DE69728874T2 - Lichtdurchlässiger polymerischer Verbundwerkstoff zur Verwendung in einer architektonischen tragenden Struktur - Google Patents

Lichtdurchlässiger polymerischer Verbundwerkstoff zur Verwendung in einer architektonischen tragenden Struktur Download PDF

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  • Hintegrund der Erfindung
  • 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft polymere Verbundwerkstoffe, die bei der Konstruktion von architektonischen, tragfähigen Strukturen verwendet werden. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Fluorpolymerverbundwerkstoff, der ein verstärkendes Gewebe enthält, das die Lichtdurchlässigkeit der tragfähigen Strukturmembran verbessert.
  • 2. Beschreibung des Standes der Technik
  • Bei der Gestaltung von Gebäuden haben Bau- und Tiefbautechniker seit Jahren ein gespanntes, mit Kunststoff oder Gummi beschichtetes Gewebe als tragfähige Strukturen verwendet. Eine tragfähige Struktur ist eine Gebäudekomponente, die die angewendeten externen mechanischen Kräfte (oder Belastungen) aufnimmt, ohne ihre körperliche Integrität zu verlieren. Eine typische tragfähige Struktur besteht aus einem Rahmen, der aus Bögen und/oder Trägern konstruiert ist. Tragfähige Strukturen, die beschichtete Gewebe enthielten, wurden zuerst bei der Gestaltung von Tragluftdächern für fahrbare Ausstellungsstücke und als Gehäuse für Mikrowellenantennen verwendet. Seit kurzem wurden tragfähige Strukturen aus beschichtetem Gewebe als vorgespannte (gezogene) Teile entwickelt, wobei die Spannung durch Dehnen eines beschichteten Gewebes über die Bögen und Träger der Struktur bereitgestellt wird. Als vorgespanntes Teil bietet die innere Spannung des gedehnten Gewebes einen zusätzlichen Verformungswiderstand, wenn diese Struktur einer weiteren Belastung ausgesetzt wird.
  • Bei den frühesten Strukturen, die beschichtete Gewebe enthielten, diente das Gewebe als Verstärkung, um die Form der Struktur zu steuern und das Tragfähigkeitsverhalten in der Struktur zu verbesseren. Die üblichsten Beschichtungsmaterialien schließen Gummi, wie Neopren, und Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid oder Polyurethan, ein. Die am häufigsten verwendeten Verstärkungen aus Gewebe waren einfache Leinwandbindungsgewebe aus Nylon- oder Polyestergarnen.
  • Herkömmliche beschichtete Gewebe für tragfähige Strukturen enthalten typischerweise Zusätze für das Beschichtungsmaterial, um die Struktur vor der Umgebung zu schützen. Zusätze können z. B. in das beschichtete Gewebe eingebracht werden, um sowohl für die Beschichtungspolymere als auch die Faserverstärkung die UV-Belastung durch das Sonnenlicht zu verringern und folglich die Haltbarkeit des beschichteten Gewebes im Freien zu verbessern. Während solche Zusätze das beschichtete Gewebe vor der Umgebung schützen, verringern sie auch die Lichtdurchlässigkeit des beschichteten Gewebes wesentlich oder verhindern diese. Licht geht durch ein beschichtetes Gewebe hindurch, indem es durch die Myriaden von winzigen Öffnungen oder Löchern im beschichteten Gewebe (sogenannte Lücken in Geweben) geleitet wird. Zusätze oder Füllstoffe füllen diese Öffnungen beim Beschichten und stören den Lichtdurchgang deutlich. Flammhemmende Zusätze oder Weichmacher, die als Füllstoffe verwendet werden können, können auch dazu führen, daß die Oberfläche Schmutz aus der Umgebung einfängt und können die Lichtdurchlässigkeit im Verlauf der Zeit weiter behindern. Aus diesem Grund wurden die ersten beschichteten Gewebe für tragfähige Strukturen nur bei Anwendungszwecken eingesetzt, bei denen eine geringe Lichtdurchlässigkeit akzeptabel war. Aufgrund der vorstehend genannten Mängel in bezug auf die Lichtdurchlässigkeit, die Feuerfestigkeit und die Umweltbeständigkeit war die Verwendung dieser frühen beschichteten Gewebe auf "zeitweilige" Gebäudestrukturen begrenzt.
  • 1970 wurden Verbundwerkstoffe aus beschichtetem Gewebe für die Verwendung in tragfähigen Strukturen entwickelt, wobei bestimmte Beschichtungen und Anordnungen der Gewebebindung verwendet wurden, um deren Verwendung von "zeitweiligen" Strukturen auf die dauerhafte Architektur auszudehnen. Insbesondere haben die Forscher Verbundwerkstoffe aus Glasfaserstoff mit Leinwandbindungsmuster und einer Beschichtung aus Perfluorkunststoffen (z. B. Polytetrafluorethylen) begünstigt. Polytetrafluorethylen (PTFE) zeigt bekanntlich eine Beständigkeit gegenüber allgegenwärtigen Elementen der Umgebung (Sonnenlicht, Wasser, oxidierende Mittel) sowie auch Feuer. Die Forscher haben die vorteilhaften Eigenschaften von PTFE mit den vorteilhaften Aspekten in bezug auf das Verhältnis von Festigkeit/Gewicht von Glasfasern in einem Leinwandbindungsmuster kombiniert, wodurch Verbundwerkstoffe geschaffen wurden, die in dauerhaften Strukturen vorteilhaft sind.
  • 1973 wurden tragfähige Verbundwerkstoffe aus Glasfaserstoff mit Leinwandbindungsmuster, der mit Perfluorpolymeren beschichtet ist, als gespannte Gewebestrukturen verwendet. Diese Verbundwerkstoffe enthielten keine Zusätze zur Verbesserung der Flammfestigkeit. Diese baulichen Verbundwerkstoffe, die von Chemfab Corporation, Merrimack, New Hampshire unter den Bezeichnungen SHEERFILL® I und II hergestellt wurden, ließen bis zu 10% des einfallenden sichtbaren Lichtes hindurch und behielten eine angemessene strukturelle Festigkeit bei. Neuere bauliche Verbundwerkstoffe, wie SHEERFILL® II A, die ebenfalls von Chemfab Corporation, Merrimack, New Hampshire hergestellt wurden, ließen etwa 12% des einfallenden sichtbaren Lichtes hindurch. Die Entwicklung dieser Strukturtypen ist in einem Dokument zusammengefaßt, das auf dem Symposium on Air-Supported Structures: State-of-the-art, vom Institution of Structural Engineers gesponsert, am 4. Juni 1980 in London präsentiert wurde. Diese Materialien sind bis heute der Stand der Technik geblieben.
  • Ein weitere Hintergrundinformation zu Fluorpolymer-Verbundwerkstoffen liefern folgende Dokumente: DE 3,832,828 , WO 89/12135, EP 327,047 , WO 92/09429, EP 164,278 , US 4,594,286 und Chemiefasern/Textilindustrie, Juni 1990, Seiten T86 bis T88.
  • Zusätzlich zu den wichtigsten erwünschten Merkmalen aus Witterungsbeständigkeit, Nichtbrennbarkeit, guter Lichtdurchlässigkeit und Selbstreinigungsvermögen müssen tragfähige Strukturen, die Verbundwerkstoffe aus beschichteten Geweben enthalten, zuallererst als Baumaterialien wirken. Die Strukturen müssen ausreichend fest sein, um die verschiedenen statischen und wandernden Belastungen zu tragen, die mit der Verwendung verbunden sind. Außerdem können die Bedingungen bei der Herstellung und dem Einbau der Verbundwerkstoffe mit einem bevorzugten mechanischen Verhalten zu weiteren mechanischen Einschränkungen führen, die den Bereich der wichtigsten Gestaltungsparameter weiter einschränken.
