-
Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein ein Verfahren zur Farbensteuerung für eine Farbwiederherstellvorrichtung
wie einen Farbdrucker, beispielsweise Drucker eines Farbtelekopierers.
-
Mehr im einzelnen betrifft die vorliegende
Erfindung die Transformation einer Farbe, die von der Farbwiederherstellvorrichtung
empfangen worden ist und in einem ersten Farbenraum unabhängig von
dieser definiert ist, in eine Farbe, die durch die Farbwiederherstellvorrichtung
wiederherstellbar ist und in einem dieser eigenen zweiten Farbenraum
definiert ist.
-
Wenn ein von einem ersten Farbkopierer
erzeugtes digitales Farbbild über
ein Telekommunikationsnetz zum Drucker eines mit dem ersten Telekopierer
verbundenen zweiten Farbkopierers übertragen wird, können Pixel
des digitalen Bildes eine Farbe haben, die nicht zu dem Satz der
durch den Drucker wiederherstellbaren Farben gehört. Der Satz der durch den
Drucker wiederherstellbaren Farben ist geometrisch in einem Farbenraum
definiert, der durch ein als "Körper der
Farben" bezeichnetes
Volumen gegeben ist.
-
Bekannte Kompressions- und Spitzenbegrenzungstechniken
transformieren jede von dem Drucker empfangene Farbe in eine Farbe,
die in dessen Farbenkörper
enthalten ist. Diese Techniken bestehen beispielsweise darin, auf
jede empfangene Farbe eine Ähnlichkeitstransformation
(Homothetie) anzuwenden derart, daß diese einem zentralen Punkt
des Körpers
der Farben angenähert
wird oder auf die Oberfläche
des Körpers
der Farben jede außerhalb
desselben liegende Farbe projiziert wird. Um diese Techniken auszuführen, ist
es manchmal erforderlich, vorab die im Farbenraum empfangene Farbe
zu lokalisieren, um insbesonde re zu bestimmen, ob diese zu dem Körper der
Farben gehört
oder nicht. In den psychometrischen Farbenräumen wie dem Raum CIE L*a*b*
stellt der Körper
der Farben manchmal eine sehr unregelmäßige Form mit konkaven Flächen dar.
Die Lokalisierung der empfangenen Farbe in bezug auf den Körper der
Farben ist bislang sehr kompliziert auszuführen. Der Stand der Technik
liefert kein Verfahren, um außerhalb
des Körpers
der Farben liegende Farben leicht zu lokalisieren.
-
Der Artikel von Jon Yngve Hardeberg,
Francis Schmitt et al. mit dem Titel "Color Management for Color Facsimile", veröffentlicht
in PROCEEDINGS IS&T/SID, "The Fourth Color
Imaging Conference: Color Science, Systems and Applications", Scottsdale, Arizona,
November 1996, Seiten 108 bis 113, zeigt ein Verfahren zur Farbensteuerung
für einen
Drucker, gemäß dem der
Körper
der Farben des Druckers in einem Farbenraum CMJ abgetastet wird,
der durch drei Pirmärfarben
Cyan, Magenta und Gelb definiert ist, die durch den Drucker wiederherstellbar
sind. Der abgetastete Körper
der Farben wird dann im Raum CMJ trianguliert, d. h. der Farbenkörper wird
in benachbarte Tetraeder unterteilt wird, dann in den Farbenraum
CIE L*a*b* überführt. Die
Unterteilung des Körpers
der Farben in Tetraeder gestattet es, für jede Farbe, die anfangs im
Raum CIE L*a*b* definiert wurde und im Körper der Farben enthalten ist,
deren Koordinaten in dem dem Drucker eigenen Raum CMJ zu bestimmen.
-
Der vorgenannte Artikel löst außerdem die
Konstruktion einer zum Körper
der Farben externen Struktur im Farbenraum CIE L*a*b* aus, um jeden
außerhalb
des Körpers
der Farben liegenden Punkt des Farbenraums zu verarbeiten. Indessen
wird keine praktische Konstruktion einer externen Struktur vorgeschlagen
und in diesem Artikel wird kein genaues Verfahren beschrieben, um
eine nicht zu dem Körper
der Farben gehörende
Farbe in eine durch den Drucker wiederherstellbare Farbe zu transformieren.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt,
diese genannten Nachteile zu beheben, indem sie ein Verfahren zur
wirksamen und raschen Farbensteuerung liefert, das auf jeden Typ
einer Vorrichtung zur Farbwiederherstellung anwendbar sein soll
und das es gestatten soll, jede beliebige Farbe außerhalb
des Körpers
der Farben zu verarbeiten.
-
Zu diesem Zweck ist ein Verfahren
zur Transformation einer vorbestimmten Farbe entsprechend einem
gegebenen Punkt in einem ersten Farbenraum in eine Farbe, die durch
eine Farbwiederherstellvorrichtung wiederherstellbar ist und in
einem zweiten Farbenraum definiert ist, umfassend die Schritte:
- – Bestimmung
eines Satzes von ersten konvexen Polyedern, die im wesentlichen
einen Bereich eines Körpers
der Farben der Farbwiederherstellvorrichtung im zweiten Farbenraum
bilden, und
- – Transformation
des Satzes von ersten konvexen Polyedern in einen Satz von ersten
transformierten konvexen Polyedern, die im ersten Farbenraum definiert
sind, derart, daß der
Satz der ersten transformierten konvexen Polyeder im wesentlichen
einen Bereich des Körpers
der Farben der Farbwiederherstellvorrichtung im ersten Farbenraum
bildet,
- – dadurch
gekennzeichnet, daß es
außerdem
die folgenden Schritte umfaßt:
- – Bestimmung
im ersten Farbenraum eines Satzes von zweiten konvexen Polyedern
außen
zum Körper
der Farben, derart, daß die
ersten transformierten konvexen Polyeder und die zweiten konvexen
Polyeder einen Bereich eines Volumens bilden, der den Körper der
Farben und den gegebenen Punkt einschließt,
- – Lokalisierung
des konvexen Polyeders, das den gegebenen Punkt im ersten Farbenraum
enthält,
und
- – wenn
das lokalisierte konvexe Polyeder, das den gegebenen Punkt enthält, zu dem
Satz von zweiten Polyedern außen
zum Körper
der Farben gehört,
Transformation in den ersten Farbenraum des gegebenen Punktes zu
einem transformierten Punkt, der zu dem Körper der Farben gehört, und
Interpolation der Koordinaten des transformierten Punktes im zweiten
Farben raum abhängig
von wenigstens den Koordinaten in diesem Raum der Spitzen eines
konvexen Polyeders, das zu dem Satz der ersten transformierten konvexen
Polyeder gehört
und den transformierten Punkt enthält.
-
Die interpolierten Koordinaten des
transformierten Punktes definieren die durch die Farbwiederherstellvorrichtung
wiederherstellbare Farbe im zweiten Farbenraum, der ein der Vorrichtung
eigener Raum ist.
