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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine wasserabsorbierende Polyurethanfaser, für die ein wasserabsorbierendes
thermoplastisches Polyurethanharz-Material verwendet wird, sowie
auf ein Verfahren zur Herstellung desselben. Genauer gesagt bezieht
sie sich vorzugsweise auf eine unlösliche und nichtionische wasserabsorbierende
Polyurethanfaser, deren Verwendung in Umweltbereichen einschließlich Wasseraufbereitung
und Desodorierung sowie im Bauwesen, in der Medizin und anderen
Gebieten möglich
ist, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung derselben.
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BESCHREIBUNG
DES STANDS DER TECHNIK
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Bekannte granulierte Polymere, die
ein hohes Absorptionsvermögen
aufweisen, umfassen Harze, die erhalten werden, indem ein Polyacrylsäure-Polymer
oder ein Polyvinylalkohol-Polymer einer ausreichenden Vernetzung
unterzogen wird, sowie Pfropfstärke-Harze. Zu den faserförmigen Arten
gehören
die so genannten wasserabsorbierenden Fasern, einschließlich Acrylnitril-Verbundfasern
mit einer Carbonsäuresalzgruppe,
die in einen Teil der Oberflächenschicht
eingeführt
wurde, Polyacrylsäure-Polymerfasern,
wasserfreie Maleinsäurefasern,
Polyvinylalkoholfasern und Alginsäurefasern (siehe japanische
Patenoffenlegungsschrift Nr. 1-280069 und 3-279471).
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Herkömmliche wasserabsorbierende
Fasern weisen die folgenden Nachteile auf:
- 1)
Wasserabsorbierende Fasern, die mit einer Carboxygruppe oder einer
anderen ionischen hydrophilen Gruppe versehen sind, werden durch
die Absorption von Wasser klebrig und absorbieren ionische wässrige Lösungen sowie
wässrige
Lösungen
mit einem organischen Lösungsmittel
nicht umgehend.
- 2) Die meisten wasserabsorbierenden Fasern weisen nach der Absorption
von Wasser eine geringe physikalische Stärke auf und werden, wenn sie
mit einer vernetzten Struk tur versehen sind, um eine geeignete physikalische
Faserstärke
auszubilden, zu Fasern, die Wasser schlecht absorbieren und schlecht
aufquellen.
- 3) Die meisten herkömmlichen
wasserabsorbierenden Fasern sind kurze Fasern, die ein Bindemitttel
oder dergleichen benötigen,
wenn sie z. B. zu einem Vliesstoff verarbeitet werden, und weisen
als solche eine geringe Formunteilbarkeit auf.
- 4) Sie stellen kein Material zur Verfügung, das eine hervorragende
Wasserretention, Hydrophilie, Wasserabsorptionsvermögen, Biokompatibilität und Widerstand
gegen Verschlechterung der physikalischen Festigkeit durch Wasserabsorption
aufweist, die für
die Verwendung in breitgestreuten Bereichen, wie Wasseraufbereitung,
Desodorierung, Bauwesen und Medizin, erforderlich sind.
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Basierend auf den Ergebnissen einer
Studie, um eine Lösung
für diese
Probleme zu finden, haben die Erfinder ein Verfahren zur Herstellung
einer wasserunlöslichen,
nichtionischen wasserabsorbierenden Polyurethanfaser entwickelt,
die problemlos verarbeitet werden kann und die die Eigenschaften
von hohem Wasserabsorptionsvermögen,
hoher Biokompatibilität
und hervorragender physikalischer Festigkeit in sich vereint.
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Diese Erfindung verwendet für die Herstellung
einer wasserabsorbierenden Polyurethanfaser eine thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung, die erhalten wird, indem (a) eine
Polyisocyanatverbindung, (b) ein wasserlösliches Polyalkylenetherpolyol,
das ein mittleres Molekulargewicht (Polymer-Molekulargewichte, auf
die hierin verwiesen wird, sind gewichtsmittlere Molekulargewichte)
von 2.000 bis 13.000, vorzugsweise 4.000 bis 8.000, aufweist und
zumindest 70 Gew.-% Ethylenoxideinheiten enthält, und (c) ein Kettenverlängerer mit
einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 30 bis 1.000 in einem Äquivalentverhältnis zwischen
der Äquivalentzahl
an OH-Gruppen des wasserlöslichen
Polyalkylenetherpolyols und des Kettenverlängerers und der Äquivalentzahl
an NCO-Gruppen der Polyisocyanatverbindung umgesetzt werden, wobei das Äquivalenzverhältnis als
R-Verhältnis
(Gleichung (1)) definiert ist, das in den Bereich von 1,0 bis 1,8
fällt, wobei
die thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung eine durch
Gleichung (2) definierte Wasserabsorptionsrate aufweist, die in
den Bereich von 200 bis 3.000% fällt:
wobei das vollständig gequollene
Gewicht als das Gewicht definiert ist, bei dem während des Einweichens in reinem
Wasser mit 25°C
keine weitere Gewichtsänderung
auftritt, und das staubtrockene Gewicht als das Gewicht definiert
ist, bei dem durch Trocknen bei 100°C kein weiterer Gewichtsverlust
auftritt.