  • Es ist z. B. übliche Praxis, bei der uniaxialen Zugbruchfestigkeit von mit Gewebe verstärkten Verbundwerkstoffen, die in tragfähigen Strukturen verwendet werden, Sicherheitsfaktoren von 4 × bis 8 × anzuwenden. Das heißt, wenn eine tragfähige Struktur aus einem Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe gestaltet wird, verwendet der Techniker typischerweise ein Gewebe mit einer uniaxialen Zugbruchfestigkeit, die mindestens das 4-Fache der maximalen Belastung beträgt, die auf das Gewebe trifft. Anders ausgedrückt beträgt die maximale Konstruktionsbelastung 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit.
  • Tragfähige Strukturen erfahren typischerweise drei Arten von Belastungen: Einbaubelastungen, Vorbelastungen und wandernde Belastungen. Wie vorstehend festgestellt, sind tragfähige Strukturen typischerweise so gestaltet, daß der Höchstwert dieser Belastungen 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes beträgt.
  • Die am Ende erforderliche optische Dichte des Glasfasergewebes, um die geforderten Sicherheitsfaktoren bei den verschiedenen Belastungen zu erfüllen, verringert das Lichtdurchlässigkeitsvermögen des Gewebes wesentlich, besonders nachdem das gewebte Verstärkungsmaterial mit Polytetrafluorethylen beschichtet worden ist. Außerdem führt die Bündelung des Glasfasergehalts zu schwereren und voluminöseren Garnen, wodurch eine Struktur mit größeren Öffnungen oder Lücken erzeugt wird, oft zu gewebten Produkten mit einer unerwünschten Topographie, die nicht leicht beschichtet oder laminiert werden kann. Selbst wenn die Schwierigkeiten des Beschichtungsverfahrens beseitigt werden können, dehnt sich der entstehende Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe, der auf diesen relativ groben Verstärkungsfasern basiert, häufig nicht befriedigend, um die Präzisionsmusterung von Bauplatten zu erleichtern.
  • Die Techniker bestimmen die Fähigkeit eines Verbundwerkstoffs aus beschichtetem Gewebe, in einer tragfähigen Struktur effizient zu wirken, unter Bezugnahme auf die Kurven des Moduls des Verbundwerkstoffs aus beschichtetem Gewebe. Die Kurve des Moduls ist eine graphische Darstellung der biaxialen Dehnung des Verbundwerkstoffs gegenüber den verschiedenen biaxialen Belastungen, denen der Verbundwerkstoff ausgesetzt wird. Bei der Erstellung einer Kurve des Moduls für einen Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe belastet der Techniker den Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe mehrmals biaxial und mißt die biaxialen Dehnungen, die mit den entsprechenden Belastungen verbunden sind. Der Techniker wendet typischerweise eine biaxiale Belastung von 1 : 1 an, wenn die biaxiale Dehnung bestimmt wird (d. h., die Belastungen in Kettfaden- und Schußfadenrichtung des Gewebes sind gleich), es können jedoch Belastungen mit unterschiedlichen Verhältnissen angewendet werden, um die biaxiale Dehnung zu bestimmen, die mit bestimmten Belastungsbedingungen verbunden ist.
  • Verbundwerkstoffe aus beschichtetem Gewebe, die keine negative biaxiale Dehnung zeigen, wenn sie eingebaut werden und einer Vorbelastung und wandernden biaxialen Belastungen ausgesetzt werden, sind für die Verwendung in tragfähigen Strukturen bevorzugt. In der Praxis weist Glasfaserstoff eine gute Festigkeit unter einer Spannung auf, hat jedoch bei einer Kompression schlechte Eigenschaften. Eine negative biaxiale Dehnung, die das Äquivalent der Kompression darstellt, ist folglich nicht erwünscht, da sie die Wirksamkeit des Verbundwerkstoffs für die Verwendung in tragfähigen Strukturen beeinflußt. Bis heute waren die Techniker nicht in der Lage, einen Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe zu entwickeln, der eine hohe Lichtdurchlässigkeit aufweist, jedoch die Fähigkeit, effizient als Teil einer tragfähigen Struktur zu wirken, beibehält. Herkömmliche Verbundwerkstoffe mit einer hohen Lichtdurchlässigkeit zeigen unvermeidlich negative Werte der biaxialen Dehnung, wenn sie eingebaut werden, einer Vorbelastung und wandernden biaxialen Belastungen ausgesetzt werden, oder zeigen so eine geringe Gesamtdehnung, daß sie sich zu spröde verhalten, um sie leicht beim gedachten Verwendungszweck zu installieren.
  • Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe herzustellen, der eine bessere Lichtdurchlässigkeit aufweist, während er die Eigenschaften in bezug auf Zugbruchfestigkeit und biaxiale Dehnung liefert, die bei tragfähigen Strukturen erwünscht sind.
  • Es ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, einen Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe herzustellen, der, wenn er eingebaut wird, einer Vorbelastung und wandernden Belastungen ausgesetzt wird, bei Belastungen von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes sowohl in Kettfaden- als auch Schußfadenrichtung keine negativen Werte der biaxialen Dehnung zeigt.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Nach einem Gesichtspunkt liefert die Erfindung einen lichtdurchlässigen polymeren Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 der zugehörigen Ansprüche.
  • Nach einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung eine gespannte tragfähige Membran bereit, die einen Rahmen und einen wie vorstehend aufgeführten Verbundwerkstoff umfaßt, der sich auf dem Rahmen befindet.
  • Nach einem dritten Gesichtspunkt gibt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines lichtdurchlässigen polymeren Verbundwerkstoffs an, wobei das Verfahren wie in Anspruch 13 oder Anspruch 14 der zugehörigen Ansprüche definiert ist.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeigt der Verbundwerkstoff Werte für die biaxiale Dehnung in Kettfaden- und Schußfadenrichtung, die 1,0% bzw. 10% nicht übersteigen, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird.
  • Um die gewünschten Eigenschaften, wie Haltbarkeit im Freien und Feuerfestigkeit, zu erreichen, basiert das Gewebe besonders bevorzugt auf Glasfasergarnen. Die besonders bevorzugten Materialien zum Beschichten des Gewebes sind Perfluorpolymere, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Homopolymeren und Copolymeren und Tetrafluorethylen (TFE), Hexafluorpropylen (HFP) und Fluorvinylethern, einschließlich Perfluorpropyl- und Perfluormethylvinylether (PPVE bzw. PMVE) besteht. Diese Polymere haben wie die Glasfaserverstärkung eine hervorragende Haltbarkeit im Freien und Feuerfestigkeit und zeigen auch eine gute Lichtdurchlässigkeit.
  • Zu einer anderen bevorzugten Klasse von Polymeren, die in einer Polymermatrix für bauliche Verbundwerkstoffe mit einer besseren Lichtdurchlässigkeit vorteilhaft sind, gehören Fluorpolymere, die auf Monomeren basieren, zu denen Chlortrifluorethylen (CTFE) und Vinylidenenfluorid (VF2) gehören, entweder als Homopolymere oder als Copolymere mit TFE, HFP, PPVE, PMVE und Ethylen oder Propylen. Bei ausreichend niedrigen Temperaturen schmelzen diese Fluorpolymere oder werden weich, so daß sie auf gewebte Substrate beschichtet oder laminiert werden können, die aus Garnen mit einer Tauglichkeit für geringere Temperaturen, wie Polyester oder Nylon, bestehen.
