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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Verfahren zur Milderung von Symptomen
des PMS.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft gewisse Steroide und Verfahren- zur
Verwendung dieser Steroide als humane Vomeropherine zur Veränderung
der Hypothalamus-Funktion, wodurch ein gewisses daraus folgendes
Verhalten und eine gewisse daraus folgende Physiologie beeinflusst
werden, zum Beispiel die Verringerung von Angst. Ohloff, G. et al.
(Helv. Chim. Acta (1983) 66: 192–217) haben gezeigt, dass mehrere
Steroide (Androstene) einen Geruch aufweisen, der mit verschiedenen
isomeren, diastereomeren und enantiomeren Formen variiert. Von einigen
Mitgliedern dieser Gruppe ist mitgeteilt worden, dass sie als Pheromon
in einigen Säuger-Arten
wirken – zum
Beispiel 5α-Androst-16-en-3-on
und 5α-Androst-16-en-3α-ol in Schweinen
(Melrose, D.R. et al., Br. vet. J. (1971) 127:497–502). Diese
16-Androstene erzeugten ein durch den Eber ausgelöstes Paarungsverhalten
bei Säuen
im Brunststadium (Claus et al., Experimentia (1979) 35:1674–1675).
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Einige
Studien haben angemerkt, dass bei einigen Arten verschiedene Merkmale
gewisser 16-Androstene (einschließlich 5α-Androst-16-en-3a-ol und 5α-Androst-16-en-3-on), wie
Konzentration, Metabolismus und Lokalisation, geschlechtlich dimorph
sind (Brooksbank et al., J. Endocr. (1972) 52:239–251; Klaus
et al., J. Endocr. (1976) 68:483–484; Kwan et al., Med. Sci.
Res. (1987) 15:1443–1444).
Zum Beispiel wurden 5α-Androst-16-en-3α-ol und 5α-Androst-16-en-3-on
sowie Androsta-4,16-dien-3-on in unterschiedlichen Konzentrationen
im peripherem Blut, Speichel und in den Achselsekretionen von Männern und
von Frauen gefunden (Kwan, D.K. et al., Med. Sci. Res. (1987) 15:1443–1444),
und ihre Funktion als humanes Pheromon bis zum Ausmaß der Beeinflussung
von Wahl und Beurteilung ist vorgeschlagen worden (ebenda; siehe
auch Gower et al., "The
Significance of Odorous Steroids in Axillan Odor", in, Perfumery, S. 68–72, Van
Toller und Dodds, Hsg., Chapman und Hall, 1988; Kirk-Smith, D.A.
et al., Res. Comm. Psychol. Psychiat. Behav. (1978) 3:379). Von
Androstenol (5α-Androst-l6-en-3α-ol) wurde
behauptet, dass es eine Pheromon-artige Aktivität in einem kommerziellen Herrenparfüm und Damenparfüm (AndronTM for men und AndronTM for
women von Jövan)
zeigt. Die japanische Kokai Nr. 2295916 betrifft Parfüm-Zusammensetzungen,
die Androstenol und/oder dessen Analoga enthalten. Androstadien-3β-ol (und
vielleicht das 3α-ol)
sind ebenfalls in menschlicher Achselsekretion identifiziert worden
(Gower et al., oben, auf 57–60).
Andererseits gibt es wenig Übereinstimmung
in der Literatur, ob irgendein mutmaßliches Pheromon tatsächlich eine
Rolle beim sexuellen oder Fortpflanzungsverhalten von Säugern, insbesondere
von Menschen, spielt oder nicht. (Siehe: Beauchamp, G.K. et al., "The Pheromone Concept
in Mammalian Chemical Communication: A Critique", In: Mammalian Olfaction, Reproductive Processes
and Behavior, Doty, R.L., Hsg., Academic Press, 1976). Siehe auch:
Gower et al., oben, auf 68–73.
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Die
Pheromon-Eigenschaften einiger Estren-Sterolde bei einigen Säuger-Arten
sind beschreiben worden. Michael, R.P. et al., Nature (1968) 218:746
bezieht sich auf Estrogene (insbesondere Estradiol) als Pheromon-Lockstoff
von männlichen
Rhesus-Affen. Parrot, R.F., Hormones and Behavior (1976) 7:207–215, berichtet,
dass eine Estradiolbenzoat-Injektion ein Paarungsverhalten bei ovariektomierten
Ratten hervorruft; und die Rolle des Blutspiegels von Estradiol
bei der männlichen
sexuellen Reaktion (Phoenix, C.H., Physiol. und Behavior (1976)
16:305–315)
und weiblichen sexuellen Reaktion (Phoenix, C.H., Hormones and Behavior (1977)
8:356–362)
bei Rhesus-Affen ist beschrieben worden. Andererseits gibt es wenig Übereinstimmung
in der Literatur, ob Pheromone als solche irgendeine Rolle im Fortpflanzungsverhalten
und der zwischenpersonellen Kommunikation von Säugern spielen oder nicht (Beauchamp,
G.K. et al., The Pheromone Concept in Mammalian Chemical Communication:
A Critique", In:
Mammalian Olfaction, Reproductive Processes, and Behavior, Doty
R.L., Hsg., Academic Press, 1976). Die vorliegende Erfindung betrifft
die nicht-systemische Verarbreichung gewisser Steroide an das Vomeronasalorgan
(VNO), um Symptome des PMS und Angst zu mildern sowie zur Behandlung
von erhöhter
Körpertemperatur
und paroxsysmaler Tachykardie (hoher Pulsfrequenz). Die Verabreichung
sorgt für
eine Kontaktierung von neurochemischen Rezeptoren im VNO (auch als "Jabobson-Organ" bekannt) mit einem
oder mehreren Steroid(en) oder mit Zusammensetzungen, welche das oder
die Steroid(e) enthalten. Der Zugang zu diesem Organ geht durch
die Nasenlöcher
der meisten höheren Tiere – von Schlangen
bis zum Menschen, und ist unter anderem mit der Pheromon-Rezeption
in gewissen Arten in Verbindung gebracht worden (siehe allgemein
Muller-Schwarze und Silverstein, Chemical Signals, Plenum Press,
New York (1980)). Die Axone der Neuroepithelien des Vomeronasalorgans,
die über
dem Gaumen angeordnet sind, bilden den Vomerosnasal-Nerv und weisen
eine direkte synaptische Verbindung mit dem akzessorischen Riechkolben
und eine indirekte Signalweiterleitung von dort zum kortikomedialen
Mandel-Basalvorderhirn und zu den Hypothalamuskernen des Gehirns
auf. Die distalen Axone der Neuronen des Nervus terminalis können auch
als neurochemische Rezeptoren im VNO dienen. Stensaas, L.J. et al.,
J. Steroid Biochem. und Molec. Biol. (1991) 39:553. Dieser Nerv
weist eine direkte synaptische Verbindung mit dem Hypothalamus auf.
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Johnson,
A. et al. (J. Otolaryngology (1985) 14: 71–79) berichten über einen
Beleg für
die Anwesenheit des Vomeronasalorgans bei den meisten erwachsenen
Menschen, schließen
aber, dass das Organ wahrscheinlich nicht funktionell ist. Widersprechende
Ergebnisse, die nahelegen, dass das VNO ein funktioneller chemosensorischer
Rezeptor ist, werden von Stensaas, L.J. et al., oben, und von Moran,
D.T. et al., Garcia-Velasco, J. und M. Mondragon, Monti-Bloch, L.
und B. Grosser – alle
in J. Steroid Biochem. und Molec. Biol. (1991) 39 – mitgeteilt.
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Diese
Erfindung betrifft die unerwartete Entdeckung, dass gewisse neurochemische
Liganden, insbesondere Steroide und verwandte Verbindungen, spezifisch
an Chemorezeptoren gewisser Nasen-Neuroepithelzellen binden, wenn
sie an das VNO von menschlichen Subjekten verabreicht werden, und
dass diese Bindung eine Reihe von neurophysiologischen Antworten
erzeugt, welche die Milderung von Symptomen des PMS und von Angst
zum Ergebnis haben. Eine Wirkung über das VNO auf den Hypothalamus
kann die Funktion des autonomen Nervensystems und eine Vielfalt
von Verhaltens- und physiologischen Phänomenen beeinflussen, welche
die folgenden einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind: Angst, prämenstrueller Stress,
Furcht, Aggression, Hunger, Blutdruck und andere Verhaltens- und
physiologischen Funktionen, die normalerweise vom Hypothalamus reguliert
werden. Siehe Otto Appenzeller, The Autonomic Nervous System. An
introduction of basic and clinical concepts (1990); Korner, P.I.
Central nervous control of autonomic cardiovascular function, und
Levy, N.M. und Martin, P.J. Neural control of the heart, beide in
Handbook of Physiology; Section 2; Cardiovascular System – the heart,
Band I, Washington DC, 1979, American Physiological Society; Fishman,
A.P. et al., Herausgeber, Handbook of Physiology. Section 3: Respiratory
System. Band II. Control of breathing, Bethesda MD, 1986, American
Physiological Society.
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Patientinnen,
bei denen eine prämenstruelle
dysphorische Störung
(PMDD, üblicherweise
als prämenstruelles
Syndrom oder PMS bezeichnet) diagnostiziert wurde, zeigen negative
Stimmungsänderungen zusammen
mit physischen Symptomen während
der Lutealphase des Menstruationszyklus (siehe Tabelle I). Die Symptome
sind schwer genug, um physisches oder emotionales Leid zu verursachen,
und sie klingen kurz nach Beginn der Menstruation ab. Jedoch sind
sie für
diese Krankheit nicht einzigartig oder diagnostisch. Mehrere Reihenuntersuchungen
zeigen, dass 30% der Frauen Symptome einer klassischen prämenstruellen
dysphorischen Störung
aufweisen, wobei 2% bis 10% schwer betroffen sind (Woods et al.,
Am. J. Pub. Health, 72: 1257–62,
1982; Van Keep et al., "The
Premenstrual Syndrome – An
Epidemiologic and Statistical Exercise", Van Keep, P.A. und Utian, W.H., Hsg.,
The Premenstrual Syndrome, MTP Press Ltd., Lancaster, England, 1981;
und Andersch et al., J. Psychosom. Obstet. Gyn 5: 39–46, 1986).
Es wird auch mitgeteilt, dass PMDD keine Krankheit von lediglich älteren Frauen
ist, da Teenager und junge Frauen die Symptomatik so häufig wie ältere Frauen
aufweisen (Rivera-Tovar et al., Am. J. Psychiatry, 147: 1634–43, 1990).
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Es
kann unter Umständen
bei vielen Patientinnen, die eine Behandlung für PMDD suchen, gefunden werden,
dass sie an einer generalisierten psychiatrischen Störung leiden.
Jedoch ist das Hauptmerkmal, das PMDD von chronischen psychiatrischen
Störungen
unterscheidet, die Anwesenheit mindestens einer asymptomatischen
Woche in der Follikelphase jedes Menstruationszyklus. Eine Liste
der üblichen
Symptome dieses Syndroms ist in Tabelle I dargestellt. Die meisten
Frauen berichten über
eine Vielfalt von emotionalen, physischen und Verhaltungsänderungen,
die mit der Lutealphase des Menstruationszyklus verbunden sind.
Aber nur jene Frauen, die über
zyklische Lutealphasen-Symptome
berichten, die während
der Menstruation abklingen, und die ihr Maß an psychologischen und beruflichem
Funktionieren deutlich beeinflussen, haben PMDD.
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Tabelle
I. Tabelle
I. Übliche
PMDD-Symptome
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In
neueren Untersuchungen wurde gefunden, dass Pikogramm-Mengen von
einigen Vomeropherinen, die lokal in Dampfform dem VNO von normalen
Frauen (20 bis 60 Jahre alt) zugeführt wurden, signifikante Verhaltens-
und autonome Veränderungen
erzeugen. Monti-Bloch et al., J. Ster. Biochem. Molec. Biol., 39 (4B):573–582 (1991);
Monti-Bloch et al., Psychoneuroendocrinology, 19:673–686 (1994).
Die Personen zeigen Stimmungsänderungen,
die durch verringerte Negativität
gekennzeichnet sind. Es gibt eine klare Abnahme des negativen Aspekts
und negativen Charakters und die Patientinnen fühlen sich entspannt. Diese
Veränderungen
korrelieren mit einem erhöhten
Parasympatikus-Tonus bei allen Individuen (milde Bradypnoe und Bradykardie,
kleine, aber signifikante Zunahme der Körpertemperatur [0,7°C + 0,5], Änderung
der Hautleitfähigkeit und
auch erhöhte
alpha-kortikale Aktivität).
Auch ist die Latenz dieser Effekte bemerkenswert, die gut mit der Latenz
von polysynaptischen Reflexen korreliert. Die Schlussfolgerung ist,
dass diese Vomeropherine die Rezeptoren in Vomeronasalorgan stimulierten,
welches wiederum den Hypothalamus über das Vomeronasal-Terminalis-System
beeinflusst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Schwächung der Symptome von allgemeiner
Angst bereit, die durch den Hamilton-A-Standard charakterisiert
werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
Verfahren der Erfindung hat die folgenden Vorteile: 1) Verabreichung
direkt an die Chemorezeptoren in der Nasenpassage und an das Vomeronasalorgan
ohne Pillen oder Nadeln – d.h.
nicht-invasiv; 2) eine Arzneistoff-Wirkungsweise durch das System
der Erfindung und nicht durch das Kreislaufsystem – so kann
die Gehirnfunktion ohne Berücksichtigung
der Blut-Hirn-Schranke beeinflusst werden; 3) ein direktes Mittel
zur Beeinflussung des Hypothalamus – es gibt nur eine synaptische
Verbindung zwischen Pheromon-Rezeptoren und dem Hypothalamus; und
4) Bereitstellung einer hoch spezifischen Arzneistoffwirkung, wodurch
das Potenzial für
unerwünschte
Nebenwirkungen in großem
Maß verringert
wird – dies,
da die sensorischen Nerven an einen spezifischen Ort im Gehirn adressiert
sind.
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Zusätzliche
Ziele, Vorteile und neuen Merkmale der Erfindung werden teilweise
in der Beschreibung ausgeführt,
die folgt, und werden teilweise dem Fachmann bei Überprüfung des
Folgenden offensichtlich oder können
anhand der Durchführung
der Erfindung gelernt werden.
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Zusammensetzungen
enthalten Steroide mit der Formel:
in der R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus einem oder zwei Wasserstoffatomen, Methyl,
Methylen und einem oder zwei Halogenatomen; R
2 abwesend
ist oder ausgewählt
ist aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff und
Methyl; R
3 ausgewählt ist aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend
aus Oxo, Hydroxy, Niederalkoxy, Niederacyloxy, Benzoyl, Cipionyl,
Glucuronid und Sulfonyl; R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy,
Niederalkoxy, Niederacyloxy und Halogen; R
5 abwesend
ist oder ausgewählt
ist aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy,
Niederalkoxy und Niederacyloxy; R
6 ein Wasserstoff
oder ein Halogen ist; und "a" eine fakultative
aromatische Unsättigung
des Rings A des Steroids ist oder "b", "c" und "d" jeweils
fakultative Doppelbindungen sind; "e", "f", "g", "h", "i" und "j" jeweils fakultative Doppelbindungen
sind; und "e" einen Epoxyring mit
C
16 und C
17 bildet.
