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TECHNISCHER BEREICH
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Anlage einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung bezieht sich besonders darauf, schädliche Emissionen
eines Dieselmotors zu reduzieren, welcher mit einem System ausgerüstet ist,
das die Rückführung von
Abgasen in den Einlass des Motors vorsieht, ein sogenanntes EGR-System
("Exhaust Gas Recirculation" beziehungsweise "Abgasrückführung"). Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In Verbindung mit Lastkraftwagen,
die von einem Dieselmotor angetrieben werden, besteht ein allgemeiner
Bedarf zur Reduzierung, soweit wie möglich, der Emission von schädlichen
Verunreinigungen aus den Motorabgasen. Diese Emissionen sind in
erster Linie Stickoxidverbindungen (NOX), Kohlenmonoxid
(CO) und Kohlenwasserstoffe (HC). Um diese Emissionen zu reduzieren,
können
verschiedene Maßnahmen
ergriffen werden. Es ist zum Beispiel bereits bekannt, dass die
Konstruktion der Verbrennungskammer im Zylinder des Motors und der
Einspritzvorgang des Kraftstoffs so vorgenommen werden können, dass
die Emissionen minimiert werden. In den Fällen, in welchen der Motor
mit einem Turbolader ausgerüstet
ist, können
die NOX-Verbindungen durch Kühlung der
Ansaugluft des Motors verringert werden (bekannt als "Intercooling" beziehungsweise "Ladeluftkühlung").
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In Verbindung mit Benzinmotoren werden
die Abgase üblicherweise
mittels eines in der Abgasanlage eingebauten Katalysators gereinigt.
Da ein Dieselmotor mit einem Luftüberschuss betrieben wird, ist der
Dreiwegekatalysator nicht für
die Reduzierung von NOX-Verbindungen aus
einem Dieselmotor verwendbar.
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Aufgrund der zunehmenden Umweltvorschriften
und zu erwartenden zukünftigen
gesetzlichen Forderungen ist der Bedarf zur Reduzierung der Emissionen,
in erster Linie von NOX-Verbindungen, von
Dieselmotoren immer stärker
geworden. In diesem Zusammenhang ist bereits bekannt, dass die Menge
von NOX-Verbindungen von einem Dieselmotor
durch die Ausrüstung
mit einem sogenannten EGR-System (Exhaust Gas Recirculation beziehungsweise
Abgasrückführung) verringert
werden kann, mit welchem eine bestimmte Menge von Abgasen aus dem
Auslass des Motors in seinen Einlass zurückgeführt wird. Die in einem Dieselmotor
erzeugte Menge von NOX-Verbindungen ist
prinzipiell proportional zu der Temperatur innerhalb der Verbrennungskammer,
und bei Verwendung eines EGR-Systems kann die lokale Temperatur
während
der Verbrennung durch Verdünnung
mit Abgasen (CO2 und H2O)
gesenkt werden. Dieses führt
dann wieder zu einer geringeren Bildung von NOX.
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Ein Dieselmotor kann mit einem EGR-System
ausgerüstet
werden, indem eine separate Verbindungsleitung zwischen dem herkömmlichen
Abgasauslass des Motors und einer Stelle nahe am Frischlufteinlass
des Motors hergestellt wird. In dieser Leitung ist ein steuerbares
Ventil angeordnet, wobei dieses Ventil weiterhin an eine Steuereinheit
angeschlossen ist. In Abhängigkeit
von den bestehenden Betriebszuständen
des Motors, besonders in Bezug auf seine Drehzahl und Belastung,
wird die Steuereinheit den Öffnungswinkel
des Ventils festlegen, das heißt:
die Menge von EGR-Gasen, die in den Einlass des Motors zurückgeführt wird.
Eine bestimmte Menge von EGR-Gasen wird darin vom Auslass des Motors
seinem Einlass durch den Auslassdruck zugeführt, welcher im Allgemeinen
höher als der
Einlassdruck ist, womit so ein natürlicher "Druckantrieb" beziehungsweise ein Druckgefälle zum
Antrieb für
die EGR-Gase geschaffen wird.
