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Die vorliegende Erfindung hat neue
vernetzbare Zusammensetzungen für
die Bildung von neuen Polyurethanfilmen, die funktionalisierte Silioonöle enthalten,
und die Verwendung der neuen Polyurethanfilme als Schutzbeschichtung,
insbesondere für
Automobilkarosserien, Schiffsrümpfe;
Körper
von Gegenständen
und Haushaltsgeräten
oder jede andere Oberfläche,
zum Gegenstand.
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Die Schutzbeschichtungen müssen zahlreiche
Eigenschaften besitzen, die sowohl ästhetische und visuelle Aspekte
als auch Eigenschaften der Beständigkeit
gegen äußere Einflüsse vereinen.
Ein erstes grundlegendes Leistungskriterium für die Schutzbeschichtungen
ist die Fähigkeit
zur Säurebeständigkeit,
insbesondere im Fall von Automobilfarben oder -lacken; diese müssen gegen
die Einwirkung des sauren Regens beständig sein. Ein zweites grundlegendes
Leistungskriterium liegt im Bereich der hydrophoben Qualitäten, die selbstverständlich hoch
sein müssen.
Ein drittes grundlegendes Kriterium ist die Beständigkeit gegen mechanische
Belastungen, wie die Kratzfestigkeit.
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Zahlreiche Beschichtungs- oder Farbzusammensetzungen,
die Siliconöle
enthalten, wurden vorgeschlagen. Es lassen sich insbesondere die
Zusammensetzungen des Patents US Nr. 5268215 oder diejenigen des
Patents
EP 531 463 hervorheben;
jedoch weisen diese nicht alle erforderlichen Eigenschaften auf,
die es ermöglichen,
zeitlich stabile und dauerhafte Schutzbeschichtungen zu erhalten.
Außerdem
erfordern diese Zusammensetzungen manchmal eine peinlich genaue
und komplexe Verarbeitung für
eine Anwendung, die keine Mindestleistungsfähigkeit garantiert.
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Die vorliegende Erfindung hat zum
Gegenstand, neue vernetzbare Zusammensetzungen für die Bildung von Polyurethanfilmen
zu liefern. Diese neuen vernetzbaren Zusammensetzungen, die funktionalisierte Siliconöle enthalten,
haben gemäß den obigen
Kriterien bewertete Eigenschaften, die im Vergleich zu den bekannten
Zusammensetzungen des Stands der Technik verbessert sind. Außerdem sind
die neuen vernetzbaren Zusammensetzungen relativ schnell herzustellen
und bequem zu verwenden.
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Für
die neuen Polyurethanfilme, die aus den vernetzbaren Zusammensetzungen
der Erfindung hervorgegangen sind, beobachtet man eine deutliche Verbesserung
in Qualität
und Stabilität
der Beständigkeitseigenschaften
gegenüber
den Säuren,
der Beständigkeitseigenschaften
gegenüber
den mechanischen Belastungen, wie die Kratzfestigkeit, und der hydrophoben
Eigenschaften.
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Die neuen erfindungsgemäßen vernetzbaren
Zusammensetzungen umfassen:
- (a) 20 bis 50 Gew.-%
Polyisocyanat,
- (b) 50 bis 80 Gew.-% Acryloligomer mit Hydroxylgruppen, deren
Gewichtsgehalt, bezogen auf das Acryloligomer, zwischen 2,5 und
4,5% liegt,
- (c) 1 bis 10 Gew.-% eines Siliconöls der Formel (I): worin:
- (1) o und p gleiche oder verschiedene ganze Zahlen zwischen
1 und 100 und vorzugsweise von 1 bis 50 sind,
- (2) l eine ganze Zahl darstellt, so dass l = 2 + q,
- (3) q eine ganze Zahl zwischen 0 und 10 darstellt,
- (4) m eine ganze Zahl zwischen 1 und 60, vorzugsweise zwischen
1 und 30, speziell vorzugsweise von 1 bis 10 darstellt,
- (5) n eine ganze Zahl ist, so dass 20 < (100 × m)/(m + n) < 60, vorzugsweise
25 < (100 × m)/(m
+ n) < 55,
- (6) die Symbole R1 und R2 gleich
und/oder verschieden sind und einen Kohlenwasserstoffrest, der ausgewählt ist
