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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein medizinische Vorrichtungen
und Verfahren zum Testen solcher Vorrichtungen. Die vorliegende
Erfindung betrifft insbesondere selbstdiagnostische Testverfahren
zur Verwendung mit Therapievorrichtungen und -systemen.
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Eine
Schlafapnoe, eine Luftwegstörung,
ist seit einiger Zeit als ein medizinisches Syndrom bekannt, das
in zwei allgemein anerkannten Formen auftritt. Die erste ist die
zentrale Schlafapnoe, die mit der Unfähigkeit des Körpers in
Verbindung steht, automatisch die neuromuskuläre Stimulation zu erzeugen,
die erforderlich ist, um einen Atmungszyklus zur richtigen Zeit
einzuleiten und zu steuern. Arbeiten, die in Zusammenhang mit dem
Einsetzen einer elektrischen Stimulation zum Behandeln dieses Zustands stehen,
sind in Glenn, "Diaphragm
Pacing: Present Status",
Pace, V.I., S. 357–370
(Juli–September 1978)
erörtert.
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Das
zweite Schlafapnoesyndrom ist als obstruktive Schlafapnoe bekannt.
Gewöhnlich
ermöglicht
die Kontraktion der Dilatormuskeln der oberen Luftwege (der Nase
und des Rachens) ihre Durchgängigkeit
während
des Einatmens. Bei der obstruktiven Schlafapnoe führt die
Obstruktion der Luftwege zu einem Ungleichgewicht zwischen den Kräften, die dazu
neigen, die Luftwege zusammenfallen zu lassen (negativer Druckgradient über den
Rachen beim Einatmen), und den Kräften, die dazu beitragen, sie zu öffnen (Muskelkontraktion).
Die Mechanismen, die dem Auslösen
einer obstruktiven Apnoe zugrunde liegen, umfassen eine Verringerung
der Größe der oberen
Luftwege, ein Erhöhen
ihrer Nachgiebigkeit und ein Verringern der Aktivität des Dilatormuskels bzw.
Dehnmuskels. Die Dilatormuskeln bzw. Dehnmuskeln sind mit den Atmungsmuskeln
eng verbunden, und sie reagieren in ähnlicher Weise auf eine Stimulation
oder eine Depression des Atmungszentrums. Die während des Schlafs beobachteten
Ventilationsschwankungen (abwechselnd eine Hyperventilation und
eine Hypoventilation der periodischen Atmung) fördern dementsprechend eine
Instabilität
der oberen Luftwege und das Auftreten einer Obstruktion im Mundrachenraum.
Es wurde insbesondere bemerkt, daß bei der Schlafapnoe die Atmungsaktivierung
des Genioglossus-Muskels während
des Schlafs unwirksam ist. Die kardiovaskulären Folgen der Apnoe umfassen
Störungen
des Herzrhythmus (Bradykardie, auriculoventrikulärer Block, ventrikuläre Extrasystolen)
und hämodynamische
Störungen (pulmonale
und systemische Hypertension). Dies führt zu einem stimulatorischen
metabolischen und mechanischen Effekt auf das autonome Nervensystem.
Das Syndrom steht daher in Verbindung mit einer erhöhten Sterblichkeit
(infolge einer erhöhten Schläfrigkeit
am Tag und kardiovaskulärer
Komplikationen).
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Ein
Verfahren zum Behandeln des Schlafapnoesyndroms besteht darin, elektrische
Signale zu erzeugen, um jene Nerven zu stimulieren, die die Muskeln
des oberen Luftwegs eines Patienten aktivieren, um die Durchgängigkeit
des oberen Luftwegs aufrechtzuerhalten. Beispielsweise wird im US-Patent 4 830 008
von Meer die Atmungsanstrengung überwacht,
und elektrische Signale werden ansprechend auf die über wachte
Atmungsanstrengung zu Muskeln des oberen Luftwegs geleitet. Andererseits enthält beispielsweise
im US-Patent 5 123 425 von Shannon, Jr. u.a. eine Manschette einen
Sensor zum Überwachen
der Atmungsfunktion, um eine Apnoeepisode zu detektieren, und ein
Elektronikmodul, das elektrische Impulsstöße für sich an der Manschette befindende
Elektroden erzeugt. Die elektrischen Impulsstöße werden durch die Haut von
den Elektroden zu den Nerven übertragen,
die die Muskeln des oberen Luftwegs innervieren. Andererseits überwachen beispielsweise
im Kallok erteilten US-Patent 5 174 287 Sensoren die elektrische
Aktivität,
die Kontraktionen des Zwerchfells zugeordnet sind, und auch den Druck
innerhalb des Brustkorbs und des oberen Luftwegs. Immer dann, wenn
die elektrische Aktivität
des Zwerchfells darauf hinweist, daß ein Einatmungszyklus abläuft, und
die Drucksensoren eine abnorme Druckdifferenz über den Luftweg zeigen, wird
das Vorhandensein einer Schlafapnoe angenommen und wird eine elektrische
Stimulation auf die Muskulatur des oberen Luftwegs angewendet. Andererseits
enthalten beispielsweise im Wataru u.a. erteilten US-Patent 5 178
156 Atmungsmeßeinrichtungen
Sensoren zum Messen der Atmung durch das linke und das rechte Nasenloch
und durch den Mund, wodurch ein Apnoeereignis identifiziert wird
und die elektrische Stimulation des Genioglossus-Muskels ausgelöst wird.
Andererseits wird beispielsweise im Meer erteilten US-Patent 5 190
053 eine intraorale, sublinguale Elektrode zur elektrischen Stimulation
des Genioglossus-Muskels verwendet, um die Durchgängigkeit eines
oberen Luftwegs aufrechtzuerhalten. Andererseits werden beispielsweise
im Kallok u.a. erteilten US-Patent 5 211 173 Sensoren verwendet,
um die Wirksamkeit der Stimulation des oberen Luftwegs zu bestimmen,
und die Amplitude und die Impulsbreite der Stimulation werden ansprechend
auf die Messungen von den Sensoren modifiziert. Andererseits liefert
beispielsweise im Kallok u.a. erteilten US-Patent 5 215 082 nach
dem Messen des Onsets eines Apnoeereignisses ein Stimulationsgenerator
ein Signal zum Stimulieren der Muskeln des oberen Luftwegs bei einer
veränderlichen
Intensität,
so daß die Intensität im Laufe
der Stimulation allmählich
erhöht wird.
Andererseits wird beispielsweise im Testerman u.a. erteilten US-Patent
5 483 969 die Stimulation eines Muskels im oberen Luftweg unter
Verwendung einer digitalisierten Atmungsanstrengungs-Wellenform mit der
Einatmungsphase des Atmungszyklus eines Patienten synchronisiert.
Ein voll implantierbares Stimulationssystem ist bei Testerman u.a.
beschrieben, wobei ein Sensor in einer Position implantiert wird,
die einen Druckdurchgang mit dem Intrapleuralraum, wie der Incisura
jugularis ossis sterni, dem Raum zwischen der Luftröhre und
der Speiseröhre
oder einem Ort zwischen den Rippen, aufweist.
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Selbst
bei diesen Arten der Behandlung von Atmungsstörungen bleiben viele praktische
Schwierigkeiten bei ihrer Implementation und anderen Therapiebehandlungen
bei medizinisch verwendbaren Systemen. Insbesondere ist es wichtig,
dass Therapiesysteme, beispielsweise Systeme, die neuromuskuläre Stimulatoren
aufweisen, wie sie zur Behandlung von Atmungsstörungen verwendet werden, und andere
Systeme, die für
verschiedene Therapieanwendungen verwendet werden, zuverlässig arbeiten. Verschiedene
Testvorrichtungen für
medizinische Vorrichtungen, wie Stimulatoren, und verschiedene Fehlerangabevorrichtungen
sind verfügbar.
Diese Vorrichtungen stellen jedoch typischerweise kein diagnostisches
Testen oder ein Testen der Betriebsfähigkeit auf einer regelmäßigen Basis
bereit. Falls beispielsweise ein implantierbarer Stimulator zur
Behandlung von Atmungsstörungen
verwendet wird, insbesondere wenn ein solches System betrieben wird,
während
ein Patient schläft,
sollte die Betriebsfähigkeit
der Vorrichtung regelmäßig getestet
werden, um festzustellen, ob das System seine gewünschte Funktion
erfüllt.
Es sollte beispielsweise regelmäßig geprüft werden
und dem Patienten eine Rückmeldung
gegeben werden, dass ein geeignetes Erfassen, worauf die Behandlung
beruht, ausgeführt wird.
Weiterhin sollte der Patient, beispielsweise bei einem Patienten,
der einer Atmungsstörungsbehandlung
unterzogen wird, das angenehme Gefühl haben, dass die Amplitude
der Stimulation für
das Ausführen der
mit einer solchen Stimulation verbundenen Behandlung angemessen
ist. Demgemäß besteht
auf dem Fachgebiet ein Bedarf am Bereitstellen solcher diagnostischer
Selbsttests für
verschiedene Therapiesysteme, einschließlich Systemen zur Behandlung
von Atmungsstörungen.
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Die
vorliegende Erfindung sieht vor: ein Stimulationssystem mit: Stimulationsmitteln
zum Bereitstellen einer Stimulation eines Patienten während einer
Behandlungsperiode und einem Programmiermittel für den Arzt zum Programmieren
der Stimulationsmittel mit einem oder mehreren Stimulationsparametern,
gekennzeichnet durch eine Patientensteuereinheit zum Einleiten und
Beenden von Behandlungsperioden, wobei die Steuereinheit weiter
Mittel, um es dem Patienten zu ermöglichen, ein oder mehrere Merkmale
der Stimulation innerhalb vorgegebener Schwellen einzustellen, die
durch das Programmiermittel für
den Arzt festgelegt sind, aufweist, wobei die Stimulationsmittel
Mittel zum automatischen Bereitstellen mindestens einer Stimulationsperiode zum
Stimulieren des Patienten nach dem Einleiten einer Behandlungsperiode
aufweisen, wobei die Länge der mindestens
einen Stimulationsperiode auf einer für das System definierten und
durch das Programmiermittel für
den Arzt programmierten maximalen Stimulationszeit beruht und wobei
das eine oder die mehreren Merkmale eines oder mehrere von Amplitude,
Frequenz und Impulsbreite einschließen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist das Stimulations- bzw. Stimulatorsystem
weiter ein Testsystem zur Verwendung beim Testen eines vorstehend
definierten Systems auf, welches aufweist:
Mittel zum innerhalb
des Systems erfolgenden Ausführen
eines diagnostischen Selbsttests einer Komponente des Systems, um
festzustellen, ob die Komponente zu einer Zeit, zu der das System
nicht physiologisch mit dem Patienten wechselwirkt, richtig arbeitet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist das Stimulationssystem zum Bereitstellen einer Stimulation zur
Behandlung von Atmungsstörungen
vorgesehen. Überdies
lässt das
System eine Patientenstimulation für einen vorgegebenen Zeitraum
nicht zu, nachdem die Stimulationsperiode automatisch bereitgestellt wurde.
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist das Stimulationssystem ein implantierbares System, und die Patientensteuereinheit
verwendet Telemetrie zum Initialisieren des Systems.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird ein diagnostischer Selbsttest der Komponente automatisch beim
Einleiten der Behandlungsperiode vom Patienten ausgeführt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform weist
das Therapie system eine Eingabeschaltung zum Empfangen eines für einen
physiologischen Parameter des Patienten charakteristischen erfassten Signals
und eine Ausgabeschaltung zum Erzeugen einer Therapieausgabe zur
physiologischen Behandlung des Patienten auf. Ein Rückkopplungssignal vom
Ausgang zum Eingang wird zum Ausführen des Selbsttests der Komponente
verwendet.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform weist
das Therapiesystem eine Eingabeschaltung zum Empfangen eines für einen
physiologischen Parameter des Patienten charakteristischen erfassten Signals
und eine Ausgabeschaltung zum Erzeugen einer Therapieausgabe zum
Bereitstellen einer Therapie für
den Patienten auf. Eine Therapieausgabe wird zum Bereitstellen einer
Therapie für
den Patienten erzeugt. Die Wirkung der Therapie auf den Patienten
infolge der Therapieausgabe wird unter Verwendung des erfassten
Signals gemessen, und die sich aus der Therapieausgabe ergebende
Wirkung wird überprüft.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
werden nun nur als Beispiel mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen
beschrieben.
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1 ist eine seitliche Schnittansicht eines Patienten
mit einer normalen Atmungsaktivität.
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Die 2a–c
sind graphische Darstellungen normaler Atmungswellenformen (mit
einer vollen normalen Einatmung an der Spitze dargestellt). 2a zeigt eine Atmungsanstrengungs-Wellenform
und angegebene Phasen der Atmungsanstrengungs-Wellenform. 2b zeigt
eine graphische Darstellung einer Atmungsluftströmungs-Wellenform, wobei 2c die
entsprechende Atmungsanstrengungs-Wellenform zeigt.
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3 ist
eine seitliche Schnittansicht des Patienten aus 1 beim
Onset einer obstruktiven Apnoe.
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Die 4a und 4b sind
Atmungswellenformen einer Einatmungsanstrengung, welche eine normale
Einatmungsanstrengung (4a) und die Änderung der normalen Einatmungsanstrengung beim
Onset eines Apnoeereignisses (4b) zeigen. 4c ist
eine Atmungswellenform, die eine Atmungsluftströmung (im Gegensatz zur in den 4a und 4b dargestellten
Atmungsanstrengungs-Wellenform) bei einem Patienten während eines
Apnoeereignisses zeigt.
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5 ist
eine vordere Schnittansicht eines Patienten, in dem die implantierbaren
Bestandteile eines Stimulationssystems gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt sind.
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6 ist
ein Blockdiagramm des in 5 dargestellten Stimulationssystems,
das weiterhin Programmiereinheiten für den Arzt und den Patienten
aufweist.
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7 ist
ein Diagramm einer Ausführungsform
der in 6 in Form eines Blockdiagramms dargestellten Programmiereinheit
für den
Arzt.
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8 ist
ein Diagramm einer Ausführungsform
der in 6 in Form eines Blockdiagramms dargestellten Programmiereinheit
für den
Patienten.
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9 ist
ein Diagramm, in dem eine Ausführungsform
des in 6 in Form eines Blockdiagramms dargestellten IPGs
bzw. Stimulators dargestellt ist.
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Die 10a–10e sind Darstellungen verschiedener Positionen
oder Konfigurationen zum Anbringen des in 6 in Form
eines Blockdiagramms dargestellten Sensors zum Messen einer Atmungsanstrengung
an einer Position in der Nähe
der posterioren Fläche
des Manubriums.
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Die 11a–11d sind verschiedene Ansichten einer Ausführungsform
des in 6 in Form eines Blockdiagramms dargestellten Sensors. 11a ist eine Seitenansicht des Sensors, 11b ist eine Teil-Schnittansicht, in der der Meßelementabschnitt
des Sensors dargestellt ist, wobei die Mantel-Unteranordnung des
Sensors teilweise abgetrennt ist, 11c ist
eine Schnittansicht des Meßelementabschnitts
des Sensors, und 11d ist eine Schnittansicht
des Verbindungsabschnitts des Sensors.
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12a ist eine erste Ausführungsform eines Blockdiagramms
der Signalverarbeitungsschaltung des in 6 in Form
eines Blockdiagramms dargestellten IPGs bzw. Stimulators, welche
in Form einer Logikschaltung implementiert ist, um das Atmungsanstrengungssignal
vom Sensor zu empfangen und der Elektrode ein mit dem Einatmen synchronisiertes
Stimulationssignal zuzuführen.
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12b ist eine zweite Ausführungsform eines Blockdiagramms
der Signalverarbeitungsschaltung des in 6 in Form
eines Blockdiagramms dargestellten IPGs bzw. Stimulators, die mit
einem Mikroprozessor implementiert ist, um das Atmungsanstrengungssignal
vom Sensor zu empfangen und der Elektrode ein mit dem Einatmen synchronisiertes Stimulationssignal
gemäß der vorliegenden
Erfindung zuzuführen.
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13a ist ein Flußdiagramm einer oberen Ebene
der in den 12a und 12b in
Form eines Blockdiagramms dargestellten Algorithmus- bzw. Steuerlogik
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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13b ist ein Flußdiagramm des IPG-EIN-Blocks
des Flußdiagramms
aus 13a.
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13c ist ein Flußdiagramm des Onset-Detektionsblocks
des Flußdiagramms
aus 13a.
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13d ist ein Flußdiagramm der Offset-Detektion
während
des Stimulationsblocks aus dem Flußdiagramm aus 13a.
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13e ist ein Flußdiagramm des Offset-Detektionsblocks
des Flußdiagramms
aus 13a, wenn keine Stimulation
auftritt.
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13f ist ein Flußdiagramm des Aussetzungs-,
Artefakt- und Therapieverzögerungsblocks des
Flußdiagramms
aus 13a.
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13g ist ein Flußdiagramm des AGC-Anpassungs-Blocks
des Flußdiagramms
aus 13a.
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14 ist eine graphische Darstellung einer normalen
Atmungsanstrengungs-Wellenform, worin verschiedene gemäß der vorliegenden
Erfindung detektierte kritische Punkte, verschiedene bei dieser Detektion
verwendete Schwellwerte, ein normales Druckdifferenzsignal, ein
Stimulationssignal, das auf der Grundlage der bezüglich der
Atmungsanstrengungs-Wellenform detektierten kritischen Punkte syn chron
angelegt wird, und eine Erläuterung
der Definition einer Refraktärperiode
angegeben sind, wobei dies alles gemäß der vorliegenden Erfindung
ist.
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15 ist eine graphische Darstellung einer ein Artefakt
aufweisenden Atmungsanstrengungs-Wellenform eines gemäß der vorliegenden
Erfindung angelegten Stimulationssignals und eine Veranschaulichung
der zum Unterdrücken
des Artefakts als ein Einatmungs-Onset verwendeten Refraktärperiode,
wobei dies alles gemäß der vorliegenden
Erfindung ist.
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16a zeigt eine normale Atmungsanstrengungs-Wellenform
und eine gemäß der vorliegenden
Erfindung angelegte Stimulation. 16b zeigt
eine Atmungsanstrengungs-Wellenform
eines Patienten mit einer zentralen Schlafapnoe und eine gemäß der vorliegenden
Erfindung angelegte Stimulation bei Verwendung einer maximalen StimulationszeitSchwelle
gemäß der vorliegenden
Erfindung. 16c zeigt eine zwischen Atmungsanstrengungszyklen
auftretende zentrale Schlafapnoe. 16d zeigt
Stimulationsperioden zum Behandeln der in 16c auftretenden
zentralen Schlafapnoe. 16e zeigt
AGC-Verstärkung
für das
in 16c dargestellte Atmungssignal
während
der zentralen Schlafapnoe.
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Die 17a–c
sind graphische Darstellungen einer Ausführungsform eines zum Stimulieren des
Patienten verwendeten Stimulations-Impulsstoßes gemäß der vorliegenden Erfindung.
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18 ist ein Blockdiagramm einer Ausführungsform
eines auf einem Mikroprozessor beruhenden Stimulationssystems.
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19 ist ein Blockdiagramm zum Erläutern einer
diagnostischen Selbstteststrategie für ein Therapiesystem.
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Die 20a–d
sind Blockdiagramme verschiedener interner diagnostischer Selbsttests
für das
in 18 dargestellte System.
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Die
folgende Beschreibung betrifft allgemein Therapiesysteme unter Einschluß implantierbarer Therapie-
und Stimulationssysteme. Wenngleich viele Abschnitte dieser Beschreibung
insbesondere auf die Behandlung von Atmungsstörungen in der Art einer Schlafapnoe
anwendbar sind, sind viele Abschnitte des Systems durch Stimulation
der Muskulatur synchron mit detektierten periodischen Ereignissen
des Atmungszyklus gleichermaßen
auf andere Therapiesysteme anwendbar. Beispielsweise sind die automatische
Verstärkungssteuerung,
das diagnostische Testen und Verfahren zum Sparen von Energie auch
auf ein oder mehrere andere Therapiesysteme, wie beispielsweise
ein Arzneimittel-Verabreichungssystem, Lidschlag-Stimulationssysteme
und auf das Herz bezogene Systeme, anwendbar.
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Hinsichtlich
der Synchronisation der Stimulation mit dem Atmungszyklus eines
Patienten zur Behandlung von Atmungsstörungen sei bemerkt, daß diese
synchronisierte Stimulation einen geeigneten Atmungssensor, ein
richtiges Anordnen des Atmungssensors und eine Signalverarbeitungsfähigkeit zum
Umwandeln des gemessenen Atmungsanstrengungssignals vom Sensor in
ein Stimulationssignal zur Verwendung beim Stimulieren des Patienten
erfordert. In den 1 und den 2a–c
ist eine normale Atmungsaktivität
dargestellt. In 1 hat ein Patient 10 einen
Luftweg 15, der während
des Einatmens von Luft 20 offen bleibt.
