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BEREICH DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Integrieren zusätzlicher
Daten in einem Signal, wobei dieses Verfahren die nachfolgenden
Verfahrensschritte umfasst: das Codieren des Signals entsprechend
einem Codierungsprozess, der den Verfahrensschritt der Rückkopplung
des codierten Signals umfasst, und zwar zum Steuern der genannten
Codierung, und das Modifizieren selektierter Abtastwerte des codierten
Signals um die genannten zusätzlichen
Daten darzustellen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es gibt ein steigendes Bedürfnis danach,
zusätzliche
Daten auf eine empfangsmäßig unsichtbare Weise
in Audio- und Videosignalen unterzubringen. So sollen beispielsweise
Wasserzeichen in Multimedia-Aktiva integriert werden zum Identifizieren
des Quellen- oder des Copyright-Zustandes von Dokumenten und Audio-visuellen
Programmen. Das Wasserzeichen schafft einen legalen Beleg des Copyright-Inhabers,
ermöglicht
Ermittlung von Piraterie, und unterstützt den Schutz des intellektuellen
Eigentums.
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Ein bekanntes Verfahren, ein Videosignal
mit einem Wasserzeichen zu versehen, wie eingangs definiert, ist
in einem Artikel von F. Hartung und B. Giros: "Digital Watermarking of Raw and Compressed Video", "SPIE" Heft 2952, Seiten
205–213
beschrieben worden. Das Anbringen eines Wasserzeichens wird dabei
dadurch erreicht, dass selektierte DCT-Koeffizienten in dem Ausgangsbitstrom
eines MPEG2-Codierers modifiziert werden. Bekanntlich ist ein MPEG2-Codierer
ein prädiktiver
Codierer mit einer Rückkopplungsschleife
zur Steuerung des Codierungsprozesses. Ein Prädiktionsfehler (die Differenz
zwischen dem Eingangssignal und einer Prädiktion desselben) wird codiert
statt des Eingangssignal selber. Das Prädiktionssignal wird durch örtliche
Decodierung des codierten Signals erhalten.
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In dem bekannten Verfahren werden
die Wasserzeichen nach der herkömmlichen
Codierung eingefügt.
Die zum Anbringen von Wasserzeichen in dem codierten Signal verfügbare Kapazität scheint auf
diese Weise begrenzt zu sein.
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AUFGABE UND ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist nun u. a. eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ein Verfahren zu schaffen zum Integrieren
zusätzlicher
Daten in einem codierten Audio- oder Videosignal, das es ermöglicht,
dass mehr Bits des codierten Signals geändert werden ohne eine wesentliche
Beeinträchtigung
der Empfangsqualität.
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Dazu wird das Verfahren nach der
vorliegenden Erfindung durch die in Anspruch 1 genannten Verfahrensschritte
definiert. Anspruch 4 definiert die entsprechende Anordnung. Anspruch
14 definiert das nach dem Verfahren nach Anspruch 1 erzeugte Signal
und Anspruch 15 definiert ein Aufzeichnungsmedium zum Speichern
des genannten Signals.
