0,10 μM
Antisense-TS-Oligonukleotiden transfiziert und in Glaskolben bei niedriger
Dichte gegeben, wie für 2 beschrieben.
Es wurde Tomudex (0-10 nM) hinzugegeben (drei Glaskolben pro TomudexTM-Konzentration),
und die Zellen vermehrten sich 4 Tage lang. Die Zellzahl wurde zu
diesem Zeitpunkt mit einem CoulterTM-Zähler bestimmt.
Die Überlebensrate
ist grafisch als Prozentzahl der Vermehurng in mit Oligonukleotid
transfizierten, jedoch nicht mit TomudexTM behandelten
Zellen dargestellt. Somit zeigen diese Daten die Erhöhung der
TomudexTM-Abtötung unabhängig von der von Oligonukleotiden
induzierten Vermehrungshemmung in Abwesenheit von TomudexTM auf. Es sind die drei Mittelwerte dargestellt.
Die Fehlerbalken waren jeweils kleiner als die Größe der Symbole.
- *: signifikant abweichend von der Kontrolle (p < 0,05, t-Test),
-
6 zeigt,
dass Antisense-TS-Oligo 91, jedoch nicht Oligo 86, die TS-Gen-Transkription in
menschlichen HeLa-Zellen stimuliert.
-
Die
gleichen HeLa-Zellen, deren Daten in
2 dargestellt
sind, wurden auf die Run-On-Transkription der Gene für TS, Glyceraldehyd-Phosphat-Dehydrogenase (GAPDH)
und 18S-rRNA untersucht. Kurz gesagt, wurden die Zellen wurden mit
0,05 und 0,10 µM
Antisense-TS-Oligonukleotiden in Lipofektin
TM (10 µg/ml) oder nur
mit Lipofektin
TM (LFA-Kontrolle) 4 Stunden
lang wie beschrieben transfiziert. Das Lipofektin
TM wurde
entfernt, und die Zellen wurden trypsiniert und in Gewebekulturglaskolben
gegeben. Vier Tage nach der Transfektion wurden die Zellkerne von
ungefähr
5 × 10
6 Zellen pro Behandlung isoliert und die
begonnenen TS-, GAPDH- und 18S-rRNA-Transkripte durften [
32P]-CTP
30 Minuten lang einbauen. Mit Alkohol fällbare, radioaktiv markierte
RNA wurde 48 Stunden an unmarkierte TS-, GAPDH- und 18S-rRNA- cDNA hybridisiert, in
je drei Punkten auf einer Nylonmembran immobilisiert. Die relative
Transkriptionsrate wird wie folgt dargestellt:
-
7 zeigt
Teile der Sequenz menschlicher mRNA (cDNA) für Thymidylatsynthase (EC 2.1.1.45),
Basen 1 bis 1536.
-
8 zeigt,
dass Antisense-TS-ODN 83 die Proliferation von HeLa-Zellen hemmt.
Die Zellproliferation von mit 50 nM Antisense-TS-ODN 83 (•) oder 50
nM scrambled-Kontroll-ODN 32 (o) transfizierten HeLa-Zellen wurde
1, 2, 5 und 6 Tage nach der Transfektion bestimmt. Die Datenpunkte
zeigen den Durchschnittswert aus zwei Bestimmungen an und sind repräsentativ
für qualitativ ähnliche
Ergebnisse, die in 16 unabhängigen
Experimenten ermittelt wurden.
-
9 zeigt,
dass Antisense-TS-ODN 83 die Vermehrung von HeLa-Zellen nach der
Transfektion unterdrückt,
gefolgt von einer Erholung bis zur Kontrollproliferationsrate nach
48 Stunden. HeLa-Zellen wurden mit 50 nM Antisense-TSODN 83 oder
50 nM scrambled-Kontroll-ODN 32 wie in der Legende zu 1 beschrieben
transfiziert. Die mit den mit ODN 32 transfizierten Zellen erhaltenen
Werte wurden auf 100 % normiert, und jeder Balken zeigt die Prozente
dieses gemessenen Werts nach Behandlung mit ODN 83 (Mittelwert +-
SE aus 4 unabhängigen
Experimenten). Sterne (*) bezeichnen signifikante Abweichungen (p < 0,02, t-Test),
-
10 & 11 zeigen,
dass die Behandlung von HeLa-Zellen mit ODN 83 zu niedrigeren TS-mRNA-Spiegeln
führt.
-
(10)
HeLa-Zellen wurden mit ODN 83 oder scrambled-Kontroll-ODN 32 transfiziert
oder nur mit Lipofektamin behandelt. Die Zellen wurden 1, 2 und
4 Tage nach der Transfektion geerntet und die Gesamtzell-RNA wurde
isoliert, revers transkribiert und die TS- und GAPDH-cDNA wurde
durch 24 PCR-Zyklen
im gleichen Reaktionsgefäß amplifiziert.
RT/PCR-Produkte von TS (208 bp) und GAPDH (752 bp) wurden mit der Southern-Blot-Analyse
und Hybridisierung an spezifischen radioaktiv markierten Sonden
bestätigt.
-
(11)
TS:GAPDH-Verhältnis
von RT/PCR-Produkten aus von HeLa-Zellen 1 Tag nach der Transfektion
mit ODN 83 oder ODN 32 isolierter RNA. Es wurden 24, 25, 26 oder
27 Zyklen der PCR-Amplifizierung durchgeführt, die die gleiche Reduzierung
des TS-GAPDH-Verhältnisses
nach der Transfektion mit ODN 83 ergaben.
