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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft generell das Gebiet der Molekularbiologie. Bestimmte
Ausführungsformen
beinhalten Materialien und Methoden, die zur Biosynthese von Biopolymeren,
nämlich
von Polyhydroxyfettsäure-Polymeren,
geeignet sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Produktion intrazellulärer
Polyester, die zur Klasse von Polymeren gehören, die als Polyhydroxyalkanoate
(Polyhydroxyfettsäuren)
bekannt sind, ist bei vielen verschiedenen prokaryotischen Organismen
beobachtet worden (Anderson, A.J. und Dawes, E.A. (1990), Microbiol.
Rev. 54: 450–472,
Steinbüchel,
A. und Valentin, H.E. (1995), FEMS Microbiol. Rev. Lett. 128: 219–228). Die
Monomere, die die Polyester ausmachen, liegen im Längenbereich
von C4 (3-Hydroxybutyrat) bis C12 (3-Hydroxydodecanoat) (Lageveen,
R.G. el al. (1988), Appl. Env. Microbiol. 54: 2924–2932).
Diese Polyester haben beträchtliches
Interesse hervorgerufen, da sie biologisch abbaubar sind. Potenzielle
technische Anmeldungen gibt es in der Industrie und in der Landwirtschaft
sowie bezüglich
medizinischer Vorrichtungen und Verfahren (Hocking, P.J. und Marchessault,
R.H. (1994), Biopolyesters, in: G.J.L. Griffin (Hrsg.) Chemistry
and technology of biological degradable polymers, Chapman & Hall, London,
S. 48–96,
Müller,
H.M. und Seebach, D. (1993), Angew. Chem. 105:483–509). Außerdem ist
diese Klasse von Polyestern als eine potenzielle Alternative zu
herkömmlichen,
petrochemisch gewonnenen Kunststoffen attraktiv.
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Polyhydroxyfettsäuren sind
im Großen
und Ganzen durch die Monomere, die ihr Rückgrat ausmachen, gekennzeichnet.
Polymere, die aus C4-C5-Einheiten aufgebaut sind, werden als kurzkettige
(short chain length, scl) Polyhydroxyfettsäuren klassifiziert. Polymere,
die Monomere aus C6-Einheiten und darüber enthalten, werden als Polyhydroxyfettsäuren mittlerer
Kettenfänge
(medium chain length, mcl) klassifiziert. Die Primärstruktur
des Polymers beeinflusst die physikalischen Eigenschaften des Polyesters.
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Die
zur Bildung von Polyhydroxyfettsäuren
führenden
Metabolismuswege sind nicht für
alle Organismen aufgeklärt
worden. Der am besten untersuchte Biosyntheseweg einer Polyhydroxyfettsäure ist
der von Alcaligenes (Peoples, O.P. et al. (1989), J. Biol. Chem.
264:15298–15303,
Valentin, H.E. et al. (1995), Eur. J. Biochem. 227:43–60). Dieser
Organismus ist fähig,
entweder ein C4-Homopolymer (Polyhydroxybutyrat, PHB) oder ein C4-C5-Copolymer (PHB-PHV,
Polyhydroxybutyrat-Polyhydroxyvalerat) (Koyama, N. und Doi, Y. (1995),
Biotechnol. Lett. 17:281–284)
zu bilden. Somit wird A. eutrophus als ein scl-Polyhydroxyfettsäure-Organismus klassifiziert. Ähnlich erzeugen
Pseudomonas-Spezies ein Polymer, das aus Monomeren zusammengesetzt
ist, deren Länge
von C6 bis C12 reicht (Timm, A. und Steinbüchel, A. (1990), Appl. Environ.
Microbiol. 56: 3360, Lageveen, R.G. et al. (1988), Appl. Env. Microbiol.
54: 2924–2932),
und sie werden als mcl-Polyhydroxyfettsäure-Organismen klassifiziert.
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Die
Polymerisation der Hydroxyacyl-CoA-Substrate erfolgt durch Polyhydroxyfettsäure-Synthasen. Die Substratspezifität dieser
Enzymklasse variiert über
das Spektrum der Polyhydroxyfettsäure-erzeugenden Organismen.
Diese Variation der Substratspezifität von Polyhydroxyfettsäure-Synthetasen
wird durch indirekte Hinweise gestützt, die in Untersuchungen
zur heterologen Expression erhalten wurden (Lee, E.Y. et al. (1995), Appl.
Microbiol. Biotechnol. 42: 901–909,
Timm, A. el al. (1990), Appl. Microbiol. Biotechnol. 33: 296–301). Somit
wird die Struktur des Rückgrats
des Polymers stark durch die Polyhydroxyfettsäure-Synthase, die für seine Bildung verantwortlich
ist, beeinflusst.
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Fluoreszierende
Pseudomonaden, die zur rRNA-Homologiegruppe I gehören, können große Mengen an
Polyhydroxyfettsäuren
(PHA), die aus verschiedenen gesättigten
und ungesättigten
Hydroxyfettsäuren
mit Längen
der Kohlenstoffkette im Bereich von 6 bis 14 Kohlenstoffatomen zusammengesetzt
sind, synthetisieren und akkumulieren (Steinbüchel, A. und Valentin. H.E.
(1992), FEMS Microbiol Rev. 103: 217). Die aus diesen Bakterien
isolierte Polyhydroxyfettsäure
enthält
auch Bestandteile mit funktionellen Gruppen wie verzweigten, halogenierten
und aromatischen Seitenketten oder Nitril-Seitenketten (Steinbüchel und
Valentin (1995), FEMS Microbiol. Lett. 128: 219–228). Die Zusammensetzung
der Polyhydroxyfettsäure
hängt vom
System der Polyhydroxyfettsäure-Polymerase,
der Kohlenstoffquelle und den Stoffwechselwegen ab (Anderson, A.J.
und Dawes, E.A. (1990), Microbiol. Rev. 54: 450–472, Eggink et al. (1992),
FEMS Microbiol. Rev. 105: 759, Huisman, A.M. et al. (1989), Appl.
Microbiol. Biotechnol. 55: 1949–1954,
Lenz, O. et al. (1992), J. Bacteriol. 176:4385–4393, Steinbüchel, A.
und Valentin, H.E. (1995), FEMS Microbiol. Lett. 128: 219–228). In
P. putida kommen wenigstens drei verschiedene Stoffwechselwege zur
Synthese von 3-Hydroxyacyl-CoA-Thioestern vor,
die die Substrate der Polyhydroxyfettsäure-Synthase sind (Huijberts, G.N.M.
et al. (1994), J. Bacteriol. 176: 1661–1666): (i) Die β-Oxidation
ist der Hauptweg, wenn Fettsäuren
als Kohlenstoffquellen verwendet werden; (ii) Die De-novo-Fettsäurebiosynthese
ist der Hauptweg bei einem Wachstum auf Kohlenstoffquellen, die zu
Acetyl-CoA metabolisiert werden, wie Gluconat, Acetat oder Ethanol;
und (iii) eine Kettenverlängerungsreaktion,
bei der Acyl-CoA mit Acetyl-CoA zu dem um zwei Kohlenstoffe verlängerten β-Keto-Produkt
kondensiert wird, das dann zu 3-Hydroxyacyl-CoA reduziert wird.
Dieser letztere Weg ist in die Polyhydroxyfettsäure-Synthese beim Wachstum
auf Hexanoat involviert.
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Das
Strukturgen der Polyhydroxyfettsäure-Synthase
aus Alcaligenes eutrophus (phaCAe) ist in
verschiedenen Labors kloniert und auf molekularer Ebene charakterisiert
worden (bezüglich
einer Übersichtsarbeit
siehe Steinbüchel,
A. und Schlegel. H.G. (1991), Mol. Microbiol. 5: 535–542; GenBank
Accession number J05003). Es wurde gezeigt, dass phaCAe in
Kombination mit anderen Genen die Fähigkeit zur Synthese von Poly(3-hydroxybuttersäure) nicht
nur vielen Bakterien verlieh, die diese Polyester nicht synthetisieren,
wie z.B. Escherichia coli (Steinbüchel, A. und Schlegel, H.G.
(1991), Mol. Microbiol. 5: 535–542),
sondern auch Saccharomyces cerevisiae (Leaf, T.A. et al. (1996),
Microbiology 142: 1169–1180),
Pflanzen wie Arabidopsis thaliana (Poirier, Y. el al. (1992), Science
256: 520–523.)
und Gossypium hirsutum (John, M.E. und Keller, G. (1996), Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 93: 12768–12773)
und sogar Zellen des Insekts Spodoptera frugiperda (Williams, M.D.
et al. (1996), Appl. Environ. Microbiol. 62: 2540–2546).
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Die
Entwicklung biologischer Systeme, die Poly(4-hydroxybuttersäure), Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure) und
andere Polyestermaterialien synthetisieren, wäre sehr nützlich. Biologische Systeme
stellen das Potenzial zur Erzeugung signifikanter Mengen wichtiger
Materialien bereit, während gleichzeitig
kostengünstige
Ausgangsmaterialien eingesetzt werden und die Bildung gefährlicher
Nebenprodukte minimiert wird.
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Es
besteht ein Bedarf an neuartigen Biosynthesewegen für Polymere
von potenziellem kommerziellem Interesse, die nicht von Ausgangsmaterialien
auf Petroleumbasis abhängig
sind. Biologische Verfahren stellen eine attraktive Alternative
zu chemischen Verfahren dar, die potenziell schädliche Nebenprodukte erzeugen und
gleichzeitig nicht-erneuerbare Ressourcen verbrauchen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Diese
Erfindung betrifft Materialien und Methoden zur Herstellung von
Polyestermaterialien. Genauer gesagt betrifft die Erfindung Materialien
und Methoden zur Herstellung von Polyestermaterialien, vorzugsweise von
Poly(4-hydroxybuttersäure),
Poly(3-hydroxybuttersäure) und
Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure). Die
Erfindung stellt Nucleinsäureabschnitte,
die für
ein rekombinantes Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein und ein
rekombinantes Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codieren, oder ein Acyl-CoA-Synthetase-Protein,
rekombinante Vektoren, Zellen, die die Nucleinsäureabschnitte enthalten sowie
Verfahren zur Herstellung von Polyestermaterialien bereit.