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2a zeigt eine typische Atmungsanstrengungs-Wellenform
für zwei
vollständige
Atmungszyklen. Diese analoge Wellenform kann durch verschiedene
Wandler, beispielsweise einen Gurtwandler, der eng anliegend um
den Brustkorb des Patienten getragen wird, wie er zur Detektion
und Analyse der Schlafapnoe in Schlaflaboratorien verwendet. wird, einen
implantierten Drucksensor in der Art des nachfolgend in näheren Einzelheiten
beschriebenen oder einen anderen Wandler, der ein Atmungsanstrengungssignal
liefert, das für
eine Analyse zum Erfassen kritischer Punkte des Signals zur Verwendung bei
der Behandlung von Atmungsstörungen,
wie der Schlafapnoe, geeignet ist, erzeugt werden. Jede Welle der
Wellenform ist durch eine negative Spitze 30 beim Abschluß des Ausatmens,
eine positive Spitze 35 beim Abschluß des Einatmens (d.h. beim
Einatmungs-Offset) und ein „tus" (engl.), was zur
Detektion und Analyse der Schlafapnoe in Schlaflaboratorien verwendet
wird, einen implantierten Drucksensor, wie er im Detail unten beschrieben
wird, oder irgendeines anderen Wandlers bzw. Transducers, der ein
zur Analyse ausreichendes Atmungsanstrengungssignal liefert zum
Detektieren kritischer Punkte davon zur Verwendung bei der Behandlung
von Atmungsstörungen
wie der Schlafapnoe. Jede Welle der Wellenform ist durch eine negative
Spitze 30 beim Abschluß des
Ausatmens, eine positive Spitze 35 beim Abschluss des Einatmens
(d. h. Einatmungs-Offset) und eine „tuin" (engl.)-Verbindung mit Verfolgen und
Analysieren der Ausatmungswellenform zum Überwachen der Atmungsaktivität bei der Behandlung
einer Schlafapnoe charakterisiert. Bei der normalen Atmung bezieht
sich die Atmungsanstrengungs-Wellenform
auf die Luftströmung,
wie in den 2b und 2c angegeben
ist. In 2b ist eine Spur der normalen
Atmungsluftströmung
von einem Strömungswandler
dargestellt, während
in 2c die entsprechende Spur der die Luftströmung erzeugenden
normalen Atmungsanstrengung dargestellt ist.
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In
den 3 und 4b ist die Atmung beim selben
Patienten beim Onset eines obstruktiven Schlafapnoeereignisses dargestellt. 3 zeigt
den Patienten 10 und den Luftweg 15 mit einer
Luftwegobstruktion 17, die für ein obstruktives Apnoeereignis
charakteristisch ist. 4a zeigt, daß bei einer normalen Atmungsanstrengungs-Wellenform 43 die Einatmungsspitzen 45a–d in etwa
die gleiche Amplitude aufweisen. Zum Vergleich werden die Einatmungsspitzen 48a–d in 4b bei
einer Wellenform 47 beim Onset der obstruktiven Apnoe in
der Amplitude erheblich größer als
die unmittelbar vorhergehende Einatmungsspitze 49. Hierin
zeigt sich die erhöhte
Einatmungsanstrengung, die vom Patienten ansprechend auf die Schwierigkeit
beim Atmen infolge des verstopften Luftwegs unternommen wird.
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Bei
der Behandlung einer Schlafapnoe wird die erhöhte Atmungsanstrengung durch
synchronisierte Stimulation eines Muskels, der den Luftweg während der
Einatmungsphase offen hält,
vermieden. Vorzugsweise ist der stimulierte Muskel ein Muskel des
oberen Luftwegs, wie der Genioglossus-Muskel, der durch eine um den Hypoglossus-Nerv
gelegte Manschettenelektrode stimuliert wird. Es kann jedoch auch
andere Muskeln oder Nerven des oberen Luftwegs geben, die zur Stimulation eingesetzt
werden können,
um die gleiche Funktion auszuführen,
und es kann auch andere Nerven oder Muskeln außerhalb des oberen Luftwegs,
wie das Zwerchfell, geben, die stimuliert werden können, um Atmungsstörungen,
wie beispielsweise die Schlafapnoe, zu behandeln. Die Wirkung dieser
Stimulation auf die obstruktive Schlafapnoe ist in der Luftströmungsspur
aus 4c ersichtlich.
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Während eines
als 46a bezeichneten ersten Zeitraums ist die Stimulation
aktiviert, wodurch eine normale Atmungsluftströmung erzeugt wird. Während eines
als 46b bezeichneten zweiten Zeitraums ist die Stimulation
deaktiviert, wodurch eine Obstruktion des Luftwegs und eine Verringerung
des Luftströmungsvolumens
(eine Apnoe) hervorgerufen wird. Während eines als 46c bezeichneten
dritten Zeitraums wird die Stimulation wiederaufgenommen, wodurch
die Durchgängigkeit
des Luftwegs wiederhergestellt wird und das Luftströmungsvolumen
erhöht wird.
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Bestandteile
und eine implantierbare Konfiguration eines implantierbaren Stimulationssystems 50 zum
Bereitstellen einer synchronen Einatmungs-Stimulationsbehandlung
einer Schlafapnoe sind in 5 dargestellt.
Ein Blockdiagramm dieser Bestandteile und anderer zugeordneter Programmierbestandteile
des Systems 50 zum Behandeln einer Schlafapnoe ist in 6 dargestellt.
Wie in 5 dargestellt ist, wird die synchrone Einatmungsstimulation
durch den implantierbaren Impulsgenerator (IPG) bzw. Stimulator 55 gesteuert.
Der IPG 55, der auch in 9 dargestellt
ist, führt
einer Elektrode oder einem Elektrodensystem 65, das um
den Hypoglossus-Nerv 53 zur Stimulation des Genioglossus-Muskels
des oberen Luftwegs angeordnet ist, eine mit dem Einatmen synchronisierte
Stimulation, beispielsweise einen oder mehrere Stimulationsimpulse, über eine
Stimulationsleitung 52 zu. Die Elektrode oder das Elektrodensystem 65 kann
bezüglich eines
anderen Atmungsnervs oder eines anderen Nervs oder Muskels, der
das gewünschte
Stimulationsergebnis für
die behandelte Atmungsstörung
liefert, positioniert werden. Der IPG 55, also die Stimulationseinrichtung
bzw. Steuereinrichtung empfängt Atmungsanstrengungs-Wellenforminformationen über eine Sensorleitung 57 von
einem Atmungssensor oder -wandler 60, der die Atmungsanstrengung eines
Patienten 10 mißt.
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Ein
zugeordneter Bestandteil des Systems 50 schließt eine
Programmiereinrichtung 80 für den Arzt in der Art eines
Laptop-Computers mit Programmiersoftware und Kommunikationsfähigkeiten
zum Kommunizieren mit dem IPG 55 ein, welche in der Lage
ist, den IPG 55 mit verschiedenen Parametern zu programmieren,
um das System zur Behandlung eines bestimmten Patienten anzupassen.
Das System 50 aus 5 ist daher
so angepaßt,
daß es
unter Verwendung der in 7 dargestellten Programmiereinrichtung 80 für den Arzt
durch Telemetrie über ein
Sende-Empfangs-Element 81, das elektrisch mit der prozessorgestützten Programmiereinrichtung 80 gekoppelt
ist, programmierbar ist. Danach wird das System 50 vom
Patienten jede Nacht verwendet, um das Schließen des oberen Luftwegs während der Einatmungsphase
des Atmungszyklus zu verhindern.
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Es
wird Fachleuten verständlich
sein, daß ein
solches System so hergestellt werden muß, daß es vom Patienten leicht verwendbar
ist, und daß es an
viele verschiedene Betriebsbedingungen anpaßbar sein muß, weil
es ohne ständige
medizinische Überwachung
verwendet wird. Das System 50 weist daher einen anderen
zugeordneten Bestandteil, nämlich
eine Programmiereinrichtung 70 für den Patienten auf, wie in 8 dargestellt
ist. Die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten gibt dem Patienten
die Möglichkeit,
den Stimulator ein- bzw. auszuschalten, die Stimulationsamplitude
innerhalb vorgegebener Schwellen einzustellen, die vom Arzt programmiert
wurden, und andere Stimulationsparameter oder Parameter des IPGs 55,
wie beispielsweise die Stimulations-Impulsrate, die Impulsbreite,
die Dosiszeit und die Therapieverzögerungszeit, einzustellen,
wie es vom Arzt erlaubt wurde. Die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
liefert sowohl eine sichtbare als auch eine hörbare Bestätigung der Kommunikation mit
dem Stimulator, und sie kann weiterhin andere Patientensteuerelemente
zum Steuern von Parametern der Behandlung der Schlafapnoe aufweisen.
Wie später
beschrieben wird, löst
der Patient, der die Leistung einschaltet, um die Behandlung unter
Verwendung der Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
einzuleiten, einen automatischen Selbststimulationstest und/oder
einen automatischen diagnostischen Selbsttest der Bestandteile des
Systems 50 aus. Ein solcher diagnostischer Selbsttest kann
zusätzlich
zum Einleiten der Behandlungsperiode zu jedem beliebigen Zeitpunkt vom
Patienten ausgeführt
werden. Weiterhin sind ein solcher Selbststimulationstest und solche
diagnostischen Tests zusätzlich
zur Behandlung von Atmungsstörungen
in der Art einer Schlafapnoe ebenso auf andere Therapiesysteme anwendbar.
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Der
Drucksensor oder Atmungswandler 60 kann ein dynamischer
Relativdrucksensor sein, wie er im Anderson erteilten US-Patent 4 407 296
oder im Anderson u.a. erteilten US-Patent 4 485 813 offenbart ist. Der
Drucksensor 60 wird chirurgisch in einen Bereich implantiert,
der einen Druckdurchgang mit dem Intrapleuralraum, wie der Incisura
jugularis ossis sterni, und dem Raum zwischen der Luftröhre und der
Speiseröhre
aufweist, oder er wird entweder an der Luftröhre oder der Speiseröhre angebracht
oder zwischen Rippen angeordnet, oder er wird, wie in den 10a–10e dargestellt ist, in einer Position zur Druckmessung
auf der posterioren Seite des Manubrium sterni befestigt, wie nachfolgend
in näheren
Einzelheiten beschrieben wird. Die Incisura jugularis ossis sterni 62 und
das Manubrium sterni 63 des Sternum 64, die in 5 dargestellt
sind, sind wohlbekannte Strukturen am oberen Brustkasten, die einen anatomischen
Durchgang mit dem Intrapleuralraum aufweisen. Es ist auch wohlbekannt,
daß Änderungen
des Intrapleuraldrucks eine charakteristische Atmungsanstrengungs-Wellenform
bereitstellen. Der Ort für
das Anordnen des Sensors wird zumindest teilweise als Funktion der
Verzögerung,
also der Laufzeit einer für
eine Atmungsanstrengung charakteristischen Druckwellenform, die
vom Atmungs-Ausgangspunkt zur Sensorposition läuft, und als Funktion des Betrags
des Filterns, der erforderlich ist, um ein verwendbares gemessenes
Signal an einem bestimmten Ort zu erreichen, also des Filterns,
das erforderlich ist, um andere Wellenformen als die Wellenform
des gemessenen Merkmals, wie die Herzwellenformaktivität, zu entfernen,
gewählt.
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Vorzugsweise
ist der verwendete Drucksensor 60 eine Drucksensoranordnung
oder eine Sensorleitung 115, die der unter der Handelsbezeichnung
Medtronic Model 4321 verkauften Sensorleitung ähnelt, welche
von Medtronic, Inc. Minneapolis, MN, erhältlich ist und modifiziert
wurde und in den 11a–11d dargestellt
ist. Die Drucksensoranordnung 115 weist einen Meßabschnitt 120,
einen Leitungsverankerungsabschnitt 122 und einen Verbindungsabschnitt 124 auf.
Ein flexibler Leiterkörper 121 bildet
einen Teil jedes Abschnitts. Der Meßabschnitt 120 weist,
wie in den detaillierten Ansichten aus den 11b und 11c dargestellt ist, ein Relativdruck-Meßelement 126 auf,
das an einem offenen distalen Ende 123 der Anordnung 115 gegenüber dem
Verbindungsabschnitt 124 angebracht ist. Das Relativdruck-Meßelement 126 mißt die Atmungsdrücke unter Verwendung
piezoelektrischer Kristalle, die an einer Sensormembran angebracht sind,
welche senkrecht zu einer sich durch die Anordnung 115 erstreckenden
Längsachse 125 verläuft. Drücke werden
durch die Öffnungslöcher 128 auf
beiden Seiten des Meßelements 126 auf
die Membran übertragen.
Der Druck wird von den Öffnungslöchern 128 über einen
medizinischen Klebstoff 132, wie Silikongummi, der den
Nasenhohlraum des Druckmeßelements 126 füllt, auf
die Membran übertragen.
Der Sensor wird beispielsweise mit einem festen Vorspannungsstrom,
auf den das Wechselspannungs-Drucksignal gekoppelt ist, angesteuert.
Diese feste Sensorvorspannung kann von etwa 8 FA bis etwa 100 FA
reichen. Dieser Sensor hat eine nominelle Ausgabe von etwa 22,5
mV/kPa (3 mV/mm Hg) über
eine nutzbare Bandbreite von etwa 0,1 bis etwa 100 Hz.
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Das
Meßelement 126 hat
Spulenleiter 136, die elektrisch damit verbunden sind.
Die Spulenleiter 136 sind innerhalb eines Röhrchens 138 mit
zwei Hohlräumen
bereitgestellt. Das Röhrchen 138 mit zwei
Hohlräumen
am Sensorabschnittsende und das Meßelement 126 sind
durch medizinischen Klebstoff 132, der auch den Kegel des
Meßelements 126 füllt und
die äußeren Abschnitte
des Meßelements 126 bedeckt,
in einem flexiblen Schlauch 130 positioniert. Es gibt keine
freiliegende Metallfläche
des Meßelements 126,
und der Sensor ist elektrisch vom Patienten isoliert.
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Wie
in 11d dargestellt ist, ist eine
Verbindungsanordnung 168, wie beispielsweise eine bipolare
IS-1-kompatible
Verbindungsanordnung, beispielsweise durch Klemmen an die Spulenleiter 136 im
Verbindungsabschnitt 124 der Sensoranordnung 115,
elektrisch mit dem Leiterkörper 121 verbunden. Es
kann jede beliebige Verbindungsanordnung verwendet werden, die mit
einem Verbindungsanschluß des
IPGs 55 kompatibel ist. Die Verbindungseinrichtung weist
Dichtungsringe 167 auf, um zu gewährleisten, daß Körperflüssigkeiten
die Verbindung zwischen der Sensoranordnung 115 und dem
IPG 55 nicht unterbrechen.
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In
einer Mantelanordnungs-Unteranordnung 140 sind das Meßelement 126 und
ein Abschnitt des Leiterkörpers 121 positioniert.
Die Mantel-Unteranordnung erstreckt sich von einer distalen Fläche 174 des
Meßelements 126 am
offenen distalen Ende 123 bis über die Schwellfläche zwischen
dem Leiterkörper 121 und
dem Meßelement 126.
Die Mantelanbringungs-Unteranordnung 140 weist einen Mantel 142 mit
einem Außengewinde,
einen Mantel 144 mit einem Innengewinde und einen weichen
Schirmring 146 auf. Die Mantelanbringungs-Unteranordnung 140 ist
mit medizinischem Klebstoff 132 an der Außenfläche des
flexiblen Schlauchs 130 angebracht. Die Innenfläche des
Mantels 144 mit einem Innengewinde ist angeschliffen, um
eine Haftung mit dem medizinischen Klebstoff 132 zu erzielen,
um das Meßelement 126 stabil
in der Unteranordnung 140 anzubringen. Der Mantel 144 mit
einem Innengewinde weist um die Längsachse dadurch verlaufende
Löcher 148 auf,
um ein flexibles Element, d.h. den weichen Schirmring 146,
um das distale offene Ende des Mantels 144 mit einem Innengewinde
anzupassen.
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Der
weiche Schirmring 146 kann aus Silikongummi bestehen und
weist einen flexiblen äußeren Schirmabschnitt 152 auf,
der sich bezüglich
der Längsachse
nach außen
und bezüglich
des distalen offenen Endes des Mantels 144 mit einem Innengewinde
und eines festen Abschnitts 154 des Schirmrings 146 nach
hinten erstreckt. Der flexible äußere Schirmring 152 erfüllt die
Funktion des Verhinderns, daß Gewebe
und Knochen über
das distale offene Ende 123 der Sensoranordnung 115 wachsen,
wenn diese implantiert ist. Der weiche Schirmring 146 besteht
vorzugsweise aus einem strahlungsundurchlässigen Material, so daß er bei
Bildgebungsprozessen während
der Implantation und Entnahme sichtbar ist. Weiterhin kann der Schirmring 146 behandelt
sein, um zu verhindern, daß Gewebe
und Knochen über den
Sensor 126 wachsen. Diese Behandlung kann eine Behandlung
mit einem Steroid, wie Heparin, chemische Überzüge, eine Oberflächenaufrauhung oder
eine andere Behandlung sein, die dieses Aufwachsen von Gewebe und
Knochen verringert.
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Das
flexible Element, also der Schirmring 146, kann eine beliebige
Konfiguration aufweisen, die das Aufwachsen von Knochen und Gewebe
verhindert. Falls der Sensor weiterhin in ein Bohrloch im Manubrium
sterni implantiert wird, wie nachfolgend beschrieben wird, muß das flexible
Element durch das Bohrloch eingeführt und herausgenommen werden
können.
Beispielsweise kann das flexible Element kreisringförmig sein
oder ein einfacher Flansch sein, der sich am distalen offenen Ende
des Mantels 144 mit einem Innengewinde bezüglich der
Längsachse 125 nach
außen
erstreckt.
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Der
Mantel 142 mit einem Außengewinde weist einen Abschnitt 156 mit
einem Gewinde und einen Flanschabschnitt 158 ohne ein Gewinde
auf, der sich im wesentlichen senkrecht zur Längsachse 125 der Sensoranordnung 115 und
bezüglich
dieser nach außen
erstreckt. Der Mantel 142 mit einem Außengewinde und der Mantel 144 mit
einem Innengewinde werden zum Einstellen der Länge der Unteranordnung 140 entlang
der Längsachse 125 verwendet. Sie
ermöglichen
weiterhin das Verankern der Mantel-Unteranordnung, also das Befestigen des
Sensors, im Manubrium sterni, wie nachfolgend beschrieben wird,
wobei der Flanschabschnitt 158 ohne ein Gewinde des Mantels 142 mit
einem Außengewinde
Mittel für
einen direkten oder indirekten Kontakt auf der anterioren Seite
des Manubrium sterni bereitstellt und wobei das flexible Element 146 einen direkten
oder indirekten Kontakt an der posterioren Seite des Manubriums
bereitstellt. Die Einstellbarkeit ist wichtig, weil sich die Dicke
des Manubriums von Patient zu Patient ändert. Ein oder mehrere Löcher 160 im
Flanschabschnitt 158 sind zum Verankern des Sensorabschnitts 120 durch
Nähte an
Gewebe oder durch Knochenschrauben auf der anterioren Seite des
Manubrium sterni verfügbar.
Der Mantel 142 mit einem Außengewinde und der Mantel 144 mit
einem Innengewinde bestehen vorzugsweise aus Edelstahl, sie können jedoch
auch aus jedem beliebigen biologisch verträglichen Material, vorzugsweise
einem starren biologisch verträglichen
Material, bestehen.
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Bei
alternativen Konfigurationen kann der Flanschabschnitt 158 um ihn
herum eine weiche Abdeckung aufweisen, oder er kann eine abweichende Form
haben, solange er noch die Funktion eines direkten oder indirekten
Kontakts mit dem Manubrium sterni erfüllt, um das Meßelement 126 in
Position zu halten, und/oder er weist Mittel zum Anbringen durch eine
Knochenschraube, durch Nähte
oder durch andere Befestigungsmittel auf. Beispielsweise kann der Flanschabschnitt 158 eine
Vorsprungstruktur sein oder aus mehreren Vorsprüngen bestehen, die sich von
der Längsachse 125 vom
Ende 159 des Abschnitts 156 mit einem Gewinde
fort und dazu im wesentlichen senkrecht erstrecken.
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Weiterhin
kann die Einstellbarkeitsfunktion des inneren Mantels 142 und
des äußeren Mantels 144 durch
jede beliebige Struktur bereitgestellt werden, die das Einstellen
einer Länge
des Mantels ermöglicht
und dann in einer bestimmten Länge
befestigt werden kann. Beispielsweise können zwei teleskopförmig ineinanderschiebbare
Elemente oder Gleitelemente verwendet werden, wobei beispielsweise eine
Sperrklinkentechnik die beiden miteinander koppelt und ein Befestigen
an einer bestimmten Länge bereitstellt.
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Der
Verankerungsabschnitt 122 weist einen Leiterkörper-Verankerungsmantel 164 auf,
der gleitfähig
am Leiterkörper 121 angebracht
ist und Nahtrillen 165 zum Verankern des Leiterkörpers 121,
wenn dieser implantiert wird, aufweist. Der Leiterkörper 121 ist
flexibel, so daß er
am anterioren Bereich des Manubrium sterni einen scharfen rechten
Winkel gegenüber
der Mantel-Unteranordnung 140 bilden kann, wenn die Sensoranordnung 115 implantiert wird,
um eine Hautabtragung und eine dort auftretende Ausbauchung zu vermeiden.
Beispielsweise kann der Leiterkörper 121 fünf Fäden aufweisende
Leiterspulen 136 in einem Siliciumröhrchen mit zwei Hohlräumen aufweisen.
Alternativ kann der Leiterkörper 121 eine
rechtwinklige Anbringung am vorderen Ende des Manubrium sterni 63 aufweisen,
um den Leiterkörper
auszurichten, wenn er sich im anterioren Bereich des Manubrium sterni 63 aus
dem Bohrloch erstreckt.
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Fachleute
werden erkennen, daß verschiedene
Verbindungstechniken zum Verbinden des Meßelements 26 mit dem
IPG 55 verwendet werden können. Beispielsweise kann eine
faseroptische Verbindung verwendet werden, können HF-Techniken verwendet
werden und können
auch Techniken verwendet werden, bei denen die Körpermasse selbst benutzt wird,
um ein Signal zwischen Bestandteilen zu übertragen. Bei Verwendung zumindest
einiger dieser Verbindungstechniken wäre ein sich vom anterioren
Bereich des Manubrium sterni erstreckender Leiter nicht vorhanden.
Wenn kein Leiter erforderlich ist, kann die Mantel-Unteranordnung 140 zum
Positionieren und Verankern des Sensors im Bohrloch des Manubrium
sterni 63 die Form eines beliebigen Anbringungselements
mit einer einstellbaren Länge
annehmen. Das Anbringungselement würde keine dadurch verlaufende Öffnung mehr
benötigen,
wie es bei einem Mantel der Fall ist, sondern es könnte beispielsweise
die Form eines federbelasteten länglichen
Elements mit einem offenen Ende zum Halten des Sensors annehmen.
