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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Wanderwellenröhren und
insbesondere eine Wanderwellenröhre,
die unterhalb ihrer Sättigung
arbeitet und Wärmeübertragungs-
und Magnetfokussierungskomponenten aufweist, die nur für den Backed-Off
[unterhalb der Sättigung]
Betrieb geeignet sind.
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Stand der
Technik
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Eine
Wanderwellenröhre,
wie sie bspw. in
US
3,755,706 A1 offenbart ist, ist eine Vakuumvorrichtung, die
als Verstärker
von Mikrowellenfrequenzenergie dient. Sie beruht auf der Interaktion,
die zwischen einem Elektronenstrahl und einem Mikrowellensignal
auftritt. Eine Elektronenkanone an einem Eingangsende einer Verlangsamungsstruktur
(SWS; Slow Wave Structure) erzeugt den Elektronenstrahl. Der Elektronenstrahl wandert
entlang eines axialen Pfades, der von der SWS gebildet wird. Eine
Mikrowellenquelle gibt das Mikrowellensignal an dem Eingangsende
der SWS ein. Das Mikrowellensignal pflanzt sich dann entlang der
SWS in Richtung eines Ausgangsendes der SWS fort.
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Die
SWS lässt
das Mikrowellensignal eine ausgedehnte Distanz zwischen zwei axial
beabstandeten Punkten durchqueren. Dies reduziert die wirksame zeitliche
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Mikrowellensignals von der von Licht
auf die des Elektronenstrahls. Eine Interaktion zwischen dem Elektronenstrahl
und dem Mikrowellensignal verursacht eine Geschwindigkeitsmodulation
und ein Bündeln
der Elektronen in dem Strahl. Die Interaktion verursacht eine Energiekopplung,
die zwischen dem Elektronenstrahl und dem Mikrowellensignal auftritt,
die das Signal verstärkt.
Das verstärkte
Signal wird dann aus dem Ausgangsende der SWS ausgekoppelt.
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Auf
Grund der großen
Nähe zwischen
dem Elektronenstrahl und der SWS trifft ein Teil des Strahls die SWS
und erzeugt Wärme.
Die Wärmemenge,
die erzeugt wird, hängt
auch von der Energie des Elektronenstrahls und dem Mikrowellensignal
ab. Falls die Wanderwellenröhre
diese Wärme
nicht schnell genug entfernen kann, erreicht die Röhre eine
ziemlich hohe Temperatur. Diese ziemlich hohe Temperatur erhöht elektrische
Widerstandsverluste der SWS und unterstützt die Erzeugung von Gas.
Dies wiederum verursacht eine Verschlechterung des verstärkten Mikrowellensignals
sowie der Elektronenstrahlübertragung.
Darüber
hinaus reduzieren diese unerwünschten
Phänomene
die Lebensdauer der Wanderwellenröhre.
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Um
diese Wärmewirkungen
zu lindern umfasst die Wanderwellenröhre Stützstäbe, die die Wärme von der
SWS zu einem Röhrenelement
führen,
das die SWS umgibt. Die Stützstäbe erstrecken
sich längs
benachbart der SWS und sind zwischen der SWS und dem Röhrenelement
platziert. Zusätzlich
zu der Wärmeleitung tragen
die Stützstäbe die SWS
in dem Röhrenelement.
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Auf
Grund der Störung
des Mikrowellensignals auf den Elektronenstrahl und von Raumladungseffekten,
die sich aus einer gegenseitigen Repulsion zwischen benachbarten
Elektronen ergeben, neigt der Strahl dazu, sich im Durchmesser längs der
SWS zu vergrößern. Deshalb
umfasst die Wanderwellenröhre
ferner eine Magnetfokussierungsvorrichtung, um den Elektronenstrahl
entlang des axialen Pfads einzuzwängen, um ein exzessives Auf schlagen
von Elektronen auf die SWS zu verhindern. Die Magnetfokussierungsvorrichtung
erzeugt ein Magnetfeld, das den Elektronenstrahl einschließt.
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Eine
typische Fokussierungsvorrichtung ist eine periodische Permanentmagnet
(PPM) Anordnung. Die PPM Anordnung umfasst eine Vielzahl von ähnlichen
kurzen ringförmigen
Permanentmagneten, die in axialer Ausrichtung entlang und um die
SWS angeordnet sind. Eine Vielzahl von ringförmigen ferromagnetischen Polstücken sind
dazwischen angeordnet und grenzen an Magnete an. Die Magnete sind
axial magnetisiert und mit gleichen Polen benachbarter Magnete angeordnet,
die einander zugewandt sind.