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Der
Umfang der vorliegenden Erfindung wird anhand der unten bereit gestellten
detaillierten Beschreibungen klarer werden. Es sollte jedoch klar
sein, dass die folgende detaillierte Beschreibung und die Beispiele, die
zwar bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung angeben, nur zum Zwecke der Veranschaulichung
gebracht werden, da verschiedene Veränderungen und Modifikationen
im Rahmen des Geistes und Umfangs der vorliegenden Erfindung für Fachleute
mit dem üblichen
Wissen auf diesem Gebiet aufgrund der detaillierten Beschreibung
offensichtlich sein werden.
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Definitionen
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Die
folgenden Definitionen werden bereit gestellt, um Fachleuten auf
diesem Gebiet das Verständnis der
detaillierten Beschreibung der vorliegenden Erfindung zu erleichtern.
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Ein „Acyl-CoA-Synthetase=" oder „Thiokinase"-Protein katalysiert
die Bildung einer Thioesterbindung zwischen der Carboxygruppe einer
Fettsäure
und der Sulfhydrylgruppe von CoA.
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Ein „Acylkinase"-Protein katalysiert
den Transfer einer Phosphatgruppe von ATP auf eine Carboxylatgruppe
gemäß der Reaktion:
wobei
R eine Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe ist.
„CoA" bezieht sich auf Coenzym-A.
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Der
Begriff „Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase" bezieht sich auf
ein Protein, das den Transfer einer Acylgruppe gemäß der folgenden
Reaktion katalysiert:
wobei
R
1 und R
2 Alkyl-
oder Hydroxyalkylgruppen sind. Die Gruppen R
1 und
R
2 können
ferner eine oder mehrere Doppelbindung(en), Dreifachbindung(en)
oder aromatische Gruppe(n) enthalten.
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„Copolyester" bezieht sich auf
ein Polyestermaterial, das aus zwei verschiedenen monomeren Blöcken aufgebaut
ist. Zum Beispiel ist Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure) ein Polyester, der aus
3-Hydroxybuttersäure
und 4-Hydroxybuttersäure
aufgebaut ist. Die relative Zusammensetzung der beiden Monomerblöcke im Copolyester
kann variabel sein. Copolyester werden üblicherweise durch die relativen
prozentualen Anteile der beiden Monomerblöcke charakterisiert. Die prozentuale
Zusammensetzung kann die physikalischen Charakteristika des Copolyesters
beeinflussen.
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„Dimer" bezieht sich auf
Enzyme, die aus zwei Untereinheiten aus Proteinmolekülen bestehen.
Die beiden Untereinheiten können
identische (homodimere) oder verschiedene (heterodimere) Sequenzen
umfassen.
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„Heterolog" bezieht sich auf
Nucleotidabschnitte, die in der Natur normalerweise nicht im gleichen
Organismus vorkommen.
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„Homopolyester" bezieht sich auf
ein Polyestermaterial, das aus nur einem Monomerblock aufgebaut ist.
Zum Beispiel ist Poly(4-hydroxybuttersäure) ein Polyester, der aus
4-Hydroxybuttersäure
aufgebaut ist.
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Ein „4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von Succinatsemialdehyd in 4-Hydroxybutyrat.
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Die
Kombination aus einem „2-Methylcitrat-Dehydratase"-Protein und einem „2-Methylisocitrat-Dehydratase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von 2-Methylcitrat in 2-Methylisocitrat.
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Ein „2-Methylcitrat-Synthase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von Propionyl-CoA und Oxalacetat in 2-Methylcitrat.
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Ein „2-Methylisocitrat-Lyase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von 2-Methylisocitrat in Pyruvat und Succinat.
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Die
Begriffe „Mikrobe", „Mikroorganismus", und „mikrobiell" beziehen sich auf
Algen, Bakterien, Pilze und Protozoen.
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„Monomer" bezieht sich auf
Enzyme, die aus nur einem Proteinmolekül bestehen.
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„Nativ" bezieht sich auf
zwei Nucleinsäureabschnitte,
die natürlicherweise
im gleichen Organismus vorkommen. Zum Beispiel ist ein nativer Promotor
der Promotor, der natürlicherweise
mit einem gegebenen Gen in einem Organismus gefunden wird.
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„Nucleinsäure" bezieht sich auf
Desoxyribonucleinsäure
(DNA) und Ribonucleinsäure
(RNA).
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„Überexpression" bezieht sich auf
die Expression eines Polypeptids oder Proteins, das von einer DNA codiert
wird, die in eine Wirtszelle eingeführt wurde, wobei das genannte
Polypeptid oder Protein entweder normalerweise nicht in der Wirtszelle
vorkommt, oder wobei das genannte Polypeptid oder Protein in der
genannten Wirtszelle in einer höheren
Menge vorkommt, als sie normalerweise vom endogenen Gen exprimiert
wird, das für
das genannte Polypeptid oder Protein codiert.
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Ein „2-Ketoglutarat-Decarboxylase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von 2-Ketoglutarat in Succinatsemialdehyd.
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Ein „Phosphotransacylase"-Protein katalysiert
den Transfer einer phosphorylierten Acylgruppe auf CoA gemäß der Reaktion:
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Die
Ausdrücke „Gene der
Polyhydroxyfettsäurebiosynthese" und „Enzyme
der Polyhydroxyfettsäurebiosynthese" beziehen sich auf
diejenigen Gene oder Enzyme, die zu anabolischen Reaktionen auf
dem Weg der Erzeugung von Polyhydroxyfettsäuren führen.
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Der
Ausdruck „Polyhydroxyalkanoatsynthase" („PHA-Synthase") bezieht sich auf
Enzyme, die Hydroxyacyl-CoAs in Polyhydroxyalkanoate und freies
CoA umwandeln.
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Der
Begriff „Promotor" oder „in Bakterien
funktioneller Promotor" bezieht
sich auf eine Nucleotidsequenz, die gewöhnlich stromaufwärts (5') einer codierenden
Sequenz gefunden wird und die Expression der codierenden Sequenz
steuert, indem sie die Bildung einer Messenger-RNA (mRNA) steuert, indem sie die Erkennungsstelle
für die
RNA-Polymerase und/oder andere Faktoren bereit stellt, die für den Start
der Transkription an der richtigen Stelle erforderlich sind. Die
hier offenbarten Promotoren, und biologisch funktionelle Äquivalente
von ihnen, sind für
das Steuern der Transkription codierender Sequenzen unter ihrer
Steuerung, nach ihrer Einführung
in eine Bakterienzelle, wie es anhand ihrer Fähigkeit zur Erzeugung von mRNA
gezeigt wird, verantwortlich.
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Die
Begriffe „rekombinanter
Vektor" und „Vektor" beziehen sich auf
beliebige Agenzien, wie ein Plasmid, Cosmid, Virus, eine autonom
replizierende Sequenz, einen Phagen oder eine lineare oder ringförmige einzelsträngige oder
doppelsträngige
DNA- oder RNA-Nucleotidsequenz,
die aus einer beliebigen Quelle stammt, fähig zur Integration in das
Genom oder zur autonomen Replikation ist und ein DNA-Molekül umfasst,
bei dem eine oder mehrere DNA-Sequenzen) auf funktionelle Weise
(„operativ") verknüpft wurden.
Derartige rekombinante DNA-Konstrukte oder Vektoren sind zur Einführung einer
5'-regulatorischen
Sequenz oder einer Promotorregion und einer DNA-Sequenz für ein ausgewähltes Genprodukt
in eine Zelle auf eine Weise geeignet, dass die DNA-Sequenz in eine
funktionelle mRNA transkribiert wird, die translatiert und damit
exprimiert wird.
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Ein „Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von Succinyl-CoA in Succinatsemialdehyd.
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Ein „Succinat:Acetyl-CoA-Transferase"-Protein katalysiert
die Umwandlung von Succinat in Succinyl-CoA.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG VERANSCHAULICHENDER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neuartiges Verfahren zur Herstellung
von Polyestermaterialien bereit. Bei einer wichtigen Ausführungsform
ermöglichen
die Coexpression eines rekombinanten Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens
und eines rekombinanten Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Gens
in einer Zelle die Biosynthese von Poly(4-hydroxybuttersäure). Bei einer alternativen
Ausführungsform
führt die
Coexpression eines rekombinanten Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens
und eines rekombinanten Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Gens
in Bakterien zur Biosynthese von Poly(3-hydroxybuttersäure). Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
ermöglicht
die Coexpression eines rekombinanten Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens
und eines rekombinanten Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Gens
in einer Zelle die Biosynthese des Copolyesters Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure). Bei
einer alternativen Ausführungsform
ermöglicht
die Coexpression eines rekombinanten Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens
und eines rekombinanten Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Gens
in einer Zelle die Biosynthese von Poly(4-hydroxybuttersäure).
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt auch die Coexpression eines Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens
und eines Acyl-CoA-Synthetase-Gens in einer Zelle, die zur Biosynthese
von Poly(3-hydroxybuttersäure)
führt.
Somit ermöglicht
die Coexpression eines Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens und eines Acyl-CoA-Synthetase-Gens
in einer Zelle die Biosynthese des Copolyesters Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure). Die
Coexpression eines Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Gens und eines Acyl-CoA-Synthetase-Gens in einer Zelle
ermöglicht
die Biosynthese von Poly(4-hydroxybuttersäure).
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In
einer wichtigen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Nucleinsäureabschnitt bereit, der für ein rekombinantes
Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
codiert und der für
ein rekombinantes Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codiert. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
kann generell ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein,
das zur Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium exforquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
kann jedes beliebige Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
sein, das zur Herstellung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die 4-Hydroxybutyrat:Acetyl-CoA-Transferase aus Clostridium
aminobutyricum, die Propionat:Acyl-CoA-Transferase aus Clostridium
propionicum und die Succinat:Acyl-CoA-Transferase aus Clostridium kluyveri.
