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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Richtfunkübertragung, bei
welcher Signale zwischen einer ersten Station und einer zweiten
Station nur in bestimmten Richtungen gesendet werden können. Insbesondere,
aber nicht ausschließlich,
ist die Erfindung auf zellulare Kommunikationsnetze anwendbar, die
Vielfachzugriff im Raummultiplex verwenden.
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Bei
den gegenwärtig
implementierten zellularen Kommunikationsnetzen ist eine Basissendeempfangsstation
(BTS für
engl. base transceiver station) vorgesehen, welche Signale, die
für eine
gewisse Mobilstation (MS) bestimmt sind, welche ein Mobiltelefon
sein kann, überall
in einer Zelle oder einem Zellsektor sendet, die durch diese Basissendeempfangsstation
versorgt werden. Es wurden nun jedoch Systeme mit Vielfachzugriff
im Raummultiplex (SDMA für
engl. space division multiple access) vorgeschlagen. In einem System
mit Vielfachzugriff im Raummultiplex sendet die Basissendeempfangsstation
Signale, die für
eine gewisse Mobilstation bestimmt sind, nicht überall in der Zelle oder dem
Zellsektor, sondern sie sendet das Signal nur in der Strahlrichtung,
von welcher ein Signal von der Mobilstation empfangen wird. SDMA-Systeme
können
es der Basissendeempfangsstation auch ermöglichen, die Richtung zu bestimmen,
von welcher Signale von der Mobilstation empfangen werden.
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SDMA-Systeme
können
es ermöglichen, dass
etliche Vorteile gegenüber
bestehenden Systemen erreicht werden. Konkret kann, da der durch
die BTS gesendete Strahl nur in einer bestimmten Richtung gesendet
werden und demgemäß verhältnismäßig eng
gebündelt
sein kann, die Leistung des Sendeempfängers in diesen eng gebündelten
Strahl konzentriert werden. Es wird angenommen, dass dies sowohl bei
den Signalen, die von der Basissendeempfangsstation gesendet werden,
als auch bei den Signalen, die durch die Basissendeempfangsstation empfangen
werden, zu einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis führt. Außerdem kann als Ergebnis der
Richtfähigkeit
der Basissendeempfangsstation eine Verbesserung des Signal-Störungs-Verhältnisses
des Signals, das durch Basissendeempfangsstation empfangen wird,
erreicht werden. Zudem ermöglicht
in der Senderichtung die Richtfähigkeit
der BTS, dass die Energie in einen eng gebündelten Strahl konzentriert
wird, derart dass das Signal, das an die BTS gesendet wird, weit
entfernt gelegene Mobilstationen mit niedrigeren Leistungspegeln
erreichen kann, als durch eine herkömmliche BTS benötigt werden.
Dies kann es Mobilstationen ermöglichen,
bei größeren Entfernungen
von der Basissendempfangsstation erfolgreich zu funktionieren, was
wiederum bedeutet, dass die Größe jeder
Zelle oder jedes Zellsektors des Zellularnetzes erweitert werden
kann. Infolge einer größeren Zellgröße kann auch
de Anzahl von erforderlichen Basissendempfangsstationen verringert
werden, was zu niedrigeren Netzkosten führt. SDMA-Systeme benötigen im
Allgemeinen eine Anzahl von Antennenelementen, um die erforderliche
Mehrzahl von verschiedenen Strahlrichtungen zu erreichen, in welchen
Signale gesendet und empfangen werden können. Die Bereitstellung einer
Mehrzahl von Antennenelementen erhöht die Empfindlichkeit der
BTS für
empfangene Signale. Dies bedeutet, dass größere Zellgrößen den Empfang von Signalen
durch die BTS von Mobilstationen nicht negativ beeinflussen.
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SDMA-Systeme
können
auch die Kapazität des
Systems erhöhen,
das heißt
die Anzahl von Mobilstationen, welche gleichzeitig durch das System unterstützt werden
können,
wird erhöht.
Dies ist auf die gerichtete Natur der Kommunikation zurückzuführen, was
bedeutet, dass die BTS weniger Störung von Mobilstationen in
anderen Zellen aufnimmt, welche dieselbe Frequenz benutzen. Die
BTS erzeugt bei Kommunikation mit einer bestimmten MS in der zugehörigen Zelle
weniger Störung
für andere
Mobilstationen in anderen Zellen, welche dieselbe Frequenz benutzen.
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Letztendlich
wird angenommen, dass die SDMA-Systeme es ermöglichen, dass dieselbe Frequenz
benutzt wird, um an zwei oder auch mehr verschiedene Mobilstationen
zu senden, welche an verschiedenen Aufenthaltsorten innerhalb derselben Zelle
angeordnet sind. Dies kann zu einer erheblichen Zunahme des Aufkommens
von Verkehr führen,
welcher durch die Zellularnetze übertragen
werden kann.
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SDMA-Systeme
können
in analogen und digitalen Zellularnetzen implementiert werden, und
sie können
in die verschiedenen bestehenden Standards, wie beispielsweise GSM,
DCS 1800, TACS, AMPS und NMT, eingebunden werden. SDMA-Systeme können auch
in Verbindung mit anderen bestehenden Vielfachzugrifftechniken,
wie beispielsweise dem Vielfachzugriff im Zeitmultiplex (TDMA für engl. time
division multiple access), Vielfachzugriff im Codemultiplex (CDMA
für engl.
code division multiple access) und Vielfachzugriff im Frequenzmultiplex (FDMA
für engl.
frequency division multiple access), verwendet werden.
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Das
Problem bei SDMA-Systemen ist, dass die Richtung bestimmt werden
muss, in welcher Signale an eine Mobilstation gesendet werden sollen. Unter
gewissen Umständen
wird ein verhältnismäßig eng
gebündelter
Strahl verwendet, um ein Signal von einer Basissendeempfangsstation
an eine Mobilstation zu senden. Daher muss die Richtung dieser Mobilstation
einigermaßen
genau eingeschätzt
werden. Bekanntlich folgt ein Signal von einer Mobilstation im Allgemeinen
mehreren Wegen zur BTS. Diese Mehrzahl von Wegen wird im Allgemeinen
als Mehrwege bezeichnet. Ein bestimmtes Signal, welches durch die
Mobilstation gesendet wird, kann infolge dieser Mehrwegeffekte also
durch die Basissendeempfangsstation von mehr als einer Richtung
empfangen werden.