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Der
Kopplungsbetrag zwischen dem Elektronenstrahl und dem Mikrowellensignal
ist bei niederen Mikrowelleneingangssignalpegeln in etwa konstant.
Somit ist die Verstärkung
zwischen den Mikrowellenausgangs- und Eingangssignalen nahezu konstant.
Wenn die Energie des Mikrowelleneingangssignals ansteigt, werden
nicht-lineare Effekte stärker
signifikant. Schließlich
erreicht das Mikrowellenausgangssignal einen Maximal-Energiewert
und die Wanderwellenröhre
arbeitet in der Sättigung.
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Nähert man
sich der Sättigung
beginnt die Verstärkung
zwischen Mikrowellenausgangs- und Eingangssignal zu sinken. Falls
die Energie des Mikrowelleneinganssignals weit über die Sättigung hinaus erhöht wird,
fallen die Mikrowellenausgangssignalenergie und die Verstärkung. Eine
Wanderwellenröhre,
die unterhalb ihrer gesättigten
Mikrowellenausgangsleistung arbeitet, ist als unterhalb [Backed-Off]
der Sättigung
laufend beschrieben.
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Die
Energie bzw. Leistung des Mikrowellenausgangssignals ist ebenfalls
proportional zu der Elektronenstrahlenergie. Somit tritt eine Sättigung
der Wanderwellenröhre
auf unabhängig
von der Energie des Mikrowelleneingangssignals, wenn die Energie
des Mikrowellenausgangssignals etwa 25% – 30% der Energie des Elektronenstrahls
ist.
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Die
magnetische Feldstärke
der PPM Anordnung, die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls benötigt wird,
ist eine Funktion der Energie des Mikrowellenausgangssignals. Bspw.
stört bei
Sättigung
das Mikrowellensignal signifikant und beeinflusst den Elektronenstrahl.
Durch die signifikante Störung
und die gegenseitige Repulsionswirkung der Raumladung entwickeln
einige der Elektronen in dem Elektronenstrahl eine große radiale
Geschwindigkeitskomponente. Demgemäss wird ein starkes Magnetfeld,
das von einer großen
Anzahl von Magneten erzeugt wird, benötigt, um die radialen Geschwindigkeitskomponenten
auszugleichen, so dass die Elektronen im wesentlichen axial durch
die SWS wandern, ohne auf die SWS zu treffen.
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Auf
der anderen Seite, wenn unterhalb der Sättigung gearbeitet wird, ist
die Wirkung des Mikrowellensignals auf den Elektronenstrahl minimal.
Somit ist ein schwaches Magnetfeld, das von einigen Magneten erzeugt
wird, ausreichend, um die radialen Geschwindigkeitskomponenten auszugleichen,
die von den Raumladungswirkungen verursacht werden.
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Typische
Wanderwellenröhren
werden gebaut, um die gewünschte
gesättigte
Mikrowellenausgangsenergie zu erzeugen und werden dann unterhalb
ihrer Sättigung
betrieben, um die gewünschte
Amplitude und Phasenlinearität
zu erhalten. Dies er fordert, dass die Stützstäbe in der Lage sind, die gesamte
Wärmebelastung
zu übernehmen,
die von dem Elektronenstrahl und dem Mikrowellensignal bei Sättigung
erzeugt wird. Die PPM Anordnung muss ebenfalls in der Lage sein,
den Elektronenstrahl bei Sättigung
einzugrenzen. Ein Hauptnachteil bei diesen typischen Wanderwellenröhren besteht
darin, dass falls die Röhren
kontinuierlich unterhalb ihrer Sättigung
laufen, dann die gesamte Fähigkeit
der Stützstäbe und der
PPM Anordnung niemals genutzt werden und deshalb nicht benötigt werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Demgemäss ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wanderwellenröhre vorzusehen,
die eine verbesserte Amplituden- und Phasenlinearität liefert
und Wärmeübertragungs-
und Magnetfokussierungskomponenten besitzt, die nur für einen
Backed-Off Betrieb geeignet sind.
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Eine
Wanderwellenröhre
entsprechend der vorliegenden Erfindung und ein Verfahren zum Betreiben einer
Röhre sind
in Ansprüchen
1 bzw. 8 definiert.
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Beim
Ausführen
der zuvor genannten Aufgabe und anderer Aufgaben stellt die vorliegende
Erfindung eine Wanderwellenröhre
bereit. Die Wanderwellenröhre
umfasst eine SWS, die innerhalb eines Röhrenelements vorgesehen ist.
