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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Ortung und Führung eines mit einer linearen
Kamera ausgerüsteten
Fahrzeugs.
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Ihr
Anwendungsgebiet ist das der Ortung und/oder Führung eines Kraftfahrzeugs,
das auf einer Straße fährt, längs der
ortsfeste Baken verteilt sind, die eine Bezugsfahrbahn definieren,
wobei die Baken entweder intermittierend aktiv abstrahlen (intermittierende
Strahlungsquellen) oder in passiver Weise reflektieren (durch eine
Blitzlichtquelle angestrahlte Retroreflexions- bzw. Rückstrahlungsbaken).
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Man
kennt schon mehrere Techniken zur Ortung und Führung von Kraftfahrzeugen.
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Eine
dieser Techniken, "Drahtlenkung" genannt, besteht
darin, ein Kraftfahrzeug kontinuierlich mittels eines leitfähigen Drahts
zu lenken, der sich im Boden befindet und mit einer ausgewählten Frequenz
gespeist wird.
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Eine
andere bekannte Technik besteht darin, das Kraftfahrzeug mittels
magnetischer Markierungen zu lenken, die in den Boden eingelassen
sind. Ein oder mehrere Detektoren an Bord eines Fahrzeugs detektieren das
Vorhandensein der Markierungen, wenn das Fahrzeug über ihnen
passiert, und ermöglicht
derart, das Fahrzeug in Bezug auf die Markierungen zu orten.
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Wieder
eine andere Technik besteht darin, eine Drahtlenkung mittels eines
strahlenden Kabels zu realisieren, das längs der Fahrbahn verlegt wird,
auf der das Fahrzeug sich fortbewegt. Ein Sensor an Bord des Fahrzeugs
ermittelt den Abstand, der das Fahrzeug von dem Kabel trennt. Eine
Regelungsvorrichtung hält
diesen Abstand auf einem konstanten Wert.
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Solche
Techniken haben den Nachteil, Infrastrukturen zu erfordern, deren
Bereitstellung im Boden und in dem Fahrzeug im Allgemeinen teuer
sind. Zudem liefern diese Techniken nur Informationen über den
Abschnitt der Straße,
der sich in unmittelbarer Nähe
des Fahrzeugs befindet. Diese Informationen ermöglichen folglich keine Voraussage über den
nachfolgenden Streckenverlauf, was keine Regulierung der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs in Abhängigkeit
von diesem nachfolgenden Streckenverlauf ermöglicht.
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Eine
weitere bekannte Technik nutzt die Bildverarbeitung, um ein Fahrzeug
bezüglich
auf der Fahrbahn sichtbarer Markierungen wie zum Beispiel weißer Streifen
zu arten. Jedoch ist auch diese Technik nicht zufriedenstellend
wegen Markierungsmängeln
(alte weiße
Streifen, Straßenarbeiten,
Wasserlachen, Sonnenreflexe), die die Bildverarbeitung stören.
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Die
vorliegende Erfindung löst
diese Probleme.
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Sie
basiert auf einem Verfahren zur Ortung eines Fahrzeugs, das mit
einer Bildaufnahmekamera des Typs mit einer Linearanordnung photosensibler
Elemente, die bezüglich
mit dem Fahrzeug verbundener Bezugsachsen gemäß einer bekannten Richtung
ausgerichtet ist, mit Bildverarbeitungseinrichungen sowie mit Einrichtungen
zur Erfassung von Informationen bezüglich der Fahrzeugbewegung
ausgerüstet
ist.
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Nach
einer allgemeinen Definition der Erfindung umfasst das Verfahren
folgende Schritte:
- a) Verteilen von ortsfesten
Baken in der Fortbewegungszone des Fahrzeugs, die intermittierend
in aktiver und/oder passiver Weise strahlen,
- b) Aufnehmen – mit
einem gewählten
Takt – eines
Paars unterschiedlicher linearer Bilder desselben Bildfelds von
dem Fahrzeug aus, das eine mit abstrahlender Bake oder abstrahlenden
Baken und das andere mit nichtstrahlender Bake oder nichtstrahlenden
Baken,
- c) Verarbeiten des Paars linearer Bilder, um Punkt für Punkt
die Subtraktion durchzuführen,
- d) Erlangen wenigstens eines strahlenden bzw. hervorstechenden
Punkts mit Hilfe der Subtraktion der beiden linearen Bilder, repräsentativ
für wenigstens
eine strahlende Bake in der Umgebung, und
- e) Berechnen – aufgrund
der Informationen bezüglich
der Bewegung des Fahrzeugs, aus der Position des strahlenden bzw.