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Der Schritt der Integration zusätzlicher
Daten vor der Rückkopplung
des Signals wurden ebenfalls vorgeschlagen in der nicht veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldung Nr. 97200197.8 der Anmelderin (Aktenzeichen des
Anwaltes: PHN 16.209). Mit diesem Schritt wird erreicht, dass ungünstige Effekte einer
Modifikation eines Abtastwertes in nachfolgenden Codiervorgängen kompensiert
werden. Aber die anfängliche
Störung
der Modifikation des Abtastwertes bleibt. Der vorliegenden Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Codierqualität weiterhin dadurch
verbessert wird, dass ein oder mehrere Signalabtastwerte vor einem
selektierten Abtastwert vorsätzlich
modifiziert werden. Im Wesentlichen wird das codierte Signal einigermaßen vorverzerrt,
zum Minimieren der Codierungsfehler, die noch kommen.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere nützlich zum
Integrieren zusätzlicher
Daten in Ein-Bit-codierten Signalen. Ein-Bit-Codierer, wie Delta-Modulatoren,
Sigma-Delta Modulatoren und Rauschformcodierer erzeugen einen Ein-Bit
Ausgangsabtastwert in jedem Codierschritt. Das codierte Signal ist
sehr empfindlich für
Wasserzeichen. Sigma-Delta Modulatoren beispielsweise, die zum Aufzeichnen
von Audio hoher Qualität
auf DVD-Audio mit einer Abtastfrequenz von 2.822.400 (64*44100) Hz
gemeint sind, haben einen Störabstand
von 115 dB. Es stellt sich heraus, dass das Anbringen eines Wasserzeichens
in einem Sigma-Delta modulierten Signal auf eine An und Weise wie
im Stand der Technik beschrieben, d. h. nach einer herkömmlichen
Codierung, das Quantizierungsrauschen wesentlich steigert. Wenn
beispielsweise jedes 100. Bit eines Sigma-Delta modulierten Audiosignals
durch ein Wasserzeichenbit ersetzt wird, wird dies das Quantisierungs rauschen
um –60
dB steigern, was deutlich unakzeptierbar ist. Das Anbringen eines
Wasserzeichens, wie in der ebenfalls von der Anmelderin eingereichten
Patentanmeldung Nr. 97200197.8 vorgeschlagen, ermöglicht es,
dass jedes 100. Bit auf Kosten von nur 1 dB Steigerung des Quantisierungsrauschens
ersetzt wird.
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Die vorliegende Erfindung verbessert
nicht nur die Codierqualität
in Termen der Reduktion des Störabstandes.
Es ist durchaus bekannt, dass Sigma-Delta Modulatoren mit einem
Schleifenfilter der Größenordnung > 2 für große Eingangssignale
zu Unstabilitätsproblemen
führen.
Diese Unstabilität wird
auf übliche
Weise dadurch vermieden, dass vermieden wird, dass das Eingangssignal
einen vorbestimmten Bereich übersteigt.
Die vorliegende Erfindung schafft ebenfalls eine Lösung dieser
An von Unstabilitätsproblemen
und relatierten Amplitudenbeschneidungsproblemen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden im vorliegenden Fall
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
Anordnung zum Integrieren zusätzlicher
Daten in einem deltamodulierten Signal nach der vorliegenden Erfindung,
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2 bis 4 Signalwellenformen zur
Erläuterung
der Wirkung der in 1 dargestellten
Anordnung,
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5 ein
Flussdiagramm zur Erläuterung der
Wirkung einer Modifikationsschaltung nach 1,
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6 eine
Anordnung zum Integrieren zusätzlicher
Daten in einem Sigma-Delta
modulierten Signal nach der vorliegenden Erfindung,
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7 ein
Sigma-Delta Modulatorfilter dritter Ordnung, das in der Anordnung
nach 6 benutzt wird,
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8, 9, 10A–10D und 11A–11C Signalformen zur Erläuterung
der Wirkung der Anordnung aus 6.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Erfindung wird anhand Ein-Bit-Codierer
beschrieben, aber es dürfte
einleuchten, dass die Lehre ebenfalls auf andere Typen prädiktiver
Codierer, wie DPCM (beispielsweise MPEG2) Codierer angewandt werden
kann. Es wird zunächst
eine Delta-Modulatoranordnung beschrieben, weil ihre Wirkung einfach
zu verstehen ist. Dar aufhin wird eine Sigma-Delta Modulatoranordnung beschrieben,
die höchstwahrscheinlich
in praktischen Codiersystemen verwendet wird.