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In den Fällen, in welchen ein Dieselmotor
mit einem EGR-System ausgerüstet
ist und zusammen mit einer Turboladervorrichtung betrieben wird,
entsteht ein Problem dadurch, dass für die meisten der Betriebspunkte
hinter dem Kompressor des Turboladers (das heißt: an der Stelle des Einlassverteilers beziehungsweise
Ansaugkrümmer
des Motors, wo die einströmende
Frischluft dem Motor zugeführt wird)
ein höherer
Druck herrscht als im Abgasauslass des Motors. Dieses bedeutet dann
wieder, dass eine Rückführung der
EGR-Gase nicht möglich sein
wird, da kein natürlicher
Druckantrieb beziehungsweise Druckgefälle vom Auslass des Motors
zu seinem Einlass vorhanden ist. Auf diese Weise kann keine EGR-Gasströmung in
den Motor eingeblasen werden.
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In Übereinstimmung mit der bekannten
Technik kann dieses Problem dadurch gelöst werden, indem der Turbolader
mit einer variablen Turbinengeometrie ausgestattet wird. Eine Vorrichtung,
die diese Lösung
verwendet, wird in der Patentschrift JP-08270454 A beschrieben,
wobei ein Dieselmotor mit einem Turbolader offenbart wird, der dann
wieder einstellbare Leitschaufeln aufweist, die in Abhängigkeit
von den Betriebszuständen
des Motors mittels einer Steuereinheit in eine bestimmte Lage verstellt werden
können.
Auf diese Weise kann ein genügend hoher
Druck im Auslass des Motors erzeugt werden, wodurch eine erforderliche
Menge an EGR-Gasen in den Einlass zurückgeführt werden kann.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser
bekannten Vorrichtung bezieht sich auf die Tatsache, dass es einen
verschlechterten Gasaustausch im Motor mit sich bringen wird. Folglich
macht dieses Vorrichtungen für
den Motor erforderlich, welche in einem mit einem Turbolader ausgerüsteten Dieselmotor
eine Strömung
von EGR-Gasen ohne verschlechterten Gasaustausch vorsehen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
ist die Schaffung einer verbesserten Anlage für eine Brennkraftmaschine,
insbesonders ein Dieselmotor, der mit einem EGR-System und einem
Turbolader ausgerüstet
ist, wobei diese Vorrichtung einen genügend hohen Druckantrieb beziehungsweise
Druckgefälle
für die
EGR-Gase bereitstellt, um so eine Reduzierung der NOX Emissionen
des Motors zu erhalten. Dieses Ziel wird durch eine Anlage erreicht,
deren Eigenschaften in dem angefügten
Anspruch 1 festgelegt sind. Dieses Ziel wird ebenfalls durch ein
Verfahren erreicht, dessen Eigenschaften in dem angefügten Anspruch
9 festgelegt sind.