Die SWS ist mit einem Eingangsende zum Empfang eines Mikrowelleneingangssignals, das
einen ausgewählten
Energiepegel besitzt, und einem Ausgangsende versehen, um ein Mikrowellenausgangssignal
mit einem vorgegebenen Energiepegel zu liefern. Eine Elektronenkanonenanordnung
ist benachbart dem Eingangsende der SWS zum Einbringen von Elektronen
als Elektronenstrahl entlang eines axialen Pfads in der SWS vorgesehen.
Eine Magnetfokussierungsvorrichtung erzeugt ein Magnetfeld mit vorgegebener
Stärke,
um den Elektronenstrahl auf dem axialen Pfad zu begrenzen. Die vorgegeben
Stärke
des Magnetfelds ist ausreichend, um den Elektronenstrahl nur dann
einzugrenzen, wenn der Energiepegel des Mikrowelleneinganssignals
so ausgewählt
ist, dass der gegebene Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
zumindest 6 dB niedriger ist als der Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
bei Sättigung.
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Vorzugsweise
ist die SWS ein Wendelelement und die Wanderwellenröhre weist
drei Bor-Nitrit (BN) Stützstäbe auf,
die zwischen der Röhre
und den Wendelelementen eingreifen, um das Wendelelement abzustützen und
Wärme von
diesem wegzutransportieren. Die drei BN Stützstäbe sind in „C" Richtung zwischen dem Wendel- und dem
Röhrenelement
ausgerichtet.
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Beim
Ausführen
der zuvor genannten Aufgaben und anderer Aufgaben liefert die vorliegende
Erfindung ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Wanderwellenröhre. Das
Verfahren ist für
eine Wanderwellenröhre,
die mit einer SWS versehen ist, die ein Eingangsende zum Empfang
eines Mikrowelleneingangssignals mit einem ausgewählten Energiepegel
und ein Ausgangsende zum Bereitstellen bzw. Liefern eines Mikrowellenausgangssignals
mit einem vorgegeben Energiepegel aufweist.
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Das
Verfahren umfasst das Einspeisen bzw. Injizieren von Elektronen
an dem Eingangsende der SWS, um einen Elektronenstrahl entlang eines
axialen Pfads durch die SWS zu bilden. Das Mikrowelleneingangssignal
mit dem ausgewählten
Energiepegel wird dann an dem Eingangsende der SWS eingebracht.
Ein Magnet feld mit einer vorgegeben Stärke wird dann erzeugt, um den
Elektronenstrahl auf dem axialen Pfad zu begrenzen. Die vorgegebene
Stärke
des Magnetfelds ist ausreichend, um den Elektronenstrahl nur dann
einzugrenzen, wenn der Energiepegel des Mikrowelleneingangssignals
so ausgewählt
ist, dass der vorgegebene Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
zumindest sechs dB geringer ist als der Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
bei Sättigung.
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Die
der vorliegenden Erfindung zukommenden Vorteile sind zahlreich.
Die Wanderwellenröhre
wird nur im „Back-Off" (zumindest sechs
dB unterhalb der Sättigung)
betrieben, um eine ausreichende Amplituden- und Phasenlinearität für mehrere
Tonkommunikationen bereitzustellen. Im Back-Off wird eine relativ
kleine Wärmemenge
erzeugt im Vergleich zu der Menge an Wärme, die bei Sättigung
erzeugt wird. Somit weist die Wanderwellenröhre BN Stützstäbe auf, die in die „C" Richtung anstelle
der „A" Richtung ausgerichtet
sind. Die Größe des Stützstabs
kann optimiert werden, um die minimale Wärme zu entfernen, die im Back-Off
erzeugt wird. Ein schwächeres
Magnetfeld und eine entsprechende reduzierte Anzahl von Magneten
können
ferner den Elektronenstrahl im Back-Off eingrenzen und fokussieren.
Magnete stellen die dominanten Kosten der Wanderwellenröhre dar.
Durch Reduzieren bzw. Verringern der Magnetfeldstärke, die
für die
Elektronenstrahlbegrenzung erforderlich ist, sinken die Kosten der
Wanderwellenröhre
beträchtlich.
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Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass bei
einer festen Verstärkung
die Länge
der Wanderwellenröhre
verkürzt
werden kann, indem eine hohe Strahlperveanz spezifiziert wird. Bei
einer kürzeren
Wanderwellenröhre kann
die Magnetfeldstärke,
die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls benötigt wird, reduziert werden.