-
12 zeigt,
dass die TS-Proteinspiegel (abgeleitet durch Messungen der 5-FdUMP-Bindung) durch Antisense-TS-ODN
83 zurückgingen,
nicht jedoch durch das scrambled-Kontroll-ODN 32. Die Bindung von 5-FdUMP
wurde in mit ODN 83 (schraffierte Balken) oder ODN 32 (offene Balken)
transfizierten Zellen zu verschiedenen Zeit nach der Transfektion
bestimmt.
- (A) Die Ergebnisse sind als Prozent
der 5-FdUMP-Bindung in mit Kontroll-ODN 32 +- SE transfizierten Zellen dargestellt
(n=5). Die Werte für
ODN 32 (n=5) wurden auf 100 % normiert und sind ohne Fehlerbalken dargestellt.
- (B): Die Ergebnisse sind als gebundene pmol 5-FdUMP pro mg Gesamtprotein
(× 10–3)
dargestellt, um aufzuzeigen, dass die Transfektion mit Kontroll-ODN
32 keine beachtliche Auswirkung auf die TS-Proteinspiegel hatte.
Die Fehlerbalken geben den in einem t-Test berechneten Fehler an.
Sie zeigen Fehler aufgrund von Unterschieden in den experimentellen
Bedingungen in den 5 Messungen auf, die an unterschiedlichen Tag
gemacht wurden, sowie aufgrund von Unterschieden aufgrund Transfektion
mit unterschiedlichen ODNs. Die Sterne kennzeichnen signifikante
Abweichungen (p < 0,02),
die durch Anwendung eines gepaarten t-Tests bestimmt wurden.
-
13 zeigt,
dass Antisense-TS-ODN 83 HeLa-Zellen gegenüber einer toxischen Wirkung
von 5-FU, 5-FudR, TomudexTM und MTX sensibilisiert,
nicht jedoch gegenüber
Cisplatin oder Chlorambucil. HeLa-Zellen wurden mit ODN 83 (•) oder Kontroll-ODN
32 (o) transfiziert und mit unterschiedlichen Konzentration von
5-FU (A), 5-FudR (B), TomudexTM (C), MTX
(D), Cisplatin (E) oder Chlorambucil (F) 4 Tage lang beginnend 24
Stunden nach der Transfektion behandelt. Datenpunkte sind als +-
SE Mittelwerte aus 4 Messungen dargestellt. Falls Fehlerbalken nicht
erscheinen, sind sie durch das Symbol verdeckt. Sterne (*) bezeichnen
signfikante Abweichungen [p] < 0,02,
t-Test.
-
Beispiel 1
-
Beispiel 1.1: Experimentelle Verfahren
-
Zellkultur:
-
MCF7-Zellen
(menschliche Brustadenokarzinomzellen) wurde in mit 10 % fötalem Rinderserum
(FBS), 2 mM Glutamin, 10 mM Hepes (pH 7,4) und 0,1 % Gentamycin
angereichertem DMEM kultiviert.
-
Vektorherstellung:
-
Die
Expressionsvektoren pAS/TSS und pAS/exon1, 2 wurde so entworfen,
dass sie nach der Transfektion in MCF7-Zellen einzelsträngige Antisense-RNA-Moleküle produzierten,
die doppelsträngige
30-bp-Oligonukleotide enthielten, die an einer von zwei Stellen
komplementär
zu der TS-mRNA waren. Es wurden jeweils einem Strang der menschlichen
TS-cDNA entsprechende Oligodeoxynukleotide in den Stellungen 111 bis
140 (pAS, TSS; ausgerichtet auf einen 30-bp-Bereich neben oder 2
bp entfernt von der Translationsanfangsstelle) bzw. 296 bis 325
(pAS/Exon1,2; ausgerichtet auf einen 30-bp-Bereich, der sich über die Exon1/Exon2-Grenze
erstreckt) synthetisiert. Die Nummerierung der Basen wurde gemäß der GenBank-Identifizierungsnr.
X02308 (Takeishi et al., 1985) durchgeführt. Um das Klonen zu erleichtern
wurden sechs zusätzliche
Nukleotide (5 am 5'-Ende,
1 am 3'-Ende) jedes
Oligodeoxynukleotids eingebracht, um klebrige Hind-III- oder Xba-I-Enden
herzustellen, wenn komplementäre
Stränge
angelagert wurden. Einzelsträngige
Oligonukleotide (jeweils 4 mg) wurden in 3X SET (450 mM Nad, 60
mM Trish-HCl, 3 mM EDTA, pH 7,8) angelagert, indem die Mischung
5 Minuten lang bei 90 °C,
5 Minuten bei 50 °C
und dann 16 Stunden bei 25 °C
behandelt wurde. Doppelsträngige
Produkte wurde mit Hilfe der Gelelektrophorese identifiziert und
direktional in die Hind-III- und Xba-I-Stellen von pRC/CMV eingesetzt
(Invitrogen Corp., San Diego, CA). Die Klonierungsrichtung wurde
durch direkte Sequenzierung bestätigt.
-
Oligodeoxynukleotide:
-
Komplett
mit Phosphorothioat substituierte 20mere Oligonukleotide (ODN) wurden
von Isis Pharmaceuticals (Carlsbad, CA) synthetisiert. Die 6 endständigen Nukleotide
am 5'- und 3'-Ende jedes ODN wurde 2'-Methoxyethoxy-modifiziert, um sie gegenüber intrazellulären Nukleasen
widerstandsfähig
zu machen und ihre Stabilität
innerhalb der Zellen zu erhöhen
(M'Kay et al., 1996),
die internen 8 Nukleotide ohne Methoxyethoxy-Gruppen waren jedoch anfällig für RNase-H-Spaltung.