hervorstechenden Punkts. auf der Linearanordnung sowie aus seiner
Abweichung – einer ersten
Information bezüglich
der Distanz, die die derart dargestellte Bake und einen mit dem
Fahrzeug verbundenen Bezugspunkt trennt, und einer zweiten Information
bezüglich
einer Winkelposition der Bake in Bezug auf den genannten, mit dem
Fahrzeug verbundenen Bezugspunkt, was ermöglicht, das Fahrzeug in Abhängigkeit
von den derart berechneten ersten und zweiten Informationen in Bezug
auf die genannte Bake auf relative Weise zu orten.
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Nach
einer ersten Ausführungsart
der Erfindung umfasst der Schritt e) außerdem eine absolute Ortung des
Fahrzeugs in Bezug auf einen festen Bezugspunkt, definiert mit Hilfe
von zwei verschiedenen Baken, die simultan gesehen werden können, wobei
die genannte absolute Ortung darin besteht, zu einem bestimmten einzigen
Zeitpunkt eine relative Ortung des Fahrzeugs in Bezug auf jede Bake
wie oben beschrieben zu berechnen, den Kurs des Fahrzeugs in Bezug
auf die beiden Baken zu berechnen, und die Koordinaten eines gewählten Punkts
des Fahrzeugs in Bezug auf den genannten, mit den beiden Baken verbundenen
festen Bezugspunkt zu berechnen.
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Nach
einer zweiten Ausführungsart
der Erfindung umfasst der Schritt e) außerdem eine absolute Ortung
des Fahrzeugs in Bezug auf ein festes Bezugssystem, definiert mit
Hilfe von zwei verschiedenen Baken, die wenigstens sukzessive entsprechend
der Bewegung des Fahrzeugs gesehen werden können, wobei die genannte absolute
Ortung darin besteht, zu einem ersten bestimmten Zeitpunkt eine
erste relative Ortung des Fahrzeugs in Bezug auf die erste Bake
wie oben beschrieben zu berechnen, zu einem dem ersten Zeitpunkt folgenden
zweiten bestimmten Zeitpunkt eine zweite relative Ortung des Fahrzeugs
in Bezug auf die auf die erste Bake folgende zweite Bake wie oben
beschrieben zu berechnen, durch Wegmessung die Bewegung des Fahrzeugs
und den Kurs des Fahrzeugs in Bezug auf die erste und die zweite
Bake zu berechnen, und die Koordinaten eines gewählten Punkts des Fahrzeugs
in Bezug auf den genannten festen Bezugspunkt zu berechnen.
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Vorteilhafterweise
ist die Verteilung der Vielzahl von Baken längs der Fahrbahn, um eine Bezugsbahn zu
definieren, wobei das Verfahren außerdem einen Schritt f) umfasst,
darin bestehend, die genannte Bezugsbahn mit Hilfe der relativen
und/oder absoluten Ortung des Fahrzeugs in Bezug auf die genannten
Baken wie oben beschrieben festzulegen und das Fahrzeug zu lenken
und dabei einen bestimmten Abstand zwischen dem Fahrzeug und der
genannten Bezugsbahn aufrechtzuerhalten bzw. einzuhalten.