  • Eine andere Polymermatrix zum Beschichten der Gewebe kann aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol und deren Copolymeren mit Acrylsäure oder Acrylsäureestern oder anderen Vinylestermonomeren besteht. In diesem Fall kann gegebenenfalls eine weitere Schicht aus einem Fluorpolymer auf dem mit Polymer beschichteten Gewebe angeordnet werden (durch Beschichten oder Laminieren).
  • Ein Schritt in dem in Anspruch 13 definierten Verfahren umfaßt das Schmelzen der Polymerbeschichtung auf dem Gewebesubstrat, vorausgesetzt, daß das Substrat den Temperaturen widerstehen kann, die zum Schmelzen des Polymers erforderlich sind. In den Fällen, in denen das gewebte Substrat der Temperatur nicht widerstehen kann, die zum Schmelzen des Polymers erforderlich ist, beinhaltet das in Anspruch 14 definierte Verfahren einen Schritt, bei dem ein Polymerfilm getrennt erzeugt und geschmolzen wird und dieser Film dann mit dem gewebten oder beschichteten Substrat laminiert wird.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt ein erfindungsgemäßes 6 × 6 Scheindrehergewebemuster;
  • 2 zeigt ein erfindungsgemäßes 2 × 2 Leinwandbindungsgewebemuster;
  • 3 zeigt eine graphische Darstellung einer Anordnung einer trapezförmigen Probe für den Reißfestigkeitstest;
  • 4 zeigt eine graphische Darstellung einer Anordnung einer Probe für den biaxialen Dehnungstest; und
  • 5 zeigt eine Kurve des Moduls für den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Der bevorzugte erfindungsgemäße lichtdurchlässige Verbundwerkstoff, der für eine architektonische Konstruktion geeignet ist, enthält ein Gewebe, das sowohl in Kettfaden- als auch Schußfadenrichtung aus etwa 10 bis 30 Garnen pro inch erzeugt wurde. Die Kettfaden- und Schußfadengarne sind orthogonal angeordnet.
  • Die Garne des Gewebes sind vorzugsweise in einem Scheindrehermuster gewebt. 1 zeigt das Bindungsmuster eines 6 × 6 Scheindrehermustergewebes. Die Garne können auch in einem Leinwandbindungsmuster gewebt sein, vorausgesetzt, daß die Garnzahl in Schußfadenrichtung gleich oder größer als etwa das 1,25-Fache der Garnzahl in Kettfadenrichtung ist. 2 zeigt das Bindungsmuster eines 2 × 2 Leinwandbindungsgewebes. 1 und 2 zeigen nur die Webmuster von erfindungsgemäßen Geweben und nicht die offenen Bereiche, die tatsächlich in den erfindungsgemäßen Gewebekonstruktionen vorliegen.
  • Auf den Gewebegarnen befindet sich mindestens eine Polymerbeschichtung. Das beschichtete Gewebe weist eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens etwa 23% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes auf und ist so strukturiert, daß eine nicht-negative biaxiale Dehnung erreicht wird.
  • Bei biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ist die biaxiale Dehnung des Verbundwerkstoffs in Kettfadenrichtung größer als oder gleich Null und übersteigt vorzugsweise 1,0% nicht. Die biaxiale Dehnung des Verbundwerkstoffs in Schußfadenrichtung ist bei diesen Werten größer als die biaxiale Dehnung in Kettfadenrichtung und übersteigt vorzugsweise 10% nicht. Die Obergrenzen der Werte für die biaxiale Dehnung in Kettfaden- und Schußfadenrichtung sind wichtig, da der Verbundwerkstoff oberhalb dieser Grenzwerte nicht mehr praktisch nützlich ist; das heißt, es wird sehr schwierig, mit diesem Verbundwerkstoff eine tragfähige Struktur zu konstruieren.
  • Es wurde folglich festgestellt, daß der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff aus beschichtetem Gewebe eine Lichtdurchlässigkeit erreicht, die wesentlich höher als die der gegenwärtig verfügbaren ist. Die erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffe (siehe die nachstehend erläuterten Tabellen IIa bis b) lassen deutlich höhere Prozentsätze des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes hindurch, dies steht im Gegensatz zu herkömmlichen Vergleichsgestaltungen mit Leinwandbindung mit einem vergleichbaren Gewicht, die in den Tabellen Ia bis c gezeigt sind, die auch weniger vorteilhafte mechanische Eigenschaften aufweisen.
  • Die uniaxiale Zugbruchfestigkeit der Verbundwerkstoffe in den Tabellen ist eine Funktion der Festigkeit und der Anzahl der einzelnen Glasfasergarne, die in die Verstärkung eingewebt sind, sowie auch der Kräuselung, die die Garne beim Webprozeß erhalten haben. Eine zunehmende Garnzahl im Gewebe erhöht die Festigkeit des Verbundwerkstoffs. Eine stärkere Kräuselung in den Garnen durch den Web prozeß verringert jedoch die Festigkeit des Gewebes. Die Auswahl der exakten Garnzahl und der exakten Kräuselung wird folglich zu einer wichtigen Basis, um das gewünschte Gleichgewicht zwischen Festigkeit und Modul zu erzielen.
  • In ähnlicher Weise werden die Dehnungsmerkmale des Verbundwerkstoffs vom Ausmaß der Kräuselung in Kombination mit der Anzahl der Garne in jeder orthogonalen Richtung beeinflußt. Wenn ein Verbundwerkstoff unter Verwendung einer gewebten Verstärkung biaxial belastet wird, ist die entstehende Dehnung in jeder Richtung jedoch auch eine Funktion der relativen Belastung in jeder Richtung (d. h. Kettfaden- und Schußfaden) und kann folglich als Funktion der Anzahl, der Kräuselung und des Belastungsverhältnisses positiv oder negativ sein. Da Glasfaserstoff in der Praxis unter Zug eine gute Festigkeit aufweist, jedoch unter Druck schlechte Eigenschaften hat, ist eine negative Dehnung unerwünscht. Folglich bringt die vorherrschende Verwendung von Glasfasergarn eine zusätzliche Einschränkung der akzeptablen Anzahl und Kräuselung mit sich, um in beiden Richtungen eine positive Dehnung zu erzielen.
  • Da fast das gesamte durch den Verbundwerkstoff hindurchgehende Licht durch dessen "Öffnungen" oder "Lücken" geht und die Größe dieser Lücken von der Anzahl und die Kräuselung in Verbindung mit den Garndurchmessern bestimmt wird, führt eine geeignete Anzahl und Kräuselung, die die Kriterien in bezug auf mechanische Festigkeit und Modul erfüllen würde, außerdem gewöhnlich zu einem wesentlich geringeren Durchgang von Licht oder einer wesentlichen geringeren Lichtdurchlässigkeit.
  • Definitionen der Begriffe in den Tabellen
  • Die Tabellen Ia bis c führen Werte für verschiedene herkömmliche Verbundwerkstoffe auf, und die Tabellen IIa bis b zeigen Werte für erfindungsgemäße Verbundwerkstoffe. Die in den Tabellen verwendeten Begriffe sind nachstehend zusammen mit einer kurzen Erläuterung der Tests beschrieben, die typischerweise für die mengenmäßige Erfassung der aufgeführten Werte verwendet wurden.
  • Garn ist ein allgemeiner Begriff für einen kontinuierlichen Strang von Textilfasern, Filamenten oder einem anderen Material in geeigneter Form zum Wirken, Weben oder anderweitigem gegenseitigen Verdrehen, um ein Textilerzeugnis herzustellen. Garne kommen in folgenden Formen vor:
    • (1) eine Anzahl von miteinander verdrehten Fasern (Spinngarn),
    • (2) eine Anzahl von miteinander, mit oder ohne Verdrehung, gelegten Filamenten,
    • (3) ein Einzelfilament mit oder ohne Verdrehung oder
    • (4) ein schmaler Streifen oder ein Material, wie Papier, Kunststoffolie oder Metallfolie mit oder ohne Verdrehung, der bzw. das für die Verwendung bei der Herstellung eines Gewebes gedacht ist.
