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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Staphylokokken-Impfstoffs
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Fibromyalgie
und chronische Erschöpfung
(„chronic
fatigue") sind relativ
neue Erscheinungen in der Nosologie medizinischer Störungen.
Sie umfassen Zustände
mit Symptomen, wie beispielsweise Schmerz, Erschöpfung und einen breiten Bereich
anderer Symptome, die viele klinische und demographische Charakteristika
aufzuweisen scheinen (siehe z.B. Buchwald D., et al., Comparision
of patients with chronic fatique syndrome, fiybromyalgia and multiple
chemical sensitivities, Arch. Intern. Med. 154:2049–2053, 1994).
Beide Krankheiten werden aufgrund klinischer Kriterien diagnostiziert.
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Die
Verwendung von Staphylokokken-Bakterien oder Produkten davon zur
Behandlung des Chronic Fatigue Syndrom ist bereits aus WO-A-9611014
oder WO-A-9625155 bekannt.
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Fibromyalgie
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Der
Begriff Fibromyalgie wurde zuerst im Jahre 1981 von Yunus M.B.,
et al., in Primary fibromyalgia (fibrositis): a clinical study of
50 patients with matched normal controls, Semin. Arthritis Rheum.,
11:151–171, 1981
beschrieben. Der Zustand wurde allerdings in der medizinischen Literatur
seit Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben (siehe z.B. Simons D.G.
Muscle pain syndromespart 1, Am. J. Phys. Med., 54:289–311, 1975). Fibromyalgie wird
oft als Form von Nicht-Gelenkrheumatismus betrachtet, welcher mit
der Formulierung in der vom American College of Rheumatology (ACR
90) dargelegten Klassifikation in Verbindung gebracht werden kann
(siehe Wolfe F. et al., The American College of Rheumatology 1990
criteria for the classification of fibromyalgia; report of the multicentre
criteria committee, Arthritis Rheum., 33:160–172, 1993). Die gemäss American
College of Rheumatology wichtigsten Kriterien sind weitläufige Schmerzen
und die Anwesenheit von wenigsten 11 von 18 möglichen empfindlichen Punkten,
sogenannten Auslösepunkten
(„trigger
points"). Im Konsensbericht
des zweiten World Congress of Myofascial Pain and Fibromyalgia in
Kopenhagen, Dänemark,
im Jahre 1992 wird die Krankheit wie folgt beschrieben: ein schmerzhafter,
nicht-artikulärer
Zustand, in welchem hauptsächlich
Muskeln involviert sind – der
gewöhnlichste
Grund für
verbreiteten muskuloskeletalen Schmerz. Der Zustand führt normalerweise
zu anhaltender Erschöpfung,
nicht-erholsamen Schlaf sowie Versteifung im ganzen Körper. Fibromyalgie
ist ein Syndrom, welches Kopfschmerzen, Reizdarm, Reizblase, Dysmenorrhoe, Kälteempfindlichkeit,
Raynaud's Syndrom,
ruhelose Beine, atypische Muster von Benommenheit und Kribbeln, Intoleranz
gegenüber
körperlicher
Anstrengung, Schwächebeschwerden
usw. umfasst. Ein variierender Prozentsatz (20–25%) an Patienten, welche
unter Fibromyalgie leiden, durchleben eine signifikante Depression oder Ängstlichkeit.
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Gewöhnlich variieren
die Symptome während
des Tages und des Jahres. Die Prävalenz
ist hoch. Man schätzt,
dass Fibromyalgie 2–6%
der Bevölkerung
betrifft (siehe Wolfe F., et al., The prevalance and characteristics
of fibromyalgia in the general population, Arthritis Rheum., 36(9S):57,
1993, und Buskila, D., et al., Assessment of nonarticular tenderness
and prevalance of fibromyalgia in children, J. Rheumatol. 20:368–370, 1993).
Fibromyalgie trifft bei Frauen häufiger
auf als bei Männern – weniger
als 10% der Patienten mit Fibromyalgie sind Männer.
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Die Äthiologie
von Fibromyalgie ist nicht bekannt, aber viele Faktoren werden pathologisch
für bedeutungsvoll
gehalten. Obschon der Schmerz in erster Linie auf die Muskeln festgelegt
ist, stützen
Forschungsergebnisse eine Erklärung
des Syndroms, die nur auf peripheren Änderungen basiert, nicht. Die
Art des Schmerzes – anhaltender
Schmerz selbst wenn der Patient ruht – und der weitläufige Schmerz
und weitläufige Schmerzhaftigkeit
weisen auf Störungen
im zentralen nociceptiven System hin. Der Gedanke, dass es eine zentrale
Sensibilisierung geben könnte,
wurde von Bengtsson, A., et al., in Primary fibromyalgia. A clinical
and laboratory study of 55 patients, Scand. J. Rheumatol. 15:340–347, 1986
geäussert.
Neuroendokrinologische Befunde, wie Störungen im Serotonin-Stoffwechsel
und unzureichende Abgabe von Wachstumshormon, wurden als mögliche Ursachen
einiger der Erscheinungsformen von Fibromyalgie diskutiert (siehe
z. B. Bennett, R.M., et al., Low levels of somatomedin C in patients
with fibromyalgia syndrome, Arthritis Rheum., 32:454–460, 1992,
und Russel, I.J., Biochemical abnormalities in fibromyalgia syndrome,
J. Musculoskeletal Pain, 2:101–115,
1994). Immunologische Faktoren wurden auch als mögliche Ursache vorgeschlagen
(siehe Klein, R., et al., Clinical relevance of antibodies against
serotonin and gangliosides in patients with primary fibromyalgia
syndrome, Psychoneuroendocrinology, 17:593:598, 1992).