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Die erfindungsgemäße Anlage ist für eine Brennkraftmaschine
vorgesehen, welche umfasst: mindestens einen Zylinder, einen Einlass
für die
Versorgung mit Luft, einen Abgasauslass zum Ausströmen von
Abgasen, eine weitere Leitung für
die Rückführung von
Abgasen aus dem Auslass in den Einlass zur Reduktion von schädlichen
Emissionen der Maschine (in der Form von CO, NOX und
HC-Verbindungen), ein in dieser weiteren Leitung angeordnetes regelbares
Ventil und eine Turboladereinheit, welche ein erstes Mittel zur
Energieaufnahme aus den Abgasen und ein Mittel zur Komprimierung
von Luft zu dem Einlass umfasst. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein zweites Mittel zur Energieaufnahme aus den Abgasen
enthält,
welches in Strömungsrichtung
hinter dem ersten Mittel angeordnet ist, um einen Druck in dem Auslass
aufzubauen, welcher den Druck in dem Einlass übersteigt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann die Maschine mit einem EGR-System und einem System
zur weiteren Energieaufnahme aus den Abgasen ausgerüstet sein, welches
diese Energie dieser Maschine auf die Kurbelwelle der Maschine zurückführt. Auf
diese Weise wird gewährleistet,
dass der erforderliche Druckantrieb beziehungsweise Druckgefälle auf
der Abgasseite aufgebaut wird, ohne dass die Leistungsfähigkeit
der Maschine beeinträchtigt
wird, da der verschlechterte Gasaustausch durch die weitere Energieaufnahme
von den Abgasen und der Rückführung auf
die Kurbelwelle kompensiert wird.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den begleitenden Unteransprüchen
beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die Erfindung wird im Folgenden mit
Bezug auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
und auf die beigefügte
Zeichnung detaillierter beschrieben, welche eine erfindungsgemäße Anlage
in schematischer Form darstellen.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORM
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine Anlage gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche besonders für
eine Brennkraftmaschine in der Ausführung eines Dieselmotors verwendet
werden kann. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Dieselmotor 1 für
den Einsatz in einem Lastkraftwagen vorgesehen und beinhaltet sechs
Zylinder 2. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine spezielle
Anzahl von Zylindern oder eine spezielle Zylinderkonfiguration beschränkt.
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In vorbekannter Weise ist der Motor 1 mit
einem Einlassverteiler 3 beziehungsweise Ansaugkrümmer ausgerüstet, welchem
Luft von der Atmosphäre über ein
Einlassrohr 4 zugeführt
wird. Die Einlassluft beziehungsweise Ansaugluft wird dann auf die
verschiedenen Zylinder 2 aufgeteilt. Weiterhin wird den
Zylindern 2 durch eine korrespondierende Anzahl von Kraftstoffeinspritzeinheiten 5,
von welchen jede an einer zentralen Steuereinheit 6 über eine
elektrische Verbindung 7 angeschlossen ist, Kraftstoff zugeführt. Die
Steuereinheit 6 ist vorzugsweise computergestützt und
dient in einer bekannten Weise zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzeinheiten 5,
so dass zu jedem Zeitpunkt der Motor 1 mit einem geeigneten
Kraftstoff-/Luftgemisch versorgt wird.
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Während
des Betriebs des Motors 1 dient die Steuereinheit dazu,
die jeweilige Kraftstoffeinspritzeinheiten 5 so zu steuern,
dass das Kraftstoff-/Luftgemisch, mit dem der Motor 1 versorgt
wird, zu jedem Zeitpunkt den herrschenden Betriebszuständen angepasst
wird. Die Kraftstoffversorgung wird hiermit in einer allgemein bekannten
Weise erhalten, das heißt: in
Abhängigkeit
von einer Vielzahl von Parametern, welche die Betriebszustände des
in Fragen kommenden Motors 1 und des Fahrzeugs repräsentieren.
Beispielsweise kann die Steuerung in Abhängigkeit von der aktuellen
Drosselklappenstellung, der Drehzahl und der Belastung des Motors
vorgenommen werden.
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Jeder Zylinder 2 ist mit
einem Abgasauslass 8 versehen. Zusammen münden die
Abgasauslässe 8 in
ein Abgassammelrohr 9 beziehungsweise Abgaskrümmer, welches
dann in ein Abgasrohr 10 weiterführt. Dieses Abgasrohr verläuft über eine
Turboladereinheit 11, welche als solche im Wesentlichen konventionell
ausgeführt
ist. So umfasst die Turboladereinheit 11 ein Mittel zur
Energieaufnahme aus den Abgasen in Form einer Turbine 12,
welche in dem Abgasrohr 10 angeordnet ist und von der Abgasströmung durch
das Abgasrohr 10 hindurch gedreht wird. Als einen Alternative
zu der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform, die so gestaltet
ist, dass die Abgasauslässe 8 in
ein einzelnes Abgasrohr 10 münden (bekannt als "Einzeleinlass"), können die Abgasauslässe in zwei
Gruppen angeordnet werden, wodurch die Abgasleitung dann aus zwei
Rohren besteht, die in die Turbine 12 führen (bekannt als "Zwillingseinlass").