  • Die Garne sind in den Tabellen in bezug auf den Garnaufbau aufgeführt, der die Anzahl der Einzelgarne und die Anzahl der Stränge beschreibt, die kombiniert wurden, wodurch jede aufeinanderfolgende Einheit eines mehrfädigen Garns erzeugt wurde. In Tabelle Ic hat z. B. NSP A96032a den Garnaufbau B150 4/2, was bedeutet, daß man mit Filamenten mit der Garnnummer Beta beginnt, die zu Einzelgarnen mit einer Ausbeute von 36.000 m/kg (15.000 yards/pound) geformt wurden. Vier dieser Einzelgarne werden miteinander zu einem Zwischenmaterial verdreht, das als 4/0 bezeichnet wird, und dann werden zwei Zwischenmaterialien mit 4/0 miteinander gefacht, wodurch der Aufbau 4/2 erzeugt wird. Dieser Aufbau kann mit dem in Tabelle IIa aufgeführten beispielhaften Aufbau NSP A96053 verglichen werden. In diesem Beispiel werden zwei des gleichen Einzelgarns (B150 1/0) verdreht, wodurch das Zwischenmaterial erzeugt wird, das als 2/0 bezeichnet wird, und vier dieser Zwischenmaterialien mit 2/0 werden miteinander gefacht, wodurch der Aufbau 2/4 erzeugt wird.
  • Anzahl ist die Anzahl der Kettfadengarne und der Schußfadengarne pro cm (inch) des Gewebes, die der Anzahl der Reihen und Rippen in einem Gewirk entspricht. Die Anzahl wird bestimmt, indem ein Gewebestück auf eine ebene Oberfläche gelegt wird, unnatürliche Knitter entfernt werden und die Anzahl der Kettfaden- und Schußfadengarne pro Inch des Gewebes gezählt wird. Wie aus den Tabellen IIa und b ersichtlich ist, reicht die Anzahl der erfindungsgemäßen Gewebe von etwa 4 bis 12 Garne/cm (10 bis 30 Garne/inch) in Kettfaden- und Schußfadenrichtung. Eine Anzahl außerhalb dieses Bereichs kann in dieser Erfindung ebenfalls vorteilhaft sein.
  • Gauge ist ein allgemeiner Begriff für verschiedene Arten von Vorrichtungen, die entweder zum Messen des Drucks oder der Dicke verwendet werden. In dieser Erfindung soll der Begriff Gauge für die Dicke stehen, die in den Tabellen aufgeführt ist. Gauge wird durch einen Test mit einem Eigengewicht-Zeigermikrometer bestimmt, der auf diesem Fachgebiet allgemein bekannt ist.
  • Die uniaxiale Zugbruchfestigkeit ist die abschließende Festigkeit eines Abschnittes des Gewebes zu dem Zeitpunkt, zu dem es unter Zug entlang entweder der Kettfaden- oder der Schußfadengarne reißt. Dieser Wert ist allgemein anders als die Langzeithaltefestigkeit des Materials.
  • Es folgt ein Test zur Bestimmung der uniaxialen Zugbruchfestigkeit. Es werden 3 Proben in Kettfadenrichtung und 3 Proben in Schußfadenrichtung geschnitten. Die Proben werden so ausgewählt, daß vermieden wird, die gleiche Gruppe von Garnen mehr als einmal zu testen. Bei der Probe in der Kettfadenrichtung wird ein Kettfadengarn ausgemacht und über mindestens 20 cm (8 inch) markiert; ein zweites Kettfadengarn wird ausgemacht und über etwa 2,5 cm (1 inch) vom ersten und parallel dazu (einschließlich irgendwelcher partieller Garne innerhalb der Probe) markiert. Ein ähnliches Verfahren dient der Kennzeichnung der Proben in Schußfadenrichtung. Die Testproben wurden mit einem Gebrauchsmesser ausgeschnitten, wobei das Einkerben der Garne der Testprobe vermieden wurde. Jede Probe wird in ein Zugtestgerät gegeben, das auf eine konstante Dehnungsrate von 5 ± 0,25 cm/min (2 ± 0,1 inch/min) eingestellt wurde. Bei 7,5 cm (3 inch) voneinander getrennten Klemmen des Zugtestgerätes wird die Probe so eingesetzt, daß die Probe zwischen den Klemmen zentriert und entlang der Achse des Testgerätes ausgerichtet ist. Während der Belastung der Probe wird die Belastung gegenüber der Dehnung erfaßt. Die Höchstbelastung wird als uniaxiale Zugbruchfestigkeit der Probe abgelesen, und es wird der Durchschnittswert der getesteten Proben für jede Richtung erfaßt.
  • Die Reißfestigkeit (trapezförmig) ist die erforderliche Kraft, damit bei bestimmten Bedingungen ein Gewebe beginnt zu reißen oder weiterreißt, und kann wie folgt bestimmt werden. Drei Proben werden in Kettfadenrichtung ausgeschnitten und drei Proben in Schußfadenrichtung. Die Proben werden so ausgewählt, daß vermieden wird, die gleiche Gruppe von Garnen mehr als einmal zu testen. Siehe 3, jede Probe ist ein Rechteck mit 7,5 × 20 cm (3 inch × 6 inch), wobei die Längsabmessung für den "Kettfaden"-Test entlang des Kettfadengarns ausgerichtet ist und die Längsabmessung für den "Schußfaden"-Test entlang des Schußfadengarns ausgerichtet ist. Mit einer Schablone wird ein gleichschenkliges Trapez mit 7,5 cm (3 inch) Höhe und den Grundlinien mit 2,5 cm (1 inch) bzw. 10 cm (4 inch) markiert. Es wird ein 1,6 cm (5/8 inch) langer Schlitz in der Mitte der und senkrecht zur 2,5 cm (1 inch) Grundlinie des Trapezes gemacht. Die Probe wird in ein Zugtestgerät gegeben, das bei einer konstanten Dehnungsrate von 15 ± 1,2 cm/min (12 ± 0,5 inch/min) eingestellt ist. Bei 2,5 cm (1 inch) voneinander getrennten Klemmen des Zugtestgeräts wird die Probe so eingesetzt, daß die Trapezmarkierungen parallel zu den Klemmen sind. Der Schlitz befindet sich in der Hälfte zwischen den Klemmen, so daß die kurze Seite des Trapezes straff ist. Dann wird die Probe gerissen und es werden die Höchstwerte der Belastung gegenüber der Zeit erfaßt. Nach dem die Probe gerissen ist, werden die Belastungswerte der fünf Höchstwerte abgelesen, und der Durchschnittswert dieser Höchstwerte wird als Reißfestigkeitswert für die Probe erfaßt. (Siehe 3).
  • Das Krümmen und der Schrägverzug stellen verschiedene Mängel bei der Maßhaltigkeit eines Gewebes dar. Das Krümmen ist ein Merkmal dafür, wie stark die Verwerfung der Schußfadengarne im mittleren Teil des Gewebes im Verhältnis zu ihrer ursprünglichen Konfiguration unter einer Belastung ist, wohingegen der Schrägverzug ein Merkmal dafür ist, wie stark die Verwerfung der Schußfadengarne von einer Kante des Gewebes zur anderen ist.
