DE697705C - Drehbohrmeissel - Google Patents

Drehbohrmeissel

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DE697705C
DE697705C DE1936Z0023592 DEZ0023592D DE697705C DE 697705 C DE697705 C DE 697705C DE 1936Z0023592 DE1936Z0023592 DE 1936Z0023592 DE Z0023592 D DEZ0023592 D DE Z0023592D DE 697705 C DE697705 C DE 697705C
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John Adolphus Zublin
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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Description

  • Drehbohrmeißel Die Erfindung hat einen Drehbohrmeißel für Tiefbohren wie für Ölbohrungen zum Gegenstand, der mit umlaufenden Schneidrollen ausgerüstet ist. Um mit derartigen Bohrmeißeln ein möglichst gutes Eindringen in -das Gebirge .zu erzielen, soll jeweils nur ein kleiner Teil der Schneidrollen mit dem Gebirge in Berührung kommen, da durch Erhöhung des Druckes je Oberflächeneinheit die Eindringtiefe der Zähne vergrößert wird. Andererseits ist es, um eine lange Lebensdauer des Meißels zu erzielen und dadurch die Bohrkosten innerhalb angemessener Grenzen zu halten, erforderlich, eine möglichst große ,Anzahl, von Schneidzähnen an dem Meißel vorzusehen. Man kann im allgemeinen sagen, daß die Lebensdauer eines Meißels proportional der Gesamtzahl und Größe der an das Gebirge angreifenden .Größe ist. Eine Vergrößerung der Gesamtzahl an. Zähnen führt jedoch im allgemeinen zu einer entsprechenden Zunahme der gleichzeitig schneidenden Zähne.
  • Bei einem bekannten Drehbohrmeißel mit mehreren auf einem drehbaren Schneidrollenträger angeordneten Schneidrollen ist dieser Träger so angeordnet, daß alle Schneidrollen gleichzeitig und dauernd mit dem Gebirge in Berührung sind. Zweck der Erfindung ist es, einen Drehbohrmeißel mit einer großen Anzahl von Schneidrollen zu schaffen, von denen jedoch immer nur ein kleiner Teil gleichzeitig wirksam ist, das heißt, in Berührung mit dem Gebirge steht, während der übrige Teil in Ruhestellung bleibt. Während also bei dem bekannten Meißel die Reserveschneidfläche nur auf einen Teil einer jeden Schneidrolle beschränkt ist, sind bei dem Gegenstand der Erfindung immer mehrere ganze Rollen außer Eingriff mit dem Gebirge.
  • Die Erfindung besteht darin, daß ein 'tellerförmiger Schneidrollenträger, auf dessen Umfangsfläche die Schneidrollen angeordnet sind, auf einer Drehachse angeordnet ist, die im wesentlichen senkrecht zur Bohrerachse liegt. Dadurch wird erreicht, daß die Größe der jeweils wirksamen Schneidfläche verringert, dagegen die Größe der Reservefläche vergrößert wird. Das bewirkt eine Erhöhung der Eindringgeschwindigkeit und Eindringtiefe sowie eine Vergrößerung der Lebensdauer des Meißels, weil immer nur ein kleiner Teil der gesamten Schneidrollen beansprucht wird. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird bei dem Abrollen der Schneidrollen an dem Gebirge durch die gleichzeitige Drehung des Bohrmeißels der Schneidrollenträger um seine Achse gedreht, so daß die einzelnen Schneidrollen nacheinander in die Schneidstellüng gebracht werden und dann wieder in die Ruhestellung zurückkehren.
  • Um dieUmlaufgeschwindigkeit der Schneidrollenträger beeinflussen zu können kann die Lage der Schneidrollenachsen zu der Trägerachse entsprechend gewählt werden. So können die Drehachsen der Schneidrollen zur Drehebene des Trägers geneigt sein oder auch in der Umlaufebene des Schneidrollenträgers liegen. Damit kann zu der reinen Wälz-Bewegung der Rollen noch eine Gleitbewegung hinzukommen.