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Ein
zusätzliches
Problem ist, dass die Richtung, in welcher ein Signal durch die
BTS an die Mobilstation zu senden ist, auf der Basis der Aufwärtsverbindungssignale
bestimmt wird, die durch die BTS von der Mobilstation empfangen
werden. Die Frequenzen der Abwärtsverbindungssignale,
die von der Mobilstation an die BTS gesendet werden, unterscheiden
sich jedoch von den Frequenzen, die für die Signale verwendet werden,
die durch die BTS an die Mobilstation gesendet werden. Der Unterschied
der Frequenzen, die in den Aufwärtsverbindungs-
und Abwärtsverbindungssignalen
verwendet werden, bedeutet, dass das Verhalten des Kanals in der
Abwärtsverbindungsrichtung
sich vom Verhalten des Kanals in der Aufwärtsverbindungsrichtung unterscheiden
kann. Demnach ist die beste Richtung, die für die Aufwärtsverbindungssignale bestimmt
wird, nicht immer die beste Richtung für die Abwärtsverbindungssignale.
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WO
96/37969 betrifft ein Verfahren zum Senden eines Pilotsignals in
einem zellularen Funksystem, welches in jeder Zelle wenigstens eine
Basisstation umfasst, die mit Mobilstationen kommuniziert, die sich
innerhalb ihres Bereichs befinden, wobei die Bassstationen ein Pilotsignal
an die Mobilstationen senden, und wobei das System wenigstens eine
Basisstation umfasst, welche durch Verwenden von Strahlungsmustern,
die sich mit der Zeit ändern,
an die Mobilstationen sendet. Um eine so wirksame Verwendung des
Pilotsignals als möglich
zu erreichen, umfasst das System wenigstens eine Basisstation, welche
Mittel zum Senden eines Pilotsignals durch Verwenden eines ziemlich
eng gebündelten,
sich ändernden
Antennenstrahls und Mittel zum derartigen Steuern des Winkels der
größten Verstärkung des Antennenstrahls,
dass der Antennenstrahl den Zellbereich abtastet, umfasst.
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In
WO 96/379696 werden Mehrwegleitwege sowohl in den Aufwärtsverbindungs-
als auch Abwärtsverbindungsrichtungen
als im Wesentlichen symmetrisch angesehen, und entsprechend meistert dieses
Dokument die zuvor identifizierten Probleme nicht.
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Es
ist daher ein Ziel von bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, auf diese Schwierigkeiten einzugehen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Richtfunkübertragung
in einem Mobilkommunikationsnetz zwischen einer ersten Station und
einer zweiten, mobilen Station bereitgestellt, wobei das Verfahren
den folgenden Schritt umfasst:
Empfangen an der ersten Station
von Übertragungsdaten,
die durch die zweite Station gesendet werden, wobei die Übertragungsdaten
sich über
einen oder mehr einer Mehrzahl von Signalwegen fortbewegen können und
als ein Satz von Signalen von einer oder mehreren einer Mehrzahl
von verschiedenen Strahlrichtungen empfangen werden;
dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner den folgenden Schritt
umfasst:
Bestimmen einer ersten Strahlrichtung, die der Strahlrichtung
entspricht, von welcher ein erstes der Signale durch die erste Station
empfangen wird, und einen kürzesten
der Signalwege darstellt, und einer zweiten Strahlrichtung, von
welcher eines der Signale mit der größten Signalstärke empfangen
wird; und
wobei die erste und zweite Strahlrichtung verschieden
sind und Übertragungsdaten
von der ersten Station zur zweiten Station in beiden der ersten
und der zweiten Strahlrichtungen gesendet werden.
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Durch
Senden von Übertragungsdaten
sowohl in den ersten als auch zweiten Strahlrichtungen wird die
Wahrscheinlichkeit erhöht,
dass das Signal von der ersten Station die zweite Station erreicht. Vorzugsweise
umfasst das Verfahren den Schritt des Definierens an der ersten
Station einer Mehrzahl von Strahlrichtungen zum Senden eines Strahlungsbündels, wobei
jede der Strahlrichtungen individuell auswählbar ist.
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Beim
Bestimmungsschritt wird wenigstens eine der ersten und zweiten Strahlrichtungen
aus der jeweiligen Kanalimpulsantwort bestimmt. Die Kanalimpulsantwort
kann für
jeden der Sätze
von Signalen bestimmt werden. Die bestimmten Kanalimpulsantworten
können
dann verglichen werden, um wenigstens eine der ersten und zweiten
Strahlrichtungen zu bestimmen.
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Die
Kanalimpulsantwort kann durch Korrelieren eines bekannten Abschnitts
der Übertragungsdaten
in jedem der Signale, die an der ersten Station empfangen werden,
mit einer Referenzversion dieses bekannten Abschnitts bestimmt werden.
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Das
Verfahren kann den Schritt des Überwachens
eines Entfernungsparameters, der für die Entfernung zwischen den
ersten und zweiten Stationen kennzeichnend ist, umfassen, wobei,
wenn der Unterschied zwischen den ersten und zweiten Stationen kleiner
als ein vorbestimmter Wert ist, die Übertragungsdaten, die an die
zweite Station gesendet werden, von der ersten Station in einer
Vielzahl von Strahlrichtungen an die zweite Station gesendet werden.
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Vorzugsweise
werden, wenn die Entfernung zwischen den ersten und zweiten Stationen
kleiner als der vorbestimmte Wert ist, Übertragungsdaten mit einem
verhältnismäßig niedrigen
Leistungspegel an die zweite Station gesendet und, wenn die Entfernung
größer als
der vorbestimmte Wert ist, werden die Übertragungsdaten mit einem
höheren
Leistungspegel gesendet. Demnach werden bei Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dann, wenn die Entfernung zwischen der ersten und der
zweiten Station größer als
die kritische Entfernung ist, Übertragungsdaten
in den ersten und zweiten Strahlrichtungen mit einer verhältnismäßig hohen
Leistung gesendet, wobei eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Strahlen
verwendet wird. Wenn andererseits die Entfernung zwischen den ersten
und zweiten Stationen kleiner als die vorbestimmte Entfernung ist,
dann werden die Übertragungsdaten
von der ersten an die zweite Station in einer Vielzahl von Strahlrichtungen gesendet,
um einen breiten Streuungswinkel zu erreichen. Unter diesen letzteren
Umständen
ist der Leistungspegel der Übertragungsdaten,
die über
die Vielzahl von Strahlrichtungen gesendet werden, verhältnismäßig niedrig.