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Diese
und andere Merkmale, Gesichtspunkte und Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung lassen sich besser verstehen mit Bezug auf die nachfolgende
Beschreibung, die angehängten
Ansprüche
und die begleitenden Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht der Wanderwellenröhre gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine schematische Ansicht einer Wanderwellenröhre;
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3 ist
eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht, die die Struktur
der Wanderwellenröhre zeigt;
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4 ist
eine Querschnittsdarstellung der Wanderwellenröhre, die in 3 gezeigt
ist, entlang der Linie 4-4;
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5 ist
eine Querschnittsdarstellung der Wanderwellenröhre, die in 1 gezeigt
ist, entlang der Linie 5-5;
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6 ist
ein Diagramm, das die Temperatur des Wendelelements als Funktion
der Energie darstellt, die auf das Wendelelement übergeht,
für zwei
Stützstabausrichtungen.
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Die besten
Modi zum Ausführen
der Erfindung
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Es
wird nun Bezug genommen auf 1 und 2.
Eine Wanderwellenröhre 10 entsprechend
der vorliegenden Erfindung ist gezeigt. Die Wanderwellenröhre 10 umfasst
eine Elektronenkanonenanordnung 12, eine Slow Wave Struktur
(SWS) 14, und eine Kollektoranordnung 16. Die
Elektronenkanonenanordnung 12 injiziert Elektronen, um
einen Elektronenstrahl 18 zu erzeugen. Die Elektronenkanonenanordnung 12 umfasst eine
Katode 20 und eine Anode 22. Die Katode 20 wird
mit einer negativen Spannung Va beaufschlagt
und eine entsprechende positive Spannung wird an die Anode 22 gelegt.
Die Katode 20 ist die Elektronenquelle für den Elektronenstrahl 18.
Eine Spannung Vh wird an das Wärmeelement 24 gelegt,
das die Katode 18 für
eine thermoionische Emission der Elektronen aus der Katode erhitzt.
Die Anode 22 beschleunigt und fokussiert die Elektronen.
Die Energie des Elektronenstrahls 18 hängt von der Katodenspannung
Va und dem Katodenstrom I ab.
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Die
SWS 14 ist vorzugsweise ein elektrisch leitendes Wendelelement 26 vorzugsweise
aus Wolfram, Molybdän
oder ähnlichem
hergestellt. Natürlich
kann die SWS 14 eine Schaltung mit gekoppelter Kavität (nicht spezifisch
gezeigt) anstelle eines Wendelelements 26 sein. Das Wendelelement 26 besitzt
ein Eingangsende 28 und ein Ausgangsende 30. Die
Elektronenkanonenanordnung 12 ist benachbart dem Eingangsende 28 und der
Elektronenstrahl 18 wandert entlang eines axialen Pfads 32 des
Wendelelements 26 von dem Eingangsende 28 in Richtung
des Ausgangsendes 30.
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Eine
Mikrowellenquelle 34 ist an dem Eingangsende 28 zum
Anlegen eines Mikrowelleneingangssignals an das Wendelelement 26 angebunden.
Das Mikrowellensignal pflanzt sich entlang des Wendelelements 26 fort.
Das Wendelelement 26 lässt
das Mikrowellensignal eine ausgedehnte Entfernung zwischen zwei
axial beabstandeten Punkten wandern, um die wirksame seitliche Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Mikrowellensignals auf die des Elektronenstrahls 18 zu
reduzieren. Indem die Ausbreitungs- bzw. Fortpflanzungsgeschwindigkeit
niedriger gemacht wird, findet eine Energiekopplung zwischen dem
Elektronenstrahl 18 und dem Mikrowellensignal statt, die
das Signal verstärkt.
Eine Mikrowellenlast 36 ist am Ausgangsende 30 zum
Empfang eines verstärkten
Mikrowellenausgangssignals von dem Wendelelement 26 angeschlossen.
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Die
Kollektoranordnung 16 ist benachbart dem Ausgangsende 30 des
Wendelelements 26. Die Kollektoranordnung 16 umfasst
eine Anzahl von Kollektorelektroden 58a-n. Die Kollektorelektroden 58a-n
sammeln Elektronen im Elektronenstrahl 18, um die Strahlenergie
wiederzugewinnen, die zur Erzeugung des Mikrowellenausgangssignals
nicht benutzt wurde. Diese Energie wird als die unbenutzte Energie
in dem verbrauchten Elektronenstrahl bezeichnet. Einiges der unbenutzten
Energie wird in Wärme
umgewandelt, indem Elektronen auf die Kollektorelektroden 58a-n
prallen. Deshalb werden Vorspannungsspannungen (Vca,
Vcb, Vcc, Vcd, und Vcn) an die
jeweiligen Kollektorelektroden 58a-n angelegt, um die Elektronen
abzubremsen, so dass es ermöglicht
wird, dass Elektroden mehr Energie zurückgewinnen und die Wärmeenergieverluste
reduzieren. Vorzugsweise enthalten die Kollektorelektroden 58a-n
Graphit, um die Sekundärelektronenausbeute
zu minimieren.