-
Der Satz von zweiten konvexen Polyedern
bildet eine zu dem Körper
der Farben externe Struktur, die zu dem Satz von ersten transformierten
konvexen Polyedern innen im Farbenkörper komplementär ist. So
wird der gegebene Punkt des ersten Farbenraums leicht durch Lokalisierung
des ihn enthaltenden konvexen Polyeders geortet. Die Lokalisierung
des konvexen Polyeders kann auf herkömmliche Weise mittels beispielsweise einer
schrittweisen, d. h. von Polyeder zu Polyeder erfolgenden, Näherungstechnik
ausgeführt
werden. Jedem Polyeder sind nun Informationen zur Identifizierung
des Polyeders und Informationen zur Identifizierung seiner benachbarten
Polyeder zugeordnet. Außerdem
wird jedes konvexe Polyeder als ein erstes Polyeder identifiziert,
das in dem Körper
der Farben enthalten ist, oder als ein zweites Polyeder, der außerhalb
des Körpers der
Farben liegt. Die Lokalisierung des gegebenen Punktes in bezug auf
den Körper
der Farben, um zu bestimmen, ob der gegebene Punkt zu diesem gehört oder
nicht, wird direkt von der Lokalisierung des den gegebenen Punkt
enthaltenden Polyeders hergeleitet.
-
Vorzugsweise sind die ersten transformierten
konvexen Polyeder und die zweiten konvexen Polyeder Tetraeder, derart,
daß die
Unterteilung des den Körper
der Farben enthaltenden Volumens so fein wie möglich gemacht wird.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann ebenso
jeden Punkt des ersten Farbenraums verarbeiten, der im Inneren oder
auf der Oberfläche
des Körpers
der Farben liegt. Zu diesem Zweck ist ein Schritt zur Interpolation
der Koordinaten des gegebenen Punktes im zweiten Farbenraum abhängig von
wenigstens den Koordinaten in diesem Raum der Spitzen des lokalisierten
Polyeders, das den gegebenen Punkt enthält, wenn dieses Polyeder zu
dem Satz von ersten transformierten Polyedern gehört.
-
Typischerweise umfaßt die Bestimmung
eines Satzes von ersten konvexen Polyedern im zweiten Farbenraum
die folgenden Schritte:
- – Wiederherstellung durch die
Farbwiederherstellvorrichtung eines Farbtestbildes, umfassend einen
Satz von Farbmustern, der für
den Körper
der Farben repräsentativ
ist, wobei die Farbmuster jeweils vorbestimmten Punkten im zweiten
Farbenraum entsprechen,
- – Analyse
des wiederhergestellten Farbtestbildes, um die Koordinaten jedes
vorbestimmten Punktes im ersten Farbenraum zu bestimmen, und
- – Triangulation
der vorbestimmten Punkte im zweiten Farbenraum.
-
Der Schritt der Transformation des
Satzes von ersten konvexen Polyedern im ersten Farbenraum besteht
darin, jedes erste konvexe Polyeder in ein entsprechendes erstes
transformiertes konvexes Polyeder zu transformieren, wobei die Spitzen
des besagten ersten konvexen Polyeders in den ersten Farbenraum übertragen
werden. So bleiben die ersten konvexen Polyeder Polyeder mit ebenen
Flächen
nach ihrer Transformation, sogar wenn die Transformation zwischen
den zweiten und ersten Farbenräumen
nichtlinear ist.
-
Der Körper der Farben ist typischerweise
durch Flächen
im ersten und im zweiten Farbenraum begrenzt. Allgemein sind die
Flächen
im ersten Farbenraum nicht eben. Vorzugsweise ist das den Farbenkörper im
ersten Raum einschließende
Volumen jetzt das Volumen eines konvexen Polyeders, das durch vorbestimmte
Spitzen definiert ist, und für
jede der Flächen
des Körpers der
Farben gibt es wenigstens eine Spitze unter den vorbestimmten Spitzen,
die direkt sichtbar von der gesamten Außenfläche der Seite ist, und jede
Spitze der zweiten konvexen Polyeder außen zum Körper der Farben im ersten Farbenraum
ist mit der einen der vorbestimmten Spitzen oder mit der einen der
Spitzen der ersten transformierten konvexen Polyeder verschmolzen,
die auf der Fläche
des Körpers
der Farben liegt. Auf diese Weise ist der Satz von zweiten konvexen
Polyedern an die Form des Körpers
der Farben im ersten Farbenraum angepaßt, die ziemlich unregelmäßig sein kann.
Wenn so der Körper
der Farben im wesentlichen ein Würfel
in dem der Vorrichtung eigenen zweiten Farbenraum ist, kann das
durch die vorbestimmten Spitzen definierte konvexe Polyeder ein
Oktaeder sein, dessen Spitzen jeweils gegenüber den Seiten nicht notwendigerweise
Ebenen des Körpers
der Farben im ersten Farbenraum sind.
-
Gemäß einer praktischen Ausführung der
Erfindung umfaßt
die Bestimmung eines Satzes von zweiten konvexen Polyedern die Schritte:
- – Bestimmung
im zweiten Farbenraum von ersten zusätzlichen Punkten, die zum Körper der
Farben außen sind
und ein konvexes Polyeder definieren, das den Körper der Farben einschließt, wobei
jeder zusätzliche Punkt
direkt sichtbar von der gesamten Außenfläche der einen entsprechenden
der Seiten des Körpers
der Farben in diesem Raum ist,
- – Bestimmung
im zweiten Farbenraum eines Satzes von konvexen Polyedern, außen zum
Körper
der Farben, derart, daß die
ersten konvexen Polyeder und die konvexen Polyeder außen zum
Körper
der Farben im wesentlichen einen Bereich des konvexen Polyeders
bilden, das durch die ersten zusätzlichen
Punkte definiert ist, und derart, daß jede Spitze der konvexen
Polyeder außen
zum Körper
der Farben mit dem einen der ersten zusätzlichen Punkte oder mit dem
einen der Spitzen der ersten Tetraeder verschmolzen ist, die auch
der Fläche
des Körpers
der Farben liegt,
- – Bestimmung
im ersten Farbenraum von zweiten zusätzlichen Punkten, wobei jeder
zweite zusätzliche Punkt
von der gesamten Außenfläche der
einen entsprechenden der Seiten des Körpers der Farben in diesem
Raum direkt sichtbar ist, und
- – Transformation
der konvexen Polyeder außen
zum Körper
der Farben in zweite konvexe Polyeder durch Übertragung in den ersten Farbenraum
jeder Spitze der konvexen Polyeder außen zum Körper der Farben, die mit der
einen der Spitzen der ersten Tetraeder verschmolzen ist, und durch
Ersetzen jeder Spitze der konvexen Polyeder außen zum Körper der Farben, die mit dem
einen der ersten zusätzlichen
Punkte durch den einen entsprechenden der zweiten zusätzlichen
Punkte verschmolzen ist.