Es sollte zu erkennen sein, dass durch Verwenden von niedriger Leistung
die Gefahr von Gleichkanalstörungen
verringert wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine erste Station
zur Richtfunkübertragung
in einem Mobilkommunikationsnetz mit einer zweiten, mobilen Station,
wobei die erste Station umfasst:
Empfangsmittel zum Empfangen
von Übertragungsdaten,
die durch die zweite Station gesendet werden, wobei die Übertragungsdaten
sich über
einen oder mehr einer Mehrzahl von Signalwegen fortbewegen können und
als ein Satz von Signalen von einer oder mehreren einer Mehrzahl
von verschiedenen Strahlrichtungen empfangen werden;
dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station ferner umfasst:
Bestimmungsmittel
zum Bestimmen einer ersten Strahlrichtung, die der Strahlrichtung
entspricht, von welcher ein erstes der Signale durch die Station
empfangen wird, und einen kürzesten
der Signalwege darstellt, und einer zweiten Strahlrichtung, die
der Strahlrichtung entspricht, von welcher eines der Signale mit
der größten Signalstärke empfangen
wird;
Sendemittel zum Senden von Übertragungsdaten an eine zweite
Station; und
Steuermittel zum Steuern der Richtung, in welcher die Übertragungsdaten
gesendet werden, wobei, wenn die ersten und zweiten Strahlrichtungen
verschieden sind, das Sendemittel durch die Steuermittel so gesteuert
wird, dass es die Übertragungsdaten in
den ersten und zweiten Strahlrichtungen sendet.
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Das
Sendemittel ist vorzugsweise so ausgelegt, dass es eine Mehrzahl
von Strahlrichtungen zum Senden eines Strahlungsbündels bereitstellt, wobei
jede der Strahlrichtungen individuell auswählbar ist.
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Das
Sendemittel kann eine Antennengruppe umfassen, welche so ausgelegt
ist, dass sie eine Mehrzahl von Strahlen in einer Mehrzahl von verschiedenen
Richtungen bereitstellt. Die Antennengruppe kann eine phasengesteuerte
Gruppe sein, oder sie kann alternativerweise eine Gruppe von einzelnen
Richtantennenelementen sein. Dieselbe Antennengruppe kann auch verwendet
werden, um Signale zu empfangen. Es ist jedoch zu erkennen, dass die
Empfangsmittel eine getrennte Antennengruppe umfassen können.
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Es
sollte zu erkennen sein, dass Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung insbesondere auf zellulare Kommunikationsnetze anwendbar sind,
in welchen die erste Station eine Basisstation ist. Es sollte jedoch
zu erkennen sein, dass Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung auch eine Anwendung für andere Richtfunkübertragungssysteme
haben.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung und im Hinblick darauf, wie dieselbe
in die Tat umgesetzt werden kann, wird nun als Beispiel auf die
folgenden Bezeichnungen Bezug genommen, wobei:
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1 eine
schematische Ansicht einer Basissendeempfangsstation (BTS) und ihre
zugehörigen
Zellsektoren darstellt;
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2 eine
vereinfachte Darstellung einer Antennengruppe der Basissendeempfangsstation darstellt;
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3 das
Strahlmuster darstellt, das durch die Antennengruppe von 2 bereitstellt
wird;
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4 eine
schematische Ansicht des Digitalsignalprozessors von 2 darstellt;
und
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5 die
Kanalimpulsantwort für
vier von acht Kanälen
veranschaulicht.
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Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen, in welcher drei Zellsektoren 2 dargestellt
sind, die eine Zelle eines zellularen Mobilfunknetzes definieren.
Die drei Zellsektoren 2 werden durch jeweilige Basissendeempfangsstationen
(BTS) versorgt. Drei getrennte Basissendeempfangsstationen sind
am selben Standort vorgesehen. Jede BTS 4 weist einen getrennten
Sendeempfänger
auf, welcher Signale an eine jeweilige der drei Sektorzellsektoren 2 sendet und
davon empfängt.
Demnach ist eine fest zugeordnete Basissendempfangsstation für jeden
Zellsektor 2 vorgesehen. Jede BTS 4 ist demnach
dazu imstande, mit Mobilstationen (MS), wie beispielsweise Mobiltelefonen,
welche sich in den jeweiligen Zellsektoren 2 befinden,
zu kommunizieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Kontext eines GSM-Netzes (GSM für engl. Globales System für mobile
Kommunikation) beschrieben. Im GSM-System wird ein F/TDMA- oder
System mit Vielfachzugriff im Frequenz/Zeitmultiplex verwendet.
Daten werden zwischen der BTS 4 und der MS in Blöcken übertragen.
Die Datenblöcke
umfassen eine Einstellfolge, welche eine bekannte Folge von Daten
ist. Der Zweck der Einstellfolge wird im Folgenden beschrieben.
Jeder Datenblock wird in einem bestimmten Frequenzband in einem
vorbestimmten Zeitschlitz in diesem Frequenzband gesendet Die Verwendung
einer Richtantennengruppe ermöglicht
es auch, einen Vielfachzugriff im Raummultiplex zu erreichen. Demnach wird
in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung jeder Datenblock in einem bestimmten
Frequenzband, in einem bestimmten Zeitschlitz und in einer bestimmten
Richtung gesendet. Ein zugeordneter Kanal kann für einen bestimmten Datenblock definiert
werden, der auf der bestimmten Frequenz, in dem bestimmten Zeitschlitz
und in der bestimmten Richtung gesendet wird. Wie im Folgenden genauer erörtert wird,
wird in einigen Ausführungsformen
derselbe Datenblock im selben Frequenzband und im selben Zeitschlitz,
aber in zwei verschiedenen Richtungen gesendet.
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2 stellt
eine schematische Ansicht einer Antennengruppe 6 einer
BTS 4 dar, welche als ein Sendeempfänger fungiert. Es sollte zu
erkennen sein, dass die Gruppe 6, die in 2 dargestellt
ist, nur einen der drei Zellsektoren 2 versorgt, die in 1 dargestellt
sind. Andere zwei Antennengruppen 6 sind vorgesehen, um
die beiden anderen Zellsektoren 2 zu versorgen. Die Antennengruppe 6 weist
acht Antennenelemente a1...a8 auf.
Die Elemente a1...a8 sind
so angeordnet, dass sie einen Abstand von einer halben Wellenlänge zwischen
jedem Antennenelement a1...a8 aufweisen,
und sie sind in einer horizontalen Reihe in gerader Linie angeordnet. Jedes
Antennenelement a1...a8 ist
so ausgelegt, dass es Signale senden und empfangen kann, und es kann
jede geeignete Konstruktion aufweisen. Jedes Antennenelement a1...a8 kann eine
Dipolantenne, eine Flachantenne oder jede andere geeignete Antenne
sein.