  • Der Durchgang von Licht ist ein Merkmal der Lichtdurchlässigkeit des Verbundwerkstoffs und kann wie folgt bestimmt werden. Eine 10 × 15 cm (4 × 6 inch) Probe wird aus der Verbundwerkstoffprobe herausgeschnitten und für den Test präpariert, indem sie 16 Stunden in einem Umluftofen bei 387 ± 6°C (720 ± 10°F) thermisch gebleicht wird. Die Probe wird vor dem Test auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Proben werden mit einem Spektrophotometer für den Bereich des sichtbaren Lichtes mit einer darin enthaltenen spiegelnden Komponente und bei einem weiten Betrachtungswinkel getestet. Die Messungen erfolgen in Abständen von 10 nm von 400 bis 750 nm an drei Stellen der Probe (zwei mit einer Seite in Richtung der Quelle und eine mit der entgegengesetzten Seite in Richtung der Quelle). Es wird der Durchschnittswert der drei Werte bei jeder Wellenlänge erfaßt. Der Durchschnittswert der Durchlässigkeit in % wird im sichtbaren Bereich des Sonnenspektrums berechnet, indem die Faktoren summiert werden, die durch Multiplizieren der Durchlässigkeit in % bei 400, 450, 500, 550, 600, 650, 700 und 750 nm mit den folgenden gewichteten Faktoren erhalten wurden: 0,0575, 0,123, 0,148, 0,145, 0,142, 0,143, 0,135 bzw. 0,106.
  • Die offene Fläche dient als Voraussage, um die ebene Fläche der Gewebeverstärkung in % zu beschreiben, die kein Garn enthält. Die offene Fläche kann mit folgender Gleichung berechnet werden: Offene Fläche, % = (1 – Cw × Dw) × (1 – Cf × Df) × 100worin Cw und Cf die Kettfaden- bzw. Schußfadenzahl ist und Dw und Df die Durchmesser der Kettfaden- bzw. Schußfadengarne sind. Die Anzahl wird durch das vorstehend aufgeführte Verfahren erhalten. Die Garn-"durchmesser" sind tatsächlich die Länge der Hauptachse des elliptischen Querschnitts der Garne, der durch das Abflachen der Garne verursacht wird, wenn sie beim Web- und Beschichtungsprozeß gespannt werden. Diese werden entweder durch direkte Mikroskopie oder durch Extrapolation der Werte der "Durchmesser" von ähnlich gefachten Garnen gemessen. Die Durchmesser entlang der Hauptachse, die in den Berechnungen für die nachfolgenden Tabellen verwendet wurden, lauteten:
    Garnart Durchmesser, cm (inch)
    B150 4/2 0,0762 (0,0300)
    B150 4/3 0,0970 (0,0382)
    B150 2/2 0,0490 (0,0193)
    B150 2/4 0,0721 (0,0284)
    B150 2/3 0,0624 (0,0246}
  • Die Dehnung ist ein Merkmal der Verformung in Richtung der Belastung, die durch eine Zugkraft hervorgerufen wird. Man kann die Dehnung bei einer bestimmten Belastung oder beim Zugbruch mit einem statischen oder einem dynamischen Test messen, wobei dies vom Anwendungszweck abhängt. Bei bestimmten Anwendungen ist es vorteil haft, die Dehnung des Gewebes unter biaxialen Belastungen sowie auch uniaxialen Belastungen zu messen. Der Prozentsatz der Dehnung wird gewöhnlich bei bestimmten Belastungen, wie Vorbelastung oder maximale Belastungen, gemessen. Die maximale biaxiale Belastung, wie sie bei den nachstehenden Versuchswerten beschrieben ist, ist die Belastung, die 25% der uniaxialen Belastung beträgt, die zum Reißen des Gewebes führen würde.
  • Die uniaxiale Dehnung kann wie folgt gemessen werden. Drei Proben werden in Kettfadenrichtung ausgeschnitten und drei Proben in Schußfadenrichtung. Bei der Probe in der Kettfadenrichtung wird ein Kettfadengarn ausgemacht und über zumindest eine Länge von 41 cm (16 inch) mit einer Linie entlang der Oberfläche markiert. Ein zweites Kettfadengarn, 2,54 cm (1 inch) davon getrennt und zum ersten parallel (einschließlich irgendwelcher partieller Garne mit der Probe) wird in ähnlicher Weise ausgemacht und markiert. Für die Herstellung von Proben in Schußfadenrichtung werden die Proben in ähnlicher Weise ausgemacht und markiert. Für die Zugauswertung werden die Testproben dann mit einem Gebrauchsmesser entlang der markierten Linien geschnitten. Dabei ist Vorsicht geboten, um die Garne der Testproben nicht einzukerben. Nachdem alle Proben ausgeschnitten sind, werden sie auf einen Tisch gelegt, um sie zu markieren. Mit einem Stahllineal und Stechzirkeln wird etwa 7,5 cm (3 inch) vom Ende jeder Probe ein 25 cm (10 inch) Abschnitt ausgemessen. Die Länge von 25 cm (10 inch) wird markiert, indem die Stechzirkel in das Gewebe gedrückt werden, wodurch ein kleines Loch entsteht. Das Loch wird zur schnellen Identifizierung mit einem Zeichenstift markiert. Mit der markierten Meßlänge nach außen zeigend wird ein Ende der Probe in einer ein Gewicht haltenden Klemme und das andere Ende der Probe in einer an ein festes Gestell angebrachten Klemme befestigt. Dieser Schritt wird mit den anderen Proben wiederholt. Wenn alle Proben am Gestell angebracht sind, wird an jede untere Klemme das Gewicht #40 angehängt. Nach einer Stunde wird der Abstand zwischen den markierten Löchern auf den Proben gemessen. Die Messungen erfolgen, während die Proben unter Last bleiben. Mit den Stechzirkeln werden die Punkte in die Löcher platziert, und der Abstand wird mit der Skala des Stahllineals mit Schritten von 1 Hunderstel gemessen. Die Dehnung jeder Probe wird mit folgender Formel berechnet:
    Figure 00180001
    worin L die Länge zwischen den Löchern nach einer einstündigen Belastung ist und L0 die Anfangslänge zwischen den Löchern ist. Der Durchschnittswert der für jede Richtung getesteten Proben wird bis zur ersten Dezimalstelle erfaßt.
  • Die biaxiale Dehnung wird wie folgt gemessen. Wie in 4 graphisch dargestellt, liegt die Probe in Kreuzform vor, wobei die Arme in Kettfaden- bzw. Schußfadenrichtung des Gewebes ausgerichtet sind. Die Gesamtlänge beträgt entlang jeder Richtung 580 mm (22,83 inch) und die Breite jedes Arms beträgt 160 mm (6,30 inch). Die Ecken der Probe sind mit einem Radius von 5 mm (0,20 inch) abgerundet. Jeder Arm ist in der Hälfte in Längsrichtung vom mittleren biaxialen Feld zum Ende des Arms und mit 50 mm (1,96 inch) Schlitzen geschlitzt, wie es in 4 gezeigt ist. Drei Proben werden aus dem Teil des Gewebes genommen, der mindestens 75 mm (2,95 inch) von jeder Webkante liegt.
  • Die Testvorrichtung belastet die Probe in Kettfaden- und Schußfadenrichtung gleichzeitig bei einem Belastungsverhältnis von 1 : 1. Die Belastungen in Kettfaden- und Schußfadenrichtung werden von beiden Seiten der Probe angewendet, so daß der Mittelpunkt der Probe nicht geändert wird.