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Gegenwärtig ist
keine Heiltherapie für
Fibromyalgie klinisch zugänglich;
fibromyalgischen Patienten wird nur eine symptomatische Behandlung
angeboten. Analgetika, d.h. entzündungshemmende
Wirkstoffe und Paracetamol scheinen diese Symptome nicht zu lindern.
(siehe Lorenzen, I., Fibromyalgia – which is the best treatment?
A personalized comprehensive, ambulatory patient-involved management
programme, Ballier's
Clin. Rheum., 4:333–370,
1994). Die Behandlung mit Antidepressiva weist einige Wirkungen
auf (siehe Jacobson, S., Chronic widespread muscoskeletal pain -
the fibromyalgia syndrome, Dissertation, Kopenhagen: Lægeforeningens
forlag, 1994). Fibromyalgische Patienten können ihren physischen Zustand
oft durch körperliches
Training verbessern.
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Chronic fatigue
Syndrom
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Dieses
Konzept wurde im Jahre 1988 durch die Centres for Disease Control
eingeführt
(siehe Holmes G.P. et al., Chronic fatique syndrome: a working case
definition, Ann. Intern. Med., 108:387–389, 1988). Das Syndrom wurde
vollständig
definiert und das diagnostische Kriterium wurde formuliert. Das
obligate Symptom war eine Erschöpfung
von hindernder und chronischer Natur, welche während mindestens 6 Monaten
anhalten sollte. Elf geringere Kriterien wurden ebenso definiert
und miteinbezogen: schwaches Fieber oder Schüttelfrost, Halsschmerzen, schmerzende
Lymphknoten, eine unerklärliche
allgemeine Muskelschwäche,
Myalgie, eine anhaltende allgemeine Erschöpfung nach körperlicher
Betätigung,
Kopfschmerzen, wandernde Arthraiagie, neurophysiologische Beschwerden
und Schlafstörungen.
Physiologische Anzeichen können
auch auftreten, wie schwaches Fieber, nichtexudative Pharyngitis
und palpable oder empfindliche Cervical- oder Axilar-Lymphknoten.
Um einen Patienten mit Chronic Fatigue Syndrom zu diagnostizieren,
muss der Patient acht von elf Kriterien nebst der chronischen Erschöpfung erfüllen, oder
sechs der elf Kriterien und zwei der physiologischen Anzeichen.
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Viele Ärzte standen
diesen Kriterien kritisch gegenüber
und Variationen wurden sowohl in Australien als auch in England
angewandt. Dies führte
zu einer neuen Definition, die im Dezember 1994 publiziert wurde (siehe
Fukuda, K., et al., The chronic fatigue syndrome: a comprehensive
approach to its definition and study, Ann. Intern. Med., 121:953–959, 1994).
Die neuen Kriterien sind wie folgt: 1a) eine klinisch festgestellte,
unerklärte,
anhaltende chronische Erschöpfung,
welche i) der Patient früher
nicht durchlebt hatte, ii) nicht das Resultat von anhaltender körperlicher
Betätigung
ist, iii) sich mit Ruhe nicht bessert iv) die Möglichkeit des Patienten, frühere Aktivitäten bei
der Arbeit oder während
der Freizeit auszuführen,
beträchtlich
reduziert; 1b) der Patient sollte wenigstens vier der folgenden
sechs Symptome aufweisen, und sie sollten während wenigstens sechs aufeinanderfolgenden
Monaten in Erscheinung getreten sein, aber nicht vor dem Ausbruch
der Erschöpfung,
i) eine selbst festgestellte Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
und der Konzentrationsfähigkeit, ii)
Halsschmerzen, iii) empfindliche Cervical- oder Axilar-Lymphknoten, iv)
Muskelschmerzen, v) Kopfschmerzen von neuer Art und neuem Ausmass,
vi) Erschöpfung
nach dem Erwachen, vii) ein Gefühl "krank zu sein" während mehr
als 24 Stunden nach körperlicher
Betätigung.
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Ein
möglicher
Zusammenhang zwischen Erschöpfung
und infektiöser
Krankheiten, insbesondere viraler Krankheiten, ist vorgeschlagen
worden. Das Chronic Fatigue Syndrom wird oft als Resultat einer
akuten infektiösen
Erkrankung betrachtet. Einige infektiöse Krankheiten, welche als
für das
Chronic Fatigue Syndrom bedeutsam vorgeschlagen wurden, sind durch
das Epstein-Barr-Virus (EBV), das humane Herpes Virus-Typ 6 (HHV-6),
Entero-Virus und Retro-Virus
verursachte Krankheiten, aber keine Anzeichen eines erhöhten Auftretens
solcher Krankheiten wurden für
Patienten, welche unter dem Chronic Fatigue Syndrom leiden, berichtet. Es
gibt Berichte über
immunologische Abnormalitäten,
wie beispielsweise eine Abnahme von Sub-Gruppen von IgG, ein Anstieg an zirkulierenden
Antigen-Antikörper-Komplexen,
eine tiefere Aktivität
natürlicher
Killerzellen, eine Abnahme an Sub-Gruppen der T-Zellen CD-4 und CD-8 und eine
verminderte verzögerte
Hypersensitivitätsreaktion
gegen Hauttest-Antigene (siehe Review von Wilson, A., et al., Longitudinal
study of outcome of chronic fatigue syndrome, Br. Med. J., 308:756– 759, 1994).