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Die wasserabsorbierende Polyurethanfaser
gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Halten der thermoplastischen
Polyurethanharz-Zusammensetzung auf einer Temperatur nicht unter ihrem
Schmelzpunkt, um sie in den geschmolzenen Zustand überzuführen, und
durch Extrudieren der geschmolzenen thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
durch eine Düse
hergestellt wird.
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In einem seiner Aspekte ist das Verfahren
zur Herstellung einer wasserabsorbierenden Polyurethanfaser gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte des Haltens der thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
auf einer Temperatur nicht unter ihrem Schmelzpunkt, um sie in den
geschmolzenen Zustand überzuführen, des
Extrudierens der geschmolzenen thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
durch eine Düse
sowie des gleichzeitigen Abkühlens
und Aufwickelns des extrudierten thermoplastischen Polyurethanharzes
umfasst.
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In einem weiteren seiner Aspekte
ist das Verfahren zur Herstellung einer wasserabsorbierenden Polyurethanfaser
gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte des Haltens einer thermoplastischen
Polyurethanharz-Zusammensetzung auf einer Temperatur nicht unter
ihrem Schmelzpunkt, um sie in den geschmolzenen Zustand überzuführen, des
Extrudierens der geschmolzenen thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
durch eine Düse,
und des gleichzeitigen Verstreckens, Abkühlens und Aufwickelns des extrudierten
thermoplastischen Polyurethanharzes umfasst.
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In einem anderen seiner Aspekte ist
das Verfahren zur Herstellung der wasserabsorbierenden Polyurethanfaser
gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte des Haltens einer thermoplastischen
Polyurethanharz-Zusammensetzung auf einer Temperatur nicht unter
ihrem Schmelzpunkt, um sie in den geschmolzenen Zustand überzuführen, des
Extrudierens der geschmolzenen thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung durch
eine Düse,
des Abkühlens
des extrudierten thermoplastischen Polyurethanharzes und der Durchführung von
Sekundärverstrecken
des abgekühlten
thermoplastischen Polyurethanharzes bei einer Temperatur, die zumindest
10°C unter
dem Schmelzpunkt liegt, umfasst.
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Die wasserabsorbierende thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung dieser Erfindung ist ein Polyurethan-Copolymer,
das durch Urethan-Bindung Kopf-Schwanz-gebunden ist und aus weichen
Segmenten, die durch eine Reaktion zwischen der Polyisocyanatverbindung
und dem wasserlöslichen
Polyalkylenetherpoplyol erhalten wurden, und harten Segmenten besteht,
die durch eine Reaktion zwischen der Polyisocyanatverbindung und
dem Kettenverlängerer
erhalten wurden.
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Polyisocyanatverbindungen, die in
der wasserabsorbierenden thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
dieser Erfindung verwendet werden können, umfassen z. B. Tolylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
Naphthalindiisocyanat, Xylylendiisocyanat, 4,4'-Dicylclohexylmethandiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Isophorendiisocyanat und andere aromatische, aliphatische und alizyklische Isocyanate,
Triisocyanate und Tetraisocyanate. Unter diesen wird, z. B. vom
Gesichtspunkt der Reaktivität
mit dem wasserlöslichen
Polyalkylenetherpolyol, den Fasereigenschaften und der leichten
Verfügbarkeit
her, vorzugsweise 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
verwendet.