unter den linearen oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
den linearen oder verzweigten Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
den Arylresten, den Alkylarylresten, und bevorzugt einen Methylrest,
einen Phenylrest, einen Methoxyrest oder einen Ethoxyrest darstellen,
- (7) die Symbole R3 und R4 gleich
und/oder verschieden sind und ausgewählt sind unter:
- – den
einwertigen Resten -(CH2)h-Si-(R1)3, worin h zwischen
1 und 10 liegt, vorzugsweise 1 bis 3 ist,
- – den
einwertigen aromatischen Alkylarylresten, wobei der lineare oder
verzweigte Alkylteil 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, das
Symbol R3 vorzugsweise den einwertigen Rest
-CH(CH3)C6H5 darstellt und das Symbol R4 den
einwertigen Rest -CH2CH2C6H5 darstellt, der
Gehalt an durch diese Gruppen modifizierten Si-Einheiten des Siliconöls von 20
bis 40% variiert,
- (8) die Symbole R5 und R6 gleich
und/oder verschieden sind und eine einwertige funktionelle Gruppe
darstellen, die ausgewählt
ist unter:
- – einem
einwertigen primären
Amin vom Typ -R7-NH2,
worin R7 ein linearer, verzweigter oder
cyclischer Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist,
- – einem
einwertigen sekundären
Amin vom Typ -R8-NH-R9,
worin R8 und R9,
die gleich und/oder verschieden sind, lineare, verzweigte oder cyclische
Alkylketten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind,
- – einem
einwertigen Rest -(CH2)a(NHCH2CH2)bNH2, worin c und d unabhängige ganze Zahlen sind:
- – a
liegt zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 bis 3,
- – b
liegt zwischen 0 und 10, vorzugsweise 0 bis 1,
- – einem
einwertigen Rest -(CH2)c(OCH2CH2)d(OCH2CHCH3)eOH,
worin c, d und e unabhängige
ganze Zahlen sind:
- – c
liegt zwischen 1 und 20, vorzugsweise 1 bis 10,
- – d
liegt zwischen 0 und 70, vorzugsweise 0 bis 12,
- – e
liegt zwischen 0 und 70, vorzugsweise 0 bis 15,
- – einem
einwertigen Rest -(CH2)fSH,
worin feine ganze Zahl ist, die von 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis
3 gehen kann,
- – einem
einwertigen Rest -(CH2)g-C(R')2-OH,
worin g eine ganze Zahl ist, die von 1 bis 10 und vorzugsweise von
1 bis 3 gehen kann, und R' einen
Kohlenwasserstoffrest darstellt, der ausgewählt ist unter einem linearen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Arylresten
und den Alkylarylresten.
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Die Werte der Gewichtsprozentgehalte,
die die Verbindungen (a), (b) und (c) betreffen, beziehen sich auf
den Gesamtgehalt an Trockensubstanz der vernetzbaren Zusammensetzung,
d. h. die Trockensubstanz der drei Verbindungen (a), (b) und (c).
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Gemäß einer vorteilhaften Form
in Übereinstimmung
mit der Erfindung werden die Kratzfestigkeitseigenschaften mit einer
vernetzbaren Zusammensetzung optimiert, die umfasst (a) 20 bis 40
Gew.-% Polyisocyanat, vorzugsweise 30%, (b) 60 bis 80 Gew.-% Hydroxylacryloligomer,
vorzugsweise 70 %, und (c) 1 bis 4 Gew.-% eines Siliconöls der Formel
(I), vorzugsweise 2 bis 3%, so dass das Molverhältnis NCO/XH der Polyurethanfilme
zwischen 0,5 und 2 und vorzugsweise zwischen 0,80 und 1,1 liegt.
NCO ist die Isocyanatfunktion des Polyisocyanats und XH stellt OH,
NH und SH dar, die die reaktiven Funktionen des Acrylpolymers und
diejenigen des funktionalisierten Siliconöls sind.
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Im Allgemeinen enthält das Acryloligomer
zwischen 0,1 und 10 Gew.-% Hydroxylgruppen. Vorteilhafterweise liegt
dieser Prozentgehalt an Hydroxylgruppen zwischen 1 und 6% und spezieller
zwischen 2,5 und 4,5%.