  • Bei der Befestigung der Probe auf der Testvorrichtung werden Spannfutter an einer vorher festgelegten Position an den kreuzförmigen Armen befestigt, wobei die Kettfaden- und die Schußfadenrichtung mit der Testvorrichtung ausgerichtet sind. Die Probe wird so befestigt, daß eine übermäßige Belastung die Probe nicht beeinflußt und es nicht zu einem übermäßigen Knittern kommt. Die Probe wird so festgeklemmt, daß beim Test die gleiche Kraft in Kettfaden- und in Schußfadenrichtung angewendet wird und ausreichend fest, so daß es nicht zum Rutschen zwischen Probe und Klemmen kommt.
  • Die im biaxialen Feld in der Mitte der Probe erzeugte Dehnung wird gleichzeitig mit der Belastung in Kett- und Schußfadenrichtung gemessen. Der Abstand zwischen den ersten Dehnungsmeßpunkten liegt zwischen 20 mm (0,79 inch) und 80 mm (3,15 inch).
  • Nachdem jede Testprobe an die Testvorrichtung angebracht ist, werden die Spannungs-Dehnungs-Werte wie nachstehend beschrieben gemessen (jedesmal wenn die Belastung angewendet oder beendet wird, bleiben das Belastungsverhältnis und die Belastungsrate erhalten):
    • (1) Unter Beibehaltung eines axialen Belastungsverhältnisses von 1 : 1 für die Kettfaden- und Schußfadenrichtung wird jede Achse mit 4 mm/min (0,16 inch/min) bis zu 1/4 (25%) der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes belastet, und die Belastungs-Dehnungs-Werte werden als erster Belastungszyklus erfaßt.
    • (2) Nach deren Anwendung wird die Last sofort auf 1/20 (5%) der uniaxialen Zugbruchfestigkeit verringert. Die Probe wird 5 Minuten bei 1/20 (5%) ihrer uniaxialen Zugbruchfestigkeit gehalten und dann bis zur Nullast entspannt.
    • (3) Die Probe wird erneut mit 4 mm/min (0,16 inch/min) bis auf 1/4 (25%) der uniaxialen Zugbruchfestigkeit belastet, und die Werte werden als zweiter Belastungszyklus erfaßt. Dann wird die Probe sofort auf die Nullast entspannt. Dieser Zyklus wird ohne den Haltezeitraum noch einmal wiederholt, und die Werte werden für den dritten Belastungszyklus erfaßt.
  • Die Werte für die drei Proben werden graphisch dargestellt, und die Dehnungswerte werden bei bestimmten Vergleichspunkten erfaßt. 5 ist ein Beispiel einer graphischen Darstellung, die die Belastungs-Dehnungs-Werte für den ersten und dritten Belastungszyklus zeigt. Vergleichswerte für die Dehnung (in der Grafik als Dehnung bezeichnet) lassen sich aus dieser Kurve ablesen. Die üblichen Punkte für den Vergleich sind die Dehnung bei der geschätzten Belastung bei der Installation bzw. dem Einbau (6,8 kN/m (39 pli) beim ersten Belastungszyklus), die Dehnung bei der Vorbelastung nach der Beseitigung der Hysterese des Materials (1,9 kN/m (11 pli) beim dritten Belastungszyklus) und die Dehnung bei dem Test mit der maximalen biaxialen Belastung nach der Beseitigung der Hysterese des Materials. Die Werte für diese drei üblichen Punkte des Vergleichs sind in den Tabellen aufgeführt.
  • Andere Proben wurden bei Belastungsverhältnissen von 2 : 1, 1 : 2, 1 : 0 und 0 : 1 getestet. Die Änderung der Dehnung beim dritten Belastungszyklus bei jedem dieser Tests wurde bei der Berechnung des Zugmoduls und des Poissonschen Verhältnisses des Materials verwendet.
  • Ergebnisse von Vergleichstests
  • Die Tabellen Ia, b und c erläutern die Probleme, die mit herkömmlichen Glasfasergeweben mit Leinwandbindungsmuster verbunden sind, die eine angemessene gesamte Zugfestigkeit haben können, jedoch eine begrenzte gesamte Lichtdurchlässigkeit und das Fehlen geeigneter Dehnungen unter biaxialen Belastungen aufweisen, selbst wenn die Garne mit unterschiedlicher Kettfaden- und Schußfadenzahl verteilt werden. Dadurch war es schwierig oder unmöglich, eine negative Kettfadendehnung zu vermeiden.
  • Wie in Tabelle IIa in den Beispielen NSP A96037a, NSP A96037b, NSP A96047a, NSP A96047b und NSP A96053, gezeigt ist, wird durch die Verwendung von Glasfaserstoff im Webstil vom Scheindrehertyp im Verbundwerkstoff nicht nur die begrenzte Lichtdurchlässigkeit der mit Leinwandbindungsgewebe verstärkten Verbundwerkstoffe aus dem Stand der Technik überwunden, sondern tatsächlich eine deutlich bessere Lichtdurchlässigkeit als bei gegenwärtig erhältlichen, mit PTFE beschichteten gewebten Glasfaserprodukten für architektonische Endverbrauchszwecke erleichtert. Die Dehnungsmerkmale der verschiedenen Ausführungsformen, die in Tabelle IIa erfaßt sind, zeigen, daß Verbundwerkstoffe vom Scheindreherwebtyp in ähnlicher Weise strukturiert und installiert werden können, wie herkömmliche gewebte Produkte mit Leinwandbindungsmuster, während sie eine deutlich bessere Lichtdurchlässigkeit zeigen.
  • Die in Tabelle IIa aufgeführten Werte zeigen die vorteilhaften Aspekte eines Verbundwerkstoffs im Scheindreherwebstil, einschließlich der erwünschten Lichtdurchlässigkeit des Verbundwerkstoffs und der mechanischen Eigenschaften. Die Werte zeigen eine relativ hohe Zugbruchfestigkeit sowie auch positive (d. h. nicht-negative) biaxiale Dehnungen in Kettfaden- und Schußfadenrichtung. Insbesondere haben diese Verbundwerkstoffe eine Lichtdurchlässigkeit von 23,4 bis 28,8%, wenn sie biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt werden, die Verbundwerkstoffe zeigen biaxiale Dehnungswerte von 0,04 bis 0,42% in Kettfadenrichtung und von 0,70 bis 3,17% in Schußfadenrichtung. Somit zeigen die Verbundwerkstoffe hervorragende Lichtdurchlässigkeitseigenschaften und in gespannten Strukturen eine gute mechanische Wirkung.
  • Die erfindungsgemäße im Scheindrehermuster gewebte Verstärkung bildet eine vorteilhaft große Öffnung oder Lücke, wenn sie sich unter einer Spannung befindet, wodurch die Lichtdurchlässigkeit verbessert wird. Außerdem beruhen die Dehnungseigenschaften dieser bevorzugten Gewebeart, die der eines Leinwandbindungsgewebes vorteilhaft überlegen ist, anscheinend auf seiner Hybrid-Strukturmischung aus dem Leinwandbindungs- und dem Satinwebstil.
  • Gemäß der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs wurde eine bessere Lichtdurchlässigkeit, die fast ein Drittel höher als die gegenwärtig erhältlicher architektonischer Gewebe aus PTFE/Glasfaserstoff ist, erreicht, indem ein mit Scheindrehermustergewebe verstärkter Verbundwerkstoff verwendet wurde, wobei dieser sowohl in Kettfaden- als auch Schußfadenrichtung nicht-negative Eigenschaften bei der biaxialen Dehnung zeigte.
  • Tabelle IIb zeigt die Werte für erfindungsgemäße Leinwandbindungs-Verbundwerkstoffe. Die Verbundwerkstoffe NSP A96024a bis c von Tabelle IIb sind Ausführungsformen, bei denen die Garnzahl in Schußfadenrichtung gleich dem oder größer als das 1,25-Fache der Garnzahl in Kettfadenrichtung ist. Diese Verbundwerkstoffe haben Werte der Lichtdurchlässigkeit von 21,6 bis 25%, wenn sie mit 1 : 1 dem biaxialen Einbau, der Vorbelastung und maximalen Belastungen von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt werden, wobei die Verbundwerkstoffe Werte der biaxialen Dehnung von 0,0 bis 0,15% in Kettfadenrichtung und 2,5 bis 8,6% in Schußfadenrichtung zeigen.