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Das wasserlösliche Polyalkylenetherpolyol,
das in der wasserabsorbierenden thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
dieser Erfindung verwendet wird, ist vorzugsweise ein wasserlösliches Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymer-Polyetherpolyol,
Ethylenoxid-Tetrahydrofuran-Copolymer-Polyetherpolyol oder Polyethylenglykol
mit zwei oder mehr Hydroxy-Endgruppen pro Molekül. Der Ethylenoxid-Gehalt beträgt 70 oder
mehr, vorzugsweise 85% oder mehr. Bei einem Ethylenoxid-Gehalt von
weniger als 70% kann die Wasserabsorptionsrate der Harzzusammensetzung
niedrig sein.
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Die Anzahl an Vernetzungspunkten
kann erhöht
und die physikalische Festigkeit der Harzzusammensetzung verbessert
werden, indem gleichzeitig eine kleine Menge eines Polyols statt
eines Diols verwendet wird.
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Das gewichtsmittlere Molekulargewicht
des in der Erfindung verwendeten wasserlöslichen Polyalkylenetherpolyols
liegt im Bereich von 2.000 bis 13.000, vorzugsweise im Bereich von
4.000 bis 8.000, und es wird angenommen, dass dieses eine große Auswirkung
auf die Wasserabsorptionsrate des Harzes hat. Wenn das mittlere
Molekulargewicht des wasserlöslichen
Polyalkylenetherpolyols niedrig ist, sinkt das Molekulargewicht der
weichen Segmente, und es lässt
sich folglich eine Tendenz zu einer abnehmenden Wasserabsorptionsrate des
Harzes beobachten. Ein mittleres Molekulargewicht über 13.000
ist unerwünscht,
da dadurch wahrscheinlich die Viskosität während der Synthese sowie der
Schmelzpunkt erhöht
werden und andere negative Auswirkungen auftreten.
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Das in der Erfindung verwendete wasserlösliche Polyalkylenetherpolyol
kann eine Mischung mehrerer Arten sein, die sich in der Anzahl an
Hydroxy-Endgruppen pro Molekül,
Molekulargewicht und Ethylenoxid-Gehalt unterscheiden.
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Der in dieser Erfindung verwendete
Kettenverlängerer
weist ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 30 bis 1.000 auf.
Im Allgemeinen ist zumindest eine Verbindung imstande, mit endständigen NCO-Gruppen
der durch die Reaktion von Polyisocyanat und dem Polyol erhaltenen
Polymere zu reagieren. Der Kettenverlängerer besitzt vorzugsweise
zwei oder mehr OH-Gruppen. Vorzugsweise macht der Kettenverlängerer in Bezug
auf das Polyol 0,1 bis 1 Mol-% aus. Spezifische Beispiele umfassen
Ethlyenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,3-Butandiol,
1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, Diethylenglykol,
Dipropylenglykol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
1,4-Bis-(β-hydroxyethoxy)benzol,
p-Xylylendiol, Phenyldiethanolamin und Methyldiethanolamin.
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Der in dieser Erfindung verwendete
Kettenverlängerer
kann auch ein normalkettiges Polyalkylenetherpolyol mit einem Molekulargewicht
von nicht mehr als 1000 und zwei oder mehr OH-Gruppen pro Molekül sein. Spezfische
Beispiele schließen
Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymer-Polyetherpolyol,
Ethylenoxid-Tetrahydrofuran-Copolymer-Polyetherpolyol und Polyethylenglykol
ein, die zwei oder mehr Hydroyxy-Endgruppen pro Molekül und ein
Molekulargewicht von nicht mehr als 1000 aufweisen. Der Ethylenoxid-Gehalt
beträgt
vorzugsweise 70% oder mehr, vorzugsweise 85% oder mehr. Bei einem
Ethylenoxid-Gehalt von weniger als 70% kann die Wasserabsorptionsrate
der Harzzusammensetzung gering sein.
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Das Verhältnis zwischen dem Anteil des
wasserlöslichen
Polyalkylenetherpolyols und dem des Kettenverlängerers, die in der Erfindung
verwendet werden, kann je nach Mo lekulargewicht dieser Verbindungen und
den erwünschten
physikalischen Eigenschaften der thermoplastischen Harzzusammensetzung
bei Wasserabsorption variiert werden.
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Das Verhältnis zwischen der Summe der
OH-Gruppen-Äquivalentzahl
der beiden Verbindungen und der NCO-Gruppen-Äquivalentzahl der Polyisocyanatverbindung,
genannt „R-Verhältnis", liegt vorzugsweise
in einem Bereich von 1,0 bis 1,8, insbesondere in einem Bereich
von 1,0 bis 1,6.