Es gibt Berichte über
eine reduzierte Menge an Markern für die zellvermittelte Immunität im Vergleich
mit normalen Kontrollen und Patienten mit nichtmelancholischer Depression.
Studien zur Abschätzung
der Prävalenz
des Chronic Fatigue Syndroms wurden an vielen Forschungszentren
auf der ganzen Welt durchgeführt.
Eine Prävalenz
von 51–131
pro 100'000 Einwohner
wurde für
England berichtet, während
vorläufige
statistische Schätzungen
der Centers for Disease Control eine Prävalenz von 2–7 pro 100'000 Einwohner in
vier amerikanischen Staaten anzeigen. Eine australische Studie hat
eine Prävalenz
von 37 pro 100'000
Einwohner berichtet.
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Die
zwei Syndrome Fibromyalgie und Chronic Fatigue Syndrom "überlappen", und es wurde vorgeschlagen, dass es
sich in Tat und Wahrheit nur um eine einzige Krankheit handelt,
die auf unterschiedliche Arten in Erscheinung tritt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Staphylokokken-Bakterien
oder einem Produkt davon für
die Herstellung eines pharmazeutischen Präparates zur Behandlung und/oder
Prävention
von Fibromyalgie und dem Chronic Fatigue Syndrom, wobei das Präparat der
Staphylokokken-Bakterien mit Vitamin B12 und/oder
Folacin in therapeutisch wirksamen Mengen kombiniert wird.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Gemäss der vorliegenden
Erfindung ist es somit möglich,
ein pharmazeutisches Präparat
herzustellen, welches für
die Behandlung und die Prophylaxe von Fibromyalgie und dem Chronic
Fatigue Syndrom verwendet werden kann. Der Hauptbestandteil im Präparat ist
eine Substanz, welche als Staphylokokken-Impfstoff wirkt; es kann
sich um irgendeine Art von Antigen-Produkten von Staphylokokkus
handeln oder um irgendeine Art einer synthetisch hergestellten Verbindung,
die ein solches Produkt imitiert.
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Das
pharmazeutische Präparat
wird bevorzugt für
die Injektion formuliert.
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Das
Präparat
umfasst weiter Vitamin B12 und/oder Folacin.
Es wurde festgestellt, dass eine Sub-Gruppe von Patienten, welche
an Fibromyalgie oder dem Chronic Fatigue Syndrom leiden auch einen
Grad an Vitamin B12 in ihrer Cerebrospinal-Flüssigkeit
aufweisen, der tiefer als normal ist, und einen Grad an Homocystein,
der höher
als normal ist. Der hohe Grad an Homocystein ist ein Hinweis auf
einen Mangel an Vitamin B12 und Folacin.
Es wurde gezeigt, dass dies Sub-Gruppen an Patienten einen spezifischen
Satz an Genen aufweisen.
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Das
erfindungsgemässe
Präparat
kann auch beispielsweise pharmazeutisch annehmbare Additive umfassen,
z.B. Lösungsmittel,
Adjuvantien, Träger
und/oder Konservierungsmittel.
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Die
Behandlung wird vorzugsweise als Serie von Verabreichungen mit ansteigenden
Dosen während einer
spezifischen Periode durchgeführt.
Vorzugsweise wird der Impfstoff in 8–10 ansteigenden Dosen während 4–12 Wochen,
vorzugsweise 8–10
Wochen, verabreicht. Der Grund für
die ansteigenden Dosen ist der, dass während der ersten Woche oder
Wochen der Patient wahrscheinlich unter Nebenwirkungen zu leiden
hat, und es ist deshalb von Vorteil, mit einer tiefen Dosis zu beginnen.
Die Nebenwirkungen werden nach einiger Zeit abnehmen.
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Um
die erwünschte
Wirkung während
einer verlängerten
Zeitdauer zu erhalten, sollte das Staphylokokken-Präparat bei
verschiedenen Gelegenheiten verabreicht werden. Es reicht nicht
aus, das Präparat
nur einige wenige Male zu verabreichen, da der Patient dann überhaupt
nicht geheilt wird oder die Krankheit nach kurzem wieder auftreten
wird. Die erste Serie an Verabreichungen wird deshalb gefolgt von
wiederholten Verabreichungen, welche ungefähr einmal pro Woche während 5–15 Wochen,
vorzugsweise während
10 Wochen, abgeben werden.
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Um
ein erneutes Auftreten zu vermeiden, werden die wiederholten Verabreichungen
dann von einer Behandlung zur Erhaltung mit ungefähr einmal
monatlichen Verabreichungen gefolgt, die vorzugsweise während einiger
Jahre fortgesetzt werden, wie beispielsweise 1–10 Jahre, bevorzugt ungefähr 5 Jahre.
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Die
Dosen in den wiederholten Verabreichungen in der Behandlung zur
Erhaltung sind vorzugsweise konstant und relativ hoch, beispielsweise
in der Dosis, welche für
die letzte Verabreichung in der ersten Serie verwendet wurde.
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Diese
wiederholten Verabreichungen resultieren in einer unspezifischen
Aktivierung des Immunsystems über
eine lange Zeitdauer.