In dieser Ausführungsform
wird das Steroid bevorzugt in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung
verabreicht, die einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Träger enthält.
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Eine
bevorzugte Untergruppe der dritten Klasse von Steroiden sind jene,
in denen "a" vorliegt und "b", "h" oder "i" fakultative Doppelbindungen sind. Eine
weitere bevorzugte Klasse enthält "b", "c" oder "j" als Doppelbindung. Noch eine weitere Klasse
enthält "c" und "d" als
Doppelbindungen. Noch eine weitere Klasse enthält R2 als
Methyl und "e" als Doppelbindung.
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Der
Ausdruck Niederalkyl, Niederalkoxy usw. umfasst Kohlenstoffketten
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Halogen schließt
I, Br, F und Cl ein.
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Es
wird auch eine Klasse von neuen Steroiden bereitgestellt, die Sauerstoffatome
aufweisen, welche am Ring D angebracht sind. Derartige Steroide
haben die Formel:
in der R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus einem oder zwei Wasserstoffen,
Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen; R
2 abwesend
ist oder ausgewählt
ist aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff, Methyl
und Sauerstoff unter Bildung eines Epoxyrings mit C
17;
R
3 ausgewählt ist aus der Gruppe im Wesentlichen
bestehend aus Oxo, Hydroxy, Niederalkoxy, Niederacyloxy, Benzoyl,
Cipionyl, Glucoronid und Sulfonyl; R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy, Niederalkoxy,
Niederacyloxy und Halogen; R
5 abwesend ist
oder ausgewählt
ist aus der Gruppe im Wesentlichen bestehend aus Wasserstoff, Hydroxy,
Niederalkoxy und Niederacyloxy; R
6 ein Wasserstoff
oder ein Halogen ist; und "a" eine fakulative
aromatische Unsättigung
des Rings A des Steroids darstellt oder "b", "c" und "d" jeweils
fakultative Doppelbindungen sind; "g", "h", "i" und "j" jeweils fakultative Doppelbindungen
sind; und "e" einen Epoxyring
mit C
16 und C
17 bildet.
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Andere
Ziele dieser Erfindung werden durch die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Änderung
der Hypothalamus-Funktion und/oder autonomen Funktion bei einem
Individuum erzielt. Ein Ligand für
einen Chemorezeptor, der auf der Oberfläche einer nasalen Neuroepithel-Zelle
vorliegt, wird bereitgestellt, wobei die Zelle ein Teil eines Gewebes
ist, das von olfaktorischen Epithelien verschieden ist; und der
Ligand in einer Nasenpassage des Individuums derart verabreicht
wird, dass sich der Ligand spezifisch an den Chemorezeptor bindet,
was eine Änderung
der Hypothalamus-Funktion des Individuums zum Ergebnis hat.
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Alle
Ausführungsformen
dieser Anmeldung beziehen sich auf und umfassen die funktionellen Äquivalente
der Steroid-Strukturen, die in diesen Ausführungsformen offenbart sind,
und auf jene modifizierten Steroide, die diese funktionelle Äquivalenz
zeigen, unabhängig
davon, ob die modifizierten Steroide ausdrücklich offenbart sind oder
nicht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt die Daten des integrierten EVG,
GSR und der ST für
die Verbindung A1-P1 bei Männern dar,
wie sie gemäß den Beispielen
16 und 17 getestet wurde.
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2 stellt
die Daten des integrierte EVG für
die Verbindungen A1-P1, A2-P1, A4-P1, A3-P1, A1-P4, A2-P4 bei Frauen
dar.
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3 stellt
die Daten der ST-Messungen für
die Verbindungen A1-P1, A2-P1, A4-P1, A3-P1, A1-P4, A2-P4 bei Frauen dar.
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4 stellt
die Daten der GSR-Messungen für
die Verbindungen A1-P1, A2-P1, A4-P1, A3-P1, A1-P4, A2-P4 bei Frauen
dar.
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5 stellt
die Daten der ST-, GSR- und EVG-Messungen für die Verbindung A1-P3 bei Frauen dar.
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6 stellt
die Daten der RF- und EKG-Messungen für die Verbindung A1-P3 bei
Frauen dar.
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7 stellt
die Daten der EEG-Messungen für
die Verbindung A1-P3 bei Frauen dar.
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8 stellt
die Daten der ST-, GSR- und EVG-Messungen für die Verbindung A1-P3 bei Männern dar.
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9 stellt
die Daten der RF- und EKG-Messungen für die Verbindung A1-P3 bei
Männern
dar.
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10 stellt
die Daten der EEG-Messungen für
die Verbindung A1-P3 bei Männern
dar.
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Die 11 und 12 zeigen
die Daten der ST-, GSR- und EVG-Messungen für die Verbindung A2-P3 bei
Männern
bzw. Frauen.
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Die 13 und 14 zeigen
die Daten der EEG-Messungen für
die Verbindung A2-P3 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 15 und 16 zeigen
die Daten der RF- und EKG-Messungen für die Verbindung A2-P3 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 17 und 18 zeigen
die Daten der ST-, GSR- und EVG-Messungen für die Verbindung A8-P1 bei
Männern
bzw. Frauen.
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Die 19 und 20 zeigen
die Daten der RF- und EKG-Messungen für die Verbindung A8-P1 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 21 und 22 zeigen
die Daten von EEG-Messungen für
die Verbindung A8-P1 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 23 und 24 zeigen
die Daten von ST-, GSR- und EVG-Messungen für die Verbindung A6-P1 bei
Männern
bzw. Frauen.
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Die 25 und 26 zeigen
die Daten von RF und EKG-Messungen für die Verbindung A6-P1 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 27 und 28 zeigen
die Daten von EEG-Messungen für
die Verbindung A6-P1 bei Männern bzw.
Frauen.
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Die 29, 30 und 31 zeigen
die Daten von ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für 20,21-Dimethylpregna-5,20-dien-3β-ol bei Männern.
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Die 32, 33 und 34 zeigen
die Daten der ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für 20,21-Dimethylpregna-5,20-dien-3β-ol bei Frauen.
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Die 35, 36 und 37 zeigen
die Daten der ST-, GSR-, EVG-, RF-, KEG- und EEG-Messungen für 20,21-Dimethylpregna-5,20-dien-3-on
bei Männern.
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Die 38, 39 und 40 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für 20,21-Dimethylpregna-5,20-dien-3-on
bei Frauen.
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Die 41, 42 und 43 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für die Verbindung A14-P2 bei
Männern.
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Die 44, 45 und 46 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für die Verbindung A14-P2 bei
Frauen.
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Die 47, 48 und 49 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für die Verbindung A7-P2 bei
Männern.
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Die 50, 51 und 52 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, RF-, EKG- und EEG-Messungen für die Verbindung A7-P2 bei
Frauen.
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Die 53 und 54 zeigen
die ST-, GSR-, EVG-, EEG-Messungen für die Verbindung A11-P1 bei Männern.
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55 zeigt die Daten von EEG-Messungen für die Verbindung
A13-P1 bei Männern.
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Die 56, 57 und 58 zeigen
die Daten der Messungen von ST, GSR, EVG, RF, EKG und EEG für die Verbindung
A13-P1 bei Frauen.
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59 zeigt EVG-, EDA- und BT-Daten von Messungen
für die
Verbindung A3/P1 bei Frauen.
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60 zeigt EVG-, EDA- und BT-Daten von Messungen
für die
Verbindung A4/P1 bei Frauen.
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Die 61 und 62 zeigen
Daten der Messungen für
die Verbindung A8/P1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 63 und 64 zeigen
Daten der Messungen für
die Verbindung A13/P8 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 65 und 66 zeigen
Daten von Messungen für
die Verbindung A6/P1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 67 und 68 zeigen
Daten von Messungen für
das 20-Methyl-Derivat der Verbindung A6/P1 bei Männern bzw. Frauen.
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Die 69 und 70 zeigen
Daten von Messungen für
das 20,21-Dimethyl-Derivat
der Verbindung A1/P1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 71 und 72 zeigen
Daten von Messungen für
das 20,21-Dimethyl-Derivat
der Verbindung A6/P1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 73 und 74 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A14/P2 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 75 und 76 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A12/P1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 77 und 78 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A7/P2 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 79 und 80 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A13/P1 bei Männern
und Frauen.
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Die 81 und 82 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A2/P7 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 83 und 84 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A3/P5 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 85–96 beziehen
sich auf die Cholane im Schaubild II.
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Die 85 und 86 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A8/C1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 87 und 88 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A2/C1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 89 und 90 zeigen
die Daten von Messungen für
das Acetat der Verbindung A2/C1 bei Männern bzw. Frauen.
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Die 91 und 92 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A1/C1 in Männern
bzw. Frauen.
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Die 93 und 94 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A3/C1 bei Männern
bzw. Frauen.
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Die 95 und 96 zeigen
die Daten von Messungen für
die Verbindung A13/C1 bei Männern
bzw. Frauen.
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97 und 98 zeigen
das EVG bzw. die vomeronasale Nervenentladungsfrequenz für das Steroid
E2/P4 und die Kontrolle bei weiblichen Ratten.
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Die 99 bis 120 zeigen
die EVG-, EDA-, RF-, CF-, EMG-, BT- und EEG-(alpha-V, alpha-T, beta-V und beta-T)
Daten bei die Verabreichung der angegebenen 19-Nor-Steroide an das
VNO von Frauen.
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Die 121 bis 142 zeigen
die EVG-, EDA-, RF-, CF-, EMG-, BT- und EEG-Daten bei der Verabreichung
der angegebenen 19-Nor-Steroiden an das VNO von Männern.
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143 veranschaulicht die Synthese von 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ol.
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Die 144A, 144B und 144C sind graphische Darstellungen der elektrophysiologischen Auswirkung
der lokalen Verabreichung von speziellen Steroiden an das Vomeronasalorgan
von Männern (144A) und an das olfaktorische Epithel (144C) auf das Rezeptorpotenzial. 144B ist ein graphischer Vergleich der Auswirkung
eines Estrens auf das VNO-Rezeptorpotenzial von Männern und
Frauen.
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145 ist die graphische Darstellung der
elektrophysiologischen Auswirkung der lokalen Verabreichung von
speziellen Steroiden an das Vomeronasalorgan von Männern (145A) und Frauen (145B).
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146 stellt verschiedene autonome Antworten von
Männen
auf 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ylacetat
dar. A = Rezeptorpotenzial des Vomeronasal-Neuroepithels; B = Änderung
der psychogalvanischen Hautreflexes (k-Ohm); C = Änderung
der Hauttemperatur (Grad C).
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147 stellt vergleichende Veränderungen des Potenzials des
VNO nach Einwirkung von Methyl-5-ether und dem Acetat von 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ol
dar.
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148 zeigt den geschlechtlichen Dimorphismus bei
lokalen und autonomen Antworten auf die Stimulation des VNO mit
Vomeropherinen. Verschiedene Vomeropherine (200 10 fMol) und die
Verdünnungsmittelkontrolle
wurden 30 männlichen
und 30 weiblichen Subjekten (Alter 20 bis 45) verabreicht, wie beschrieben. Balken
zeigen die mittlere Reaktion der Population.
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Die 148A und 148B:
EVG-Antworten wurden, wie beschreiben, bei Männern (A) und Frauen (B) gemessen.
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Die 148C und 148D:
Die elektrodermale Aktivität
wurde gemessen, wie beschrieben. Änderungen (gemessen in xΩ) der Antwort
aufgrund der Zufuhr von Vomeropherinen an das VNO jedes Probanden
sind bei Männern
(C) und Frauen (D) gezeigt.
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Die 148E und 148F:
Die alpha-kortikale Aktivität
wurde gemessen, wie beschrieben. Veränderungen der Antwort aufgrund
der Zufuhr von Vomeropherinen an das VNO von Männern (E) und Frauen (F).
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Die 148G und 148H:
Die Hauttemperatur (ST) wurde gemessen, wie beschrieben. Veränderungen
der Antwort aufgrund der Zufuhr von Vomeropherinen an das VNO jedes
Probanden sind bei Männern
(G) und Frauen (H) gezeigt.
- A = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ylacetat
- B = Androsta-4,16-dien-3-on
- C = 1,3,5,(10),16-Estratetraen-3-ol
- D = 3-Methoxyestra-1,3,5(10),16-tetraen
- E = Androsta-4,16-dien-3α-ol
- F = Androsta-4,16-dien-3β-ol
-
149 zeigt Elektroolfaktogramme von Männern und
Frauen, die durch Stimulation des OE mit Olfaktanten und Vomeropherinen
induziert wurden. A: 400 fMol der Olfaktanten 1-Carvon und Cineol
sowie 200 fMol der Vomeropherine A, B, C, D und F; und das Stereoisomer
E wurden getrennt als ein einsekündige
Pulse an das OE von 20 Probanden (sowohl männlichen als auch weiblichen)
aufgebracht, und jede EOG-Antwort wurde registriert, wie beschrieben.
Die Olfaktanten sowie E und B erzeugten eine signifikante (p<0,01) lokale Antwort.
B: 400 fMol der Olfaktanten 1-Carvon und Cineol induzieren keine
signifikante EVG-Antwort,
wenn sie dem VNO von Männern
und Frauen zugeführt
werden.
-
150 zeigt die elektrophysiologische Auswirkung
der folgenden Vomeropherine auf das Vomeronasalorgan von 20 Frauen:
- G = Androst-4-en-3-on
- H = Androsta-4,16-dien-3,6-dion
- J = 10,17-Dimethylgona-4,13(17)-dien-3-on
- K = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-olmethylether
- L = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ylpropionat
- EVG = Elektrovomeronasogramm
- GSR = Psychogalvanischer Hautreflex
= Elektrodermale Aktivität (EDA)
- ST = Hauttemperatur
-
151 zeigt die elektrophysiologische Auswirkung
von Vomeropherinen auf das Vomeronasalorgan von 20 Männern.
- M
= 1,3,5(10)-Estratrien-3-ol
-
152 zeigt die Synthese von Estra-1,3,5(10),6-tetraen-3-ol
und Estra-4,16-dien-3-ol.
-
153 zeigt die Synthese von Verbindungen, die in
den Beispielen 63 bis 66 beschrieben sind.
-
154 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 67 bis 71 beschrieben ist.
-
155 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 72 bis 75 beschrieben ist.
-
156 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 76 bis 77 beschrieben ist.
-
157 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 78 bis 83 beschrieben ist.
-
158 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 84 bis 86 beschrieben ist.
-
159 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 87 bis 93 beschrieben ist.
-
160 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 94 bis 96 beschrieben ist.
-
161 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 97 bis 98 beschrieben ist.