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Bekanntlich
wird jedes Antennenelement a1...a8 der phasengesteuerten Gruppenantenne 6 mit demselben
Signal beliefert, das an eine Mobilstation MS zu senden ist. Die
Phasen der Signale, die den jeweiligen Antennenelementen a1...a8 zugeführt werden,
sind jedoch in Bezug aufeinander verschoben. Die Unterschiede in
der Phasenbeziehung zwischen den Signalen, die den jeweiligen Antennenelementen a1...a8 zugeführt werden,
führt zu
einem Richtstrahlungsmuster. Demnach kann ein Signal von der BTS 4 nur
in bestimmten Richtungen im Zellsektor 2, der mit der Gruppe 6 verbunden
ist, gesendet werden. Das Richtstrahlungsmuster, das durch die Gruppe 6 erreicht
wird, ist eine Konsequenz von konstruktiven und destruktiven Störungen,
welche zwischen den Signalen auftreten, welche in Bezug aufeinander phasenverschoben
sind und durch jedes Antennenelement a1...a8 gesendet werden. Diesbezüglich wird auf 3 Bezug
genommen, welche das Richtstrahlungsmuster veranschaulicht, welches
mit der Antennengruppe 6 erreicht wird. Die Antennengruppe 6 kann
so gesteuert werden, dass sie einen Strahl b1...b8 in irgendeiner der acht Richtungen bereitstellt, die
in 3 veranschaulicht sind. Zum Beispiel könnte die
Antennengruppe 6 so gesteuert werden, dass sie ein Signal
an eine MS nur in der Richtung von Strahl b5 oder
nur in der Richtung von Strahl b6 sendet.
Wie Im Folgenden noch genauer erörtert
wird, ist es auch möglich,
die Antennengruppe 6 so zu steuern, dass sie ein Signal
in mehr als einer Strahlrichtung zur gleichen Zeit sendet. Zum Beispiel
kann ein Signal in den beiden Richtungen gesendet werden, die durch
den Strahl b5 und den Strahl b6 definiert werden. 3 ist
nur eine schematische Darstellung der acht möglichen Strahlrichtungen, welche
mit der Antennengruppe 6 erreicht werden können. In
der Praxis gibt es jedoch eigentlich eine Überlappung zwischen benachbarten
Strahlen, um sicherzustellen, dass der ganze Zellsektor 2 durch
die Antennengruppe 6 versorgt wird.
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Die
relative Phase des Signals, das an jedem Antennenelement a1...a8 bereitgestellt
wird, wird durch eine Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 so gesteuert,
dass ein Signal in der gewünschten
Strahlrichtung oder den gewünschten
Strahlrichtungen gesendet werden kann. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 stellt
demnach eine Phasenverschiebungsfunktion bereit. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 weist
acht Eingänge 10a bis 10h von
der BTS 4 und acht Ausgänge,
einen für
jedes Antennenelement a1...a8,
auf. Die Signale, die durch die jeweiligen Eingänge 10a bis 10h empfangen
werden, umfassen die Datenblöcke,
die zu senden sind. Jeder der acht Eingänge 10a bis 10h stellt
die Strahlrichtung dar, in welcher ein bestimmter Datenblock gesendet
werden könnte.
Wenn zum Beispiel die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 ein
Signal am ersten Eingang 10a empfängt, legt die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 das
Signal, das am Eingang 10a bereitgestellt wird, mit den
erforderlichen Phasenunterschieden an jedes der Antennenelemente a1...a8 an, um zu
bewirken, dass der Strahl b1 erzeugt wird,
derart dass der Datenblock in der Richtung von Strahl b1 gesendet
wird. Gleichermaßen
bewirkt ein Signal, das am Eingang 10b bereitgestellt wird,
dass ein Strahl in der Richtung von Strahl b2 erzeugt
wird, und so weiter.
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Wie
bereits erwähnt,
empfangen die Antennenelemente a1...a8 der Antennengruppe 6 Signale von
einer MS und senden Signale an eine MS. Ein Signal, das durch eine
MS gesendet wird, wird im Allgemeinen durch jedes der acht Antennenelemente a1...a8 empfangen.
Es gibt jedoch einen Phasenunterschied zwischen jedem der Signale,
die durch die jeweiligen Antennenelemente a1...a8 empfangen werden. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 ist
daher imstande, aus den relativen Phasen der Signale, die durch
die jeweiligen Antennenelemente a1...a8 empfangen werden, die Strahlrichtung zu
bestimmen, von welcher das Signal empfangen wurde. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 weist
demnach acht Eingänge,
einen von jedem der Antennenelemente a1...a8, für
das Signal auf, das durch jedes Antennenelement empfangen wird.
Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 weist
auch acht Ausgänge 14a bis 14h auf.
Jeder der Ausgänge 14a bis 14h entspricht
einer bestimmten Strahlrichtung, von welcher ein bestimmter Datenblock
empfangen werden könnte.
Wenn zum Beispiel die Antennengruppe 6 ein Signal von einer
MS aus der Richtung von Strahl b1 empfängt, dann
gibt die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 das
empfangene Signal am Ausgang 14a aus. Ein empfangenes Signal
aus der Richtung von Strahl b2 bewirkt,
dass das empfangene Signal von der Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 am
Ausgang 14 ausgegeben wird, und so weiter. Kurz gesagt,
die Butler-Matrixschaltungansordnung 8 empfängt an den
Antennenelementen a1...a8 acht
Versionen desselben Signals, welche in Bezug aufeinander phasenverschoben
sind. Aus den relativen Phasenunterschieden bestimmt die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 die
Richtung, von welcher das empfangene Signal empfange wurde, und
gibt ein Signal an einem bestimmten Ausgang 14a bis 14h in
Abhängigkeit
von der Richtung aus, von welcher das Signal empfangen wurde.
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Es
sollte zu erkennen sein, dass es in einigen Umgebungen sein kann,
dass ein einziges Signal oder ein einziger Datenblock von einer
MS infolge der Reflexion des Signals, während es sich zwischen der
MS und BTS 4 fortbewegt, von mehr als einer Strahlrichtung
zu kommen scheint, vorausgesetzt, dass die Reflexionen einen verhältnismäßig breiten Streuungswinkel
aufweisen. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 stellt
ein Signal an jedem Ausgang 14a bis 14h entsprechend
jeder der Strahlrichtungen bereit, von welchen ein bestimmtes Signal
oder ein bestimmter Datenblock zu kommen scheint. Demnach kann derselbe
Datenblock an mehr als einem Ausgang 14a bis 14h der
Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 bereitgestellt werden.
Das Signal an den jeweiligen Ausgängen 14a bis 14h kann
jedoch in Bezug aufeinander zeitverzögert sein.
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Jeder
Ausgang 14a bis 14h der Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 ist
mit dem Eingang eines entsprechenden Verstärkers 16 verbunden,
welcher das empfangene Signal verstärkt. Ein Verstärker 16 ist
für jeden
Ausgang 14a bis 14h der Butler-Matrixschaltungsanordnung vorgesehen.