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Ein
solches Verfahren ermöglicht
dem Fahrzeug, Voraussagen über
den nachfolgenden Streckenverlauf zu liefern, um zum Beispiel die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu regulieren.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch eine Vorrichtung zur Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Gegenstand.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung und den beigefügten Figuren hervor:
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die 1 zeigt schematisch ein
Fahrzeug, zum Beispiel ein Automobil, das Aufnahmen von seiner Umgebung
macht, die vor allem eine Bake aufweist;
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die 2 zeigt schematisch die
wesentlichen Einrichtungen der Linearkamera und der Blitzlichteinrichtung
nach der Erfindung;
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die 3 ist eine Vorderansicht
bzw. ein Aufriss des Trägers
der Kamera, die Lumineszenzdioden umfasst, die erfindungsgemäß um das
Objektiv der Kamera herum angeordnet sind, um eine Blitzlichteinrichtung zu
realisieren;
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die 4A bis 4C zeigen die Erlangung von zwei linearen
Bildern desselben Bildfelds, das eine ohne Blitz, das andere mit
Blitz, und die Punkt-für-Punkt-Subtraktion,
um eine strahlende Bake auf der Linearanordnung zu orten;
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die 5 zeigt eine erste erfindungsgemäße Art der
absoluten Ortung des Fahrzeugs, erlangt in einem bestimmten Zeitpunkt
in Bezug auf zwei verschiedene Baken, die gleichzeitig gesehen werden
können; und
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die 6 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Art der
absoluten Ortung des Fahrzeugs, erlangt in zwei bestimmten Zeitpunkten
in Bezug auf zwei verschiedene Baken, die wenigstens nacheinander
gesehen werden können.
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In
der 1 bewegt sich ein
Fahrzeug, zum Beispiel ein Automobil M auf einer Straße CH, längs der wenigstens
eine Bake B1 angeordnet ist. Das Fahrzeug besitzt eine Ortungsvorrichtung
mit einer Kamera und ggf. einer Blitzlichteinrichtung, die in der
Folge detaillierter beschrieben wird. Die Kamera macht Aufnahmen von
ihrer Umgebung entsprechend einem Sichtfeld V mit einer Visierachse
V.
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Die
Umgebung des Fahrzeugs umfasst eine Serie von Baken wie zum Beispiel
B1, die in Richtung des Fahrzeugs intermittierend ein Licht abstrahlen
oder reflektieren, vorzugsweise IR-Licht, um die anderen Autofahrer
nicht zu stören.
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Bei
einer ersten Ausführungsart
können
die Baken selbst aktive intermittierende IR-Strahlungsquellen sein, mit Selbstversorgung
oder auch mit Netzanschluss.
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Bei
einer bevorzugten Variante ist das Fahrzeug M mit einer Blitzlichteinrichtung
ausgerüstet,
die die Beobachtungszone der Ortungsvorrichtung mit einem gewählten Takt
bestrahlt. Die Baken sind dann passiv und werden einfach durch Retroreflektoren
wie zum Beispiel Rückstrahler
bzw. Katzenaugen gebildet. Das Fahrzeug selbst ist autonom, das
heißt
einerseits selbstfahrend und andererseits mit Automatik- oder Servolenkbetrieb
für die
seitliche Führung
bzw. Seitenlenkung, wie weiter unten detailliert beschrieben.
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Die
Ortungsvorrichtung wird zum Beispiel im Innraum des Fahrzeugs befestigt,
in Höhe
des Innenrückspiegels
des Fahrers. Die Kamera kann im Wesentlichen nach unten gerichtet
sein, zum Beispiel mit einem Winkel von ungefähr 5° in Bezug auf die Horizontalebene.
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Die
Visierachse der Ortungsvorrichtung weist in eine bezüglich mit
dem Fahrzeug verbundener Bezugsachsen bekannte Richtung. In der
Folge wird davon ausgegangen, dass diese Richtung nach vom weist und
festgelegt ist.
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In
bekannter Weise umfasst das Fahrzeug Einrichtungen zur Erfassung
von Informationen, die die Fahrzeugbewegung betreffen, zum Beispiel
Informationen des Typs Wegmessung. Es sind zum Beispiel Codierer
ODO an den nicht angetriebenen Rädern
des Fahrzeugs angebracht (hier entspricht der Punkt A des Fahrzeugs
in Bezug auf die 1 der
Hinterachse des Fahrzeugs). Recheneinrichtungen (nicht dargestellt) an
Bord des Fahrzeugs können
dank dieser Wegmessungs-Codierer mit guter Genauigkeit, zum Beispiel
dank eines Kalman-Filters, die Lineargeschwindigkeit Va sowie die
Winkelgeschwindigkeit des Mittelpunkts A der Hinterachse des Fahrzeugs
berechnen. Als Alternative kann ein Gyrometer benutzt werden, um
die Winkelgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu berechnen.
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Wie
in den 2 und 3 dargestellt, umfasst die
Ortungsvorrichtung R eine Blitzlichteinrichtung FH, die in derselben
Richtung wie die Kamera CA ausgerichtet ist. Die Blitzlichteinrichtung
FH ist auf einem Träger 10 angeordnet,
der eine Öffnung 12 aufweist,
die die Lichtstrahlen durchqueren können.