Oligo 86 war komplementär
zur TS-mRNA zwischen Rasenstellungen 1035 und 1054 (GenBank-Identifizierungsnr.
X02308, Takeishi et al., 1985), die die TS-mRNA-Translationsendstelle umgeben (UAG
an Basen 1045 bis 1047). Oligo 90 war komplementär zu den Hasenstellungen 111
bis 130, die am 3'-
und proximalen Ende zur Translationsanfangsstelle liegen (AUG an Basen
106 bis 109). Oligo 92 war komplementär zu den Rasenstellungen 101
bis 120, einschließlich
und um die Translationsanfangsstelle.
-
Transfektion:
-
Antisense-RNA-Expressionsvektoren
wurden in MCF7-Zellen unter Verwendung von Lipofektamin (GIBCO BRL,
Burlington, ON, Kanada), einer kationischen Liposomrezeptur, transfiziert.
1,5 × 106 Zellen wurden in 100 × 15 mm Gewebekulturplatten
gegeben und über
Nacht zur Anhaftung stehengelassen. Die Zellen wurden einmal mit
3 ml OptiMEM (GIBCO BRL, Burlington, ON, Kanada) gewaschen und daraufhin
6 ml einer Mischung aus einer doppelsträngigen Expressionsvektor-DNA
(0,83 µg/ml)
mit Lipofektamin (1,67 µg/ml)
in OptiMEM 6 Stunden lang bei 370 °C in einem 5 %igen CO2-Brutschrank
ausgesetzt. Das DNA-/Lipofektamin-Gemisch wurde entfernt und mit
10 ml DMEM mit Zusatzmitteln ersetzt. Die Kontrollzellen wurden
mit einem pRC/CMV-Vektor ohne Einsatz transfiziert. Transient transfizierte
Zellen wurden innerhalb von 1 bis 6 Tagen aufgebraucht. Stabil transfizierte
Zellen ließ man
zur Erholung in einem nicht-selektiven Komplettmedium ohne Geneticin
48 Stunden lang stehen, woraufhin die Zellen in der Gegenwart von
Geneticin (400 µg
pro ml, Aktivform [Gibco/BRL]) wuchsen, um eine Selektion der die
pRC/CMV-Kontrollvektoren tragenden Kolonien oder der pRC/CMV-Vektoren
zu ermöglichen,
die RNA komplementär
zu den die Translationsanfangsstelle umgebenden Sequenzen exprimieren
(pAS/TSS). Einzelsträngige
Oligodeoxynukleotide (0,5 µM
oder 1,0 µM) wurden
transient in 1,5 × 106 von auf 100 × 15 mm Gewebekulturplatten
haftenden MCF7-Zellen
transfiziert, mit einem Gesamtvolumen von 5 ml in der Gegenwart
von Lipofektamin (2 µg/ml)
in OptiMEM. Die Kontrollzellen wurden mit Lipofektamin/OptiMEM ohne
zusätzliche
DNA behandelt. Die Zellen wurden nach 6 Stunden gewaschen, das Medium
sowie die Zusatzstoffe wurden wie oben beschrieben hinzugegeben,
und dann ließ man
sie 48 Stunden vor Isolation der Zellkerne für Run-On-Transkriptionsmessungen
wachsen.
-
Southern-Blot-Analyse:
-
Die
Gesamt-DNA wurde aus pAS/TSS-transfizierten Zellen wie folgt isoliert.
Die Zellen wurden in Lysepuffer (50 mM Tris-HCl [ph 8,0], 100 mM
EDTA, 100 mM NaCl, 1% Natriumdodecylsulfat, 0,5 mg/ml Proteinase
K) 6 Stunden lang bei 55 °C
bebrütet.
Ein Drittel des Volumens an 6 M NaCl wurde hinzugegeben, um Nicht-Nukleinsäuren durch
15-minütiges
Zentrifugieren bei 10.000 X g zu fällen. Die DNA im Überschuss
wurde in Isopropanol ausgefällt
und mit 70 %igem Ethanol gewaschen. Die DNA wurde mit Hind III 16
Stunden lang gespalten und mit der Southern-Blot-Methode analysiert
(Sambrook et al., 1989). Die Blots wurde mit einer mit einem zufallsverteilt
bindenden (α–32P]dCTP-Primer
markierten pAS/TSS-Sonde (Church und Gilbert, 1984) hybridisiert,
einem Leuchtschirm ausgesetzt und mit einem PhosphorImagerTM und dem ImageQuantTM-Programm
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) quantifiziert. Die Nylonmembranen
wurden entfernt und mit einer Alu-Sonde (300 bp eines menschlichen
Alu-Restriktionsfragments in pBR322 eingesetzt [Jelinek et al.,
1980]) rehybridisiert, um die Menge der menschlichen DNA in den
einzelnen Spuren zu quantifizieren (Koropatnick et al., 1988).
-
Northern-Blot-Analyse:
-
Die
RNA wurde mit RNeasyTM-Säulen (Qiagen Inc., Chatsworth,
CA) von den mit dem pAS/TSS-Expressionsvektor transfizierten Zellen
isoliert. Pro Spur wurden 10 oder 15 µg RNA auf einem 1,4 %igen
Formaldehydgel (Sambrook et al., 1989) getrennt und auf eine HybondTM-N-Nylonmembran übertragen. Die Membranen wurden
entweder mit einem pAS/TSS-erzeugten, zur Bindung an Antisense-RNA
entworfenen Riboprobe-System (Promega Corp., Madison, WI) oder mit
einem primer-markierten 1,9-kb-XHO-I-Fragment aus pcHTS-1 (einem
die menschliche TS-cDNA enthaltendem eukaryoten Expressionsvektor:
ein großzügiges Geschenk
von Dr. K. Takeishi, University of Shizuoka, Shizuoka, Japan) (Takeishi
et al., 1985) hybridisiert (Church und Gilbert, 1984). Die Blots
wurden entfernt und mit cDNA-Sonden zum Nachweis von ribosomaler
18S-RNA oder Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase (GAPDH) rehybridisiert.