Mit anderen Worten können die
zum Anbringen des Meßelements
verwendeten Anbringungselemente jede beliebige längliche Form mit einer einstellbaren
Länge annehmen
und Elemente zum Befestigen von ihm im Loch des Manubrium sterni
durch direkten oder indirekten Kontakt mit der anterioren und posterioren
Fläche
des Manubrium sterni aufweisen.
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Der
Drucksensor 60 in der Art der Drucksensoranordnung 115 oder
ein anderer geeigneter Sensor zum Bereitstellen eines für eine Atmungsanstrengung
charakteristischen Signals kann in verschiedenen Positionen in der
Art der vorstehend Erwähnten implantiert
werden und weiterhin eine Anbringung an der Speiseröhre oder
Luftröhre
oder in einer dazwischenliegenden Position oder an anderem weichen Gewebe
in der Incisura jugularis ossis sterni aufweisen. Verschiedene Positionen
für den
Sensor sind im US-Patent mit der laufenden Nummer 08/310177 mit dem
Titel "Method and
Apparatus For Detecting and Treating Obstructive Airway Disorders" beschrieben. Weiterhin
kann der Sensor 60 so positioniert werden, wie in den 10a–10e dargestellt ist. Vorzugsweise wird die Drucksensoranordnung 115 durch
ein Bohrloch im Manubrium sterni 63 implantiert, wie in den 10a und 10b dargestellt
ist. Die Sensoranordnung 115 könnte jedoch auch an jedem beliebigen
Ort durch das Sternum 64 oder durch einen anderen Knochen
implantiert werden, so daß das
Meßelement 126 in
Verbindung mit dem Bereich innerhalb des Brustkorbs oder einem Bereich
mit für
eine Atmungsanstrengung charakteristischen Druckänderungen steht.
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Wie
in 10b dargestellt ist, befindet
sich die Arm-Kopf-Vene 195,
die auch als Vena anonyma bekannt ist, in einem Bereich auf der
posterioren Seite des Manubrium sterni 63, und das Abtragen
der Vene soll vermieden werden. Die vorliegende Erfindung ist so
konfiguriert, daß ein
Messen in dem Bereich ermöglicht
wird, in dem sich diese Vene befindet. Der Drucksensor 60 ist
in der Nähe
der Vene positioniert, der Begriff "in der Nähe der Vene" bedeutet jedoch, daß das Meßelement im Bereich der Vene positioniert
ist, jedoch so konfiguriert und/oder positioniert ist, daß ein Abtragen
der Vene vermieden wird.
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Zum
Implantieren der Drucksensoranordnung 115 wird eine kleine
Tasche hinter dem Manubrium sterni 63 durch die Incisura
jugularis ossis sterni 62, beispielsweise durch stumpfe
Dissektion, erzeugt. Ein Loch 185 wird senkrecht durch
den oberen Teil des Manubrium sterni 63 und an der Mittellinie des
Manubrium sterni 63 gebohrt. Es ist erwünscht, daß das Sensorelement 126 in
der Nähe
des oberen Teils 187 des Manubrium sterni 63 angeordnet
wird, so daß die
auf der posterioren Seite des Manubrium sterni 63 erzeugte
Tasche minimiert wird, wodurch das Risiko einer chirurgischen Exkavation
verringert wird und die Wirkungen von Herzsignalen, die an den unteren
Abschnitten stärker sind,
verringert werden. Weiterhin kann der Implanteur durch Implantieren
der Sensoranordnung 115 zum oberen Teil des Manubrium sterni 63 hin
die Position des Schirmrings 146 mit Spiegeln leicht sehen.
Während
des Bohrens wird ein Retraktor auf der posterioren Seite des Manubrium sterni 63 angeordnet,
um Strukturen innerhalb des Brustkorbs zu schützen. Wenngleich das Anordnen des
Meßelements 126 in
der Nähe
des oberen Teils 187 des Manubrium sterni bevorzugt ist,
kann das Meßelement
irgendwo entlang dem Sternum 64 positioniert werden, wenngleich
das Manubrium sterni bevorzugt ist. Bevorzugter wird das Meßelement etwa
0,5 cm bis etwa 3 cm vom oberen Teil 187 des Manubrium
sterni entfernt positioniert.
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Wenn
der Sensor implantiert wird, wird die Länge des Sensorabschnitts 120 der
Drucksensoranordnung 115 (also die Länge der Unteranordnung 140)
maximiert, indem der Mantel 142 mit einem Außengewinde
bezüglich
des Mantels 144 mit einem Innengewinde der Mantelanbringungs-Unteranordnung 140 gedreht
wird. Die Mantelanbringungs-Unteranordnung 140 des Meßabschnitts 120 wird
dann in das Bohrloch 185 eingeführt, und die Schnittlänge des
Sensors wird so eingestellt, daß sich
der weiche Schirmring 146 in direktem oder indirektem Kontakt mit
der posterioren Fläche
des Manubrium sterni 63 befindet. Wenn der Sensorabschnitt 120 in
das Bohrloch 185 eingeführt
wird, wird der Schirmring 146 zusammengefaltet oder gegen
die Seite der Mantel-Unteranordnung 140 zusammengedrückt und
springt nach dem Vorstehen in die posteriore Seite des Manubrium
sterni 63 nach außen.
Der Schirmringabschnitt 152 wirkt als ein Anker und verhindert,
daß Knochen
und Gewebe über
die Sensoröffnung
wachsen. Der Implanteur kann einen Finger verwenden, um sicherzustellen,
daß der
Schirmring 146 mit der posterioren Fläche ab schließt und um
den Sensor zu stabilisieren, während
der Mantel 142 mit einem Außengewinde gedreht wird, um
die Länge
der Mantelanbringungs-Unteranordnung 140 des Sensorabschnitts 120 an
die Dicke des Manubrium sterni 63 des Patienten anzupassen.
Die distale Spitze 174 des Meßelements 126 sollte
im Bereich von etwa 1 mm bis etwa 3 mm posterior aus dem Manubrium sterni 63 vorstehen.
Eine Position von weniger als 1 mm führt zu einer größeren Wahrscheinlichkeit,
daß Gewebe
oder Knochen über
das Meßelement 126 wachsen.
Die distale Spitze 174 des Meßelements 126 schließt mit dem
offenen Ende des Mantels 144 mit einem Innengewinde ab.
Die Sensoranordnung 115 kann dann durch eine Naht oder
eine Knochenschraube durch das Loch 160 des Flansches 158 ohne
Gewinde des Mantels 142 mit einem Außengewinde auf der anterioren
Seite des Manubrium sterni verankert werden. Der Leiterkörper 121 kann
unter Verwendung von Nahtrillen 165 am Verankerungsmantel 164 verankert
werden.
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Wenn
der IPG 55 in einer Position am oberen Brustkorb, beispielsweise
direkt unterhalb des Schlüsselbeins 61,
wie in 5 dargestellt ist, implantiert wird, wird der
Leiterkörper 121 der
Drucksensoranordnung 115 in einem vom Manubrium sterni 63 erzeugten
Tunnel in eine zum Implantieren des IPGs 55 erzeugte Tasche
eingeführt.
Wenn der IPG 55 implantiert wird, wird der Verbindungsabschnitt 124 der Drucksensoranordnung 115 mit
dem Sensoranschluß 58 des
IPGs 55 verbunden.
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In
den 10c–10e sind
alternative Konfigurationen zum Implantieren des Drucksensors 60 des
implantierbaren Stimulationssystems 50 dargestellt. Wie
in 10c dargestellt ist, weist
ein Drucksensor 60 ein Meßelement 197 auf,
das posterior zum Manubrium sterni 63 positioniert ist,
wobei sich der Leiterkörper über den
oberen Teil 187 des Manubrium sterni 63 erstreckt.
Der Leiter wird dann den anterioren Abschnitt des Manubrium sterni 63 heruntergeführt. Verschiedene
Anker 178 werden verwendet, um das Meßelement 197 hinter
dem Manubrium sterni 63 an seinem Ort zu halten.
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Wie
in 10d dargestellt ist, wird der
Sensor 60 in ähnlicher
Weise positioniert wie mit Bezug auf die anhand der 10a und 10b beschriebene
Durchbohrungstechnik dargestellt wurde. In dieser Konfiguration
wird das Bohrloch 180 jedoch unter einem Winkel durch das
Manubrium sterni 63 gebildet.
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Wie
in 10e dargestellt ist, wird der
Sensor 60 im wesentlichen wie in 10c beschrieben positioniert.
Um jedoch vor einem Abtragen brüchiger Venen
posterior zum Manubrium sterni zu schützen, sind das Meßelement 197 und
ein Teil des sich davon erstreckenden Leiterkörpers mit einem weichen Schutz 182 bedeckt.
Der Schutz 182 kann die Funktion erfüllen, den Sensor 60 zu
verankern und das Abtragen der Arm-Kopf-Vene 195 zu verhindern.
Das distale Ende 196 des Schutzes ist offen.
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Wie
die verschiedenen dargestellten Konfigurationen zeigen, sind hinter
dem Manubrium sterni viele verschiedene Positionen zur Implantation
des Sensors 60 möglich,
wobei jedoch brüchigen
Venen ausgewichen wird. Gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
der Erfindung wird das Positionieren und Befestigen verschiedener
Meßelemente
bezüglich des
Manubrium sterni 63 zum Messen von Druck oder eines anderen
Merkmals erwogen, um im Bereich posterior zum Manubrium sterni 63 eine
Atmungsanstrengungs-Wellenform zu erhalten. Die Meßelemente
werden vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der posterioren Fläche des
Manubrium sterni 63 angeordnet.
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Die
Elektrode oder das Elektrodensystem 65 des implantierbaren
Stimulationssystems 50 kann ein beliebiges herkömmliches
Elektrodensystem zum Stimulieren von Muskeln zur Behandlung von
Atmungsstörungen,
wie einer Schlafapnoe, sein. Wie zuvor beschrieben wurde, wird hier
die Stimulation des Genioglossus-Muskels zur Behandlung einer Schlafapnoe
verwendet, wenngleich verschiedene Atmungsmuskeln stimuliert werden
können.
Beispielsweise kann das verwendete Elektrodensystem 65 eine
von Medtronic, Inc., Minneapolis, MN erhältliche Halbmanschetten-(im
englischen Original: Half Cuff Nerve Electrode)-Nervenelektrode
vom Modell 3990B sein. Diese Elektrode und andere geeignete Elektrodenkonfigurationen
sind im US-Patent 5 344 438 von Testerman u.a. mit dem Titel "Cuff Electrode" beschrieben. Diese
Elektrode wird zum Anordnen um einen Atmungsbewegungsnerv, wie den
Hypoglossus-Nerv 53 verwendet, wobei der Stimulationsleiter 52 zur
Verbindung mit dem Stimulationsanschluß 59 des IPGs 55 eingesetzt
wird, wie in den 5 und 9 dargestellt
ist. Ein oder mehrere Stimulationsimpulse werden durch den IPG 55 der
Elektrode 65 zugeführt
und zum Nerv übertragen,
was zum Öffnen des
Luftwegs während
des Atmens führt.
Es sollte einem Fachmann leicht verständlich sein, daß jede geeignete
Elektrode zum Stimulieren des gewünschten Muskels mit dem Stimulationssystem 50 gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. Beispielsweise kann die Elektrode
eine Vollmanschettenelektrode oder eine andere Elektrodenkonfiguration
zum Umschließen
eines Atmungsbewegungsnervs, wie des Hypoglossus-Nervs, sein. Weiterhin sei
mit Bezug auf andere neuromuskuläre
Stimulationssysteme, die von der hier beschriebenen vorliegenden
Erfindung profitieren können,
bemerkt, daß die
Elektrode(n) eine beliebige Elektrode (beliebige Elektroden) aufweisen
kann (können),
die die gewünschte
Stimulation für
solche Systeme bereitstellt (bereitstellen).
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Der
IPG 55 weist eine Signalverarbeitungsschaltung 200 auf,
die eine Detektionsalgorithmus- oder Steuerlogik 216 aufweist,
wie in 12a in Form eines Blockdiagramms
dargestellt ist und wie in den Flußdiagrammen aus den 13a–13g funktionell dargestellt ist. Die Signalverarbeitungsschaltung 200 verarbeitet
das vom Drucksensor 60 in der Art der Drucksensoranordnung 115 bereitgestellte
Atmungsanstrengungssignal und liefert durch die Elektrode oder das
Elektrodensystem 65 eine mit dem Einatmen synchronisierte
Stimulation zur Behandlung von Atmungsstörungen.
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Zum
Erreichen einer angemessenen Behandlung einer Schlafapnoe wird die
Stimulation durch Detektion des Einatmungs-Onsets, beispielsweise innerhalb einer
vorgegebenen Zeit von 200 ms vom tatsächlichen physiologischen Onset,
eingeleitet. Es ist erwünscht,
den Onset 200 ms zuvor (also "vorausschauend") zu messen. Die
Stimulation wird als Funktion eines detektierten Einatmungs-Offsets beendet.
Leichte Fehler von etwa 300 ms oder weniger in der Zeitsteuerung,
die einen frühen
Offset, einen späten
Offset oder einen frühen
Onset hervorrufen, sind typischerweise vom Behandlungssystem zugelassen.
Späte Onsets
treten jedoch vorzugsweise nicht später als etwa 200 ms auf. Die
Bedingung, daß das
Erfassen von Onsets nicht später
als beispielsweise 200 ms erfolgt, ist erforderlich, um vor der
Stimulation eine Obstruktion des Luftwegs zu verhindern. Die Zeit
zum Heranziehen eines Muskels zum Überwinden von Obstruktionen,
die vor einer Stimulation auftreten, erzwingen diese Bedingung.
Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bietet Mittel zum vorausschauenden Erfassen
von Onsets, um diese Bedingung zu erfüllen. Zusätzlich zu strengen zeitlichen
Bedingungen arbeitet der Detektionsalgorithmus bei Vorhandensein
von Herzartefakten und Bewegungsartefakten zuverlässig.
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Die
hier gegebene Beschreibung ist derart angelegt, daß die Stimulation
zum Behandeln einer Schlafapnoe während des gesamten Behandlungszeitraums
mit Ausnahme von Zeiten, in denen nicht stimuliert wird, wie einem
Aussetzen, einer Dosisverabreichung und einer Therapieverzögerung usw.,
im wesentlichen kontinuierlich und synchron mit dem Einatmen erfolgt,
wie durch den nachfolgend beschriebenen Algorithmus festgelegt wird.
Der Behandlungszeitraum ist der Zeitraum, der vom Einleiten der
Behandlung bis zum Beenden der Behandlung reicht. Viele der hier
beschriebenen Konzepte sind jedoch ebenso auf Schlafapnoe-Behandlungssysteme
anwendbar, bei denen der Onset einer Apnoe auf irgendeine Weise
detektiert wird und eine Stimulation nur nach einer solchen Detektion
einer Apnoe vorgenommen wird. Beispielsweise könnte eine Wellenformanalyse
vorgenommen werden, um zu bestimmen, wenn eine Apnoe unmittelbar
bevorsteht, und es könnte
dann unter Verwendung der hier beschriebenen Konzepte eine Behandlung
durch Stimulation eingeleitet werden. Diese Detektion des Onsets
einer Schlafapnoe ist im US-Patent 5 483 969 von Testerman u.a.
beschrieben.
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Die
Detektionsalgorithmus- oder Steuerlogik 216 der Signalverarbeitungsschaltung 200,
die nachfolgend in näheren
Einzelheiten beschrieben wird, bezieht sich in hohem Maße auf 14. Daher ist an diesem Punkt eine kurze Beschreibung
von 14 angemessen, um die dortigen
Elemente einzuführen und
einige der Funktionen der Steuerlogik 216 kurz zu beschreiben. 14 enthält
eine normale Atmungsanstrengungs-Wellenform 500, die für das vom
Drucksensor 60 gemessene Signal charakteristisch ist, ein
Differenzdrucksignal 300, ein der Veranschaulichung dienendes
Stimulationsfenster 400, während dessen ein oder mehrere
Impulse zur Behandlung von Luftwegstörungen erzeugt werden, die mit
dem Einatmungs-Onset 501a und dem Einatmungs-Offset 502a synchronisiert
sind, und eine Refraktärperiodendarstellung,
wobei eine Refraktärperiode
(R) während
mindestens eines Teils der Ausatmungsperiode 34 und der
Pauseperiode 32 (2a) des
Atmungszyklus definiert ist.
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Weiterhin
zeigt 14 eine Atmungsperiode (T),
die als die Periode vom Einatmungs-Offset 502a bis zum
Einatmungs-Offset 502b definiert
ist, die Einatmungszeit (TI), die als die Zeit vom Einatmungs-Onset 501b bis
zum Einatmungs-Offset 502b dargestellt
ist, und eine Vielzahl von Schwellwerten, die von der Detektionsalgorithmus-
oder Steuerlogik 216 verwendet werden, um eine mit dem
Einatmen synchrone Stimulation zu steuern und bereitzustellen. Solche
Schwellwerte umfassen einen analogen Onset-Schwellwert 520 und einen Delta-V-(ΔV)-(also Neigungs-)-Onset-Schwellwert 522,
der zur Detektion des Einatmungs-Onsets
verwendet wird, einen analogen Offset-Schwellwert 524 und
einen ΔV-Offset-Schwellwert 526,
die zur Detektion des Einatmungs-Offsets (also eines gespeicherten
Offsets) verwendet werden, einen Vref-Schwellwert 530 oder einen
Nulldurchgangs-Schwellwert, der zum Bestätigen oder Erklären eines
detektierten gespeicherten Einatmungs-Offsets verwendet wird, und einen AGC-Amplituden-Schwellwert 528,
der zum Aktualisieren der Verstärkung
des Atmungssignals vom Sensor 60 verwendet wird.
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ΔV stellt
die Neigung der Atmungsanstrengungs-Wellenform 500 dar.
Die ΔV-Werte
können beispielsweise
durch Abtasten der Sensorausgabe während einer Abtastperiode,
beispielsweise alle 10 bis 70 ms, erzeugt werden. Der abgetastete
Wert wird dann mit dem zuvor abgetasteten Wert verglichen, um die
resultierende Änderung
der Spannung (also die Änderung
des Drucks innerhalb des Brustkorbs) über die Abtastperiode zu erhalten.
Die resultierende Änderung ΔV ist demgemäß die Neigung des
Drucksignals und stellt daher die Neigung der Atmungsanstrengungs-Wellenform
dar.
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Die
normale Atmungsanstrengungs-Wellenform 500 zeigt die Amplituden
und Neigungen, die für den
Einatmungs-Onset und den Einatmungs-Offset charakteristisch sind.
Die Polarität
der Spannungs-Atmungsanstrengungs-Wellenform 500 in 14 ist der Polarität des vom Sensor 60 gemessenen
tatsächlichen
physiologischen Drucks entgegengesetzt. Das Einatmen wird als eine
ins Positive gehende Spannung dargestellt, die einen Einatmungs-Unterdruck
angibt. Das Ausatmen wird als eine ins Negative gehende Spannung
dargestellt, die einen Ausatmungs-Überdruck angibt. Das Stimulationssystem 50 weist
eine automatische Verstärkungssteuerung
(AGC) auf, die einen Bezug für
das Atmungsanstrengungssignal herstellt oder dieses normiert. Das
Signal kann beispielsweise so normiert werden, daß die positive
Signalspitze 1,2 Volt ist, daß die
Basislinie (Vref) 0 Volt (Gleichspannung) ist und daß die negative
Signalspitze etwa 1,2 Volt beträgt. Mit
anderen Worten wird ein von Spitze zu Spitze 2,4 Volt aufweisendes
Signal bereitgestellt. Die AGC wird nachfolgend in näheren Einzelheiten
beschrieben und ist auf jedes veränderliche Eingangssignal anwendbar,
das für
einen periodischen physiologischen Parameter charakteristisch ist,
und sie ist nicht nur auf das hier beschriebene Atmungsanstrengungs-Drucksignal
beschränkt.
Die Normierung dieser Signale ist besonders vorteilhaft, wenn sie
in Systemen verwendet wird, bei denen die Zeitdetektion auf dem
Vergleich mit Signal-Schwellwerten beruht.
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Der
Einatmungs-Onset 501 ist als eine schnelle Änderung
der Neigung bei einer Amplitude oberhalb eines vorgegebenen Niveaus,
also des analogen Onset-Schwellwerts 520 ( 14), gekennzeichnet, und er wird als Funktion
dieser Charakterisierung durch die Steuerlogik gemäß der vorliegenden
Erfindung detektiert. Der Einatmungs-Offset 501 ist durch
eine negative Änderung
der Neigung oberhalb einer vorgegebenen Amplitude, also des analogen
Offset-Schwellwerts 524 (14) gekennzeichnet. Eine fortdauernd nicht-positive
Neigung und eine Amplitude oberhalb der vorbestimmten Amplitude
geben typischerweise einen Offset 502 an, der detektiert
wird und durch die erfindungsgemäße Steuerlogik
als Funktion dieser Charakterisierung gespeichert wird.
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Durch
Herzdrücke
und Körperbewegungen hervorgerufene
physiologische Artefakte erhöhen
die Komplexität
der Atmungsanstrengungs-Wellenform. Herzartefakte erzeugen Neigungsänderungen,
die Onset- und Offset-Neigungsänderungen
sehr ähnlich sind.
Die Neigung wird jedoch typischerweise nicht über die gleiche Dauer beibehalten.
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Das
Atmungsamplitudenniveau wird typischerweise nicht durch die Herzartefakte
geändert. Daher
bietet die Kombination der beibehaltenen Neigung und der Amplitude
Informationen zum Unterscheiden zwischen Einatmungsereignissen (Onsets und
Offsets) und Herzartefakten, um eine Stimulation zu einer ungeeigneten
Zeit zu vermeiden. Die Steuerlogik verwendet beispielsweise unter
Verwendung aufeinanderfolgender ΔV-Abtastwerte
zum Detektieren von Onsets und Offsets solche Merkmale zum Verhindern
einer fehlerhaften Detektion gültiger
Onsets und Offsets, also von Onsets und Offsets, die keine Onset-
und Offset-Artefakte sind.