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Die vernetzbare Zusammensetzung enthält im Allgemeinen
ein Lösungsmittel,
so dass der Gewichtsprozentgehalt der Verbindungen (a), (b) und
(c), bezogen auf die ein Lösungsmittel
enthaltende vernetzbare Zusammensetzung, zwischen 40 und 80% und
vorzugsweise in der Größenordnung
von 50 bis 60% liegt. Verschiedene Arten von Lösungsmitteln können verwendet
werden, beispielsweise Methylamylketon, Butylacetat oder das Produkt
Solvesso 100 (das aus einer Erdölfraktion
stammt).
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Die Struktur des Siliconöls, das
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthalten ist, wird so gewählt,
dass besagtes Öl
mit dem System, das hauptsächlich
aus dem Gemisch von Acryloligomer und Polyisocyanat besteht, wenig
mischbar ist. Diesbezüglich
kontrolliert die Gegenwart der 2-Phenylethyl- und 1-Phenylethylgruppen
in der Struktur des Siliconöls
den Grad der Mischbarkeit der Kette des Siliconöls in dem System Acryloligomer
und Polyisocyanat. Der Gehalt an Si-Einheiten des Siliconöls, die
durch diese Gruppen modifiziert sind, variiert von 20 bis 40%.
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Außerdem umfasst die vernetzbare
Zusammensetzung gemäß einer
weiteren vorteilhaften Form der Endung Siliconöle, die mit Einheiten vom Typ
HALS funktionalisiert sind. In diesem Fall stellt wenigstens ein Teil
der Symbole R
5 und R
6,
die gleich und/oder verschieden sind, des Siliconöls eine
einwertige funktionelle Gruppe dar, die ausgewählt ist unter einem Rest der
Formel (II), der im Folgenden definiert ist, und derart, dass das
Verhältnis
Anzahl an funktionellen Gruppen der Formel (II)/Anzahl an Si-Einheiten
des Siliconöls
zwischen 5 und 15% liegt:
worin:
- (1)
die einwertigen Reste R11 gleich und/oder
verschieden sind, ausgewählt
unter den linearen oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
und dem Phenylrest,
- (2) der einwertige Rest R12 einen Wasserstoffrest
darstellt,
- (3) der Rest R10 ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest
ist, der ausgewählt
ist unter:
- – den
linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
- – den
Alkylen-carbonylresten, deren linearer oder verzweigter Alkylenteil
2 bis 20 Kohlenstoffatome umfasst,
- – den
Alkylen-cyclohexylenresten, deren linearer oder verzweigter Alkylenteil
2 bis 12 Kohlenstoffatome umfasst und deren Cyclohexylenteil eine
OH-Gruppe und gegebenenfalls 1 oder 2 Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
umfasst,
- – den
Resten der Formel -R13-O-R13,
worin die Reste R13, die gleich oder verschieden
sind, Alkylenreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen darstellen,
- – den
Resten der Formel -R13-O-R13,
worin die Reste R13 die zuvor angegebenen
Bedeutungen haben und einer von ihnen oder beide mit einer oder
zwei -OH-Gruppe(n) substituiert sind,
- – den
Resten der Formel -R13-COO-R13,
worin die Reste R13 die zuvor angegebenen
Bedeutungen haben,
- – den
Resten der Formel -R14-O-R15-O-CO-R14, worin die Reste R14 und
R15, die gleich und/oder verschieden sind,
Alkylenreste mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen darstellen und der Rest
R10 gegebenenfalls mit einem Hydroxylrest
substituiert ist,
- – U
-O- oder -NR16- darstellt, wobei R16 ein Rest ist, der ausgewählt ist
unter einem Wasserstoffatom, einem linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und einem zweiwertigen Rest der Formel (III): worin R10 die
zuvor angegebene Bedeutung hat, R11 und
R12 die zuvor angegebenen Bedeutungen haben und
R17 einen zweiwertigen, linearen oder verzweigten
Alkylenrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen darstellt, wobei eine
der Valenzbindungen (die von R17) an das
Atom von -NR16- gebunden ist, die andere
(die von R10) an ein Siliciumatom gebunden
ist.
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Gemäß einer bevorzugten Form der
Erfindung liegt das Verhältnis
von Anzahl an funktionellen Einheiten vom Typ (II)/Anzahl an Si-Einheiten
des Siliconöls
in der Größenordnung
von 6%.
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Andererseits kann der Rest R12 der Formel (II) und/oder (III) außer einem
Wasserstoffrest einen Rest R5 oder O• darstellen;
was so den Polyurethanfilmen zusätzlich
verbesserte Eigenschaften zum Schutz vor den UV-Strahlungen verleiht.