Die Bilder wurden mit einem PhosphorImagerTM (Molecular
Dynamics, Sunnyvale, CA) quantifiziert.
-
Isolierung der Zellkerne:
-
Die
relative Transkriptionsrate wurde mit einem Zellkern-Run-on-Assay
(Koropatnick et al., 1997), einer Modifizierung der Verfahren nach
Kikuchi et al., (1992) und Almendral et al. (1988), bestimmt.
-
Naszierende
Transkripte wurden in vitro (Marzluff und Huang, 1984) in parallelen
Reaktionen mit MCF5-Zellkernen verlängert, die 48 Stunden nach
der transienten Transfektion mit Kontroll- oder Antisense-TS-RNA-Expressionsvektoren
oder einzelsträngigen
Antisense-TS-Oligodeoxynukleotiden
(oder nur mit Lipofektamin) isoliert wurden, und von mit Antisense-RNA-Expressionsvektoren
stabil transfizierten Zellen. Die anhaftenden Zellen wurde zweimal
mit eiskaltem PBS gewaschen, mit einem Gummiwischer abgeschabt,
in PBS pelletiert (5 Minuten 500 X g) und durch 5-minütige Inkubation
bei 4 °C
in 4 ml Lysepuffer (10 mM Tris-Cl, pH 7,4, 10 mM NaCl, 3 mM MgCl2, 0,5 % NP-40) lysiert. Alle darauffolgenden
Schritte wurden bei 4 °C
durchgeführt.
Die gesamte Zelllyse und Integrität der freigesetzten Zellkerne
wurde lichtmikroskopisch überprüft, und
die Kerne wurden durch 5-minütiges
Zentrifugieren bei 500 X g granuliert. Die Zellkerne wurden in 4
ml Lysepuffer durch Schütteln
resuspendiert, durch Zentrifugieren pelletiert, in 200 µl Zellkernlagerpuffer
(40 % Glycerol, 5 mM MgCl2, 50 mM Tris-HCl
[pH 8,0], 0,1 mM FDTA) in einem 15 ml großen konischen Polypropylen-Zentrifugenröhrchen resuspendiert
und prompt in flüssigem
Stickstoff gefroren und bei –120 °C bis zum Gebrauch
bis zu einem Monat später
gelagert.
-
Run-On-Transkription:
-
RNA-Verlängerungsreaktionen
wurden 30 Minuten lang bei 30 °C
mit 2 × 107 Zellkernen/400-µl-Reaktionsansatz durchgeführt. Die
Reaktionsgemische bestanden aus 200 µl Zellkernlagerpuffer plus
200 µl
sterilem 2X Reaktionspuffer (10 mM Tris-HCl [pH 8,0], 5 mM MgCl2, 0,3 M KCl, 1 mM ATP, 1 mM CTP, mM GTP,
5 mM Dithiothreitol, und 2 µl
[α-32P]UPT oder [α-32P]CTP [= 3000
Ci/mmol, 10 mCi/ml]). Die Nukleotide, Radionuldeotide und Dithiotreitol
wurden erst unmittelbar vor Gebrauch hinzugefügt. Naszierende RNA-Transkripte ließ man 30
Minuten bei 30 °C
auf einer Schüttelplattform
verlängern;
daraufhin wurden 600 µl
Rnase-freie DNase 1 (0,04 Einheiten RQ1 DNase I [RNase-frei; Promega
Corp.], 0,5 M NaCl, 50 mM MgC2, 2 mM CaCl2, 10 mM Tris-HCl [pH 7,4]) zugesetzt. Die 32P-markierte RNA wurde mit Trizol (Gibco/BRL)
isoliert, und die endgültige
gefällte
RNA wurde in Church-Hybridisierungspuffer
(1 mM EDTA, 0,5 M NaHPO4 [pH 7,2], 7 Natriumlaurylsulfat
[SLS]) auf eine Endkonzentration von 4 × 106 cpm
per ml gelöst.
-
Hybridisierung von radioaktiv markierter
RNA an immobilisierte unmarkierte Sonden:
-
Zur
Unterscheidung zwischen in isolierten Zellkernen aus transfizierten
Zellen produzierten TS-Sense- und Antisense-RNA-Molekülen bestand
die Ziel-DNA (immobilisiert auf Nitrozellulosefiltern in dreiPunkten
pro Ansatz, 2 µg
pro Punkt) aus einzelsträngigen
synthetischen Oligonukleotiden anstatt aus TS-cDNA. Es wurden auch
strangspezifische Oligonukleotidsonden verwendet, um den menschlichen
Metallothionein-2(MT-2)-mRNA- und Antisense-RNA-Spiegel jeweils
als positive und negative Kontrolle zu bewerten. Einzelsträngige Oligonukleotide
wurden auf Nitrozellulosefiltern durch Lösen in 6XSSC (16 µp pro ml)
und Aufbringen von 125 µl
pro Punkt mit einem Dotblot-Gerät
von BioRad immobisiert. Nicht markierte komplementäre cDNA-Sonden
für GAPDH-mRNA
(Denhardt et al., 1988) und ribosomale 18S-RNA (Behrend et al.,
1994) wurden denaturiert und auf den gleichen Nitrozellulosefiltern
unter Verwendung eines oben beschriebenen Protokolls (Koropatnick,
1988) immobilisert (5 µg
pro Punkt, drei Punkte pro Ansatz). Die Hybridisierung der radioaktiv
markierten RNA an diesen Punkten diente der Bewertung der Transkription
von GAPDH- und 18S-rRNA-Genen und als interner Standard, gegenüber dem
die Veränderungen
in der TS-Gentranskription
gemessen wurden. Bei mit einzelsträngigen Oligonukleotiden transfizierten
Zellen wurde die TS-Gentranskription durch Hybridisierung radioaktiv
markierter TS-RNA-Transkripte an immobiliserter Ziel-DNA bestehend
aus einem aus pCHTS-1 isoliertem 1,9-kb-Xho-1-Fragment bewertet.