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An
der Peripherie 14 der Öffnung 12 ist
eine Vielzahl von Lumineszenzdioden E angeordnet, die im IR-Bereich
abstrahlen.
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Die Öffnung 12 ist
zum Beispiel von parallelflacher Form und der Träger 10 ist von konkaver
Form, mit einer Konkavität
von einigen Grad. Die Abmessungen der Öffnung 12 betragen
zum Beispiel 47,5 mm und 30 mm.
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Mit
einem gewählten
Abstand von dem Rand der Öffnung,
zum Beispiel 1 mm, sind Lumineszenzdioden-Reihen angeordnet. Zum
Beispiel ist auf jeder der Hauptseiten der Öffnung eine Reihe mit 7 Dioden
angeordnet, E1 bis E7 auf der ersten Hauptseite und E8 bis E14 auf
der zweiten Hauptseite. Die Dioden E4 und E11 befinden sich auf
der Visierachse V.
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Auf
jeder Schmalseite der Öffnung
befindet sich eine Reihe mit 4 Dioden. Vorteilhafterweise sind weitere
parallele Reihen mit 3 oder 4 Dioden auf den Schmalseiten der Öffnung angeordnet.
Selbstverständlich kann
die Verteilung der Dioden anders sein als in der 3 dargestellt, in Abhängigkeit von dem erwünschten Strahlungsdiagramm.
Wenn man zum Beispiel einen Randstreifen der Straße stärker bestrahlen
will wie den anderen, kann man mehr Dioden auf einer der Seiten
der Öffnung 12 anordnen.
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Die
Kamera CA umfasst eine Linearanordnung 9 aus zum Beispiel
2048 Fotoelementen des Typs CCD. Die Länge der Linearanordnung 9 beträgt 30 mm.
Sie ist horizontal angeordnet, längs
einer zu der Fortbewegungsachse des Fahrzeugs senkrechten Geraden.
Außer
der CCD-Anordnung umfasst die Kamera eine sphärische Linse 20 des
Typs Fotoapparat mit einer Brennweite von 28 mm und einer zylindrischen
Linse 22 mit einer Brennweite f von ungefähr 100 mm,
mit horizontaler Generatrix bzw. Mantellinie.
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Schließlich wird
das optische System durch einen Filter ergänzt (nicht dargestellt), der
nur IR-Strahlen durchlässt.
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Die
Kamera kann im Wesentlichen nach unten gerichtet sein, zum Beispiel
mit einem Winkel von einigen Grad in Bezug auf die Horizontalebene.
Das Sichtfeld der Kamera beträgt
also in der Vertikalebene einige Grad (zum Beispiel 10°) und in
der Horizontalebene ungefähr
60°.
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Festzustellen
ist, dass die zylindrische Linse 22 ermöglicht, die Projektion der
Baken, die sich in dem Sichtfeld befinden, in der Honzontalebene
zu beobachten, unabhängig
von ihrer Position in der Vertikalebene.
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Der "Brennpunkt" des optischen Systems
befindet sich in einem Abstand von ungefähr 15 Metern.
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Die
Kamera ist mit Verarbeitungseinrichtungen verbunden, die sich an
Bord des Fahrzeugs befinden und die die Informationen verarbeiten,
die von der Kamera und den Wegmessungsdaten-Erfassungseinrichtungen
stammen.
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Nach
der Erfindung werden zwei Linearbilder IL1 und IL2 desselben Bildfelds
mit einem gewählten Takt
(zum Beispiel 1000 Hz) aufgenommen. Das erste Bild IL1 (4A) wird ohne Blitzlicht
aufgenommen (oder wenn die Bake oder Baken gerade nicht abstrahlt
oder abstrahlen, falls es sich um aktive, intermittierend abstrahlende
Baken handelt), ggf. wenn die Sonne scheint.
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Das
Signal SIL1 entspricht dem Wert der Lichtstärke der 2048 Pixel der Linearkamera.
Der Wert der Lichtstärke
der Pixel der Linearkamera wird in 12 Bits codiert, das heißt von 0
bis 4090 in arbiträrer
Einheit. Mit Bezug auf die 4A hat
das Hintergrundgeräusch
eine Stärke
in der Größenordnung
von 1000 für
die Pixel, die von 1100 bis 1170 gehen.