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Dadurch ermöglicht diese Erfindung nicht
nur die Verwendung von vollständigen
Polyurethan-Copolymeren, die einer sorgfältigen Polymer-Synthesereaktion
unterzogen worden sind, sondern auch die Verwendung unvollständiger thermoplastischer
Polyurethane, d. h. es ermöglicht
die Verwendung von Polyurethan-Copolymeren, die übrige aktive Gruppen wie z.
B. Isocyanatgruppen aufweisen, durch Unterziehen einer Vernetzung
nach der Bildung.
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Eine verstärkte intermolekulare Vernetzung,
um die physikalische Festigkeit nach der Absorption von Wasser und
die Wasserfestigkeit des Harzes zu erhöhen, kann durch Erhöhen der
NCO-Gruppen-Äquivalentzahl
erreicht werden. Die NCO-Gruppen-Äquivalentzahl muss jedoch innerhalb
des vorher erwähnten
Bereichs liegen, um eine hohe Wasserabsorptionsrate sicherzustellen.
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Eine Möglichkeit, um eine NCO-Gruppen-Äquivalentzahl
zu erhalten, die in den festgesetzten Bereich fällt, ist es, zuerst das wasserlösliche Polyalkylenetherpolyol
und die Polyisocyanatverbindung umzusetzen und dann manche der NCO-Gruppen
in der erhaltenen Polyisocyanatverbindung mit einem Monoalkohol
zu blockieren.
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Zu diesem Zweck verwendbare Monoalkohole
umfassen Methanol, Ethanol, Butanol, Ethylenglykolmonomethylether,
Dieethylenglykolmonomethylether und Polyethylenglykolmonomethylether.
Polyethylenglykolmonomethylether eignet sich am besten, um die Wasserabsorptionsrate
des Harzes zu erhöhen.
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Die wasserabsorbierende thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung der Erfindung kann entweder durch
das Präpolymerverfahren,
bei dem zuerst das wasserlösliche
Polyalkylenetherpolyol und die Polyisocyanatverbindung umgesetzt
werden und dann das Resultat mit Kettenverlängerer umgesetzt wird, oder
durch das Einstufenverfahren, bei dem sämtliche Reaktionsmaterialien
auf einmal gemischt werden, synthetisiert werden.
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Die Wasserabsorptionsrate der thermoplastischen
Polyurethanharz-Zusammensetzung der Erfindung ist durch die Gleichung
(2) definiert:
wobei das vollständig gequollene
Gewicht als das Gewicht definiert ist, bei dem während des Einweichens in reinem
Wasser mit 25°C
keine weitere Gewichtsänderung
auftritt, und das staubtrockene Gewicht als das Gewicht definiert
ist, bei dem durch Trocknen bei 100°C kein weiterer Gewichtsverlust
auftritt.
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Wenn die Wasserabsorptionsrate weniger
als 200% beträgt,
ist die Beschreibung „wasserabsorbierendes
Harz" unsachgemäß. Wenn
die Wasserabsorptionsrate mehr als 3.000% beträgt, sinkt die physikalische Festigkeit
der thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung bei Wasserabsorption
so stark ab, dass diese nicht mehr verwendbar ist. Obwohl das Seitenverhältnis der
wasserabsorbierenden Polyurethanfaser der vorliegenden Erfindung
(Länge/Durchmesser)
nicht begrenzt ist, wird das Aufwickeln während der Herstellung und das
darauffolgende Verarbeiten und Transportieren des Produkts erleichtert,
wenn das Seitenverhältnis
mehr als 100 beträgt.
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Der Durchmesser der wasserabsorbierenden
Polyurethanfaser der Erfindung liegt vorzugsweise im Bereich von
0,1 bis 20 mm hinsichtlich der Festigkeit, die von der gequollenen
Faser bei der eigentlichen Verwendung gefordert wird. Wenn die wasserabsorbierende
Polyurethanfaser der Erfindung zu geflochtenem Seil, Glasfasergewebe
oder dergleichen verarbeitet wird, reicht ein Durchmesser von 0,2
bis 2 mm aus, um ein Reißen
des geflochtenen Seils oder des Glasfasergewebes durch Verdrehen
oder Biegen der gequollenen Faser zu verhindern. Die wasserabsorbierende
Polyurethanfaser der Erfindung quillt in radialer Richtung um das 1,2-
bis 1,5fache an.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
erzeugt eine wasserabsorbierende Polyurethanfaser durch Halten einer
thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung, die auf vorhergehende
Weise hergestellt wurde, auf einer Temperatur nicht unter ihrem
Schmelzpunkt jedoch unter ihrer Zersetzungstemperatur, Extrudieren
der geschmolzenen thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
durch eine Düse
eines Extruders und gleichzeitiges Abkühlen und Abnehmen (z. B. Aufwickeln)
des extrudierten thermoplastischen Polyurethanharzes.