-
Typischerweise weist der erste Farbenraum
eine Domäne
mit beschränkter
Definition auf, die den Körper
der Farben der Farbwiederherstellvorrichtung einschließt, und
wobei das Volumen, das den Körper
der Farben einschließt,
die gesamte Definitionsdomäne
einschließt.
-
Gemäß einer Variante der Erfindung
wird die Definitionsdomäne
des ersten Farbenraums in gegebenen Abtastpunkten abgetastet. Der
Schritt der Lokalisierung des konvexen Polyeders, der Transformationsschritt,
der Schritt der Interpolation der Koordinaten des transformierten
Punktes und der Schritt der Interpolation der Koordinaten des gegebenen
Punktes werden für
jeden Abtastpunkt ausgeführt,
derart, daß eine
den Abtastpunkten im zweiten Farbenraum zugeordnete Koordinaten
enthaltende Umcodierungstabelle erstellt wird.
-
Die Umkodierungstabelle kennzeichnet
die Farbwiederherstellvorrichtung und gestattet es, die Koordinaten
im zweiten der Vorrichtung eigenen Farbenraum gleich welchen Punktes,
der anfangs im ersten Farbenraum definiert wurde, durch Interpolation
der Koordinaten abhängig
von in der Umcodierungstabelle gespeicherten Koordinaten rasch zu
bestimmen.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung gehen deutlicher beim Lesen der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
mit Bezugnahme auf die beigefügten
entsprechenden Zeichnungen hervor, in denen:
-
1 ein
Blockdiagramm eines Empfangsteils eines Farbtelekopierers ist, der
mit einem Telekommunikationsnetz verbunden ist und in dem das Verfahren
gemäß der Erfindung
ausgeführt
wird;
-
2 ist
ein Algorithmus, der einen Drucker des Farbkopierers von 1 charakterisiert;
-
3 ist
ein Diagramm eines von dem Drucker des Telekopierers von 1 abgetasteten Farbenkörpers in
einem dreidimensionalen Farbenraum, der dem Drucker eigen ist;
-
4 ist
ein Diagramm eines Satzes von ersten Tetraedern, die den Körper der
Farben des Druckers des Telekopierers von 1 in dem dem Drucker eigenen Farbenraum
unterteilen;
-
5 ist
ein Diagramm des Satzes von Tetraedern von 4, der in einen dreidimensionalen Farbenraum
unabhängig
vom Drucker des Telekopierers von 1 übertragen
worden ist;
-
6A und 6B zeigen zwei benachbarte
Tetraeder jeweils in dem dem Drucker des Telekopierers von 1 eigenen Farbenraum und
in dem vom Drucker unabhängigen
Farbenraum;
-
7 ist
ein Diagramm von zusätzlichen
Punkten außen
zum Körper
der Farben des Druckers des Telekopierers von 1 in dem dem Drucker eigenen Farbenraum;
-
8A, 8B und 8C sind Diagramme, die jeweils Teilsätze von
zweiten Tetraedern außen
zum Körper der
Farben des Druckers des Telekopierers von 1 in dem dem Drucker eigenen Farbenraum
zeigen;
-
9A und 9B sind Diagramme jeweils
einer Gauss'schen
Einheitskugel und eines Würfels,
der dazu verwendet wird, die Fläche
der Gauss'schen
Kugel in Kalotten zu unterteilen;
-
10A und 10B sind schematische zweidimensionale
Diagramme, die die Konstruktion von zusätzlichen Punkten außen zum
Körper
der Farben des Druckers des Telekopierers von 1 im Farbenraum unabhängig vom Drucker zeigen;
-
11 ist
ein Diagramm eines Oktaeders, das den KÖrper der Farben des Druckers
des Telekopierers von 1 und
die Definitionsdomäne
des Farbenraums unabhängig
vom Drucker einschließt;
-
12 ist
ein Algorithmus zur Farbentransformation, der von einem Mikroprozessor
im Telekopierer von 1 ausgeführt wird;
und
-
13 veranschaulicht
Spitzenbegrenzungstechniken zur Transformation der Farben im Telekopierer von 1.
-
Mit Bezugnahme auf 1, ein erster Farbtelekopierer 1 und
ein zweiter Farbtelekopierer 2 sind über ein Telekommunikationsnetz
RT verbunden. Der erste Telekopierer 1 erzeugt ein Signal,
das ein zu dem zweiten Telekopierer 2 zu übertragendes
digitales Farbbild IM darstellt. Die Farbe jedes Pixels des digitalen
Bildes IM ist durch Koordinaten in einem ersten Farbenraum, dem
sogenannten kolometrischen Raum, definiert. Der erste Farbenraum
ist beispielsweise der chromatische Raum CIE L*a*b*, der von der
Commission Internationale de l'Eclairage
(CIE) empfohlen wird. Der Raum CIE L*a*b* ist ein psychometrischer
Raum, in dem gleichbeabstandete Punkte Farbdifferenzen erzeugen,
die optisch als im wesentlichen gleich wahrgenommen werden. Der
Raum CIE L*a*b* umfaßt
eine Helligkeitachse L* und zwei chromatische Achsen a* und b*.
Auf der Helligkeitsachse L* sind Werte aufgetragen, die zwischen
0 bis 100 enthalten sind und Graupegeln zugeordnet sind, wobei der
Wert 0 Schwarz und der Wert 100 Weiß entspricht. Die Koordinaten
einer beliebigen Farben des Farbenraums CIE L*a*b* leiten sich von
deren trichromatischen Komponenten im Farbenraum CIE XYZ durch bekannte
nichtlineare Relationen ab.
-
Im zweiten Telekopierer 2,
von dem in 1 lediglich
ein Empfängerteil
dargestellt worden ist, liefert ein Empfängerkreis 20 einem
Mikroprozessor 21 die Koordinaten im ersten Farbenraum
von der Farbe jedes Pixels des empfangenen Bildes IM. Der Mikroprozessor 21 transformiert
die Koordinaten im ersten Farbenraum in Koordinaten in einen zweiten
Farbenraum, der dem Drucker 22 des Telekopierers 2 zugehörig ist.
Die Koordinaten im zweiten Farbenraum entsprechen einer durch den
Drucker 22 wiederherstellbaren Farbe. Der zweite Farbenraum
ist typischerweise ein Raum CMJ, in dem die Koordinaten jedes Punktes
entsprechende Verhältnisse
von Primärdruckfarben
von Farben Cyan, Magenta und Gelb definieren, die durch den Drucker 22 gedruckt
werden können.
-
2 zeigt
einen den Drucker 22 des zweiten Farbtelekopierers 2 charakterisierenden
Algorithmus, der sporadisch durchgeführt wird, wenn sich der Telekopierer 2 nicht
on-line befindet.