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Vorteilhafterweise kann das Siliconöl auch Hydroxyaryleinheiten
in seiner Struktur enthalten. Diese Einheiten haben antioxidierende
Eigenschaften und Eigenschaften zum Schutz vor den UV-Strahlungen,
wobei das Verhältnis
der Anzahl dieser Hydroxyaryleinheiten / Anzahl an Si-Einheiten
des Siliconöls
zwischen 1 und 15% liegt. In diesem Fall stellt wenigstens ein Teil
der Symbole R1 und R5,
die gleich oder verschieden sind, eine funktionelle Gruppe -(CH2)n-(V)(Ar) dar, worin:
- – n zwischen
1 und 10 liegt,
- – die
Reste V gleich und/oder verschieden sind und einen zweiwertigen
Rest darstellen, der ausgewählt
ist unter -NH-, -NHR'-,
-CHN-, -O-, -CHN-, -COO-,
- – R' ein linearer oder
verzweigter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist und
- – Ar
eine aromatische Gruppe ist, die mit wenigstens einem OH-Rest substituiert
ist und mit wenigstens einem Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert
sein kann und ein Heteroatom umfassen kann, wobei Ar vorzugsweise
eine Phenolgruppe ist.
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Als Beispiele für Hydroxyaryleinheiten bezieht
man sich auf diejenigen, die in den Patenten
US 4430235 und
US 4879378 beschrieben sind.
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Das im Rahmen der Erfindung verwendete
Polyisocyanat kann gemäß verschiedenen
Arbeitsweisen und aus verschiedenen Verbindungen hergestellt werden.
Die Merkmale des verwendeten Polyisocyanats können von einer Zusammensetzung
zu einer anderen variieren, wobei man aber im Rahmen der Erfindung bleibt.
Beispielsweise kann das Polyisocyanat in Form von Trimer (z. B.:
Isocyanateinheiten), Dimer (z. B.: Uretidion-Einheiten), Biuret,
Allophanat oder ihren Gemischen vorliegen.
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Die im Rahmen der Erfindung verwendeten
Polyisocyanate können
mit oder ohne Lösungsmittel
verwendet werden. Die Viskosität
der im Rahmen der Erfindung erhaltenen und verwendeten Polyisocyanate,
als Feststoff, liegt zwischen 20 und 20 000 mPa·s und vorzugsweise zwischen
100 und 11 000 mPa·s.
Selbstverständlich
verringert sich die oben angegebene Viskosität der Polyisocyanate, wenn
sie mit Lösungsmitteln
vermessen werden. Außerdem
liegt der Gehalt an NCO der verwendeten Polyisocyanate, bezogen
auf den Feststoff des Polyisocyanats, zwischen 5 und 65 Gew.-% und
vorzugsweise zwischen 15 und 25 Gew.-%.
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Die Diisocyanate, die für die Herstellung
der Polyisocyanate der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bevorzugt
sind, sind diejenigen der Formel R(NCO)2,
worin R eine zweiwertige aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit
4 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine heterocycloaliphatische Gruppe,
deren Ring 3 bis 15 Kohlenstoff atome enthält, ist.
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Als Beispiele sind die folgenden
Diisocyanate für
die Herstellung der in den Zusammensetzungen der Endung verwendeten
Polyisocyanate geeignet: 1,4-Tetramethylendiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecamethylendiisocyanat, Cyclohexan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
1-Isocyanato-2-isocyanatomethylcyclopentan, 1-Isocyanato-3-isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan,
Bis(4-isocyanatocyclohexyl)methan, 1,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, 1,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, Bis(4-isocyanato-3-methylcyclohexyl)methan, α,α,α',α'-Tetramethyl-1,3- und/oder -1,4-xylylendiisocyanat,
1-Isocyanato-1-methyl-4(3)-isocyanatomethylcyclohexan und 2,4- und/oder
2,6-Hexahydrotoluyldiisocyanat.
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Vorzugsweise wird das Polyisocyanat
durch Oligokondensation oder Polykondensation von Polymethylendiisocyanat
oder seinen Derivaten, und insbesondere Tetramethylendiisocyanat
und Hexamethylendiisocyanat, hergestellt.
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Unter diesen Polykondensaten oder
Oligokondensaten ist es möglich,
diejenigen anzuführen,
die aus einem Gemisch der zuvor angeführten Diisocyanate mit Monoisocyanaten
oder Polyisocyanaten mit wenigstens 3 Isocyanatgruppen hergestellt
werden. Spezieller sollte man die Derivate mit Isocyanurring(en)
[mit dem Begriff Trimer bezeichnet] und die Derivate, die eine Biuretfunktion
aufweisen, erwähnen.