Vorzugsweise ist das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein,
bevorzugter ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein aus
Clostridium kluyveri und am bevorzugtesten das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein
aus Clostridium kluyveri, das durch das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Strukturgen
von Clostridium kluyveri orfZ codiert wird. Der Nucleinsäureabschnitt
kann Desoxyribonucleinsäuren
(d.h. DNA) oder Ribonucleinsäuren
(d.h. RNA) umfassen. Der Nucleinsäureabschnitt kann ferner einzel-
oder doppelsträngig
sein. Der Nucleinsäureabschnitt
kann ferner eine lineare oder ringförmige Konformation aufweisen.
Der Nucleinsäureabschnitt
kann ferner eine Promotorsequenz umfassen, die in Bakterienzellen
funktionell ist. Der Promotor kann induzierbar oder konstitutiv
sein. Promotoren, die in Bakterienzellen funktionell sind, sind
Fachleuten auf diesem Gebiet generell bekannt, und zu ihnen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, der lac-Promotor,
der bla-Promotor, der PL-Promotor, der Ptrc-Promotor und der T7-Promotor.
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt auch einen Nucleinsäureabschnitt,
der für
ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
codiert, und der für
ein Acyl-CoA-Synthetase-Protein codiert. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
kann generell ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein,
das für
die Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Acyl-CoA-Synthetase-Protein
kann ein beliebiges Acyl-CoA-Synthetase-Protein
sein, das zur Herstellung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Quellen für
Acyl-CoA-Synthetase-Proteine gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Alcaligenes eutrophus, Methanothrix soehngenii und Aspergillus
nidulans. Vorzugsweise ist das Acyl-CoA-Synthetase-Protein ein Thiokinase-Protein
und, bevorzugter, ein 4-Hydroxybutyrat-Thiokinase-Protein. Der Nucleinsäureabschnitt
kann Desoxyribonucleinsäuren
(d.h. DNA) oder Ribonucleinsäuren
(d.h. RNA) umfassen. Der Nucleinsäureabschnitt kann ferner einzel-
oder doppelsträngig
sein. Der Nucleinsäureabschnitt
kann ferner eine lineare oder ringförmige Konformation aufweisen. Der
Nucleinsäureabschnitt
kann ferner eine Promotorsequenz umfassen, die in Bakterienzellen
funktionell ist. Der Promotor kann induzierbar oder konstitutiv
sein. Promotoren, die in Bakterienzellen funktionell sind, sind Fachleuten
auf diesem Gebiet generell bekannt, und zu ihnen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, der lac-Promotor, der bla-Promotor, der PL-Promotor,
der Ptrc-Promotor und der T7-Promotor.
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Die
Erfindung stellt ferner rekombinante Vektoren bereit, die einen
Nucleinsäureabschnitt
aufweisen, wobei der Abschnitt ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein und ein Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codiert. Dieser Vektor kann generell ein beliebiger Vektor sein,
der für
die Zufuhr der Nucleinsäure
in eine Zelle geeignet ist.
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Vektoren
sind Fachleuten auf diesem Gebiet gut bekannt, und zu ihnen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Plasmide, künstliche
Chromosomen, Viren, Bakteriophagen, Cosmide und Phagemide. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
kann der Vektor pKSSE5.3 oder pSKSE5.3 sein, wie hier offenbart wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Erfindung eine Zelle, die einen Nucleinsäureabschnitt
aufweist, der für
ein rekombinantes Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein codiert und
der für
ein rekombinantes Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codiert. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann
generell ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein, das zur Bildung
von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
kann jedes beliebige Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
sein, das zur Herstellung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die 4-Hydroxybutyrat:Acetyl-CoA-Transferase aus Clostridium
aminobutyricum, die Propionat:Acyl-CoA-Transferase aus Clostridium
propionicum und die Succinat:Acyl-CoA-Transferase aus Clostridium kluyveri.
Vorzugsweise ist das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein,
bevorzugter ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein aus
Clostridium kluyveri und am bevorzugtesten das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein
aus Clostridium kluyveri, das durch das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Strukturgen
von Clostridium kluyveri orfZ codiert wird. Die Zelle kann generell
jede beliebige Zelle sein, die für
die Herstellung von Polyestermaterialien geeignet ist. Die Zelle
kann, ohne aber darauf beschränkt
zu sein, eine Pflanzenzelle, eine Säugetierzelle, eine Insektenzelle,
eine Pilzzelle und eine Bakterienzelle sein. Vorzugsweise ist die
Zelle eine Pflanzenzelle. Vorzugsweise ist die Bakterienzelle Escherichia
coli, und bevorzugter ist die Bakterienzelle Escherichia coli vom
Stamm XL1-Blue.
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Wir
beschreiben auch eine Zelle, die einen Nucleinsäureabschnitt aufweist, der
für ein
Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
codiert und der für
ein Acyl-CoA-Synthetase-Protein codiert. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
kann generell ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein,
das zur Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Acyl-CoA-Synthetase-Protein
kann jedes beliebige Acyl-CoA-Synthetase-Protein sein, das zur Herstellung
von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Quellen für
Acyl-CoA-Synthetase-Proteine gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Alcaligenes eutrophus, Methanothrix soehngenii und Aspergillus
nidulans. Vorzugsweise ist das Acyl-CoA-Synthetase-Protein ein Thiokinase-Protein,
und bevorzugter ein 4-Hydroxybutyrat-Thiokinase-Protein. Die Zelle
kann generell jede beliebige Zelle sein, die für die Herstellung von Polyestermaterialien
geeignet ist. Die Zelle kann, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
eine Pflanzenzelle, eine Säugetierzelle,
eine Insektenzelle, eine Pilzzelle und eine Bakterienzelle sein.
Vorzugsweise ist die Zelle eine Pflanzenzelle. Vorzugsweise ist
die Bakterienzelle Escherichia coli, und bevorzugter ist die Bakterienzelle
Escherichia coli vom Stamm XL1-Blue.
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Die
Erfindung offenbart ferner Verfahren zur Herstellung einer transformierte
Zelle, wobei die transformierte Zelle zur Herstellung von Polyestermaterialien
geeignet ist. Zu den Zelltypen gehören, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
eine Pflanzenzelle, eine Säugetierzelle,
eine Insektenzelle, eine Pilzzelle und eine Bakterienzelle. Vorzugsweise
ist die Zelle eine Pflanzenzelle. Alternativ ist die Zelle eine
Bakterienzelle, bevorzugter ist die Bakterienzelle Escherichia coli,
und am bevorzugtesten ist die Bakterienzelle Escherichia coli vom Stamm
XL1-Blue. Verfahren zur Transformation von Pflanzen sind in diesem
Fachgebiet gut bekannt. Zu den Verfahren gehören, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
eine Liposomen-vermittelte Transformation, eine Elektroporation,
eine Behandlung mit Chemikalien, die die Aufnahme von freier DNA
erhöhen,
eine Zufuhr freier DNA über
eine Bombardierung mit Mikropartikeln und eine Transformation mittels
Viren oder Pollen. Mittel zur Transformation von Bakterienzellen
sind in diesem Fachgebiet ebenfalls gut bekannt. Verfahren zur Transformation
von Bakterienzellen sind in diesem Fachgebiet ebenfalls gut bekannt.
Zu den Verfahren gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, eine Elektroporation, eine durch Calciumchlorid vermittelte
Transformation und eine durch Polyethylenglycol vermittelte Transformation.
Die offenbarten Transformationsverfahren umfassen das Auswählen einer
Wirtszelle, das Inkontaktbringen der Wirtszelle mit einem Nucleinsäureabschnitt,
der für
ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
und für
ein Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein codiert,
wobei der Schritt des Inkontaktbringens unter Bedingungen durchgeführt wird,
die für
die Aufnahme des Nucleinsäureabschnitts
durch die Zelle geeignet sind. Die nachfolgende Vermehrung der Zelle
führt zur transformierten
Zelle. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann generell
ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
sein, das zur Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
kann jedes beliebige Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
sein, das zur Herstellung von Polyestermaterialien gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die 4-Hydroxybutyrat:Acetyl-CoA-Transferase aus Clostridium
aminobutyricum, die Propionat:Acetyl-CoA-Transferase aus Clostridium
propionicum und die Succinat:Acetyl-CoA-Transferase aus Clostridium kluyveri.
Vorzugsweise ist das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein,
bevorzugter ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein aus
Clostridium kluyveri und am bevorzugtesten das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein
aus Clostridium kluyveri, das durch das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Strukturgen
von Clostridium kluyveri otfZ codiert wird.
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Die
Erfindung offenbart alternative Verfahren zur Herstellung einer
transformierten Zelle, wobei die transformierte Zelle zur Herstellung
von Polyestermaterialien geeignet ist. Die offenbarten Transformationsverfahren
umfassen das Auswählen
einer Wirtszelle, das Inkontaktbringen der Wirtszelle mit einem
Nucleinsäureabschnitt,
der für
ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
und für
ein Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codiert, wobei der Schritt des Inkontaktbringens unter Bedingungen
durchgeführt
wird, die für
die Aufnahme des Nucleinsäureabschnitts
durch die Zelle geeignet sind. Die nachfolgende Vermehrung der Zelle führt zur
transformierten Zelle. Zu den Zelltypen gehören, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
eine Pflanzenzelle, eine Säugetierzelle,
eine Insektenzelle, eine Pilzzelle und eine Bakterienzelle. Vorzugsweise
ist die Zelle eine Pflanzenzelle. Alternativ ist die Zelle vorzugsweise
eine Bakterienzelle, bevorzugter ist die Bakterienzelle Escherichia
coli, und am bevorzugtesten ist die Bakterienzelle Escherichia coli
vom Stamm XL1-Blue. Verfahren zur Transformation von Pflanzen sind
in diesem Fachgebiet gut bekannt. Zu den Verfahren gehören, ohne jedoch
auf sie beschränkt
zu sein, eine Liposomen-vermittelte Transformation, eine Elektroporation,
eine Behandlung mit Chemikalien, die die Aufnahme von freier DNA
erhöhen,
eine Zufuhr freier DNA über
eine Bombardierung mit Mikropartikeln und eine Transformation mittels
Viren oder Pollen. Verfahren zur Transformation von Bakterienzellen
sind in diesem Fachgebiet ebenfalls gut bekannt. Zu den Verfahren
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, eine Elektroporation, eine durch Calciumchlorid vermittelte
Transformation und eine durch Polyethylenglycol vermittelte Transformation.
Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
kann generell ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein, das zur Bildung
von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Acyl-CoA-Synthetase-Protein
kann jedes beliebige Acyl-CoA-Synthetase-Protein sein, das zur Herstellung
von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Quellen für
Acyl-CoA-Synthetase-Proteine gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Alcaligenes eutrophus, Methanothrix soehngenii und Aspergillus
nidulans. Vorzugsweise ist das Acyl-CoA-Synthetase-Protein ein Thiokinase-Protein,
und bevorzugter ein 4-Hydroxybutyrat-Thiokinase-Protein.
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Die
Erfindung offenbart Verfahren zur Herstellung von Polyestermaterialien.
Die Polyestermaterialien können
jedes beliebige Polyestermaterial sein, das durch die erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird. Die Polyester können
ein Homopolyester oder ein Copolyester sein. Vorzugsweise ist der
Homopolyester Poly(4-hydroxybuttersäure) oder Poly(3-hydroxybuttersäure). Der
Copolyester ist vorzugsweise Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure). Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: a) Gewinnen einer
Zelle, die einen Nucleinsäureabschnitt
enthält,
wobei der Nucleinsäureabschnitt
ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
und ein Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
codiert, b) Etablieren einer Kultur der Zelle, c) Kultivieren der
Zelle unter Bedingungen, die für
die Bildung eines Polyesters geeignet sind, und d) Isolieren des
Polyesters aus der Zelle. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann generell
ein beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
sein, das zur Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
kann jedes beliebige Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
sein, das zur Herstellung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Quellen für
Acyl-CoA-Synthetase-Proteine gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Alcaligenes eutrophus, Methanothrix soehngenii und Aspergillus
nidulans. Vorzugsweise ist das Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase-Protein
ein 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein, bevorzugter ein
4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein aus Clostridium kluyveri
und am bevorzugtesten das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Protein
aus Clostridium kluyveri, das durch das 4-Hydroxybutyrat:Acyl-CoA-Transferase-Strukturgen
von Clostridium kluyveri orfZ codiert wird. Die Kultur kann Glucose
oder jedes beliebige Material, das durch die Zelle in Glucose umgewandelt werden
kann, als Kohlenstoffquelle enthalten. Die Kultur kann enthalten
4-Hydroxybuttersäure,
das Natriumsalz von 4-Hydroxybuttersäure, γ-Butyrolacton, 1,4-Butandiol,
4-Hydroxyvaleriansäure, γ-Valerolacton, 1,4-Pentandiol,
3-Hydroxybuttersäure,
das Natriumsalz von 3-Hydroxybuttersäure, eine Hydroxypropionsäure, eine
Hydroxybuttersäure,
eine Hydroxyvaleriansäure,
eine Hydroxycapronsäure,
eine Hydroxyheptansäure, eine
Hydroxyoctansäure,
eine Hydroxydecansäure, γ-Caprolacton, γ-Heptalacton, γ-Octalacton, γ-Decalacton oder
jedes beliebige Material, das durch die Zelle in 4-Hydroxybuttersäure umgewandelt
werden kann. Die Kultur kann molekularen Sauerstoff enthalten. Molekularer
Sauerstoff kann aufgrund des Durchblubberns von Sauerstoffgas oder
eines sauerstoffhaltigen Gases, wie Luft, durch die Kultur vorhanden
sein. Alternativ kann molekularer Sauerstoff aufgrund des Rührens der
Kultur vorhanden sein. Die Zelle kann ein Protein enthalten, das
zur Hydrolyse von Lactonen zu den entsprechenden Hydroxyfettsäuren fähig ist.
Zu solchen Proteinen können,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die 1,4-Lactonase-Proteine
der Ratte und des Menschen gehören.
Zur Erleichterung der Umwandlung von 2-Ketoglutarat in Polyestermaterialien
kann die Zelle ferner ein 2-Ketoglutarat-Decarboxylase-Protein (zum Beispiel
aus Leuconostoc oenos oder Euglena gracilis) und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein
(zum Beispiel aus C. kluyveri oder A. eutrophus) aufweisen. Zur
Erleichterung der Umwandlung von Succinat in Polyestermaterialien
kann die Zelle ferner ein Succinat:Acetyl-CoA-Transferase-Protein
(zum Beispiel aus C. kluyveri), ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein (zum
Beispiel aus C. kluyveri) und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein
aufweisen. Zur Erleichterung der Umwandlung von Succinyl-CoA in
Polyestermaterialien kann die Zelle ferner ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein
und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein aufweisen. Zur Erleichterung
der Umwandlung von Propionyl-CoA in Polyestermaterialien kann die
Zelle ferner ein 2-Methylcitrat-Synthase-Protein (zum Beispiel aus
Saccharomyces cerevisiae), ein 2-Methylcitrat-Dehydratase-Protein
(zum Beispiel aus Saccharomyces cerevisiae), ein 2-Methylisocitrat-Dehydratase
Protein (zum Beispiel aus Saccharomyces cerevisiae), ein 2-Methylisocitrat-Lyase-Protein
(zum Beispiel aus Saccharomyces cerevisiae), ein Succinat:Acetyl-CoA-Transferase-Protein
(zum Beispiel aus C. kluyveri), ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein und
ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein aufweisen. Es wird Fachleuten
auf diesem Gebiet klar sein, dass verschiedene Kombinationen von
Polyhydroxyfettsäure-Synthetasen,
Fettsäure:Acyl-CoA-Transferasen und
chemischen Substraten gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Erzeugung von Polyestermaterialien eingesetzt werden können.
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Die
Erfindung beschreibt ferner alternative Verfahren zur Herstellung
von Polyestermaterialien. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: a) Gewinnen einer
Zelle, die einen Nucleinsäureabschnitt
enthält,
wobei der Nucleinsäureabschnitt
ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
und ein Acyl-CoA-Synthetase-Protein
codiert, b) Etablieren einer Kultur der Zelle, c) Kultivieren der Zelle
unter Bedingungen, die für
die Bildung eines Polyesters geeignet sind, und d) Isolieren des
Polyesters aus der Zelle. Die Polyestermaterialien können jedes
beliebige Polyestermaterial sein, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird. Der Polyester kann ein Homopolyester oder ein Copolyester
sein. Vorzugsweise ist der Homopolyester Poly(4-hydroxybuttersäure) oder Poly(3-hydroxybuttersäure). Der
Copolyester ist vorzugsweise Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure). Das
Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
kann generell jedes beliebiges Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein sein,
das zur Bildung von Polyestermaterialien gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein kann ein
Monomer oder ein Dimer sein. Zu monomeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Rhizobium meliloti, Alcaligenes eutrophus,
Alcaligenes sp., Rhizobium etli, Paracoccus denitrificans, Acinetobacter
sp., Rhodobacter sphaeroides, Methylobacterium extorquens, Pseudomonas
oleovorans, Pseudomonas aeruginosa, Rhodococcus ruber und Zoogloea
ramigera. Zu dimeren Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteinen gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, diejenigen aus Thiocystis violacea und Chromatium vinosum.
Vorzugsweise ist das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein ein Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus und, bevorzugter, das Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Protein
aus Alcaligenes eutrophus, das durch das phaC-Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Strukturgen
von Alcaligenes eutrophus codiert wird. Das Acyl-CoA-Synthetase-Protein kann ein
beliebiges Acyl-CoA-Synthetase-Protein sein, das zur Herstellung
von Polyestermaterialien gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Zu Quellen für
Acyl-CoA-Synthetase-Proteine gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Alcaligenes eutrophus, Methanothrix soehngenii und Aspergillus
nidulans. Vorzugsweise ist das Acyl-CoA-Synthetase-Protein ein Thiokinase-Protein
und, bevorzugter, ein 4-Hydroxybutyrat-Thiokinase-Protein. Die Kultur
kann Glucose oder jedes beliebige Material, das durch die Zelle
in Glucose umgewandelt werden kann, als Kohlenstoffquelle enthalten.
Die Kultur kann enthalten 4-Hydroxybuttersäure, das Natriumsalz von 4-Hydroxybuttersäure, γ-Butyrolacton,
1,4-Butandiol, 4-Hydroxyvaleriansäure, γ-Valerolacton, 1,4-Pentandiol,
3-Hydroxybuttersäure,
das Natriumsalz von 3-Hydroxybuttersäure, eine Hydroxypropionsäure, eine
Hydroxybuttersäure,
eine Hydroxyvaleriansäure,
eine Hydroxycapronsäure, eine
Hydroxyheptansäure,
eine Hydroxyoctansäure,
eine Hydroxydecansäure, γ-Caprolacton, γ-Heptalacton, γ-Octalacton, γ-Decalacton
oder jedes beliebige Material, das durch die Zelle in 4-Hydroxybuttersäure umgewandelt
werden kann. Die Kultur kann molekularen Sauerstoff enthalten. Molekularer
Sauerstoff kann aufgrund des Durchblubberns von Sauerstoffgas oder
eines sauerstoffhaltigen Gases, wie Luft, durch die Kultur vorhanden
sein. Alternativ kann molekularer Sauerstoff aufgrund des Rührens der
Kultur vorhanden sein. Die Zelle kann ein Enzym enthalten, das zur
Hydrolyse von Lactonen zu den entsprechenden Hydroxyfettsäuren fähig ist.
Zu solchen Proteinen können,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, die 1,4-Lactonase-Proteine
der Ratte und des Menschen gehören.