-
Bei einem Schritt E1 gibt der Mikroprozessor 21 ein
digitales Farbtestbild MC auf den Drucker 22, nachdem der
Mikroprozessor zwischen 0% und 100% enthaltene Verhältnisse
von Druckfarben der Farben Cyan, Magenta und Gelb ausgewählt hat,
die von dem Drucker wiederherstellbar sind. Das in 1 gezeigte Farbtestbild MC nach Druck
durch den Drucker 22 umfaßt eine ganze Zahl N von Farbabtastungen
in der Form von homogenen Bereichen CA, die jeweils eine gleichmäßige vorbestimmte
Farbe aufweisen. Die Farbabtastungen CA des Farbtestbilds MC sind
repräsentativ
für den
Satz der von dem Drucker wiederherstellbaren Farben. Der Satz von
durch den Drucker wiederherstellbaren Farben definiert im Farbenraum
CMJ ein als "Körper der
Farben" bezeichnetes
Volumen, das mit SC bezeichnet wird und in 3 gezeigt ist. Der Körper der Farben SC ist typischerweise
ein Würfel,
dessen drei Kanten jeweils mit Achsen der Farben Cyan, Magenta und Gelb
eines orthonormierten Bezugspunkts des Raums CMJ kollinear sind.
Die sechs Seiten des Würfels
sind jeweils mit F1 bis F6 bezeichnet.
-
Jede Farbabtastung CA des Farbtestbilds
MC entspricht einem entsprechenden Abtastpunkt P, der im Inneren
oder auf der Fläche
des Körpers
der Farben SC lokalisiert ist. Die Verteilung der Punkte P ist nicht notwendigerweise
regelmäßig, wobei
die Farbabtastungen in den Zonen des Körpers der Farben SC dichter sein
können,
wo das menschliche Auge empfindlicher ist. Typischerweise ist die
ganze Zahl N gleich 6*6*6 = 216.
-
Bei einem Schritt E2 wird das durch
den Drucker 22 gedruckte Farbtestbild MC durch ein Meßgerät wie z.
B. ein Spektralphotometer SPH analysiert. Das Spektralphotometer
SPH liefert dem Mikroprozessor 21 Spektraldaten Dsp, damit
der letztere die Koordinaten der Abtastpunkte P im Raum CIE L*a*b*
bestimmt. Als Variante kann das Farbtestbild MC mittels eines Kolorimeters
oder eines kalibrierten Scanners (nicht dargestellt) analysiert
werden.
-
Bei einem Schritt E3 liefert der
Mikroprozessor 21 auf herkömmliche Weise eine dreidimensionale
Triangulation für
die Abtastpunkte P im Farbenraum CMJ. Die Triangulation ist vorzugsweise
eine Delaunay-Triangulation und besteht, wie in 4 gezeigt ist, darin, die Abtastpunkte
P geometrisch untereinander zu verbinden, derart, daß konvexe
Polyeder und insbesondere erste Tetraeder TD1 gebildet werden. Jeder
Abtastpunkt P ist eine Spitze eines Tetraeders TD1. Der Satz der
ersten Tetraeder (dreiseitige Pyramiden) TD1 bildet einen Bereich
der konvexen Umhüllenden
der Punkte P, d. h. im wesentlichen des Körpers der Farben SC, im Farbenraum
CMJ. So ist der Durchschnitt von zwei gegebenen Tetraedern TD1 entweder
leer oder eine Spitze P oder eine ganze Tetraederkante oder eine
ganze Tetraederseite und für
jeden Punkt im Körper
der Farben SC gibt es ein diesen enthaltendes Tetraeder TD1.
-
Unter Bezugnahme auf 5, bei einem Schritt E4 transformiert
der Mikroprozessor 21 die im Farbenraum CMJ definierten
ersten Tetraeder TD1 jeweils in erste transformierte Tetraeder TD1a,
die im Farbenraum CIE L*a*b* definiert sind. Die obige Transformation
besteht darin, für
jedes erste Tetraeder TD1 die Spitzen P des Tetraeders im Raum CIE
L*a*b* zu übertragen,
d. h. die Spitzen P an ihren Koordinaten in diesem Raum zu positionieren.
Die so im Raum CIE L*a*b* übertragenen
Spitzen P werden dann in der Folge mit Pa bezeichnet. Jedes erste
transformierte Tetraeder TD1a hat nun als Spitzen die vier Punkte
Pa, die den vier Spitzen P des entsprechenden Tetraeders TD1 entsprechen,
und hat vier ebene dreieckige Seiten, die durch die Segmente begrenzt
sind, die paarweise die vier Punkte Pa verbinden. Der Satz der ersten
transformierten Tetraeder TD1a bildet einen Bereich eines Körpers SCa,
der im wesentlichen der Körper
der Farben des Druckers im Raum CIE L*a*b* ist. Der Körper der
Farben SCa wird in bezug auf seine in 3 dargestellte
kubische Form im Raum CMJ deformiert. Die ebenen Seiten F1 bis F6
des Würfels
SC von 3 werden aufgrund der
Nichtlinearität
der Transformation zwischen dem Raum CMJ und dem Raum CIE L*a*b*
im Raum CIE L*a*b* verzerrte Seiten F1a bis F6a. Jede Seite Fia,
wobei i eine ganze Zahl, enthalten zwischen 1 und 6, ist, des Körpers der
Farben SCa besteht aus ebenen dreieckigen Teilseiten SFi, die Seiten
von Tetraedern TD1a sind.
-
Die Triangulation der Abtastpunkte
P im Farbenraum CMJ beim Schritt E3, dann die Transformation der
Tetraeder TD1 beim Schritt E4 liefern im wesentlichen eine Unterteilung
des Körpers
der Farben SCa in konvexe Polyeder TD1a im Raum CIE L*a*b*. Eine
direkte Triangulation der Abtastpunkte Pa im Raum CIE L*a*b* wäre aufgrund
der sehr unregelmäßigen Verteilung
der Abtastpunkte Pa und der gelegentlich konkaven Form der Seiten
des Körpers
der Farben SCa in diesem Raum sehr schwierig auszuführen.
-
Zur Behebung in bestimmten ziemlich
seltenen Fällen
indessen, in denen Tetraeder TD1a sich im Raum CIE L*a*b* überdecken,
insbesondere wenn ein Tetraeder sich bei seiner Transformation "umgedreht" hat, wird bei einem
Schritt E5 vorzugsweise eine Verifizierungsprozedur ausgeführt. Zu
Veranschaulichungszwecken zeigen 6A und 6B zwei erste Tetraeder TD1' und TD1'' im Raum CMJ und die beiden ersten transformierten
entsprechenden Tetraeder TD1a' und
TD1a'' im Raum CIE L*a*b*.
Im Raum CMJ sind die beiden Tetraeder TD1' und TD1'' benachbart
und zeigen, wie in 6A gezeigt
ist, eine gemeinsame Seite FC und entsprechende Spitzen P' und P'', die der Seite FC gegenüberliegen,
die sich auf beiden Seiten der Seite FC befinden. Im Raum CIE L*a*b*
hat das transformierte Tetraeder TD1a' sich umgedreht, wie in 6B gezeigt ist. Die Spitzen Pa' und Pa'' der Tetraeder TD1a' und TD1a'',
die den Spitzen P' und
P'' jeweils entsprechen,
liegen auf derselben Seite in bezug auf die von der Seite FC im
Raum CIE L*a*b* transformierte Seite FCa.