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Die
Verabreichungen können
in jeder im technischen Gebiet bekannten Art und Weise gemacht werden,
bevorzugt aber als Injektionen.
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Vitamin
B12 und/oder Folacin werden mit dem Staphylokokken-Präparat kombiniert.
Wird der bekannte Staphylokokken-Impfstoff
Staphypan Berna vom Serum- und Impfinstitut Bern, Schweiz, verwendet,
kann ein typischer Behandlungsplan folgendermassen sein: 8–12 Verabreichungen
werden während
einer Dauer von 4–12
Wochen, vorzugsweise 8–10
Wochen, gemacht, wobei die Dosis des Staphylokokken-Präparats stufenweise
von 0.1 ml bis 1 ml des reinen Impfstoffs erhöht wird. Der Anstieg hängt von
der Reaktion des Patienten ab. Er kann z.B. 0.1, 0.2, 0.3, 0.4,
0.5, 0.6, 0.7, 0.8, 0.9, beziehungsweise 1.0 ml sein. Zeigt der
Patient eine starke lokale Reaktion, ist es möglich, eine Dosis zu wiederholen,
bevor sie erhöht
wird. Die Dosis des Staphylokokken-Präparats in den wiederholten
Verabreichungen und in der Behandlung zur Erhaltung ist 1 ml.
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Studien
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Nachdem
eine Pilotstudie enthaltend 8 Patienten gemacht wurde, wurde eine
Placebo-kontrollierte Studie durchgeführt, welche eine Gruppe an
Patienten umfasst, die sowohl die Kriterien für Fibromyalgie als auch die Kriterien
für das
Chronic Fatigue Syndrom erfüllten.
Ziel der Studie war es, die Behandlungswirkung, die das Staphylokokken-Präparat auf
die Symptomatologie von Fibromyalgie und dem Chronic Fatigue Syndrom
hat, zu bestimmen.
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Patienten
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28
ambulante Patienten, alles Frauen im Alter zwischen 33 und 64 (Mittelwert:
47.0 ± 7.3)
nahmen an der Studie teil. Während
der Dauer der Studie wurden 4 Patienten ausgeschlossen. Einer aufgrund
von Krebs, zwei aufgrund schwerer Depression und einer aufgrund
einer psychotischen Krankheit. Die Patienten wurden von Krankheitszentren,
anderen Spitälern
und psychiatrischen Kliniken im Gebiet vermittelt. Alle erfüllten die vom
American College of Rheumatology aufgestellten Kriterien für Fibromyalgie
sowie die Kriterien für
das Chronic Fatigue Syndrom, welche vom Center for Disease Control
definiert wurden. Alle Patienten wiesen eine Krankheitsgeschichte
von wiederauftretenden Infektionen und/oder einen Gesundheitszustand
auf, welcher auf milde anhaltende Infektionen hinwies, wie etwa
schwaches Fieber oder Schüttelfrost,
Halsschmerzen oder empfindliche Lymphknoten (all diese Symptome
sind in den Kriterien für
Fibromyalgie und das Chronic Fatigue Syndrom enthalten, aber nicht
obligatorisch).
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Alle
Patienten waren chronisch krank.
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Im
Durchschnitt litten die Patienten während 12.9 Jahren (Bereich
5–37 Jahre)
an Fibromyalgie/Chronic Fatigue Syndrom.
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Verfahren
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Die
24 Patienten wurden zufällig
in zwei Gruppen unterteilt. Die Studie war eine Doppelblind-Studie, d.h.
niemand ausser der die Injektionen verabreichenden Krankenschwester
wusste, welche Behandlung angewandt wurde. Die Krankenschwester
war nicht von der Forschungsgruppe.
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Eine
Gruppe an Patienten wurde mit einem Staphylokokken-Präparat (Staphypan
Berna vom Serum- und Impfinstitut Bern, Schweiz) behandelt und eine
weitere Gruppe erhielt eine Behandlung mit sterilem Wasser (Placebo-Gruppe).
13 Patienten erhielten die Behandlung mit dem Staphylokokken-Präparat und
11 Patienten wurde das Placebo abgegeben. Das aktive Präparat wurde
in den Konzentrationen von 1%, 5%, 10%, 20%, 50% und 100% verwendet
(d.h. 0.01, 0.05, 0.1, 0.2, 0.5 und 1.0 ml des vollständig wirksamen
Präparats). Alle
Injektionen wurden einmal pro Woche subkutan in die gluteale Region
gemacht: das Volumen sowohl des Staphylokokken-Präparats als
auch der Placebo-Injektionen war 1 ml. Das Staphylokokken-Präpart wurde
alle 2 Wochen in ansteigenden Konzentrationen abgegeben, 1% in Woche
1 und 2, 5% in Woche 3 und 4, 10% in Woche 5 und 6, 20% in Woche
7 und 8, 50% in Woche 9 und 10 und das unverdünnte Präparat in Woche 11 und 12. Die
Injektionen mit Wasser wurden in den selben Intervallen abgegeben,
jedes Mal 1 ml.