-
Die 162A, 162B und 162C erläutern
die EVG-, GSR- und ST-Daten für
die jeweiligen 13 Estrane im Schaubild 1 bei Frauen.
-
Die 163A, 163B und 163C veranschaulichen die EVG-, GSR- und ST-Daten für die jeweiligen
13 Estrane im Schaubild 1 bei Männern.
-
Die 164A und 164B bis 176A und 176B veranschaulichen
die EEG-Daten für die 13
Estrane, die jeweils in den 163A–163C identifiziert sind, bei Männern (A) und Frauen (B).
-
177 veranschaulicht die Synthese von Androsta-4,16-dien-3-on,
Androsta-4,16-dien-3α-ol und Androsta-4,16-dien-3β-ol.
-
178 veranschaulicht die Synthese von Androsta-5,16-dien-3α-ol und Androsta-5,16-dien-3β-ol.
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179 veranschaulicht eine alternative Synthese
von Androsta-4,16-dien-3-on.
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180 ist eine graphische Darstellung der
elektrophysiologischen Auswirkung der lokalen Verabreichung von
speziellen Steroiden an das Vomeronasalorgan von Frauen (180A) und an das olfaktorische Epithel (180C) auf das Rezeptorpotenzial. 180B ist ein graphischer Vergleich der Auswirkung
eines Androstans auf das VNO-Rezeptorpotenzial von Männern und
Frauen.
-
181 ist eine graphische Darstellung der
elektrophysiologischen Auswirkung der lokalen Verabreichung von
speziellen Steroiden an das Vomeronasalorgan von Männern (182A) und Frauen (182B).
-
Die 182A bis 182E zeigen
verschiedene autonome Antworten von Frauen auf ein Androstan. H
= Rezeptorpotenzial des Vomeronasal-Neuroepithels; B = Veränderung
der kortikalen alpha-Aktivität
in einem Elektroenzephalogramm (%); C = Veränderung des psychigalvanischen
Hautreflexes (k-Ohm); D = Änderung
des peripheren arteriellen Pulses (Schläge/min); E = Veränderung
der Hauttemperatur (Grad C); und F = Veränderung der Atmungsfrequenz
(Zählungsereignisse/min).
-
183 zeigt die Veränderungen des Rezeptorpotenzials
des VNO nach Einwirkung von zwei verschiedenen Androstanen auf 5
Frauen.
-
184 zeigt den geschlechtlichen Dimorphismus
bei lokalen und autonomen Antworten auf die Stimulation des VNO
mit Vomeropherinen. Verschiedene Vomeropherine (200 fMol) und die
Verdünnungsmittelkontrolle
wurden 30 Männern
und 30 Frauen (Alter 20 bis 45) verabreicht, wie beschrieben. Balken
zeigen die mittlere Antwort der Population an.
-
Die 184A und 184B:
Die EVG-Antworten wurden, wie beschrieben, bei Männern (A) und Frauen (B) gemessen.
-
Die 184C und 184D:
Die elektrodermale Aktivität
wurde gemessen, wie beschrieben. Änderungen (gemessen in xΩ) der Antwort
aufgrund der Zufuhr von Vomerophorin an das VNO jedes Probanden sind
bei männlichen
(C) und weiblichen (D) Probanden gezeigt.
-
Die 184E und 184F:
Die alpha-kortikale Aktivität
wurde gemessen, wie beschrieben. Änderungen der Antwort aufgrund
der Zufuhr von Vomeropherinen an das VNO von Männern (E) und Frauen (F).
-
Die 184G und 184H:
Die Hauttemperatur (ST) wurde gemessen, wie beschrieben. Änderungen
der Antwort aufgrund der Zufuhr von Vomeropherinen an das VNO jedes
Subjekts sind bei Männern
(G) und Frauen (H) gezeigt.
-
Die
Verbindungen in den Graphiken sind:
- A = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ylacetat
- B = Androsta-4,16-dien-3-on
- C = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ol
- D = 3-Methoxyestra-1,3,5(10),16-tetraen
- E = Androsta-4,16-dien-3α-ol
- F = Androsta-4,16-dien-3β-ol
-
185 zeigt Elektroolfaktogramme von Männern und
Frauen, die durch Stimulation des OE mit Olfaktanten und Vomeropherinen
induziert wurden. 185A:
400 fMol der Olfaktanten 1-Carvon und Cineol sowie 200 fMol der
Vomeropherine A, B, C, D und F; und des Stereoisomers E wurden getrennt
als einsekündige
Pulse an dem OE von Probanden (sowohl männlichen als auch weiblichen)
angewendet, und jede EOG-Antwort wurde registriert, wie beschrieben.
Die Olfaktanten sowie E und B erzeugten eine signifikante (p<0,01) lokale Antwort. 185B: 400 fMol der Olfaktanten 1-Carvon und Cineol
rufen keine signifikante EVG-Antwort hervor, wenn sie dem VNO von
Männern
und Frauen zugeführt
werden.
-
186 zeigt die elektrophysiologische Auswirkung
der folgenden Vomeropherine auf das Vomeronasalorgan von 20 Frauen:
- G = Androst-4-en-3-on
- H = Androsta-4,16-dien-3,6-dion
- J = 10,17-Dimethylgona-4,13(17)-dien-3-on
- K = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-olmethylether
- L = 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ylpropionat
- EVG = Elektrovomeronasogramm
- GSR = Psychogalvanischer Hautreflex
= Elektrodermale Aktivtät (EDA)
- ST = Hauttemperatur
-
187 zeigt die elektrophysiologische Auswirkung
von Vomeropherinen auf das Vomeronasalorgan von 20 Männern.
- M
= 1,3,5(10)-Estratrien-3-ol
-
188 zeigt die Schritte der Synthese der Beispiele
108 bis 112.
-
189 veranschaulicht die Schritte der Synthese
der Beispiele 113 bis 118.
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190 veranschaulicht die Schritte der Synthese
der Beispiele 120 bis 121.
-
191 veranschaulicht die Schritte der Synthese,
die in den Beispielen 123 bis 124 beschrieben ist.
-
192 veranschaulicht die Schritte der Synthese
der Beispiele 125 bis 126.
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193A zeigt die Atmungsfrequenz und EKG-Daten bei
Frauen in Tests für
Androsta-5,16-dien-3β,19-diol
im VNO.
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193B zeigt die Atmungsfrequenz und EKG-Daten bei
Frauen in Tests für
Androsta-5,16-dien-3β,19-diol
im VNO.
-
Die 194A, 194B und 194C zeigen die EVG-, GSR- und ST-Daten für vier Androstane
auf dem Schaubild und Androsta-5,16-dien-3β,19-diol bei Frauen.
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Die 195A, 195B und 195C zeigen die EVG-, GSR- und ST-Daten für die fünf Androstane,
die in 194 identifiziert sind, bei
Männern.
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Die 196A und 196B zeigen
die EEG-Daten für
Androstan A4/N3 bei Männern
und Frauen.
-
Die 197A und 197B zeigen
die EEG-Daten für
Androstan A3/N3 bei Männern
und Frauen.
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Die 198A und 198B zeigen
die EEG-Daten für
Androstan A13/N1 bei Männern
und Frauen.
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Die 199A und 199B zeigen
die EEG-Daten für
Androst-5,16-dien-3β,19-diol bei Männern und Frauen.
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Die 200A und 200B zeigen
die EEG-Daten für
Androstan A6/N3 bei Männern
und Frauen.
-
Die 201A und 201B sind
Kurven von EVGs im VNO eines männlichen
Probanden, der mit zwei Vomeropherinen getestet wurde (201A), und von Elektrogrammen aus der Nasen-Atmungsmukosa (201B) unter Verwendung der gleichen Vomeropherine.
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202 zeigt die Dosis-abhängige Wirkung von zwei Vomeropherinen
bei Männern.
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203 zeigt die Reflexantwort des zentralen Nervensystems
auf zwei Vomeropherine.
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204 zeigt den Unterschied der Testosteron-Spiegel
bei einem Probanden, dem bei einem Besuch ein Placebo (Kurve B)
an das VNO und bei einem zweiten Besuch (Kurve A) die Verbindung
Pregna-4,20-dien-3,6-dion verabreicht wurde.
-
Die 205, 206 und 207 zeigen die Daten von den Testosteron-Tests
bei drei zusätzlichen Probanden,
denen ein Placebo im Fall B und Pregna-4,20-dien-3,6-dion im Fall A verabreicht wurde.
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208 und 209 zeigen
die Amplituden der Steroide E2/NC2, E1/NC2, E2/NC3, E1/NC3, von methyliertem
E2/NC2, methyliertem E2/NC3 und E8/NC3 in Schaubild VI in menschlichen
männlichen
bzw. weiblichen VNOs.
-
210 zeigt die Ergebnisse bei elf PMDD-Symptomen
bei Frauen, denen ein Placebo oder Estra-4,16-dien-10β-ol-3-on
verabreicht wurde.
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211 zeigt die Elektromyogramm-Ergebnisse bei Frauen,
denen ein Placebo oder Estra-4,16-dien-10β-ol-3-on verabreicht wurde.
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212 zeigt die Häufigkeit der elektrodermalen
Aktivitätsereignisse
bei Frauen, denen Placebo oder Estra-4,16-dien-10β-ol-3-on
verabreicht wurde.
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Die 213 und 214 zeigen
die Ergebnisse von Hamilton-A-Angsttests bei der Behandlung des
VNO von ängstlichen
Patienten mit Androsta-4,16-dien-3β-ol.
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215 zeigt die Ergebnisse der Auswirkung auf die
Atmungsfrequenz und Herzfrequenz bei der Behandlung des VNO von ängstlichen
Patienten mit Androsta-4,16-dien-3β-ol.
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216 zeigt die Ergebnisse beim Parasympathikus-Tonus
bei der Behandlung des VNO von ängstlichen
Patienten mit Androsta-4,16-dien-3β-ol.
-
217 zeigt die Ergebnisse bei der elektrodermalen
Aktivität
bei der Behandlung des VNO von ängstlichen
Patienten mit Androsta-4,16-dien-3β-ol.
-
218 zeigt die Ergebnisse der Veränderung
bei der Körpertemperatur
bei der Behandlung des VNO von ängstlichen
Patienten mit Androsta-4,16-dien-3β-ol.
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219 zeigt die Ergebnisse von EVG-Tests bei Frauen,
denen die Verbindungen der Beispiele 133, 134 und 134A verabreicht
wurden.
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220 zeigt die Ergebnisse von alpha-Gehirnwellen-Tests
bei Frauen, denen die Verbindungen der Beispiele 133, 134 und 134A
verabreicht wurden.
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221A ist eine Zusammenfassung der elektrophysischen
Auswirkungen aufgrund der Stimulation des VNO mit acht Steroiden
mit Epoxygruppen am Ring D bei Männern.
-
221B ist eine Zusammenfassung der elektrophysischen
Auswirkungen aufgrund der Stimulation des VNO mit acht Steroiden
mit Epoxygruppen am Ring D bei Frauen.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
1. Definitionen
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Ein "Affekt" ist ein vorübergehender
Gefühlszustand.
Typische negative Affekte sind nervöse Gefühle, Gefühle der Gespanntheit, Scham, Ängstlichkeit,
Reizbarkeit, des Ärgers,
des Zorns und dergleichen. "Stimmungen" sind länger andauernde
Gefühlszustände, wie
Schuld, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit, Selbstvorwürfe, Elend,
Unglücklichsein
und dergleichen. "Charakterzüge" sind permanentere
Aspekte der Persönlichkeit
eines Individuums. Typische negative Charakterzüge sind Empfindlichkeit, Reumütigkeit,
Schuldgefühle,
Sturheit, Groll, Bitterkeit, Ängstlichkeit,
Faulheit und dergleichen.
-
Die
Vomeropherine gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Verwendung bei der Stimulierung einer oder mehrerer hormoneller,
Verhaltens- und autonomer Funktionen des Hypothalamus durch Kontakt
mit dem VNO finden. Aufgrund der vorherrschenden Rolle, welche der
Hypothalamus bei einer großen
Vielfalt von inneren Körperfunktionen
spielt, und der neuralen Verbindung zwischen den VNO und dem Hypothalamus
sind die Vomeropherine gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Lage, derartige Funktionen wie die Steuerung von
endokrinem Ausstoßes,
zum Beispiel die Steuerung des Hypophysen-Ausstoßes von Vasopressin und Oxytocin
sowie einer Anzahl von anderen Peptiden zu stimulieren. Vasopressin
ist wegen seiner Wirkung in der Niere, die Wasseraufnahme zu erhöhen und
den Urin zu konzentrieren, ein antidiuretisches Hormon. Zusätzlich hat
es im Körper
die Wirkung, durch seine Wirkung auf die arterielle glatte Muskulatur
den Blutdruck zu regulieren, und weist durch seine Verstärkung der
Glycogen-Umwandlung zu Glucose in der Leber eine Wirkung auf den
Metabolismus auf. Oxytocin, dessen Rezeptoren in der glatten Uterusmuskulatur
und auf der glatten Brustmuskulatur gefunden werden, können eine
Milchabgabe über
die Kontraktion der glatten Brustmuskulatur veranlassen und können Uteruskontraktionen
bei der Geburt verursachen. Der Hypothalamus steuert auch die Freisetzung
von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen, wie von ACTH, Prolactin,
LH (luteinisierendem Hormon), GH (Wachstumshor mon), TSH (thyreotropem
Hormon), FSH (Follikel-stimulierendem Hormon) und beta-Endorphin.
So kann zum Beispiel die Fähigkeit,
die LH-Sekretion zu steuern, zur Steuerung der Fruchtbarkeit bei
Frauen oder der Testosteron-Produktion bei Männern führen. Die Testosteron-Produktion
kann zur Behandlung von Zuständen
wie geringer Libido bei Männern
und zur Behandlung von Muskelschwundkrankheiten oder -zuständen, wie
Altern, verwendet werden. Die Testosteron-Verringerung kann zur Behandlung von
Zuständen
wie Prostatakrebs verwendet werden.
-
Die
Steuerung der hypothalamischen Verhaltensfunktionen ist durch die
Verwendung der Vomeropherine gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls möglich.
Es ist bekannt, dass der Hypothalamus Verhaltensweisen wie Furcht,
Zorn, Vergnügen,
und zirkadiane Rhythmen steuert, welche den Schlaf und den Wachzustand
regulieren. Andere Funktionen, die vom Hypothalamus gesteuert werden,
umfassen Appetit, Durst, Sympathikus-Funktionen wie Flucht und Kampf
und Funktionen wie kardiovaskuläre
Steuerung, Wärmeregulierung und
Eingeweidefunktionen, wie die Steuerung der Darmmuskulatur und Säuresekretion
zur Verdauung. So nimmt man an, dass, obwohl es eine Vielfalt von
sensorischen Eingangsignalen aus verschiedenen Teilen der Anatomie
im Hypothalamus gibt, die Vomeropherine der vorliegenden Erfindung
zum ersten Mal eine Weise der Stimulation durch die Nasenhöhle durch
Inhalation zur Kontaktierung der Epithelzellen im VNO, ein Verfahren
zur Stimulation von Funktionen des Hypothalamus, bereitstellen,
wie vorstehend erörtert.