  • Werden mehr als ein, beispielsweise zwei Schneidrollenträger verwendet, so werden diese zweckmäßig aufeinander gegenüberliegenden Seiten der Bohrerachse angeordnet. Dabei können weiter die Achsen der Träger zueinander seitlich versetzt oder zur Umlaufebene des Bohrers geneigt sein. In diesem Fall wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß die Schneidröllenträger sich gegeneinander über ein Kugellager abstützen. wobei die Kugellaufbahn auf dem einen Schneidrollenträger eine größere Breite besitzt, als dem entspricht.
  • Die Form und der Abstand zweier benachbarter Schneidrolllen auf jedem Träger kann weiterhin verschieden gestaltet werden, womit eine ungleichmäßige oder zickzackförmige Bahn der Schneidrollen in dem Gebirge entsteht, was einen besonders guten Wirkungsgrad zur Folge hat.
  • Zum Bespülen der Schneidrollen wie auch zum Ausspülen des Bohrloches wird zweckmäßig in dem die Schn.eidrollenträger tragenden : Schaft oberhalb der Schneidrollen ; zentral eine Düse angeordnet, die den austretenden Spülstrahl auf die Schneidrollen richtet. Um den Schneidröllenträger selbst können dann auch noch besondere Kanäle vorgesehen werden, die dafür sorgen, daß die Spülflüssigkeit um die Schneidrollen herumgeleitet wird.
  • Die Abbildungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Verwendung von zwei Schneidrollenträgern, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines Meißels gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen senkrechten Mittelschnitt durch den Meißel nach der Linie 2-2 der Fig. 3, Fig.3 einen waagerechten Schnitt durch den Meißel nach der Linie 3-3 der Fig. i, wobei dieser um gö° im Uhrzeigersinn. gedreht wurde, Fig. q. eine Ansicht des Meißels, von der Fig. i aus von rechts gesehen; Fig. 5 und 6 waagerechte Schnitte ähnlich ,,demjenigen der Fig.3, welche verschiedene Ausführungsformen des Meißels zeigen, Fig. 7 eine Seitenansicht eines Schneidrollenträgers, bei der Teile weggebrochen gezeichnet sind; um die Bauart zu zeigen, Fig. ä eine Seitenansicht der Schneidrollenträger mit verschiedenen Schneidrollen, Fig. 9 ein Diagramm, aus dem die an den Trägern angreifenden und die Drehung desselben bewirkenden Kräfte zu entnehmen sind, und Fig. io einen senkrechten Teilschnitt durch eine ändere Ausführungsform des Meißels. In dem Schaft io, der mit dem Gewindebolzen ii an einem Bohrgestänge befestigt werden kann, sind zwischen den beiden Schenkeln 12 die zwei Schneidrollenträger 14. und 16 drehbar angeordnet. Auf dem Umfang eines jeden dieser Träger ist eine Mehrzahl von Schneidrollen 18 drehbar angeordnet.
  • Zur Lagerung der S.chneidrollen dienen die konischen Lagerzapfen 2o, die in den Schenkeln 12 durch konische Bolzen 21 gehalten werden, die an einem Ende Gewinde tragen und in, die Lagerzapfen 2o eingeschraubt sind. Die Lagerzapfen 2o sind gegen Verdrehung mit Hilfe einer am größeren Ende des Zapfens vorstehenden Nabe 2o", welche an den Seiten abgeflacht ist, gesichert. Jeder Schenkel 12 besitzt einen waagerecht verlaufenden Längsschlitz 12a, der so bemessen ist, daß er die abgeflachte Seite der Nabe 20a aufnehmen kann, so daß eine Drehung des Lagerzapfens 2o verhindert wird. Damit wird gleichzeitig ein Herausfallen der Träger verhindert, auch wenn einer oder beide konische Bolzen 2i brechen. Jeder Schenkel 12 trägt ferner eine vorstehende U-förmige Nabe 12v, gegen welche die Stirnseite des kegelförmigen Lagerzapfens um die Nabe 2o herum anliegt, wenn der Bolzen 21 angezogen t ist. So können sich also die Träger um zur Bohrerachse senkrechte Achsen in lotrechten Ebenen drehen, wenn der Bohrmeißel seine normale lotrechte Stellung einnimmt. Die Kegel 2o können gleichachsig oder auch, wie in den Zeichnungen dargestellt, gegeneinander versetzt liegen, worauf weiter: unten näher eingegangen wird.