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Bezugnehmend
auf die 3 und 4 und weitere
Bezugnahme auf die 1 und 2 umfasst die
Wanderwellenröhre 10 ein
metallenes Röhrenelement 38,
das vorzugsweise aus rostfreiem Stahl gefertigt ist. Das Röhrenelement 38 besitzt
eine innere Oberfläche 40,
die einen Innenraum ausbildet. Das Wendelelement 26 ist
im Inneren des Röhrenelements 38 vorgesehen.
Das Wendelelement 26 weist eine Anzahl von Windungen 42 auf
und erstreckt sich entlang der Längsrichtung
des Röhrenelements 38.
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Die
Wanderwellenröhre 10 umfasst
ferner drei Bor-Nitrit (BN) Stützstäbe 44,
die zwischen der inneren Fläche 40 des
Röhrenelements 38 und
dem Wendelelement 26 vorgesehen sind. Jeder der BN Stützstäbe 44 besitzt
eine innere Stab-Passfläche 46,
um mit der äußeren Fläche des
Wendelelements 26 zusammenzuwirken, und eine äußere Stabpassfläche 48,
um mit der inneren Fläche 40 des
Röhrenelements 38 zusammenzuwirken.
Die BN Stützstäbe 44 übertragen
Wärme weg
von dem Wendelelement 26 zu dem Röhrenelement 38 und
dann in die außenliegende
Umgebung. Die BN Stützstäbe 44 liefern
ebenfalls eine mechanische Abstützung
des Wendelelements 26, so dass das Wendelelement bezüglich des
Röhrenelements 38 stationär bleibt.
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Wie
am Besten in 1 und 2 gezeigt
umfasst die SWS 14 eine Magnetfokussierungsvorrichtung,
wie bspw. eine periodische Permanentmagnet (PPM) Anordnung 50.
Die Magnetfokussierungsvorrichtung umfasst ebenfalls andere Alternativen,
wie bspw. einen Solenoid oder einen einzelnen Permanentmagnet. Die
PPM Anordnung 50 weist eine Vielzahl von Permanentmagneten 52 und
eine Vielzahl von Polstücken 54 auf.
Permanentmagnete 52 werden eingeführt und in eine Zelle 56 zwischen
jeweiligen Polstücken 54 gestapelt,
um eine ausreichende magnetische Flussdichte bereitzustellen, um
ein Magnetfeld mit einer gewünschten
Stärke
zum Eingrenzen des Elektronenstrahls 18 zu erzeugen.
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Die
Stärke
des Magnetfelds ist proportional zu der Stärke jedes Magnets 52 (gegeben
durch das BH Energieprodukt) und die Anzahl der Magnete in jeder
Zelle 56. Die Kosten der PPM Anordnung 50 sind
proportional zu dem BH Produkt jeden Magnets 52 und der
Gesamtzahl der Magnete. Ein Minimieren der gewünschten magnetischen Feldstärke in der
Wanderwellenröhre 10 reduziert
entweder das BH Produkt und/oder die Gesamtanzahl der Magnete und
minimiert stark die Kosten der Wanderwellenröhre.
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Die
magnetische Feldstärke
der PPM Anordnung 50, die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls 18 erforderlich
ist, ist eine Funktion der Energie des Elektronenstrahls und des
Mikrowellensignals. Bei Sättigung stört das Mikrowellensignal
beträchtlich
und beeinflusst den Elektronenstrahl 18. Demgemäss wird
ein starkes Magnetfeld, das von einem großen BH Produkt erzeugt wird,
und/oder eine große
Anzahl von Magneten benötigt,
um die Störung,
die von dem Mikrowellensignal verursacht wird, auszulöschen.
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Wenn
unterhalb der Sättigung
gefahren wird, ist die Störung
und die Auswirkung des Mikrowellensignals auf den Elektronenstrahl 18 minimal.
Tatsächlich
besitzt der Elektronenstrahl 18 eine Charakteristik ähnlich der
des Elektronenstrahls, der Auftritt, wenn die Mikrowellenquelle 34 ausgeschaltet
ist. Wenn die Mikrowellenquelle 34 ausgeschaltet ist und
kein Mikrowelleneingangssignal liefert, wird der Elektronenstrahl
als DC [Gleichspannungs] Elektronenstrahl bezeichnet. Ein DC Elektro nenstrahl
erfährt
keine Störung.
Folglich ist ein schwaches Magnetfeld, dass von einem kleinen BH
Produkt und/oder einer kleinen Anzahl von Magneten erzeugt wird,
ausreichend, um die minimale Störung
zu löschen,
die von dem Mikrowellensignal bei Unter-Sättigung verursacht wird.