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Die Turbine 12 ist auf einer
Welle 13 angeordnet, auf welcher ein Kompressor 14 in
gleicher Weise angeordnet ist. Die durch die Turbine 12 aufgenommene
Energie aus der Abgasströmung
wird so auf den Kompressor 14 übertragen, welcher dazu dient,
die angesaugte Luft in das Einlassrohr 4 des Motors 1 zu
verdichten. Auf diese Weise kann eine erhöhte Kraftstoffmenge dem Motor 1 zugeführt werden,
wodurch seine Leistung erhöht
werden kann.
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Der Motor 1 ist weiterhin
mit einer Vorrichtung zur Rückführung einer
bestimmten Menge von Abgasen in die Einlassseite des Motors 1 ausgerüstet. Gemäß dem, was
in der Einleitung diskutiert wurde, ist ein EGR-System ("Exhaust Gas Recirculation" beziehungsweise
Abgasrückführung) als
solches vorbekannt. Gemäß der Ausführungsform
ist deshalb eine weitere Leitung in der Gestalt einer EGR-Leitung 15 an
das Abgasrohr 9 angeschlossen, und zwar an einer Stelle
in Strömungsrichtung
vor der Turbine 12. Die EGR-Leitung 15 knickt
in das Einlassrohr 4 ab, und zwar an einer Stelle in Strömungsrichtung
vor dem Einlassverteiler 3 des Motors 1. Längs der EGR-Leitung 15 ist
ein regelbares Ventil 16 angeordnet, welches an der Steuereinheit 6 über eine
weitere Verbindung 17 angeschlossen ist. Entsprechend dem
nun im Folgenden detaillierter Beschriebenen dient die Steuereinheit 6 dazu,
in Abhängigkeit
von den aktuellen Betriebszuständen
das Ventil 16 in eine geschlossene, geöffnete oder teilweise geöffnete Stellung
zu verstellen. In Abhängigkeit
von der Stellung des Ventils 16 wird so eine entsprechende
Menge von Abgases in den Einlassverteiler 3 über die EGR-Leitung
zurückgeführt werden.
Durch die Rückführung dieser
EGR-Gase in den Einlassverteiler 3 wird während der
Verbrennung in dem jeweiligen Zylinder 2 eine Reduzierung
der Temperatur erlangt, wobei die NOX Erzeugung
im Zylinder 2 verringert wird.
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Die NOX Erzeugung
in dem jeweiligen Zylinder 2 ist temperaturabhängig, und
es ist deshalb wünschenswert,
die Temperatur der Gase (das heißt: einschließlich Luft
und rückgeführte EGR-Gase),
die in den Motor 1 kommen, soweit wie möglich zu senken. Zu diesem
Zweck ist die EGR-Leitung 15 mit einem Kühler 18 versehen,
dessen Funktion es ist, die in den Einlassverteiler 3 zurückgeführten EGR-Gase zu
kühlen.
Hierzu beinhaltet der Kühler 18 einen Rohrwendel 19,
durch welchen ein geeignetes Kühlmittel
fließt.
Vorzugsweise ist dieses Kühlmittel
das herkömmliche
Kühlmittel
für den
Motor 1, aber es kann auch Luft für diese Kühlung zur Verwendung kommen.
Mittels dieses Kühlers 18 können die EGR-Gase
gekühlt
werden, was weiterhin zur Reduktion der erzeugten Menge von NOX-Verbindungen beiträgt.
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Das Einlassrohr 4 ist mit
einem weiteren Kühler 20 (bekannt
als "Intercooler" beziehungsweise "Ladeluftkühler") ausgerüstet, welcher
zur Kühlung
der durch den Kompressor 14 gelieferten komprimierten Luft
verwendet wird. Dieses trägt
ebenfalls zur Reduktion der erzeugten Menge von NOX-Verbindungen
bei, die im Motor 1 erzeugt werden. Der zweite Kühler 20 ist
vorzugsweise für
Luftkühlung
vorgesehen, was schematisch durch das Bezugszeichen 21 angedeutet
ist.