Zur Erleichterung der Umwandlung von 2-Ketoglutarat in Polyestermaterialien kann
die Zelle ferner ein 2-Ketoglutarat-Decarboxylase-Protein und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein
aufweisen. Zur Erleichterung der Umwandlung von Succinat in Polyestermaterialien
kann die Zelle ferner ein Succinat:Acetyl-CoA-Transferase-Protein,
ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein
aufweisen. Zur Erleichterung der Umwandlung von Succinyl-CoA in
Polyestermaterialien kann die Zelle ferner ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein
und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein aufweisen. Zur Erleichterung
der Umwandlung von Propionyl-CoA in Polyestermaterialien kann die
Zelle ferner ein 2-Methylcitrat-Synthase-Protein, ein 2-Methylcitrat-Dehydratase-Protein,
ein 2-Methylisocitrat-Dehydratase Protein, ein 2-Methylisocitrat-Lyase-Protein,
ein Succinat:Acetyl-CoA-Transferase-Protein, ein Succinatsemialdehyd-Dehydrogenase-Protein
und ein 4-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase-Protein aufweisen. Es wird Fachleuten
auf diesem Gebiet klar sein, dass verschiedene Kombinationen von
Polyhydroxyfettsäure-Synthetasen,
Fettsäure:Acyl-CoA-Transferasen
und chemischen Substraten gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Erzeugung von Polyestermaterialien eingesetzt werden können.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann die Herstellung von Polyestermaterialien durch die Coexpression
eines Polyhydroxyfettsäure-Synthase-Proteins,
eines Acylkinase-Proteins und eines Phosphotransacylase-Proteins
erreicht werden. Zu Quellen für
Acylkinasen gehört,
ohne jedoch auf sie beschränkt zu
sein, die Butyratkinase aus Clostridium acetobutylicum. Zu Quellen
für Phosphotransacylase-Proteine
gehört,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, das Phosphotransbutyrylase-Protein aus Clostridium acetobutylicum.
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Die
folgenden Beispiele werden aufgenommen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zu demonstrieren. Es sollte Fachleuten auf diesem
Gebiet klar sein, dass die in den folgenden Beispielen offenbarten
Techniken repräsentieren,
für die
von den Erfindern entdeckt wurde, dass sie in der Praxis der Erfindung gut
funktionieren, und somit kann davon ausgegangen werden, dass sie
bevorzugte Modi für
ihre Durchführung
darstellen. Fachleuten auf diesem Gebiet sollte im Lichte der vorliegenden
Offenbarung jedoch klar sein, dass an den offenbarten Ausführungsformen
beliebige Veränderungen
vorgenommen werden können
und immer ein ähnliches
oder das gleiche Ergebnis erhalten wird, ohne das vom Geist oder
dem Umfang der Erfindung abgewichen wird.
-
BEISPIELE
-
Materialien
und Methoden
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Mikrobiologische
Hinterlegungen
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Ein
Hinterlegung gemäß dem Vertrag
von Budapest von Escherichia-coli-XL1-Blue, das das rekombinante
Plasmid pKSSE5.3 enthält
(Zugangsnummer DSM 11427), und von Escherichia-coli-XL1-Blue, das
das rekombinante Plasmid pSKSE5.3 enthält (Zugangsnummer DSM 11435),
erfolgte am 24. Februar 1997 bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSMZ), Mascheroder Weg 1 b, D-38124 Braunschweig,
Deutschland.
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Bakterienstämme und
Plasmide
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Es
wurden der Escherichia-coli-Stamm XL1-Blue (Bullock, W.O. et al.
(1987), BioTechniques 5: 376–378)
und die Plasmide pBluescriptKS- und pBluescriptSK- (Stratagene,
La Jolla, Kalifornien), pSK2665 (Schubert, P. et al. (1991), J.
Bacteriol. 173: 168–175)
und pCK3pSK (Söhling,
B. und Gottschalk, G. (1996), J. Bacteriol. 178: 871–880) eingesetzt.
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Medien und
Kultivierungsbedingungen
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Zellen
von Escherichia coli wurden bei 37°C in komplexem Luria-Bertani-Bouillon
oder in M9-Mineralsalzmedium, das mit 0,02 % (Gew./Vol.) Hefeextrakt
supplementiert war (Sambrook, J. et al. (1989), Molecular cloning;
a laboratory manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, New York), kultiviert. Der Zusatz von Antibiotika,
der gemäß Sambrook,
J. el al. (1989) hergestellt wurde, sowie von Kohlenstoffquellen,
die filtersterilisiert wurden, werden im Text beschrieben. Die Kultivierungen
wurden entweder auf verfestigten Medien, die durch den Zusatz von
1,5 % (Gew./Vol.) Agar erhalten wurden, oder in flüssigen Medien
in Erlenmeyerkolben, die auf einem Rotationsschüttler inkubiert wurden, durchgeführt.
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Isolierung
und Analyse von Polyestern
-
Für die quantitative
Bestimmung von Polyhydroxyfettsäuren
und zur Analyse der Bestandteile von Polyhydroxyfettsäuren wurden
3–5 mg
an lyophilisiertem Zellmaterial oder der isolierte Polyester einer
Methanolyse in Gegenwart von 15 %iger (Vol./Vol.) Schwefelsäure unterzogen.
Die resultierenden Hydroxyacylmethylester wurden gaschromatographisch
analysiert, wie es detailliert bei Brandl, H. et al. (1988), Appl.
Environ. Microbiol. 54: 1977–1982,
und bei Timm, A. el al. (1990), Appl. Microbiol. Biotechnol. 33:
296–301,
beschrieben wird.
-
Polyhydroxyfettsäuren wurden
aus lyophilisierten Zellen durch eine Extraktion mit Chloroform
in einer Soxhlet-Apparatur isoliert. Der Polyester wurde aus der
Chloroformlösung
durch den Zusatz von 10 Volumina Ethanol ausgefällt, und der Niederschlag wurde
anschließend
durch eine Filtration vom Lösemittel
abgetrennt. Restliches Lösemittel
wurde entfernt, indem der Polyester einem Luftstrom ausgesetzt wurde.
Für die
weitere Reinigung wurde der Polyester in Chloroform gelöst, und
die Ethanolfällung
wurde wiederholt.
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Nucleinsäuretechniken
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Plasmid-DNA
und DNA-Restriktionsfragmente wurden mittels Standardverfahren isoliert
und analysiert (Sambrook, J. et al. (1989), Molecular cloning; a
laboratory manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, New York). Restriktionsenzyme, Ligasen und andere
Enzyme wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet.
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Physikalische Charakterisierung
von Poly(4-hydroxybuttersäure)-Proben
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Die
Analyse der Polymerzusammensetzung erfolgte mittels gaschromatographischer
Verfahren, wie es von Braunegg, G. et al. (1978), Eur. J. Appl.
Microbiol. 6: 29–37,
beschrieben wurde. Die Analyse des Molekulargewichts und der Polydispersität erfolgte
mittels Gelpermeationschromatographie (GPC; Ishihara, Y. et al.
(1996), J. Ferm. Bioeng. 81: 422–428). Die Analyse der Schmelzpunkte,
der Kristallisationsgeschwindigkeit, von dHm und
Ea erfolgte mittels Differential Scanning
Calorimetry (DSC, Kemnitzer. J.E. et al. (1995), J. Env. Polym.
Degrad. 3: 37–47).
-
BEISPIEL 1: Plasmidkonstruktion
-
Ein
Smal/Apal-Restriktionsfragment von 3,5 kbp, das das vollständige Strukturgen
der Polyhydroxyfettsäure-Synthase
(phaCAe, GenBank Accession number J05003,
Peoples, O.P. und Sinskey, A.J. (1989), J. Biol. Chem. 264: 15298–15303)
plus 878 von 1221 bp der 5'-Region
des Strukturgens der β-Ketothiolase
von A. eutrophus, die als SA35 bezeichnet werden, enthielt, wurde
aus dem hybriden Plasmid pSK2665, das bereits früher kloniert worden war (Schubert,
P. et al. (1991), J. Bacteriol. 173: 168–175), isoliert. Außerdem wurde
ein Apal/EcoR1-Restriktionsfragment von 1,8 kb, das das vollständige orfZCk (phaA'Ae, GenBank Accession number L21902, Söhling, B.
und Gottschalk. G. (1993), J. Bacteriol. 178: 871–880) von
C. kluyveri enthielt und als AE18 bezeichnet wurde, aus dem hybriden
Plasmid pCK3pSK isoliert, das bereits früher kloniert worden war (Söhling, B.
und Gottschalk, G. (1996), J. Bacteriol. 178:871–880). Beide Fragmente wurden
an die mit EcoRI/Smal-verdauten pBluescript-Vektoren KS– und
SK– ligiert.
Die Ligationsprodukte (pKSSE5.3 bzw. pSKSE5.3) wurden mittels Calciumchlorid-Verfahren
(Sambrook, J. et al. (1989), Molecular cloning; a laboratory manual,
2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York) in den Escherichia-coli-Stamm XL1-Blue transformiert. Das
Plasmid pKSSE5.3 enthält
phaCAe und orfZCk angrenzend
an den, aber antilinear zum, lacZ-Promotor. In pSKSE5.3 lagen phaCAe und orfZCk stromabwärts und
kolinear zum lacZ-Promotor. Alle Konstrukte wurden mittels Agarose-Gelelektrophorese
bezüglich
des Vorhandenseins der erwarteten Restriktionsfragmente analysiert.
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Für Kontrollexperimente
wurde das SA35-Fragment an pBluescript KS– oder
an pBluescript SK– ligiert, was zu den
Plasmiden pKSSA35 (phaCAe plus phaA'Ae angrenzend
an den, aber antilinear zum, lacZ-Promotor) bzw. pSKSA35 (phaCAe plus phaA'Ae stromabwärts und
kolinear zum lacZ-Promotor) führte. Ähnlich wurde
das Fragment AE18 allein an pBluescript KS– oder
an pBluescript SK– ligiert, was zu den
Plasmiden pKSAE18 (orfZCk stromabwärts und
kolinear zum lacZ-Promotor) bzw. pSKAE18 (orfZCk angrenzend
an den, aber antilinear zum, lacZ-Promotor) führte.