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Das
zweite Bild IL2 (4B)
erhält
man mit Blitzlicht (oder auch, wenn die Bake(n) im Falle aktiver Baken
angestrahlt wird (werden)). In der 4B bilden
die Pixel von hoher Intensität
ein Peak EP1, das repräsentativ
ist für
die strahlende Bake, und die Basis des Peaks EP1 hat eine Nichtnull-Intensität wegen
des Dauer-Hintergrundgeräusches.
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Die
Punkt-für-Punkt-Subtraktion
der Bilder IL1 und IL2 ermöglicht,
zuverlässig
und ohne Hintergrundgeräusch
wenigstens eine Gruppe strahlender Punkte P1 zu erhalten. Mit Bezug
auf die 4C wird die
zentrale Position e der Gruppe strahlender Punkte P1 gemäß Schwellen
S1 und S2 berechnet, festgelegt aufgrund der Intensität des der
Subtraktion der beiden Bilder IL1 und IL2 entsprechenden Signals.
Zum Beispiel liegt die Schwelle S1 bei 400 und die Schwelle S2 bei
800. Die zentrale Position e wird zum Beispiel abgeleitet von dem Mittelwert
der Gruppe der Punkte P1, die hier dem Zentrum der Punkte PS11 und
PS12 für
die Schwelle S1 und dem Zentrum der Punkte PS21 und PS22 für die Schwelle
S2 entspricht.
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Die
zentrale Position e in der CCD-Linearanordnung (zum Beispiel ist
e gleich 1136 bei 2048 Pixeln) repräsentiert die strahlende Bake
B1 in der Umgebung des Fahrzeugs, so wie mit Bezug auf die 1 beschrieben.
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Aufgrund
von Informationen bezüglich
der Fortbewegung des Fahrzeugs (zum Beispiel Wegmessungsdaten),
der Position e des oder der strahlenden Punktes) P1 in der Linearanordnung,
sowie der Abweichung ė dieser
Position e, legen die Recheneinrichtungen die Distanz D1 fest, die
die Bake B1 von einem mit dem Fahrzeug verbundenen Bezugspunkt trennt.
In der Praxis hat der mit dem Fahrzeug verbundene Bezugspunkt den
Punkt A zum Nullpunkt, der mit Bezug auf die 1 beschrieben wurde.
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Die
Recheneinrichtungen bestimmen mit Hilfe der vorhergehenden Informationen
auch die Winkelposition Ψ1 der Bake B1 in Bezug auf den genannten,
mit dem Fahrzeug verbundenen Bezugspunkt A.
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Die
Auflösung
diese Informationen D1 und tg Ψ1 erlangt man durch die im Anhang angegebenen
Formeln I und II mit Hilfe folgender bekannter Parameter:
- – e:
Position des strahlenden Punkts in der CCD-Anordnung;
- – Va:
Lineargeschwindigkeit des Fahrzeugs (Wegmessungsgröße);
- – f:
Brennweite der Kamera;
- – d:
Distanz zwischen dem Mittelpunkt A der Hinterachse des Fahrzeugs
und der CCD-Anordnung;
- – Ψ: Abweichung
der Winkelposition oder Winkelgeschwindigkeit (Wegmessungsgröße);
- – ė: Abweichung
von e.
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Am
Ende der Berechnung wird das Fahrzeug relativ in Bezug auf die Bake
B1 lokalisiert.
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Eine
Vielzahl von Baken kann längs
der Fahrbahn verteilt sein, um eine Bezugsbahn zu definieren. Das
erfindungsgemäße Verfahren
besteht dann darin, die durch die Baken definierte Bezugsbahn festzustellen,
indem sie das Fahrzeug mit Hilfe der oben beschriebenen Relativlokalisierung
ortet. Anschließend
gewährleisten
die Recheneinrichtungen, dass ein bestimmter Abstand zwischen dem
Fahrzeug und der derart festgelegten Bezugsbahn aufrechterhalten
bzw. eingehalten wird.
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Ein
derartiges Verfahren ermöglicht
dem Fahrzeug eine Voraussage über
den nachfolgenden Streckenverlauf zum Beispiel hinsichtlich einer
Regulierung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Es ermöglicht auch,
eine seitliche Führung
bzw. Seitenlenkung des Fahrzeugs hinsichtlich der Bezugsbahn.