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Die
Wanderwellenröhre 10 wird
kontinuierlich unterhalb der Sättigung
betrieben, um die gewünschte Amplituden-
und Phasenlinearität
zu erhalten, die für
viele Tonkommunikationsanwendungen gefordert wird. Der Betrag der
Unter-Sättigung
ist die Differenz in dB zwischen der Ausgangsenergie des Mikrowellenausgangssignals
und der Energie des bisherigen Mikrowellenausgangssignals. Die Wanderwellenröhre 10 wird kontinuierlich
zumindest 6 dB unterhalb der Sättigung
betrieben. Vorzugsweise wird die Wanderwellenröhre 10 so betrieben,
dass die Mikrowellenausgangsenergie 6 bis 25 dB unterhalb der gesättigten
Mikrowellenausgangsenergie liegt (oder zumindest 1 dB unterhalb
des Verstärkungskompressionspunkts).
Die Mikrowellenausgangsenergie ist ebenfalls etwa zwanzig bis fünfzigmal
unterhalb der Energie des Elektronenstrahls 18. Somit ist
die Störung
des Mikrowellensignals auf den Elektronenstrahl 18 minimal.
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Auf
Grund der minimalen Störung
bei Unter-Sättigung
umfasst die PPM Anordnung 52 ein kleines BH Produkt und/oder
eine geringe Anzahl von Magneten, die ein schwaches Magnetfeld erzeugen
können,
das ausreichend ist, um die minimale Störung auszulöschen, aber nicht ausreicht,
um die beträchtliche
Störung
bei Sättigung
auszulöschen.
Anstelle einer Erzeugung eines starken Magnetfelds, das den Elektronenstrahl 18 bei Sättigung
eingrenzen kann, erzeugt tatsächlich
die PPM Anordnung 52 ein schwaches Magnetfeld, das ausreicht,
um den Elektronenstrahl nur bei Untersättigung [Back-Off] einzugrenzen.
Das schwache Magnetfeld ist nicht in der Lage, den Elektronenstrahl 18 bei
Sättigung
einzugrenzen.
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Im
Vergleich zur Sättigung
führt ein
Betrieb unterhalb der Sättigung
zu einer nahezu 50%igen Verringerung der magnetischen Feldstärke, die
zum Eingrenzen bzw. Begrenzen des Elektronenstrahls erforderlich ist.
Anders als bei typischen Wanderwellenröhren werden somit die gesamten
Fähigkeiten
der PPM Anordnung 52 benutzt. Auf Grund der reduzierten
Kosten, die mit der PPM Anordnung 52 verbunden sind, sind
ferner die Kosten der Wanderwellenröhre 10 sehr viel geringer
als die Kosten typischer Wanderwellenröhren.
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Das
Nachfolgende erläutert
die beträchtliche
Verringerung der magnetischen Feldstärke, die zum Begrenzen des
Elektronenstrahls bei Unter-Sättigung
erforderlich ist. Die absolut minimale magnetische Feldsstärke, die
zum Eingrenzen des Elektronenstrahls erforderlich sind, und Brillionfeld,
B
B, genannt, ist gegeben durch:
wobei:
- r
- der Strahlradius ist,
- I
- der Strahlstrom ist,
- η
- das Verhältnis von
Elektronenladung zur Masse ist,
- ε0
- die Dielektrizitätskonstante
des Vakuums ist,
- u0
- die Strahlgeschwindigkeit
ist.
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Die
magnetische Feldstärke,
die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls bei Vorhandensein eines
Mikrowellensignals erforderlich ist, ist gegeben durch:
wobei m der Eingrenzungsfaktor
ist.
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Der
Eingrenzungsfaktor m wird ausgewählt
derart, dass der Elektronenstrahl daran gehindert wird, sich dem
Wendelelement während
der Interaktion mit dem Mikrowellensignal zu nähern. Der Eingrenzungsfaktor
m ist üblicherweise über einem
Faktor Zwei für
den Betrieb bei Sättigung.
Bei einer PPM Anordnung, die einen Elektronenstrahl fokussiert,
ist das Feld BC das RMS (Root Mean Squared;
quadratischer Mittelwert) Feld der periodischen Magnetstruktur.
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Ein
Beispiel ist ein 1 μperv
Elektronenstrahl mit einem Radius (r) von 1 mm bei 7kV. Somit ist
der Strahlstrom (I) 0,57 A. Aus Gleichung 1 ergibt sich die minimale
Feldstärke
BB von 685 Gauss. Bei einer Wanderwellenröhre, die
bei Sättigung
betrieben wird, mit einem typischen Eingrenzungsfaktor (m) von Zwei,
ist die Feldstärke
(BC), die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls
bei Sättigung
erforderlich ist, 1370 Gauss.