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1 zeigt
eine Anordnung zum Integrieren zusätzlicher Daten in einem delta
modulierten Signal nach der vorliegenden Erfindung. Die Anordnung umfasst
einen herkömmlichen
Deltamodulator 1, der einen Subtrahierer 11, einen
Polaritätsdetektor 12 und
ein Decodierfilter 13 umfasst. Der Subtrahierer 11 erzeugt
ein Prädiktionsfehlersignal
l dadurch, dass von dem Eingangssignal x ein Prädiktionssignal x ^ subtrahiert
wird. Der Prädiktionsfehler
l wird dem Polaritätsdetektor 12 zugeführt, der
mit einer Rate, die durch eine (nicht dargestellte) Abtastfrequenz
fs bestimmt wird, einen Ausgangsabtastwert "+1" für x ≥ x ^ und einen
Ausgangsabtastwert "–1" für x < x ^ erzeugt. Eine
Rückkopplungsschleife 14 umfasst
den örtlichen
Decoder 23 (einen Summierer oder einen Integrator) zum
Erhalten des Prädiktionssignals x ^.
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In einem herkömmlichen Deltamodulator ist die
Rückkopplungsschleife 14 mit
dem Ausgang des Polaritätsdetektors 12 verbunden. 2 zeigt Wellenformen eines
derartigen herkömmlichen
Deltamodulators. Insbesondere zeigt 2 das
Eingangssignal x, das Prädiktionssignal x ^ und
das codierte Ausgangssignal y des herkömmlichen Deltamodulators. Es
sei bemerkt, dass das Prädiktionssignal x ^ ebenfalls
das Ausgangssignal eines (in 1 nicht dargestellten)
Empfängers
ist.
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In 1 enthält die Anordnung
nach der vorliegenden Erfindung eine Modifikationsschaltung 2, die
zwischen dem Polaritätsdetektor 12 und
der Rückkopplungsschleife 14 vorgesehen
ist. Die Modifikationsschaltung modifiziert selektierte Ausgangsbits
des Polaritätsdetektors
in Reaktion auf ein Selektionssignal s. So ersetzt beispielsweise
die Modifikationsschaltung jedes 100. Bit des codierten Signals
y durch ein Bit eines Wasserzeichendatenmusters w, das in einem
Wasserzeichendatenregister 3 gespeichert ist. Auf alternative
Weise invertiert die Modifikationsschaltung selektierte Bits, wobei
die Anzahl Bitperioden zwischen den genannten invertierten Bits das
Wasserzeichendatenmuster darstellen.
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3 erläutert den
Effekt der Modifikation eines selektierten Bits 20 des
codierten Signals y durch ein Wasserzeichendatenbit w. Das Eingangssignal
x (dasselbe Signal wie in 2),
das Prädiktionssignal x ^ und
das modifizierte codierte Signal z sind in dieser Figur dargestellt.
Das Bezugszeichen 21 bezeichnet das integrierte Wasserzeichenbit.
Wie in der Figur zu zeigen versucht wurde, hat das integrierte Wasserzeichen
den Wert "– 1", der von dem Wert "+1" des codierten Signalbits 20 abweicht.
Wenn man bedenkt, dass das Prädiktionssignal x ^ ebenfalls
das Ausgangssignal eines Empfängers
ist, ist es leicht ersichtlich, dass die Bitmodifikation das Quantisierungsrauschen
steigert. Weil das modifizierte Signal z zum Eingang des Codierers
zurückgeführt wird, wird
der Quantisierungsfehler folglich kompensiert und ggf. eliminiert.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist
die Modifikationsschaltung 2 (1) dazu vorgesehen, ebenfalls wenigstens
eines der Bits zu modifizieren, die dem Wasserzeichen vorhergehen,
wenn es sich herausstellt, dass dies die Codierqualität verbessert. Ein
Beispiel davon ist in 4 dargestellt.
Auch hier sind das Eingangssignal x, das Prädiktionssignal x ^, das modifizierte
codierte Signal z und das Wasserzeichenbit 21 dargestellt.
Außerdem
wird auch ein Bit 22, das dem Wasserzeichenbit 21 vorhergeht,
modifiziert. Ein Vergleich der 3 mit 2 zeigt sofort, dass der
Gesamtquantisierungsfehler dadurch weiter reduziert wird. Die Codierqualität wird folglich
wesentlich verbessert.