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Die aliphatischen oder aromatischen
Isocyanate und vorzugsweise die aromatischen sind bei Raumtemperatur,
spezieller in Gegenwart eines Dimerisierungskatalysators, wie Triethylphosphin,
Pyridin, Triethylamin oder Alkoxymetallkomplexen, dimerisierbar.
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Die aliphatischen oder aromatischen
Isocyanate sind bei hoher Temperatur in Gegenwart eines Trimerisierungskatalysators,
wie Calciumacetat, Natriumformiat, Hexamethyldisilazan, Triethylamin,
Triphenylphosphin oder quartäres
Ammonium, trimerisierbar. Die erhaltenen Trimere bilden Strukturen,
die gegen Hitze und gegen hydrolytische Angriffe extrem stabil sind
und die durch ein Molekulargewicht zwischen 250 und 5 000 gekennzeichnet
sind.
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Als Beispiele für kommerzielle Produkte sind
die Produkte, die von Rhône-Poulenc und Bayer
AG verkauft werden, für
ihre Verwendung als Polyisocyanat in den Zusammensetzungen der Erfindung
geeignet. Diesbezüglich
kann man die Produkte der Linie Desmodur von Bayer AG, darunter
Desmodur N 3390 und Desmodur N 3300, die Produkte der Linie Tolonate
HDT von Rhône-Poulenc
(Tolonate HDT LV und Tolonate HDT 90) anführen.
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Das Hydroxylacryloligomer, das in
den vernetzbaren Zusammensetzungen der Erfindung verwendet wird,
weist einen Massegehalt an Hydroxylgruppen von 0,1 bis 10% (bezogen
auf den Feststoff) und eine Viskosität von 100 bis 20 000 mPa·s, vorzugsweise
von 1 000 bis 6 000 mPa·s
auf. Wenigstens ein Teil der in dem Acryloligomer enthaltenen OH-Gruppen
ist gegenüber
den Isocyanatgruppen bei der Bildung der Polyurethanfilme aus den
vernetzbaren Zusammensetzungen der Erfindung reaktiv.
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Beispielsweise sind die Hydroxylgruppen
enthaltenden Acryloligomere, die im Rahmen der Erfindung verwendet
werden können,
ausgewählt
unter: 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat
und 3-Hydroxypropylmethacrylat.
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Im Allgemeinen werden die Acryloligomere
in Form einer Lösung
in Lösungsmitteln
verwendet und haben eine Viskosität von 4 000 bis 10 000 mPa·s. Verschiedene
Arten von Lösungsmitteln
können
verwendet werden, beispielsweise die Kohlenwasserstoffe, die Ester
und die Ketone usw. Vorzugsweise ist das verwendete Lösungsmittel
auf der Basis von Methylamylketon und/oder Butylacetat und umfasst
außerdem
weitere Lösungsmittel
mit unterschiedlichen Siedepunkten. Vorzugsweise ist das verwendete
Lösungsmittel
Methylamylketon. Im Allgemeinen liegt die Gewichtskonzentration
an Acryloligomer in der Lösung
besagten Oligomers zwischen 40 und 80%. In dem Fall, wo man als
Lösungsmittel
Methylamylketon verwendet, liegt die Gewichtskonzentration an Acryloligomer
zwischen 50 und 80%. Jedoch ist es möglich, im Rahmen der Erfindung
Acryloligomere ohne Lösungsmittel
zu verwenden.
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Als Beispiele für kommerzielle Produkte sind
die Produkte, die von den Firmen Rhône-Poulenc, Dupont de Nemours,
Johnson, Akzo, Hoechst, Cray Valley, Croda verkauft werden, für ihre Verwendung
als Hydroxylacryloligomer in den Zusammensetzungen der Erfindung
geeignet. Man kann insbesondere die Produkte der Linie Johnson SCX,
insbesondere 910 und 920, die Produkte der Linie Setalux (1753 SS
60 usw.), die Produkte der Linie Macrynal (SM 510 usw.), die Produkte
der Linie Synocure und die Produkte der Linie Crodaplast anführen.