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Bewegungsartefakte ähneln dem
Einatmen sowohl hinsichtlich der beibehaltenen Neigung als auch
der Amplitude. In 15 ist ein Bewegungsartefakt 542 auf
einer Atmungswellenform 540 dargestellt. Abhängig von
der Quelle des Artefakts (langsame oder schnelle Körperbewegung
usw.) können
die Neigung und die Amplitude ausreichen, um die Merkmale eines
Einatmungs-Onsets und/oder -Offsets zu erfüllen, und eine Stimulation
auf der Grundlage eines solchen Artefakts sollte. vermieden werden.
Wie in 15 dargestellt ist, minimiert
ein gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendeter Steueralgorithmus, bei dem
eine definierte Refraktärperiode
verwendet wird, das Auftreten einer Stimulation auf der Grundlage
von Artefakten in der Art des Artefakts 542. Diese Unterscheidung
des Artefakts vom normalen Atmen wird anhand der detaillierten Beschreibung
der folgenden Steuerlogik 216 verständlich werden.
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Die
von der Algorithmus- oder Steuerlogik 216 verwendeten Techniken
zum Unterscheiden von Bewegungsartefakten beruhen auf bekannten
physiologischen Parametern der Atmung während des Schlafs. Erstens
ist bekannt, daß die
Atmungsrate während
des Schlafs sehr stabil und konsistent ist. Beispielsweise wurde
eine typische Ratenänderung von
Atemzug zu Atemzug von 15 % erzielt, mit maximalen Änderungen
bis zu einem Wert von 35 %. In Wachperioden gibt es stärkere Änderungen
von Atemzug zu Atemzug, Hustvorgänge,
Seufzer usw., eine Stimulation ist jedoch weder erforderlich noch wünschenswert,
während
der Patient wach ist. Der Detektionsalgorithmus erzeugt das Vorhandensein einer
stabilen Atmungsrate oder Atmungsperiode, damit die Stimulation
auftritt, wenn Signal-Onset-Merkmale
vorhanden sind, so daß die
Stimulation ausgesetzt wird, wenn keine stabile Atmungsrate oder
Atmungsperiode detektiert wird. Weil zweitens das Verhältnis zwischen
der Einatmungszeit und der gesamten Atmungsperiode (TI/T) im allgemeinen
bekannt ist und beispielsweise zwischen 0,30 und 0,40 liegt, wird
eine Refraktärperiode
(also eine Austastperiode nach dem Auftreten des Einatmens), die
sowohl harte als auch weiche Refraktärperioden enthält, verwendet,
um einen Onset kurz vor dem nächsten
erwarteten Onset zu detektieren oder vorherzusagen. Diese zwei Ideologien
werden zusammen mit anderen, die anhand der weiteren nachfolgend
angegebenen Einzelheiten verständlich
werden, vom Algorithmus verwendet, um Bewegungsartefakte zu unterdrücken.
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Der
in 9 dargestellte IPG 55 ist ein beliebiger
IPG oder Stimulator, der so zur Steuerung oder Stimulation konfiguriert
werden kann, wie es hier zur Behandlung einer Schlafapnoe erforderlich
ist. Der IPG 55 kann beispielsweise ein unter der Handelsbezeichnung
ITREL II Model 7424 verkaufter Nervenstimulator von Medtronic
oder ein unter der Handelsbezeichnung ITREL III Model 7425 verkaufter Nervenstimulator
von Medtronic sein, die beide von Medtronic Inc., Minneapolis, MN
erhältlich
sind und so modifiziert sind, daß sie einen Eingang vom Atmungssensor 60 aufweisen,
und weiter so modifiziert sind, daß sie alle in 12a dargestellten Signalverarbeitungsfähigkeiten
zum Steuern der Stimulation, wie es hier erforderlich ist, aufweisen.
Jeder dieser Nervenstimulatoren weist Schaltungen zum Bereitstellen
eines breiten Bereichs von Stimulationstherapien auf, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Der verwendete Stimulator sollte in der Lage sein, die Signalverarbeitung
bei einem minimalen Leistungsverbrauch zu implementieren. Es können viele
verschiedene Hardwarekonfigurationen verwendet werden, um die beschriebene
Signalverarbeitungsschaltung zu implementieren. Beispielsweise können verschiedene
Konstruktionen, die Hardware, Software, Prozessoren, Analogschaltungen,
Digitalschaltungen, Kombinationen der vorstehend erwähnten usw.
einschließen,
verwendet werden, um die erforderliche Signalverarbeitung auszuführen, und
die vorliegende Erfindung ist auf keine spezielle Konfiguration
beschränkt.
Jeder verwendete IPG 55 benötigt eine Energiequelle.
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Der
IPG 55 wird an einem Ort, wie er in 5 dargestellt
ist, in den Patienten implantiert. Es kann jedoch auch jeder Ort,
der normalerweise zum Implantieren eines IPGs verwendet wird, für den Ort
des IPGs 55 verwendet werden, was Fachleuten leicht verständlich sein
wird. Ein geeigneter implantierbarer Nervenstimulator hat hochentwickelte
programmierbare Eigenschaften, die Modusänderungen durch transkutane
HF-Telemetrie ermöglichen.
Die vom Patienten steuerbaren Parameter des IPG-Betriebs, wie die
Stimulationsamplitude, können
daher durch eine kleine tragbare Telemetrievorrichtung, also die
in 8 dargestellte Programmiereinrichtung 70 für den Patienten,
vom Patienten gesteuert werden. Ebenso kann der Arzt durch eine
tragbare Telemetrievorrichtung 81 der in 7 dargestellten
Programmiereinrichtung 80 für den Arzt zusätzliche
Betriebsparameter des IPGs 55 vorgeben.
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Wie
in 9 dargestellt ist, weist der IPG 55 zwei
Verbindungsanschlüsse 58 und 59 auf.
Der Verbindungsanschluß 58 dient
dem Einführen
des Sensorleiters 57, und der Verbindungsanschluß 59 dient dem
Einführen
des Stimulatorleiters 52.
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12a ist eine erste Ausführungsform eines Blockdiagramms
der Verarbeitungsschaltung 200, die eine Sensoreingabeschaltung 201 aufweist, welche
erforderlich ist, um ein Atmungssignal vom Drucksensor 60 zu
erfassen, und eine Einrichtung zum Vorspannen des Sensors, zum Filtern
der Sensorausgabe und zum Bereitstellen eines normierten Sensorsignals
einschließt.
Die Verarbeitungsschaltung 200 weist weiterhin eine Überwachungsschaltung 203 zum Überwachen
des gemessenen Signals, um die Stimulation mit dem Atmen zu synchronisieren,
auf.
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Gemäß dieser
in 12a dargestellten ersten Ausführungsform
wird eine Kombination analoger und digitaler Schaltungen verwendet.
Logische Funktionen werden ohne Verwendung eines Mikroprozessors
bereitgestellt, es werden also rein analoge und digitale Schaltungen
bereitgestellt. Die analoge Vorschaltung oder Sensoreingabeschaltung 201 zum
Erhalten eines Atmungsanstrengungssignals beinhaltet eine Sensorvorspannungseinrichtung 202,
die zum Vorspannen des Drucksensors 60 erforderlich ist. Der
Drucksensor 60, beispielsweise das Meßelement 126, benötigt einen
stabilen Vorspannungsstrom im Bereich von 8,8 A bis 100 A. Ein Verfahren hinsichtlich
der Sensorvorspannungseinrichtung 202 beinhaltet das Bereitstellen
eines statischen Vorspannungsstroms beispielsweise im Bereich von
15 A bis 25 A. Ströme
dieser Größenordnung
bieten den besten Ausgleich hinsichtlich der Batterielebensdauer
und einer angemessenen Rauschunempfindlichkeit. Alternativ beinhaltet
eine zweite Art der Sensorvorspannungseinrichtung 202 das
Bereitstellen eines Vorspannungsstroms mit einem Tastgrad (engl.
duty cycle). Bei dieser Betriebsart wird beispielsweise kurz vor
dem Abtasten des Atmungssignals ein Vorspannungsstrom von 80 A bis
100 A an den Sensor angelegt. Durch dieses Verwenden eines Tastgrads wird
ein Betrieb mit einer geringen Leistungsaufnahme bereitgestellt,
also an Batterielebensdauer gespart, und es werden Vorteile hinsichtlich
der Rauschunempfindlichkeit erzielt.
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Die
druckinduzierte Wechselspannung vom Sensor 60 wird mit
einem Hochpaßfilterpol
bei 0,1 Hz vom Sensor-Vorspannungsstrom an ein Filter 204, beispielsweise
ein Zweipol-3-Hz-RC-Tiefpaßfilter, angelegt.
Das Filter 204 dient dem Antialiasing des Signals, bevor
es dem AGC-Verstärker 206 zugeführt wird,
und dem Entfernen hochfrequenter Kanten von atmungsfremden Artefakten,
wie Herzartefakten und auch Bewegungsartefakten.
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Der
AGC-Verstärker 206 (12a) kann bei einer Abtastfrequenz unter Verwendung
geschalteter Kondensatortechniken arbeiten, oder er kann kontinuierlich
arbeiten. Der AGC-Verstärker 206 ist
für das Normieren
der Sensorausgabe, beispielsweise zu einem konsistenten Signal mit
2,4 Volt von Spitze zu Spitze verantwortlich. Die Amplitude dieses
Signals wird dann unter Verwendung des analogen Schwellwertvergleichers 212 abgetastet
und verwendet, um sie mit verschiedenen Schwellwerten zu vergleichen, und
sie wird dem ADC 214 zugeführt, um durch den ΔV-Nullabgleichsverstärker 208 eine
Umwandlung in digitale Deltaspannungsmeßwerte (ΔV) vorzunehmen, um eine Angabe
für die
Neigung der Wellenform bereitzustellen. Die Ausgaben vom analogen Vergleicher 212 und
vom ADC 214 werden dann von der Algorithmus- und Steuerlogik 216 verwendet,
um eine mit dem Einatmen synchrone Stimulation bereitzustellen,
wie nachfolgend beschrieben wird.
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Der
AGC-Verstärker 206 kompensiert Schwankungen
der Atmungsamplitude von Patient zu Patient und für einen
bestimmten Patienten. Beispielsweise ändern sich die Druckamplituden,
wenn ein Patient die Schlafposition wechselt. Der AGC-Verstärker 206 bietet
eine Anpaßbarkeit
an die veränderlichen
Amplituden, und der Arzt muß daher eine
Verstärkungseinstellung
nicht programmieren. Der AGC-Verstärker 206 erleichtert
auch sehr das Implementieren des Detektionsalgorithmus, weil die Schwellwerte,
wie vorstehend und auch nachfolgend beschrieben, auf das normierte
Spitze-zu-Spitze-Signal bezogen werden, und er arbeitet selbst dann
in gleicher Weise, wenn sich der wahre Druck im Laufe der Nacht ändert.
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Gemäß der ersten
Ausführungsform
der Verarbeitungsschaltung 200 ist die Messung der Drucksensor-Signalamplitude
in Analogschaltungen implementiert. Die analoge Amplitude des Drucksignals wird
durch Vergleich mit verschiedenen Schwellwerten gemessen, und digitale
Ausgaben werden dem Detektionsalgorithmus 216 als Funktion
dieser Vergleiche zugeführt.
Wegen der festen Natur des AGC-Amplituden-Schwellwerts 528 läßt sich
die Signalamplitude leicht bestimmen, und sie kann leicht mit den
verschiedenen analogen Schwellwerten im analogen Bereich verglichen
werden. Der eine Vergleicher 212 kann zwischen der analogen
Onset-Referenz 520, der analogen Offset-Referenz 524,
dem Vref-Schwellwert 530 und der analogen AGC-Referenz 528 multiplexiert
werden. Wie vorstehend erwähnt
wurde, werden digitale Ausgangssignale vom Vergleicher 212 der
Algorithmus- und Steuerlogik 216 zugeführt, um die Kreuzung dieser
Amplituden-Schwellwerte anzugeben.
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Die
abgetasteten Signalamplituden des Signals vom AGC-Verstärker 206 werden
vom ΔV-Nullabgleichsverstärker 208 und
vom ADC 214 verwendet, um ΔV-Werte einer gewünschten
Bitgröße, beispielsweise
einen 7-Bit- oder einen 8-Bit-ΔV-Wert, zu erzeugen.
Das Konfigurieren des Verstärkers
vor dem ADC 214 und der Nullabgleich des gegenwärtigen Amplitudenabtastwerts
mit dem vorhergehenden Abtastamplitudenwert ermöglichen das digitale Umwandeln
einer Spannungsänderung
(also einer Neigung) in ΔV-Werte.
Der Nullabgleichsverstärker 208 hat
eine Verstärkung
von beispielsweise 16, um die Amplitude wieder auf den differenzierten
Wert zu setzen. Die Abtastperiode des ADCs 214 wird (nicht überlappend)
mit dem Stimulationsimpuls synchronisiert, um das Verschlechtern
der ADC-Empfindlichkeit mit Stimulationsimpuls-Schaltungsrauschen
zu vermeiden. Die Stimulatorfrequenzen des IPGs 55 und
damit die Abtastfrequenzen können
beispielsweise 20, 30, 33 und 40 Hz betragen. Ein Fachmann wird
leicht erkennen, daß der
ADC 214 und der ΔV-Nullabgleichs-
und Verstärkungsblock 208 geschaltet
werden könnten,
wobei der ADC 214 die abgetastete Amplitude digital in
einen digitalen Wert umwandelt und die digitalen Werte vom gegenwärtigen Abtastwert
und vom vorhergehenden Abtastwert verwendet werden, um einen digitalen ΔV-Wert zu bestimmen.
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Die ΔV-Werte stellen
die Amplitudenänderung
im Laufe der Abtastperiode dar. Es können mehrere aufeinanderfolgende ΔV-Werte ausgewertet werden,
um das Merkmal der beibehaltenen Neigung des Einatmungs-Onsets oder
-Offsets zu bestätigen, wie
nachfolgend mit Bezug auf den Detektionsalgorithmus beschrieben
wird. Unter Verwendung einiger aufeinanderfolgender ΔV-Abtastwerte,
beispielsweise von zwei oder mehr ΔV-Abtastwerten, können Rauschen
oder Herzartefakte kurzer Dauer (hoher Frequenz) unterdrückt werden,
wodurch eine Fehldetektion eines gültigen Onsets oder Offsets
vermieden werden kann. Der Kompromiss des Berücksichtigens von mehr als einem
Abtastwert besteht darin, daß eine
Verzögerung
hinzugefügt
wird, indem auf die Verwendung mehrerer Abtastwerte zur Detektion
eines Onsets oder eines Offsets gewartet wird.
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Als
eine Alternative zur Verwendung digitaler ΔV-Werte zur Darstellung der
Neigung der Atmungswellenform für
den Detektionsalgorithmus 216 könnten ein analoges Differenzierglied
und ein Spitzenwertdetektor zur Neigungsmessung eingesetzt werden.
Die Verfügbarkeit
der ΔV-Werte
im digitalen Bereich ermöglichen
jedoch präzise
Schwellwertfestlegungen und Änderungen
der Bandbreite durch Wählen
der Anzahl der auszuwertenden Abtastwerte.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Signalverarbeitungsschaltung 400 zum Ausführen der
Signalverarbeitung mit im wesentlichen den gleichen Ergebnissen
wie bei der Signalverarbeitungsschaltung 200 ist in 12b dargestellt.
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Die
Sensoreingabeschaltung mit der Sensorvorspannungseinrichtung 402,
dem Tiefpaßfilter 404 und
dem AGC-Verstärker 406 gleicht
im wesentlichen der vorhergehend mit Bezug auf die erste Ausführungsform
beschriebenen. Die durch die gestrichelte Linie in 12a angegebene Überwachungsschaltung 203 ist
jedoch unter Verwendung eines Mikroprozessors 410 und zugeordneten
Codes verwirklicht. Der Mikroprozessor 410 weist einen
internen Analog-Digital-Wandler
(ADC) 414 auf, der der Algorithmus- und Steuerlogik 416 und
dem Vergleicher 412 eine umgewandelte abgetastete Amplitude
zuführt,
so daß die
Logik und der Vergleich durch Software implementiert sind. Gemäß dieser
Ausführungsform
werden ΔV-Werte
weiterhin auf der Grundlage des abgetasteten Signals vom AGC-Verstärker bestimmt,
das die Neigung der Atmungsanstrengungs-Wellenform darstellt, und
Vergleiche der abgetasteten Amplitude werden weiterhin mit den verschiedenen
Schwellwerten vorgenommen. Die abgetastete Amplitude des Atmungsanstrengungssignals wird
jedoch sofort vom ADC 414 in den digitalen Bereich umgewandelt
und durch den Algorithmus zum Erhalten der ΔV-Werte digital verarbeitet. Weiterhin werden
die digital umgewandelten abgetasteten Amplituden mit digitalen
Schwellwerten 420, 424, 430 und 428 verglichen,
wie es erforderlich ist, um die nachstehend beschriebenen Funktionen
auszuführen.
Der Algorithmus 416 verarbeitet dann die ΔV-Werte,
also die Neigungsinformationen, die er erzeugt hat, und die von
der digitalen Vergleichseinrichtung 412 erzeugten Amplitudenvergleichsinformationen,
wie nachstehend beschrieben wird. Wie weiterhin nachstehend beschrieben
wird, kann der Prozessor 400 zu bestimmten Zeiten heruntergefahren
werden, wenn er nicht erforderlich ist, wodurch Energie gespart
wird. Wenngleich sowohl die erste als auch die zweite Ausführungsform
gemäß der vorliegenden Erfindung
bei oder ohne Verwendung eines Prozessors zusammen mit verschiedenen
anderen Konfigurationen digitaler oder analoger Schaltungen verwendet
werden können,
bezieht sich der Rest der Beschreibung, falls nichts anderes erwähnt wird
und mit Ausnahme spezieller Merkmale, die nur auf die prozessorgestützte Konfiguration
bezogen sind, wie das Herunterfahren des Prozessors, zur Vereinfachung auf 12a.
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Der
in den Flußdiagrammen
aus den 13a–13h dargestellte
Detektionsalgorithmus wird nun mit Bezug darauf und nach Bedarf
mit Bezug auf andere hier angegebene Figuren beschrieben. Die Detektionsalgorithmus-
oder Algorithmuslogik 216, die in 12a dargestellt
ist, ist im IPG 55 des in 5 dargestellten
implantierbaren Systems 50 vorhanden. Der Detektionsalgorithmus 216 detektiert
den Einatmungs-Onset und den Einatmungs-Offset unter Verwendung
von Vergleichen abgetasteter Amplituden mit mehreren Schwellwerten
und ΔV-Werten,
die die Neigung des Atmungsanstrengungssignals darstellen. Wie vorstehend
mit Bezug auf 12a beschrieben wurde, sind
gemäß der ersten
Ausführungsform
die digitalen Ausgangssignale, die vom Detektionsalgorithmus 216 verwendet
werden, um die Atmungsanstrengungs-Wellenform zu verfolgen, die
vom analogen Vergleicher 212 ausgegebenen Onset- und Offset-Amplituden-Schwellwert-Vergleiche
und der vom ADC 214 ausgegebene digitale ΔV-Neigungswert
(12a). Mit Bezug auf die zweite Ausführungsform,
bei der der Mikroprozessor und zugeordneter Code verwendet werden, sei
bemerkt, daß der
digitale Vergleich der digital umgewandelten abgetasteten Amplitude
mit den verschiedenen digitalen Schwellwerten zusammen mit den unter
Verwendung der digital umgewandelten abgetasteten Amplitude erzeugten ΔV-Werten, die alle
innerhalb des Mikroprozessors erzeugt wurden, vom Prozessorsteuerlogik-Algorithmus 416 verwendet
werden. Diese Atmungsanstrengungssignal-Informationen, die die Amplitude
und die Neigung betreffen, und die Kenntnis der Atmungszeitablauf-Parameter
während
des Schlafs werden vom Algorithmus verwendet, um Herz- und Bewegungsartefakte zu
unterdrücken
und die Stimulation eines Muskels bei der Behandlung einer Schlafapnoe
zu steuern.
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Ein
Flußdiagramm
höchster
Ebene der Detektionsalgorithmus- und
Steuerlogik 216 ist in 13a dargestellt.
Im allgemeinen wird der Detektionsalgorithmus bei IPG-EIN (Block 600)
initialisiert. Das Sensorsignal wird dann bei einer programmierten
Abtastrate abgetastet (Block 610), und die geeigneten Ausgangssignale
(also ΔV-Werte
und analoge Schwellwert-Ausgangssignale) werden von den zugeordneten
Bestandteilen des Systems erzeugt. Die Offset-Detektion (Block 620)
und die Onset-Detektion (Block 700) werden dann ausgeführt, wobei
die Offset-Detektion Vorrang vor der Onset-Detektion hat. Falls
weder ein Offset noch ein Onset detektiert wird, wird das Sensorsignal
weiter abgetastet, und die Offset- und Onset-Detektion wird fortgesetzt.
Falls ein Offset detektiert wird, werden verschiedene Funktionen
ausgeführt,
wobei beispielsweise bestimmt wird, ob zu einem Aussetzungsmodus überzugehen
ist, ob die Therapie zu verzögern
ist oder ob der AGC zu aktualisieren ist (Blöcke 640, 680).
Falls ein Onset detektiert wird (Block 700), wird die Stimulation
eingeleitet (Block 720). Die Stimulation wird fortgesetzt,
und der Sensor wird während
der Stimulation abgetastet (Block 730), bis ein Offset
detektiert wurde (Block 740) und die Stimulation beendet
wurde (Block 760). Die verschiedenen nach dem Detektieren
eines Offsets ausgeführten
Funktionen (Blöcke 640, 680) werden
dann ausgeführt.