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Die drei untenstehend erläuterten
Verfahren können
zum Steuern des Durchmessers der Polyurethanfaser verwendet werden.
Diese Verfahren können
einzeln ausgewählt
oder kombiniert werden, wie es hinsichtlich des Schmelzpunkts und
der Schmelzviskosität
des Rohmaterials der thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
sowie dem erwünschten
Durchmesser der Polyurethanfaser geeignet erscheint.
- (1) Extrudieren der thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung
durch eine Düse,
die dem erwünschten
Durchmesser der Polyurethanfaser entspricht, gefolgt von einem Abkühl- und
Aufwickelvorgang.
- (2) Verstrecken der durch eine Düse extrudierten thermoplastischen
Polyurethanharz-Zusammensetzung auf
den erwünschten
Durchmesser, während
diese sich in geschmolzenem Zustand befindet, gefolgt von einem
Abkühl-
und Aufwickelvorgang.
- (3) Abkühlen
der durch eine Düse
extrudierten thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung und Durchführen einer
Sekundärverstreckung
am abgekühlten
thermoplastischen Polyurethanharz auf den gewünschten Durchmesser bei einer
Temperatur, die zumindest 10°C
unter dem Schmelzpunkt liegt, gefolgt von einem Aufwickelvorgang.
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Die wasserabsorbierende Polyurethanfaser,
die durch ein beliebiges dieser Verfahren erhalten wird, quillt
durch die Absorption von Wasser. Gesondert zu erwähnen ist,
dass die durch Verfahren (3) hergestellte wasserabsorbierende Polyurethanfaser,
die durch das Durchführen
einer Sekundärverstreckung
an der thermoplastischen Polyurethanharz-Zusammensetzung in Gestalt einer Faser
erhalten wird, durch Wasserabsorption in Richtung des Durchmessers
quillt, während
sie gleichzeitig in Längsrichtung
auf die Länge,
die sie vor dem Sekundärverstrecken
aufgewiesen hat, schrumpft. Es wird vermutet, dass dieser Vorgang
auftritt, da die Versetzung der Polymer-Moleküle im Zuge der Sekundärverstreckung
durch die Wassermoleküle,
die beim Quellen durch Wasser zwischen die Polymer-Moleküle eindringen,
entlastet wird. Dieser Vorgang kann nicht rückgängig gemacht werden.
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BEISPIEL DES
SPEZIFISCHEN VERFAHRENS
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Die Erfindung wird nun mit Verweis
auf ein Beispiel des spezifischen angewandten Verfahrens erklärt.
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Die erforderliche Menge an wasserlöslichem
Polyalkylenetherpolyol mit einem mittleren Molekulargewicht von
2.000 bis 13.000 wird in einen mit einem Rührelement aus gestatteten Reaktor
gegossen. Das Vorheizen erfolgt auf eine Temperatur von nicht unter
100°C unter
Stickstoffatmosphäre,
um den Wasseranteil des wasserlöslichen
Polyalkylenetherpolyols zu vertreiben.
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Die Temperatur im Reaktor wird nun
auf 110 bis 140°C
eingestellt. Die erforderliche Menge einer Polyisocyanatverbindung
wird dem Reaktor unter Rühren
zugeführt,
um eine Präpolymerreaktion
zu bewirken. Nach Abschluss der Präpolymerreaktion wird die erforderliche
Menge eines Kettenverlängerers
unter Rühren zugeführt. Das
Produkt wird durch Gießen
in eine Wanne, die mit einem Trennmittel behandelt ist, ausgebreitet und,
falls nötig,
bei einer Temperatur von nicht mehr als 200°C umgesetzt, um die Reaktion
mit dem Kettenverlängerer
abzuschließen
und dadurch eine thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung
zu erhalten. Die Präpolymerreaktion
und die Reaktion mit dem Kettenverlängerer kann, falls erforderlich,
durch die Verwendung eines metallorganischen oder Amin-Katalysators
gefördert
werden.