  • Uni- den seitlichen Druck der Träger gegeneinander aufzunehmen, ist ein geeignetes Lager zwischen den Trägern 14 und 16 vorgesehen. Dieses Drucklager besteht aus einer ringförmigen Nut 2z in dem Träger 14 und einer entsprechenden ringförmigen Nut 23 in dem Träger i6. Die Nut 22 besitzt einen halbkreisförmigen Querschnitt, während die Nut 23 eine beträchtlich größere Breite aufweist, so daß die zwischen den beiden Nuten gehaltenen Kugeln 24 in der Nut 23 eine Radialbewegung ausführen können, welche durch die Exzentrizität der' beiden Träger bedingt ist.
  • Beim Zusammenbau des Meißels wird der Träger 1q. zunächst flach hingelegt und die Nut 22 mit Kugeln angefüllt, worauf der zweite Träger 16 auf den ersten gelegt wird, so daß die Kugeln 24 in ihrer Lage gehalten werden. Dann wird ein kegelförmiger Lagerzapfen 2o in jeden der Träger eingesetzt und die ganze Anordnung seitlich in den Raum zwischen den-Schenkeln z2 geschoben, wobei die Naben der Lagerzapfen in der beschriebenen Weise, in den Sehlitzen iga gleiten. Die beiden Schneidrollenanordnungen werden dann in ihrer Lage gesichert, indem man die Bolzen 21 durch das konische Loch eines jeden Schenkels 12 einführt und die Bolzen so weit anzieht, bis ihre konischen Köpfe fest gegen die Öffnungen anliegen und die Lagerzapfen somit fest gegen die Innenfläche 12b der Schenkel gedrückt werden. Ein- Splint 26 ist vorher mit dem abgerundeten Kopf nach innen in jeden Bolzen 21 eingesetzt worden. Wenn dann der konische Bolzen 21 richtig angezogen ist, werden die Enden des Splintes nach außen umgebogen, so daß sie sich in die Schlitze 27 und 28 des konischen Bolzens 2i ,und des Schaftes legen, wie aus Fig. i zu entnehmen ist, und der konische Bolzen gegen Drehung gesichert ist.
  • Jeder Schneidrollenträger 14, 16 besteht aus einem im allgemeinen kreisförmig ausgebildeten radähnlichen Körper (Fig. 7), der eine- mittlere kegelförmige Lagerfläche 29 zur Aufnahme des Lagerzapfens 2o enthält, sowie eine ringförmige Nut 22 oder 23 auf einer Seite,. welche die Kugeln des zwischen den Trägern befindlichen Drucklagers hält, und eine Mehrzahl von radial verlaufenden Schlitzen 3o, die über den Umfang des Trägers verteilt sind. In jedem der Schlitze 30, welche im nachstehenden als Radialschlitze bezeichnet werden sollen, ist ein in radialer Richtung über den Träger vorstehender Schneidkopf 18 um einen Achsbolzen 32 drehbar angeordnet, wobei die Anordnung vorteilhaft so getroffen wird, daß nur ein sehr geringer Teil der Schneidrollen über die Ebenen der Seitenflächen des Trägers vorstellt. Die Bolzen 32 sind in Kerben 33 im Umfang des Trägers (Fig. 7) auf jeder Seite der radialen Schlitze eingesetzt und bei 34 angeschweißt. Die Schneidwerkzeuge i8 können beliebig geneigte Form und Durchmesser besitzen, doch werden sie vorteilhaft als zylindrische Rollen mit axial vorstehenden Zähnen ausgebildet. Abweichend von den in Fig. i bis 6 dargestellten Schneidrollen, welche alle die gleiche Größe und denselben Abstand besitzen, können auch Schneidrollen mit verschiedener axialer Bemessung und verschiedenem Abstand auf dem Träger angeordnet werden, wie aus Fig. 7 hervorgeht. Jeder oder auch alle Schneidrollen eines Trägers können ferner anders geformte Zähne besitzen. Fig.8 zeigt eine Schneidrollenanordnung mit Schneidrollen 35, die in Richtung des Umfanges verlaufende Zähne besitzen. In einigen Fällen kann es erwünscht sein, über den Umfang des Trägers abwechselnd verschieden ausgebildete Schneidrollen anzuordnen, je nach den besonderen Verhältnissen des zu durchbohrenden Gebirges.