  • Der Verbundwerkstoff NSP A96024d in Tabelle IIb hat einen Gewebegarnaufbau von 12 × 14 (w × f), und folglich ist die Garnzahl in Schußfadenrichtung kleiner als das 1,25-Fache der Garnzahl in Kettfadenrichtung. Der entstehende Verbundwerkstoff zeigt negative Werte der biaxialen Dehnung, wenn er bestimmten Belastungen ausgesetzt wird. Wie vorstehend erläutert, werden solche Verbundwerkstoffkonstruktionen durch solche negativen Werte der biaxialen Dehnung für die Verwendung in tragfähigen Strukturen unerwünscht.
  • Beispiel 1
  • Es wurde die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung hergestellt, die eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens etwa 23% aufwies, um bestimmte Zielwerte der Zug- oder Bruchfestigkeit in Kettfadenrichtung (w) und in Schußfadenrichtung (f) zu erfüllen. Die biaxiale Dehnung zeigte keine negativen Dehnungswerte. Folglich ist die Dehnung des Kettfadens (BEW) größer als Null, wohingegen die Dehnung des Schußfadens (BEF) größer als BEW ist.
  • Somit wurde ein Beschichtungssubstrat aus Glasfasergewebe mit 373 g/m2 (11 osy (ounce per square yard)) gewebt. Das Substrat war ein 6 × 6 Scheindrehermuster, das sowohl in Kettfaden- als auch Schußfadenrichtung aus B150 2/4 Garnen bestand. Die Anzahl betrug 7,5 × 6,5 Garne (19 × 16,5 Garne/inch) in Kettfaden- bzw. Schußfadenrichtung. Dieses Substrat, das als CHEMFAB-Stil NSP A96053 bezeichnet wird (in Tabelle IIa gezeigt), wurde thermisch gereinigt, um restliche Schlichtmittel zu beseitigen. Dann wurde das Substrat erneut geschmiert, indem Methylphenylsiliconöl (ET-4327, von Dow Corning als wäßrige Emulsion erhalten, 35% Feststoffe) aufgebracht wurde. Das Öl wurde durch Tauchen und Trocknen in einem Zweizonen-Beschichtungsturm mit einer Temperatur der Trockenzone von 93 bis 149°C (200 bis 300°F) und einer Temperatur der Sinterzone, die bei 288°C (550°F) eingestellt war, mit 4 Gew.-% auf das Substrat aufgebracht. Beim ersten Beschichten wurden nur die Garne im Substrat beschichtet, während die Lücken offenblieben.
  • Beim zweiten Beschichten wurden insgesamt ungefähr 294 g/m2 (7,5 osy) aufgetragen, indem das Substrat in eine wäßrige PTFE-Dispersion (T313A, von Dupont erhalten und mit 53% Feststoffen aufgebracht) getaucht wurde. Die Beschichtung wurde in einem Zweizonen-Beschichtungsturm bei Trocknungstemperaturen von 177°C (350°F) und Temperaturen der Sinterzone von 360°C (680°F) getrocknet und gesintert.
  • Eine dritte Beschichtung, insgesamt etwa 508 g/m2 (15 osy) wurde aus einer Formulierung von T313A mit zusätzlichen 4% (auf das Gewicht der PTFE-Feststoffe bezogen) eines oberflächenaktiven Mittels (Triton X-100, von Union Carbide) aufgebracht. Die Beschichtung wurde in einigen Durchgängen durch Tauchen, Trocknen und Brennen oder Sintern in einem Zweizonenturm mit 56,3% aufgebracht. Die Temperatur der Trocknungszone lag bei 177°C (350°F). Die Temperatur der Sinterzone betrug 360°C (680°F) bei den Durchgängen 1, 4 und 5 und 316°C (600°F) bei den Durchgängen 2 und 3.
  • Der Verbundwerkstoff wurde mit einer Deckschicht fertiggestellt, wobei eine PFA-Dispersion (TE-9946, von DuPont erhalten und mit 38% Feststoffen aufgebracht) verwendet wurde. Die Deckschicht wurde durch Tauchen, Trocknen und Sintern in einem Zweizonentrockner mit etwa 50 g/m2 (1,5 osy) aufgebracht. Die Trocknungstemperatur betrug 177°C (350°F), und die Sintertemperatur lag bei 360°C (680°F).
  • Die Ergebnisse der physikalischen Tests für diesen Verbundwerkstoff sind in Tabelle IIb aufgeführt, die zeigt, daß die Lichtdurchlässigkeit des Verbundwerkstoffs 23,4% betrug und die Werte der biaxialen Dehnung, wenn der Verbundwerkstoff dem Einbau, einer Vorbelastung und maximalen Belastungen von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit ausgesetzt wurde, 0,04 bis 0,19% in Kettfadenrichtung und 1,87 bis 3,17% in Schußfadenrichtung betrugen.
  • 5 zeigt eine Kurve des Moduls für den Verbundwerkstoff NSP A96053. 5 zeigt die Kurven für den ersten und dritten Belastungszyklus. Die Kurve für den zweiten Belastungszyklus liegt innerhalb dieser Kurven für den ersten und dritten Belastungszyklus. Diese Kurven zeigen die biaxiale Dehnung einer der drei getesteten Proben von NSP A96053.
  • Wie aus 5 ersichtlich, ist die biaxiale Dehnung, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von 0 bis etwa 24,5 kN/m (0 bis etwa 140 pli) (etwa 25% der "gedachten" uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes, die etwas geringer als die tatsächliche uniaxiale Zugbruchfestigkeit ist, die in der Figur gezeigt ist) ausgesetzt wird, in Kettfadenrichtung größer als oder gleich Null und in Schußfadenrichtung größer als in Kettfadenrichtung ist. Dieser Verbundwerkstoff mit seinen sehr guten Lichtdurchlässigkeitseigenschaften ist gemäß seiner Struktur für die Verwendung in einer tragfähigen Struktur ausreichend.
  • Die Erfindung soll alle Modifikationen und Äquivalente der in der Beschreibung und dem Beispiel beschriebenen Ausführungsform innerhalb des Umfangs der Ansprüche abdecken.
  • Figure 00260001
  • Figure 00270001
  • Figure 00280001
  • Figure 00290001
  • Figure 00300001

Claims (24)

  1. Lichtdurchlässiger, polymerer Verbundwerkstoff für die Verwendung in einer tragfähigen Struktur, wobei der Verbundwerkstoff umfaßt: ein Gewebesubstrat, das aus Garnen besteht, die orthogonal in Kettfaden- und Schußfadenrichtung angeordnet sind und Öffnungen oder Lücken aufweisen, durch die fast das gesamte durch den Verbundwerkstoff geleitete einfallende Licht hindurchgeht, wobei die Größe der Öffnungen oder Lücken durch den Garndurchmesser, die Anzahl und die Kräuselung bestimmt wird, und mindestens eine Polymerbeschichtung, die sich auf dem Substrat befindet, dadurch gekennzeichnet, daß i) der Verbundwerkstoff entweder ein Gewebe aufweist, das in einem Scheindrehermuster gewebt ist, das eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 23% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes ergibt, oder ein Gewebe aufweist, das in einem Leinwandbindungsmuster mit einer Schußfadenzahl, die gleich oder größer als etwa das 1,5-Fache der Kettfadenzahl ist, gewebt ist, das eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 21,6% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes ergibt, und ii) der Verbundwerkstoff, wenn er biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird, Werte für die biaxiale Dehnung aufweist, die (a) in Kettfadenrichtung größer als oder gleich Null sind, und (b) in Schußfadenrichtung größer als in Kettfadenrichtung sind.