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BEISPIEL 2: Synthese von
Poly(4-hydroxybuttersäure)
aus 4-Hydroxybuttersäure
in rekombinanten Stämmen von
Escherichia coli
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Die
rekombinanten Stämme
von Escherichia-coli-XL1-Blue wurden bei 37°C als Batchkulturen in Erlenmeyerkolben
kultiviert, wobei entweder komplexes LB-Medium, das mit 4-Hydroxybuttersäure allein
oder in Kombination mit Glucose als zusätzlicher Kohlenstoffquelle
supplementiert war, oder M9-Mineralsalzmedium, das 4-Hydroxybuttersäure und
Glucose als Kohlenstoffquellen enthielt, verwendet wurde. Die hybriden
Plasmide pKSSE5.3 und pSKSE5.3, die phaCAe,
phaA'Ae plus
orfZCk aufwiesen, verliehen Escherichia
coli die Fähigkeit
zur Synthese und Akkumulation eines Homopolyesters von 4-Hydroxybuttersäure, wenn
die Stämme in
Gegenwart von 4-Hydroxybuttersäure
plus Glucose als Kohlenstoffquelle kultiviert worden (Tabelle 1).
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Tabelle
1 Akkumulation von Poly(4-hydroxybuttersäure) aus 4-Hydroxybuttersäure plus
Glucose durch rekombinante Stämme
von Escherichia-coli-XL1-Blue
-
Die
Zellen wurden bei 37*C 72 Stunden lang in Einschritt-Kultivierungsexperimenten
wie im Text beschrieben in 250-mL-Erlenmeyerkolben, die auf einem
Rotationsschüttler
(220 Upm) inkubiert wurden, kultiviert. Die Kulturen wurden mit
0,04 Volumina einer Übernacht-Vorkultur
in Luria-Bertani-Bouillon angeimpft, das 0,5 % (Gew./Vol.) Glucose
plus 0,4 % (Gew./Vol.) 4-Hydroxybuttersäure enthielt. Das M9-Medium
war mit 0,02 % (Gew./Vol.) Hefeextrakt supplementiert. Am Ende des
Experiments wurden die Zellen geerntet, mit Leitungswasser gewaschen,
lyophilisiert und gaschromatographisch bezüglich ihres PHA-Gehalts und
der PHA-Zusammensetzung
analysiert.
-
Abkürzungen
und Symbole: IPTG, Isopropyl-1-thio-β-D-galactopyranosid; n.n., nicht
nachweisbar; -, nicht relevant
-
Die
lichtmikroskopische Untersuchung der Zellen ließ cytoplasmatische Einschlüsse erkennen,
und die geernteten Zellen waren opaker als Stämme, die kein pKSSE5.3 oder
pSKSE5.3 enthielten. Wenn Glucose als Cosubstrat weggelassen wurde,
lag die Polyhydroxyfettsäuremenge
in den Zellen ungefähr
im gleichen Bereich, aber sie bestand aus einem Copolyester von
3-Hydroxybuttersäure
und 4-Hydroxybuttersäure,
Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure), und
nicht aus Poly(4-hydroxybuttersäure).
Während
des frühen
Wachstums wurde nur 4-Hydroxybuttersäure in die Polyhydroxyfettsäure inkorporiert.
Nach ungefähr eintägiger Kultivierung
begannen die Zellen jedoch, zunehmende Mengen an 3-Hydroxybuttersäure zu inkorporieren,
und nach vier Tagen war der molare Anteil der 3-Hydroxybuttersäure auf
ungefähr
70 % angestiegen (Tabelle 2). Wenn Glucose als einzige Kohlenstoffquelle
bereit gestellt wurde, wurde keine Polyhydroxyfettsäure akkumuliert.
Der Zusatz von 4-Hydroxybuttersäure
zum Medium als Kohlenstoffquelle war offenbar für die Gewinnung von Poly(4-hydroxybuttersäure) essentiell,
und als Cosubstrat bereit gestellte Glucose limitierte offenbar
die Inkorporation von 3-Hydroxybuttersäure in die Polyhydroxyfettsäure.
-
Tabelle
2 Akkumulation von Poly(3-hydroxybuttersäure-co-4-hydroxybuttersäure) aus
4-Hydroxybuttersäure durch
rekombinante Stämme
von Escherichia-coli-XL1-Blue
-
Die
Zellen wurden bei 37°C
in 50 mL komplexem Luria-Bertani-Medium, das die angegebene Kohlenstoffquelle
enthielt, in 300-mL-Erienmeyerkolben kultiviert. Zu den angegebenen
Zeiten wurden Proben von 10 mL genommen und einer gaschromatographischen
Analyse des Polyestergehalts und der Zusammensetzung unterzogen.
-
Abkürzungen
und Symbole: n.n., nicht nachweisbar; PHA, Polyhydroxyfettsäuren; 3HB.
3-Hydroxybuttersäure;
4HB, 4-Hydroxybuttersäure;
LB, Luria Bertani; TGZ, Trockengewicht der Zellen
-
Die
gaschromatographische Analyse der aus gewaschenen und lyophilisierten
ganzen Zellen erhaltenen Derivate zeigte in den Chromatogrammen
zwei Hauptverbindungen, die Retentionszeiten von 20,1 min und 9,3
min aufwiesen, und eine in geringerer Menge vorhandene Verbindung,
die eine Retentionszeit von 24,1 min aufwies. Diese Verbindungen
repräsentierten
höchstwahrscheinlich γ-Butyrolacton,
den Methylester von 4-Hydroxybuttersäure bzw. den Methylether von
4-Hydroxybuttersäure,
die auch erhalten wurden, wenn nur 4-Hydroxybuttersäure einer
sauren Methanolyse unterzogen wurde.
-
Die
durch die Zellen akkumulierte Menge an Poly(4-hydroxybuttersäure) hing
vom Plasmid, das im rekombinanten Escherichia-coli-XL1-Blue vorhanden
war, dem Medium und den Kultivierungsbedingungen ab. Rekombinante
Stämme,
die das Plasmid pKSSE5.3 trugen, akkumulierten in komplexem LB-Medium
sowie in M9-Mineralsalzmedium signifikant mehr Poly(4-hydroxybuttersäure) als
diejenigen, die pSKSE5.3 trugen (Tabelle 1). Der Zusatz von IPTG
zu Kulturen von Escherichia-coli-XL1-Blue, das pSKSE5.3 trug, beeinflusste
die Menge des erzeugten Polyesters nicht signifikant. Bei beiden
Plasmiden war die Menge der durch die Zellen akkumulierten Poly(4-hydroxybuttersäure) in
M9-Mineralsalzmedium immer höher
als in komplexem LB-Medium. Die Zuführung von Sauerstoff zu den
Kulturen scheint für
Menge der durch die Zellen akkumulierten Poly(4-hydroxybuttersäure) von
großer
Wichtigkeit zu sein. Das wurde aus Experimenten deutlich, bei denen
das Verhältnis
des Volumens des Medium zum Volumen des Erlenmeyerkolbens variiert
wurde. Wenn die Experimente in einem 250-mL-Erlenmeyerkolben durchgeführt wurden,
stieg die Menge an Poly(4-hydroxybuttersäure) enorm an, wenn das Volumen
des Mediums von 50 auf 100 mL erhöht wurde, und zwar unabhängig davon, ob
die rekombinanten Stämme
pSKSE5.3 oder pKSSE5.3 trugen (Tabelle 1). Wenn das Volumen des
Medium weiter auf 150 mL erhöht
wurde, nahm die Menge der akkumulierten Poly(4-hydroxybuttersäure) ab.
-
Alle
Plasmide, die nur phaCAe plus phaA'Ae (pKSSA35
und pSKSA35) oder nur orfZCk (pKSAE18 und pSKAE18)
enthielten, verliehen Escherichia coli nicht die Fähigkeit
zur Synthese von nachweisbarer Poly(4-hydroxybuttersäure) oder
einer beliebigen anderen Polyhydroxyfettsäure, wenn 4-Hydroxybuttersäure oder
Glucose allein oder in Kombination als Kohlenstoffquellen verwendet
wurden, und unabhängig
vom Volumen des Mediums oder davon, ob IPTG zugegeben wurde oder
nicht.
-
Keiner
der in dieser Studie erhaltenen rekombinanten Stämme von Escherichia coli war
imstande, in flüssigem
Medium oder auf einem verfestigten M9-Mineralsalzmedium zu wachsen,
das 4-Hydroxybuttersäure als
einzige Kohlenstoffquelle enthielt.
-
BEISPIEL 3: Eigenschaften
von Poly(4-hydroxybuttersäure),
die aus rekombinanten Escherichia coli isoliert wurde
-
Um
die Akkumulation von Poly(4-hydroxybuttersäure) durch die rekombinanten
Stämme
zu bestätigen und
den Polyester aus den Zellen zu isolieren, wurde Escherichia-coli-XL1-Blue
(pKSSE5.3) in M9-Mineralsalzmedium im größeren Maßstab kultiviert. 2-L-Erlenmeyerkolben
mit Schikane, die 1700 mL Medium enthielten, das mit 0,4 % (Gew./Vol.)
Natrium-4-hydroxybutyrat
und 1 % oder 2 % Glucose supplementiert war, wurden mit einer Vorkultur
aus 50 mL Zellen angeimpft und auf einem Rotationsschüttler 72
Stunden inkubiert. Das lieferte ungefähr 1,9 g bzw. 2,5 g getrocknete
Zellen. Die gaschromatographische Analyse der ganzen Zellen ergab
einen Gehalt an Poly(4-hydroxybuttersäure) von ungefähr 80 %
(Gew./Gew.). Aus diesen Zellen konnten 0,8 g bzw. 1,1 g Polyhydroxyfettsäure mit
Chloroform extrahiert und mit Ethanol ausgefällt werden. Somit wurden nur
52 % oder 55 % des Polyesters aus den Zellen gewonnen. Diese Diskrepanz
konnte mit unvollständigen
Extraktionen der Zellen erklärt
werden, da die extrahierten Zellen immer noch Poly(4-hydroxybuttersäure) enthielten,
und mit Verlusten bei der Fällung
des Polymers. Das isolierte Material lieferte im Gaschromatogramm
nur diejenigen Signale, die 4-Hydroxybuttersäure anzeigen. Somit wurde bestätigt, dass die
Zellen einen Poly(4-hydroxybuttersäure)-Homopolyester akkumuliert
hatten.