-
Die Verifizierung beim Schritt E5
besteht darin, daß Nicht-Umdrehen eines Tetraeders
beispielsweise zu kontrollieren, indem für jedes Paar von Tetraedern
TD1 und TD1a die folgenden Determinanten berechnet werden:
wobei
(ck, mk, jk), wobei k eine ganze Zahl, enthalten zwischen 1 und
4, ist, die Koordinaten der vier Spitzen P des Tetraeders TD1 im
Raum CMJ sind und (Lk, ak, bk) die Koordinaten der vier Spitzen
Pa des Tetraeders TD1a im Raum CIE L*a*b* sind.
-
Wenn die Determinanten Dcmj und
DLab entgegengesetzte Vorzeichen haben,
bedeutet dies, daß das Tetraeder
TD1 sich zu einem umgedrehten Tetraeder TD1a transformiert hat.
Die für
die Umdrehung verantwortliche Spitze, d. h. die Spitze Pa' im Beispiel von 6B, wird nun bei einem Schritt
E6 unterdrückt
und die Schritte E3 und E4 werden wieder begonnen oder aktualisiert,
um die verbleibenden Abtastpunkte P erneut zu triangulieren und
die sich ergebenen Tetraeder TD1 dieser zweiten Triangulation zu
transformieren.
-
In der Praxis ist der Raum CIE L*a*b*
in einer beschränkten
und durch für
die betrachtete Anwendung geeignete Werte begrenzten Domäne DF definiert.
Beispielsweise gibt die Empfeh lung UIT-T T42 für präzise Farbkopierer an, daß sich die
Klarheit L* von 0 bis 100 und die chromatischen Komponenten a* und
b* jeweils von –85
bis 85 und von –75
bis 125 erstrecken. Diese Definitionsdomäne DF des Raums CIE L*a*b*
wurde gewählt
derart, daß die
Körper
der Farben der aktuellen Drucker dort sämtlich enthalten sind.
-
In dem vom Drucker 22 von 1 empfangenen Bild IM können bestimmte
Farben Punkten im Farbenraum CIE L*a*b* entsprechen, die nicht zu
dem Körper
der Farben des Druckers gehören.
Dies geschieht insbesondere, wenn das Originaldokument, wie es von
dem Digitalisierer des das Bild IM erzeugenden Telekopierers 1 analysiert
worden ist, Farben umfaßt,
die nicht zu dem Körper
der Farben SCa des Druckers 22 gehören, oder wenn die Übertragung
des Bildes IM über
das Telekommunikationsnetz RT gestört ist, wobei die empfangenen
Farben in bezug auf die anfangs erzeugten Farben geändert sind.
-
Um einen beliebigen Punkt der Definitionsdomäne DF des
Raums CIE L*a*b* und insbesondere die Punkte des empfangenen Bildes
IM zu verarbeiten, die außerhalb
des Körpers
der Farben SCa liegen, umfaßt gemäß der Erfindung
der Charakterisierungsalgorithmus von 2 außerdem Schritte
E23, E34 und E7 bis E9, um eine dreidimensionale, zum Körper der
Farben SCa externe Struktur zu erzeugen.
-
Beim Schritt E23, der zwischen den
Testbildanalyseschritt E2 und dem Triangulationsschritt E3, die bereits
beschrieben wurden, eingeschoben ist, werden sechs erste zusätzliche
Punkte P1 bis P6 im Farbenraum CMJ konstruiert. Wie in 7 gezeigt ist, befinden
sich die ersten zusätzlichen
Punkte P1 bis P6 außerhalb
des Körpers
der Farben SC und jeweils gegenüber
den sechs Seiten F1 bis F6, des Körpers der Farben SC. Vorzugsweise
liegt jeder Punkt Pi, wobei i eine ganze Zahl, enthalten zwischen
1 und 6, ist, auf der Symmetrieachse Si senkrecht zur entsprechenden
Seite Fi und in einem Abstand etwa gleich zweimal die Länge der
Kanten des Würfels
SC. Die sechs Punkte P1 bis P6 definieren ein Oktaeder OCT, das
den Körper
der Farben SC enthält.
-
Beim Schritt E34, der zwischen den
Triangulationsschritt E3 und den Transformationsschritt E4 eingeschoben
ist, wird die beim Schritt E3 ausgeführte Delaunay-Triangulation
durch den Zusatz eines Satzes von zweiten benachbarten Tetraedern
TD2 außen
zum Körper
der Farben SC vervollständigt.
-
Unter Bezugnahme auf 8A, 8B und 8C, die zweiten Tetraeder
TD2 werden auf folgende Weise verteilt:
- – 6 Teilsätze von
Tetraedern TD21, die jeweils den sechs Seiten F1 bis F6 des Würfels SC
zugeordnet sind, wobei nur der der Seite F1 zugeordnete Teilsatz
in 8 aus Gründen der
Klarheit dargestellt ist; jedes Tetraeder TD21 hat als Spitzen drei
Abtastpunkte P, die auf der zugeordneten Seite des Würfels SC
liegen und einen der zusätzlichen
Punkte P1 bis P6, der direkt auf der zugeordneten Seite sichtbar
ist;
- – 12
Teilsätze
von Tetraedern TD22, die jeweils den 12 Kanten des Würfels SC
zugeordnet sind, wobei nur der der den Seiten F1 und F4 gemeinsamen
Kante zugeordnete Teilsatz in 8B dargestellt
ist; jedes Tetraeder TD22 hat als Spitzen zwei Abtastpunkte P, die
auf der zugeordneten Kante des Würfels
SC liegen, und zwei zusätzliche
Punkte P1 bis P6, die jeweils von zwei Seiten direkt sichtbar sind,
die die zugeordnete Kante gemeinsam haben;
- – 8
Tetraeder TD23, die jeweils den 8 Spitzen des Würfels SC zugeordnet sind, wobei
nur das der den Seiten F1, F3 und F4 gemeinsamen Spitze zugeordnete
Tetraeder in 8C dargestellt
ist; jedes Tetraeder TD23 hat als Spitze einen Abtastpunkt P, der
die zugeordnete Spitze des Würfels
SC bildet, und drei der zusätzlichen
Punkte P1 bis P6, die jeweils direkt von drei Seiten sichtbar sind,
die die zugeordnete Spitze gemeinsam haben.
-
Der Satz der ersten und zweiten Tetraeder
TD1 und TD2 bildet einen Bereich des durch das Oktaeder OCT definierten
Volumens, wobei jedes Tetraeder durch seine benachbarten Tetraeder
lediglich durch eine Tetraederspitze, eine ganze Tetraederkante
oder eine ganze Tetraederseite geschnitten wird und wobei jeder Punkt
im Oktaeder OCT im Tetraeder TD1 oder TD2 enthalten ist.