-
"Pregnan-Steroide" sind aliphatische
polycyclische Kohlenwasserstoffe, die durch eine Vierringe-Steroidstruktur
mit einer Methylierung an den Positionen 10 und 13 und einer Ethylierung
(einschließlich
ungesättigter
Gruppen) an der Position 17 gekennzeichnet sind. Ein Pregnan ist
eine Untergruppe von Pregnanen, was üblicherweise so verstanden
wird, dass es bedeutet, dass die Verbindung mindestens eine Doppelbindung
aufweist. Weiter werden alle Derivate, welche die oben beschriebenen
Strukturmerkmale aufweisen, ebenfalls generisch als Pregnan-Steroide
bezeichnet.
-
Ein "Cholan-Steroid" ist ein aliphatischer
polycyclischer Kohlenwasserstoff, der durch eine Vierring-Steroidstruktur
mit einer Methylierung an den Positionen 10 und 13 und einer 2-Pentylgruppe
(einschließlich
ungesättigter
Gruppen) an der Position 17 gekennzeichnet ist.
-
Ein „Chemorezeptor" ist ein Rezeptormolekül, das auf
der Oberfläche
einer „chemosensorischen" Neuroepithelzelle
vorliegt, und sich auf stereospezifische Weise an (einen) spezielle(n)
Ligand(en) bindet. Diese spezifische Bindung initiiert eine Signal-Transduktion,
welche einen afferenten Nervenimpuls initiiert. Chemorezeptoren
werden u.a. in Geschmacksknospen, im olfaktorischen Epithel und
im Vomeronasal-Gewebe gefunden.
-
„Pregnen-Steroide" sind, wie der Ausdruck
hierin verwendet wird, aliphatische polycyclische Kohlenwasserstoffe
mit einer Vierringe-Steroidstruktur, mindestens einer Doppelbindung
im Ring A, einer Methylierung an der Position 10 und Position 13,
einer Ethylierung (einschließlich
ungesättigter
Gruppen) an der Position 17 und einem Oxo, Hydroxyl oder Hydroxyl-Derivat,
wie Alkoxy, Ester, Benzoat, Cipionat, Sulfat oder Glucuronid, an
der Position 3. Derivate, welche diese Strukturmerkmale enthalten,
werden generisch auch als Pregnen-Steroide bezeichnet.
-
Die
folgende Struktur zeigt die Vierring-Steroidstruktur, die Steroiden
gemeinsam ist. Für
erläuternde Zwecke
ist eine Seitenkette am Ring D für
Pregnan gezeigt. Bei der Beschreibung der Anordnung der Gruppen und
Substituenten wird das folgende Nummerierungssystem verwendet:
-
„Geschlechtlich
dimorph" bezeichnet
einen Unterschied der Wirkung eines pharmazeutischen Mittels oder
der Antwort darauf bei männlichen
und weiblichen Mitgliedern derselben Art.
-
Eine „wirksame
Menge" eines Arzneistoffs
ist ein Bereich der Menge und/oder Konzentration, welcher zu einer
gewünschten
physiologischen und/oder psychologischen Wirkung führt, wenn
er einem Individuum verabreicht wird, das den Arzneistoff benötigt. Im
vorliegenden Fall ist ein benötigendes
Individuum eines mit einem physiologischen oder Verhaltenszug, der
normalerweise vom Hypothalamus reguliert wird, wobei es wünschenswert
ist, die Funktion des Hypothalamus oder des Zugs zu beeinflussen.
Die wirksame Menge eines gegebenen Arzneistoffs kann von der zu
beeinflussenden Funktion, der gewünschten Wirkung, dem Verabreichungsweg
und dergleichen abhängen.
Wenn z.B. das Steroid als Lösung
verabreicht wird, die auf der Gesichtshaut einer Patientin aufgetragen
wird, beträgt
eine wirksame Konzentration 1 Mikrogramm/ml bis 100 μg/ml, bevorzugt
10 bis 50 μg/ml
und am bevorzugtesten 20 bis 30 μg/ml.
Wenn das Steroid direkt in das VNO eingeführt wird, beträgt eine
wirksame Menge etwa 1 Pikogramm bis etwa 1 Nanogramm, bevorzugter
etwa 10 Pikogramm bis etwa 50 Pikogramm. Wenn das Steroid wird durch
eine Salbe, Creme oder ein Aerosol oder dergleichen in die Nasenpassage
verabreicht, beträgt
eine wirksame Menge etwa 100 pg bis etwa 100 Mikrogramm, bevorzugt
etwa 1 ng bis etwa 10 Mikrogramm. Es folgt, dass einige Arzneistoffe
wirksam sein können, wenn
sie auf einigen Wegen verabreicht werden, aber unwirksam sind, wenn
sie auf anderen Wegen verabreicht werden.
-
Der „Hypothalamus" ist der Teil des
Dienzephalons, der die ventrale Wand des dritten Ventrikels unter dem
Hypothalamus-Sulkus umfasst und Strukturen einschließt, welche
den Ventrikelboden bilden, einschließlich des optischen Chiasmas,
Tuber cinereum, Infundibulums und Corpus mammilare. Der Hypothalamus
reguliert das autonome Nervensystem und steuert mehrere physiologische
und Verhaltensfunktionen, wie die so genannten Kampf- und Flucht-Reaktionen,
die sexuelle Motivation, den Wasserhaushalt, den Zucker- und Fettmetabolismus,
den Hunger, die Regulierung der Körpertemperatur, endokrine Sekretionen
und anderen. Der Hypothalamus ist auch die Quelle von Vasopressin,
das den Blutdruck reguliert, und Oxytocin, das die Geburt und Milchabgabe
einleitet. Alle Hypothalamus-Funktionen sind potenziell durch die
hierin beschriebene Vomeropherin-Therapie modulierbar.
-
Ein „Ligand" ist, wie hierin
verwendet, ein Molekül,
das als chemisches Signal durch spezielle Bindung an ein Rezeptormolekül wirkt,
welches auf der Oberfläche
einer Rezeptorzelle angeordnet ist, wodurch eine Signal-Transduktion über die
Zelloberfläche
hinweg initiiert wird. Die Bindung von Liganden an chemosensorische
Rezeptoren kann gemessen werden. Chemosensorisches Gewebe wie vomeronasales
Neuroepithel und olfaktorisches Neuroepithel enthält eine
Vielzahl von Neurorezeptor-Zellen, von denen jede mindestens einen
Zelloberflächenrezeptor
aufweisen. Viele der Rezeptormoleküle weisen eine identische Ligandenspezifität auf. Deshalb
kann, wenn das Gewebe einem Liganden ausgesetzt wird, für den es
eine Spezifität
aufweist (z.B. eine Einwirkung von Vomeropherin auf das VNO), eine
summierte Änderung
des Zelloberflächenrezeptor-Potenzials
gemessen werden.
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet „Niederalkyl" eine verzweigte
oder unverzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 4 Kohlenstoffen, wie z.B. Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Butyl und dergleichen „Alkoxy", wie hierin verwendet, wird in seinem üblichen
Sinn verwendet, die Gruppe -OR zu bezeichnen, worin R Alkyl ist,
wie hierin definiert.
-
Ein „Pheromon" ist eine Substanz,
die für
ein chemisches Mittel der Kommunikation zwischen Mitgliedern derselben
Art durch Sekretion und periphere Chemorezeption sorgt. In Säugern werden
Pheromone gewöhnlich
durch Rezeptoren im Vomeronasalorgan der Nase detektiert. Gewöhnlich beeinflussen
Pheromone die Entwicklung, Fortpflanzung und verwandte Verhaltensweisen.
Ein „Vomeropherin" ist ein allgemeinerer Ausdruck,
der Pheromone einschließt
und eine Substanz aus einer irgendeiner Quelle beschreibt, die als
chemosensorischer Bote funktioniert, sich an einen spezifischen
vomeronasalen Neuroepithel-Rezeptor
bindet und einen physiologische oder Verhaltenseffekt induziert.
Die physiologische Wirkung eines „Vomeropherins" wird durch das Vomeronasalorgan
vermittelt
-
Ein
Pikogramm (pg) ist gleich 0,001 Nanogramm (ng). Ein ng ist gleich
0,001 Mikrogramm (μg).
Ein μg ist
gleich 0,001 mg.
-
II. Weisen zur Durchführung der
Erfindung
-
A. Steroide, die in der
Erfindung nützlich
sind
-
Die
Erfindung ist auf eine Gruppe bestimmter Steroide gerichtet. Es
werden hierin Synthesen für
die folgenden Verbindungen beschrieben, die auf dem Schaubild angegeben
sind.
-
C. Syntheseverfahren
-
1. Herstellung von Derivaten
an den Positionen 3, 6, 19, 20 und 21.
-
Die
Verbindungen, die in den Verfahren dieser Erfindung verwendet werden,
sind Pregnan-Steroide, die an den Positionen 3, 6, 19, 20 und 21
substituiert sind. Viele der 3-substitierten Steroide sind bekannte
Verbindungen, die von 3-Oxosteroiden
abgeleitet werden können.
Wie in 1 gezeigt, kann Pregnan-4,20-dien-3-on (1)
in einen 3,5,20-Trienether (2) oder ein 1,4,20-Trien-3-on (3) überführt werden,
was jeweilige Ausgangsmaterialien für 6- und 3-substituierte Hydroxyderivate
sind.
-
Alkoxy-Derivate
werden aus ihren entsprechenden Hydroxysteroiden durch Umsetzung
mit einem Alkylierungsmittel, wie Trimethyloxoniumfluoroborat, Triethyloxoniumfluoroborat
oder Methylfluorsulfonat in einem inerten Chlorkohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie Methlyenchlorid, hergestellt. Alternativ, Alkylierungsmittel,
wie NaH, KM oder KOBut, Silberoxid oder Bariumoxid in polaren aprotischen
Lösungsmittel,
wie z.B. DMF, DMSO und Hexamethylphosphorsäureamid.
-
Allgemeine
Verfahren für
Synthesereaktionen von Steroiden sind dem Fachmann bekannt. Wenn
Zeit und Temperatur von Reaktionen festgelegt werden müssen, kann
dies durch Routinemethoden bestimmt werden. Nach Zugabe der erforderlichen
Reagenzien wird die Mischung unter Inertatmosphäre gerührt und Aliquoten werden in
stündlichen
Intervallen entnommen. Die Aliquoten werden durch Chromatographie
analysiert, um das Verschwinden des Ausgangsmaterials zu überwachen,
wobei dann mit dem Aufarbeitungsverfahren begonnen wird. Wenn das
Ausgangsmaterial innerhalb von 24 Stunden nicht aufgebraucht ist,
wird die Mischung zum Rückfluss
erwärmt
und stündliche
Aliquoten werden wie zuvor analysiert, bis das Ausgangsmaterial
verschwindet. In diesem Fall lässt
man die Mischung abkühlen,
bevor man mit dem Aufarbeitungsverfahren beginnt.
-
Die
Reinigung der Produkte wird mittels Chromatographie und/oder Kristallisation
bewerkstelligt, wie es dem Fachmann bekannt ist.
-
Alkoxy-Derivate
werden aus ihren entsprechenden Hydroxysteroiden durch Umsetzung
mit einem Alkylierungsmittel, wie Trimethyloxoniumfluoroborat, Triethyloxoniumfluoroborat
oder Methylfluorosulfonat in einem inerten Chlorkohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie Methylenchlorid, hergestellt. Alternativ können Alkylierungsmittel wie
Alkylhalogenide, Alkyltosylate, Alkylmesylate und Dialkylsulfat
mit einer Base, wie NaH, KM oder KOBut, Silberoxid oder Bariumoxid,
in polaren, aprotischen Lösungsmitteln
wie DMF, DMSO und Hexamethylphosphorsäureamid, verwendet werden.
-
Allgemeine
Verfahren für
Synthesereaktionen von Steroiden sind dem Fachmann bekannt. Wenn
Zeit und Temperatur von Reaktionen festgelegt werden müssen, kann
dies durch Routinemethoden bestimmt werden. Nach Zugabe der erforderlichen
Reagenzien wird die Mischung unter Inertatmosphäre gerührt und Aliquoten werden in
stündlichen
Intervallen entnommen. Die Aliquoten werden durch Chromatographie
analysiert, um das Verschwinden des Ausgangsmaterials zu überwachen,
wobei dann mit dem Aufarbeitungsverfahren begonnen wird. Wenn das
Ausgangsmaterial innerhalb von 24 Stunden nicht aufgebraucht ist,
wird die Mischung zum Rückfluss
erwärmt
und stündliche
Aliquoten werden wie zuvor analysiert, bis das Ausgangsmaterial
verschwindet. In diesem Fall lässt
man die Mischung abkühlen,
bevor man mit dem Aufarbeitungsverfahren beginnt.
-
Die
Reinigung der Produkte wird mittels Chromatographie und/oder Kristallisation
bewerkstelligt, wie es dem Fachmann bekannt ist. SCHAUBILD
IV. ESTRANE
-
SUBSTRUKTUR-SYNTHESEN
-
Mit
Bezug auf die vorangehende Tabelle sind das Folgende beispielhafte
Synthesen für
Zwischenprodukte in einer gegebenen Reihe (E1 bis E12) oder Spalte
(N1 bis N4). Typ
E
- Im Handel erhältliche Substruktur, z.B. ESTRON.
- James R. Bull und Jan Floor, J. Chem. Soc. Perkin I, 1977(7),
724.
- Im Handel erhältliche
Substruktur, z.B. 6-DEHYDROESTRON.
- V.I. Mel'nikova
und K.K. Pivnitskii, Zhurnal Organiskeskoi Khisnii, 1974, Bd. 10,
Nr. 5, S. 1014–1019.
- Hidetoshi Takagi, Ken-ichi Komatsu und Itsuo Yoshisawa, Steroids,
1991, Bd. 56, S. 173.
- Michel Mauney und Jean Rigaudy, Bull. Soc. Chim., 1976, Nr.
11–12,
2021.
- K.J. San, R.H. Blank, R.H. Evans, Jr., L.I. Feldman und C.E.
Holmbund, J. Org. Chem., 1964, 29, 2351.
- Im Handel erhältliche
Substruktur, wie in EQUILIN.
- Im Handel erhältliche
Substruktur, wie in EQUILENIN.
- A.N. Cherkasov, A.M. Ponomarev und K.K. Pivnitskii, Zhurnal
Organiskeskoi Khimii, 1971, Bd. 7, Nr. 5, S. 940–947.
- Hidetoshi Takagi, Ken-ichi Komatsu und Itsuo Yoshisawa, Steroids,
1991, Bd. 56, S. 173.
- 1. Robert H. Shapiro und Carl Djerassi, J. Am. Chem. Soc., 1964,
86, 2825.
- 2. Pilar Lupón,
Frances C. Canals, Arsenic Iglesias, Joan C. Ferrer, Albert Palomar
und Juan-Julio Bonet, J. Org. Chem. 1988, 51, 2193–2198.