  • Die Bolzen 32 können tangential zum Umfang des Trägers angeordnet sein (Fig. 7), so daß die Schneidrollenachsen in der Drehebene des Trägers und senkrecht zur Trägerachse liegen, jedoch die Drehachse des Trägers nicht schneiden.
  • Bei dem rechten Träger der Fig. 3 und ¢ und bei den Trägern der Fig. 6 sind dagegen die Achsbolzen 32 zur Drehebene des Trägers geneigt, trotzdem sie noch tangential zum Träger selbst verlaufen. Durch diese Neigung der Schneidrollen auf wenigstens einem Träger wird erreicht, daß die Zahneindrücke in dem Gebirge unter einem Winkel zueinander liegen oder sich kreuzförmig überdecken, wodurch der Wirkungsgrad der Schneidrolle verbessert wird.
  • Es ist bisweilen erwünscht, die Schneidrollen auf zu einander verschieden liegenden Achsen zu lagern. So zeigt Fig. 8 einen Träger mit zwei Gruppen von Achsen, welche innerhalb der gleichen Gruppe gleich, jedoch für die verschiedenen Gruppen unterschiedlich liegen. Die eine Gruppe, d. h. die Achsen der Schneidrollen 35, liegt in einer Drehebene' des -Trägers, während die andere Gruppe, d. h. die 'Achsen der Schneidrollen 18b, dazu geneigt ist.
  • Das obere Ende des Schaftes io enthält im Inneren einen Flüssigkeitskanal 38 (Fig.3), welcher die durch das Bohrgestänge zugeführte Flüssigkeit aufnimmt. Ein Teil der durch diesen Kanal .strömenden Flüssigkeit wird nach unten durch die Düse 39 auf die Schneidrollen ausgetragen, wenn diese unter der Düse vorbeiwandern und nicht in Berührung mit dem Gebirge stehen. Die Düse ist zentral zu dem. Meißel angeordnet, so daß die aus derselben austretende Flüssigkeit beide Träger gleich beaufschlagt. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, trifft der Flüssigkeitsstrom auf beide Schneidrollensätze 18 einseitig zur Achse auf, so daß die Schneidrollen um die Bolzen herumgewirbelt werden. Die Flüssigkeit erreicht daher- alle Teile. der Schneidrollen und bewirkt eine gründliche Säuberung, nachdem dieselben mit dem Gebirge in Berührung gekommen sind.
  • Der Rest der durch den Kanal 38 strömenden Flüssigkeit tritt auf der Seite des Meißels durch die Düse 4o aus und fließt durch den Kanal 41 abwärts zum Boden des Bohrloches, so daß das Bohrklein fortgespült wird. und zusammen mit dem aufsteigenden Spülstrom zur Oberfläche gelangt. Man erkennt, daß der auf der einen Seite offen ausgebildete-Kanal 41 so auf dem Schaft angeordnet ist, daß er sich in unmittelbarer Nähe der senkrechten Bohrlochwandung befindet. Die Bohrlochwändung wirkt daher als Verschluß für die offene Seite des Kanals, so daß die Spülflüssigkeit wenigstens teilweise in dem Kanal abgeschlossen ist und am unteren Ende desselben in der Nähe des Bohrlochbodens austritt.
  • Die Umspülung jedes Schneidkopfes wird dadurch noch verstärkt, daß Kanäle 44 in jedem Träger vorgesehen sind (Fig. 7), welche die Grundflächen der aüfeinanderfolgenden Schlitze 30 miteinander verbinden und so einen ununterbrochenen ringförmigen Kanal um den Träger herum bilden, wobei dieser Kanal die Spülflüssigkeit von den Schneidrollen wegführt, wenn der aus der Düse 39 austretende Spülstrom dieselben gereinigt hat. Eine Anzahl von Kanälen 45 führt von den Schlitzen zu der zentralen Öffnung 29 im Träger; um die Flüssigkeit zwecks Schmierung zu den Lagerflächen des kegelförmigen Zapfens 2o zu führen.
  • Wenn der Meißel in dem zu bohrenden-Loch sich dreht, laufen die Träger 14 und 16 in entgegengesetzter Richtung um: Dieser Zustand wird am besten verständlich; wenn man die Träger 14 und 16 mit zwei auf einer Achse lose drehbaren Rädern vergleicht.