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Erfindungsgemäß wird eine zweite Turbine 22 verwendet,
um Energie von den Abgasen aufzunehmen. Die den Motor 1 verlassenden
und durch die erste Turbine 12 hindurchströmenden Abgase werden
somit auch durch die zweite Turbine 22 geleitet, welche
dadurch in Drehungen versetzt wird. Zu diesem Zweck ist die zweite
Turbine 22 drehbar auf einer weiteren Welle 23 angeordnet.
Nachdem die Abgase einen Teil ihrer Energie auf die zweite Turbine 22 übertragen
haben, werden sie hinaus in die Atmosphäre geleitet, vorzugsweise über einen
Schalldämpfer
(nicht dargestellt).
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Außerdem ist die zweite Turbine 22 mit
der Ausgangskurbelwelle 24 des Motors 1 über eine Kraftübertragung 25 verbunden,
die nicht in allen Einzelheiten dargestellt ist und in der Zeichnung
mit einer gestrichelten Linie angedeutet wird. Die Kraftübertragung 25 ist
vorzugsweise von mechanischer Ausführung mit einem Getriebe, welches
die Welle 23 mit der Kurbelwelle 24 verbindet.
Die Kraftübertragung
ist überdies
mit einer Getriebeuntersetzung zur Umsetzung der Drehzahl der zweiten
Turbine 22 auf eine geeignete Drehzahl für die Kurbelwelle 24 versehen.
Auf diese Art und Weise wird Leistung zwischen der zweiten Turbine 22 und
der Kurbelwelle 24 übertragen,
das heißt,
dass ein bestimmter Betrag an Energie in den Verbrennungsgasen aus
der Abgasströmung
wiedergewonnen und als zusätzliche
Leistung für
die Kurbelwelle 24 verwendet werden kann.
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Ein System für einen Motor mit einer Turboladereinheit,
die zur Energieaufnahme eines bestimmten Betrages an Energie aus
den Abgasen ausgebildet ist und diese Energie zurück auf die
Kurbelwelle des Motors leitet, wird üblicherweise als ein "Turboverbund"-System bezeichnet.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung
der zwei Turbinen 12, 22, welche hintereinander
angeordnet sind, wird beim Betrieb des Motors 1 auf der
Auslassseite des Motors 1 ein Druck erreicht, der höher ist
als der Druck auf seiner Einlassseite. So wird ein hinreichender
Druckantrieb beziehungsweise Druckgefälle für die Rückführung von EGR-Gasen in den
Einlassverteiler 3 erlangt, ohne dass die Leistungsfähigkeit
des Motors 1 beeinträchtigt
wird. Hierbei wird ein Teil der Energie benutzt, die in den Abgasen
enthalten ist, um diese als eine zusätzliche Leistung auf die Kurbelwelle 24 zu übertragen,
anstatt diese Energie in die Atmosphäre abzuleiten und somit zu
verlieren.
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Gemäß dem oben Beschriebenen, beinhaltet die
Erfindung ein regelbares Ventil 16 in Verbindung mit der
Steuereinheit 6. Abhängig
von den aktuellen Betriebszuständen
des Motors 1 und des Fahrzeugs im Allgemeinen, wird das
Ventil 16 derart verwendet, dass eine bestimmte Menge von
Abgasen aus den jeweiligen Auslässen 8 des
Motors 1 zurück
in den Einlassverteiler geleitet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Ventil 16 aus einem elektronisch geregelten
Ventil, welches mittels der Steuereinheit 6 stufenlos zwischen
einem geöffneten
und einem geschlossenen Zustand verstellt werden kann. Durch eine
bestimmte Einstellung des Öffnungsbereiches
des Ventils 16 in der EGR-Leitung 15 wird eine korrespondierende
Strömungsgröße von EGR-Gasen
in den Einlassverteiler 3 erreicht.