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Der
IPG-EIN-Befehlsblock 600 ist eine vom Patienten oder vom
Arzt gesteuerte Funktion, wobei er den IPG durch die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
oder die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt einschaltet. Der
IPG 55 erkennt den IPG-EIN-Befehl (Block 602)
und beginnt eine Initialisierungssequenz einschließlich eines
Dosissteuerungs-Zeitgebers (Block 603), einer Dosisverzögerung (Block 604),
eines Festlegens von Anfangsbedingungen 606 und des Eintretens
in den Aussetzungsmodus, bis ein regelmäßiges Atmungsmuster erkannt
wird. Der IPG-EIN-Befehl kann auch einen Selbststimulationstest
des Patienten und/oder einen diagnostischen Selbsttest einleiten,
wie nachstehend beschrieben wird.
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Der
Dosissteuerungs-Zeitgeber (Block 603) wird sofort durch
den Einschaltbefehl gestartet, wodurch in den IPG-EIN-Zustand übergegangen
wird. Dosis wird als die Behandlungszeit angesehen, während derer
der IPG 55 eingeschaltet ist, und es kann eine mit dem
Einatmen synchrone Stimulation auftreten, wenn der Patient schläft. Ein
Patient verwendet das System 50 typischerweise während eines
gewöhnlichen
Nachtschlafs. Ein Patient kann eine beliebige Zeit von beispielsweise
1 bis 15 Stunden schlafen. Die Dosisperiode wird durch die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
oder die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt eingeleitet, die einen
IPG-EIN-Befehl zum IPG überträgt. Die
Dosis wird beendet oder es tritt ein Zeitablauf beim Dosis-Zeitgeber auf, wenn
entweder eine maximale programmierte Dosiszeit erreicht wird oder
wenn die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten einen IPG-AUS-Befehl überträgt, wodurch
in den IPG-AUS-Zustand übergegangen wird.
Der Dosiszeitablauf ermöglicht
ein automatisches Verfahren zum Abschalten der Stimulation am Morgen
nach einem Nachtschlaf. Die maximale Dosiszeit ist vom Arzt programmierbar
und kann beispielsweise in Inkrementen von 1 Stunde von 1 Stunde
bis 15 Stunden reichen.
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Der
anfängliche
IPG-EIN-Befehl leitet auch die Dosisverzögerungsperiode ein (Block 604).
Die Verzögerung
wartet einen ausreichenden Zeitraum, bevor die Stimulation eingeleitet
wird, um dem Patienten Zeit zum Einschlafen zu geben. Die Dosisverzögerung 604 ist
vom Arzt programmierbar und kann beispielsweise in Inkrementen von
5 Minuten von 0 bis 75 Minuten reichen. Falls die Stimulation zu
früh beginnen
sollte, kann der Patient gestört
werden und Schwierigkeiten beim Einschlafen haben. Der Detektionsalgorithmus
arbeitet nicht während
der Dosisverzögerung 604,
und es wird während
dieser Verzögerungsperiode
eine minimale Batterieleistung verbraucht, wobei der Mikroprozessor
beispielsweise bei einer auf einem Mikroprozessor beruhenden Konstruktion
heruntergefahren werden könnte.
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Am
Ende der Dosisverzögerung
(Block 604) werden die Detektionsalgorithmusparameter initialisiert
(oder zurückgesetzt).
Die Anfangsbedingungen sind: Anfangs-Zählwert = 0, Offset-Zählwert =
0, Artefakt-Zählwert
= 0, gewichtete Summe der durchschnittlichen Atmungsperiode (TWS)
= 1 Sekunde, Zeitgeber für
das Einschalten der maximalen Stimulation = AUS. Weiterhin wird
der Start-AGC-Überwachungs-Zeitablauf-Zeitgeber,
wie nachstehend beschrieben wird, auf 1 Sekunde initialisiert und
wird die AGC-Verstärkung
auf eine mittlere Verstärkungseinstellung
initialisiert, wie nachstehend beschrieben wird. Nach dem wie vorstehend
angegeben erfolgten Initialisieren der Bedingungen (Block 606)
wird die Stimulation auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, es wird also
in den Aussetzungsmodus eingetreten, bis ein regelmäßiges Atmungsmuster
erkannt wird (Block 608).
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Im
allgemeinen, wie nachstehend erklärt wird, wird die Stimulation
im Aussetzungsmodus bei Vorhandensein von Artefakten oder einer
nichtperiodischen Atmung deaktiviert. Die Aussetzung ist als ein
Zustand definiert, in dem die Stimulation infolge des Fehlens eines
stabilen Atmungsmusters ausgesetzt ist. Falls die gegenwärtig gemessene
Atmungsperiode (T) nicht innerhalb einer spezifizierten minimalen
und maximalen Zeit liegt, oder falls sie nicht mit einer gespeicherten
gewichteten Atmungsperiodensumme (TWS) äquivalent ist oder innerhalb
einer bestimmten Toleranz (Tvar) von dieser liegt, wird die Stimulation
ausgesetzt, oder es wird in den Aussetzungsmodus eingetreten. Der
Detektionsalgorithmus verläßt den Aussetzungsmodus
nicht, bevor eine gemessene Atmungsperiode (T) innerhalb der zugelassenen
Abweichung von der gewichteten Atmungsperiodensumme (TWS) liegt.
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Wie
in 13a dargestellt ist, sucht
der Detektionsalgorithmus während
des Abtastens des Sensors 60 (Block 610) einen
gültigen
Onset, damit die Stimulation eingeleitet werden kann (Block 720). Der
Onset des Einatmens ist als eine langandauernde Erhöhung der
Neigung, die größer ist
als ein vom Arzt programmierbarer ΔV-Onset-Schwellwert, und eine Amplitude, die
größer ist
als ein vom Arzt programmierbarer analoger Onset-Schwellwert charakterisiert,
wie in 14 dargestellt ist. Eine Offset-Detektion
hat Vorrang vor einer Onset-Detektion, was sich im Block 622 hinsichtlich
des gespeicherten Offsets und der analogen Referenzspannung Vref
zeigt (13c).
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Wie
in Block 700 aus 13c dargestellt
ist, sind zwei aufeinanderfolgende ΔV-Werte, die größer sind
als der vom Arzt programmierte ΔV-Onset-Schwellwert
erforderlich, um eine langandauernde Erhöhung der Neigung anzugeben.
Der Vergleich der abgetasteten ΔV-Werte
mit dem ΔV-Onset-Schwellwert ist als
Block 704 dargestellt. Die zum Erhalten der zwei Abtastwerte
erforderliche Zeit kann abhängig
von der Abtastrate beispielsweise zwischen 40 ms und 80 ms liegen,
wobei die Stimulationsrate und die Abtastrate gleich sind. Die Stimulationsrate
wird vom Arzt programmiert oder festgelegt, und der ΔV-Onset-Schwellwert
kann gleichzeitig eingestellt werden, um kürzere oder längere Abtastraten zu
kompensieren. Beispielsweise würde
eine höhere Stimulations-
bzw. Abtastrate zu kleineren ΔV-Werten führen, weil
im Laufe einer kürzeren
Abtastperiode weniger Änderungen
auftreten. Demgemäß kann ein
niedrigerer ΔV-Onset-Schwellwert
geeignet sein.
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Wie
in Block 704 dargestellt ist, wird der Onset-Zähler zum
Zählen
der Häufigkeit,
mit der der ΔV-Onset-Schwellwert überschritten
wird, zurückgesetzt,
falls ein ΔV
den ΔV-Onset-Schwellwert
nicht übersteigt.
Falls der ΔV-Onset-Schwellwert überstiegen
wird, wird bestimmt, ob die Stimulation ausgesetzt worden ist (Block 706).
Auch wenn ein gültiges ΔV-Onset-Schwellwertniveau
detektiert wurde, wird der Onset-Zähler nicht inkrementiert, wenn
sich der IPG 55 im Aussetzungsmodus befindet. Es werden dann
weitere Abtastvorgänge
und Vergleiche ausgeführt,
um Offsets zu detektieren. Die Offsets werden detektiert, um zu
bestimmen, ob ein stabiles Atmungssignal vorhanden ist. Falls sich
der IPG nicht im Aussetzungsmodus befindet, wird geprüft, ob sich der
IPG in der Refraktärperiode,
also einem Zeitraum zwischen einer Offset-Erklärung und einem Onset, befindet,
wie nachstehend beschrieben wird. Eine Refraktärperiode (R) beinhaltet, wie
in 14 dargestellt ist, sowohl eine harte Refraktärperiode
(HR) als auch eine weiche Refraktärperiode (SR), also einen Endabschnitt
einer Refraktärperiode
(R). Eine Refraktärperiode
(R) ist eine auf einem vorprogrammierten Prozentsatz gemessener
Patienten-Atmungsperioden (T) beruhende Verarbeitungszeit, während derer
dem Patienten, außer
möglicherweise
in der weichen Refraktärperiode,
typischerweise der Zugang zur Stimulation verweigert wird.
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Wie
in Block 708 dargestellt ist, wird, wenn sich der IPG in
der Refraktärperiode
(R) befindet, geprüft,
ob er sich in der harten Refraktärperiode
(HR) oder der weichen Refraktärperiode
(SR) befindet (Block 710). Falls sich der IPG 55 in
der harten Refraktärperiode
(HR) befindet, wird der Onset-Zähler nicht
inkrementiert, und es werden weitere ΔV-Vergleiche vorgenommen. Falls
das Atmungsanstrengungssignal in der weichen Refraktärperiode
(SR) liegt, wird die Amplitude des Signals mit dem programmierten
analogen Amplituden-Onset-Schwellwert verglichen (Block 714).
Falls das Signal den analogen Onset-Schwellwert nicht übersteigt,
wird der Onset-Zähler
nicht inkrementiert, sondern vielmehr auf Null zurückgesetzt,
und das Abtasten wird fortgesetzt. Falls das Signal den analogen
Onset-Schwellwert übersteigt,
wird der Onset-Zähler
inkrementiert (Block 716). Wie ebenfalls durch die Blöcke 708 und 712 dargestellt
ist, wird der Onset-Zähler auch
inkrementiert (Block 712), wenn der ΔV-Onset-Schwellwert überstiegen
wird und sich der IPG nicht in der Refraktärperiode befindet. Falls der
Onset-Zähler einen
Zählwert
von zwei aufweist, wird ein gültiger Onset
erklärt
(Block 716), wird der Zähler
auf Null zurückgesetzt,
wird ein Stimulationszeitgeber initialisiert, um die maximale Stimulationslänge zu steuern
(Block 718), wie später
beschrieben wird, und wird die Stimulation eingeleitet (Block 720).
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Der
vorstehend beschriebene als Beispiel dienende Onset bei 200 ms ist
insbesondere zu erreichen, indem die programmierbaren ΔV-Werte und
die analogen Amplituden-Onset-Schwellwerte
zusammen mit der Refraktärperiode
(R) und der weichen Refraktärperiode
(SR) eingestellt werden, wie nachstehend erörtert wird. Durch diese Einstellung
kann der Algorithmus "auslösefreudig" oder vorausschauend
gemacht werden, so daß eine
Onset-Detektion nicht spät
erfolgt und die Refraktärperiode
(R) maximiert wird, um an Batterielebensdauer zu sparen. Unter Verwendung
der weichen Refraktärperiode
kann der analoge Schwellwert beispielsweise auf einen niedrigeren
Wert gelegt werden, um zu ermöglichen, daß ein niedrigeres
Signal den Schwellwert übersteigt
und den Onset-Zähler
inkrementiert. Hierdurch wird jedoch weiterhin das Detektieren von
Bewegungsartefakten blockiert, weil ein Onset nur dann detektiert
wird, wenn während
einer weichen Refraktärperiode
sowohl Neigungs- als auch Amplitudenschwellwerte statt lediglich
der Neigung in einer Refraktärperiode
(R) überschritten
werden.
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Im
allgemeinen muß der
Algorithmus zum Erklären
eines Onsets und damit zum Auslösen
einer Stimulation zusätzlich
dazu, daß der ΔV-Onset-Schwellwert
von zwei aufeinanderfolgenden Abtastwerten überstiegen wird, während der
zwei aufeinanderfolgenden ΔV-Abtastwerte
oberhalb des Schwellwerts außerhalb
der Refraktärperiode
(R) liegen, oder die Drucksignalamplitude muß größer sein als der analoge Amplituden-Onset-Schwellwert,
und der Algorithmus muß in
der weichen Refraktärperiode
(SR) liegen. Weiterhin muß der
Algorithmus außerhalb
der Dosisverzögerung,
der Therapieverzögerung
und dem Aussetzen liegen, damit eine Stimulation auftreten kann.
-
Es
sollte Fachleuten verständlich
sein, daß Änderungen
der Onset-Detektion eine geeignete Detektion bereitstellen können. Beispielsweise
kann sich die Anzahl der Zählwerte ändern, kann
sich die Abtastrate ändern,
können
mehrere ΔV-Werte
allein verwendet werden, um einen Onset in einer weichen Refraktärperiode
zu detektieren, statt sowohl ΔV-
als auch Amplitudeninformationen in einer weichen Refraktärperiode
und andere Änderungen,
die einem Fachmann leicht verständlich
sein werden, zu verwenden.
-
Während der
Stimulation wird das Sensorsignal noch abgetastet (Block 730).
Die Offset-Detektion (Block 740) wird Nährend der Stimulation unter Verwendung
des abgetasteten Signals ausgeführt (Block 740).
Falls ein Offset detektiert und gespeichert wird, während die
Stimulation aktiviert ist, wird die Stimulation beendet (Block 760),
wenn der gespeicherte Offset bestätigt wird oder ein gültiger Offset
erklärt
wird. Falls kein Offset detektiert wird, wird die Stimulation fortgesetzt,
bis durch den Maximale-Stimulation-Einschalt-Zeitgeber
eine maximale Stimulationsperiode erreicht wird (Block 718),
und es wird zu dieser Zeit automatisch ein Offset erklärt.
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Daher
wird eine maximale Stimulationszeit in dem Fall verwendet, daß ein Offset
der Einatmungsphase nicht detektiert wird. Eine maximale Stimulationszeit
soll die Stimulations- und Algorithmusfunktionen beenden, die typischerweise
bei einem regulär detektierten
und bestätigten
bzw. validierten Offset auftreten. Falls mit anderen Worten eine
maximale Stimulationszeit erreicht wird, wird ein Offset erklärt, und
Funktionen, wie das Berechnen einer gewichteten Summe, das Auslösen der
Refraktärperiode usw.,
werden eingeleitet. Wenn ein Offset detektiert und gespeichert wird
(Block 740) und die Stimulation abgeschlossen wird (Block 760),
geht der Algorithmus nach dem Bestätigen des gespeicherten Offsets zum
Aussetzungs-, Artefakt- und Therapieverzögerungsblock 640 über, wie
nachstehend beschrieben wird.
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Die
Detektion und die Erklärung
eines Offsets während
einer Stimulation (Block 740) und dann, wenn die Stimulation
ausgeschaltet ist (Block 620), werden zusammen beschrieben,
weil sich die Abläufe
beider Blöcke
mit erwähnten
Ausnahmen im wesentlichen ähneln.
Bei dieser Beschreibung wird auf die 13d und 13e Bezug genommen.
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Der
Einatmungs-Offset ist das zuverlässigste
und am besten wiederholbare zu erfassende Signalmerkmal, da sich
die Neigung der Atmungswellenform von einer positiven zu einer scharfen
negativen Neigung ändert
und die Amplitude des Atmungswellenformsignals einen vom AGC gesteuerten
Spitzenwert von beispielsweise 1,2 Volt erreicht. Daher konzentrieren
sich der Betrieb und die Zeitsteuerung des Detektionsalgorithmus
auf die Detektion von Offsets, wenngleich auch andere periodische
Ereignisse im Atmungssignal verwendet werden können.
-
Die
Atmungs-Zeitsteuerung, die AGC-Steuerung und die Genauigkeit beispielsweise
der Vorhersage des nächsten Onsets,
hängen
alle von der Offset-Detektion ab. Im allgemeinen erfordert die Detektion
eines Offsets, daß drei
aufeinanderfolgende ΔV-Abtastwerte
unterhalb des vom Arzt programmierten ΔV-Offset-Schwellwerts 526 liegen
( 14), und der erste der drei ΔV-Abtastwerte muß eine Amplitude
haben, die größer ist
als der analoge Amplituden-Offset-Schwellwert 524 (14). Sobald diese Bedingungen erfüllt worden
sind, wird ein Offset detektiert und gespeichert. Der Algorithmus
wartet dann darauf, daß der
Atmungsanstrengungs-Signalpegel unter den Vref- oder Nulldurchgangs-Schwellwert 530 absinkt,
bevor der gespeicherte Offset bestätigt wird, also ein gültiger Offset erklärt wird
und die Stimulation beendet wird. Durch Warten, daß das Signal
unter den Vref-Schwellwert 530 absinkt, wird eine Unterscheidung
von Herzartefakten erzielt, die auf dem Signal liegen und die das vorzeitige
Detektieren eines weiteren Offsets bewirken könnten. Alternativ könnte der
Offset nach dem Erfüllen
der Offset-Bedingungen, beispielsweise beim Onset-Schwellwert oder
sogar unmittelbar nach dem Speichern des Offsets, bestätigt werden.
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Mit
Bezug auf das Flußdiagramm
aus 13d sei bemerkt, daß während des
Abtastens des Sensorsignals während
der Stimulation (Block 730) ein Vergleich von ΔV-Abtastwerten
mit dem programmierten ΔV-Offset-Schwellwert 526 vorgenommen
wird (Block 746), falls ein Offset erklärt oder bestätigt wurde
(Block 742) und die maximale Stimulationseinschaltzeit
nicht erreicht wurde (Block 744). Falls der programmierte ΔV-Offset-Schwellwert
nicht erfüllt
wird, setzt der Algorithmus den Offset-Zähler auf Null zurück, und
das Abtasten und Vergleichen wird fortgesetzt. Falls der programmierte ΔV-Offset-Schwellwert
erfüllt
wird, wird der Zustand des Offset-Zählers abgefragt (Block 748).
Falls der Offset-Zählwert
bei Null liegt und das analoge Atmungsanstrengungssignal nicht größer ist
als der analoge Offset-Schwellwert, wodurch ein erster Offset-Zählwert erzeugt wird (Block 750),
wird der Offset-Zähler auf
Null zurückgesetzt,
der Offset-Zähler
nicht inkrementiert und das Abtasten und Vergleichen fortgesetzt,
um einen Offset zu detektieren. Falls der Offset-Zählwert gleich
null ist und das analoge Atmungssignal größer ist als der analoge Offset-Schwellwert, erfolgt
ein erstes Zählen
(Block 752). Falls der Offset-Zählwert nicht gleich null ist
(also ein erstes Offset-Zählen
ausgeführt
wurde), inkrementieren solche aufeinanderfolgenden ΔV-Abtastwerte,
die den ΔV-Offset-Schwellwert
erfüllen,
den Offset-Zähler (Block 752).
Falls der Zähler
drei aufeinanderfolgende Zählwerte
während
dreier aufeinanderfolgender Abtastperioden registriert (Block 754),
wobei der erste Offset den analogen Offset-Schwellwert 524 kreuzt,
wird ein Offset detektiert und gespeichert. Sobald die Amplitude
unter Vref abfällt
(Block 742), wird der gespeicherte Offset bestätigt, und
die Stimulation wird beendet. Falls die Bedingung dreier aufeinanderfolgender
Offset-Zählwerte
nicht erfüllt
wird, wird der Offset-Zähler
zurückgesetzt,
und das Abtasten und Vergleichen wird zum Detektieren von Offsets fortgesetzt.
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Der
erklärte
oder bestätigte
Offset wird dann durch den Aussetzungs-, Artefakt- und Therapieverzögerungsblock 640 weiterverarbeitet,
und es wird ein Offset-Hysteresezeitgeber gestartet (Block 758). Die
Offset-Hysterese wird verwendet, um zu verhindern, daß Artefakte
in einem sehr kurzen Zeitraum zwei Offsets erklären. Falls die Offset-Neigung beispielsweise
zu gering wäre,
könnten
durch Artefakte in der Signalwellenform mehrere Offsets ausgelöst werden
(wenn beispielsweise 6 aufeinanderfolgende ΔV-Werte den ΔV-Offset-Schwellwert erfüllen und der
analoge Offset-Schwellwert
für mindestens
den ersten jedes Satzes von drei Werten erfüllt wird, könnten zwei Offsets erklärt werden).
Daher weist die Offset-Hysterese eine Austastperiode von beispielsweise
etwa 475 ms nach dem Erklären
eines Offsets auf, während
derer kein anderer Offset erklärt
werden kann. Die Austastperiode dient dazu, eine Hysterese zu bilden,
so daß der
Algorithmus nur einen Offset je Atmungszyklus "sieht". Die Offset-Hysterese sollte kurz genug
sein, um die Detektion möglicher Artefaktsignale
wiederaufzunehmen, um einen richtigen Aussetzungsmodus und einen
richtigen Artefaktzählvorgang
zu erzielen.
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Es
können
verschiedene Alternativen zum Offset-Detektionsabschnitt des Algorithmus
gebildet werden. Beispielsweise kann die Anzahl der für das Detektieren
eines Offsets erforderlichen Zählwerte modifiziert
werden, es kann gefordert werden, daß der analoge Schwellwert für alle drei ΔV-Abtastwerte und
nicht nur für
einen erfüllt
wird, die Abtastrate kann verschieden sein, es können verschiedene Niveaus analoger
Schwellwerte für
die Erklärung
oder Bestätigung
eines Offsets verwendet werden, um die Stimulation zu beenden, und
es können
andere Abänderungen
vorgenommen werden, die einem Fachmann einfallen werden.
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Die
Offset-Detektion bei abgeschalteter Stimulation (Block 620)
gleicht im wesentlichen der vorstehend beschriebenen, wobei die
maximale Stimulationseinschaltzeit jedoch nicht geprüft werden
muß (Block 744),
weil die Stimulation abgeschaltet ist.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, verwendet die Detektions algorithmus- und Steuerlogik 216 mindestens
zwei Ideologien, die einschließen,
daß bekannt
ist, daß die
Atmungsperiode (T) während
des Schlafs stabil und konsistent ist, und daß das Verhältnis zwischen der Einatmungszeit
(TI) und der Atmungsperiode (T) typischerweise bekannt ist oder mit
statistischen Mitteln herausgefunden werden kann. Der Detektionsalgorithmus 216 verwendet
mindestens diese zwei Ideologien und auch Atmungszeitablauf-Statistiken
schlafender Personen, um den Algorithmus robust zu machen und dafür zu sorgen, daß er ausschließt, daß Artefakte
fälschlicherweise als
Onsets und Offsets detektiert werden. Als Teil der Implementierung
der Ideologien wird die gewichtete Atmungsperiodensumme (TWS) verwendet,
um ein laufendes Mittel der gemessenen Atmungsperioden (T) des Patienten
zu erzeugen, und sie wird in Zusammenhang mit verschiedenen Algorithmusfunktionen
zum Steuern der Stimulation und zum Unterdrücken von Artefakten verwendet.