  • Wenn diese losen Räder sich auf einer lotrechten ebenen Fläche befinden und die Achse derselben um eine zwischen den Rädern angeordnete lotrechte Achse gedreht wird, drehen sich die-Räder um ihre Achse, während sie über die Fläche rollen, und zwar derart, daß ihre Vorderseiten sich nach unten bewegen. Es sei dies an Hand der schematischen Darstellung in Üig. 9 näher erläutert.
  • Wenn der Meißel im Uhrzeigersinn gedreht wird, wie durch den Pfeil 5o angedeutet ist, läuft jeder Träger entgegen dem Uhrzeigersinn um, von der Außenseite des Meißels aus betrachtet: Die die Trägerdrehung bewirkenden Kräfte sind am größten am Trägerboden oder in der Nähe desselben, wo die Kräfte bestrebt sind, die untere Seite eines jeden Trägers in der durch die Pfeile 51 angegebenen Richtung zu drehen. Diese Pfeile sind; wie man erkennt; entgegengesetzt zueinander und entgegen zur Drehrichtung des ganzen Meißels gerichtet. Trotzdem unterstützen alle Kräfte, welche an dem Träger dort angreifen, wo die Schneidröllen mit dem Gebirge in Berührung kommen, die Drehbewegung, da jede Kraft 53, wenn sie auch im Angriffspunkt senkrecht zum Radius wirkt, in zwei Komponenten zerlegt werden kann, von denen die eine Komponente 54 parallel zur Trägerdrehung verläuft und diese unterstützt, während die andere Komponente 55 senkrecht zur Trägerdrehung steht. Man erkennt, daß jede Komponente 54 in der gleichen Richtung auf einen Träger einwirkt wie die Kraft 5, und daß diese Komponenten wirksam sind, ohne Rücksicht darauf, ob der Träger mit der Wandung des Bohrloches nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten des Meißels in Verbindung steht. Abgesehen von der weiter oben behandelten Neigung der Schneidrollen zu dem Träger hängt die Drehgeschwindigkeit der Träger weitgehend von ihrem mittleren Abstand von der lotrechten Achse des Meißels ab. Die beiden Träger liegen auf einander gegenüberliegenden Seiten einer lotrechten Ebene, welche durch die Achse des Meißels hindurchgeht. Die Kräfte 51 und 54 auf der einen Seite dieser Ebene wirken alle in der gleichen Richtung und entgegengesetzt zu den auf der anderen Seite der Ebene angreifenden Kräften, wie aus der gegenläufigen Drehbewegung der beiden Träger hervorgeht. Jeder Träger wird vorteilhaft vollkommen ödex im wesentlichen zu einer Seite der Meißelaehse angeordnet, so däß entgegengesetzt gerichtete Kräfte nicht an den gleichen Träger angreifen. ' Durch die in Fig. 3 dargestellte Exzentrizität der Lager ?o werden die Träger waagerecht zueinander verschoben, so daß die Schneidrollen eines jeden Trägers nur auf einer Seite des Meißels mit dem Gebirge in Berührung kommen, wodurch die Anzahl der gleichzeitig angreifenden Schneidrollen verringert wird. Die beiden Träger kommen jedoch auf einander gegenüberliegenden Seiten des Meißels mit dem Gebirge in Berührung, so daß jeder den Schneiddruck des anderen aufnimmt. Die Schneidrollen arbeiten auf der in der Drehrichtung vorn gelegenen Seite des 4 Trägers, wo die Bewegung nach abwärts gerichtet ist. Durch Umkehrung der Exzentrizitätsrichtung kann man jedoch erreichen, daß die Schneidrollen auf der in der Drehrichtung hinten gelegenen Seite der Träger arbeiten, wo die Bewegung nach oben gerichtet ist.
  • Die von jeder Schneidroile beschriebene Bahn ist eine Schraubenlinie, die durch die Drehung des ganzen Meißels und die Drehung des Trägers auf dem Meißel zustande kommt. Bei der in Fig. i und 4 dargestellten Ausbildung berührt jede Scihneidrolle das Gebirge zunächst an einem Punkt, der etwa dem Mittelpunkt des Lagerzapfens 2o waagerecht gegenüberliegt, und bewegt sich dann schraubenförmig abwärts, bis zu einem Punkt unterhalb des Meißels, wo sie sich von dem Gebirge löst und aufwärts bewegt.