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Vorzugsweise
sind die Baken so verteilt, dass das Fahrzeug an jedem Punkt seiner
Fortbewegung wenigstens zwei davon sieht (zum Beispiel eine Bake
alle 5 m).
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Für eine Anwendung
der automatischen Steuerung des Fahrzeugs nach der Erfindung muss
das Fahrzeug elektronische Steuerungs- bzw. Befehlsmöglichkeiten
seiner Antriebs-, Brems- und Lenkorgane besitzen.
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Diese
elektronischen Befehle stammen zum Beispiel aus einer mitgeführten Mikroinformatikvorrichtung
(nicht dargestellt), die fähig
ist, Brems-, Lenk- und Antriebsaktuatoren zu betätigen.
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Es
kann auch nötig
sein, eine Absolutlokalisierung des Fahrzeugs in Bezug auf einen
festen Bezugspunkt, definiert durch eine oder mehrere Baken, durchzuführen.
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Mit
Bezug auf die 5 wird
die Absolutlokalisierung mit Hilfe von zwei Baken B1 und B2 durchgeführt, die
gleichzeitig gesehen werden können
und die einen festen Bezugspunkt R0 in Bezug auf das Fahrzeug definieren.
In diesem Bezugspunkt R0 hat die Bake B1 die Koordinatenwerte 0
und 0, die Bake B2 hat die Koordinatenwerte XB2 und
0 und der Punkt A hat die Koordinatenwerte XA und
YA.
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Den
Kurs des Fahrzeugs tg Ψv definiert man gemäß den im Anhang angegebenen
Formeln III und IV mit Hilfe der folgenden Parameter (berechnet
wie beschrieben mit Bezug auf die 1):
D1:
Distanz zwischen dem Punkt A und der Bake B1;
D2: Distanz zwischen
dem Punkt A und der Bake B2;
Ψ1:
Winkelposition des Punkts A in Bezug auf auf B1; und
Ψ2: Winkelposition des Punkts A in Bezug auf
auf B2.
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Die
Koordinaten des Punkts A werden definiert durch den Schnittpunkt
der Kreise C1 und C2 mit den jeweiligen Mittelpunkten B1 und B2
und den jeweiligen Radien D1 und D2 nach den Formeln V und VI.
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Die
Koordinaten des Fahrzeugs XA und XB werden nach den Formeln VII und VIII bestimmt.
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Die
Absolutlokalisierung wird hier zu einem einzigen bestimmten Zeitpunkt
realisiert, bezogen auf die durch die Kamera gleichzeitig gesehenen
Baken B1 und B2.
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Mit
Bezug auf die 6 erlangt
man die Absolutlokalisierung zu zwei bestimmten Zeitpunkten gemäß der Fortbewegung
des Fahrzeugs in Bezug auf zwei Baken, die wenigstens nacheinander
durch die Linearkamera gesehen werden können. Die Absolutlokalisierung
erhält
man mit Hilfe einer ersten Relativlokalisierung des Fahrzeugs in
Bezug auf die Bake B1, berechnet zu einem bestimmten Zeitpunkt t1,
und einer zweiten Relativenlokalisierung des Fahrzeugs in Bezug
auf die Bake B2, berechnet zu einem weiteren bestimmten Zeitpunkt
t2 mit einem Abstand von einigen Sekunden von dem ersten Zeitpunkt
t1.
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Zum
Zeitpunkt t1 sieht das Fahrzeug die Bake B1 (Position A1). Zum Zeitpunkt
t2 sieht das Fahrzeug die Bake B2 (Position A2).
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Die
Berechnung der beiden Relativlokalisierungen erfolgt ähnlich wie
die der mit Bezug auf die 5 beschriebenen
Relativlokalisierungen. Die erste Lokalisierung ermöglicht,
die Parameter D1 und Ψ1 zu erhalten. Die zweite Lokalisierung ermöglicht,
die Parameter D2 und Ψ2 zu erhalten.
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Kurz
gesagt sucht man hier die absoluten Koordinaten XA2 und
YA2 des Punkts A2 des Fahrzeugs in dem Bezugspunkt
R0 durch Überschneidung von zwei Kreisen
C'1 und C2 sowie
durch seinen Kurs tg Ψv wie in der Folge beschrieben.