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Bei
einer Wanderwellenröhre,
die zumindest 6 dB unterhalb ihrer Sättigung arbeitet, beträgt das erforderliche
RMS Feld (BC) 707 Gauss. Das ist nahezu
die Hälfte
des normalen Feldes, das bei Wanderwellenröhren eingesetzt wird, die bei
Sättigung
arbeiten, und stellt eine äquivalente
50%ige Verringerung der Kosten der Magnete für eine Röhre dar, die auf einen Betrieb
bei Unter-Sättigung
begrenzt ist.
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Die
Kosten und die Anzahl der Magnete kann weiter reduziert werden,
indem die Länge
des SWS 14 gekürzt
wird, wenn die Verstärkung
der Wanderwellenröhre 10 fest
ist. Aus der Kleinsignalwanderwellenröhrentheorie entsprechend J.R.
Pierce, ist die Länge
(L) des Wendelelements proportional zu der Verstärkung dividiert durch die Kubikwurzel
der Perveanz (P) des Elektronenstrahls.
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Vorzugsweise
ist die Verstärkung
der Wanderwellenröhre 10 immer
weniger als 40 dB. Bei einer relativ kleinen Verstärkung kann
die Länge
des SWS 14 gekürzt
werden.
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Bei
einer festen Verstärkung
kann die Länge
weiter gekürzt
werden, indem eine hohe Perveanz spezifiziert wird. Vorzugsweise
wird die Perveanz der Wanderwellenröhre 10 auf einen relativ
hohen Wert von zumindest 0,5 μperv
gesetzt.
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Somit
kann bei einer kleinen Verstärkung
und einer hohen Perveanz die Länge
des SWS 14 minimiert werden. Ein Minimieren der Länge des
SWS 14 reduziert das BH Produkt und/oder die Anzahl der
Magnete, die zum Eingrenzen des Elektronenstrahls 18 erforderlich
sind. Wie zuvor ausgeführt
stellen die Kosten der Magnete die dominierenden Kosten einer Wanderwellenröhre dar.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 5. Eine
Querschnittsansicht der SWS 14 einer Wanderwellenröhre 10 mit
einer bevorzugten PPM Anordnung 16 ist gezeigt. Die PPM
Anordnung 16 ist außerhalb
der Vakuumumgebung des Röhrenelements 38 angeordnet
und umfasst schmale scheibenförmige
Magnete 62 anstelle von vollzylindrischen Magneten, wie
Magnete 52, die in 2 gezeigt
sind. Die scheibenförmigen
Magnete bzw. Scheibenmagnete 62 sind nur 0,25" im Durchmesser,
aber liefern einen ausreichenden magnetischen Fluss, um den Elektronenstrahl 18 während des
Betriebs unterhalb der Sättigung
einzugrenzen. Das magnetische Feld der Magnete 62 wird
azimutal gleich gemacht innerhalb des Röhrenelements 38 durch
die Polstücke 54,
die zwischen jeder Magnetzelle in dem PPM Stapel positioniert sind.
Selbstverständlich
könnte die
PPM Anordnung 60 auch Vollzylindermagnete oder andere Magnettypen
umfassen.
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Ein
anderer Vorteil eines Betriebs unterhalb der Sättigung besteht darin, dass
eine kleinere Wärmemenge
erzeugt wird. Somit werden die BN Stützstäbe 44 für den Transport
der geringeren Wärmemenge
optimiert, die bei Unter-Sättigung
erzeugt wird, weg von dem Wendelelement 26. Auf Grund der
Optimierung sind die BN Stützstäbe 44 nicht
in der Lage, eine größere Wärmemenge
zu entfernen, die bei Sättigung
erzeugt wird. Die BN Stützstäbe 44 besitzen
eine relativ kleine Dielektrizitätskonstante
und liefern minimale Dispersions- und Mikrowellenbelastungswirkungen
auf das Wendelelement 26.
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Die
BN Stützstäbe 44 haben
eine laminierte Struktur. Die Richtung parallel und die Richtung
senkrecht zu den Schichten werden jeweils als „A" und „C" Richtungen bezeichnet. Die physikalischen
und mechanischen Eigenschaften der BN Stützstäbe 44 differieren
in weitem Umfang zwischen der „A" und „C" Richtung. Bspw.
ist die Wärmeleitfähigkeit
längs der „A" Richtung fünf bis zehnmal
besser als die Leitfähigkeit
in „C" Richtung. Aus diesem
Grund sind die BN Stützstäbe 44 normalerweise
so ausgerichtet, dass die „A" Richtung im Wesentlichen
senkrecht zu dem Wendelelement ist, um die Schichten parallel zu
dem Wärmefluss
zu haben, um eine maximale Wärmemenge
zu entfernen.