- 1. Günther
Drefahl, Kurt Ponold und Hans Schick, Berichte, 1965, 98, 604.
- 2. Richard H. Peters, David F. Crows, Mitchell A. Avery, Wesley
K.M. Chong und Masako Tanabe, J. Med. Chem., 1989, 12, 1642.
- 1. Franz Sonheimer, O. Moncara, M. Viquiza und G. Rosenkranz
(1955) J. Am. Chem. Soc. 77: 4145.
- 2. William F. Johns, J. Org. Chem., 1961, 26, 4983. Methylestrene
- Harold J. Nicholas, J. Org. Chem., 1958, 23, 1747.
- Richard H. Peters, David F. Crows, Mitchell A. Avery, Wesley
K. M. Chong und Masako Tanabe, J. Med. Chem., 1989, 32, 1642.
- N.B. Green und F.J. Zeelan, Tetrahedron Letters, 1982, Bd. 23,
Nr. 35, S. 3611–3614.
-
Synthetisierbare
Verbindungen umfassen deshalb diese zusammen mit jenen, die von
ihnen abgeleitet sind; d.h. 17-Methyl-N1, 17β-Methyl-N2 oder 14α-Methyl-N4
in Kombination mit E1, E2, E3, E5, E6, E7, E8, E11 oder E12. Halogenestrene
- George A. Boswell in Patent C.A. 70: 58140q,
folgende.
- G. Michael Blackburn, Brian F. Taylor und Andrew F. Worrall,
Journal of Labelled Compounds and Radiopharmaceuticals, 1986, Bd.
XXIII, Nr. 2, S. 197.
-
Synthetisierbare
Verbindungen umfassen deshalb diese zusammen mit jenen, die von
ihnen abgeleitet sind; d.h. 17-Fluor-N1 in Kombination mit E1, E2,
E3, E5, E6, E7, E11 oder E12. Zusätzlich 17-Iod-N1 in Kombination
mit E2, E6 oder E12.
- Europäische Patentanmeldung EP 208,497 .
-
Synthetisierbare
Verbindungen umfassen deshalb diese zusammen mit jenen, die von
ihnen abgeleitet sind; d.h. 14-Chlor-, 4-Brom-, 6α-Chlor-,
6α-Brom-,
6β-Chlor-,
6β-Brom-
oder 6β-Iod-A1
in Kombination mit N1, N2, N3 oder N4. Zusätzlich (17-Fluor-, 17-Chlor-, 17-Brom- oder 17-Iod-)-N1
in Kombination mit A1, A2, A3, A4, A5, A6, A8, A9, A10 oder A11.
-
Verwendungsverfahren
-
Die
Verwendung der Erfindung, wie sie durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist, wird mittels der nicht-systemischen nasalen Verabreichung von
gewissen Steroiden, Kombinationen von Steroiden bewerkstelligt.
-
Diese
spezielle Verabreichungsart unterscheidet sich von alternativen
Arten, wie Einnahme oder Injektion, auf mehrere wichtige Weisen,
und zwar aufgrund des direkten Kontakten mit dem VNO, der durch
die nasale Verabreichung des Steroid-Liganden bereitgestellt wird.
In den Verfahren dieser Erfindung wird der geeignete Ligand direkt
an die Chemorezeptoren in der Nasenpassage und im Vomeronasalorgan
verabreicht, ohne Pillen oder Nadeln – d.h. nicht-invasiv. Die Arzneistoffwirkung
wird durch Bindung der hierin beschriebenen Liganden an spezifische
Rezeptoren vermittelt, die auf Neuroepithelzellen in der Nase, bevorzugt
im VNO, vorliegen. Und weiter ist die Weise der Arzneistoffwirkung
durch das Nervensystem und nicht durch das Kreislaufsystem – so kann
die Gehirnfunktion ohne Berücksichtigung
der Blut-Hirn-Schranke beeinflusst werden. Diese Verwendungen liefern
ein direktes Mittel der Beeinflussung des Hypothalamus durch das
Nervensystem, da es nur eine synaptische Verbindung zwischen Pheromon-Rezeptoren
und dem Hypothalamus gibt. Da sensorische Nerven einen spezifischen
Ort im Gehirn ansprechen, weist dieses Verfahren eine hoch spezifische Arzneistoffwirkung
auf, wodurch das Potenzial für
unerwünschte
Nebenwirkungen in großem
Maß verringert wird.
-
Der
VNO-Kontakt ist wichtig, da das VNO mit einer Chemorezeptor/Pheromon-Funktion verbunden
ist. Das VNO besteht aus einem Paar blinder tubulärer Divertikel,
die am inneren Rand des Nasenseptums gefunden werden. Das VNO enthält Neuroepithelien,
deren Axone direkte Synapsen zur Amygdala und von dort zum Hypothalamus
aufweisen. Die Existenz des VNO ist in den meisten terrestrischen
Wirbeltieren, einschließlich des
menschlichen Fötus,
dokumentiert worden; jedoch wird allgemein geglaubt, dass es bei
erwachsenen Menschen rudimentär
ist (siehe Johnson et al., oben).
-
Die
hierin beschriebenen Ligandensubstanzen oder deren sulfatierte,
cipionatierte, benzoatierte, propionatierte, halogenierte oder glucuronatierte
Derivate können
direkt verabreicht werden, werden aber bevorzugt als Zusammensetzungen
verabreicht. Sie werden in einer flüssigen Dosierungsform, wie
beispielsweise Flüssigkeiten,
Suspensionen oder dergleichen, vorzugsweise in Dosierungseinheitsformen
hergestellt, die für eine
einzige Verabreichung von präzisen
Dosierungen geeignet sind. Flüssige
Dosierungen können
als Nasentropfen oder als Aerosol verabreicht werden. Alternativ
kann die aktive Verbindung als Creme- oder Salben-Zusammensetzung
hergestellt werden und topisch innerhalb der Nasenhöhle aufgebracht
werden. Zusätzlich
kann ein Vomeropherin als Dampf verabreicht werden, der in einem
der Nasenhöhle
zugeführten
Luftstoß enthalten
ist. Als weitere Alternative kann die Zufuhr durch gesteuerte Freisetzung
dieser Mittel durch Einkapselung entweder in der Masse oder auf
mikroskopischer Ebene unter Verwendung synthetischer Polymere, wie
Silicon, und natürlicher
Polymere, wie Gelatine und Cellulose, stattfinden. Die Freisetzungsgeschwindigkeit
kann durch geeignete Wahl des Polymersystems gesteuert werden, welches
verwendet wird, um die Diffusionsgeschwindigkeit zu steuern (Langer,
R.S. und Peppas, N.A., Biomaterials 2, 201, 1981). Natürliche Polymere,
wie Gelatine und Cellulose, lösen
sich langsam im Verlauf von Minuten bis Stunden auf, während Silicon über eine
Zeitspanne von Monaten intakt bleibt. Die Zusammensetzungen schließen einen
herkömmlichen
pharmazeutischen Träger
oder Hilfsstoff, eine oder mehrere aktive Verbindungen ein. Zusätzlich können die
Zusammensetzungen andere medizinische Mittel, pharmazeutische Mittel,
Träger,
Adjuvantien usw. einschließen.
-
Das
wahrscheinlichste Mittel der Kommunikation eines semichemischen
Liganden besteht in der Inhalation eines natürlich vorkommenden Pheromons,
das auf der Haut eines anderen vorliegt. Da diese Verbindungen relativ
nicht-flüchtig
sind, wird geschätzt,
dass selbst bei innigem Kontakt ein Mensch Pikogrammmengen eines
natürlichen
vorkommenden Steroids von der Haut eines anderen inhalieren würde. Von
der inhalierten Menge würde
lediglich etwa 1% die Rezeptoren des Vomeronasalorgans erreichen.
-
Die
verabreichte Menge an Vomeropherin hängt natürlich von der behandelten Person,
der Schwere der Beeinträchtigung,
der Art und Weise der Verabreichung, der Häufigkeit der Verabreichung
und der Beurteilung des verschreibenden Arztes ab. Jedoch ist eine
einzige Dosierung von mindestens 10 Pikogramm, die direkt in das
Lumen des Vomeronasalorgans verabreicht wird, wirksam, um eine vorübergehende
autonome Antwort hervorzurufen. Wenn sie in die Nasenhöhle verabreicht
wird, beträgt
die Dosierung 100 Pikogramm bis 100 Mikrogramm, vorzugsweise etwa
1 Nanogramm bis 10 Mikrogramm, bevorzugter etwa 10 Nanogramm bis
etwa 1 Mikrogramm. Die Häufigkeit
der Verabreichung liegt wünschenswerterweise
im Bereich einer stündlichen
Dosis bis zu einer monatlichen Dosis, vorzugsweise von 8 mal/Tag
bis 1 mal jeden zweiten Tag, bevorzugter 1 bis 3 mal pro Tag. Salben,
die eine oder mehrere aktive Verbindungen und fakultative pharmazeutische
Adjuvantien in einem Träger
wie beispielsweise Wasser, Kochsalzlösung, wässriger Dextrose, Glycerol, Ethanol
und dergleichen enthalten, können
unter Verwendung einer Grundlage wie beispielsweise Petrolatum, Schweinefett
oder Lanolin hergestellt werden.
-
Verflüssigte pharmazeutische
verabreichbare Zusammensetzungen können beispielsweise durch Lösen, Dispergieren
usw. einer aktiven Verbindung, wie oben definiert, und fakultativer
pharmazeutischer Adjuvantien in einem Träger wie Wasser, Kochsalzlösung, wässriger
Dextrose, Glycerol, Ethanol und dergleichen zur Bildung einer Lösung oder
Suspension hergestellt werden. Falls gewünscht, kann die zu verabreichende pharmazeutische
Zusammensetzung auch geringe Mengen an nicht-toxischen Hilfssubstanzen,
wie Netz- oder Emulgiermitteln, pH-Puffermitteln und dergleichen, beispielsweise
Natriumacetat, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminnatriumacetat,
Triethanolaminoleat usw., enthalten. Tatsächliche Verfahren der Herstellung
derartiger Dosierungsformen sind bekannt oder werden dem Fachmann
offenkundig; siehe z.B. Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Co., Easton, PA, 15. Aufl. 1975. Die zu verabreichende Zusammensetzung
oder Formulierung enthält
auf jeden Fall eine Quantität
einer oder mehrerer der aktiven Verbindung(en) in einer Menge, die
wirksam ist, um die Symptome des behandelten Subjekts zu lindern.
-
Für die Aerosol-Verabreichung
wird der aktive Bestandteil in feiner zerteilter Form vorzugsweise
zusammen mit einem Tensid und einem Treibmittel bereitgestellt.
Typische Prozentsätze
an aktiven Bestandteilen sind 0,001 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,004
bis 0,10%.
-
Tenside
müssen
natürlich
nicht-toxisch und vorzugsweise im Treibmittel löslich sein. Repräsentative derartige
Mittel sind die Ester oder partiellen Ester von Fettsäuren, die
6 bis 22 Kohlenstoffatome enthalten, wie Capron-, Octan-, Laurin-,
Palmitin-, Stearin-, Linol-, Elaeostearin- und Ölsäure mit einem aliphatischen mehnnrertigen
Alkohol oder dessen cyclischem Anhydrid, wie Ethylenglycol, Glycerol,
Erythrit, Arabit, Mannit, Sorbit und Hexitolanhydride, die von Sorbit
abstammen (die Sorbitanester, die unter der eingetragenen Marke „Spans" verkauft werden),
und die Polyoxyethylen- und Polyoxypropylen-Derivate dieser Ester.
Gemischte Ester, wie gemischte oder natürliche Glyceride, können verwendet
werden. Die bevorzugten oberflächenaktiven Mittel
sind die Oleate von Sorbitan, z.B. diejenigen, die unter den eingetragenen
Marken „Arlacel
C" (Sorbitansesquioleat), „Span 80" (Sorbitanmonooleat)
und „Span
85" (Sorbitantrioleat)
verkauft werden. Das Tensid kann 0,1 bis 20 Gew.-% der Zusammensetzung,
vorzugsweise 0,25–5%,
ausmachen.
-
Der
Rest der Zusammensetzung ist gewöhnlich
Treibmittel. Verflüssigte
Treibmittel sind gewöhnlich Gase
bei Umgebungsbedingungen und werden unter Druck kondensiert. Unter
den geeigneten verflüssigten Treibmitteln
befinden sich die Niederalkane, die bis zu 5 Kohlenstoffe enthalten,
wie Butan und Propan; fluorierte oder fluorchlorierte Alkane, wie
diejenigen, die unter der eingetragenen Marke „Freon" verkauft werden. Mischungen der obigen
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Bei
der Herstellung des Aerosols wird ein Behälter, der mit einem geeigneten
Ventil ausgestattet ist, mit dem geeigneten Treibmittel gefüllt, welches
den feinzerteilten aktiven Bestandteil und Tensid enthält. Die Bestandteile
werden so bei einem erhöhten
Druck gehalten, bis sie durch Betätigung des Ventils freigesetzt werden.
-
Noch
ein weiteres Mittel der Verabreichung ist die topische Aufbringung
einer flüchtigen
flüssigen
Zusammensetzung auf die Haut, vorzugsweise Gesichtshaut, eines Individuums.
Die Zusammensetzung wird gewöhnlich
einen Alkohol wie Ethanol oder Isopropanol enthalten. Ein angenehmes
Odorans kann ebenfalls in die Zusammensetzung eingeschlossen werden.
-
E. Fruchtbarkeitsverhütende Wirkung
(Fällt
nicht in den Bereich der Ansprüche)
-
Das
Steroid 19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol wurde im VNO von weiblichen
Ratten getestet. Das EVG und die Vomeronasalnerv-(VNn-)Entladungsfrequenz
sind in den 97 bzw. 98 gezeigt.
Diese Daten zeigen die Stimulation des VNO. Es wurde gezeigt, dass
das Steroid E2/P4 eine postkoitale fruchtbarkeitsverhütende Wirkung
aufweist, wenn es weiblichen Ratten oral verabreicht wird, obwohl
es eine niedrige hormonelle Wirkung aufweist (gemessen durch Estrogen-Rezeptor-Bindung).
(Peters et al., J. Med. Chem., 1989, 32, 1642– 52.) Die Daten in den 97 und 98 legen
nahe, dass diese fruchtbarkeitsverhütende Wirkung erklärbar ist,
da E2/P4 kein Hormon ist, aber als Vomeropherin durch die Stimulation
des VNO wirkt, was wiederum den Hypothalamus beeinflusst. Im Einklang
mit den Rattenmodell-Daten zeigt die Verbindung E2/P4 auch eine
VNO-Stimulation bei Frauen (siehe 118)
und in einem geringeren Ausmaß bei
Männern
(siehe 140) und demgemäß wird erwartet,
dass die Vomeropherine eine fruchtbarkeitsverhütende Wirkung bei Menschen
haben.