-
Nitrozellulosefilter
mit drei Punkten von Oligonukleotid- und cNDA-Sonden zur Bewertung
der Run-On-Transkription von Antisense-TS-RNA-Expressionsvektoren und endogenen TS-,
MT2-, GAPDH- und 18S-rRNA-Genen
wurden in Church-Puffer 20 Minuten lang bei 65 °C in einer Hybaid-Hybridisierungskammer vorhybridisiert.
Anschließend
wurde der Vorhybridisierungspuffer entfernt, es wurden 2 ml radioaktiv
markierte RNA, resultierend aus einer 30-minütigen Run-On-Transkription
in isolierten Zellkernen (in Church-Hybridisierungspuffer, 4 × 10
6 cpm pro ml), hinzugegeben, und die Filter
wurden 48 Stunden lang bei 65 °C
hybridisiert. Daraufhin wurden die Filter zweimal bei 65 °C in Nachhybridisierungspuffer
(40 mM Na
2HPO
4,
1% SDS; 20 Minuten pro Waschschritt) gewaschen. Der Nachhybridisierungspuffer
wurde entfernt und 8 ml RNase A (1 µg pro ml in 6XSSC) wurden
hinzugegeben und 30 Minuten bei 37 °C bebrütet, um die Signale der unhybridisierten
radioaktiv markierten RNA zu reduzieren. Nach einem letzten Waschvorgang
in Nachhybridisierungspuffer (10 Minuten, 37 °C) wurden die Filter trockengetupft
und die gebundene Radioaktivität
wurde abgebildet und mit einem PhosphorImager
TM und
dem ImageQuant
TM-Programm (Molecular Dynamics, Sunnyvale,
CA) quantifiziert. Die relative Transkription von Antisense-TS-Expressionsvektoren,
endogenen TS-Genen und MT2-Genen wurde wie folgt definiert:
-
TS-Oligonukleotid-Sonden:
-
Die
fettgedruckten Basen (unten) bilden einen Teil der Restriktionsendonuklease-Stellen
und sind keine Sense- oder Antisense-TS-Sequenzen. Die Nummerierung gibt die
Entfernung vom Beginn der Transkriptionsanfangsstelle an.
-
TS-cDNA-Nukleotide 111 bis 140
-
- Sense-TS (JK-5): CTAGATGTGGCCGGCTCGGAGCTGCCGCGCCGGCCA (SEQ.-ID-Nr.:
11)
- Antisense-TS (JK-2) AG CTTGGC CGGCGC GGCAGCTC CGAGC C GGC CACAT
(SEQ.-ID-Nr.: 12)
-
TS-cDNA-Nukleotide 296 bis 325
-
- Sense-TS (JK-3): CTAGAGCTACAGCCTGAGAGATGAATTCCCTCTGCA (SEQ.-ID-Nr.:
13)
- Antisense-TS (JK-4): AGCTTGCAGAGGGAATTCATCTCTCAGGCTGTAGCT (SEQ.-ID-Nr.:
14)
-
MT-2-Oligonukleotid-Sonden (Karin und
Richards, 1982):
-
Sense-
und Antisense-Oligonukleotidsequenzen wurden an den 5'- und 3'-Enden keine nicht-komplementären Sequenzen
hinzugefügt.
Die Nummerierung gibt die Entfernung von der Translationsanfangsstelle an.
-
MTcDNA-Nukleotide -14 bis 6
-
- Sense-MT: CTCTTCAGCACGCCATGGAT (SEQ.-ID-Nr.: 15)
-
MT-cDNA-Nukleotide 204 bis 223
-
- Antisense-MT: AGGGTCTACCTTTCTTGCGC (SEQ ID Nr.: 16)
-
Beispiel 1.2: Auf Antisense-Oligooxynukleotide
ausgerichtete Bereiche an oder nahe der Translationsendstelle am
3'-Ende des TS-Gens
als Verfahren zur Vermehrungshemmung bei menschlichen Tumorzellen
-
- (B) Ein 20meres Antisense-Oligodeoxynukleotid
(Oligo 86), das auf die Translationsendstelle am 3'-Ende der Thymidylatsynthase
mRNA ausgerichtet ist, ist vermehrungshemmend (zytostatisch) für eine menschliche
Brustkrebszelllinie (MCF7-Zellen). Antisense-Oligonukleotide der gleichen Länge (Oligo
90 und 92), die auf Bereiche an oder nahe der Translationsanfangsstelle
am 5'-Ende der TS-mRNA
ausgerichtet sind, sind nicht zytostatisch (1).