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Nachdem
die kontrollierte Studie abgeschlossen war, wurde denjenigen Patienten,
die Placebo erhalten hatten, eine aktive Behandlung angeboten. Eine
offene Langzeitstudien-Behandlung
wurde begonnen. Allen Patienten, einschliesslich denjenigen der
Pilotstudie, insgesamt 32 Patienten, wurde eine verlängerte aktive
Behandlung mit monatlichen Dosen angeboten. Diejenigen, welche sich
einverstanden erklärten
wurden unter Verwendung der umfassenden psychopathologischen Bewertungsskala
(Comprehensive Psychopathological Rating Scale; CPRS) nach drei,
sechs, und zwölf
Monaten während
des ersten Jahres und dann einmal pro Jahr beurteilt. Die Intervalle
zwischen den Dosen variierten von Woche zu Woche bis zu jedem dritten
Monat. Die Arbeitssituation des Patienten (Teilzeit oder Vollzeitarbeit,
Krankschreibung oder Bezug einer Krankheitsrente) wurde vor und
in der Wiederaufnahme nach Abschluss der kontrollierten Studie beurteilt.
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23
der 32 Patienten nahmen weiter an der offenen Studie teil. 20 von
ihnen sind zwischen zwei und drei Jahren behandelt worden und drei
Patienten sind zwischen fünf
und sechs Jahren behandelt worden.
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Labor-Untersuchungen
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Nach
der Teilnahme in der Studie unterzogen sich alle Patienten einer
klinischen Prüfung
und einer Serie von Labor-Untersuchungen. Proben von Blut aller
Patienten und von Cerebrospinal-Flüssigkeit von 12 Patienten wurden
genommen, bevor der Behandlungsprozess begann. Alle Patienten wiesen
normale Labortest-Resultate hinsichtlich Erythrozyten-Sedimentationsrate,
Hämatologiezahl,
(haematology count), Leberenzyme, Kreatinin-Kinase und Schilddrüsenfunktionstests.
Ein Dexamethason-Suppression-Test
wurde an 18 Patienten durchgeführt,
die alle eine normale Stressfunktion aufwiesen. Antikörper gegen
Borrelia Burgdorferi wurden im Plasma von 24 Patienten und in der
Cerebrospinal-Flüssigkeit
von 12 Patienten untersucht; die Konzentrationen waren normal. Die Konzentrationen
von Homocystein, Methylmalonsäure
und Vitamin B12 wurden sowohl im Plasma
(24 Patienten) als auch in der Cerebrospinal-Flüssigkeit (12 Patienten) analysiert. Alle
Patienten wiesen einen normalen Grad an Vitamin B12 und
Methylmalonsäure
im Plasma auf, und alle bis auf zwei wiesen einen normalen Grad
an Homocystein im Plasma auf. 10 von 12 Patienten wiesen einen Grad an
Vitamin B12 in der Cerebrospinal-Flüssigkeit
auf, der tiefer war als normal. 11 von 11 wiesen einen hohen Grad
an Homocystein in der Cerebrospinal-Flüssigkeit auf und 2 wiesen einen
Grad an Methylmalonsäure
in der Cerebrospinal-Flüssigkeit
auf, der höher
als normal war.
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Psychometrische
Beurteilungen
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Zung's Selbstbewertungsdepressionsskala
(Zung, W.W.K., A self rating depression scale, Arch. Gen. Psychiatry,
12:63–70,
1965) besteht aus 20 Punkten, welche sowohl somatische und affektive
Komponenten von Depression messen.
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Die
umfassende psychopathologische Bewertungsskala (Comprehensive Psychopathological
Rating Scale; CPRS), (Åsberg,
M., et al., A comprehensive psycholpathological rating scale, Acta
Psychiatr. Scand., 1978 (Suppl. 271):5– 27) beinhaltet 65 berichtete
und beobachtete Punkte. Die Punkte umfassen psychiatrische Symptome
von sowohl neurotischen als auch psychotischen Dimensionen. Für jeden
Punkt gibt es sieben Skalaschritte, wobei 0 Normalität und 6
die maximale Stärke
eines Symptoms anzeigt. In der vorliegenden Studie wurden 15 berichtete
Punkte ausgewählt
(CPRS-15) zur Messung von interessierenden Symptomen in der Neurasthenie
ausgewählt
(Knave, B., et al., Neurasthenic symptoms in workers occupationally
exposed to jet fuel, Acta Psychiatr. Scand. 60:39–49, 1979).
Einer der ausgewählten
Punkte mass die Erschöpfungsanfälligkeit
(„Fatiguability") (CPRS-F) und ein
weiterer mass Schmerzen jeglicher Art (CPRS-P). Die weiteren CPRS-Punkte
massen Traurigkeit, Ängstlichkeit,
Aggressivität,
depressive Gemütslage,
Selbstmordgedanken, Hypochondrie, Besorgnis, Phobien, Konzentrationsschwierigkeiten,
Erinnerungsschwierigkeiten, Schlafschwierigkeiten, vegetative Symptome
und Symptome der Muskelsanspannung. CPRS-15-Beurteilungen wurden
vor und während
der Behandlung nach 4, 8 und 12 Wochen gemacht. CPRS-15 wurde auch
in der offenen Wiederaufnahmestudie verwendet.