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In dem in 3 dargestellten Beispiel wird eine gute
Leistung dadurch erhalten, dass das Bit, das dem Wasserzeichenbit
unmittelbar vorhergeht, modifiziert wird. Dies ist nicht immer der
Fall. Modifikation des 2., 3., ... usw. Bits, das dem Wasserzeichenbit
vorhergeht, oder eine Kombination derselben, kann die Leistung noch
mehr verbessern. Ein Beispiel davon wird nachher gegeben.
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Zum Erhalten des oben beschriebenen
Effektes ist die in 1 dargestellte
Anordnung dazu vorgesehen, den Deltamodulationsprozess für mehrere
Kombinationen vorhergehender Bits durchzuführen und die Kombination zu
selektieren, die das beste Resultat ergibt. Das genannte Testen
mehrerer Bitkombinationen wird hier als "Vorgreifen" bezeichnet und die Bits, die dem Wasserzeichenbit
vorhergehen, die zur Modifikation betrachtet werden, werden als "Vorgriff'-Bits bezeichnet.
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Der Modifikationsprozess wird unter
Ansteuerung der Modifikationsschaltung 2 durchgeführt. Die Schaltungsanordnung
kann in Software oder in Hardware implementiert werden, je nach
praktischen Aspekten, wie Geschwindigkeit und Hardware-Komplexität. 5 zeigt ein Flussdiagramm
zur Erläuterung der
Wirkungsweise der Schaltungsanordnung. Es wird vorausgesetzt, dass
das Eingangssignal x auf einem (in 1 nicht
dargestellten) Speichermedium gespeichert wird und dass jedes 100.
Bit des codierten Signals y durch ein Wasserzeichenbit w ersetzt werden
soll. Dazu wird das Eingangssignal x in Segmente aufgeteilt, die
je 100 Eingangsabtastwerte x0...x99 enthalten. Für jedes Seg ment umfasst das Ausgangssignal
z 100 Bits z0...z99,
wobei z0..z2 die drei
Vorgriffbits sind und z3 das Wasserzeichenbit
ist.
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In einem Schritt 50 wird einer 3-Bit
binärcodierten
Zahl c ein Ausgangswert Null gegeben. Die Zahl c stellt eine aktuelle
Kombination der drei Vorgriffbits dar. In einem Schritt 51 werden
die drei Bits von c den Werten z0..z2 zugeordnet. Das bedeutet, z1 wird
auf "+1" gesetzt, wenn das
entsprechende Bit von c gleich "1" ist und z; wird
auf "–1" gesetzt, wenn das
entsprechende Bit von c gleich "0" ist. Auch in dem
Schritt 51 wird das zu integrierende aktuelle Wasserzeichenbit w
auf gleiche Weise dem Wert z3 zugeordnet.
In einer Subroutine 52 wird der Delta-Modulationsprozess
auf eine bestimmte Anzahl Eingangsabtastwerte angewandt, sagen wir
x0..x20, um das
Verhalten der Schleife für
die vorzugeordnete Werte von z0..z3 zu beobachten. Die entsprechende Ausgangsbitsequenz
z0..z20 wird in
einem (in 1 nicht dargestellten)
Pufferspeicher gespeichert. In einem Schritt 53 wird die Codierqualität Q(c) des
Delta-Modulationsprozesses für
die aktuelle Kombination c von Vorgriffbits bestimmt und in dem
Pufferspeicher gespeichert. In diesem Beispiel wird die Codierqualität durch
den statischen Gesamtfehler (MSE) zwischen dem Eingangssignal und
dem Prädiktionssignal
dargestellt:
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Die Zahl c wird danach um Eins inkrementiert (Schritt
54) zum Erzeugen einer neuen Kombination von Vorgriffbits z0..z2 und zum Berechnen
des entsprechenden Wertes von MSE(c). Solange nicht alle Kombinationen
verarbeitet worden sind (Schritt 55) wird die Deltamodulation der
Sequenz x0..x20 wiederholt.