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Die Herstellung von Polyurethanfilmen
aus den vernetzbaren Zusammensetzungen kann gemäß verschiedenen Techniken,
insbesondere durch chemisches Härten,
thermisches Härten,
W Strahlung oder Verwendung eines Elektronenstrahls ausgeführt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Variante
zur Herstellung werden die Polyurethanfilme durch thermische Behandlung
bei einer Temperatur zwischen 50 und 200°C und vorteilhafterweise zwischen
80 und 150°C
erhalten. Zudem werden die besten Ergebnisse in Gegenwart eines
Katalysators, wie Dibutylzinndilaurat, Zinnoctanat, Dibutylzinndiacetat,
erhalten, der so die Reaktionen zwischen dem Siliconöl, dem Polyol
und dem Polyisocyanat begünstigt.
Vorteilhafterweise ist der verwendete Katalysator Dibutylzinndilaurat.
Andere Katalysatoren sind ebenfalls für die Herstellung der Polyurethanfilme
verwendbar; diesbezüglich
bezieht man sich insbesondere auf die Schrift
EP 524 501 A1 . Vorzugsweise
wird der Katalysator direkt vor der Zugabe des Polyisocyanats zugefügt.
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Beispielsweise umfasst das Verfahren
zur Herstellung durch thermische Behandlung eines Polyurethanfilms
die Stufen, die darin bestehen:
- (1) das Lösungsmittel,
das Hydroxyloligomer und das Siliconöl zu mischen,
- (2) das Polyisocyanat zu dem in (1) erhaltenen Gemisch zuzufügen und
zu mischen,
- (4) das Gemisch auf einer zu beschichtenden Oberfläche aufzutragen
und
- (5) das aufgetragene Gemisch zu trocknen, es dann bei einer
Temperatur zwischen 50°C
und 200°C
20 Minuten bis 1 Stunde lang zu härten.
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Als Variante zur Herstellung von
Polyurethanfilmen aus erfindungsgemäßen vernetzbaren Zusammensetzungen
wird das Siliconöl
mit dem Acryloligomer gemischt. Dann setzt man zu diesem Gemisch
das Polyisocyanat, das Lösungsmittel
und gegebenenfalls den Katalysator hinzu. Es ist auch möglich, vorab
einen Teil des Polyisocyanats mit dem Siliconöl in Kontakt zu bringen. Wenn
diese beiden Verbindungen miteinander reagiert haben, werden sie
dann mit dem Acryloligomer, dem Polyisocyanat, wenn nötig, dem
Lösungsmittel und
gegebenenfalls dem Katalysator gemischt.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung
werden die Arbeitsbedingungen zur Herstellung von Polyurethanfilmen
und die Verbindungen der vernetzbaren Zusammensetzungen, d. h. Arten
und Mengen, so gewählt, dass
das Molverhältnis
NCO/ XH der Polyurethanfilme zwischen 0,5 und 1,5 und vorzugsweise
zwischen 0,95 und 1,1 liegt; wobei NCO die Isocyanatfunktion des
Polyisocyanats ist und XH OH, NH und SH darstellt, die die reaktiven
Funktionen des Acrylpolymers und diejenigen des funktionalisierten
Siliconöls
sind.
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Insbesondere ermöglicht es die kontrollierte
Mischbarkeit des Siliconöls
in dem System Acryloligomer und Polyisocyanat diesem, mit einer
relativ geringen Geschwindigkeit zur Oberfläche besagten Films zum Zeitpunkt
seiner Bildung zu wandern, wobei diese geringe Geschwindigkeit zudem
den Gruppen des Siliconöls, die
aktive Wasserstoffe tragen, ermöglicht,
mit dem Polyisocyanat zu reagieren. So befindet sich der Hauptteil des
Siliconöls
in der Oberflächenschicht
des Films und ist durch chemische Bindung in der Polyurethanmatrix gebunden,
was dauerhafte Antikratzeigenschaften selbst nach mehreren Wäschen des
Films erbringt, was durch die Beispiele bestätigt wird.
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Die Verbesserung der Antikratzeigenschaften
lässt sich
insbesondere durch ein besseres Gleiten der Oberfläche des
Films, das die Kratzerbildung verhindert, beobachten. Wenn jedoch
der Kratzer erzeugt wird, füllt
das in der Oberflächenschicht
vorhandene Siliconöl
den Kratzer aus (Erhalt eines Zustands minimaler Energie), was das
Verschließen
des Kratzers ermöglicht
(Narbenbildungseffekt).