Die verschiedenen Funktionen, bei denen die TWS verwendet wird,
umfassen die Refraktärperioden
(R)/weiche Refraktärperioden
(SR)-Funktion, die
Aussetzungsfunktion, die AGC-Steuerung und die Artefakt-Zählfunktion. Nach
einer allgemeinen Erörterung
dieser Funktionen werden die Aussetzungsfunktion, die AGC-Steuerung
und die Artefakt-Zählfunktion
mit Bezug auf das Flußdiagramm
aus den 13f und 13g näher beschrieben.
Die Verwendung der Refraktärperioden
(R)/weiche Refraktärperioden
(SR)-Funktion wurde vorstehend mit Bezug auf das Flußdiagramm zur
Onset-Detektion ( 13c) beschrieben.
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Der
Detektionsalgorithmus 216 beurteilt die Gleichwertigkeit
jeder Atmungsperiode (T) des Patienten durch Vergleich gemessener
Perioden (T) mit der kontinuierlich berechneten gewichteten Atmungsperiodensumme
(TWS) und mit Schwellen für eine
Atmungsperiode, um zu beurteilen, ob die Atmung stabil ist. Der
Detektionsalgorithmus, der Kenntnis von der gewichteten Atmungsperiodensumme
(TWS) und einer im wesentlichen konstanten Einatmungszeit (TI) hat,
nähert
auch die Zeit zwischen jedem Offset und jedem Onset, so daß Onsets
vorhergesagt werden können.
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Die
als geometrische Reihe gewichtete Summe, die verwendet wird, um
die gewichtete Summe des Atmungsmittelwerts (T) zu erzeugen, wird
von den meisten aktuellen gemessenen T-Perioden stärker gewichtet.
Der Algorithmus addiert die gegenwärtige gewichtete Summe zur
gegenwärtigen
T-Periode und dividiert dann durch 2. Das Ergebnis wird durch die
folgende Gleichung ausgedrückt:
T gewichtete Summe (n) = [T gewichtete Summe (n – 1) + T-Intervall (n)]/2.
Die maximale Anzahl der in einer Summe enthaltenen T-Perioden ist
zehn, die T-Perioden jenseits der fünften haben jedoch einen unerheblichen Beitrag
zur Summe. Nicht alle gemessenen T-Perioden werden beim Bestimmen
von TWS verwendet. Der Algorithmus mißt die Atmungsperiode (T) des Patienten
bei jedem Offset. Falls T aus den für T festgelegten vorgegebenen
Schwellen, also Tmin und Tmax, die beispielsweise im Bereich von
1 Sekunde bis 16 Sekunden liegen, herausfällt, wodurch eine nichtperiodische
Atmung angegeben wird, sieht der Algorithmus die T-Periode als ungültig an.
Die ungültigen
T-Perioden werden nicht zur gewichteten Summe (TWS) addiert.
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Wenn
die als gewichtete Summe gemittelte Atmungsperiode (TWS) berechnet
wurde, kann die Refraktärperiode
(R) genähert
werden, wie nachstehend beschrieben wird. Es kann über einen
Zeitraum in der Refraktärperiode
(R) nach der Erklärung
des Offsets des Einatmens verhindert werden, daß Onsets (und damit eine Stimulation)
auftreten. Dieser Zeitrahmen liegt in der Ausatmungsphase. Jegliche physiologische
Störungen
oder Sensorstörungen (Artefakte,
Rauschen usw.) während
dieses Zeitraums können
als Onsets unterdrückt
werden. Die Stimulation wird demgemäß während mindestens eines Teils
der Refraktärperiode
(R) unterbunden, das Abtasten wird jedoch fortgesetzt, um das Vorhandensein
von Artefakten zu detektieren und, falls erforderlich, in den Aussetzungsmodus
einzutreten.
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Die
Refraktärperiode
(R) beginnt am Offset des Einatmens (also bei Beendigung der Stimulation) und
setzt sich fast bis zu dem Zeitpunkt fort, zu dem der nächste Einatmungs-Onset erwartet wird.
Ein Prozentsatz der gewichteten Summe (TWS) wird verwendet, um die
Dauer der Refraktärperiode
(R) zu berechnen. Wenn TI/T-Bereiche beispielsweise anhand einer
statistischen Analyse bekannt sind, kann der Ausatmungsteil der
Atmung und demgemäß die Refraktärperiode
(R) als Bruchteil der gewichteten Summe (TWS) berechnet werden.
Beispielsweise kann die berechnete Refraktärperiode (R) auf der Grundlage
der gewichteten Summe implementiert werden, indem ein vom Arzt programmierbarer
Refraktärperioden-Multiplikationsfaktor
von 0,375, 0,50, 0,625 oder 0,75 der gewichteten Summe: Refraktärperiode
(R) = (Refraktärperioden-Multiplikationsfaktor × gewichtete
Summe der Atmungsperiode (TWS)) multipliziert wird. Diese speziellen
Refraktärperioden-Multiplikationsfaktoren
dienen nur der Erläuterung,
und jeder beliebige Teil von T, der beispielsweise von 0,1 bis 0,75
reicht, kann als Refraktärperiode festgelegt
werden, wobei dies insbesondere vom Atmungszyklus des einzelnen
Patienten abhängt.
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Die
gewichtete Atmungsperiodensumme (TWS) wird nach dem Einschaltbefehl
für den
IPG 55 als 1 Sekunde initialisiert. Der Algorithmus bleibt,
wie nachstehend beschrieben, im Aussetzungsmodus, bis die TWS dem
gegenwärtig
gemessenen Wert T entspricht, also eine periodische Atmung bestimmt wurde.
Der Algorithmus verwendet nicht die Refraktärperiode (R), um Onsets auszutasten,
bis der Aussetzungsmodus verlassen wird. Hierdurch wird gewährleistet,
daß die
gewichtete Summe (TWS) einen gültigen
Wert ergeben hat und daß die
Refraktärperiode
(R) dementsprechend auch eine gültige
Dauer hat, um Onsets und Austastartefakte vorherzusagen.
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Die
Refraktärperiode
(R) ist auf eine minimale Zeit beSchwellt. Dies wird erreicht, indem
die gewichtete Summe (TWS) nur für
T-Perioden aktualisiert wird, die größer als 1 Sekunde sind, und
die gewichtete Summe (TWS) hat daher ein Minimum von 1 Sekunde.
Daher ist die minimale Zeit der Refraktärperiode (R) durch minimale
Refraktärperiode
= (Refraktärperioden-Multiplikationsfaktor × 1 Sekunde) gegeben.
Das Einrichten der minimalen Zeit der Refraktärperiode ist eine Sicherheitsmaßnahme gegen eine Überstimulation
durch Einrichten einer minimalen Austastzeit.
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Die
weiche Refraktärperiode
(SR) wird im letzten Abschnitt der Refraktärperiode (R) implementiert.
Der andere Abschnitt der Refraktärperiode
(R) wird als harte Refraktärperiode
(HR) bezeichnet und ist in 14 dargestellt.
In der harten Refraktärperiode
(HR) ist keine Stimulation erlaubt, so daß nicht auf Onsets geantwortet
wird. In der weichen Refraktärperiode
(SR) der Refraktärperiode
(R) ist, wie in 14 dargestellt ist, ein Onset
(also eine Stimulation) erlaubt, falls der analoge Onset-Schwellwert
und der ΔV-Vergleich
wie vorstehend mit Bezug auf 13c beschrieben
beide einen Onset angeben. Der Abschnitt der weichen Refraktärperiode
(SR) der Refraktärperiode
(R) kann ein Bruchteil von beispielsweise 12,5 % der gewichteten
Summe (TWS) sein. Falls die Refraktärperiode (R) daher beispielsweise
75 % der gewichteten Summe beträgt,
tritt die weiche Refraktärperiode
(SR) während
des 62,5 bis 75 % betragenden Abschnitts der Refraktärperiode (R)
auf.
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Alternativ
könnte
die weiche Refraktärperiode
(SR) eine Funktion oder ein Prozentsatz der Refraktärperiode
(R) sein. Weiterhin können
die Refraktärfunktionen
auf einer Stimulationsdauer und nicht einer Stimulationsrate beruhen.
Bei dieser Alternative würde
der Algorithmus die Dauer des vorhergehenden Stimulationsintervalls
messen und das Intervall mit einem vorgegebenen Wert multiplizieren. Eine
weitere Alternative für
die Refraktärperiode könnte sowohl
auf der Stimulationsdauer als auch auf der Atmungsperiode (T) oder
einem anderen alternativen Atmungszeitablauf-Parameter beruhen, der geeignet wäre, eine
Refraktärperiode,
eine harte Refraktärperiode
und/oder eine weiche Refraktärperiode
nach einer Onset-Detektion zu definieren, wie es bei TI der Fall
wäre.
-
Der
Aussetzungsmodus, bei dem auch die TWS verwendet wird, weist mehrere
Vorteile auf. Beispielsweise bewahrt die Aussetzungsfunktion den Patienten
vor einer übermäßigen Stimulation,
sie bietet ihm also Annehmlichkeit. Weiterhin spart diese Technik
Energie, wodurch die Batterielebensdauer erhöht wird. Im Aussetzungsmodus
ist die Stimulation beim Vorhandensein von Artefakten oder einer nichtperiodischen
Atmung deaktiviert. Das Aussetzen ist als ein Zustand definiert,
in dem die Stimulation infolge des Fehlens eines stabilen Atmungsmusters
ausgesetzt ist. Falls die gegenwärtig
gemessene Atmungsperiode (T) des Patienten nicht innerhalb einer
spezifizierten minimalen und maximalen Zeit liegt oder falls sie
innerhalb erlaubter Abweichungen nicht einer gespeicherten gewichteten
Atmungsperiodensumme (TWS) gleichwertig ist, wird die Stimulation ausgesetzt,
es wird also in den Aussetzungsmodus eingetreten. Der Detektionsalgorithmus
verläßt nicht den
Aussetzungsmodus, bevor eine gemessene Atmungsperiode (T) des Patienten
innerhalb der erlaubten Abweichungen von der gewichteten Atmungsperiodensumme
(TWS) liegt. Die programmierbaren Werte der erlaubten Abweichungen
von T (nachfolgend als Tvar bezeichnet) können beispielsweise 25 %, 33
%, 50 % und unendlich sein. Jeder Onset wird als ein Maß für die Atmungsperiode
(T) und/oder das Vorhandensein von Artefakten angesehen. Während sich
der Algorithmus im Aussetzungsmodus befindet, setzt er alle anderen
Signalverarbeitungsaufgaben, wie Schwellwertvergleiche, AGC-Anpassungen
und Berechnungen gewichteter Summen, fort.
-
Im
allgemeinen wird unter den folgenden Bedingungen, die eine nichtperiodische
Atmung angeben, vom Algorithmus zur Aussetzung übergegangen. Erstens befindet
sich der Algorithmus nach dem Initialisieren des IPGs 55 im
Aussetzungsmodus, wie in Block 608 in 13b dargestellt ist, nachdem der IPG 55 eingeschaltet
wurde und die Dosisverzögerung
(Block 604) abgeschlossen ist. Zweitens wird in den Aussetzungsmodus übergegangen,
wenn die gegenwärtig
gemessene Atmungsperiode (T) kleiner ist als die minimale für T programmierte
Schwelle oder größer als
die maximale für
T programmierte Schwelle, wobei die Schwellen 1 Sekunde
und 16 Sekunden sind, wie zuvor erwähnt wurde. Drittens wird in
den Aussetzungsmodus übergegangen,
wenn die gegenwärtige
Atmungsperiode (T) nicht innerhalb einer programmierten erlaubten
Abweichung, also Tvar, liegt. Schließlich wird nach Abschluß einer
unter Verwendung des Artefakt-Zählers
eingeleiteten Therapieverzögerung,
wie nachstehend beschrieben wird, zu einem Aussetzen übergegangen.
Es wird einem Fachmann leicht verständlich sein, daß die Anzahl
der Atmungsverletzungen, beispielsweise von Tmin, Tmax oder Tvar,
die zum Übergehen
in den Aussetzungsmodus erforderlich sind, variieren kann. Beispielsweise
kann mehr als eine Verletzung erforderlich sein, um zum Aussetzen überzugehen.
-
Die
vorstehend beschriebene Aussetzungsmodustechnik deaktiviert die
Stimulation bei Vorhandensein physiologischer Artefakte, wie Arm-
und Kopfbewegungen. Solche Bewegungen treten nur dann auf, wenn
der Patient leicht schläft
oder wach ist. Ein Beispiel des Vorteils des Aussetzungsmodus ist
der Fall eines schlafenden Patienten, der bei einem Telefonanruf
aufwacht. Es wird in den Aussetzungsmodus übergegangen, wenn sich der
Patient bewegt, und die Stimulation wird unterdrückt, während der Patient am Telefon
spricht. Der Aussetzungsmodus ist auch dafür vorgesehen, eine Stimulation
bei Vorhandensein nichtphysiologischer Geräuschquellen und Geräuschquellen
aus der Umgebung zu deaktivieren. Während des Aussetzungsmodus
beurteilt der Algorithmus weiterhin das Signal und verläßt den Aussetzungsmodus
und kehrt zur Stimulation zurück,
sobald ein periodisches Atmungssignal wiederhergestellt wurde. Daher
spart nur das Verhindern der Stimulation Energie, weil der Sensor
weiterhin betrieben werden muß.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, wird ein Artefakt-Zähler
verwendet, um eine Therapieverzögerung
einzuleiten, während derer
die Stimulation deaktiviert ist. Diese Technik spart auch Energie,
verlängert
die Batterielebensdauer und unterdrückt Artefakte. Falls die Atmungswellenform
weiterhin veränderlich
ist oder während
des Aussetzungsmodus zahlreiche Bewegungsartefakte auftreten, veranlaßt der Artefakt-Zähler den
Algorithmus, die Therapieverzögerung
einzuleiten. Während
des Aussetzungsmodus wird die Anzahl der Offsets durch den Artefakt-Zähler gezählt, wobei
ein Offset als die abfallende Spitze eines Atmungs- oder Artefaktereignisses definiert
ist. Falls während
des Aussetzungsmodus eine maximale Anzahl von Offsets gezählt wird,
geht der Algorithmus zu einer Therapieverzögerungsperiode über. Der
maximale Artefakt-Zählwert
ist vom Arzt programmierbar und beträgt beispielsweise 10, 20, 40
oder 80. Während
der vom Artefakt-Zähler
eingeleiteten Therapieverzögerung
verarbeitet der Algorithmus nicht das Atmungswellenformsignal, und
es wird daher durch Ausschalten des Drucksensors und durch Verhindern
der Stimulation Energie gespart. Nach Abschluß der Therapieverzögerungsperiode wird
der Algorithmus in einen Anfangszustand zurückgesetzt (Zurücksetzen
der AGC-Verstärkung
und Zurücksetzen
der gewichteten Summe usw.), wie es beim erstmaligen Einschalten
des IPGs 55 der Fall war. Es wird dann das Abtasten des
Signals im Aussetzungsmodus wiederaufgenommen.
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Das
Zählen
von Offsets während
des Aussetzungsmodus ist ein einfaches Verfahren zum Bestimmen des
Ausmaßes
einer atmungsfremden Aktivität.
Falls häufige
Offsets auftreten, gibt dies an, daß eine erhebliche Bewegung
auftritt und daß der
Algorithmus schnell in die Therapieverzögerung übergehen soll. Falls der Aussetzungsmodus
infolge eines Ereignisses kurzer Dauer auftritt, erreicht der Offset-Artefakt-Zählwert das
Maximum nicht, und die Stimulation wird wiederaufgenommen, nachdem
die stetige Atmungsrate wiederhergestellt wurde. Falls der Aussetzungsmodus
durch eine veränderliche
Atmungsrate aufrechterhalten wird, führt der Offset-Artefakt-Zählwert schließlich zu
einem maximalen Artefakt-Zählwert
und einer Therapieverzögerung
infolge des Zählens
von Offsets. Es sei bemerkt, daß der
Artefakt-Zählwert nach
dem Verlassen des Aussetzungsmodus auf Null zurückgesetzt wird.
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Die
Artefakt-Zählfunktion
bietet dem Patienten auch ein Verfahren zum schnellen Beenden der Stimulation
ohne Verwendung der Programmiereinrichtung 70 für den Patienten.
Dies wird durch Abgreifen in der Nähe des Drucksensors zum Induzieren von
Artefakt-Zählwerten
erreicht. Dieses Abgreifen ermöglicht
es dem Patienten, die Stimulation für die Dauer der Therapieverzögerung zu
beenden, falls die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
verlorengeht oder über
Nacht ausfällt.
Diese Beendigung könnte
auch dadurch erreicht werden, daß ein Magnet über einen
in den IPG 55 eingebauten Reed-Schalter geführt wird.
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Die
Offset-Hysterese wird, wie vorstehend beschrieben, auch zum Sparen
von Energie verwendet, weil der Sensor während dieses Zeitraums abgeschaltet
werden kann. Wenngleich manche der hier beschriebenen Funktionen
weiterhin davon abhängen
können,
daß der
Sensor während
der Refraktärperiode
funktioniert, kann der Sensor bei einigen Modifikationen des Algorithmus
auch während
einer Refraktärperiode,
insbesondere einer harten Refraktärperiode, abgeschaltet werden,
während
die Stimulation verboten ist. Demgemäß kann auch Energie gespart
werden, indem der Sensor immer dann abgeschaltet wird, wenn die
Atmungswellenform vom Rest des Systems nicht benötigt wird.
-
Mit
Bezug auf 13f wird der Ablauf der Aussetzungs- und Artefakt-Zähltechniken
beim Detektionsalgorithmus beschrieben. Falls ein Offset detektiert
wird, während
die Stimulation ausgeschaltet ist (Block 620), wird bestimmt,
ob sich der Algorithmus in der Aussetzungsphase befindet, wie vorstehend
beschrieben wurde. Falls sich die Einheit im Aussetzungsmodus befindet,
werden Artefakte (d.h. Offsets, die sowohl Atmungsenden als auch
Artefakte sein können)
gezählt,
um zu bestimmen, ob der Algorithmus zur Therapieverzögerung übergehen
sollte (Block 644). Falls der Zählwert eine vorbestimmte Anzahl
von beispielsweise 16 Zählwerten übersteigt, wird
der Artefakt-Zähler
auf Null zurückgesetzt,
wird der Aussetzungsmodus verlassen und wird in die Aktivierung
der programmierten Therapieverzögerung eingetreten
(Block 666). Die Therapieverzögerungszeit wird auch nach
Empfang des IPG-EIN-Befehls während
einer bereits auftretenden Therapieverzögerung (Block 666)
oder einer Dosisverzögerung (Block 604)
eingeleitet (13b). Nach dem Aktivieren der
Therapieverzögerung
werden die Anfangsbedingungen festgelegt, die im wesentlichen denjenigen
gleichen, die vorhanden sind, wenn der IPG mit der Programmiereinrichtung
für den
Patienten eingeschaltet wird (13b).
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Falls
ein Offset während
einer Stimulation oder bei abgeschalteter Stimulation detektiert
worden ist, wird die Atmungsperiode (T) gemessen (also die Zeit
von Offset zu Offset oder die Zeit vom letzten Offset bis zum gegenwärtigen Offset)
(Block 648). Die aktuelle gemessene Atmungsperiode (T)
wird dann mit Tmin und Tmax verglichen (Block 650). Falls
die aktuelle Atmungsperiode (T) nicht größer als Tmin und nicht kleiner
als Tmax ist, wird die Refraktärperiode
(R) auf der Grundlage eines Prozentsatzes der vorhergehenden gewichteten
Atmungsperiodensumme (TWS) eingeleitet (Block 652). Wenn
weiterhin drei gemessene aufeinanderfolgende aktuelle Atmungsperioden
(T) diese Bedingungen nicht erfüllen,
geht der Algorithmus in den Aussetzungsmodus über, und die Stimulation wird
nicht erlaubt, und der Artefakt-Zähler wird andernfalls auf Null
zurückgesetzt,
und der Aussetzungsmodus wird verlassen.
-
Falls
die aktuelle Atmungsperiode (T) größer als Tmin und kleiner als
Tmax ist, wird die aktuelle gemessene Atmungsperiode (T) zur gewichteten
gemittelten Atmungsperiodensumme addiert, und es wird eine gewichtete
Summe (TWS) der vorhergehenden Atmungsvorgänge berechnet, um eine neue gemittelte
gewichtete Atmungsperiodensumme zu bestimmen (Block 654).
Auf der Grundlage eines Prozentsatzes der aktualisierten neuen gemittelten gewichteten
Summe wird eine Refraktärperiode
eingeleitet (Block 652). Weiterhin wird die aktuelle gemessene
Atmungsperiode (T) mit der gewichteten Summe der vorhergehenden
Offsets verglichen (also der alten gewichteten Summe vor dem Addieren
des aktuellen T-Werts) (Block 656). Falls der aktuelle T-Wert
mit Tvar gleichwertig ist, diesem also entspricht, wodurch eine
periodische Atmung angegeben wird, wird der Artefakt-Zähler auf Null zurückgesetzt,
und der Aussetzungsmodus wird verlassen. Ansonsten wird erneut bestimmt,
ob nicht drei gemessene Atmungsperioden (T) die Tmin-, Tmax- und Tvar-Bedingungen
erfüllen
(Block 658). Wie zuvor, geht der Algorithmus in den Aussetzungsmodus über, oder
der Aussetzungsmodus wird fortgesetzt (Block 670), falls
drei aufeinanderfolgende T-Werte nicht die Tmin-, Tmax- und Tvar-Bedingungen
erfüllen,
und die Stimulation wird nicht erlaubt, und der Artefakt-Zähler wird
andernfalls auf Null zurückgesetzt, und
der Aussetzungsmodus wird verlassen (Block 662).