Offenbar (und deswegen in der Figur nicht dargestellt) werden jeweils
dieselben Ausgangsintegratorsignale verwendet. Wenn alle Kombinationen
verarbeitet worden sind, wird die maximale Codierqualität Q(c) in
einem Schritt 56 ermittelt. Dazu wird die Zahl c, für die MSE(c)
minimal ist, in einem Pufferspeicher nachgeschlagen. In einem Schritt
57 wird die codierte Sequenz z0..z20 entsprechend dem genannten minimalen MSE
aus dem Pufferspeicher ausgelesen und dem Ausgangsanschluss des
Codierers zugeführt.
Danach wird in einer Subroutine 58 der Rest x21..x99 des Segmentes mit Eingangsabtastwerten
codiert und, in einem Schritt 59, dem Ausgang des Codierers zugeführt. Nachdem
auf diese An und Weise ein Segment mit 100 Eingangsabtastwerten codiert
worden ist, kehrt die Anordnung zu dem Schritt 50 zurück zum Verarbeiten
des nächsten
Segmentes.
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Es dürfte einleuchten, dass eine
Anzahl Parameterwerte in dem oben beschriebenen Codierungsprozess,
wie die Länge
eines Segmentes (hier 100), die Anzahl Vorgriffbits (hier 3), und
die Anzahl Ausgangsbits, die bewertet werden (hier 20) nur als Beispiel
gegeben wurden. Es sei ebenfalls bemerkt, dass die Codierqualität durch
andere Parameter ausgedrückt
wird, beispielsweise durch die größte Differenz zwischen einem
Eingangsabtastwert xn und der entsprechenden
Prädiktion x ^.
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Ein Sigma-Delta Modulator nach der
vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beschrieben. Sigma-Delta
Modulation ist gemeint für
Aufzeichnung von Audio hoher Qualität auf der Audio-Version der "Digital Versatile
Disc" (DVD-Audio).
Der Unterschied mit Delta Modulation liegt darin, dass das Eingangssignal
x gefiltert wird, und zwar vor der Codierung, durch dasselbe Filter
wie das Filter in der Prädiktionsschleife
eines Deltamodulators. Die Filter in der Eingangsstrecke und in
der Rückkopplungsstrecke
werden danach durch ein einziges Filter in der Vorwärtsstrecke
der Codierschleife ersetzt.
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Eine Anordnung zum Integrieren zusätzlicher
Daten in einem Sigma-Delta modulierten Signal nach der vorliegenden
Erfindung ist in 6 dargestellt.
Die Anordnung umfasst einen herkömmlichen Sigma-Delta
Modulator 6, der einen Subtrahierer 61, ein Schleifenfilter 62,
einen Polaritätsdetektor 63 und eine
Rückkopplungsschleife 64 enthält. Der
Subtrahierer 61 subtrahiert das codierte Ausgangssignal
z (mit dem Wert "+1" oder "–1") von dem Eingangssignal x. Das Differenzsignal
d wird von dem Filter 62 gefiltert. Das gefilterte Signal
f wird dem Polaritätsdetektor 63 zugeführt, der
mit einer Rate, die durch eine (nicht dargestellte) Abtastfrequenz
fs bestimmt wird, ein Ausgangsbit "+1" für f ≥ 0 erzeugt
und ein Ausgangsbit "–1" für f < 0 erzeugt. Die
gleiche Modifikationsschaltung 2, die auch in 1 dargestellt ist, ist zwischen
dem Polaritätsdetektor 63 und
der Rückkopplungsschleife 64 vorgesehen.
In Reaktion auf das Selektionssignal s ersetzt die Schaltungsanordnung 2 ein
Bit des codierten Signals y durch ein Wasserzeichenbit w, das in
dem Register 3 gespeichert wird.
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In praktischen Sigma-Delta Modulatoren werden
mehrere Ausführungsformen
des Schleifenfilters 62 verwendet. In dieser Beschreibung
wird als Beispiel ein Filter dritter Ordnung verwendet. Der Vollständigkeit
halber ist es in 7 dargestellt.
Das Filter umfasst drei Integratoren, die in Kaskade geschaltet
sind. Die drei Ausgangssignals des Integrators sind durch a, b bzw.
c bezeichnet. Das Ausgangssignal f des Filters ist eine gewichtete
Kombination der Integratorsignale. In der Figur ist eine durch #
vorhergegangene ganze Zahl für
jeden Integrator dargestellt. Die genannte ganze Zahl bezeichnet
den maximalen Wert, den der betreffende Integrator halten kann.