-
Bei den Schritten E7 bis E9 des Algorithmus
von 2 werden die zweiten
Tetraeder TD2 in zweite transformierte Tetraeder TD2a im Farbenraum
CIE L*a*b* auf die unten beschriebene Weise transformiert.
-
Beim Schritt E7, der auf den Verifizierungsschritt
E5 folgt, werden zweite zusätzliche
Punkte P1a bis P6a im Farbenraum CIE L*a*b* konstruiert. In diesem
Farbenraum wird, wie bereits angegeben, der Körper der Farben SCa in bezug
auf seine Würfelform
SC im Farbenraum CMJ deformiert. Insbesondere sind die Seiten F1a
bis F6a des Körper
der Farben SCa im Raum CIE L*a*b* verzerrt. Jeder zweite zusätzliche
Punkt Pia, wobei i eine ganze Zahl, enthalten zwischen 1 und 6,
ist, im Raum CIE L*a*b* der Seite Fia zugeordnet ist und derart
positioniert ist, daß er
im "Kern" der Seite Fia enthalten
ist. Der "Kern" der Seite Fia ist
definiert als der Satz der Punkte im dreidimensionalen Farbenraum,
ausgehend von denen die gesamte Außenfläche der Seite Fia direkt sichtbar
ist.
-
Zur Bestimmung der Position des der
Seite Fia zugeordneten zusätzlichen
Punkts Pia wird im Raum CIE L*a*b* eine sogenannte "Gauss"-Kugel SPi mit Einheitsradius
definiert. Die Gauss-Kugel SPi ist in 9A dargestellt.
Die Oberfläche
dieser Kugel ist in M Kugelkalotten G1 bis GM mit im wesentlichen
identischen Formen und Abmessungen unterteilt. Diese Unterteilung
wird erhalten, wobei radial auf die Kugel SPi die Fläche eines
in 9B gezeigten Würfels CBi
projiziert wird, der auf der Kugel zentriert ist und dessen Seiten
jeweils parallel zu den Achsen L*, a* und b* des Raums CIE L*a*b*
sind. Die Fläche
des Würfels
CBi ist in benachbarte Vierecke QA unterteilt, die durch die radiale
Projektion jeweils in Kugelkalotten G1 bis GM transformiert werden.
Die Vierecke QA und insbesondere deren Spitzen SQA sind defininiert
derart, daß sämtliche
Winkel der durch die durch die Mitte des Würfels SBi verlaufenden Ebenen
gebildeten Dieder und zwei parallele Seiten eines Vierecks QA denselben
Wert haben.
-
Für
jede Kugelkalotte Gm, wobei m eine ganze Zahl, enthalten zwischen
1 und M, ist, wird ein Einheitsnormalvektor Vm berechnet, der gleich
der normalisierten Summe der Einheitsvektoren VC1m bis VC4m senkrecht
zur Kugel SPi jeweils in Vierecken CO1m bis CO4m der Kugelkalotte
Gm ist. Die Vektoren V1 bis VM bilden eine Abtastung des Satzes
der Einheitsvektoren des Farbenraums.
-
Für
jeden Einheitsnormalvektor der Kugelkalotte Gm werden jeweils die
Skalarprodukte zwischen dem Vektor Vm und Einheitsvektoren NSFi
senkrecht zu den Teildreieckseiten SFi bestimmt, die die Seite Fia
zusammensetzen (vgl. 5).
Die Vektoren Vm (m = l bis M), für
die das Skalarprodukt mit jedem der Vektoren NSFi, die der Seite
Fia zugeordnet sind, größer oder
gleich einem vorbestimmten Schwellwert im wesentlichen größer als
Null ist, werden zu einem Vektor VECTi addiert. Der vorbestimmte
Schwellwert wird gleich dem Sinus des maximalen Winkels unter den
zwischen jedem Einheitsnormalvektor Vm und den vier Einheitsnormalvektoren
VC1m bis VC4m definiert, die der Kugelkalotte Gm zugeordnet sind.
Der Vektor VECTi entspricht einer Richtung, in der wenigstens ein
Punkt vorhanden ist, der zu dem Kern der Fläche Fia gehört.
-
Mit Bezugnahme auf 10A, die ein schematisches zweidimensionales
Diagramm ist, das vier verzerrte Seiten Fia bis F6a des Körpers der
Farben SCa im Farbenraum CIE L*a*b* ist, der der Seite Fia zugeordnete
zusätzliche
Punkt Pia wird auf einer Geraden Di örtlich festgelegt, die durch
einen Punkt G mit Helligkeit L* = 50 und Komponenten a* und b* Null
und Richtungsvektor VECTi verläuft.
In 10A sind die Kerne KER3 bis
KER6 der Flächen
F3a bis F6a durch schraffierte Zonen dargestellt. Vorzugsweise ist
im Kern KERi der zusätzliche
Punkt Pia der Punkt der Geraden Di, der zum Durchschnitt der beiden
Außenhalbräume gehört, die
durch die Teilräume
Sfi definiert sind, und der der dem Punkt G der naheste ist. Die
erhaltenen sechs zusätzlichen
Punkte P1a bis P6a definieren ein schematisch in 10B zweidimensional gezeigtes Oktaeder OCTa.
Durch diese Konstruktion wird garantiert, daß sämtliche auf der Halbgeraden
mit Ursprung Pia und mit Richtungsvektor VECTi liegenden Punkte
zum Kern der Seite Fia gehören.
-
Beim Schritt E8 wird eine Homothetie
des Zentrums G auf die sechs Punkte P1a bis P6a angewendet, damit
das Oktaeder OCTa in ein Oktaeder OCTb transformiert wird, das den
Körper
der Farben SCa und die Definitionsdomäne DF des Farbenraums CIE L*a*b*
vollständig
enthält.
Der Faktor der Homothetie wird größer als 1 und wenigstens gleich
dem Verhältnis
zwischen dem maximalen Abstand Dmax, der den Punkt G von den Spitzen
SDF der Definitionsdomäne
DF trennt, und dem minimalen Abstand Dmin, der den Punkt G von den
Seiten des Oktaeders OCTa trennt. Die durch die obenstehende Homothetie
von den zusätzlichen
Punkten P1a bis P6a transformierten Punkte, die mit P1b bis P6b
bezeichnet werden, bilden die Spitzen des transformierten Oktaeders
OCTb.
-
Beim Schritt E9 des Charakterisierungsalgorithmus
von 2 werden die zweiten
transformierten Tetraeder TD2a erhalten, wobei die Tetraeder TD2
auf dieselbe Weise wie beim Schritt E4 für die Tetraeder TD1 transformiert
werden, dann im Farbenraum CIE L*a*b* die den Spitzen P1 bis P6
des Raums CMJ entsprechenden Spitzen jeweils durch die zusätzlichen
transformierten Punkte P1b bis P6b ersetzt werden. 11 veranschaulicht ein transformiertes
Tetraeder TD2a sowie das Oktaeder OCTb, das durch die transformierten Punkte
P1b bis P6b definiert ist und den Körper der Farben SCa und die
Definitionsdomäne
DF des Farbenraums DIE L*a*b* einschließt. Das Oktaeder OCTb ist in
erste transformierte Tetraeder TD1a im Inneren des Körpers der Farben
SCa und in zweite transformierte Tetraeder TD2a außerhalb
des Körpers
der Farben SCa unterteilt.