-
Die
Stimulation des Hypothalamus über
das VNO ermöglicht
es, die Freisetzung von LH und FSH zu unterdrücken. Dies kann ein klinisches
Verfahren zur Behandlung von Prostatakrebs, vorzeitiger Pubertät (bei männlichen
und weiblichen Jugendlichen), Endometriose, Uterusmyom, Brustkrebs,
prämenstruellem
Syndrom und dysfunktioneller Uterusblutung bereitstellen.
-
F. Messen von Affekt,
Stimmung und Charakterzügen
-
Gefühlszustände, die
mit Affekten, Stimmungen und Charakterzügen verbunden sind, werden
im Allgemeinen durch Verwendung eines Fragebogens gemessen. Beispielsweise
können
Fragebögen,
die eine Anzahl von Adjektiven umfassen, welche sich auf Gefühlszustände beziehen,
einem Individuum ausgehändigt werden.
Das Individuum bewertet seinen durch das Adjektiv beschriebenen
Gefühlszustand
und bewertet die Intensität
des Gefühls
auf einer numerischen Skala. Die Anhäufung von verwandten Adjektiven
und die statistische Analyse der Bewertung jedes Adjektivs durch
die Person stellt eine Grundlage für die Messung verschiedener
Gefühlszustände bereit.
-
Alternativ
können
Gefühlszustände durch
autonome Veränderungen
gemessen werden, wie diejenigen, die in polygraphischen Bewertungen
verwendet werden (psychogalvanischer Hautreflex, Pulsfrequenz und
dergleichen). Cabanac, M. Annual Review of Physiology (1975) 37:
415; Hardy, J.D., "Body
Temperature Regulation",
Kapitel 59, S. 1417. In: Medical Physiology. Bd. II, Hsg.: VB Mountcastle
(1980); Wolfram Bouscein, Electrodermal Activity (Plenum Press 1992).
Zusätzlich
können
nicht-verbale Anzeichen, wie Gesichtsausdruck und Körperhaltung,
bewertet werden.
-
Behandlung
von prämenstruellem
Syndrom
-
Patientinnen,
die an der Studie teilnahmen (20–45 Jahre alte Frauen) nahmen
an einer Aufzeichnungssitzung statt, die an dem Tag stattfindet,
an dem die PMDD-Symptome
ihren Höhepunkt
erreicht haben (Tag 24 bis 28 des Menstruationszyklus). Das gesamte
Verfahren dauerte etwa eine Stunde in einem ruhigen Raum, wobei
die Patientin auf dem Rücken
lag.
-
Der
in dieser Studie verwendete aktive Bestandteil war 16α, 17α-Epoxyestra-1,3,5(10)-trien-3-ol.
Die Öffnung
des Vomeronasal-Organs zu der Nase wird an beiden Seiten des Nasenseptums
identifiziert und eine Nasensonde (vomeronasaler Applikator) wird
in einem Nasenloch positioniert, wobei ihre Ausgangsöffnung zu der
VNO-Öffnung
hinweist. Ein Puls aktive Substanz oder Placebo wurde dem VNO zugeführt. Danach
wurde das gleiche Verfahren im anderen Nasenloch wiederholt. Das
beidseitige Beblasen des Vomeronasalorgans wurde 30 Minuten nach
der ersten Anwendung wiederholt.
-
Die
Aktivierung der Vorrichtung liefert Pulse mit 200 μl, die 1
Sekunde andauern. Die Menge der in einem Puls zugeführten aktiven
Substanz beträgt
100 pg. Die Gesamtmenge an aktiver Substanz, die den VNOs einer
Patientin während
der gesamten Sitzung zugeführt
wird, beträgt
400 pg (Tabelle II).
-
Tabelle
II. Experimentelles Protokoll für
die randomisierte VNO-Stimulation.
-
Die
Probandinnen wurden getestet, während
sie eine klare PMDD-Symptomatik hatten. Dies passiert gewöhnlich während der
Tage 24 bis 28 ihres Menstruationszyklus. Der psychometrische Test
(Tabelle III) wurde 10 Minuten vor und 30 Minuten nach beidseitiger
VNO-Stimulation mit entweder der Testsubstanz oder Placebo vorgelegt
(siehe auch Tabelle II). Nach Beendigung des 30-minütigen
Fragebogens wurden beide VNOs wieder mit der gleichen Substanz (Vomeropherin
oder Placebo) stimuliert, und der Patientin wurde wiederum ein ähnlicher
psychometrischer Test überreicht,
um ihn zu Hause 5 Stunden nach Verlassen des Aufzeichnungslabors
zu beantworten. Interviews mit den Patientinnen am Tag nach der
Studiensitzung nach dem zweiten Beblasen des VNO zeigten Stimmungsänderungen,
Gefühle
und wie sie von anderen Menschen wahrgenommen wurde, an.
-
Autonome Reflexe
und EEG
-
Mehrere
periphere Elektrodenzuleitungen, die an der Haut des Patienten angebracht
waren, wurden verwendet, um die autonome Funktion und das Elektroenzephalogramm
(EEG) zu untersuchen. Die Aufzeichnungen werden 15 Minuten vor und
30 Minuten nach Stimulation des VNO erstellt. Die elektrodermale
Aktivität (EDA)
wurde unter Verwendung von zwei Silberelektrodenscheiben aufgezeichnet,
die auf der Handflächenhaut
des Mittel- und Ringfingers (rechte Hand) angeordnet waren. Das
Elektrokardiogramm (EKG) wurde aus der Leitung I (Standard-Frontalebene
I) überwacht.
Die Atmungsfrequenz (RF) wurde unter Verwendung eines Spannungsmessgerätes aufgezeichnet,
das um den unteren Thorax herum angeordnet war. Die physiologische
Sinus-Atmungsarrythmie wurde aus der Korrelation der RF und der
EKG-Frequenz erhalten, um Änderungen
des Parasympathikus-Tonus zu beurteilen. Die Körpertemperatur (BT) wurde im äußeren Ohrkanal
unter Verwendung einer Mini-Thermoelementsonde gemessen. Eine bipolare
Elektromyographie-Aufzeichnung (EMG) wurde mit zwei Elektroden,
die am Kinn angeordnet waren, bewerkstelligt. Das Elektroenzephalogramm
wird aus CzA1 und T3A1 des Standard-10/20-Systems aufgenommen. Alle
Signale wurden verstärkt und
digitalisiert (Biopac Systems) und fortwährend überwacht und unter Verwendung
eines Computers (Macintosh LC-III) gespeichert. Die autonome Funktion
und das EEG werden während
der Screeningsitzung und wieder in beiden Doppelblind-Sitzungen
nach VNO-Stimulation aufgezeichnet (siehe Tabelle II).
-
Stimmungsänderungen
wurden auf einer Skala von 0 bis 4 unter Verwendung von Fragebögen bewertet.
Die autonome Funktion, die vor und 30 Minuten nach der Verabreichung
von Placebo oder Testsubstanz an das VNO aufgezeichnet wurde, wurde
unter Verwendung der "acknowledge"-Software (Biopac
Systems) verarbeitet. Die Signifikanz der Ergebnisse wurde unter
Verwendung von t-Tests und Varianzanalyse beurteilt.
-
Vierzehn
Patientinnen, bei denen PMDD diagnostiziert worden war, wurden gescreent.
Zwei Patientinnen reagierten auf Placebo und wurden aus der Studie ausgeschlossen.
Sechs der Patientinnen empfingen das Steroid in ihren VNOs und die
anderen sechs erhielten Placebo. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist
in Tabelle III gezeigt.
-
Die
Patientinnen wurden gebeten, eine Liste von elf PMDD-Symptomen vor
und 30 Minuten nach Stimulation des VNO mit dem Steroid (Gesamtdosis
= 200 pg) oder Placebo einstufend anzukreuzen. Die beidseitige Stimulation
des VNO mit Placebo änderte
die Größe der Symptome
vom Kontrollniveau aus nicht signifikant (210,
schattierte Balken). Jedoch gab es 30 Minuten nach beidseitiger
Stimulation des VNO mit dem Steroid (Gesamtdosis = 200 pg) eine
signifikante Verringerung der meisten PMDD-Symptome (p = oder < 0,03). Bei einigen
Symptomen wie "Ich
habe das Gefühl,
dass ich mit Gegenständen
werfen muss" und "Ich bin verärgert" war die Verbesserung
bei p = 0,01 signifikant. Die Einstufung bei anderen Symptomen,
wie "Mein Kopf fühlt sich
vernebelt an" und "Ich habe das Gefühl, die
Welt wäre
ohne mich besser" war
nach Verabreichung des Steroids von der Kontrolle nicht verschieden
(p > 0,05).
-
Die
Analyse der autonomen Funktion 30 Minuten nach Stimulation des VNO
mit dem Steroid zeigt Veränderungen
einiger Reflexe, die mit der Stimmungsverbesserung der Patientin
korrelieren. Die Aktivität
von Skelettmuskeln, die durch das Elektromyogramm (EMG) gemessen
wird, nimmt 30 Minuten nach Zufuhr des Steroids an das VNO, aber
nicht nach Verabreichung von Placebo ab (211).
Ebenso nimmt die Frequenz der elektrodermalen Aktivitätsereignisse
nach Verabreichung des Vomeropherins, aber nicht nach Placebo ab (212). Andere autonome Reflexe zeigen keine signifikante
Veränderung.
Das elektroenzephalographische Muster nach Verabreichung des Steroids
an das VNO ändert
sich bezüglich
der Grundlinie nicht wesentlich. Jedoch trat bei vier Patientinnen,
die mit dem Vomeropherin behandelt wurden, eine Zunahme der alpha-kortikalen
Aktivität
ein.
-
Die
Stärke
der PMDD-Symptome wurde auch fünf
Stunden nach der zweiten Anwendung von Vomeropherin an das VNO untersucht.
Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen signifikanten Unterschied zur
Kontrolle. Jedoch berichteten die Patientinnen während des Telefoninterviews,
das am Morgen nach der Aufzeichnungssitzung getätigt wurde, dass sie sich nach
Verlassen des Aufzeichnungslabors besser fühlten und dass diese Wirkung
ein bis zwei Stunden anhielt.
-
Geringe
Mengen des Steroids (200 pg), die in Dampfform an das VNO von an
PMDD leidenden Patientinnen zugeführt wurde, erzeugten eine signifikante
Verbesserung. Wie in 210 gezeigt,
ist der überwiegende
Teil der Symptome nach 30 Minuten nach der Verabreichung der Substanz
verringert. Dieser Effekt wird nach Verabreichung von Placebo an
das VNO nicht bemerkt. Die Symptomverringerung ist von Entspannung begleitet,
die durch Abnahme des EMG und Abnahme der EDA-Frequenz gemessen
wurde. Schließlich
wird die Verbesserung der Patientinnen durch mündliche Berichte (Telefoninterview)
belegt, die am Morgen nach der Aufzeichnungssitzung erhalten wurden.
-
Tabelle
III Zusammenfassung der Wirkungen von Vomeropherin in PMDD-Patientinnen, n =
12
-
Ängstlichkeitstests (liegen
nicht im Bereich der Ansprüche)
-
Acht
Patientinnen wurden mit Placebo im VNO behandelt und elf wurden
mit Androsta-4,16-dien-3β-ol behandelt.
Die Stärke
der Ängstlichkeitssymptome
wurde unter Verwendung der Konvention der Hamilton A-Ängstlichkeitstests
erfasst, welche das folgende messen:
-
Die
Ergebnisse sind in den 213 bis 218 zusammengefasst. In 213 zeigten
die behandelten Patientinnen (T) bei den momentanen, statischen
und Gesamt-Hamilton-A-Ergebnissen eine Verbesserung gegenüber der
Kontrolle (C). Mit Bezug auf 214 zeigten
nur 25% der Patientinnen, denen Placebo verabreicht wurde, eine
Verringerung der Hamilton-A-Werte um 45% oder mehr, aber 64% der
behandelten Patientinnen zeigten eine Verringerung der Werte um
45% oder mehr.
-
215 zeigt bei behandelten ängstlichen Patienten eine signifikante
Verringerung der Atmungsfrequenz (RF) und Herzfrequenz (CF) im Vergleich
zur Kontrolle.
-
216 zeigt bei behandelten ängstlichen Patienten einen
verbesserten Parasympathikus-Tonus im Vergleich zur Kontrolle. Dieses
Merkmal wurde mittels eines Standardtests für physiologische Sinus-Arrythmie gemessen.
-
217 zeigt eine Verbesserung (Abnahme) der elektrodermalen
Aktivität
(EDA) bei behandelten ängstlichen
Patienten im Vergleich zur Kontrolle.
-
218 zeigt eine Verbesserung (Zunahme) der Körpertemperatur
bei behandelten ängstlichen
Patienten im Vergleich zur Kontrolle.
-
Bei
10 männlichen
und 20 weiblichen Probanden (Gruppe C) wurde PDD in einer Konzentration
von 5 × 10–9 M
alle 10 Minuten über
6 Stunden verabreicht. Die Pulsations-Analyse wurde auf die LH-
und FSH-Serumkonzentrationen angewendet, die zu jeder Probeentnahmezeit
erhalten wurden. Wie in Tabelle III gezeigt, waren die mittlere
Fläche
unter den Peaks (Konzentration/Zeit) und das Inkrement über basal
während
der Behandlung mit PDD bei beiden Gonadotropinen jedoch nur bei
Männern
signifikant verringert, ohne ersichtliche Änderungen bei der weiblichen
Unterpopulation.
-
Bei
mit PDD behandelten Männern
waren die FSH-Werte der Messungen sowohl der mittleren Fläche als
auch des Inkrements über
basal signifikant verringert: behandelt 12,7 gg. Kontrolle 17,6
bzw. behandelt 0,63 gg. Kontrolle 0,89. Ähnlich waren bei derselben
Gruppe die LH-Werte bei Messungen sowohl der mittleren Fläche als
auch des Inkrements über
basal signifikant verringert: behandelt 44 gg. Kontrolle 77 bzw.
behandelt 1,4 gg. Kontrolle 2,0.
-
Bei
allen beschriebenen Messungen konnten keine statistisch signifikanten Änderungen
bei mit PDD behandelten Frauen nachgewiesen werden (Tabelle III).
-
Die
Hauptänderung
wurde bei der Verringerung der Inkremente über den Basalwerten insbesondere bei
LH (2,0 gg. 1,4, p < 0,009)
beobachtet.
-
Ähnlich wie
bei den Befunden bei der Verabreichung von ETA zeigten andere analysierte
Hypophysenhormone (PRL und TSH) weder bezüglich ihrer absoluten Konzentrationen
noch bezüglich
ihrer Pulsations-Merkmale statistisch signifkante Änderungen.