Das verstärkte Signal
wird dann durch einen jeweiligen Prozessor 18 verarbeitet,
welcher das verstärkte
Signal behandelt, um die Frequenz des empfangenen Signals auf die Basisbandfrequenz
zu reduzieren, derart dass das Signal durch die BTS 4 verarbeitet
werden kann. Um dies zu erreichen, entfernt der Prozessor 18 die
Trägerfrequenzkomponente
aus dem Eingangssignal. Wiederum ist ein Prozessor 18 für jeden
Ausgang 14a bis 14h der Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 vorgesehen.
Das empfangene Signal, welches in analoger Form ist, wird dann durch
einen Analog-Digital- oder A/D-Wandler 20 in ein digitales
Signal umgewandelt. Acht A/D-Wandler 20 sind vorgesehen, jeweils
einer für
jeden Ausgang 14a bis 14h der Butler-Matrixschaltungsanordnung 8.
Das digitale Signal wird dann über
einen entsprechenden Eingang 19a bis 19h zur weiteren
Verarbeitung in einen Digitalsignalprozessor 21 eingegeben.
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Der
Digitalsignalprozessor 21 weist auch acht Ausgänge 22a bis 22h auf,
welche jeweils ein digitales Signal ausgeben, welches das Signal
darstellt, welches an eine bestimmte MS zu senden ist. Der ausgewählte Ausgang 22a bis 22h stellt
die Strahlrichtung dar, in welcher das Signal zu senden ist. Das
digitale Signal wird durch einen Digital-Analog- oder D/A-Wandler 23 in
ein analoges Signal umgewandelt. Ein Digital-Analog-Wandler 23 ist
für jeden
Ausgang 22a bis 22h des Digitalsignalprozessors 21 vorgesehen.
Das analoge Signal wird dann durch einen Prozessor 24 verarbeitet,
welcher ein Modulator ist, welcher das zu sendende analoge Signal
auf die Trägerfrequenz
moduliert. Vor der Verarbeitung des Signals durch den Prozessor 24 ist
das Signal auf der Basisbandfrequenz. Das resultierende Signal wird
dann durch einen Verstärker 26 verstärkt und
an den jeweiligen Eingang 10a bis 10h der Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 weitergegeben.
Ein Prozessor 24 und ein Verstärker 26 sind für jeden Ausgang 22a bis 22h des
Digitalsignalprozessors 21 vorgesehen.
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Es
wird nun auf 4 Bezug genommen, welche den
Digitalsignalprozessor 21 schematisch darstellt. Es sollte
zu erkennen sein, dass die verschiedenen Blöcke, die in 4 veranschaulicht sind,
nicht unbedingt getrennten Elementen eines tatsächlichen Digitalsignalprozessors
entsprechen, der die vorliegende Erfindung verkörpert. Konkret entsprechen
die verschiedenen Blöcke,
die in 4 veranschaulicht sind, verschiedenen Funktionen,
die durch den Digitalsignalprozessor 21 ausgeführt werden.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Digitalsignalprozessor 21 wenigstens teilweise
in einer integrierten Schaltungsanordnung implementiert, und es
können
mehrere Funktionen durch dasselbe Element ausgeführt werden.
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Jedes
Signal, das durch den Digitalsignalprozessor 21 an den
jeweiligen Eingängen 19a bis 19h empfangen
wird, wird in einen entsprechenden Kanalimpulsantwort- oder CIR-Schätzblock 30 (CIR für engl.
channel impulse response) eingegeben. Der CIR-Schätzblock 30 umfasst
eine Speicherkapazität, in
welcher das empfangene Signal vorübergehend gespeichert wird,
und auch eine Speicherkapazität zum
Speichern der geschätzten
Kanalimpulsantwort. Der Kanalimpulsantwortschätzblock 30 ist so
ausgelegt, dass er die Kanalimpulsantwort des Kanals des jeweiligen
Eingangs 19a bis 19h berechnet. Wie bereits erwähnt, kann
ein zugeordneter Kanal für
einen bestimmten Datenblock definiert werden, der im ausgewählten Frequenzband,
dem zugeteilten Zeitschlitz und der Strahlrichtung, von welcher
das Signal empfangen wird, gesendet wird. Die Strahlrichtung, von
welcher ein Signal empfangen wird, wird durch die Butler-Matrixschaltungsanordnung 8 festgestellt, derart
dass ein Signal, das am Eingang 19a des Digitalsignalprozessors
empfangen wird, im Wesentlichen das Signal darstellt, das von der
Richtung von Strahl b1 empfangen wird, und
so weiter. Es sollte zu erkennen sein, dass das Signal, das an einem
bestimmten Eingang empfangen wird, auch die Seitenlappen des Signals
umfassen kann, das zum Beispiel an benachbarten Eingängen empfangen
wird.
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Jeder
Datenblock, welcher von einer Mobilstation gesendet MS an die BTS 4 gesendet
wird, umfasst eine Einstellfolge TS (für engl. training sequence).
Die Einstellfolge TSRX, welche durch die BTS 4 empfangen
wird, wird jedoch infolge von Rauschen und auch infolge von Mehrwegeffekten
beeinflusst, was zu einer Störung
zwischen benachbarten Bits der Einstellfolge führt. Diese letztere Störung ist als
Nachbarzeichenstörung
bekannt. Die TSRX wird auch durch die Störung von
anderen Mobilstationen beeinflusst, zum Beispiel Mobilstationen,
die sich in anderen Zellen oder Zellsektoren befinden, welche dieselbe
Frequenz benutzen, welche eine Gleichkanalstörung verursachen kann. Wie
zu erkennen ist, kann ein bestimmtes Signal von der MS mehr als
einem Weg folgen, um die BTS zu erreichen, und es können mehr
als eine Version des bestimmten Signals durch die Antennengruppe 6 von
einer bestimmten Richtung erfasst werden. Die Einstellfolge TSRX, welche vom Eingang 19a empfangen
wird, wird durch den CIR-Schätzblock 30 mit
einer Referenzeinstellfolge TSREF, die in
einem Datenspeicher 32 gespeichert ist, kreuzkorreliert.
Die Referenzeinstellfolge TSREF ist dieselbe
wie die Einstellfolge, welche anfänglich durch die Mobilstation
gesendet wird. In der Praxis ist die empfangene Einstellfolge TSRX ein Signal, das auf eine Trägerfrequenz
moduliert ist, während
die Referenzeinstellfolge TSREF als eine
Bitfolge im Datenspeicher 32 gespeichert ist. Demgemäß wird,
bevor die Kreuzkorrelation durchgeführt wird, die gespeicherte
Referenzeinstellfolge TSREF auf ähnliche
Weise moduliert. Mit anderen Worten, die verzerrte Einstellfolge,
die durch die BS 4 empfangen wird, wird mit der unverzerrten
Version der Einstellfolge korreliert. In einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung wird die Referenzeinstellfolge vor ihrer Korrelation mit
der Referenzeinstellfolge demoduliert. In diesem Fall hätte die
Referenzeinstellfolge wieder dieselbe Form wie die empfangene Einstellfolge.