  • Diese abwechselnde Berührung der Schneidrollen mit dem Gebirge wiederholt sich, wenn die einzelnen - Schneidrollen nacheinander durch Drehung des Trägers in und außer Berührung mit dem Gebirge kommen. Wenn die Schneidrollen zunächst an der hinteren Kante der Träger mit dem Gebirge in Berührung kommen, ist die Bahn der- Schneidrollen schraubenförmig nach aufwärts gerichtet.
  • Die genaue, von einer gegebenen Schneidrolle befolgte Bahn ändert sich mit der Drehgeschwindigkeit des Schaftes und des Schneidrollenträgers; sie kann sich mehr oder weniges fortlaufend ändern. Die Schneidrollen laufen nicht auf einer bestimmten konzentrisch zum Bohrlochmittelpunkt gelegenen Bahn und versuchen auch nicht, sich auf einer vorher ausgeprägten Bahn zu bewegen, vielmehr erreichen alle Schneidrollen irgendwann einmal fast alle Teile des Bohrloches.
  • Die Schneidrollenträger können natürlich auch in verschiedener Weise angeordnet werden, um die Berührungsstellen der Schneidrollen mit dem Gebirge zu ändern. Jeder Träger kann nur auf einer Seite des Meißels mit dem Gebirge in Berührung kommen, wobei die beiden Träger auf einander gegenüberliegenden Seiten das Gebirge angreifen, wie aus Fig.3 hervorgeht. Auch können beide Träger auf der gleichen Seite des Meißels angreifen, wie Fig. 6 zeigt, oder beide Träger können entsprechend Fig. 5 auf beiden Seiten des Meißels die Berührung mit dem Gebirge aufnehmen. Die weiter oben beschriebene Bauart kann zwar diesen verschiedenen Anforderungen der Träger angepaßt werden; doch empfiehlt es sich, in solchen Fällen die abgeänderten Meißelausführungen -zu verwenden, die in Fig. 5 und 6 dargestellt sind. In Fig. 5 ist die Abbildung im allgemeinen der weiter oben beschriebenen ähnlich, mit der Ausnahme, daß das Lager für die beiden Schneidrollenträger eine mittlere Lagerachse 6o enthält, die an einem Ende in den Schaftschenkel 12, eingeschraubt und gegen Drehung durch einen längs verlaufenden Splint 61 gesichert ist, dessen Enden umgebogen sind und in geneigte Schlitze des Ac'hsenkopfes 6o und des Schenkels 12 eingreifen: Die beiden Schneidrollenträger laufen daher um die gleiche waagerechte Achse um und greifen, da.sie den gleichen Durchmesser besitzen, das Gebirge auf beiden Seiten des Meißels an, wodurch die Anzahl der gleichzeitig in Schneidstellung befindlichen Rollen ungefähr verdoppelt wird, verglichen mit der Ausführungsform nach Fig.3. Außer den Kugellagern zwischen den beiden Trägern sind-ähnliche Lager 2q. zwischen jedem Träger und dem anstoßenden Schaftschenkel vorgesehen, um den seitlichen Druck der Träger aufzunehmen. Um die Kugeln in die beiden letzteren Lager einzuführen, kann eine Nut in den aneinander gegenüberliegenden Seiten der Schaftschenkel und Träger ausgebildet sein, welche radial und waagerecht von den zur Aufnahme der Achse 6o bestimmten Bohrungen zu den entsprechenden Nuten der Kugellaufflächen führt, wobei die radialen Nuten eines- -jeden Paares, wenn sie zur Deckung miteinander gelangen, einen Kanal bilden, durch den die Kugeln in die Lauffläche eingeführt werden können. Wenn die Lageradhse 6o .eingesetzt ist, ist jede Möglichkeit ausgeschaltet, daß die Kugeln aus dem Kanal herausfallen können. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine Kugel durchdden Kanal zurückfallen könnte, wenn die radialen Nuten während der Drehung des Trägers miteinander zur Deckung gelangen, praktisch gleich Null.