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Zur Steuerung des Ventils 16 ist
die Steuereinheit 6 so ausgebildet, dass sie die Drehzahl
und Last (Drehmoment) des Motors feststellt, und dass sie in Abhängigkeit
von diesen Parametern die gewünschte
Menge von EGR-Gasen errechnet, die in den Einlassverteiler zurückgeführt werden
sollen. Diese Menge von EGR-Gasen wird vorzugsweise in der Steuereinheit 6 anhand
einer abgespeicherten Tabelle ermittelt, welche die erforderliche
Menge von EGR-Gasen als eine Funktion von Drehzahl und Last angibt.
In Abhängigkeit
von dem errechneten Wert der Menge von EGR-Gasen wird das Ventil 16 in
eine zugehörige
Stellung über
ein Signal von der Steuereinheit 6 gebracht.
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In Verbindung mit der Rückführung von EGR-Gasen
muss die zurückgeführte Menge
in Bezug auf vorherbestimmte Grenzwerte für Ruß und Kohlenmonoxid angepasst
werden, welche mit den Abgasen frei werden. Da die EGR-Rückführung die Menge
von verfügbarer
Luft im Einlass des Motors reduziert, muss festgestellt werden,
dass die Luftmenge in Bezug auf die angeführten Grenzwerte ausreichend
ist.
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Mit Hilfe des oben beschriebenen
Ventils 16, welches stufenlos in eine gewünschte Stellung
gebracht werden kann, wird eine sehr große Variation des Öffnungsbereiches
des Ventils 16 zwischen verschiedenen Extrema der Betriebszustände des
Motors 1 erreicht. Diese Variation wird für die Anlage
gemäß der Ausführungsform
gefordert, wobei Energie von der zweiten Turbine 22 auf
die Kurbelwelle 24 übertragen
wird, da die Druckdifferenz zwischen der Auslassseite und der Einlassseite
in einem hohen Maß als
eine Funktion der Motorbelastung variiert. Als ein Vergleich kann
angeführt
werden, dass diese Druckdifferenz erheblich mehr variiert als bei
vorher bekannten Systemen, die Turboladereinheiten mit veränderlicher
Turbinengeometrie aufweisen. Mittels der erfindungsgemäßen Steuerung
des Ventils 16 kann eine korrekte Strömung von EGR-Gasen ermittelt
werden, welche im Wesentlichen unabhängig von dem Betriebszustand
des Motors 1 ist.
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Neben der Steuerung des Ventils 16 als Funktion
der Drehzahl und der Last beziehungsweise des Drehmoments des Motors 1 kann
die Steuereinheit 6 auch eine Funktion aufweisen, das Ventil 16 in Abhängigkeit
von anderen Parametern zu steuern. Zum Beispiel können Transienten
in Betracht kommen, um unerwünschtes
Knallen und Rauchentwicklung im Abgas des Motors 1 zu vermeiden.
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Außerdem weist die Steuereinheit 6 auch eine
Funktion zur Ermöglichung
der Steuerung der Einspritzzeiten der jeweiligen Kraftstoffeinspritzeinheiten
5, im Wesentlichen unabhängig
von der vorherrschenden Drehzahl und Last. Für die Steuerung des Ventils 16 ist
es die Hauptsache, dass die Strömung
des EGR-Gases für
ein Optimum an Reduktion von NOX-Emissionen
eingestellt wird. Dann wird der Einspritzzeitpunkt für ein Minimum
an Kraftstoffverbrauch festgelegt, jedoch ohne das gegebene NOX-Niveau zu überschreiten. Hierbei findet
Anwendung, dass der Einspritzzeitpunkt so früh wie möglich gesetzt wird, da dieses
in bekannter Weise den Kraftstoffverbrauch des Motors 1 verringert.