-
Die
Anzahl der aufeinanderfolgenden außerhalb der Toleranz liegenden
T-Werte, die erforderlich sind, um in den Aussetzungsmodus einzutreten,
ist programmierbar. Beispielsweise kann die Anzahl auf eins oder
auf andere geeignete Werte gelegt werden. Weiterhin kann Tvar auf
unendlich gelegt werden, wodurch das Aussetzungsmerkmal übergangen
wird und nie zum Aussetzen übergegangen
wird.
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In
jedem Fall wird unabhängig
davon, ob in den Aussetzungsmodus übergegangen wird oder dieser
verlassen wird, die automatische Verstärkungssteuerung (AGC) fortlaufend
verwendet oder angepaßt
(Block 680), wie mit Bezug auf 13g beschrieben
wird. Die AGC arbeitet jedoch während
Behandlungsverzögerungen,
also einer Dosisverzögerung
oder einer Therapieverzögerung,
nicht, weil der Drucksensor während
dieser Verzögerungszeit
nicht betrieben werden muß,
wodurch Batterielebensdauer gespart wird. Die hier beschriebene
AGC-Steuerung ist auf das Bereitstellen jedes beliebigen Signalmerkmals
eines bei einem Therapiesystem verwendbaren periodischen physiologischen
Parameters anwendbar. Beispielsweise ist die von der AGC-Steuerung
bereitgestellte Normierung insbesondere auf Systeme anwendbar, die
Funktionen ausführen,
welche auf dem Vergleichen des Signals mit den Schwellwerten beruhen.
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Der
AGC-Verstärker 206 (12a) ist, wie vorstehend beschrieben wurde, erforderlich,
um das Ausgangssignal des Drucksensors zu einem beständigen Spitze-zu-Spitze-Signal,
beispielsweise einem 2,4-Volt-Spitze-zu-Spitze-Signal, zu normieren.
Die Arbeitsweise der AGC für
das System 50 hängt
vom Detektionsalgorithmus zum Synchronisieren von Verstärkungsinkrementen
und -dekrementen ab. Die AGC besteht aus mehreren Verstärkungsstufen,
beispielsweise 64 Verstärkungsstufen.
Die Verstärkung wird
exponentiell inkrementiert, so daß jede Verstärkungsstufe
um den gleichen Prozentsatz, beispielsweise etwa 5,3 %, ansteigt.
Die Verstärkung
kann jedoch auch durch andere exponentielle Techniken vorgenommen
werden, beispielsweise durch Techniken, die äquivalente Erhöhungen statt äquivalenter Prozentsatzerhöhungen erzeugen.
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Allgemein
arbeitet die AGC folgendermaßen. Die
Verstärkung
wird einmal in jeder Atmungsperiode (T) inkrementiert oder dekrementiert.
Die AGC-Verstärkung
wird unmittelbar nach der Detektion eines periodischen Ereignisses
in der Wellenform, also eines "wahren" Offsets, geändert. Ein
wahrer Offset ist hier so definiert, daß er jene Offsets angibt, die
wahrscheinlich von einem tatsächlichen,
stabilen Einatmungs-Offset herrühren
und nicht auf ein Bewegungsartefakt oder ein unregelmäßiges Atmen
zurückzuführen sind.
Der Algorithmus legt fest, daß ein Offset
wahr ist, wenn er nicht während
einer Refraktärperiode
(R) (einschließlich
einer weichen Refraktärperiode
und einer harten Refraktärperiode)
auftritt, weil während
einer Refraktärperiode
(R) angenommen wird, daß der
Offset ein Artefakt-Offset ist. Offsets, die zu einer Atmungsperiode
(T) führen,
welche außerhalb
der für
die Perioden festgelegten Schwellen liegt, welche beispielsweise
kürzer
als 1 Sekunde oder länger
als 16 Sekunden ist, werden auch als ungültig angesehen.
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Es
ist wünschenswert,
die Verstärkung
während
einer Refraktärperiode
nicht zu ändern,
weil die Offsets, die in dieser Periode auftreten, infolge eines Bewegungsartefakts
eine große
Amplitude haben können,
und die Verstärkung
kann unnötig
aktualisiert werden. Weiterhin legt die Refraktärperiode eine Schwelle dafür fest,
wie schnell die Verstärkung
geändert
werden kann. Falls dementsprechend ein schneller Ausbruch von Artefakten
während
einer Refraktärperiode
(R) auftritt, tritt keine schnelle Verstärkungsänderung auf. Falls ein Ausbruch
von Artefakten auftritt, während
sich der Algorithmus nicht in der Refraktärperiode (R) befindet, wird
das erste Artefakt als ein Offset angesehen und ändern nachfolgende Artefakte
die Verstärkung
nicht, wie es in der Refraktärperiode
(R) der Fall wäre.
Demgemäß können schnelle
Offsets die Verstärkung
während
eines Atmungszyklus nur einmal ändern,
sie können
also nur einmal inkrementieren oder dekrementieren. Die AGC-Steuerung
wird zusammen mit der Offset-Detektion und der Refraktärperiode
während
des Aussetzungsmodus ausgeführt,
während
nur die Stimulation unterbunden wird und ein Überschreiten des Artefakt-Zählers während des
Aussetzungsmodus zu einer Therapieverzögerung führt.
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Ein
AGC-Überwachungs-Zeitgeber
bildet auch einen Teil der AGC-Steuerung. Der AGC-Überwachungs-Zeitgeber
wird jedesmal dann zurückgesetzt,
wenn ein gültiger
Offset auftritt, der dazu führt, daß die AGC-Verstärkung aktualisiert
wird. Der Überwachungs-Zeitgeber
läuft andernfalls
bei etwa dem 1,5fachen der gewichteten Atmungsperiodensumme (TWS)
ab, oder er läuft
mit anderen Worten 50 % jenseits des Punkts, an dem ein Offset erwartet
wird, ab. Beim Ablauf wird ein AGC-Schwellwert verwendet, um zu
bestimmen, ob die AGC-Verstärkung um
eine Stufe inkrementiert oder dekrementiert werden sollte. Der Überwachungs-Zeitgeber
läuft weiterhin
ab und inkrementiert oder dekrementiert, bis Offsets aufzutreten
beginnen. Die Offsets übernehmen
dann die Steuerung des AGC-Betriebs. Daher bringt der Überwachungs-Zeitgeber die Verstärkung auf
ein solches Niveau, daß Offsets
detektiert werden können
und eine normale AGC-Steuerung
durch Offsets eingerichtet werden kann, insbesondere wenn der IPG 55 erstmalig
eingeschaltet wird.
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Die
AGC wird zu einer mittleren Bereichseinstellung initialisiert. Falls
diese anfängliche
Verstärkung
zu gering ist, muß der Überwachungs-Zeitgeber mehrere
Male umlaufen, bevor Offsets aufzutreten beginnen und das Gleichgewicht
erreicht wird. Der Überwachungs-Zeitgeber
wird bei der Initialisierung des Algorithmus mit einer vorbestimmten
Zeit, beispielsweise 1 Sekunde, geladen. Demgemäß wird die Verstärkung um
eine Stufe je Sekunde inkrementiert, bis Offsets erreicht werden,
es sei denn, die initialisierte Verstärkung ist zu hoch, wobei in
diesem Fall jeder Offset und/oder der Überwachungs-Zeitgeber die Verstärkung bis
zum Erreichen des Gleichgewichts dekrementieren. Die AGC wird bei
jedem Verlassen der Therapieverzögerung
oder Dosisverzögerung
zurückgesetzt
oder neu initialisiert.
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Im
allgemeinen wird die Verstärkung
daher aktualisiert, wenn nach dem Onset ein Offset detektiert wird,
selbst wenn der Aussetzungsmodus gegeben ist, oder die Verstärkung wird
aktualisiert, wenn ein Überwachungs-Zeitablauf
auftritt, falls innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums kein Offset
detektiert wird. Während
der Refraktärperiode
(R) detektierte Offsets initialisieren jedoch, unabhängig davon,
ob der Aussetzungsmodus gegeben ist, keine Verstärkungsaktualisierung. Weil
bei der Dosisverzögerung oder
der Therapieverzögerung
weiterhin nicht einmal nach Offsets gesucht wird, wird die AGC während dieses
Zeitraums nicht aktualisiert. Typischerweise wird die Verstärkung nach
dem Initialisieren unter Verwendung des Überwachungs-Zeitgebers inkrementiert,
bis gültige
Offsets detektiert werden können.
Danach steuert die AGC typischerweise die Verstärkung durch Umschalten zwischen
Inkrementen und Dekrementen, um die Verstärkung auf einem bestimmten
Niveau, d.h. dem AGC-Schwellwert 528 (14) zu halten, und die Wellenform wird normiert.
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Der
Ablauf der AGC-Steuerung 680 ist in 13g dargestellt.
Die AGC wird nach der Detektion eines Offsets praktisch gleichzeitig
mit der Bestimmung ablaufen gelassen, ob der Algorithmus ausgesetzt
werden sollte oder nicht, wie zuvor mit Bezug auf 13f beschrieben wurde. Dabei erscheint der Block 650 (13f und 13g)
in beiden Flußdiagrammen.
Die AGC wird erst ausgeführt,
wenn die aktuelle gemessene Atmungsperiode (T) die Bedingung erfüllt, daß sie größer ist
als Tmin und kleiner als Tmax (Block 650), d.h., daß ein einigermaßen stabiles
periodisches Signal gemessen wird. Weiterhin wird unabhängig von
den Tmin- und Tmax-Bedingungen eine AGC-Aktualisierung ausgeführt, wenn Tvar
auf unendlich gelegt wird (Block 650), so daß alle Bedingungen
für T zum
Aussetzen und für AGC-Funktionen
deaktiviert werden, wenn Tvar auf unendlich gelegt wird. Falls die
Verstärkung
nicht aktualisiert wird, wird der Sensor weiter abgetastet (Block 610),
und es wird eine Offset- und Onset-Detektion ausgeführt (Blöcke 620 und 700).
Falls diese Bedingungen erfüllt
sind, wird bestimmt, ob sich der Algorithmus in der Refraktärperiode
(R) befindet. Falls sich der Algorithmus in der Refraktärperiode
(R) befindet, wird die Verstärkung
nicht aktualisiert (Block 684). Falls sich der Algorithmus nicht
in der Refraktärperiode
befindet, wird die Verstärkung
auf der Grundlage eines Vergleichs mit einem vorgegebenen AGC-Amplitudenschwellwert
(14) inkrementiert oder dekrementiert (Blöcke 686 und 690). Falls
die Amplitude des Atmungsanstrengungssignals geringer ist als der
AGC-Schwellwert zu irgendeiner Zeit seit der vorhergehenden Aktualisierung,
wird die Verstärkung
beispielsweise bei einem Offset, einem Zeitablauf des Überwachungs-Zeitgebers oder einem
anderen periodischen Ereignis im Atmungszyklus inkrementiert. Falls
die Amplitude des Signals größer ist
als der Schwellwert zu irgendeiner Zeit seit der vorhergehenden
Aktualisierung, wird die Verstärkung
bei einem Offset, einem Zeitablauf des Überwachungs-Zeitgebers oder
einem anderen definierten periodischen Ereignis im Zyklus dekrementiert.
Der Überwachungs-Zeitgeber wird
bei jeder einzelnen AGC-Inkrementierung
oder Dekrementierung zurückgesetzt.
Zu jeder Zeit, zu der keine Offsets in einem speziellen Zeitraum
detektiert werden, wird die Verstärkung jedoch unter Verwendung
des Überwachungs-Zeitgebers,
also einer Zeit, die auf der gewichteten Atmungsperiodensumme beruht,
inkrementiert oder dekrementiert (Block 692).
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Im
allgemeinen wird daher für
ein Signal, das für
einen periodischen physiologischen Parameter, wie die Atmung, charakteristisch
ist und mehrere periodische Zyklen enthält, die Verstärkung aktualisiert, wenn
ein periodisches Ereignis detektiert wird. Die Verstärkung wird
während
eines periodischen Zyklus jedoch nur einmal aktualisiert. Weiterhin
tritt ein Zeitablauf des Überwachungs-Zeitgebers
auf, wenn das periodische Ereignis nicht detektiert wird, und die Verstärkung wird
selbst dann aktualisiert, wenn kein periodisches Ereignis detektiert
wird. Dementsprechend wird die Verstärkung nach der Detektion eines periodischen
Ereignisses oder bei einem Zeitablauf des Überwachungs-Zeitgebers einmal in jedem periodischen
Zyklus angepaßt.
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Es
können
auch andere alternative Verfahren zur AGC-Implementierung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Beispielsweise kann die AGC die Verstärkung anpassen,
nachdem jeder Amplituden-Abtastwert genommen wurde. Der Betrag des
Abtastwerts wird dann digital verarbeitet, um die Verstärkung so
anzupassen, daß die
Verstärker
im mittleren Dynamikbereich arbeiten. Diese Technik hat den Vorteil
schneller Verstärkungsanpassungen
und einer ständigen
Kenntnis der digitalen Signalamplitude. Die AGC liefert jedoch keine
Normierung, und relative Schwellwertmessungen sind daher nicht möglich.
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Im
allgemeinen muß sich
der Algorithmus im folgenden Zustand befinden, damit eine Stimulation auftritt.
Es muß ein
gültiger
Onset detektiert werden, der aus einer bestimmten Anzahl von ΔV-Werten, beispielsweise
zwei ΔV-Werten, oberhalb
des ΔV-Onset-Schwellwerts
besteht. Die Refraktärperiode
(R) muß abgeschlossen
sein, oder der analoge Onset-Schwellwert muß gekreuzt werden, falls sich der
Algorithmus in der weichen Refraktärperiode (SR) befindet. Der
Algorithmus darf sich nicht im Aussetzungsmodus befinden, und er
darf sich nicht in einer Dosisverzögerung oder einer Therapieverzögerung befinden.
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Weiterhin
beendet jedes der folgenden Ereignisse die Stimulation: eine vorbestimmte
Anzahl aufeinanderfolgender ΔV-Werte,
beispielsweise drei aufeinanderfolgende ΔV-Werte, die unterhalb des ΔV-Offset-Schwellwerts
liegen, wobei der erste ΔV-Abtastwert
unterhalb des ΔV-Offset- Schwellwerts liegt,
der den analogen Offset-Schwellwert erfüllt (der Offset muss auch durch
Vergleich mit einem anderen Schwellwertniveau, wie einem Nulldurchgang,
bestätigt
werden), das Erreichen einer maximalen Stimulationszeit, das Initialisieren
einer Therapieverzögerung
durch den Patienten, indem er einen weiteren IPG-Einschaltbefehl
ausgibt, wenn die Behandlung eingeschaltet ist, das Ende der Dosis-Zeitgeberperiode
nach einem Nachtschlaf und ein IPG-AUS-Befehl.
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Weiterhin
arbeitet das implantierbare Stimulationssystem 50 im allgemeinen
folgendermaßen. An
irgendeinem Punkt nach der Implantation des IPGs 55 wird
der Patient einer Beurteilung in einem Schlaflabor unterzogen, wobei
Algorithmusparameter, wie die hier beschriebenen programmierbaren Parameter
(Onset- und Offset-Schwellwerte, Refraktärperioden, Dosiszeiten usw.)
optimiert werden, um die richtige Stimulation für den einzelnen Patienten zu
erreichen. Die Stimulationsparameter (die Amplitude, die Rate und
die Impulsbreite) werden auch angepaßt, um die Muskelstimulation
zu erreichen, die zum Überwinden
von Atmungsbehinderungen erforderlich ist. Nach der Programmierung
durch den Arzt wird dem Patienten eine tragbare Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
ausgehändigt,
die in erster Linie verwendet wird, den IPG jeden Abend bzw. jeden
Morgen ein- bzw. auszuschalten. Die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
kann den Patienten auch mit Anzeigeangaben bezüglich Systeminformationen,
wie Batterielebensdauer-Warnungen, fehlerhafte Stimulierkomponenten
usw., versorgen, und sie kann weiterhin verwendet werden, um andere
diagnostische Tests und Stimulationstests automatisch einzuleiten,
wie nachstehend beschrieben wird. Das implantierte Stimulations system 50 verwendet
dann nach dem Initialisieren der Behandlung die gemessene Atmungsanstrengungs-Wellenform
zum Detektieren kritischer Punkte in der Wellenform, um eine mit
dem Einatmen synchrone Stimulation zum Behandeln von Atmungsstörungen gemäß dem vorstehend
beschriebenen Algorithmus bereitzustellen.
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Das
System 50 kann auch für
Patienten mit einer zentralen Apnoe oder Patienten, deren zentrales
Nervensystem keinen Antrieb zum Atmen liefert, verwendet werden.
Zentrale Apnoen treten häufig
bei Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe bei Erscheinungen,
die als gemischte Apnoen bezeichnet werden, auf. Zum Gewährleisten
einer effektiven Therapie muß der
Patient über
die ersten Atemvorgänge
nach der zentralen Apnoe stimuliert werden, um obstruktive Apnoen
zu verhindern. Patienten mit diesen Zuständen erzeugen eine Atmungsanstrengungs-Wellenform,
die in etwa der in 16b oder 16c dargestellten
entspricht, die mit einer normalen Atmungswellenform (16a) zu vergleichen ist. Wegen der relativen Flachheit
der Wellenform ist die Offset- und Onset-Detektion schwierig und
für das
Bereitstellen einer Stimulation zum Behandeln von Zuständen im
oberen Luftweg fast unverwendbar. Der Detektionsalgorithmus kann
jedoch so angepaßt
werden, daß die
Stimulation asynchron fortgesetzt wird, wenn die Signalamplitude
klein wird. Indem die ΔV-Werte
und die analogen Onset-Schwellwerte
für flache
Sensorsignale empfindlich gemacht werden, kann die Stimulation für einen
solchen Patienten aufrechterhalten werden. Wenngleich keine Offsets
detektiert werden, kann die maximale Stimulationszeit zum Beenden
der Stimulation verwendet werden. Weiterhin tritt eine Stimulation
entweder am Ende der harten Refraktärperiode (HR) oder der Refraktärperiode
(R) auf, d.h. sie wird dort eingeschaltet. Die gewichtete Atmungsperiodensumme
(TWS) wird durch die wiederholte Stimulation, die auf der Grundlage
der maximalen Stimulationszeit auftritt, in etwa beibehalten, und
die asynchrone Stimulation wird fortgesetzt, bis die periodische
Atmung des Patienten zurückkehrt.
Weiterhin kann die maximale Stimulationszeit angepaßt werden,
um eine übermäßige Stimulation
zu vermeiden.
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Eine
zentrale Schlafapnoe ist in 16c dargestellt.
Die zentrale Schlafapnoe 802 kann beispielsweise über einen
Zeitraum von 5 Sekunden bis 30 Sekunden auftreten. Wie in 16d dargestellt ist, ist die Stimulation während des
ersten und des zweiten Atmungszyklus vor dem Auftreten der zentralen
Apnoe mit dem Einatmen synchronisiert. Die Stimulation gemäß der vorliegenden
Erfindung geschieht dann für
die maximale Stimulationszeit 804, weil ein Offset während der
zentralen Apnoe nicht detektiert wird. Der Offset ist dann darauf
zurückzuführen, daß die maximale
Stimulationszeit erreicht wurde. Die Refraktärperiode tritt dann nach der
maximalen Stimulationszeit auf, wobei während dieser Zeit keine Stimulation
erlaubt ist. Diese spezielle Refraktärperiode 806 ist durch
den Zeitraum zwischen den zwei maximalen Stimulationszeiten während der
zentralen Schlafapnoe dargestellt. Während dieser Zeit, also der
zentralen Schlafapnoe, arbeitet die AGC durch den Überwachungs-Zeitgeber
und/oder die maximalen Stimulationszeit-Offsets, die die Verstärkung aktualisieren,
wenn über
einen bestimmten Zeitraum keine Einatmungs-Offsets detektiert werden.
Diese Arbeitsweise der AGC erhöht
die Signalamplitude und ermöglicht
es dem Algorithmus, einen Onset unter Verwendung eines Atmungssignals mit
einer kleineren Amplitude zu detektieren. Sobald ein erster Onset
(oder Offset) detektiert wurde, kann die Stimulation im Gegensatz
zur Stimulation auf der Grundlage der maximalen Stimulationsperiode
und der Refraktärperiode
synchron mit dem Einatmen fortgesetzt werden. Diese Fähigkeit,
die Verstärkung zu
erhöhen,
um Offsets oder Onsets eines kleineren Atmungssignals zu detektieren,
ist wichtig, weil die ersten Atmungsvorgänge 800 aus 16c nach einer zentralen Apnoe typischerweise
flach sind (geringe Anstrengung), und der Algorithmus kompensiert daher
die geringe Anstrengung durch Erhöhen der Verstärkung eines
Signals unter Verwendung des Überwachungs-Zeitgebers.
Die Erhöhung
der Verstärkung 810 während der
zentralen Apnoe ist in 16e dargestellt.
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Die
Stimulationssteuerung unter Verwendung des vorstehend beschriebenen
Detektionsalgorithmus, die mit der Atmungsanstrengungs-Wellenform
synchronisiert ist, ermöglicht
das Anlegen eines vorprogrammierten Impulszugs mit einer vorprogrammierten
Spannung, einem vorprogrammierten Strom und einer vorprogrammierten
Leistung an die Elektrode 65 (5), wie
in 17a dargestellt ist. Dieser
Impulszug, der auch als Impulsstoß bezeichnet wird, stimuliert
einen Nerv bzw. einen Muskel, wie einen Muskel im oberen Luftweg,
im Zwerchfell oder beliebige andere Muskeln, die zur Verwendung
bei der Behandlung geeignet sind.