-
Für Poly(4-hydroxybuttersäure), die
durch eine Polyhydroxyfettsäure-„leaky" Mutante von A. eutrophus
JMP222 und rekombinante Stämme
dieser Mutante, die zusätzliche
Kopien des PHA-Synthase-Operons von A. eutrophus trugen (Steinbüchel, A.
et al. (1994), J. Environ. Polymer Degrad. 2: 67–74), erzeugt wurde, wurde
beobachtet, dass sie aus lyophilisierten Zellen in geringerem Umfang
als Poly(3-hydroxybuttersäure) extrahiert
wurde. Ähnlich
wurde die durch den in dieser Studie eingesetzten rekombinanten
Stamm von Escherichia coli erzeugte Poly(4-hydroxybuttersäure) aus
lyophilisierten Zellen in viel geringerem Umfang als zum Beispiel
Poly(3-hydroxybuttersäure)
extrahiert. Poly(4-hydroxybuttersäure) aus dem rekombinanten
Stamm wurde in Gegenwart eines Überschusses
an Ethanol aus der Chloroformlösung
als ein hochfibröses
Material ausgefällt,
das leicht und fast quantitativ auf einem Glasstab endete, wenn
ein solcher bei der Fällung
zum Rühren
verwendet wurde. Die Poly(4-hydroxybuttersäure) aus den Stämmen von
A. eutrophus JMP222 (Steinbüchel,
A. et al. (1994), J. Environ. Polymer Degrad. 2: 67–74) wurde
als ein weißes
und elastisches Material isoliert.
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Gelpermeationschromatographie-Experimente,
die mit zwei Proben von Poly(4-hydroxybuttersäure)-Homopolyester
durchgeführt
wurden, die aus zwei unabhängigen
Zellpräparationen
der rekombinanten Stämme
von E. coli isoliert worden waren, ergaben Molekulargewichte (Mw) von 1,75 × 106 bzw. 1,85 × 106 mit
relativ niedrigen Polydispersitäten
(Mw/Mn) von 1,45
bzw. 1,48. Somit waren die Molekulargewichte dieser Proben der Poly(4-hydroxybuttersäure) signifikant
höher als
die Molekulargewichte von Poly(4-hydroxybuttersäure), die
aus Stämmen
von A. eutrophus JMP222 isoliert worden war. Außerdem war die Polydispersität dieser
Proben viel niedriger (Steinbüchel,
A. et al. (1994), J. Environ. Polymer Degrad. 2:67–74). Die
zwei Poly(4-hydroxybuttersäure)-Proben
hatten Schmelzpunkte (Tm) von 67,6 und 63,1°C. Die Werte
für dHm und Ea für die beiden
Proben lagen bei 45,7 bzw. 44,3 J/g oder 69,8 bzw. 83,8 kJ/mol.
Bei 70°C
zeigten beide Polyesterproben eine langsame Kristallisationsgeschwindigkeit
(>30 min).
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BEISPIEL 4: Synthese von
Polyhydroxyfettsäure
aus γ-Butyrolacton,
Levulinsäure,
4-Hydroxyvaleriansäure oder γ-Valerolacton
in rekombinanten Stämmen
von Escherichia coli
-
Kohlenstoffquellen,
die mit 4-Hydroxybuttersäure
verwandt sind, wurden ebenfalls bezüglich der Bildung von Polyhydroxyfettsäure durch
die rekombinanten Stämme
untersucht. Zu diesem Zweck wurden Zellen in zwei verschiedenen
Schritten kultiviert. Im ersten Schritt ließ man die Zellen 64 Stunden
im komplettem M9-Mineralsalzmedium mit 0,5 % (Gew./Vol.) Glucose
plus 0,1 % (Gew./Vol.) Natrium-4-hydroxybutyrat als Kohlenstoffquellen
wachsen. Diese Zellen wurden dann mit frischem M9-Mineralsalzmedium
gewaschen und in einen 250-mL-Erlenmeyerkolben
transferiert, der 100 mL ammoniumfreies M9-Mineralsalzmedium enthielt. Die
Dichte der Zellsuspension wurde im Vergleich zur Dichte der Vorkultur
ungefähr
1:1 verdünnt.
Im zweiten Schritt wurden die Zellen 72 Stunden auf einem Rotationsschüttler kultiviert.
Wenn Escherichia-coli-XL1-Blue (pKSSE5.3) in M9-Mineralsalzmedium,
das 0,5 % (Gew./Vol.) Glucose plus 0,4 % (Gew./Vol.) γ-Butyrolacton als
Kohlenstoffquellen enthielt, kultiviert wurde, wurden nur geringe
Mengen an Polyhydroxyfettsäure
(gewöhnlich
unter 10 % des TGZ, Gew./Gew.) akkumuliert (Tabelle 3). Diese Zellen
akkumulierten jedoch keinen Poly(4-hydroxybuttersäure)-Homopolyester,
sondern sie synthetisierten einen Copolyester, der aus 3-Hydroxybuttersäure und
4-Hydroxybuttersäure
bestand, wobei 4-Hydroxybuttersäure
in geringerer Menge vorlag (gewöhnlich
unter 30 %, mol/mol).
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Tabelle
3. Kultivierung von E.-coli-XL1-Blue (pKSSE5.3) auf anderen Vorläufersubstraten
für die
Inkorporation von 4-Hydroxyalkansäuren in PHA
-
Die
Zellen wurden bei 37°C
72 Stunden in Ein- oder Zweischritt-Kultivierungsexperimenten wie
im Text beschrieben kultiviert. Am Ende des Experiments wurden die
Zellen geerntet, mit Leitungswasser gewaschen, lyophilisiert und
gaschromatographisch bezüglich
des PHA-Gehalts
und der PHA-Zusammensetzung analysiert.
-
Abkürzungen
und Symbole: M9, reguläres
Mineralsalzmedium supplementiert mit 0,02 % (Gew./Vol.) Hefeextrakt;
M9*, ammoniumfreies M9-Mineralsalzmedium; n.n., nicht nachweisbar
-
Wenn
in diesen Experimenten γ-Butyrolacton
durch 0,4 % (Gew./Vol.) Natrium-Levulinat oder durch 0,2 % (Gew./Vol.)
Natrium-4-hydroxyvalerat oder durch 0,2 % (Gew./Vol.) γ-Valerolacton
ersetzt wurde, wurden nur sehr geringe Mengen an Polyhydroxyfettsäure, die
nie 4 % des TGZ übertrafen,
synthetisiert und akkumuliert. Die gaschromatographische Analyse
zeigte, dass 3-Hydroxybuttersäure
der einzige Bestandteil war. 4-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure (3HV)
oder 4-Hydroxyvaleriansäure
(4HV) wurden nicht gefunden (Tabelle 3).
-
Zellen
von Escherichia-coli-XL1-Blue (pKSSE5.3) wurden auch in Einschritt-Experimenten als
Batchkulturen in 250-mL-Erlenmeyerkolben kultiviert, die 100 mL
komplettes M9-Mineralalz-Medium plus 0,5 % (Gew./Vol.) Glucose plus
0,1 bis 0,4 % (Gew./Vol.) γ-Butyrolacton
als Kohlenstoffquellen enthielten. Die Zellen akkumulierten signifikant
mehr Polyhydroxyfettsäure,
und der Polyester bestand aus 4-Hydroxybuttersäure als einzigem nachweisbarem
Bestandteil (Tabelle 3). Bei 0,4 % (Gew./Vol.) Natrium-4-hydroxybutyrat
im Medium trug Poly(4-hydroxybuttersäure) zum Beispiel 16,1 % (Gew./Gew.)
zum TGZ bei. Wenn Natrium-Levulinat anstelle von Natrium-4-hydroxybutyrat
als eine zweite Kohlenstoffquelle zusätzlich zu 0,5 % (Gew./Vol.)
Glucose verwendet wurde, wurde keine Polyhydroxyfettsäure in den
Zellen gefunden.
-
BEISPIEL 5: Produktion
von Polyestermaterialien in Pflanzen
-
In
Pflanzen können
Transformationsvektoren konstruiert werden, die zur Einführung bakterieller
Gene, die an der Polyester-Biosynthese beteiligt sind, fähig sind.
Generell umfassen solche Vektoren eine oder mehrere interessierende
codierende(n) Sequenz(en) unter der transkriptionellen Steuerung
von 5'- und 3'-regulatorischen
Sequenzen, die einen Promotor einschließen, sowie einen selektierbaren
Marker. Zu typischen regulatorischen Sequenzen gehören eine
Startstelle für
die Initiation der Transkription, ein RNA-Prozessierungssignal,
eine Stelle für
die Termination der Transkription und/oder ein Polyadenylierungssignal.
Pflanzliche Promotoren können
induzierbar oder konstitutiv sein, durch die Umwelt oder die Entwicklung
reguliert werden oder zell- oder gewebsspezifisch sein. Zu häufig verwendeten
Promotoren gehören
der CaMV-35S-Promotor (Odell, J.T. et al. (1985), Nature 313:810–812), der
Enhanced-CaMV-35S-Promotor, der Promotor des Braunwurz-Mosaikvirus
(FMV) (Richins, R.D. et al. (1987), NAR 20:8451–8466), der Mannopinsynthase
(mas) Promotor, der Nopalinsynthase (nos) Promotor und der Octopinsynthase
(ocs) Promotor. Zu nützlichen
induzierbaren Promotoren gehören
Heat-Shock-Promotoren (Ou-Lee et al. (1986), Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 83: 6815), ein Nitrat-induzierbar Promotor, der vom Gen der
Nitritreduktase des Spinats abstammt (Back, E. et al. (1991), Plant
Mol. Biol. 17: 9–18),
Hormon-induzierbare Promotoren (Yamaguchi, K. et al. (1990), Plant
Mol. Biol. 15: 905–912,
Kares, C. et al. (1990), Plant Mol. Biol. 15: 225–236) und
lichtinduzierbare Promotoren, die mit der kleinen Untereinheit der
RuBP-Carboxylase und LHCP-Genfamilien assoziiert sind (Kuhlemeier,
C. et al. (1989), Plant Cell 1: 471–478, Feinbaum, R.L. et al.
(1991), Mol. Gen. Genet. 226: 449–456, Weisshaar, B. et al.