-
Die obige Konstruktion der zweiten
transformierten Tetraeder TD2a im Farbenraum CIE L*a*b* garantiert
das Fehlen einer Überdeckung
zwischen den Tetraedern TD2a dank der Positionierung jeder Spitze
P1b bis P6b im Kern der entsprechenden Seite des Körpers der
Farben SCa und garantiert ebenso, daß die konvexe Umhüllende der
Tetraeder TD2a den Körper
der Farben einschließt.
In dem Fall, in dem eine andere Konstruktion der Punkte P1b bis
P6b im Farbenraum CIE L*a*b* ausgeführt wird, ohne die beiden obigen
Bedingungen zu verifizieren, wäre
die Transformation der Tetraeder TD2 nicht zufriedenstellend, da
in zahlreichen Fällen,
in denen die Seiten des Körpers
der Farben SCa im letzteren Raum konkav sind, so transformierte
Tetraeder TD2a sich untereinander überdecken oder Tetraeder TD1a überlappen
könnten,
und der Satz der transformierten Tetraeder TD1a, TD2a würde keine
Unterteilung eines Volumens bilden, das den Körper der Farben SCa im Farbenraum
CIE L*a*b* enthält.
-
12 zeigt
einen Algorithmus zur Transformation von Farben gemäß der Erfindung,
der im Mikroprozessor 21 des Telekopierers 2 von 1 für jedes Pixel des durch den
Empfängerkreis 20 empfangenen
Bildes IM ausgeführt
wird.
-
Es sei gegeben ein Punkt PT mit bekannten
Koordinaten im Farbenraum CIE L*a*b* und entsprechend der Farbe
des Pixels des Bildes IM. Bei einem ersten Schritt F1 des Transformationsalgorithmus
wird eine Lokalisierung des den Punkt PT enthaltenden Tetraeders
auf herkömmliche
Weise mittels einer Technik mit schrittweisem Verlauf (auf Englisch:
walking algorithm) ausgeführt,
wobei jedem Tetraeder zugeordnete Informationen bezüglich der
Identifizierung des Tetraeders und der Identifizierung der diesem
Tetraeder benachbarten Tetraedern benutzt werden.
-
Gemäß dieser Technik wird ein Ausgangstetraeder
TD1a oder TD2a ausgewählt.
Das Ausgangstetraeder ist vorzugsweise das Tetraeder, das anfangs
den der Farbe des Pixels des Bildes IM, das zuvor vom Mikroprozessor 21 verarbeitet
worden ist, zugeordneten Punkt enthaltende Tetraeder. Für jede Seite
des Ausgangstetraeders wird anschließend die Position des gegebenen
Punktes PT in bezug auf die durch die Seite definierte Ebene bestimmt.
Wenn für
wenigstens eine der Seite des Ausgangstetraeders der Punkt PT in
dem durch die Ebene der Seite, die die Spitze des der Seite gegenüberliegenden
Tetraeders nicht enthält,
definierten Halbraum liegt, wird dann das Ausgangstetraeder durch
das benachbarte Tetraeder ersetzt, das die Seite mit dem Ausgangstetraeder
teilt. Der Prozeß wird
anschließend
wiederholt, bis der gegebene Punkt PT für jede der Seiten des Tetraeders
zu demjenigen der beiden Halbräume
gehört,
die durch die Ebene der Seite definiert sind, die die der Seite
gegenüberliegende
Spitze enthält,
d. h. bis der gegebene Punkt PT zum Tetraeder gehört.
-
Bei einem Schritt F2 wird dank den
obigen Identifikationsinformationen bestimmt, ob das mit TDL bezeichnete
lokalisierte Tetraeder, das den gegebenen Punkt PT enthält, zu dem
Satz von ersten transformierten Tetraedern TD1a oder zu dem Satz
von zweiten transformierten Tetraedern TD2a gehört.
-
Wenn das lokalisierte Tetraeder TDL
eines der ersten transformierten Tetraeder TD1a ist, die in dem Körper der
Farben SCa enthalten sind, wird nun bei einem Schritt F3 eine Interpolation
der Koordinaten des Punktes PT im Farbenraum CMJ ausgeführt, um
die Verhältnisse
von durch den Drucker 22 zu erzeugenden Farben Cyan, Magenta
und Gelb zu bestimmen, damit die durch den Punkt PT definierte Farbe
deutlich gedruckt wird. Die beim Schritt F3 ausgeführte Interpolation
ist beispielsweise eine lineare Interpolation mit baryzentrischen
Koeffizienten. Baryzentrische Koeffizienten mit Summe gleich 1 werden
den vier Spitzen des Tetraeders TDL zugewiesen. Die baryzentrischen
Koeffizienten sind jeweils den Volumina der vier Teiltetraeder proportional,
die im Tetraeder TDL enthalten sind und als Spitzen drei der vier
Spitzen des Tetraeders TDL und den gegebenen Punkt PT aufweisen.
Die interpolierten Koordinaten des Punktes PT im Farbenraum CMJ
sind nun diejenigen des Baryzentrums der vier Punkte PT des Farbenraums
CMJ entsprechend jeweils den vier Spitzen Pa des Tetraeders TDL
mit Zuweisung der vorgenannten Koeffizienten.
-
Wenn das lokalisierte Tetraeder TDL
beim Schritt F2 dem Satz von zweiten transformierten Tetraedern TD2a
gehört,
d. h. wenn der Punkt PT außen
zum Körper
der Farben SCa liegt, dann wird ein Farbtransformationsschritt F4
ausgeführt,
in dessen Verlauf der gegebene Punkt PT zu einem Punkt transformiert
wird, der im Inneren oder auf der Fläche des Körpers der Farben SCa liegt.
Die benutzte Transformationstechnik ist eine als "Spitzenbegrenzung" (auf englisch: gamut
clipping) bezeichnete Technik, die beispielsweise gemäß einer ersten
Variante eine Technik mit radialer Projektion oder gemäß einer
zweiten Variante eine Projektionstechnik mit konstanter Farbe und
Helligkeit ist, wobei die Helligkeit und Farbe diejenigen sind,
wie sie im Farbenraum CIE L*a*b* definiert sind.
-
13 veranschaulicht
die obigen Spitzenbegrenzungstechniken. Gemäß der ersten Variante mit radialer
Projektion wird der Punkt PT zu einem Punkt PT1 transformiert, der
der Punkt auf dem Körper
der Farben SCa ist, der dem Punkt PT auf einer radialen Geraden
DT1 am nahesten ist, die durch den Punkt G mit Helligkeit L* = 50
und Farbkomponenten a* und b* Null und den Punkt PT definiert ist.