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„Clinical
Global Impressions" (klinischer
Globaleindruck), CGI, (National Institute of Mental Health, 1970)
ist eine Beobachtungsbewertungsskala. Auf dieser Skala kann die
Stärke
der Krankheit von 1 bis 7 bewertet werden, wobei 1 "normal, überhaupt
nicht krank" und
7 "unter den mit
Abstand schwerstkranken Patienten" anzeigt. Eine globale Verbesserung
kann auch von 1 bis 7 auf der CGI bewertet werden, wobei 1 eine sehr
grosse Verbesserung, 4 keine Verbesserung und 7 eine sehr grosse
Verschlechterung anzeigt. In der vorliegenden Studie wurde die "Stärke der
Krankheit" vor der
Behandlung als ein Mass des Zustands der Patienten bewertet. Eine
Verbesserung wurde nach 12 Wochen Behandlung bewertet.
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Schmerz-Beurteilung
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Der
Grad an Schmerz der Patienten wurde vor der Behandlung gemessen,
jede zweite Woche während
der Behandlung und einen Monat nach der Behandlung unter Verwendung
der visuellen Analogsskala (Visual Analog Scale; VAS). Die VAS war
eine 100 mm lange, horizontal orientierte Linie, deren Endpunkte
mit "kein Schmerz" und "der schlimmste vorstellbare
Schmerz" bezeichnet
waren. Die Patienten wurden beauftragt, ihren "empfundenen momentanen Schmerz" und ebenso die "durchschnittliche
Schmerzintensität" während der
letzten Woche anzugeben.
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Druckschmerz-Reizschwellen-Messungen
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Druckschmerz-Reizschwellen
(„pressure
pain thresholds";
PPT) wurden mit einem in der Hand gehaltenen elektronischen Druck-Algometer
(Somedic*, Schweden) bestimmt. Die Stimulationssonde weist eine kreisförmige Spitze
(10 mm im Durchmesser) auf und ist mit einem Druckmessfühler verbunden,
welcher in einen waffenförmigen
Griff eingebaut ist. Das Signal vom Druckmessfühler wird in einer Haupteinheit
verstärkt und
der Druck wird in kPa auf einer digitalen Anzeige angezeigt. Eine
aus horizontalen Lichtstreifen bestehende Anzeige zeigt an, ob der
aufgesetzte Druck oberhalb oder unterhalb eines vorgelegten Werts
liegt. In der vorliegenden Studie war der vorgelegte Wert 30 kPa/s.
Wenn die PPT erreicht werden, aktiviert das Subjekt einen in der
Hand gehaltenen Druckknopf, welcher die digitale Anzeige fixiert.
Die PPT werden definiert als minimaler Druck kPa/cm2,
welcher Schmerz induziert. Die Patienten wurden instruiert, den
Druckknopf zu aktivieren, wenn die Sinnesempfindung sich von der
eines Drucks alleine zu der eines gemischten Drucks mit Schmerz
umwandelte. Bevor jeder Patient getestet wurde, wurde der Algometer
geeicht.
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Die
PPT wurden an sechs paarweisen Stellen (links, rechts) von Auslösepunkten
bestimmt, die in Übereinstimmung
mit den vom American College of Rheumatology angegebenen Ereignisstellen
in Fibromyalgie-Patienten ausgewählt wurden.
Die Auslösepunkte
beinhalteten das Trapez am Mittelpunkt ihres oberen Randes, die
zweite Rippe, an der costochondralen Verbindungsstelle, den Unterarm
20 mm distal zum lateralen Epikondylus des Humerus und die gluteale
Region beim oberen äusseren
Quadranten des Gesässes.
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Kontrollpunkte
wurden sowohl an Daumennägeln
und auf der Stirn 25 mm oberhalb des Mittelpunkts der Augenbrauen
(bilateral) angeordnet. Die Strukturen wurden mittels Palpation
lokalisiert und mit einem Stift markiert.
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Jeder
Auslösepunkt
und Kontrollpunkt wurde in jeder Sitzung dreimal getestet, im Abstand
von 3 Minuten. Die Medianwerte der drei Untersuchungen an jeder
Stelle wurden miteinander addiert, um eine Gesamtempfindlichkeits-Punktzahl zu erhalten.
Diese Gesamtempfindlichkeits-Punktzahl
wurde mit der gemessenen Zahl an lokalen Punkten dividiert, um einen
Durchschnitt des Auslösepunkts
beziehungsweise des Kontrollpunkts zu bilden. Die Reizschwellen
wurden vor dem Beginn der Behandlung gemessen, nach einer zwölfwöchigen Behandlung
und bei einer Wiederaufnahme vier Wochen nach Unterbruch der Behandlung.
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Statistik
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Die
Werte wurden als Mittelwerte ausgedrückt, mit Standardabweichungen
(standard deviations; SD) in Klammern, wenn nicht anders vermerkt.
Die statistischen Analysen wurden unter Verwendung von Wilcoxon's „Signed
Rank Test" für paarweise
Proben und Mann-Whitney's
U-Test zur Berechnung von Gruppendifferenzen durchgeführt. Alle
Tests waren zweiseitig. Statistische Signifikanz wurde bei p<0,05 angenommen. Korrelationen
wurden mit den Spearman'schen
Rangkorrelationen („Spearman's Rank Correlations") getestet.
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Resultate
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Im
Labortest gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den zwei
Gruppen vor der Behandlung. 10 von 12 Patienten wiesen einen subnormalen
Grad von B12 in der Cerebrospinal-Flüssigkeit
auf. Signifikante Korrelationen zwischen dem Grad an B12 in
der Cerebrospinal-Flüssigkeit
und den CPRS-Punkten "Erschöpfungsanfälligkeit" („Fatiguability") und "Erinnerungsschwierigkeiten" und den gesamten
CPRS-Punktzahlen wurden gefunden. Die Punktzahlen für "Muskelanspannung", "Hypochondrie" und "Schmerz" grenzten daran,
signifikant mit dem Grad B12 in der Cerebrospinal-Flüssigkeit
in Beziehung zu stehen. Die Korrelation war diejenige, dass je tiefer
der Grad an B12 war, desto höher die
Punktzahlen an ausgewerteten Symptomen waren. Dies wird in Tabelle
1 gezeigt.