Signalabtastwerte, die den Maximalwert üb ersteigen, werden beschnitten.
Wie es nachher einleuchten dürfte,
ist Beschneidung relevant für
Ausführungsformen
des Sigma-Delta Modulators.
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8 zeigt
Wellenformen zur Erläuterung der
Wirkung der Anordnung, wenn die Modifikationsschaltung 2 nicht
aktiv ist. Insbesondere zeigt die Figur das Eingangssignal x, das
codierte Signal z, das Differenzsignal d, und das gefilterte Signal
f. Die drei Ausgangssignale a, b und c des Integrators sind ebenfalls
dargestellt. Der Mittelwert des Ausgangssignals des Sigma-Delta
Modulators stellt den Eingangspegel dar. In diesem Beispiel ist
das Eingangssignal x ein 0,5 V DC-Pegel, der als ein Bitstrom mit (im
Schnitt) drei "+1" Bits und einem "–1" Bit codiert ist, und zwar entsprechend:
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9 zeigt
Wellenformen zur Erläuterung des
Effektes der Integration eines Wasserzeichenbits 90 in
dem codierten Ausgangssignal z. Die gleichen Signale wie in 8 sind dargestellt. Ein
Vergleich der beiden Figuren zeigt, dass das Wasserzeichenbit längere Läufe derselben
Bitwerte in das codierte Signal z einführt, was eine Anzeige einer
Zunahme des Quantisierungsrauschens ist. Das Wasserzeichen sorgt
ebenfalls dafür,
dass in den Integratoren große Signalamplituden
auftreten, insbesondere in dem Ausgangssignal c des dritten Integrators.
Offenbar gilt dies nur, wenn das Wasserzeichenbit und das "normale" Ausgangsbit einen
entgegengesetzten Wert haben.
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Die 10A–10D zeigen das codierte Signal z
und das Ausgangssignal c des dritten Integrators unter mehreren
Bedingungen. Die in den 10A und 10B dargestellten Wellenformen
sind die gleichen wie die bereits in den 8 und 9 dargestellten entsprechenden
Wellenformen, d. h. ohne bzw. mit dem Wasserzeichenbit 90. 10C zeigt den Effekt der
Einstellung von Vorgriffbits 91 und 92 auf "+1" bzw. "–1". Durch einen Vergleich mit der 10B ist ersichtlich, dass
die Amplitude des Ausgangssignals des dritten Integrators reduziert
ist und die Länge
von aufeinander folgenden Einsen in dem codierten Signal verkürzt ist.
Auf entsprechende Weise wird der Quantisierungsfehler reduziert. 10D zeigt, dass die Leistung
des Sigma-Delte Modulators noch weiter verbessert wird durch eine
andere Einstellung der Vorgriffbits, und zwar dadurch, dass die
beiden Vorgriffbits 91 und 92 auf "+1" gesetzt werden.
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Der Algorithmus der Bestimmung, welche Kombination
von Vorgriffbits die beste Codierqualität ergibt, kann derselbe sein
wie derjenige, der bereits für
Delta Modulatoren anhand der 5 beschrieben worden
ist. Das heißt,
dass die Qualität
Q(c) der Codierung einer bestimmten Sequenz von Eingangsabtastwerten
(beispielsweise x0..x20)
für mehrere
Kombinationen c von Vorgriffbits (beispielsweise z0..z2) bestimmt wird. Die Ausgangssequenz entsprechend der
höchsten
Codierqualität
Q wird danach selektiert. Weil das decodierte Signal in dem Sigma-Delta
Modulator nicht verfügbar
ist, ist der statische Gesamtfehler ein weniger interessantes Kriterium
für Codierqualität. Es hat
sich herausgestellt, dass die nachfolgenden Parameter sehr geeignet
sind um die Codierqualität
Q darzustellen. Sie haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie
auf einfache An und Weise berechnet werden können.