-
Die
Vomeropherine ETA und PDD scheinen sowohl in ihren Auswirkungen
auf das VNO als auch auf die Hypothalamus-Antworten geschlechtsspezifisch
zu sein. Sie erniedrigen die Gonadotropin-Pulsation bei männlichen,
aber nicht bei weiblichen Personen (siehe Tabelle III). Diese geschlechtsspezifische
Auswirkung auf das VNO (Elektrovomerogramm) ist zuvor unter Verwendung
von natürlich
vorkommenden Vomeropherinen (Pheromonen) aus der menschlichen Haut
mitgeteilt worden: Estra-1,3,5(10),16-tetraen-3-ol stimuliert spezifisch
das menschliche VNO bei Männern,
aber nicht bei Frauen. Hingegen stimuliert Androsta-4,16-dien-3-on
spezifisch das menschliche VNO bei Frauen, aber nicht bei Männern.
-
Die
Daten liefern eine Stütze
für eine
funktionelle Verbindung zwischen dem VNO und dem basalen Vorderhirn.
Weiter ändert
die Stimulation des menschlichen VNO mit ETA (3 × 10–9 M)
bei Männern
die LH-Pulsation, aber nicht FSH, signifikant. PDD (5 × 10–9 M) ändert nur
bei Männern
die LH- und FSH-Pulsation signifikant. Diese Befunde eröffnen eine
Möglichkeit,
ein spezifisches Vomeropherin (chemisch synthetisiert und nicht
in der Natur gefunden) zu verwenden, welches bei der Behandlung
gewisser Krankheiten verwendet werden könnte, die geschlechtsspezifisch
sind.
-
Die
Freisetzung von LHRH und Gonadotropinen mittels der Einwirkung von
Semiochemikalien von Gleichartigen des entgegengesetzten Geschlechts
sind bei mehreren Säuger-Arten
mitgeteilt worden (Beltramino et al., Neuroendocrinology 36 (1983):
53–58,
Coquelin et al., J. Neuroscience 4 (1984): 2230–2236). Es wurde bei Labortieren
auch gezeigt, dass VNO-Rezeptoren wesentlich sind, um diesen neuroendokrinen
Reflex auszulösen
(Johns 1978, Wysocki 1979, Meredith 1994). Die vorliegenden Ergebnisse
hierin zeigen, dass dieser neuroendokrine Reflex bei Menschen funktioniert
und dass er durch VNO-Rezeptor-Stellen, die für Vomeropherine empfindlich
sind, moduliert werden kann. Siehe die Tabellen II und III hinsichtlich
des Vorliegens einer Abnahme der LH- und FSH-Peakhöhe und -Frequenz
und der Zunahme des Peakzwischenraums. Deshalb müssen ETA und PDD die vomeronasalen
afferenten Signale beeinflussen, welche die Ansammlung der hypothalamischen
LHRH-Neuronen modulieren.
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Experimentelle
Studien in mehreren Tierarten haben eine enge Korrelation zwischen
der LH-Pulsation und episodischer GnRH-Freisetzung im Hypothalamus-Hypophysen-Portalblut
demonstriert (Veldhuis et al., J. Clin. Endocr. Metab., 64 (1987):
1275–1282).
Die pulsatile Freisetzung von LH bei normalen Männern, postmemopausalen Frauen
und jungen Frauen spiegelt, wenn sie durch den ganzen Menstruationszyklus
hindurch untersucht wird, eine episodische endogene Wirkung des
Gonadotropin-Releasing-Faktors (GnRH) wider. Obwohl Schwankungen
der bioaktiven LH-Pulsamplitude das Ergebnis von Änderungen
entweder der Amplitude des endogenen GnRH-Pulssignals und/oder Änderungen
der Ansprechbarkeit von gonadotropen Zellen der Hypophyse sein können, kann
angenommen werden, dass signifikante Änderungen der LH-Pulsfrequenz eine entsprechende
Modulation des hypothalamischen GnRH-Pulses widerspiegeln (Knobil, E., 1980,
Recent Prog. Horm. Res. 36:53). Die beobachteten Änderungen
der Menge und des Musters der Freisetzung von Gonadotropinen bei
männlichen
Personen bei der Verabreichung von femtomolaren Vomeropherin-Mengen
an das VNO hat eine neuropharmakologische Wirkung auf der Ebene
des Hypothalamus/der Hypophyse zur Folge.
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Die
pulsatile Freisetzung von LHRH aus dem präoptischen Hypothalamus treibt
die Freisetzung von beiden Gonadotropinen (LH und FSH) aus der Hypophyse
an (Yennand Jaffe, Textbook of Reproductive Endocrinology).
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Die
Daten von Testosteron-Blutspiegeln bei mehreren Patienten werden
gezeigt (Probanden 1, 2, 4 bzw. 8, gezeigt in den 204, 205, 206 und 207).
Besuch "A" zeigt die Spiegel
nach Verabreichung von Pregna-4,20-dien-3,6-dion an das VNO. Besuch "B" zeigt Testosteron-Spiegel nach Verabreichung eines
Placebos. Die Steigungen der Kurven der Spiegel nach der Behandlung
mit dem Pregnadiendion sind statistisch von den Steigungen der Kurven
der Kontrolle verschieden. Auch sind in den meisten Fällen die
Testosteron-Spiegel nach der Behandlung mit Pregnadiendion niedriger
im Vergleich zur Kontrolle. Dies zeigt die Fähigkeit, Testosteron-Blutspiegel
durch Verabreichung eines Vomeropherins an das VNO zu beeinflussen.
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III. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele dienen der Erläuterung, beschränken aber
die Erfindung nicht.
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Die
in den Beispielen verwendeten Abkürzungen sind wie folgt: wässr. = wässrig; RT
= Raumtemperatur; PE = Petrolether (F.p. 50–70°C); DMF = N,N-Dimethylformamid;
DMSO = Dimethylsulfoxid; THF = Tetrahydrofuran.
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Schema
7 Synthese von Pregnanen
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Beispiele
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Beispiel
133 – 16α,17α-Epoxyestra-1,3,5(10)-trien-3-ol,
2 (Schema 15): Zu einer Lösung
von 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ol (2, CAS Nr. [1150-90-9], 636,0
mg, 2,500 mMol) in 15 ml 1,2-Dimethoxyethan (DME) wurde über 3 Minuten
m-Chlorperbenzoesäure
(862,9 mg, 5,000 mMol) in 25 ml DME gegeben und die Reaktion wurde
6 h gerührt.
Die Mischung wurde in 140 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat gegossen
und dreimal mit 100 ml-Portionen Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden mit 100 ml gesättigtem Natriumbicarbonat und
drei 100 ml-Aliquoten gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Celite® 503
filtriert. Der Rückstand
wurde mit 50 ml Ethylacetat gewaschen und die vereinigten Filtrate
wurde unter verringertem Druck konzentriert. Flash-Chromatographie (20%
Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel) des resultierenden Rückstands,
gefolgt von Umkristallisation aus Ethylacetat, ergab schimmernde
weiße
Plättchen
(349,9 mg, 1,294 mMol, 52%), F.p. 217–219°C (Lit. [Prelog, V., Ruzicka,
L. und Wieland, P. (1945) "Steroide
und Sexualhormone",
(111. Mitteilung), Über
ein neues Stereoisomeres des Östriols.,
Helv. Chim. Acta, 28: 250–256]
F.p. 215°C),
in TLC homogen (20% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Rf 0,32;
Ausgangsmaterial Rf 0,50).
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Beispiel
134 – Estra-4,16-dien-10β-ol-3-on,
4 (Schema 15): Zu einer Lösung
von Estra-5(10),16-dien-3-on (3, 256,4 mg, 1,000 mMol) in 6 ml 1,2-Dimethoxyethan
(DME) wurde MCPBA (189,8 mg, 1,100 mMol) in 6 ml DME und 2,4 ml
Wasser gegeben. Nach 1/2-stündigem
Rühren
wurde die Reaktionsmischung in 30 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat
gegossen und dreimal mit 30 ml-Aliquoten
Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden
mit 30 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und drei 30 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Diatomeenerde filtriert. Der Rückstand
wurde mit 10 ml Ethylacetat gewaschen und die vereinigten Filtrate
wurden unter verringertem Druck konzentriert. Zu dem resultierenden
kristallinen Film wurde 45 ml 5%-iges (Gew./Vol.) Kaliumhydroxid in
Methanol gegeben und die Mischung wurde unter Feuchtigkeitsausschluss
1 h refluxiert, wonach sie in 100 ml Eiswasser gegossen und dreimal
mit 70 ml-Aliquoten Ether extrahiert wurde. Die kombinierten Ether-Extrakte
wurden dreimal mit 70 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Diatomeenerde filtriert. Der Rückstand
wurde mit 25 ml Ether gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden
unter verringertem Druck konzentriert. Präparative DSC (50% Ethylacetat/Hexane
auf Aluminiumoxid GF, 1000 μm)
des rückständigen Harzes,
gefolgt von Umkristallisation aus wässrigem Ethanol, ergab hellgelbe Nadeln
(62,4 mg, 0,229 mMol, 23%), F.p. 156–166°C. DSC (50% Ethylacetat/Hexane
auf Kieselgel; Estron Rf = 0,59) zeigte
ein Hauptprodukt (Rf 0,44) mit kleineren
Verunreinigungen bei Rf 0,62 und 0,73.
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Beispiel
134A – 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on,
5 (Schema 15): Eine Lösung
von Estra-5(10),16-dien-3-on wurde mit MCPBA wie in Beispiel 134
behandelt, außer
dass vier Äquivalente
MCPBA anstelle des leichten Überschusses
von 1 Äquivalent
verwendet werden. Nach Refluxieren des resultierenden Produkts in
5% (Gew./Vol.) Kaliumhydroxid in Methanol und nach Aufarbeitung
und Reinigung wie in Beispiel 134 wurde 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on
erhalten.
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Beispiel
135A – 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on,
3 (Schema 16): Estra-5(10),16-dien-3-on
(2, 270,4 mg, 1,055 mMol) in 6,7 ml Chloroform wurde in einem Aceton/Trockeneis-Bad
gekühlt
und 3-Chlorperoxybenzoesäure
(724,8 mg, 4,200 mMol) in 7,4 ml Ether wurde dazugegeben. Nach 2-stündigem Rühren wurde
die Mischung in den Kühlschrank
gestellt. Nach 18 h wurde die Mischung in 60 g 5%-iges (Gew./Gew.)
Natriumthiosulfatpentahydrat gegossen und dreimal mit 25 ml-Aliquoten
Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden
mit 25 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und 25 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Diatomeenerde filtriert. Der Rückstand
wurde mit 10 ml Ethylacetat gewaschen und die vereinigten Filtrate
wurden unter verringertem Druck konzentriert. Zu dem resultierenden
weißen
Festkörper
wurden 50 ml 5% (Gew./Vol.) Kaliumhydroxid in Methanol gegeben und
die Mischung wurde 1 h unter Feuchtigkeitsausschluss refluxiert.
Nach Abkühlen
wurde die Mischung in 100 ml Eiswasser gegossen und dreimal mit
70 ml-Aliquoten Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte
wurden dreimal mit 70 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und durch Diatomeenerde filtriert. Der Rückstand wurde mit 25 ml Ether
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Das resultierende gelbe Harz wurde zweimal auf
präparativen
Aluminiumoxid GF-DSC-Platten (1000 μm) chromatographiert, was einen
weißen
kristallinen Festkörper
(55,1 mg, 0,191 mMol, 18%) ergab.
-
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Beispiel
143 – Elektrophysiologische
Studien wurden mit den Verbindungen der Beispiele 133, 134 und 134A
bei klinisch normalen erwachsenen Frauen durchgeführt. Das
folgende Schaubild fasst die Ergebnisse zusammen. Die Daten für das EVG
und α-CA
sind in den 219 bzw. 220 gezeigt.
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Zusammenfassung
von Auswirkungen von Estren-Vomeropherinen auf das menschliche weibliche VNO,
die autonome Aktivität,
das Elektromyogramm und alpha-Gehirnwellen.
- Beispiel
133: 16α,17α-Epoxyestra-1,3,5(10)-trien-3-ol
- Beispiel 134: Estra-4,16-dien-10β-ol-3-on
- Beispiel 134A: 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on
- EVG = Elektrovomeronasogramm
- RF = Atmungsfrequenz
- CF = Herzfrequenz
- EDA = Elektrodermale Aktivität
- BT = Körpertemperatur
- EMG = Elektromyogramm
- α-CA
= alpha-Gehirnwellen
- 0 Verbindung zeigte eine Wirkung, die von der Kontrolle nicht
signifikant verschieden war
- + Willkürliche
Skala von Wirkungen
- ++ die besser als die Kontrolle sind, korreliert
- +++ mit der Signifikanz von Unterschieden zwischen
- ++++ den Daten (p-Wert)
-
ZUSAMMENFASSUNG
VON AUSWIRKUNGEN VON 19-NORPREGNAN-VOMEROPHERINEN AUF EEG UND AUTONOME
AKTIVITÄT
BEI FRAUEN n = 6
-
ZUSAMMENFASSUNG
VON AUSWIRKUNGEN VON 19-NORPREGNAN-VOMEROPHERINEN AUF EEG UND AUTONOME
AKTIVITÄT
BEI MÄNNERN
n = 6
-
SCHEMA
17. Synthese von Steroid-Ring-D-oxiden
-
SCHEMA
18. Synthese von zusätzlichen
Steroid-Ring-D-oxiden
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Beispiel
144 – 17α,20α-Epoxy-19-norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol,
1: Zu einer Lösung
von 19-Norpregna-1,3,5(10),17Z-tetraen-3-ol (282,4 mg, 0,9999 mMol)
in 6 ml 1,2-Dimethoxyethan (DME) wurde 3-Chlorperoxybenzoesäure (92,2%-ig,
207,1 mg, 1,200 mMol) in 6 ml DME gegeben und die Reaktion wurde
5 h gerührt. Die
Mischung wurde in 50 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat
gegossen und mit drei 20 ml-Portionen Ethylacetat extrahiert. Die
vereinigten organischen Extrakte wurden mit 20 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und 20 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 5 ml Ethylacetat
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Zweimalige Kristallisation des resultierenden
weißen
Festkörpers,
zuerst aus Methyl-t-butylether
(MTBE)/Hexanen und dann aus wässrigem
Ethanol, ergab feine, schimmernde weißliche Plättchen (160,0 mg, 0,5362 mMol,
54%), F.p. 154–159°C, homogen
in DSC (25% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel, Produkt Rf 0,24,
Ausgangsmaterial Rf 0,57, 0,42 (Spur)).
-
Beispiel
146 – 16α,17α-Epoxypregn-4-en-3-on,
3: Zu einer Lösung
von Pregna-4,16-dien-3-on
(31,0 mg, 0,104 mMol) in 0,6 ml DME wurde 3-Chlorperoxybenzoesäure (92%-ig, 21,5 mg, 0,125
mMol) in 0,6 ml DME gegeben und die Reaktion wurde 5 h gerührt. Die
Mischung wurde direkt einer präparativen
DSC (30% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel GF, 1000 μm) unterzogen,
was einen weißen
kristallinen Festkörper
(13,1 mg, 41,7 μMol,
40%) ergab. DSC (30% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Ausgangsmaterial
Rf 0,53, 0,00 (Spur)) zeigte Produkt (Rf 0,33) mit einer Spur Verunreinigung (Rf 0,38).