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Alle
Patienten weisen einen pathologisch hohen Grad an Homocystein in
der Cerebrospinal-Flüssigkeit
auf. Signifikante Korrelationen bestanden auch zwischen dem Grad
an Homocystein in der Cerebrospinal-Flüssigkeit und den CPRS-Punkten "Erschöpfungsanfälligkeit" („Fatiguability") und "Schmerz"; je höher der Grad
an Homocystein war, desto ausgeprägter war die Erschöpfung und
der Schmerz. Dies ist auch in Tabelle 1 gezeigt.
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„Clinical Global Impression" (klinischer Globaleindruck)
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Alle
Patienten wurden mittels der CGI untersucht, um die Stärke der
Krankheit vor der Teilnahme in der Studie zu untersuchen. 18 von
24 Patienten wurden als mässig
krank eingestuft, 5 als merklich krank und 1 als schwer krank.
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Signifikante
Unterschiede zwischen den zwei Gruppen vor der Behandlung bestanden
nicht.
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Die
Patienten wurden hinsichtlich ihrer umfassenden Verbesserung nach
12-wöchiger
Behandlung untersucht. Der Zustand jedes Patienten wurde mit seinem
Zustand bei der Zulassung zur Studie verglichen.
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7
der 13 Patienten, die das Staphylokokken-Präparat erhielten, wurden als
minimal verbessert eingestuft, 3 als stark verbessert und die restlichen
3 als unverändert.
In der Placebo-Gruppe waren 3 Patienten minimal verbessert, während die
restlichen 8 unverändert
waren. Die Verbesserung in der Gruppe mit aktiver Behandlung war
statistisch signifikant (p<0.05)
im Vergleich zur Verbesserung in der Placebo-Gruppe.
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Umfassende psychopathologische
Bewertungsskala (comprehensive psychopathological rating scale;
CPRS)
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Der
Durchschnitt der gesamten CPRS-Punktzahlen (CPRS-15) in der Gruppe
mit aktiver Behandlung (n=13) war 715.4 (3.9) vor der Behandlung
und 10.5 (5.1) nach der Behandlung (Woche 12). Diese Abnahme war
signifikant (p<0.01).
Die Placebo-Gruppe (n=11) wies einen Mittelwert von 15.0 (4.5) vor
der Behandlung und 12.8 (5.6) nach der Behandlung auf, was keine
signifikante Verbesserung zeigte. Dies ist in Tabelle 2 gezeigt.
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Der
Punkt der Erschöpfung
(CPRS-F) nahm in der Gruppe mit aktiver Behandlung von 2.2 (0.4)
auf 1.5 (0.5) ab (p<0.01).
In der Placebo-Gruppe zeigte der selbe Punkt eine nicht-signifikante
Abnahme von 2.3 (0.5) auf 2.1 (0.2) (p=0.19).
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Die
Berichte der Patienten bezüglich
Schmerz (CPRS-P) ergaben ähnliche
Resultate. Die durchschnittliche Punktzahl in der Gruppe mit aktiver
Behandlung nahm von 2.3 (0.4) auf 1.9 (0.6) ab (p<0.01). In der Placebo-Gruppe änderte sich
CPRS-P nicht [2.2 (0.6) verglichen mit 2.2 (0.3) (p=0.94)].
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Unterschiede
zwischen den Gruppen hinsichtlich CPRS-F und CPRS-P in Woche 0 und
Woche 12 wurden analysiert. Für
die aktiv behandelten Patienten nahm die durchschnittliche Punktzahl
an CPRS-F signifikant stärker
ab als für
die Patienten in der Placebo-Gruppe (p<0.05). Der Unterschied grenzt an die
Signifikanz hinsichtlich CPRS-P. Dies ist in Tabelle 2 gezeigt.
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Depressive
Symptome
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Zung's Selbsteinschätzungsdepressionsskala
zeigte eine signifikante Abnahme in der Placebo-Gruppe. Die Abnahme
in der Gruppe mit aktiver Behandlung erreichte keinen signifikanten
Grad. Die Werte der Placebo-Gruppe nahmen von 47.2 (5.9) auf 41.6
(9.1) ab (p<0.05)
und die Werte der Gruppe mit aktiver Behandlung nahmen von 43.8
(9.4) auf 39.1 (7.5) ab (P=0.12). Dies ist auch in Tabelle 2 gezeigt.
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Stärke des
Schmerzes
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Vor
der Behandlung bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen
den zwei Gruppen bezüglich
der zwei Kriterien der Stärke
des Schmerzes, welche mit der visuellen Analogskala (visual analogue
scale; VAS) gemessen wurden.