  • Die Ausbildung nach Fig..6 ähnelt sehr stark derjenigen nach Fig.5 mit der Ausnahme, d.aß die Lagerachse 65 gegenüber der Achse des Meißels versetzt ist, so daß die Schneidrollen der Träger 1q.6 nur auf einer, und zwar der gleichen Seite des Meißels das Gebirge angreifen. Die Achse 65 besitzt Teile verschiedenen Durchmessers, so daß die Schneidrollenträger nicht untereinander ausgewechselt werden können. Ein Splint 66 geht durch das eine Ende der Achse 65 hindurch und greift in den Schaftschenkel 12, ein, so daß die Achse gegen Drehung gesichert ist. Der durch die Schneidwirkung hervorgerufene Schub wird von den Rippen r26 auf der Rückseite der Schaftschenkel aufgenommen. Der Schaft selbst besitzt einen haubenartigen Teil 67, welcher die beiden Schenkel miteinander verbindet und auf der Rückseite des Schaftes teilweise nach unten über die Sclmeidrollen greift.
  • In Ffg.6 sind die Bolzen und Schneidrollen beider Träger in einer Richtung geneigt, die man. als Vorwärtsrichtung bezeichnen könnte, da sie in der Richtung geneigt sind, welche eine mehr senkrechte Einstellung dieser Teile zu der schraubenförmigen Bann der Schneidrollen auf dem Gebirge oder wenigstens zu einem Teil dieser Bann herbeiführt. Durch Neigung der Bolzen in dieser Art fällt die Richtung, in der die Schneidrollen eine reine Wälzbewegung ausführen, zu Beginn besser mit der tatsächlichen .schraubenförmigen Bahn zusammen, welcher die Schneidrollen unter Einwirkung der Meißel- und Trägerdehnung folgen, so daß das natürliche Bestreben der Schnedrollen, sich in der Richtung dieser reinen Wälzbewegung zu bewegen, ausgenutzt wird, um die Drehung der Träger 14 um die Achse 65 zu unterstützen. Wenn die Achsbolzen 32 parallel zur Trägerebene liegen, wie in Fig. i bis 5, befinden sich: die Achsbolzen und Schneidrollen in einer Stellung; die man als neutral bezeichnen könnte, da sie einerseits zur Drohung des Trägers nicht beitragen, derselben andererseits aber auch keinen Widerstand entgegensetzen. Wenn die Bolzen auf einem der Träger in neutraler Stellung und auf dem anderen geneigt sind, wie in Fig. 4. dargestellt, ist der eine Träger bestrebt, sich schneller als der andere zu drehen, wobei der zweite Träger eine etwas andere Schneidbewegung ausführt als der erstere. Andererseits nehmen die Bolzen, wenn sie auf dem Träger entgegengesetzt zu der dargestellten Richtung geneigt sind, eine Stellung ein, die. man als rückwärts geneigt bezeichnen könnte, da die Richtung der natürlichen Wälzbewegung weiter von der Bahn ab bewegt worden ist, welcher die Schneidrollen wirklich folgen. Dies führt zu einer Verringerung der Drehgeschwindigkeit des Trägers und dazu, daß die Schneidrollen eine stärker schabende Wirkung ausüben, da sie bei ihrer Bewegung über dem Gebirge etwas gleiten.
  • Bei einer anderen Ausführungsform gemäß der Erfindung kann die in Fig. 6 dargestellte Anordnung dadurch geändert werden, daß man einen einzigen Träger an Stelle der beiden dargestellten Träger i46 setzt. Die beiden auf dem Umfang angeordneten Schneidrollenreihen werden dann vorteilhaft so angeordnet, daß ihre Achsen alle in der gleichen Richtung geneigt sind, so daß sie alle zur Drehung des Trägers während der Bdhrarbeit beitragen.