-
Beispiel
147 – 13,17-Epoxy-10,17-dimethylgona-4-en-3-on,
4: Zu einer Lösung
von 10,17-Dimethylgona-4,13(17)-dien-3-on (342,1 mg, 1,265 mMol)
in 7,6 ml DME wurde 3-Chlorperoxybenzoesäure (92%-ig, 262,0 mg, 1,518
mMol) in 7,6 ml DME gegeben. Nach 5-stündigem Rühren wurde die Reaktionsmischung
in 60 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat gegossen
und dann dreimal mit 30 ml-Portionen Ethylacetat extrahiert. Die
vereinigten organischen Extrakte wurden mit 30 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und 30 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 10 ml Ethylacetat
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem Druck
konzentriert. Flash-Chromatographie (30% Ethylacetat/Hexane auf
Kieselgel) des resultierenden gelben Harzes, gefolgt von präparativer
DSC (30% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel GF, 1000 μm) ergab
einen hellgelben Festkörper
(87,2 mg, 0,304 mMol, 24%), der auf DSC (30% Ethylacetat/Hexane
auf Kieselgel; Pregna-4,16-dien-3-on Rf 0,54)
3 Flecken zeigte (Rf 0,23, 0,29 und 0,32).
-
Beispiel
149 – 19,21-Bisnorchola-4(10),16-dien-3-on,
6: Etwa 30 ml wasserfreien NH3 wurde durch KOH
in einen flammengetrockneten Dreihalskolben destilliert, der mit
einem Einlassadapter, magnetischen Rührfisch, Trockeneis/Aceton-Kühler und
Glasstopfen ausgestattet war. 19,21-Bisnorchola-1,3,5(10),16-tetraen-3-ylmethylether (5,
300,0 mg, 0,9245 mMol) in 8 ml wasserfreiem THF und 3,09 g (41,7
mMol) t-Butylalkohol wurde dazugegeben, wonach Lithium-Draht (hohes
Natrium, 0,13 g, 19 mg-Atom), der in kleine Stücke geschnitten war, dazugegeben
wurde. Die Reaktionsmischung wurde 6 h gerührt und dann mit 1,0 ml Methanol gequencht.
Nachdem man NH3 über Nacht hat abdampfen lassen,
wurde Wasser (25 ml) dazugegeben und die Reaktionsmischung wurde
dreimal mit 25 ml-Aliquoten
MTBE extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden dreimal
mit 25 ml-Portionen Kochsalzlösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand
wurde mit 10 ml MTBE gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter
verringertem Druck konzentriert. Der resultierende Sirup wurde in
25 ml Aceton aufgenommen, Oxalsäuredihydrat
(0,31 g) in 5 ml Wasser wurde dazugegeben und die Suspension wurde
4 h gerührt.
Die Hydrolysemischung wurde in 10 ml gesättigtes Natriumbicarbonat gegossen
und dreimal mit 10 ml-Aliquoten MTBE extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden dreimal mit 10 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 5 ml MTBE
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Der rückständige Sirup
wurde in 5 ml Hexan aufgenommen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 2 ml Hexanen
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden auf etwa 2 ml eingeengt.
Die resultierende Lösung wurde
auf eine präparative
DSC-Platte (Kieselgel GF, 1000 p) aufgetragen und mit 10% Ethylacetat/Hexanen
entwickelt. Die Extraktion und Konzentration der geeigneten Bande
ergab einen farblosen Sirup (226,4 mg, 0,7245 mMol, 78%). DSC (10%
Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel) zeigte Produkt (Rf 0,34)
mit einer Spur Verunreinigung (Rf 0,14).
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Beispiel
150 – 16α,17α-Epoxy-19,21-bisnorchol-4-en-10β-ol-3-on,
7: Zu einer gekühlten
(Trockeneis/Aceton) Lösung
von 19,21-Bisnorchola-5(10),16-dien-3-on (6, 270,2 mg, 0,8647 mMol)
in 1,6 ml Methylenchlorid wurde über
3 min 3-Chlorperoxybenzoesäure (97,4%-ig,
328,3 mg, 1,902 mMol) in 6,3 ml Methylenchlorid gegeben. Die verbleibende
Persäure
wurde mit 1,8 ml Methylenchlorid in das Gefäß gespült und die Reaktion wurde 5
h gerührt.
Das Kühlbad
wurde entfernt und die Reaktion wurde eine weitere Stunde gerührt. Die
Reaktion wurde dann durch Celite 503 filtriert und der Rückstand
wurde mit 1 ml Methylenchlorid gewaschen. Die vereinigten Filtrate
wurden mit 5 g 5%-igem (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat
und 5 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und 5 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 1 ml Methylenchlorid
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Der resultierende hellgelbe Festkörper wurde
in 22 ml Methanol unter Erwärmen
aufgenommen, 3,6 ml Triethylamin wurden dazugegeben und die Reaktion
wurde 2 h gerührt. Die
Mischung wurde dann unter verringertem Druck konzentriert, was einen
bernsteinfarbenen Sirup ergab. Dieser wurde durch präparative
DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel GF, 1000 μm) gereinigt,
was einen weißen
kristallinen Festkörper
(133,0 mg, 0,3861 mMol, 45%) erzeugte. DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf
Kieselgel; 16α,17α-Epoxyestren-10β-ol-3-on
Rf 0,26) zeigte Produkt (Rf 0,38)
mit einer Spur Verunreinigung (Rf 0,30).
-
Beispiel
153 – 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on,
10: 5β,10β,16α,17α-Bisepoxyestran-3-on
(9, 11,30 g, 39,18 mMol) wurde in 1 l Methanol unter Erwärmen gelöst und Triethylamin
(166 ml, 1,19 mMol) wurde dazugegeben. Nach 6-stündigem
Rühren
wurde die Lösung
unter verringertem Druck konzentriert und der gelb gefärbte Festkörper wurde
in 250 ml heißem
95%-igem Ethanol aufgenommen. Holzkohle (Darco G-60, 0,58 g) wurde
dazugegeben und die Mischung wurde zum Sieden erwärmt. Die
heiße
Suspension wurde durch Celite 503 filtriert und der Rückstand
wurde mit 50 ml heißem
Ethanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden auf etwa 150
ml eingeengt und dann in Leitungswasser unter Schwenken abgekühlt. Die
Lösung
wurde mit Kristallen von "Nebenprodukt" geimpft und wurde
dann nach Beginn der Kristallisation über Nacht im Kühlschrank
gekühlt.
Das "Nebenprodukt" wurde abfiltriert
und mit 10 ml kaltem Ethanol gewaschen (nach Trocknen wog der Rückstand
3,2762 g und wies F.p. 262–269°C auf). Die
vereinigten Filtrate wurden auf etwa 50 ml eingeengt und dann unter
Schwenken in Leitungswasser abgekühlt. Die Lösung wurde mit authentischem Produkt
geimpft und dann nach Beginn der Kristallisation über Nacht
im Kühlschrank
gekühlt.
Die Suspension wurde filtriert und der Rückstand wurde über P2O5 im Vakuum getrocknet,
was flache weiße
Kristalle (4,6827 g, 16,283 mMol, 41%) ergab, F.p. 193–195°C, homogen
in DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Produkt Rf 0,47;
authentische Probe Rf 0,47).
-
Beispiel
154 – 16α,17α-Epoxyestra-1,3,5(10)-trien-3-ol,
11: Zu einer Lösung
von 1,3,5(10),16-Estratetraen-3-ol (CAS Nr. 11150-90-91, 636,0 mg,
2,500 mMol) in 15 ml DME wurde über
3 min m-Chlorperbenzoesäure
(862,9 mg, 5,000 mMol) in 25 ml DME gegeben und die Reaktion wurde
6 h gerührt.
Die Mischung wurde in 140 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat
gegossen und dreimal mit 100 ml-Portionen Ethylacetat extrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit 100 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und drei 100 ml-Aliquoten gesättigtem Natriumchlorid gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 50 ml Ethylacetat
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Flash-Chromatographie
(20% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel) des resultierenden Rückstands,
gefolgt von Umkristallisation aus Ethylacetat, ergab schimmernde
weiße
Plättchen (349,9
mg, 1,294 mMol, 52%), F.p. 217–219°C (Lit. [Prelog,
V., Ruzicka, L., und Wieland, P. (1945): Steroide und Sexualhormone.
(111. Mitteilung). Über
ein neues Stereoisomeres des Östriols.
Helv. Chim. Acta 28, 250–256,
F.p. 215°C),
homogen in DSC (20% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Rf 0,32;
Ausgangsmaterial Rf 0,50).
-
Beispiel
155 – Mit
den Verbindungen der Beispiele 144, 146, 147, 150, 153 und 154 sowie
zwei anderen Ring-D-Epoxysteroiden wurden elektrophysikalische Studien
bei klinisch normalen erwachsenen Männern und Frauen durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in den 221A und 221B zusammengefasst.
-
Die
Herstellung von 17,20-EPOXYPREGN-3-EN-3-ON ist von J. Hader und
E. Blanke im britischen Patent 1,049,988 (1966) beschrieben.
-
Die
Herstellung von 16b,20b-EPOXYPREGN-4-EN-3b-OL ist von M. Matsui
und D. Fukushima, J. Org. Chem. 35(3), 561 (1970) beschrieben.
-
Die
Herstellung von 18,20-EPOXYPREGN-4-EN-3-ON ist von G. Cainelli,
B. Kamber, J. Keller, M.Lj. Michailovic, D. Arigoni und O. Jeger,
Helv. Chim. Acta, 62, 518 (1961) beschrieben.
-
16α,17α-EPOXYANDROST-4-EN-3-ON
(ANDROSTEINOXID) wurde gemäß dem Literaturverfahren hergestellt:
F. Sondheimer, O. Mancera, M. Urquiza und G. Rosenkranz, J. Chem.
Soc. 77, 4145 (1955).
-
17b,21-EPOXY-3-METHOXY-NOR-17a-PREGNA-1,3,5,(10)-TRIEN
wurde gemäß dem Literatunverfahren
hergestellt: B. Singh und R.G. Christiansen, J. Pharm. Sci. 60,
491 (1971).
-
SCHEMA
19 Synthese von 17-Iodestra-1,3,5(10),16-tetraen-3-ylmethylether
-
SCHEMA
20 Synthese von zusätzlichen
Steroid-Ring-D-oxiden
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Beispiel
165 – 16α,17α-Epoxyestr-4-en-10β-ol-3-on,
7, aus Estra-5(10),16-dien-3-on:
Zu einer Lösung von
Estra-5(10),16-dien-3-on (5, 331,8 mg, 1,294 mMol) in 6 ml 1,2-Dimethoxyethan
(DME) wurde 3-Chlorperoxybenzoesäure
(95,6%-ig, 491,3 mg, 2,847 mMol) in 16 ml DME gegeben. Nach 24-stündigem Rühren wurde die
Reaktionsmischung in 15 g 5%-iges (Gew./Gew.) Natriumthiosulfatpentahydrat
gegossen und dreimal mit 30 ml-Aliquoten Ethylacetat extrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit 30 ml gesättigtem
Natriumbicarbonat und drei 30 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 15 ml Ethylacetat
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Der resultierende weiße Festkörper wurde in 20 ml wasserfreiem
THF unter Argon aufgenommen und in einem Aceton/Trockeneis-Bad gekühlt. Lithiumdiisopropylamid (LDA,
1,5 M in Cyclohexan, 0,86 ml, 1,3 mMol) wurde über 2 min dazugegeben, und
die Reaktion wurde weitere 25 min gerührt. Gesättigtes Ammoniumchlorid (0,5
ml) und Ether (30 ml) wurden dazugegeben und die Mischung wurde
dreimal mit 10 ml-Portionen Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Celite 503 filtriert. Der Rückstand wurde mit 5 ml Ether
gewaschen und die vereinigten Filtrate wurden unter verringertem
Druck konzentriert. Flash-Chromatographie (50% Ethylacetat/Hexane
auf Kieselgel 150) des resultierenden feuchten gelben Festkörpers, gefolgt
von präparativer
DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel OF, 1000 p) und Umkristallisation
aus Methylenchlorid/Hexanen ergab weiße Kristalle (47,0 mg, 0,163
mMol, 13%), F.p. 192–194°C, homogen
in DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Produkt Rf 0,32; Estron
Rf 0,59). UV: λmax 236 nm, ε = 13.000. IR: 3508 cm–1 (OH-Str.),
1661 cm–1 (ungesättigt, C=O-Str.),
1620 cm–1 (C=C-Str.). 1H-NMR (in d6-Aceton):
5,6 δ (1H,
s, H-4), 4,1 δ (1H,
s, 10β-OH),
3,1–3,3
(2H, AB q, 16-OH und 17-OH), 0,82 δ (3H, s, 18-H). Anal.: Berechnet
für C18H24O3:
74,96%, H 8,33%. Gefunden: C 74,94 ± 0,06%, H 8,33 + 0,07%. HAEIMS:
Berechnet für
C18H24O3:
288,172544. Gefunden: 288,1726180).
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Beispiel
166 – 16α,17α-Epoxyestran-4-en-10β-ol-3-on,
7: 5β,10β,16α,17α-Bisepoxyestr-3-on
(6, 11,30 g, 39,18 mMol) wurde in 1 l Methanol unter Erwärmen gelöst und Triethylamin
(166 ml, 1,119 mMol) wurde dazugegeben. Nach 6- stündigem
Rühren
wurde die Lösung
unter verringertem Druck konzentriert und der resultierende gelb
gefärbte
Festkörper
wurde in 250 ml heißem
95%-igem Ethanol aufgenommen. Holzkohle (Darco G-60, 0,58 g) wurde
dazugegeben und die Mischung wurde zum Sieden erwärmt. Die
heiße
Suspension wurde durch Celite 503 filtriert und der Rückstand
wurde mit 50 ml heißem
Ethanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden auf etwa 150
ml eingeengt und dann in Leitungswasser unter Schwenken abgekühlt. Die
Lösung
wurde mit Kristallen von Nebenprodukt geimpft und wurde dann nach
Beginn der Kristallisation über
Nacht im Kühlschrank
gekühlt.
Das Nebenprodukt wurde abfiltriert und mit 10 ml kaltem Ethanol
gewaschen (nach Trocknen wog der Nebenprodukt-Rückstand 3,2762 g und wies F.p.
262–269°C auf). Die
vereinigten Filtrate wurden auf etwa 50 ml eingeengt und dann unter
Schwenken in Leitungswasser abgekühlt. Die Lösung wurde mit authentischem
Produkt geimpft und dann nach Beginn der Kristallisation über Nacht
im Kühlschrank
gekühlt.
Die Suspension wurde filtriert und der Rückstand wurde über P2O5 im Vakuum getrocknet, was
flache weiße
Kristalle (4,6827 g, 16,283 mMol, 41%) ergab, F.p. 193–195°C, homogen
in DSC (50% Ethylacetat/Hexane auf Kieselgel; Produkt Rf 0,47;
authentische Probe Rf (0,47).