Gemäß der zweiten
Variante mit Projektion mit konstanter Helligkeit und Farbe wird
der Punkt PT zu einem Punkt PT2 transformiert, der der Punkt auf
dem Körper
der Farben SCa ist, der dieselbe Helligkeit und dieselbe Farbe wie
der Punkt PT hat, der dem letzteren am nahesten ist, d. h. der Punkt
des Körpers
der Farben SCa, der dem Punkt auf einer Geraden DT2 am nahesten
ist, die senkrecht zur Helligkeitsachse L* ist und die letztere
schneidet.
-
Die Transformation des gegebenen
Punktes PT zu einem transformierten Punkt PT1 (PT2) wird mittels eines
schrittweisen Verlaufs ausgeführt,
wie untenstehend erläutert
wird. Das den gegebenen Punkt PT enthaltende Tetraeder TDL wird
als Ausgangstetraeder ausgewählt.
Dann wird unter den dem Tetraeder TDL benachbarten Tetraedern ein
Tetraeder ausgewählt,
das von der Halbgeraden mit Ursprung Punkt PT durchquert wird, die
zur Geraden DT1 (DT2) kollinear ist und den Körper der Farben SCa durchquert.
Diese Operation wird wiederholt derart, daß aufeinanderfolgend benachbarte
Tetraeder ausgewählt
werden, die durch die vorgenannte Halbgerade durchquert werden,
bis das ausgewählte
Tetraeder eines der ersten transformierten Tetraeder TD1a ist. Dieses
erste transformierte Tetraeder, das mit TDL1 (TDL2) bezeichnet wird,
enthält
den transformierten Punkt PT1 (PT2). Mehr im einzelnen, der transformierte
Punkt PT1 (PT2) ist der Schnittpunkt zwischen der ersten Seite des
Tetraeders TDL1 (TDL2), das von der vorgenannten Halbgeraden durchquert wird,
und der letzteren. Die durchquerte erste Seite des Tetraeders TDL1
(TDL2) ist eine der ebenen Dreieckteilseiten SF1 bis SF6.
-
Bei einem Schritt F5 werden die Koordinaten
des transformierten Punktes PT1 (PT2) im Farbenraum CMJ abhängig von
Koordinaten in diesem Raum der vier Spitzen des Tetraeders TDL1
(TDL2) interpoliert, wie zuvor unter Bezugnahme auf den Schritt
F3 beschrieben wurde.
-
Gemäß einer Variante der Erfindung
wird außerdem
für jeden
Punkt PT entsprechend einer Farbe des Bildes IM, das von dem zweiten
Telekopierer 2 empfangen wurde, ein vorläufiger geometrischer
Transformationsschritt F0 im Raum CIE L*a*b* vorab beim Lokalisierungsschritt
F1 im Algorithmus von 12 ausgeführt. Diese
geometrische Transformation ist beispielsweise eine radiale Farbkompression
(auf englisch: radial gamut compression), die darin besteht, auf
den Punkt PT eine Homothetie mit Zentrum G und mit konstantem Verhältnis, beispielsweise
15%, anzuwenden. Sämtliche
Farben des Bildes IM werden durch diese Transformation modifiziert,
einschließlich
der im Körper
der Farben enthaltenen Farben. Die obige geometrische Transformation
kann durch einen schrittweisen Verlauf vergleichbar mit demjenigen
des Schritts F4 ausgeführt
werden.
-
Gemäß dieser Variante ist die Zahl
von Punkten PT (nach geometrischer Transformation beim Schritt F0),
die außerhalb
des Körpers
der Farben SCa des Druckers 22 liegen und für die die
Schritte F4 und F5 angewendet werden, auf signifikante Weise herabgesetzt.
-
Gemäß einer weiteren Variante der
Erfindung sind die Punkte PT, auf die der Algorithmus von 12 angewendet wird, nicht
Punkte entsprechend Farben des Bildes IM, sondern Abtastpunkte des
Farbenraums CIE L*a*b*, die durch den Mikroprozessor 21 erzeugt
werden und gleichmäßig in der
gesamten Definitionsdomäne
DF verteilt sind. Die Koordinaten der Abtastpunkte im Farbenraum
CIE L*a*b* sowie ihre Koordinaten im Raum CMJ, die nach den Interpolationsschritten
F3 und F5 erhalten werden, werden in eine als "Umcodierung" bezeichneten Tabelle in einen Speicher
des Mikroprozessors 21 geschrieben. Die Umcodierungstabelle charakterisiert
den Drucker 22. Sie kann in eine den Drucker charakterisierenden
Datei (auf Englisch: device profile) integriert werden, die an ein
Farbsteuersystem (auf Englisch: color management system) angepaßt ist.
-
Für
jedes Pixel eines durch den Empfängerkreis 20 empfangenen
Bildes, beispielsweise ein Pixel des Bildes IM, liegt der Punkt
des die Farbe des Pixels definierenden Farbenraums CIE L*a*b* geometrisch
in einem minimalen Würfel,
der durch acht benachbarte Punkte der Umcodierungstabelle definiert
ist. Die Koordinaten des Punktes in dem dem Drucker eigenen Raum
CMJ werden auf herkömmliche
Weise abhängig
von den Koordinaten in diesem Raum der acht benachbarten Punkte
interpoliert. Selbst wenn der Punkt außerhalb des Körpers der
Farben SCa im Farbenraum CIE L*a*b* liegt, liefert die Interpolation
seiner Ko ordinaten im Raum CMJ direkt und auf kontrollierte Weise
einen Punkt, der im Inneren oder auf der Fläche des Körpers der Farben liegt und
daher einer durch den Drucker wiederherstellbaren Farbe entspricht.
-
Die obige Beschreibung wurde für einen
Drucker eines Farbtelekopierers lediglich zu Beispielszwecken angefertigt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung
kann auf dieselbe Weise bei jedem anderen Farbdrucker und auf jede
andere Farbwiederherstellvorrichtung wie eine Anzeigevorrichtung
(Flachbildschirm, Videoprojektor, etc.) Anwendung finden.
-
Ebenso ist die Erfindung nicht auf
die Transformation einer im Raum CIE L*a*b* definierte Farbe zu einer
im Raum CMJ definierten Farbe beschränkt, sondern kann andere Farbenräume betreffen.
-
Außerdem kann die Erfindung Anwendung
finden bei einer Farbwiederherstellvorrichtung, bei der eine Primärfarbenzahl
größer als
3 verwendet wird, wenn ein Verfahren verwendet wird, um die Verhältnisse
der Primärfarben
ausgehend von einzelnen Koordinaten im zweiten Farbenraum zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Erfindung bei einem Vierfarbendrucker angewendet
werden, für
den die Verhältnisse
der vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz ausgehend von
einzelnen Koordinaten im Raum CMJ mittels eines Verfahrens vom Typ "Schwinden der Teilfarben" (auf englisch: Undercolor
Removal) bestimmt werden können.