Mit anderen Worten, die Referenzeinstellfolge ist nicht moduliert.
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Die
Referenzeinstellfolge TSREF und die empfangene
Einstellfolge TSRX weisen jeweils eine Länge L auf,
die L Bits von Daten entspricht und zum Beispiel 26 Bits betragen
kann. Die genaue Position der empfangenen Einstellfolge TSRX innerhalb des zugeteilten Zeitschlitzes
kann ungewiss sein. Dem ist so, da die Entfernung der Mobilstation
MS von der BTS 4 die Position des Datenblocks, der durch
die MS gesendet wird, innerhalb des zugeteilten Zeitschlitzes beeinflusst.
Wenn zum Beispiel eine Mobilstation verhältnismäßig weit von der BTS 4 entfernt
ist, kann die Einstellfolge im Vergleich zu der Situation, in welcher die
Mobilstation MS in der Nähe
der BTS 4 ist, später im
zugeteilten Zeitschlitz auftreten.
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Um
die Ungewissheit der Position der empfangenen Einstellfolge TSRX innerhalb des zugeteilten Zeitschlitzes
zu berücksichtigen,
wird die empfangene Einstellfolge TSRX mit
der Referenzeinstellfolge TSREF n-mal korreliert.
Normalerweise kann n 7 oder 9 sein. Es ist vorzuziehen, dass eine
ungerade Zahl ist. Die n Korrelationen sind normalerweise auf jeder
Seite der erhaltenen Maximalkorrelation. Die relative Position der
empfangenen Einstellfolge TSRX wird in Bezug
auf die Referenzeinstellfolge TSREF um eine
Position zwischen jeder nachfolgenden Korrelation verschoben. Jede
Position entspricht einem Bit in der Einstellfolge und stellt ein
Verzögerungssegment dar.
Jede einzelne Korrelation der empfangenen Einstellfolge TSRX mit der Referenzeinstellfolge TSREF führt
zu einem Abgriff, welcher für
die Kanalimpulsantwort für
diese Korrelation kennzeichnend ist. Die n getrennten Korrelationen
führen
zu einer Abgrifffolge mit n Werten.
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Es
wird nun auf 5 Bezug genommen, welche die
Kanalimpulsantwort für
vier von acht möglichen
Kanälen
darstellt, welche den acht räumlichen Richtungen
entsprechen. Mit anderen Worten, 5 stellt
die Kanalimpulsantwort für
vier Kanäle
dar, die einem bestimmten Datenblock entsprechen, der in vier der
acht Strahlrichtungen von der Mobilstation empfangen wird, wobei
der Datenblock in einem bestimmten Frequenzband und in einem bestimmten Zeitschlitz
ist. Die x-Achse jedes der Graphen ist eine Messung der Zeitverzögerung,
während
die y-Achse eine Messung der relativen Leistung ist. Jede der Linien
(oder Abgriffe), die auf dem Graphen markiert ist, stellt das Mehrwegsignal
dar, das entsprechend einer bestimmten Zeitverzögerung empfangen wird. Jeder
Graph weist n Linien oder Abgriffe auf, wobei ein Abgriff jeder
Korrelation entspricht.
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Aus
der geschätzten
Kanalimpulsantwort ist es möglich,
die Position der Einstellfolge innerhalb des zugeteilten Zeitschlitzes
zu bestimmen. Die größten Abgriffwerte
werden erhalten, wenn die beste Korrelation zwischen der empfangenen
Einstellfolge TSRX und der Referenzeinstellfolge
TSREF erreicht wird.
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Der
CIR-Schätzblock
30 bestimmt
auch für jeden
Kanal die fünf
(oder jede andere geeignete Anzahl) aufeinander folgenden Abgriffe,
welche die maximale Energie ergeben. Die maximale Energie für einen
bestimmten Kanal wird folgendermaßen berechnet:
wobei h die Abgriffamplitude
darstellt, die aus einer Kreuzkorrelation der Referenzeinstellfolge
TS
REF mit der empfangenen Einstellfolge
TS
RX resultiert. Der CIR-Schätzblock
30 schätzt die
maximale Energie für einen
bestimmten Kanal durch Verwenden einer Gleitfenstertechnik. Mit
anderen Worten, der CIR-Schätzblock
30 zieht
jeden Satz von fünf
benachbarten Werten in Betracht und berechnet die Energie aus diesen
fünf Werten.
Die fünf
benachbarten Werte, welche die maximale Energie ergeben, werden
als kennzeichnend für
die Impulsantwort dieses Kanals ausgewählt.
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Die
Energie kann als eine Messung der Stärke des gewünschten Signals von einer bestimmten MS
betrachtet werden, das durch die BTS 4 von einer bestimmten
Richtung empfangen wird. Dieser Prozess wird für jeden der acht Kanäle ausgeführt, welche
die acht verschiedenen Richtungen darstellen, von welchen derselbe
Datenblock empfangen werden könnte.
Das Signal, welches mit der maximalen Energie empfangen wird, folgte
einem Weg, welcher die geringste Dämpfung dieses Signals bereitstellt.
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Ein
Analyseblock 34 ist vorgesehen, welcher die maximale Energie
gespeichert, die durch den CIR-Schätzblock 30 für den jeweiligen
Kanal für
die fünf
benachbarten Werte berechnet wurde, die durch den CIR-Schätzblock
als kennzeichnend für
die Kanalimpulsantwort ausgewählt wurden.
Der Analyseblock 34 kann auch die Kanalimpulsantworten,
die durch den CIR-Schätzblock 30 bestimmt
werden, analysieren, um die minimale Verzögerung festzustellen. Die Verzögerung ist
eine Messung der Position der empfangenen Einstellfolge TSRX im zugeteilten Zeitschlitz, und infolgedessen
ist sie eine relative Messung der Entfernung, die durch ein Signal
zwischen der Mobilstation und der BTS 4 zurückgelegt wird.
Der Kanal mit der minimalen Verzögerung
weist das Signal auf, welches die kürzeste Entfernung zurückgelegt
hat. Die kürzeste
Entfernung kann in bestimmten Fällen
den Sichtlinienweg zwischen der Mobilstation MS und der BTS 4 darstellen.
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Der
Analyseblock 34 ist so ausgelegt, dass er die Position
des Anfangs des Fensters bestimmt, das die fünf Werte bestimmt, die die
maximale Energie liefern. Die Zeitverzögerung wird dann basierend auf
der Zeit zwischen einem Bezugspunkt und dem Anfang des Fensters
bestimmt. Der Bezugspunkt kann der Zeitpunkt, zu dem begonnen wird,
die Einstellfolgen in jedem Zweig zu korrelieren, der Zeitpunkt,
der der frühesten
Fensterkante aller Zweige entspricht, oder ein ähnlicher gemeinsamer Punkt sein.