- (C) Ein 20meres Antisense-Oligondeoxynukleotid, das auf die
TS-mRNA Translationsanfangsstelle (Oligo 91 und 93) ausgerichtet
ist, ist nicht vermehrungshemmend für eine menschliche Gebärmutterhalskrebszellenlinie
(HeLA). Das Wachstum wurde sogar signifikant erhöht. Antisense-Oligondeoxynukleotide,
die auf das 3'-Ende der TS-mRNA
ausgerichtet sind, einschließlich
der Translationsendstelle (Oligo 86), oder auf eine Sequenz im 3' nicht-translatierten Bereich
(Oligo 83), hemmten die Vermehrung von HeLa-Zellen signifkant. Ein Antisense-TS-Oligonukleotid,
das auf eine andere Sequenz im 3' nicht-translatierten
Bereich der TS-mRNA (Oligo 81) ausgerichtet war, war ohne Wirkung
auf die Vermehrung von HeLa-Zellen
(2 und 3).
-
Somit
waren keine auf die Translationsanfangsstelle ausgerichteten Antisense-TS-Oligodeoxynukleotide
bei der Vermehrungshemmung zweier verschiedener menschlicher Tumorzelllinien
(menschliche Brustkarzinom-MCF7-Zellen
bzw. menschliche Gebärmutterhalskrebs-HeLa-Zellen)
erfolgreich. Zwei verschiedene auf das 3'-Ende des TS-Gens ausgerichtete Antisense-TS-Oligodeoxynukleotide
hemmten das menschliche Tumorzellwachstum stark.
-
Beispiel 1.3:
-
- a) Auf die Thymidylatsynthase-Translationsendstelle
ausgerichtete Antisense-Oligodeoxynukleotide
als Verfahren zur Erhöhung
der Empfindlichkeit menschlicher Tumorzellen gegenüber den
toxischen Wirkungen von TomudexTM (ZD 1694).
Die
auf Sequenzen im 3' nicht-translatierten
Bereich der TS-mRNA ausgerichteten Antisense-TS-Oligodeoxynukleotide
(Oligo 86 und 83) erhöhten
die Empfindlichkeit menschlicher Gebärmutterhalskrebszellen gegenüber TomudexTM. Die Empfindlichkeitserhöhung fand
zusätzlich
zur direkten zytostatischen Auswirkung von Oligo 86 und 83 statt
(4 und 5).
- (b) Auf die Thymidylatsynthase-Translationsanfangsstelle ausgerichtete
Antisense-Oligodeoxynukleotide als Verfahren zur Erhöhung der
Resistenz menschlicher Zellen gegenüber den toxischen Auswirkungen von
TomudexTM (ZD 1694).
Ein auf die Translationsanfangsstelle
von TS-mRNA ausgerichtetes Antisense-TS-Oligodeoxynukleotid (Oligo 91) erhöhte die
Widerstandskraft menschlicher Gebärmutterhalskrebszellen gegenüber den
toxischen Wirkungen von TomudexTM (4).
-
Beispiel 1.4: Induzierung der Transkription
von auf Antisense- Nukleinsäuren ausgerichteten
Genen als Screening-Verfahren zur Identifizierung geeigneter Zielsequenzen
für Antisense-Nukleinsäuren.
-
Menschliche
Tumorzellen scheinen die Antisense-Deaktivierung spezifischer mRNA
zu kompensieren, indem sie die Transkription von Genen, welche die
Zielsequenzen produzieren, erhöhen;
ein Prozess, der als „kompensatorische
Transkription" bezeichnet
werden kann und der eine Resistenz gegenüber der Wirksamkeit von Antisense-Nukleinsäuren hervorruft.
Es wurde beobachtet, dass die TS-Gentranskription in menschlichen
MCF7-Brustkrebszellen durch Behandlung mit Antisense-TS-RNA und
mit auf Bereiche an oder nahe der TS-mRNA Translationsanfangsstelle
ausgerichteten Oligodeoxynukleotiden hervorgerufen wird. Das gleiche
Phänomen
wurde bei menschlichen HeLa-Zellen
beobachtet, die transient mit Antisense-TS-Oligo 91 (auf die Translationsanfangsstelle
ausgerichtet) transfiziert wurden, jedoch nicht auf Oligo 86 hin
(auf die Translationsendstelle ausgerichtet) (6).
Eine erhöhte
spezifische Gentranskription als Reaktion auf transfizierte Antisense-Nukleinsäuren würde darauf
hindeuten, dass die Zielsequenz für die Erreichung einer herabregulierten
Genexprimierung nicht geeignet ist. Auf der anderen Seite kann es
sich um eine geeignete Sequenz zur Erreichung einer hochregulierten
Genexprimierung handeln (zur Erhöhung
der Widerstandskraft gegen Chemotherapie-Medikamente z. B. in gesundem
Gewebe).
-
Zusammenfassend
kann man sagen, dass die vorliegende Erfindung zeigt, dass auf selektierte
Bereiche der Thymidylatsynthase-mRNA ausgerichtete Antisense-Oligonukleotide
das Wachstum wirksam hemmen können,
wenn sie allein verabreicht werden. Sie können auch die Zelltötung durch
TomudexTM erhöhen. Umgekehrt können auf
bestimmte mRNA-Bereiche ausgerichtete (z. B. die Translationsanfangsstelle)
Antisense-Oligonukleotide entweder unwirksam bleiben oder das Wachstum
und die Überlebensrate
bei Einwirkung von TomudexTM erhöhen.
-
Die
Wirkungslosigkeit kann mit der oligonukleotidinduzierten TS-Gentranskription
verbunden sein. Es ist von kritischer Bedeutung, TS-mRNA-Bereiche zu identifizieren,
auf die Antisense-Sequenzen zur Hemmung der Tumorzellvermehrung
und zur Erhöhung
der Toxizität
von Antikrebsmedikamenten wirksam abzielen können. Darüber hinaus ist der Mechanismus,
mit dem auf 5'-TS-mRNA-Bereiche
abzielende Antisense-Sequenzen
die TS-Gentranskription induzieren, mit wichtigen Konsequenzen für die Auswahl
der Antisense-Ziele insbesondere in der TS-mRNA und für die Optimierung
der Antisense-Strategien im Allgemeinen verbunden.