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In 17b sind Eigenschaften eines typischen Impulszugs
dargestellt, der nach der Onset-Detektion eingeleitet wird, wie
vorstehend beschrieben wurde. Der Impulszug beginnt wie dargestellt
nach dem Onset bei einer Amplitude von etwa 75 % des programmierten
Werts. Die Amplitude wird dann rampenförmig auf 100 % des programmierten Werts
erhöht.
Diese Rampenfunktion trägt
während der
Nervenstimulation zusätzlich
zur Annehmlichkeit bei. Der Impulszug kann jedoch alternativ bei
jedem beliebigen Prozentsatz des programmierten Werts, beispielsweise
bei 100 %, 110 %, 150 % ausgelöst werden.
Der Impulszug beendet die Erklärung
eines Offsets, wenn die maximale Stimulationszeit erreicht wurde
oder der IPG-AUS-Befehl eingegeben wurde, wie vorstehend beschrieben
wurde.
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In 17c sind die Eigenschaften der einzelnen Impulse
innerhalb des Impulszugs dargestellt. Die Amplitude, die Rate, bei
der die Impulse abgegeben werden, und die Breite der einzelnen Impulse
beeinflussen alle die Stimulation des Muskels. Durch Minimieren
der programmierbaren Amplitude, der Impulsbreite und der Stimulationsrate
wird die Langlebigkeit des Systems erhöht. Wie ein Fachmann erkennen
wird, gibt es verschiedene Arten des Bereitstellens des Impulszugs
oder eines einzigen Impulses, und die vorliegende Erfindung ist
auf keine bestimmte Art des Erzeugens solcher Impulse beschränkt. Jede
geeignete Schaltungskonfiguration zum Bereitstellen solcher Impulse
kann verwendet werden, wie beispielsweise jene, die bei den ITREL-Plattformen
verfügbar
sind.
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In 18 ist das System 50 aus 5 dargestellt,
das den IPG 55, der ein auf einem Prozessor beruhender
IPG ist, wie in 12b dargestellt ist, den Sensor 60 und
den Leiter bzw. die Elektrode 65 aufweist. Der bereits
zuvor beschriebene Mikroprozessor 410 weist intern einen
ADC 414 auf. Der IPG weist auch die anderen zuvor erörterten
Komponenten unter Einschluß der
Sensorvorspannungseinrichtung 402, des Tiefpaßfilters 404 und
des AGC-Verstärkers 406 auf.
Im IPG 55 sind weiterhin mit einer Antenne 442 gekoppelte
Telemetriekomponenten 440, eine Stimulationsausgabeschaltung 434 und
ein Digital-Analog-Wandler
(DAC) 432 enthalten, die verwendet werden, um die richtige
Stimulationsausgabeamplitude für
das System zu erzeugen. Der Mikroprozessor 410 steuert
zusätzlich
zum Steuern der Stimulation auch die Sensorvorspannungseinrichtung 402,
den AGC-Verstärker 406 und
diagnostische Selbsttestfunktionen, wie nachstehend beschrieben
wird.
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Mit
Bezug auf das System aus 18 wird eine
Energiespartechnik beschrieben, die nicht nur auf dieses spezielle
System, sondern auch auf andere implantierbare Therapiesysteme,
wie beispielsweise Arzneimittel-Verabreichungssysteme, andere Stimulationssysteme
und alle anderen Systeme, die von einer solchen Energiespartechnik
profitieren könnten,
anwendbar ist. Der auf einem Prozessor beruhende IPG 55 geht
infolge verschiedener Ereignisse in einen Ausschaltzustand, in dem
keine Behandlungsperiode auftritt, über. Beispielsweise wird in
den Ausschaltzustand im System 50 übergegangen, wenn die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
verwendet wird, um einen IPG-AUS-Befehl
durch Telemetrie unter Verwendung der Telemetrieschaltung und der
Antenne 442 zu senden. Weiterhin kann die Behandlungsperiode
infolge eines Zeitablaufs des Dosiszeitgebers am Ende einer Dosisperiode, beispielsweise
am Morgen nach einer nächtlichen Behandlungsperiode,
enden, oder die Behandlungsperiode kann infolge eines anderen Ereignisses
enden. In diesen Fällen
durchläuft
der Mikroprozessor 410 eine Herunterfahrsequenz und geht
in einen Ausschalt- oder "Schlaf"-Modus über, während dessen
er nicht funktionieren muß.
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Die
Herunterfahrsequenz beinhaltet das Ausschalten der Leistung bei
allen nicht wesentlichen Schaltungen des Systems 50. Diese
während des
Schlafmodus nicht wesentlichen Schaltungen sind der Verstärker 406,
die Sensorvorspannungseinrichtung 402, der ADC 414,
der DAC 432 und die Stimulationsausgabeschaltungen 434.
Bei dem auf einem Mikroprozessor beruhenden System kann der Mikroprozessor
auch in den Schlafmodus oder den Unterbrechungsmodus übergehen,
in dem sehr wenig Strom verbraucht wird, der Mikroprozessor wacht jedoch
auf, wenn eine Interrupt-Leitung
umgeschaltet wird. Der Telemetrieblock 440 bleibt eingeschaltet, um
auf eine Telemetriekommunikation, beispielsweise von der Programmiereinrichtung 70 für den Patienten,
zu achten, und er weckt den Mikroprozessor 410 dann auf,
wenn die externe Kommunikation, also ein Telemetriebefehl, empfangen
wird. Während
des Betriebs des Schlafmodus wird Energie gespart.
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Dieser
Schlafmodus kann auch verwendet werden, wenn der IPG eine Verarbeitungsschaltung aufweist,
die nicht auf einem Mikroprozessor beruht. Beispielsweise könnten die
Logikschaltungen heruntergefahren werden, oder ihr Leistungsverbrauch könnte heruntergefahren
werden. Weiterhin könnten andere
Verfahren als die Telemetrie zum Aufwecken des Prozessors verwendet
werden. Beispielsweise könnten
ein vom Patienten gehaltener Magnet und eine sich im IPG befindende
Reed-Schalter-Auslöseeinrichtung
verwendet werden, oder es könnte
ein Hintergrund-Zeitgeber im IPG verwendet werden, um den IPG zu
einer bestimmten Zeit automatisch einzuschalten. Wie vorstehend
angegeben wurde, könnte dieser
Schlafmodus weiterhin bei anderen implantierbaren Therapiesystemen
verwendet werden. Beispielsweise könnte ein Lidschlag-Stimulationssystem nachts,
wenn wesentliche Schaltungen nicht verwendet werden, in einen Schlafmodus übergehen,
oder ein Arzneimittel-Abgabesystem könnte den Schlafmodus verwenden,
wenn es einen Zeitraum gibt, in dem die wesentlichen Bestandteile
nicht erforderlich sind.
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Die
Programmiereinrichtung 70 für den Patienten aus 8 und
die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt aus 7 kommunizieren über Telemetrie
mit dem IPG 55. Die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt
ermöglicht
das Anpassen der programmierbaren Parameter des Systems durch den
Arzt, so dass sie an die Bedürfnisse
des Patienten angepaßt
werden können.
Diese Programmiervorrichtungen sind Fachleuten bekannt. Beispiele
solcher Vorrichtungen sind in US-A-4 236 524 von Powell u.a., US-A-4
250 884 von Hartlaub u.a., US-A-4 305 397 von Weisbrod u.a., US-A-4
323 074 von Nelms, US-A-4 432 360 von Mumford u.a. und in U.S. Statutory
Invention Registration No. H1347 von Greeninger u.a. beschrieben.
Beispielsweise können
alle mit Bezug auf den Detektionsalgorithmus erwähnten programmierbaren Parameter
und auch die Stimulationsimpulsamplitude, die Stimulationsimpulsdauer, die
Stimulationsimpulsfrequenz und die Ein-/Abschaltzeiten der Stimulationsrampe
durch die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt eingestellt werden.
Weiterhin kann die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt
verwendet werden, um auf jegliche gespeicherten Daten zuzugreifen
und diese im implantierten System gespeicherten Daten abzurufen.
Beispielsweise könnten
der Name des Patienten, die Codenummer des Krankenhauses oder der
Klinik, das Verschreibungsdatum und das letzte Folgebesuchsdatum
in der Hardware des Systems gespeichert werden. Weiterhin könnten Patienten-Compliance-Daten,
Systemfunktionsweise- und Diagnosetestdaten vom System gesammelt
werden und unter Verwendung der Programmiereinrichtung 80 ausgelesen
werden. Beispielsweise könnten
die Gesamtzeit des Einschaltens der Leistung, die gesamte Stimulationszeit
für den
Patienten, die Anzahl der Leistungszyklen oder Rücksetzzyklen, die durchschnittliche
Batteriespannung und die Fehlerdetektion durch die Programmiereinrichtung 80 für den Arzt
gespeichert und wiederabgerufen werden.
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In 8 ist
die Programmiereinrichtung 70 für den Patienten zur Patientensteuerung
des Systems 50 dargestellt. Das Steuerpult der Programmiereinrichtung 70 weist
Ein- und Ausschalter 71, 75 auf, die es dem Patienten
ermöglichen,
das System ein- oder auszuschalten. Durch Einschalten des Schalters 71 wird
die Behandlungsperiode unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Steuerlogik initialisiert. Die Tasten 73 ermöglichen
es dem Patienten, die Amplitude der Stimulation auf ein angenehmes
Niveau einzustellen, und es könnten
andere Steuerungen hinzugefügt
werden, um es dem Patienten zu ermöglichen, andere Parameter,
wie beispielsweise die Impulsrate, die Impulsbreite und die Verzögerungszeiten,
zu steuern.
-
Der
Einschalter 71 kann auch verwendet werden, um verschiedene
Selbsttestfunktionen einzuleiten sowie eine Dosisverzögerung einzuleiten (Block 604),
falls die Vorrichtung bereits arbeitet. Eine Selbsttestfunktion,
die vom Einschalter eingeleitet wird, ist eine Patientenstimulations-Selbsttestfunktion,
bei der der Stimulator, unmittelbar nachdem der Patient das Stimulationssystem
mit der Programmiereinrichtung 70 für den Patienten für eine Behandlungsperiode,
also vor dem Zu-Bett-Gehen, eingeschaltet hat, automatisch eine
Stimulation für
den Patienten, beispielsweise des Hypoglossus-Nervs, bereitstellt.
Diese Stimulation kann auf der maximalen Stimulationszeit oder einer
anderen vorbestimmten Zeit periode beruhen. Diese einschaltbare Stimulation
gibt dem Patienten die Möglichkeit,
zu bestätigen,
daß das
System richtig stimulieren kann. Die Stimulation bestätigt beispielsweise,
daß der
Nerv bzw. der Muskel eingefangen wurde, daß die Leiteranordnung richtig
ist, daß der
Leiter vom IPG 55 zur Elektrode 65 funktionsfähig ist
und auch, daß die
IPG-Stimulator-Ausgangsschaltungen zum Bereitstellen des Impulses
richtig funktionieren. Falls der Patient zu irgendeiner Zeit während der
Behandlung nicht glaubt, daß das
System 50 richtig arbeitet, könnte er durch Drücken des
Einschalters eine Stimulation zum Prüfen der Vorrichtung bereitstellen.
Weiterhin könnte der
Stimulationsselbsttest beim Ausschalten des IPGs vorgenommen werden.
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Der
Patientenstimulations-Selbsttest ist nicht nur auf die hier beschriebenen
Atmungsbehandlungssysteme anwendbar, sondern er ist ebenso auf alle
Stimulationssysteme anwendbar, die eine Patientenbehandlung bereitstellen.
Ein solcher Selbsttest könnte
beispielsweise mit einem Muskeltherapie- oder -konditionierungssystem,
einem Lidschlagelektroden-Stimulationssystem oder einem anderen neuromuskulären Stimulationssystem
verwendet werden. Hinsichtlich des hier beschriebenen Atmungsstörungs-Behandlungssystems,
das beispielsweise den Hypoglossus-Nerv stimuliert, liefert die
automatisch bereitgestellte Stimulation eine zum Hervorrufen einer
Zungenprotrusion ausreichende Stimulation, die der Patient spürt, wodurch
er bestätigen kann,
daß der
Stimulator eingeschaltet ist und die Stimulation funktioniert.
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Jegliche
vom Stimulator unter Verwendung des Stimulationsselbsttests oder
durch andere hier beschriebene Tests, wie die diagnostischen Selbsttests,
vom Stimulator detektierte Fehler können dem Patienten über die
Programmiereinrichtung 70 für den Patienten mitgeteilt
werden. Weil der Patient weiterhin durch die Einschaltstimulation
die Angemessenheit der Stimulation geprüft hat, kann der Patient die
Amplitude der Stimulation beispielsweise durch Tasten 73 innerhalb
bestimmter vom Arzt festgelegter Schwellen anpassen. Dieses Anpassen
ermöglicht
es dem Patienten, die Stimulationsamplitude zu erhöhen, falls
das Einfangen des Nervs nicht auftritt, oder die Amplitude der Stimulation
zu verringern, falls ein angemessenes Einfangen auftritt, um die
Batterielebensdauer zu erhöhen.
Diese vom Patienten vorgenommenen Anpassungen können für beliebige andere vom Arzt
programmierbare Parameter verwendet werden, die der Arzt vom Patienten
steuerbar machen möchte.
Dies sind beispielsweise die Stimulationsrate, die Impulsbreite,
Therapieverzögerungsperioden
usw. Falls das System weiterhin nicht richtig funktioniert, kann
dem Arzt ein Besuch abgestattet werden, um das System zu beurteilen,
beispielsweise durch Zugreifen auf im System gespeicherte Testdaten
oder Fehlerdaten.
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Der
Einschalter 71 kann auch verwendet werden, um einen internen
diagnostischen Selbsttest zum Testen des Systems einzuleiten, um
zu bestimmen, ob die Komponenten und die Schaltungsfunktionen zusammen
mit dem Detektionsalgorithmus richtig arbeiten. Dieser diagnostische
Selbsttest kann jedoch auch immer dann ausgeführt werden, wenn das System
nicht mit dem Patienten interaktiv ist. Beispielsweise könnte ein
diagnostischer Selbsttest des mit Bezug auf 18 beschriebenen
Systems während
einer Dosisverzögerung,
eines Schlafmodus, einer Therapieverzögerung, eines IPG-Abschaltens
oder einer beliebigen Zeit während des
Tags, wenn der Patient wach ist, ausgeführt werden. Während des
diagnostischen Selbsttests können
Komponenten und Funktionen des Systems getestet werden, und es können beispielsweise
mit Bezug auf das System aus 18 der
Verstärker 406,
das Filter 404 und alle restlichen Komponenten getestet
werden, wie nachstehend beschrieben wird. Typischerweise wird dieses
Testen unter Verwendung der Programmiereinrichtung 80 für den Arzt
in der Arztpraxis ausgeführt.
Weil diese Behandlung jedoch während
der Schlafperiode des Tags eines Patienten ausgeführt wird,
ist möglicherweise
nicht bekannt, ob das System richtig funktioniert, weil der Patient
schläft,
wenn es arbeitet. Daher ist ein diagnostischer Selbsttest während eines
Zeitraums, in dem das System nicht mit dem Patienten wechselwirkt,
also eine Stimulation oder ein Messen ausführt, oder mit anderen Worten,
wenn der Patient nicht von der Behandlung abhängt, vorteilhaft. Wenn beispielsweise
eine Fehlerangabe zur Programmiereinrichtung 70 für den Patienten
gesendet wird, wenn Fehler detektiert werden, hat der Patient eine
gewisse Garantie, daß das
System richtig funktioniert.
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Die
in 19 dargestellte Strategie zum diagnostischen Selbsttest
ist auf viele verschiedene Therapiesysteme anwendbar. Wie dort dargestellt
ist, weist ein typisches Therapiesystem 900 beispielsweise
eine Therapievorrichtung 901, d.h. einen IPG 55,
mit einer Eingangsschaltung 908 zum Empfangen einer Eingabe
in der Art eines gemessenen Signals 904 eines Patienten 10 auf.
Die Vorrichtung 901 weist weiterhin einen Mikroprozessor
oder eine andere Logikschaltung 912 zum Verarbeiten des
gemessenen Signals und zum Erzeugen einer Ausgabe 906 durch
eine Ausgabeschaltung 910 auf. Weiterhin kann die Vorrichtung
eine Telemetrie schaltung 914 zum Senden von Informationen
zu einer externen Quelle und zum Empfangen von Informationen von einer
externen Quelle aufweisen.
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Die
allgemeine diagnostische Teststrategie für ein solches allgemein beschriebenes
Therapiesystem beinhaltet das Anwenden der erzeugten Ausgabe 906 von
der Ausgabeschaltung 910 auf den Patienten 10.
Das Ergebnis der Therapie infolge der erzeugten Ausgabe 906 wird
von der Eingabeschaltung 908 gemessen, um die Arbeitsweise
des Systems zu überprüfen. Beispielsweise
könnte
eine Stimulationsausgabe, also ein Herzschritt (engl.: cardiac pace),
auf den Patienten angewendet werden, und die Eingabeschaltung könnte messen,
ob der Herzschritt im Patienten zu einer physiologischen Reaktion
geführt
hat. Weiterhin könnte
die Stimulationsausgabe beispielsweise ein Impulszug für den Genioglossus-Muskel
zum Behandeln einer Schlafapnoe sein. Die Eingabeschaltung führt dann
das für
die Atmungsanstrengung charakteristische gemessene Signal dem Mikroprozessor
zu, um zu bestätigen,
daß mit
der Stimulation des Genioglossus-Muskels eine richtige Atmungsreaktion,
also ein offener Luftweg und eine richtige Atmungstätigkeit,
erreicht wurde. Falls keine richtige Reaktion angegeben wird, kann das
System weiter getestet werden. Eine intern abgeschwächte Rückkopplungsausgabe 916 (die
als eine Linie dargestellt ist, die dicker ist als die Linien der normalen
Systemkonfiguration) vom Ausgang zum Eingang kann verwendet werden,
um zu bestimmen, ob die Eingabeschaltung oder die Ausgabeschaltung richtig
arbeitet. Diese allgemeine Teststrategie detektiert Fehler innerhalb
und außerhalb
der Vorrichtung 601. Beispielsweise könnte ein unterbrochener Stimulations-
oder Meßleiter
oder eine fehlerhafte Ausgabeschaltung detektiert werden.
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In
den 20a–d sind verschiedene Blockdiagramme
anderer spezifischerer interner diagnostischer Selbsttests zum Testen
verschiedener Bestandteile des in 18 dargestellten
Systems dargestellt. In 20a sind
die Blöcke
aus 18 dargestellt, die an einem
Selbsttest eines vorgeschalteten Verstärkers beteiligt sind. Der DAC 432 sendet eine
Spannung oder einen Spannungsimpuls zum Eingang des Filters 404,
des Verstärkers 406 oder des
ADCs 414. Der Mikroprozessor 410 überprüft dann
die richtige Reaktion. Der DAC 432 wird durch seine Teilnahme
in diesen Schleifen auch überprüft.
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In 20b sind die Blöcke dargestellt, die an einem
Selbsttest einer Sensorvorspannungseinrichtung beteiligt sind. Ein
Vorspannungssignal von der Sensorvorspannungseinrichtung 402 wird
zum ADC 414 geleitet und gemessen und vom Mikroprozessor 410 mit
festgelegten Referenzen verglichen. Ein Sensorsignal vom Sensor 60,
beispielsweise eine von der Sensorvorspannungseinrichtung herrührende statische
Gleichspannung, kann auch zum ADC 414 geleitet, gemessen
und vom Mikroprozessor 410 zur Überprüfung mit festgelegten Referenzen
verglichen werden.
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In 20c sind die Blöcke dargestellt, die an einem
Selbsttest der Stimulationsausgabe beteiligt sind. Die Stimulationsausgabe 434,
deren Amplitude vom DAC 432 gesteuert wird, wird dem ADC 414 zugeführt und
vom Mikroprozessor 410 überprüft. Die Ausgabe
kann rampenförmig
bis zum maximalen Stimulationsimpuls vergrößert werden und dann für eine Eingabe
in den ADC 414 zur Messung abgeschwächt werden.
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In 20d sind die an einem Telemetrie-Selbsttest beteiligten
Blöcke
dargestellt. Die Telemetrieschaltung 440 kann auf vielerlei
Arten getestet werden. Erstens werden bekannte Spannungsimpulse
durch den DAC 432 an die Telemetrieschaltung 440 angelegt,
um die Schaltung anzusteuern, also einen empfangenen Ping-Impuls
zu simulieren, und der Telemetrieempfang wird vom Mikroprozessor 410 überprüft, und
es wird eine demodulierte Spannung am ADC 414 gemessen.
Ebenso könnte
der Mikroprozessor 410 eine Telemetrie-Aufwärtsverbindung einleiten,
also einen Ping-Impuls auf die Antenne geben, und der ADC 414 würde dann
das Signal auf der Antenne 442 überprüfen. Zweitens kann eine Telemetrie-Aufwärtsverbindung
mit dem Mikroprozessor 410 eingeleitet werden, also ein
Ping-Impuls auf die Antenne gegeben werden, und es kann dann sofort der
Telemetriedemodulator der Schaltung 440 aktiviert werden,
um das Schwingen (engl.: ringing) der Antenne 442 unter
Prüfung
der vom Mikroprozessor 410 ausgeführten Detektion zu detektieren.
Bei diesem zweiten Test würde
der ADC 414 oder der DAC 432 nicht verwendet werden.
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Es
könnten
weitere Tests ausgeführt
werden, um andere Bestandteile und Funktionen zu überprüfen. Beispielsweise
könnte
der AGC durch Einschalten eines bekannten Signals kalibriert werden,
könnte
die analoge Offset- und Onset-Detektion
durch ein vom DAC erzeugtes Signal überprüft werden und könnten Leiter-
und Batteriemessungen vorgenommen werden. Weiterhin können Ergebnisse
diagnostischer Selbsttests gespeichert und übertragen werden, um eine schnelle
Fehleridentifikation bei einer Programmiereinrichtung für den Patienten
oder einer Programmiereinrichtung für den Arzt zu ermöglichen.