- – Der längste Lauf
aufeinander folgender gleicher Werte in der Sequenz z0..z20. Die genannten längsten Läufe sind in den 10B–10D durch
R bezeichnet. Die Sequenz mit der "kürzesten längsten" Lauf wird danach
selektiert. Offenbar ist die Sequenz, für die R = 4 ist (10D) die beste Wahl in dem
vorliegenden Beispiel.
- – Die
Spitzenamplitude, die in einem bestimmten Integrator auftritt. Die
Spitzenamplitude in dem dritten Integrator ist in 10B–10D durch V bezeichnet. Die
Sequenz mit der niedrigsten Amplitude wird danach selektiert. Auch
hier stellt es sich wieder heraus, dass die in 10D dargestellte Sequenz die beste Wahl
ist. Es hat sich herausgestellt, dass der dritte Integrator sehr
geeignet ist, sogar wenn ein Filter höherer Ordnung (> 3) verwendet wird.
- – Die
mittlere Abweichung der Signalwerte in einem bestimmten Integrator.
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Ein weiteres Kriterium zum Selektieren
einer Kombination von Vorgriffbits kann das Vorhandensein (oder
das Fehlen) von Überlauf
in einem bestimmten Integrator. Weil Sigma-Delta Modulatoren sehr
empfindlich sind für
Eingangssignalpegel (dies im Gegensatz zu Deltamodulatoren, die
empfindlich sind für
Eingangssignalneigungen), kann Überlauf auf
einfache Weise in Reaktion auf Integration eines Wasserzeichenbits
auftreten. Wie bereits anhand der 7 erwähnt, werden
die Integratoren durch einen Beschneidemechanismus vor Überlauf
geschützt, der
das Ausgangssignal jedes Integrators auf einem maximalen Wert hält.
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Die 11A–11C zeigen das codierte Signal z
und das Ausgangssignal c des dritten Integrators unter Beschneideumständen. Auch
hier ist das Eingangssignal wieder 0,5 V DC. Als Referenz zeigt 11A die Signale ohne Wasserzeichen.
In 11B ist in dem codierten
Signal ein Wasserzeichenbit 95 integriert. Die Position
weicht einigermaßen
ab von der Position des Wasserzeichenbits 90 in den vorhergehenden
Beispielen ab. Das Bezugszeichen 96 bezeichnet das Beschneiden
des dritten Integrators durch Integration des Wasserzeichenbits 90.
In einer Ausführungsform
der Modifikationsschaltung werden verschiedene Kombinationen von
Vorgriffbits getestet, bis eine Kombination gefunden worden ist,
in der Beschneidung nicht länger
auftritt. Ein Beispiel davon ist in 11B dargestellt,
worin der Effekt der Einstellung des Vorgriffbits 97 auf "+1" gezeigt wird.
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Zusammenfassend: es wird ein Verfahren und
eine Anordnung zum Anbringen eines Wasserzeichens in einem Audio-
oder Videosignal beschrieben. Das Signal wird von einem Codierer
codiert, der eine Rückkopplungsschleife
umfasst zur Steuerung des Codierungsprozesses, wie ein DPCM-Codierer oder
ein (Sigma) Deltamodulator. Das Wasserzeichen wird durch Midifikation
selektierter Abtastwerte des codierten Signals integriert. Die genannte
Modifikation wird durchgeführt,
bevor das codierte Signal zurückgekoppelt
wird, so dass Quantisierungsfehler, die durch das integrierte Wasserzeichen
eingeführt werden,
durch nachfolgende Codiervorgänge
eliminiert werden. Außerdem
werden ein oder mehrere Abtastwerte, die dem selektierten Abtastwert
vorhergehen, ebenfalls modifiziert, und zwar derart, dass der durch
das Wasserzeichen induzierte Fehler weiterhin reduziert wird. Dies
wird dadurch erreicht, dass "vorgegriffen" wird, welche vorhergehenden
Modifikationen von Abtastwerten (oder welche Kombination derselben)
die beste Codierqualität
ergeben.