Um die verschiedenen Verzögerungen
der verschiedenen Kanäle
genau zu vergleichen, wird eine gemeinsame Zeitskala angewendet,
welche auf dem Synchronisierungssignal beruht, das durch die BTS 4 bereitgestellt
wird, um den TDMA-Betriebsmodus zu steuern. Mit anderen Worten,
die Position der empfangenen Einstellfolge TSRX im
zugeteilten Zeitschlitz ist eine Messung der Zeitverzögerung.
Es sollte zu erkennen sein, dass in bekannten GSM-Systemen die Verzögerung für einen
bestimmten Kanal berechnet wird, um Zeitsteuerungsvorlaufinformationen
bereitzustellen. Zeitsteuerungsvorlaufinformationen werden verwendet,
um sicherzustellen, dass ein Signal, das durch die Mobilstation
an die BTS gesendet wird, in seinen zugeteilten Zeitschlitz fällt. Die
Zeitsteuerungsvorlaufinformationen können basierend auf der berechneten
Verzögerung
und den aktuellen Zeitsteuerungsvorlaufinformationen berechnet werden.
Wenn die Mobilstation MS weit von der Basisstation entfernt ist,
dann wird die MS durch die BTS angewiesen, ihren Datenblock früher zu senden,
als wenn die Mobilstation MS näher
zur BTS ist.
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Die
Ergebnisse der Analyse, die durch jeden der Analyseblöcke 34 durchgeführt wird,
werden in einen Vergleichsblock 36 eingegeben. Der Vergleichsblock 36 vergleicht
die maximale Energie, die für
jeden Kanal bestimmt wurde, und er vergleicht auch die bestimmte
Verzögerung
für jeden
Kanal. Der Vergleichsblock 36 stellt fest, welcher Kanal
die maximale Energie für
einen bestimmten Datenblock in einem bestimmten Frequenzband in
einem bestimmten Zeitschlitz aufweist. Dies bedeutet, dass die Strahlrichtung,
von welcher die stärkste
Version eines bestimmten Datenblocks empfangen wird, festgestellt
werden kann. Der Vergleichsblock 36 stellt auch fest, welcher
der Kanäle
eine minimale Verzögerung
aufweist. Mit anderen Worten, es kann auch der Kanal mit dem Datenblock,
welcher dem kürzesten
Weg gefolgt ist, festgestellt werden.
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Der
Vergleichsblock 36 prüft
dann, um zu sehen, ob der Kanal mit der maximalen Energie derselbe
wie der Kanal mit der minimalen Verzögerung ist oder nicht. Wenn
diese Kanäle
dieselben sind, gibt der Vergleichsblock 36 ein Signal
an den Erzeugungsblock 38 aus, das angibt, dass das nächste Signal
an die betreffende Mobilstation MS in der einzigen Strahlrichtung
gesendet werden sollte, von welcher das Signal mit der größten Stärke und
dem kürzesten
Weg empfangen wurde.
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Wenn
jedoch der Kanal, welcher das stärkste Signal
aufweist, nicht derselbe wie der Kanal ist, welcher die BTS 4 zuerst
erreicht, gibt der Vergleichsblock 36 ein Signal an den
Erzeugungsblock 38 aus, das angibt, dass das nächste Signal,
das an die Mobilstation MS zu senden ist, von welcher der Datenblock
empfangen wurde, in zwei Strahlrichtungen gesendet werden sollte.
Eine Richtung entspricht der Strahlrichtung, von welcher das stärkste Signal
empfangen wird, und die andere Richtung entspricht der Strahlrichtung,
von welcher der Datenblock zuerst empfangen wird. Wenn zum Beispiel
der Vergleichsblock 38 feststellt, dass das stärkste Signal
am Eingang 19b in den Digitalsignalprozessor 21 eingegeben
wurde, während
das Signal, welches die BTS 4 zuerst erreicht, über den
Eingang 19d in den Digitalsignalprozessor 21 eingegeben
wurde, würde
das Signal von der BTS an die Mobilstation in den Richtungen von
Strahl b2 und b4 gesendet
werden. Unter diesen Umständen
würde das
zu sendende Signal an den Ausgängen 22b und 22d des
Digitalsignalprozessors 21 ausgegeben werden.
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Die
zuvor beschriebene Ausführungsform
ist insbesondere für
jene Situationen geeignet, in welchen die Mobilstation sich verhältnismäßig weit
entfernt von der BTS befindet, das heißt weiter als eine kritische
Entfernung. Dieser kritische Radius hängt von der Umgebung jeder
einzelnen Zelle ab und kann normalerweise ungefähr 0,5 bis 1 km sein. Wenn
die Entfernung zwischen der BTS und der MS größer als die kritische Entfernung
ist, wird die Menge der Energie, die von der MS empfangen wird,
unter verhältnismäßig wenigen
Strahlrichtungen verteilt. Konkret wird die Energie im Wesentlichen
in einem oder zwei Strahlen oder möglicherweise drei Strahlrichtungen konzentriert.
Wenn jedoch die Entfernung zwischen der Mobilstation und der BTS
kleiner als die kritische Entfernung ist, scheint die empfangene
gewünschte Energie
im Allgemeinen unter einer viel größeren Anzahl von Strahlen vereilt
zu sein. Demgemäß kann in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Auswahl der Strahlen basierend auf
der maximalen Signalstärke
und der minimalen Verzögerung
nur in jenen Situationen verwendet werden, in welchen die Entfernung
zwischen der MS und der BTS 4 größer als die kritische Entfernung
ist. Wenn die Entfernung zwischen der MS und der BTS kleiner als
die kritische Entfernung ist, sendet die BTS 4 Signale
an die MS über
eine verhältnismäßig große Anzahl
von Strahlrichtungen, zum Beispiel 4 oder mehr. Der Leistungspegel,
der verwendet wird, wenn über
einen verhältnismäßig breiten
Streuungswinkel gesendet wird, ist im Allgemeinen niedriger als
die Leistung, die verwendet wird, wenn die Entfernung zwischen der
MS und der BTS 4 größer als
die kritische Entfernung ist.