  2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, wobei der Wert für die biaxiale Dehnung in Kettfadenrichtung 1,0% nicht übersteigt, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird.
  3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2, wobei der Wert für die biaxiale Dehnung in Schußfadenrichtung 10% nicht übersteigt, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird.
  4. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gewebe Polyester ist.
  5. Verbundwerkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Polymerbeschichtung ein Fluorpolymer, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Monomeren von Chlortrifluorethylen (CTFE) und Vinylidenfluorid (VF2) besteht, entweder als Homopolymere oder als Copolymere mit TFE, HFP, PPVE, PMVE und Ethylen oder Propylen, umfaßt.
  6. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Polymerbeschichtung ein Polymer umfaßt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol und deren Copolymeren mit Acrylsäure oder Acrylsäureestern, oder Vinylestermonomeren besteht.
  7. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gewebe Glasfaserstoff ist.
  8. Verbundwerkstoff nach Anspruch 7, wobei die Polymerbeschichtung ein Perfluorpolymer umfaßt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Homopolymeren und Copolymeren von Tetrafluorethylen (TFE), Hexafluorpropylen (HFP) und Fluorvinylethern, einschließlich Perfluorpropyl- und Perfluormethylvinylether, besteht.
  9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 7, wobei die Polymerbeschichtung aus PTFE ist.
  10. Verbundwerkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, der ferner eine Deckschicht aus einem Fluorpolymer umfaßt, die sich auf der Polymerbeschichtung befindet.
  11. Verbundwerkstoff nach Anspruch 10, wobei die Deckschicht aus PFA ist.
  12. Gespannte, tragfähige Membran, die einen Rahmen und den Verbundwerkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche umfaßt, der sich auf dem Rahmen befindet.
  13. Verfahren zur Herstellung eines lichtdurchlässigen, polymeren Verbundwerkstoffs gemäß der Ansprüche 1 bis 11 für die Verwendung in einer tragfähigen Struktur, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Auswählen von Filamentart, Anzahl und Durchmesser der Garne, Garnzahl, Garnkräuselung und Bindungsmuster eines Gewebes, so daß der Verbundwerkstoff eine solche biaxiale Dehnung zeigt, daß, wenn es biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird, die Werte für die biaxiale Dehnung (i) in Kettfadenrichtung größer als oder gleich Null sind, (ii) in Schußfadenrichtung größer als in Kettfadenrichtung sind, wobei das Bindungsmuster entweder ein Scheindrehermuster ist und der entstehende Verbundwerkstoff eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 23% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes aufweist, oder das Bindungsmuster ein Leinwandbindungsmuster mit einer Schußfadenzahl ist, die gleich oder größer als etwa das 1,25-Fache der Kettfadenzahl ist, und der entstehende Verbundwerkstoff eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 21,6% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes hat; b) Herstellen eines Gewebes durch orthogonales Anordnen von Garnen in Kettfaden- und Schußfadenrichtung des Bindungsmusters; c) Beschichten des Gewebes mit mindestens einem Polymer; und d) Schmelzen jeder Polymerschicht.
  14. Verfahren zur Herstellung eines lichtdurchlässigen, polymeren Verbundwerkstoffs gemäß der Ansprüche 1 bis 11 für die Verwendung in einer tragfähigen Struktur, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Auswählen von Filamentart, Anzahl und Durchmesser der Garne, Garnzahl, Garnkräuselung und Bindungsmuster eines Gewebes, so daß der Verbundwerkstoff eine solche biaxiale Dehnung zeigt, daß, wenn es biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird, die Werte für die biaxiale Dehnung (i) in Kettfadenrichtung größer als oder gleich Null sind, (ii) in Schußfadenrichtung größer als in Kettfadenrichtung sind, wobei das Bindungsmuster entweder ein Scheindrehermuster ist- und der entstehende Verbundwerkstoff eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 23% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes aufweist, oder das Bindungsmuster ein Leinwandbindungsmuster mit einer Schußfadenzahl ist, die gleich oder größer als etwa das 1,25-Fache der Kettfadenzahl ist, und der entstehende Verbundwerkstoff eine Lichtdurchlässigkeit von mindestens 21,6% des senkrecht einfallenden sichtbaren Lichtes hat; b) Herstellen eines Gewebes durch orthogonales Anordnen von Garnen in Kettfaden- und Schußfadenrichtung des Bindungsmusters; c) getrenntes Erzeugen und Schmelzen eines Polymerfilms; und d) Laminieren des Films mit dem Gewebe.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, das ferner das Auswählen des Filamenttyps, der Anzahl und des Durchmessers der Garne, der Garnzahl, der Garnkräuselung und des Bindungsmusters des Gewebes umfaßt, so daß ein Verbundwerkstoff entsteht, der einen Wert für die biaxiale Dehnung in Kettfadenrichtung aufweist, der 1,0% nicht übersteigt, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, das ferner das Auswählen des Filamenttyps, der Anzahl und des Durchmessers der Garne, der Garnzahl, der Garnkräuselung und des Bindungsmusters umfaßt, so daß ein Verbundwerkstoff entsteht, der einen Wert für die biaxiale Dehnung in Schußfadenrichtung aufweist, der 10% nicht übersteigt, wenn der Verbundwerkstoff biaxialen Belastungen mit 1 : 1 von bis zu 25% der uniaxialen Zugbruchfestigkeit des Gewebes ausgesetzt wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, das ferner das Bereitstellen von Polyestergarnen für die Herstellung des Gewebes umfaßt.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, das ferner das Bereitstellen eines Fluorpolymers zum Beschichten des Gewebesubstrats umfaßt, wobei das Fluorpolymer aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Monomeren von Chlortrifluorethylen (CTFE) und Vinylidenfluorid (VF2), entweder als Homopolymere oder als Copolymere mit TFE, HFP, PPVE, PMVE und Ethylen oder Propylen, besteht.
  19. Verfahren nach Anspruch 17, das ferner das Bereitstellen einer Polymerbeschichtung zum Beschichten des Gewebesubstrats umfaßt, wobei die Polymerbeschichtung ein Polymer umfaßt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol und deren Copolymeren mit Acrylsäure oder Acrylsäureestern, oder anderen Vinylestermonomeren besteht.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, das ferner das Bereitstellen von Glasfasergarnen für die Herstellung des Gewebes umfaßt.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, das ferner das Bereitstellen eines Perfluorpolymers zum Beschichten des Gewebesubstrats umfaßt, wobei das Perfluorpolymer aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Homopolymeren und Copolymeren von Tetrafluorethylen (TFE), Hexafluorpropylen (HFP) und Fluorvinylethern, einschließlich Perfluorpropyl- und Perfluormethylvinylether, besteht.
  22. Verfahren nach Anspruch 20, das ferner das Bereitstellen von PTFE zum Beschichten des Gewebesubstrats umfaßt.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 22, das ferner das Bereitstellen eines Fluorpolymers für die Erzeugung einer Deckschicht umfaßt, die sich auf der Polymerbeschichtung befindet.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 22, das ferner das Bereitstellen von PF A für die Erzeugung einer Deckschicht umfaßt, die sich auf der Polymerbeschichtung befindet.
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US11768193B2 (en) 2019-12-20 2023-09-26 The Research Foundation For The State University Of New York System and method for characterizing the equibiaxial compressive strength of 2D woven composites

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