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Beispiel 2
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Beispiel 2.1: Experimentelle Verfahren
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Oligonukleotide:
-
Vollständig mit
Phosphorothioat substituierte 20-Basen-Oligonukleotide wurden von
Isis Pharmaceuticals (Carlsbad, CA) synthetisiert. Die 6 Nukleotide
am jeweiligen Ende des Oligomers wurden in der 2'-Stellung mit Methoxyethoxy modifiziert,
was sowohl die Hybridisierung als auch die Resistenz gegenüber eines Angriffs
durch Exonukleasen erhöhte.
Die mittleren 8 Nukleotide wurde nicht mit Methoxyethoxy modifiziert, um
einen Abbau durch die Endonuklease RNase-H und den Abbau von der
am Oligomer hybridisierten mRNA zu gestatten. ODN 83 ist komplementär zur TS-mRNA,
angefangen von einer Position 136 Basen der Translationsendstelle
nachgelagert (5'-GCCAGTGGCAACATCCTTAA-3'). ODN 32 ist eine
randomisierte Sequenz des ODN 83 (5'-ATGCGCCAACGGTTCCTAAA-3'), mit den gleichen
Basenbestandteilen in zufälliger
Reihenfolge. Eine Suche nach verfügbaren mRNA-Sequenzen mit dem
Suchwerkzeug NCBI BLAST zeigte, dass ODN 83 Sequenzen von 10 oder
mehr nur zur menschlichen TS-mRNA komplementären Basen enthielt, wohingegen
ODN 32 Sequenzen von 10 oder mehr zu keiner bekannten mRNA komplementären Basen
aufwies.
-
Radioisotop:
-
[6-3H]5-FUdR (spezifische Aktivität 18,6 Ci/mmol)
wurde von Moravek Biochemicals (Brea, California, USA) gekauft.
Dieses Isotop hatte nach der Herstellung eine Ausgangsreinheit von
99,98 %, eine Abbaurate von 0,5-1% pro Monat bei –20 °C und wurde
innerhalb von 3 Monaten nach Herstellung verwendet.
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Sonstiges Material::
-
Von
Canadian Life Technologies (GIBCO) (Burlington, Ontario, Kanada)
wurden Zellkulturchemikalien und -nährstoffe beschafft. Alle anderen
Chemikalien wurden kommerziell gekauft. Kunststoffartikel wurden
von VWR Canlab (Mississauga, Ontario, Kanada) und Fisher Scientific
(Uniondale, Ontario, Kanada) beschafft.
-
Zellkultur:
-
Menschliche
Gebärmutterhalskrebs-HeLa-Zellen
wurden in D-MEM plus 10% fötalem
Bovinserum und Penicillin (50 Einheiten/ml)/Streptomycin (50 µg/ml) gehalten.
Die Kulturen wurden in einer befeuchteten Atmosphäre bei 5
% CO2 und 37 °C bebrütet. Zellen mit schneller Vermehrung
dienten dem Aufbau von experimentellen Zellkulturen, die man über Nacht
vor Handhabung auf einer Platte stehen ließ.
-
Die
Transfektion wurde mit Lipofektamin (LFA, GIBCO-BRL), einer kationischen
Liposomrezeptur, durchgeführt.
Für Vermehrungsversuche
einzusetzende Zellen wurden mit einer Anfangszellzahl zwischen 0,6 und
1 × 105 Zellen pro 25 cm Gewebekulturkolben plattiert,
und LFA wurde mit 3 µg/ml
verwendet. Bei Zell en in 75-cm-Kolben, die für Assays des mRNA- oder TS-Inhalts
geerntet und extrahiert werden sollten, betrug die Anfangszellzahl
ca. 8-10 × 105, und die LFA-Konzentration lag bei 4 µg/ml. Vor
der Transfektion wurden anhaftende HeLa-Zellen einmal mit PBS gewaschen
und dann mit Antisense- oder scrambled-Kontroll-ODN (50 nM) in der
entsprechenden LFA-Konzentration in serumfreiem D-MEM bei 37 °C 6 Stunden
lang behandelt. Die Zellen wurden dann einmal mit PBS gewaschen
und in der Gegenwart von D-MEM plus, 10 % FBS gezüchtet. Bei
mit zytotoxischen Stoffen behandelten Zellen begann die Einwirkung
24 Stunden nach Entfernen von LFA/ODN durch Zugabe von 0,2 Volumenprozent
Wachstumsmedium, das den Stoff in der 6-fachen Höhe der Endkonzentration enthielt.
Zum Zeitpunkt der Zugabe des Medikaments und nach 4 Tagen Bebrütung wurde die
Zellzahl in den Kolben (Mehrfachansätze) durch Zählen mit
einem Partikelzähler
(Coulter Electronics, Hialeh, Florida, USA) bestimmt. Die Vermehrung
der mit Medikamenten behandelten Zellen (mehrfacher Anstieg der
Zellzahl) wurde als Prozent derer der Kontrollzellen berechnet.
Der IC50- und IC90-Wert
wurde durch Interpolation der aufgeführten Daten bestimmt.