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Es
kann jedes geeignete Verfahren verwendet werden, um zu bestimmen,
ob die Entfernung zwischen der MS und der BTS größer als die kritische Entfernung
ist oder nicht. In einer Ausführungsform vergleicht
der Vergleichsblock 36 die Kanalimpulsantwort, die für jede der
möglichen
Richtungen erhalten wird. Wenn der Großteil der empfangenen Energie
auf drei oder weniger Strahlrichtungen verteilt ist, dann wird angenommen,
dass die Entfernung zwischen der BTS und der MS größer als
die kritische Entfernung ist. Alternativerweise wird dann, wenn
der Großteil
der empfangenen Energie von 4 oder mehr Richtungen empfangen wird,
angenommen, dass die Entfernung zwischen der MS und der BTS kleiner
als die kritische Entfernung ist. Es ist auch möglich, dass der Vergleichsblock
die Zeitsteuerungsvorlaufinformationen verwendet, um zu bestimmen,
ob die Entfernung zwischen der MS und der BTS größer oder kleiner als sie kritische
Entfernung ist oder nicht. Dieses Verfahren wird in einigen Ausführungsformen dieser
Erfindung bevorzugt, da es genauere Ergebnisse als das zuvor dargestellte
Verfahren ergibt.
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Der
Erzeugungsblock 38 ist für die Erzeugung der Signale
verantwortlich, welche vom Digitalsignalprozessor 21 auszugeben
sind. Der Erzeugungsblock 38 weist eine Eingabe 40 auf,
die für
die Sprache und/oder die Informationen kennzeichnend ist, die an
die Mobilstation MS zu senden sind. Der Erzeugungsblock 38 ist
für die
Codierung der Sprache oder der Informationen verantwortlich, die
an die Mobilstation MS zu senden sind, und er bindet eine Einstellfolge
und eine Synchronisierfolge in die Signale ein. Der Block 38 ist
auch für
die Erzeugung der modulierten Signale verantwortlich. Basierend
auf dem erzeugten Signal und der bestimmten Strahlrichtung stellt
der Erzeugungsblock 38 Signale an den jeweiligen Ausgängen 22a bis 22h des
Digitalsignalprozessors 21 bereit. Der Erzeugungsblock 38 stellt
auch eine Ausgabe 50 bereit, welche verwendet wird, um
die Verstärkung
zu regeln, die durch die Verstärker 24 bereitgestellt
wird, um sicherzustellen, dass die Signale in den verschiedenen
Strahlrichtungen die erforderlichen Leistungspegel aufweisen.
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Die
Ausgabe des Kanalimpulsantwortschätzblocks 30 wird auch
verwendet, um die Signale, die von der Mobilstation MS empfangen
werden, auszugleichen und anzupassen. Konkret können die Wirkungen der Nachbarzeichenstörung, die
aus der Mehrwegausbreitung resultiert, aus dem empfangenen Signal
durch den Block 42 des Anpassungsfilter (MF für engl.
matched filter) und Entzerrers beseitigt oder verringert werden.
Es sollte zu erkennen sein, dass der Anpassungsfilter (MF)- und
Entzerrerblock 42 einen Eingang (nicht dargestellt) aufweist,
um das Empfangssignal von der MS zu empfangen. Die Ausgabe jedes
Blocks 42 wird durch einen Wiederherstellungsblock 44 empfangen,
welcher für
die Wiederherstellung der Sprache und/oder der Informationen verantwortlich
ist, die durch die MS gesendet wurden. Die Schritte, die durch den
Wiederherstellungsblock ausgeführt
werden, umfassen das Demodulieren und Decodieren des Signals. Die
wiederhergestellte Sprache oder die wiederhergestellten Informationen
werden am Ausgang 28 ausgegeben.
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Es
sollte zu erkennen sein, dass es, obwohl die zuvor beschriebene
Ausführungsform
in einem zellularen GSM-Kommunikationsnetz
implementiert wurde, möglich
ist, dass die vorliegende Erfindung mit anderen digitalen zellularen
Kommunikationsnetzen, sowie analogen-Zellularnetzen verwendet werden kann.
Die zuvor beschriebene Ausführungsform verwendet
eine phasengesteuerte Gruppe mit acht Elementen. Es ist natürlich möglich, dass
die Gruppe jede Anzahl von Elementen aufweist. Alternativerweise
könnte
die phasengesteuerte Gruppe durch diskrete Richtantennen ersetzt
werden, welche jeweils einen Strahl in einer bestimmten Richtung
ausstrahlen. Di Butler-Matrixschaltungsanordnung
kann durch jede andere geeignete Phasenverschiebungsschaltungsanordnung
ersetzt werden, wenn solch eine Schaltungsanordnung erforderlich
ist. Die Butler-Matrixschaltungsanordnung ist ein analoger Strahlbildner.
Es ist natürlich
möglich,
einen digitalen Strahlbildner DBF (für engl. digital beam former)
oder jede andere geeignete Art von Strahlbildner zu verwenden. Selbst
wenn nur acht Elemente vorgesehen sind, kann die Gruppe so gesteuert
werden, dass sie in Abhängigkeit
von den Signalen, die jenen Elementen zugeführt werden, mehr als acht Strahlen
erzeugt.
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Es
ist auch möglich,
dass eine Mehrzahl von phasengesteuerten Gruppen bereitgestellt
wird. Die phasengesteuerten Gruppen können verschiedene Anzahlen
von Strahlen erzeugen. Wenn ein breiter Streuungswinkel benötigt wird,
wird die Gruppe mit der niedrigeren Anzahl von Elementen verwendet und,
wenn ein verhältnismäßig eng
gebündelter Strahl
benötigt
wird, wird die Gruppe mit der größeren Anzahl
von Elementen verwendet.
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Es
ist zu erkennen, dass die zuvor dargelegte Ausführungsform so beschrieben wurde,
dass sie acht Ausgänge
von der Butler-Matrixschaltungsanordnung bereitstellte. Es sollte
zu erkennen sein, dass in der Praxis eine Anzahl von verschiedenen Kanälen an jedem
Ausgang der Butler-Matrixschaltungsanordnung zur gleichen Zeit ausgegeben
wird. Diese Kanäle
können
verschiedene Frequenzbänder sein.
Die Kanäle
für verschiedene
Zeitschlitze werden auch an den jeweiligen Ausgängen bereitgestellt. Obwohl
einzelne Verstärker,
Prozessoren, Analog-Digital-Wandler und Digital-Analog-Wandler dargestellt
wurden, können
diese in der Praxis jeweils durch ein einziges Element bereitgestellt
werden, welches eine Mehrzahl von Eingängen und Ausgängen aufweist.
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Es
sollte zu erkennen sein, dass Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung auch andere Anwendungen als nur in zellularen Kommunikationsnetzen
haben. Zum Beispiel können
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in jeder Umgebung verwendet werden, welche
eine Richtfunkübertragung
erfordert. Zum Beispiel kann diese Technik in privaten Funknetzen
oder OMR (für
engl. Private Radio Networks) oder dergleichen verwendet werden.