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Allerdings
sind in „A" Richtung ausgerichtete
Stützstäbe anfälliger für Brüche aus
der Druckkompression zwischen dem Wendelelement und dem Röhrenelement.
Ein Bruch führt
zu einem Versagen der Stützstäbe, und
Gas gelangt in die Wanderwellenröhre.
Dies kann zu einem Versagen der Wanderwellenröhre oder zumindest einer Betriebsunterbrechung
führen,
bis das Gas entfernt ist. Auf Grund der minimalen Wärmeübertragungserfordernisse
sind deshalb die Stützstäbe 44 in „C" Richtung zwischen
dem Wendelelement 26 und dem Röhrenelement 38 ausgerichtet.
Bei dieser Ausrichtung ist die „C" Richtung im Wesentlichen senkrecht zu
dem Wendelelement. Ein Ausrichten der Stützstäbe 44 in „C" Richtung wäre unmöglich, falls
die Wanderwellenröhre 10 bei
Sättigung
betrieben würde,
da das Wendelelement 26 auf Grund der schlechten Wärmeleitung
entlang der „C" Richtung überhitzen
würde.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 5. Ein Diagramm 70 ist
gezeigt, das die Temperatur des Wendelelements als Funktion der
Energie darstellt, die auf das Wendelelement gelangt, für „A" und „C" ausgerichtete Stützstäbe. Das
Diagramm 70 umfasst eine Kurve 72 für eine „C" Richtung des Stützstabs
und eine Kurve 74 für
eine „A" Richtung des Stützstabs.
Wie in 6 gezeigt, ist, für eine vorgegebene Eingangsenergie
auf ein Wendelelement, die Temperatur des Wendelelements bei einem „A" Richtungs-Stützstab geringer als
die Temperatur bei einem „C" Richtungs-Stützstab.
Bei Sättigung
ist die gegebene Eingangsenergie des Wendelelements hoch. Indem
die Wanderwellenröhre 10 in
einem kontinuierlichen Modus unterhalb der Sättigung betrieben wird, ist
die gegebene Eingangsenergie geringer. Im Unter-Sättigungsbetrieb
können
deshalb die Stützstäbe 44 in „C" Richtung ausgerichtet
sein. Ferner kann die Dicke der Stützstäbe 44 minimiert werden, um
die Mikrowellenlastwirkungen zu reduzieren, während sie weiterhin eine passende
Wärmeübertragung
und mechanische Abstützfähigkeit
besitzen.
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Wie
gezeigt besitzt die Wanderwellenröhre 10 viele zugehörige Vorteile.
Die Wanderwellenröhre 10 ist für einen
kontinuierlichen Betrieb bei Unter-Sättigung [unterhalb ihrer Sättigung]
ausgelegt. Somit wird eine reduzierte Anzahl von Komponenten für die PPM
Anordnung 50 benötigt.
Ebenfalls können
die Stützstäbe 44 ausgerichtet
sein, um Brüchen
zu widerstehen, während
sie weiterhin eine gute Wärmeübertragung
bereitstellen.
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Zusammenfassend
betrifft die vorliegende Erfindung eine Wanderwellenröhre 10,
die eine Slow-Wave Struktur bzw. Verlangsamungsstruktur (SWS) aufweist,
wie bspw. ein Wendelelement, das ein Eingangs- und ein Ausgangsende
besitzt und innerhalb eines Röhrenelements
angeordnet ist. Eine Elektronenkanonenanordnung ist benachbart dem
Eingangsende zum Injizieren von Elektronen als Elektronenstrahl
entlang eines axialen Pfads durch das Wendelelement angeordnet.
Eine Magnetfokussierungsvorrichtung erzeugt ein Magnetfeld mit vorgegebener
Stärke,
um den Strahl einzugrenzen. Die gegebene Stärke des Magnetfelds ist ausreichend,
um den Strahl nur dann einzugrenzen, wenn der Energiepegel des Mikrowelleneingangssignals
ausgewählt
wird derart, dass der gegebene Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
zumindest 6 dB geringer ist als der Energiepegel des Mikrowellenausgangssignals
bei Sättigung.
Stützstäbe, die
in „C" Richtung ausgerichtet
sind, wirken mit dem Wendelelement und dem Röhrenelement zusammen, um das
Wendelelement abzustützen
und Wärme
weg von diesem zu leiten.