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Die auf diese Art erzeugte thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung wird entweder nach dem Abkühlen gemahlen
oder direkt in geschmolzenem Zustand einem Extruder zugeführt. Der
verwendete Extruder ist ein einachsiger oder mehrachsiger Schneckenrührextruder,
der den Schmelzvorgang durch Erhitzen unter Anwendung von Scherkraft
vornimmt. Ein Schmelzpunkt von 180 bis 230°C ist geeignet.
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Die thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung,
die durch die Extruder-Düse
extrudiert wird, wird während
des Abkühlens
auf den erforderlichen Durchmesser verstreckt, mit Öl beschichtet
und aufgewickelt. Vorzugsweise wird ein Abkühlverfahren mit Gebläseluft verwendet.
Wasserkühlen
ist nicht erwünscht,
da es eine lokale Wasserabsorption und ein Quellen der Polyurethanfaser
verursacht.
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BEISPIELE
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Die Erfindung wird nun mit Verweis
auf spezifische Beispiele erklärt
werden. Sie ist jedoch nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt.
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Beispiel 1
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100 Gewichtsteile Polyethylengykol
mit einem mittleren Molekulargewicht von 2.000, die als wasserlösliches
Polyalkylenetherpolyol verwendet wurden, wurden in einen mit einem
Rührelement
ausgestatteten Reaktor gefüllt.
Das Vorheizen wurde bei 110°C
für 1 h
unter Stickstoffatmosphäre
vorgenommen, um den Wasseranteil des Polyethylenglykols zu vertreiben.
Die Temperatur im Reaktor wurde auf 130°C eingestellt.
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Als Polyisocyanatverbindung wurden
dem Reaktor 25 Gewichtsteile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat zugeführt, und
eine Präpolymerreaktion
wurde für
2 h unter Rühren
durchgeführt.
Nach Abschluss der Präpolymerreaktion
wurden dem Reaktor 1,19 Gewichtsteile 1,4-Butandiol als Kettenverlängerer zugeführt und
das ganze für
1 h gerührt.
(Sämtliche
Reaktionen nach dem Vorheizen erfolgten bei 130°C.)
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Nach Abschluss der Reaktion wurde
das Produkt ausgebreitet, indem es in eine mit einem Trennmittel behandelte
Wanne gegossen und bei 100°C
für 4 h
wärmebehandelt
wurde, um eine thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung
zu erhalten.
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Die auf diese Weise erzeugte thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung wurde abgekühlt und dann in feine Teilchen
zerkleinert. Die Teilchen wurden direkt einem mehrachsigen Schneckenrührextruder zugeführt und
durch Erhitzen auf 180 bis 230°C
unter Anwendung von Scherkraft geschmolzen. Die thermoplastische
Polyurethanharz-Zusammensetzung,
die durch die Extruder-Düse
extrudiert wurde, wurde unter gleichzeitigem Abkühlen mit Gebläseluft auf
einen Durchmesser von 1 mm verstreckt, und anschließend mit Öl beschichtet
und auf eine Länge
von 100 m aufgewickelt.
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Beispiel 2
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Eine thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung
wurde auf dieselbe Art und Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit
der Ausnahme, dass 100 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem
mittleren Molekulargewicht von 6.000, 8,3 Gewichtsteile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 0,4 Gewichtsteile 1,4-Butandiol verwendet wurden. Die Polyurethanfaser
wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
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Beispiel 3
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Eine thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung
wurde auf dieselbe Art und Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit
der Ausnahme, dass 100 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem
mittleren Molekulargewicht von 10.000, 5,0 Gewichtsteile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 0,24 Gewichtsteile 1,4-Butandiol verwendet wurden. Die Polyurethanfaser
wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine thermoplastische Polyurethanharz-Zusammensetzung
wurde auf dieselbe Art und Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit
der Ausnahme, dass 100 Gewichtsteile Polyethylenglykol mit einem
mittleren Molekulargewicht von 1.000, 50 Gewichtsteile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 2,38 Gewichtsteile 1,4-Butandiol verwendet wurden. Die Polyurethanfaser
wurde durch dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt.
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- PEG
- Polyethylenglykol
- MDI
- 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
- BDO
- 1,4-Butandiol
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Die Beispiele 4–6 und die Vergleichsbeispiel
2–4 wurden
auf ähnliche
Weise hergestellt. Die Ergebnisse sind in den Tabelle 1 und 2 angeführt.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
stellt somit eine wasserlösliche,
nichtionische wasserabsorbierende Polyurethanfaser bereit.