-
RT-PCR zur Bestimmung von TS-mRNA:
-
Die
RNA wurde mit TrizolTM (GIBCO-BRL) aus transfizierten
Zellen isoliert. Die komplementäre
DNA wurde aus 1 µg
der gesamten RNA mit 200 U of "Moloney
Murine Leukämie
Virus"-Reverse-Transkriptase (GIBCO
BRL) in 50 mM Tris-HCl (pH 8,3), 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
1 mM gemischte dNTPs, 100 pmol Primer und 10 mM Dithiothreitol bei
37 °C 1
Stunde lang synthetisiert. Das Enzym wurde bei 95 °C 5 Minuten
lang deaktiviert. Die resultierenden cDNAs (in einem Volumen von
2,5 μl)
wurden mit einer Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) mit 1,25 U Taq-DNA-Polymerase in 50 µl 20 mM Tris-HCl (pH 8,4), 50
mM KCl, 0,2 mM gemischte dNTPs, 2 mM MgCl2 und
50 pmol Primer spezifisch für
TS- and GAPDH-cDNAs amplifiziert. Die TS- und GAPDH-cDNAs wurden
zusammen im gleichen Reaktionsgefäß amplifiziert, um den Spiegel
der Schlüssel-GAPDH-cDNA
zur Bestimmung des relativen TS-mRNA-Spiegels zu verwenden. Vierundzwanzig
bis 27 Zyklen der PCR-Amplifizierung
(94 °C 45
s, 55 °C
30 s, 72 °C
90 s) produzierten Fragmente aus 208 bp und 752 bp mit Primer-Sets
für TS
(vorwärts
5'CACACTTTGGGAGATGCACA3' (SEQ-ID-Nr.: 17);
rückwärts 5'CTTTGAAAGCACCCTAAACAGCCAT3' (SEQ-ID-Nr.: 18))
und GAPDH (vorwärts 5'TATTGGGCGCCTGGTCACCA3' (SEQ-ID-Nr.: 19);
rückwärts 5'CCACCTTCTTGATGTCATCA3' (SEQ-ID-Nr.: 20)).
PCR-Produkte wurden auf einem 1,2 %igen Agarosegel getrennt und
auf eine Hybond-Nylonmembran (Amersham, Canada, Ltd., Oakville,
Ontaria, Kanada) mit der Southern-Blot-Methode übertragen.
-
Die
Blots wurden an mit [α-32P]dCTP.Primer markierten Sonden (pcHTS-1,
ein großzügiges Geschenk von
Dr. K. Takeishi, University of Shizuoka, Shizuoka, Japan; oder einem
die Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase [GAPDH] erkennenden cDNA-Insert)
hybridisiert. Die Hybridisierungssignale wurden mit einem PhosphorImagerTM und mit ImageQuantTM (Molecuar
Dynamics, Sunnuvale, California, USA) quantifiziert.
-
TS-Bindeassay:
-
Der
TS-Gehalt der Zellen wurde durch Bindung von [6-3H]5-FdUMP
untersucht. Dieses Verfahren wurde dazu verwendet, die Gesamt-TS
zu markieren, sofern die Zellen nicht mit 5-FU oder 5-FUdR vorbehandelt waren.
Die Untersuchung wurde unter Verwendung von Zellen durchgeführt, die
mit Antisense-ODN 83 oder dem scrambled-Kontroll-ODN 82 behandelt
worden waren. Kurz gesagt, wurden die Zellen geerntet, indem sie in
PBS geschabt wurden und das resultierende Pellet anschließend in
100 mM KH2PO4 (pH
7,4) resuspendiert wurde. Die Zellen wurden durch Gefrieren und
Auftauen aufgebrochen und danach einer Ultraschallbehandlung unterzogen.
Die Gesamtproteinkonzentration wurde durch Coomassie-Färbung (BioRad-Reagenz) (MI) bestimmt
und die Ergebnisse als pmol pro mg Gesamtprotein gebundenes 5-FdUMP
angegeben. Die 5-FdUMP-Bindung wurde in paarweisen Lysaten aus mit
ODN 83 oder ODN 32 transfizierten Zellen in separaten, an unterschiedlichen
Tagen durchgeführten
Bebrütungsreaktionen
bestimmt; die Paare wurden jedoch immer zusammen unter den gleichen
Reaktionsbedingungen untersucht. Das Bebrütungsgefäß enthielt jeweils 50 µg Gesamtprotein,
75 µM
Methylen-FH4, 100 mM Mercaptoethanol, 50
mM KH2PO4 (pH 7,4)
und 15 nM [6-3H]5-FdUMP in einem Endvolumen
von 200 µl.
Die Inkubation wurde nach 30 Minuten bei 37 °C durch Zugabe von 5 Volumen
albuminüberzogener
Aktivkohle gestoppt. Nach 10 Minuten (Raumtemperatur) wurde dieser
Schlamm zentifugiert (3000 X g, 30 Min. 22 °C) und der Überstand erneut zentrifugiert,
um alle Partikel komplett zu entfernen. Zwei Aliquote von jeweils
300 µl
wurden vom endgültigen,
geklärten Überstand
zur Szintillationszählung
abgenommen.
-
Statistische Analyse:
-
Die
Daten für
die Zellvermehrung nach der Behandlung nur mit ODNs oder in Kombination
mit zytotoxischen Medikamenten wurden als der Mittelwert +/– Standardfehler
bzw. Standardabweichung wie im t-Test bestimmt dargestellt.
-
Zur
Bestimmung der FdUMP-Bindung wurden Unterschiede zwischen gepaarten
Proben von mit verschiedenen ODNs transfizierten Zellen unter Verwendung
eines gepaarten t-Test untersucht. Die Kontrolle wurde somit für Unterschiede
in den Versuchsbedingungen für
jeden der 5 Zeitpunkte, zu denen die FdUMP-Bindung untersucht wurde,
durchgeführt.
-
A
priori wurde für
alle Fälle
bestimmt, dass statistisch signifikante Unterschiede bei einem Vertrauensniveau
von p < 0,02 vorlägen.
-
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