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Momentan
empfundener Schmerz:
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Bevor
die Behandlung gestartet wurde, wies die Gruppe mit aktiver Behandlung
einen durchschnittlichen Wert von 5.3 (2.2) auf. Eine signifikante Änderung
wurde nach 12-wöchiger Behandlung
beobachtet, da der durchschnittliche Wert auf 3.8 (2.0) (p<0.05) abnahm. Vier
Wochen nach der Behandlung betrug der durchschnittliche VAS-Wert
4.1 (2.6) (n=10). Die Placebo-Gruppe berichtete einen mittleren
Vorbehandlungswert von 6.0 (1.2). Nach der Behandlung wurde der
Mittelwert auf 4.4 (1.3) (p<0.05)
reduziert. Vier Wochen nach der Behandlung betrug der VAS-Wert 4.1
(1.7).
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Durchschnitt-Letzte
Woche:
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Vor
der Behandlung wies die Gruppe mit aktiver Behandlung einen Mittelwert
von 5.7 (2.1) auf. Der Nachbehandlungsmittelwert betrug 4.0 (2.0)
(p<0.05). Nach
vierwöchigem
Entzug betrug der Mittelwert 4.2 (2.7). Die Placebo-Gruppe zeigte
keine signifikante Abnahme 6.0 (3.9), 4.9 (1.6) . Vier Wochen nach
der Behandlung war der Mittelwert auf 5.6 (2.9) angestiegen.
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Die
Korrelation zwischen dem "momentan
empfundenen Schmerz" und
dem "durchschnittlichen Schmerz
in der letzten Woche" war
sowohl vor (0.93) und nach (0.93) der Behandlung als auch bei der
Wiederaufnahme (0.88) hoch, siehe Tabelle 2.
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Druckschmerz-Reizschwellen
(Pressure pain thresholds; PPT)
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Vor
der Behandlung bestanden zwischen den Gruppen in den PPT keine signifikanten
Unterschiede. In der Gruppe mit aktiver Behandlung war der Mittelwert
des TP 48 (21) kPa, während
die Placebo-Gruppe einen durchschnittlichen Wert von 95 (28) kPa
aufwies. Die CP Werte betrugen 158 (109) kPa in der Gruppe mit aktiver
Behandlung und 103 (57) kPa in der Placebo-Gruppe.
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Als
die Behandlung 12 Wochen später
abgeschlossen war, hatten beide Gruppen ihre PPT im TP erhöht. In der
Gruppe mit aktiver Behandlung war er auf 124 (33) kPa (p<0.05) angestiegen
und in der Placebo-Gruppe auf 115 (32) kPa (k.A.).
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Die
PPT im CP stieg auch an, aber die Anstiege waren nicht signifikant.
Der Wert in der geimpften Gruppe betrug 211 (98) kPa und in der
Placebo-Gruppe 132 (45) kPa (k.A., siehe Tabelle 2).
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Wiederaufnahmestudie
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Gefolgt
von der kontrollierten Studie wurden 32 Patienten, einschliesslich
jenen in der vorliegenden und der Pilotstudie, eine Behandlung mit
dem Staphylokokken-Präparat in
einer offenen Langzeitstudie angeboten. 24 Patienten entschieden
sich, mit der Behandlung fortzufahren. 3 der 8 Patienten der Pilotstudie
sind zwischen drei und vier Jahren in Behandlung gewesen. Von den
24 Patienten in der kontrollierten Studie sind 20 zwischen einem
und zwei Jahren behandelt worden. 19 dieser 20 Patienten waren krankgeschrieben
oder erhielten eine Krankheitsrente vor Beginn der Behandlung und
1 Patient war teilzeitbeschäftigt.
Nach der Wiederaufnahme ein Jahr nach Abschluss der Studie waren
9 der 20 Patienten in entlöhnter
Voll- oder Teilzeitbeschäftigung,
während
1 Patient an einem Praktikumprogramm teilnahm und 1 sich in der
Mitte eines Zweijahrestrainings befand, um Krankenschwester zu werden.
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Der
Mittelwert der gesamten CPRS-15-Punktzahl für diese 23 Patienten (Gesamtzahl
der Patienten, die immer noch aktiv behandelt wurden) war vor der
Behandlung 15.1 (3.2). Bei der Wiederaufnahme nach einem Jahr betrug
die gemittelte CPRS-Punktzahl 9.1 (4.2). Nach 4 Jahren betrug die
gemittelte CPRS-15-Punktzahl für
die 3 Patienten der Pilotstudie, die immer noch behandelt wurden,
6.8 (0.8).
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Die
in der obigen Studie verwendete Behandlungsstrategie besteht in
einer Serie von Verabreichungen des Staphylokokken-Präparats,
das ungefähr
einmal pro Woche während
einer Dauer von einigen Monaten, beispielsweise 3 Monaten, abgegeben
wurde, und danach einer Langzeitbehandlung mit monatlichen Verabreichungen.
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Im
Beispiel ist das verwendete Präparat
der Staphylokokken-Impfstoff Staphypan Berna, aber selbstverständlich können auch
andere Staphylokokken-Präparate verwendet
werden.
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Tabelle 1
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Koeffizienten
der Spearman'schen
Rangkorrelation („Spearmans's rank correlation") zur Korrelation zwischen
bewerteten CPRS-Punkten und dem Grad an Vitamin B12 (CSF-B12) und dem Grad
an Homocystein (CSF-HCY) in der Cerebrospinal-Flüssigkeit.
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Tabelle 2
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Resultate
verschiedener Messungen in zwei Patientengruppen, wobei eine aktiv
mit dem Staphylokokken-Präparat (n=13)
behandelt wird und die andere Placebo erhält (steriles Wasser, n=11)
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