  • Eine weitere Ausführungsform des Meißels nach der Erfindung ist in Fig. io dargestellt. Der Schaft ioa besitzt aufeinander gegenüberliegenden Seiten ein Paar an demselben ausgebildete Lager, von -denen jedes eine geneigte konische Schublagerfläche 70 und einen Gleitlagerzapfen 71 aufweist. Diese Lager sind gegenüber der Waagerechten um einen gleichen Betrag und in entgegengesetzter Richtung geneigt. Der Schneidrollenträger enthält eine mittlere Bohrung, die aus einer Vereinigung konischer und zylindrischer Lagerflächen besteht und eine Ergänzung zu den entsprechenden Flächen 70 und 71 des Schaftes bilden bzw. mit demselben in Eingriff stehen. Jeder Träger 14, wird auf seinem Lagerzapfen durch eine Mehrzahl von Kugeln 7z gehalten. Diese Kugeln befinden sich in einem Kanal 73, der durch entsprechende, in dem Bolzen 7, und dem Träger 14, ausgesparte Nuten gebildet wird. Die Kugeln werden durch einen Durchtritt 74 des Trägerkörpers in den Kanal eingeführt, nachdem der Träger auf den Zapfen 71 aufgesetzt ist, worauf die Schraube 75 in den Durchtritt eingeschraubt wird, um die Kugeln in ihrer Lage zu halten. Der Schaft iod enthält einen Innenkanal 76 für die Spülflüssigkeit, welche aus einer zentralen Öffnung 77 austritt und auf die Schneidrollen auftrifft, wenn diese sieh in ihrer untersten Stellung befinden. Hilfskanäle 78 führen Flüssigkeit zu Schmierzwecken von dem Hauptkanal zu den Lagerflachen.
  • Ebenso wie der Träger 14 enthält auch der Träger 14, eine Mehrzahl radialer Schlitze, in deren jedem eine Schneidrolle 18 auf einem Bolzen 32 drehbar gelagert ist. Die Träger 14, werden durch Reibung in gleicher Weise gedreht, wie an Hand der Fig. g beschrieben wurde. Die Schneidrollen 18 sind jedoch; wie man erkennt, infolge. der geneigten Lagerzapfen 71 zur Waagerechten geneigt, wenn -sie zuerst mit dem Gebirge in Berührung kommen; so daß die Schneidrollen die Drehbewegung der Träger in der an. Hand von Fig.6 beschriebenen Weise unterstützen, trotzdem die Achsbolzen in der Drehebene des Trägers liegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Drehbohrmeißel für Tiefbohren mit mehreren auf einem drehbaren Schneidrollenträger angeordneten Schneidröllen, dadurch gekennzeichnet, daß der tellerförmige Schneidrollenträger, auf dessen Umfangsfläche die Schneidrollen angeordnet sind, eine im wesentlichen senkrecht zur Bohrerachse liegende Drehachse besitzt. Drehbohrmeißel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schneidrollen (i8) vollständig oder im wesentlichen zwischen den durch die seitlichen Endflächen des Schneidrollenträgers (i4) bestimmten Ebenen liegen. 3. Drehbohrmeißel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (65) des Schneidrollenträgers (i46) neben der Längsachse des Schaftes (io) liegt. Drehbohrmeißel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen (32) der Schneidrollen (i8) zur Drehebene des Trägers (i4) geneigt sind. 5. Drehbohrmeißel nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet; daß die Achsen (32) der Schneidrollen in der Umlaufebene des Schneidrollenträgers liegen. 6. Drehbohrmeißel nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schneidrollenträger auf einander gegenüberliegenden .Seiten der Bohrerachse angeordnet sind. 7. Drehbohrmeißel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der beiden Schneidrollenträger seitlich zueinander versetzt oder zur Umlaufebene des Bohrers geneigt sind. B. Drehbohrmeißel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidrollenträger (14) sich gegeneinander über ein Kugellager abstützen, wobei die Kugellaufbahn auf dem einen Schneidrollenträger eine größere Breite besitzt als dem Kugeldurchmesser entspricht. Drehbohrmeißel nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils oberhalb der Trägerachsen liegenden Schneidrollen dem aus einer zentral angeordneten Düse (39) austretendem Spülstrahl ausgesetzt sind. io. Drehbohrmeißel nach Anspruch bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schneidrollenträger ein Ringkanal (44) vorgesehen ist, der die Aussparungen. für die Schneidrollen miteinander verbindet und durch Bohrungen (45) mit der Lauffläche des Rollenträgers in Verbindung steht. i i, Drehbohrmeißel nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benaohbarte Schneidrollen sich in der Form und dem Abstand ihrer Zähne voneinander unterscheiden.
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