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Zunächst werden
vier Untersuchungs- bzw. Versuchsbezugssysteme R0,
R1, R'1, R2 nach der Formel IX
definiert. Der Bezugspunkt bzw. das Bezugssystem R0 ist
mit der Bake B1 verbunden. Die anderen Bezugspunkte bzw. Bezugssysteme
sind mit dem Fahrzeug verbunden.
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Anschließend bestimmt
man dank der Relativlokalisierungen die Distanzen D1 und D2, die
jeweils den Punkt A1 von der Bake B1 und den Punkt A2 von der Bake
B2 trennen, nach der im Anhang angegebenen Formel II.
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Das
Fahrzeug befindet sich in bzw. auf dem Kreis C1 des Mittelpunkts
B1 und des Radius D1. Ebenso befindet sich der Punkt A2 auf dem
Kreis C2 des Mittelpunkts B2 und des Radius D2. Der Punkt A2 befindet sich
ebenfalls auf dem Kreis C'1
des Mittelpunkts B1 und des Radius D'1.
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Die
Distanz D'1 ist
diejenige, welche den Punkt A2 von der Bake B1 trennt.
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Anschließend berechnet
man mittels Wegmessung die Distanz D'1 in Abhängigkeit von den Parametern
dX, dY und dΨ nach
den Formeln X, XI und XII aus dem Anhang. In diesen Formeln ist
dX die die Punkte A1 und A2 in der Längsrichtung der Fahrzeugbewegung
trennende Distanz, ist dY die die Punkte A1 und A2 in der Querrichtung
der Fahrzeugbewegung trennende Distanz, und dΨ ist die Differenz der Winkelpositionen Ψ1 und Ψ2.
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Nach
Auflösung
der Formel XII erhält
man die Koordinaten des Punktes A2 in dem Bezugssystem nach der
Formel XIII aus dem Anhang.
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Der
Kurs des Fahrzeugs tg Ψv mit Bezug auf die 6 wird nach den Formeln XIV und XV bestimmt.
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Selbstverständlich kann
die Berechnung der Relativ- und/oder Absolutlokalisierungen nach
anderen Formeln erfolgen.
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Vorhergehend
hat man gesehen, dass die Kamera eine oder mehrere Baken erfasst,
die periodisch blinken. Dieses Blinken ermöglicht, die Hintergrundgeräusche mittels
der Differenz zweier aufeinanderfolgender Bilder zu unterdrücken, wobei
bei dem einen die Baken strahlen und bei dem anderen die Baken nicht strahlen.
Derart ist das Detektieren der Peaks (oder strahlenden Punkte) viel
leichter und vor allem viel zuverlässiger.
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Jedoch
kann noch ein Synchronisationsproblem zwischen der Kamera und den
strahlenden Baken. Wenn nämlich
die Belichtungsphase der Kamera zusammenfällt mit der Zustandswechselphase
der Baken kann das aufgenommene Bild inkorrekt sein.
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Eine
Lösung
dieses Problems besteht darin, das Belichtungssignal der Kamera
und das Blinksignal der Baken in Phase zu bringen.
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Um
diese Synchronisation herzustellen, wird die Blinkfrequenz der Baken
so gewählt,
dass sie der Zeilen-Erfassungsfrequenz der Linearkamera entspricht.
Ein intrinsischer Frequenzabstand ist jedoch erlaubt (anderer Oszillator,
Temperatur).
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Anschließend ist
es zweckmäßig, die
Phasendifferenz zwischen den beiden elektrischen Signalen zu regulieren.
Eine bekannte Lösung
besteht darin, elektronische Einrichtungen zu verwenden, die mit
Hilfe einer geeigneten Software eine Phasenverriegelungsschleife,
auch PLL genannt (für "Phase Loop Locked"), realisieren. Um
zum Beispiel die Phasenabstände
zwischen den Signalen der Kamera und der Baken zu beseitigen, ist
die Software-Lösung
verknüpft
mit einer Modulation der Erfassungsperiode der Kamera.
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Im
Falle der passiven Baken, die mittels Blitzlicht bestrahlt werden,
sind die Synchronisationseinrichtungen vorgesehen, um die Blitzlichtsteuerung
und die Kamerasteuerung zu synchronisieren.
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