Weiterhin kommt zur Anwendung, dass je größer die vorgesehene Strömung von
EGR-Gasen ist, je früher
liegt der mögliche
Einspritzzeitpunkt für
ein gegebenes NOX-Niveau.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist
jeder Zylinder 2 des Motors 1 mit zwei Einlassventilen
(nicht dargestellt) versehen, durch welche Luft und EGR-Gase angesaugt
werden. Der Grund ist, dass der erfindungsgemäße Motor 1 ein genauso großes Kraftstoff-/Luftgemisch benötigt wie
ein Motor ohne EGR-Rückführung, um
eine gute Verbrennung ohne große
Mengen von Rauch im Abgas des Motors 1 zu erlangen. Dieses
wiederum bringt es mit sich, dass eine größere Gasströmung (das heißt die frische
Ansaugluft zusammen mit den EGR-Gasen) in den Motor 1 gesaugt
werden muss. Um nun die Strömungseigenschaften
nicht zu verschlechtern und den Druckabfall über den Motor 1 zu
vergrößern, ist es
gemäß der Erfindung
ein Vorteil, den Motor 1 mit zwei Einlassventilen pro Zylinder 2 zu
versehen, das heißt,
zwei relativ kleine Einlassventile anstelle eines relativ großen Einlassventils.
Es ist auch ein Vorteil von einem überzeugenden Gesichtspunkt
aus, zwei kleinere Ventile anstelle eines großen Ventils zu verwenden.
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Die Erfindung ist nicht auf das oben
beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sie kann im Rahmen der beigefügten
Patentansprüche variieren.
Zum Beispiel kann das Ventil 16 in der Ausführung eines
EIN/AUS-Typs ausgebildet sein, das heißt, es kann nur in einen geöffneten
oder geschlossenen Zustand verstellt werden.
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Als eine Alternative zu dem oben
beschriebenen elektronisch geregelten Ventil 16 kann das Ventil
als ein pneumatisch geregeltes Ventil ausgebildet sein. In einem
solchen Fall kann die Steuereinheit 6 so ausgelegt sein,
dass sie ein elektromagnetisches Ventil (nicht dargestellt) (bekannt
als PWM-Ventil) betätigen
kann, um Luft von einer Druckluftquelle (nicht dargestellt) bei
Aktivierung hindurchströmen
zu lassen. Mittels dieser Druckluft kann das Ventil aktiviert werden,
um eine gewünschte
Stellung einzunehmen.
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Anstelle der Verwendung eines einzigen
regelbaren EGR-Ventils 16 können zwei oder mehrere solcher
regelbaren Ventile gemäß einer
alternativen Ausgestaltungsform zur Anwendung kommen. Zum Beispiel
können
die Abgasauslässe 8 in
zwei Gruppen von jeweils drei Auslässen aufgeteilt werden, wobei
zwei Rohre zur Turbine 12 führen, anstelle einer Konstruktion
der Abgasauslässe 8 zur
Mündung
in ein einziges Abgasrohr 10 (vergleiche Zeichnung). Wenn
zwei solcher Gruppen verwendet werden, strömen Abgase durch jede dieser
Gruppen (jeweils von drei Zylindern aus) zu einem Abgasrohr hin,
welches mit einem EGR-Ventil versehen ist. Überdies dient die Steuereinheit 6 dazu,
die zwei EGR-Ventile unabhängig
voneinander zu steuern. Für
eine Erweiterung der Funktion in diesem Fall schließen die
zwei EGR-Ventile Ventile mit einer EIN/AUS-Steuerung ein, welche
aus einem relativ kleinen EGR-Ventil und einem relativ großen EGR-Ventil
bestehen können. Auf
diese Weise werden drei unterschiedliche Zustände festgelegt, die davon abhängen, ob
jedes Ventil geöffnet
oder geschlossen ist. In Abhängigkeit davon,
welches Ventil von der Steuereinheit aktiviert wird, erhält man drei
unterschiedliche Größenordnungen
von EGR-Gasen, die von dem Motor geliefert werden.