(1991), EMBO J. 10: 1777–1786,
Lam, E. und Chua, N.-H. (1990), Science 248: 471– 474, Castresana, C. et al.
(1988), EMBO J. 7: 1929–1936,
Schulze-Lefert, P. et al. (1989), EMBO J. 8:651–656). Beispiele für nützliche
gewebsspezifische, entwicklungsregulierte Promotoren sind der β-Conglycinin-7S-Promotor
(Doyle, J.J. et al. (1986), J. Biol. Chem. 261:9228–9238, Slighton
und Beachy (1987), Planta 172:356) und samenspezifische Promotoren
(Knutzon, D.S. et al. (1992), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 2624–2628, Bustos,
M.M. et al. (1991), EMBO J. 10: 1469–1480, Lam, E. und Chua, N.-H.
(1991), Science 248: 471–474,
Stayton, M. et al. (1991), Aust. J. Plant Physiol. 18: 507–518). Zu
in Pflanzen funktionellen Promotoren, die für eine bevorzugte Expression
in Samenplastiden nützlich
sind, gehören
diejenigen von Genen pflanzlicher Vorratsproteine und von Genen,
die an der Fettsäurebiosynthese
in Ölsamen
beteiligt sind. Beispiele für
derartige Promotoren sind die 5'-regulatorischen Bereiche
von Genen wie des Napins (Kridl et al. (1991), Seed Sci. Res. 1:
209), Phaseolins, Zeins, des Sojabohnen-Trypsininhibitors, des ACP,
der Stearoyl-ACP-Desaturase und des Oleosins. Die samenspezifische
Genregulation wird in
EP 0 255
378 diskutiert. Es können
auch Promotorhybride konstruiert werden, um die transkriptionelle
Aktivität
zu verstärken
(Hoffman, US-Patent Nr. 5 106 739), oder um eine gewünschte transkriptionelle
Aktivität
und eine Gewebsspezifität
zu kombinieren. Repräsentative
Vektoren umfassen häufig,
funktionell in der Richtung von 5' nach 3' miteinander verknüpft, eine Promotorsequenz.
die die Transkription einer stromabwärts liegenden heterologen strukturellen
Nucleinsäure
in einer Pflanze steuert, gegebenenfalls eine nicht-translatierte
Leader-Sequenz, eine Nucleotidsequenz, die für ein interessierendes Protein
codiert, und einen 3'-nicht-translatierten
Bereich, der für
ein Polyadenylierungssignal codiert, das in Pflanzenzellen so wirkt,
das es die Termination der Transkription und die Anfügung von
Polyadenylatnucleotiden an das 3'-Ende
der mRNA; die für
das genannte Protein codiert, bewirkt. Außerdem ist ein Faktor, der
bedacht werden sollte, die zeitliche Abstimmung und die intrazelluläre Lokalisation
von Proteinen, die für
die Biosynthese von Polyestern erforderlich sind. Zum Beispiel sollte,
wenn Wege der Fettsäurebiosynthese
in Ölsamen-Pflanzen
wie Canola ausgenützt
werden, die Expression von Proteinen der Polyesterbiosynthese gleichzeitig
mit der Fettsäurebiosynthese
und gezielt im Samenleukoplast oder im Blattleukoplast erfolgen.
-
Es
können
mehrere verschiedene Verfahren zur Einführung derartiger Vektoren in
Pflanzenprotoplasten, Zellen, Kallusgewebe, Blattscheiben, Meristeme
etc. eingesetzt werden, um transgene Pflanzen zu erzeugen, einschließlich einer
durch Agrobacterium vermittelten Transformation, einer Zufuhr mittels
einer Particle Gun, einer Mikroinjektion, einer Elektroporation,
einer Polyethylenglycol-vermittelten Protoplastentransformation,
einer Liposomen-vermittelten Transformation etc. (zusammengefasst
bei Potrykus, I. (1991), Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.
42: 205–226).
Im allgemeinen können
transgene Pflanzen, die Zellen aufweisen, die eine für eine Polyhydroxyfettsäure-Synthase
und eine Fettsäure:Acyl- CoA-Transferase codierende
Nucleinsäure
enthalten und exprimieren, durch das Transformieren von Pflanzenzellen
mit einem Nucleinsäurekonstrukt,
wie es oben beschrieben wurde, mittels beliebiger der vorangehenden
Verfahren erzeugt werden, durch das Selektieren von Pflanzenzellen,
die auf einem selektiven Medium transformiert wurden, durch das
Vermehren von Pflanzenzellen, die transformiert wurden, um differenzierte
Pflanzen zu erzeugen, und durch das Selektieren einer transformierten
Pflanze, die die für
die Polyhydroxyfettsäure-Synthase
und die Fettsäure:Acyl-CoA-Transferase
codierenden Nucleotidsequenzen exprimiert.
-
Die
codierenden Nucleinsäuren
können
eingeführt
werden entweder in einem einzigen Transformationsvorgang (alle erforderlichen
DNAs liegen auf demselben Vektor vor), einem Cotransformationsvorgang
(alle erforderlichen Nucleinsäuren
liegen auf separaten Vektoren vor, die gleichzeitig in Pflanzen
oder Pflanzenzellen eingeführt
werden), in unabhängigen
Transformationsvorgängen
(alle erforderlichen Nucleinsäuren
liegen auf separaten Vektoren vor, die unabhängig voneinander in Pflanzen
oder Pflanzenzellen eingeführt
werden) oder über
eine Retransformation (Transformieren einer bereits transformierten
Linie, die durch eine einzelne Transformation, eine Cotransformation
oder unabhängige
Transformationsvorgänge
erzeugt wurde). Herkömmliche
Zuchtverfahren können,
wenn sie anwendbar sind, anschließend dazu verwendet werden,
den vollständigen
Weg in nur eine Pflanze zu inkorporieren. Eine erfolgreiche Bildung
der PHA Polyhydroxybutyrat in Zellen von Arabidopsis wurde von Poirier,
Y. et al. (1992, Science 256: 520–523) und in Plastiden von
Arabidopsis von Nawrath et al. (1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
91: 12760–12764)
gezeigt.
-
Spezifische
Verfahren für
die Transformation einer großen
Vielzahl von Dikotyledonen und die Gewinnung transgener Pflanzen
sind in der Literatur gut dokumentiert (siehe Gasser, C.S. und Fraley,
R.T. (1989), Science 244: 1293–1299,
Fisk, H.J. und Dandekar, A.M. (1993), Scientia Horticulturae 55:
5–36,
Christou (1994), Agro Food Industry Hi Tech (März/April 1994), S. 17, und
die darin zitierten Literaturstellen).
-
Eine
erfolgreiche Transformation und Pflanzenvermehrung wurden bei den
folgenden Monokotyledonen erreicht: Spargel (Asparagus officinalis;
Bytebier et al. (1987), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 5345), Gerste (Hordeum
vulgarae; Wan, Y. und Lemaux, P.G. (1994), Plant Physiol. 104: 37–48), Mais
(Zea mays; Rhodes, C.A. et al. (1988), Science 240:204–207, Gordon-Kamm,
W.J. et al. (1990), Plant Cell 2:603–618, Fromm, M.E. et al. (1990),
Bio/Technology 8: 833–839,
Koziel et al. (1993), Bio/Technology 11: 194), Hafer (Avena sativa; Somers
et al. (1992), Bio/Technology 10: 1589), Knäuelgras (Dactylis glomerata;
Horn, M.E. et al. (1988), Plant Cell Rep. 7: 469–472), Reis (Oryza sativa,
einschließlich
von Indica- und Japonica-Varietäten;
Toriyama, K. et al. (1988), Bio/Technology 6: 1072–1074, Zhang,
H.M. et al. (1988), Plant Cell Rep. 7: 379–384, Luo und Wu (1988), Plant
Mol. Biol. Rep. 6: 165, Zhang. W. und Wu, R. (1988), Theor. Appl.
Genet. 76: 835–840,
Christou et al. (1991), Bio/Technology 9:957), Roggen (Secale cereale;
De la Pena et al. (1987), Nature 325:274), Sorghum (Sorghum bicolor,
Casas, A.M. et al. (1993), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 11212–11216),
Zuckerrohr (Saccharum spp.; Bower und Birch (1992), Plant J. 2:409);
Rohr-Schwinge) (Festuca arundinacea; Wang, Z.Y. et al. (1992), Bio/Technology
10:691–696),
Rasengras (Agrostis palustris; Zhong, H. et al. (1993), Plant Cell Rep.
13: 1–6)
und Weizen (Triticum aestivum; Vasil et al. (1992). Bio/Technology
10: 667, Weeks, J.T. et al. (1993), Plant Physiol. 102: 1077–1084, Becker,
D. et al. (1994), Plant J. 5: 299–307).
-
Zu
besonders nützlichen
Pflanzen für
die Polyesterproduktion gehören
solche, wie Kartoffeln und Zuckerrüben, die Kohlenstoffsubstrate
erzeugen, die für
die Polyesterbiosynthese eingesetzt werden können. Getreidepflanzen wie
Mais, Weizen und Reis werden ebenfalls bevorzugt. Zu anderen nützlichen
Pflanzen gehören
Tabak und Ölsaatpflanzen
wie die Sojabohne, Canola, Ölraps,
Arabidqpsis sp. und die Erdnuss. Pflanzen, die auf Wüstenboden
oder mineralisierter Erde wachsen, können ebenfalls zur Bildung
von Polyestern eingesetzt werden. Zu Polymeren, die auf diese Weise
produziert werden können,
gehören,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein, zum Beispiel Polyhydroxybutyrat und Copolymere, die sowohl
kurzkettige Monomere als auch Monomere mittlerer Kettenlänge inkorporiert
enthalten, wie Polyhydroxybutyrat-co-polyhydroxycaproat, Polyhydroxycaproat-co-polyhydroxyoctanoat
und Polyhydroxyoctanoat-co-polyhydroxydecanoat.
-
Alle
Zusammensetzungen und/oder Verfahren, die hier offenbart und beansprucht
werden, können
im Lichte der vorliegenden Offenbarung ohne übermäßiges Experimentieren hergestellt
bzw. durchgeführt
werden.