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Das Verwendungsgebiet der aus den
vernetzbaren Zusammensetzungen der Erfindung erhaltenen Polyurethanfilme
ist. sehr vielfältig.
Die aus den erfindungsgemäßen vernetzbaren
Zusammensetzungen erhaltenen Filme können sowohl für eine Serienbeschichtung,
eine Schutzbeschichtung oder für
eine Reparaturbeschichtung verwendet werden. Die Beschichtungen
können
beispielsweise Farben und Lacke sein. Außerdem können die Filme alle Pigmente
(beispielsweise zum Färben)
und übliche
Zusätze,
wie Mittel zum Schutz gegen das Licht, Antioxidationsmittel, Nivellierungsmittel
usw. enthalten. Bezüglich
der Mittel zum Schutz gegen das Licht wurde zuvor genauer angegeben,
dass die verwendeten Siliconöle
vorteilhafterweise mit funktionellen Gruppen der Formel (II), die
Radikalfänger
vom Typ HALS sind, d. h. Stabilisatoren gegen das Licht mit sterisch
gehinderten Aminen, und/oder funktionellen Hydroxyarylgruppen funktionalisiert
sein können.
In diesem Fall können
die Filme einerseits mit HALS-Funktionen und/oder Hydroxyarylfunktionen funktionalisierte
Siliconöle
und andererseits, wenn notwendig, Mittel zum Schutz gegen das Licht,
einschließlich
derjenigen mit Funktionen vom Typ HALS, enthalten.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Herstellung von besonderen und für
die vernetzbaren Zusammensetzungen in Übereinstimmung mit der Erfindung
geeig neten Siliconölen
und die Formulierung besagter vernetzbarer Zusammensetzungen. Außerdem werden
die Eigenschaften der aus den vernetzbaren Zusammensetzungen erhaltenen
Polyurethanfilme durch die folgenden Tests erläutert.
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BEISPIELE
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1. Herstellung der funktionalisierten Öle
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Die neuen Siliconöle der vernetzbaren Zusammensetzungen
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wurden durch zwei- oder dreifache
Hydrosilylierung eines Siliconöls,
das SiH-Einheiten enthält, hergestellt.
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Beispiel 1: Herstellung
der Verbindung A
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In einen 250 ml-Reaktor, der mit
einem Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
ausgestattet ist und dessen Innenvolumen zuvor unter einem Stickstoffstrom
thermisch getrocknet wurde, führt
man über eine
Spritze 30 g Toluen (getrocknet über
aktiviertem Molsieb) ein. Das Lösungsmittel
wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 60 mg 4-Methoxyphenol und 23 μl einer Lösung eines Platinkatalysators
(Karstedt genannter Katalysator), der 11 Gew.-% Platinmetall enthält, in Divinyltetramethyldisiloxan
eingeführt.
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Man tropft dann gleichzeitig nach
und nach über
zwei Spritzen während
einer Zeitdauer von 1 h 30 zu:
- – einerseits
15,77 g Styren (d. h. 151,64 mmol)
- – und
andererseits 50,00 g (d. h. 240,7 meq SiH-Funktionen) eines Polymethylhydrogensiloxanöls, dessen Merkmale
sind Mn = 1331 g·mol–1 und
4814 meq SiH-Funktionen pro 1 kg Öl.
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Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 62 Mol-%. Dann werden über eine Spritze und während einer
Zeitdauer von 2 h 15 g Allylalkohol (258 mmol) eingeführt.
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Die Reaktionsmasse wird 15 h lang
bei dieser Temperatur gerührt.
Der Umwandlungsgrad der SiH-Funktionen beträgt dann 100 Mol-%.
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Man entfernt dann das Lösungsmittel
und die verbleibenden Monomere durch Abdampfen, das 1 h lang bei
120°C unter
einem Vakuum von 4·102 Pa ausgeführt wird.
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Man gewinnt 59 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
durch NMR definierte Merkmale die folgenden sind:
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Beispiel 2: Herstellung
der Verbindung B
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In einen zuvor unter einem Stickstoffstrom
thermisch getrockneten 500 ml-Reaktor,
der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
ausgestattet ist, führt
man über
eine Spritze 54,75 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb) ein. Das Lösungsmittel
wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 93 mg 4-Methoxyphenol
und 41 μl
einer Lösung eines
Platinkatalysators (Karstedt genannter Katalysator), der 11 Gew.-%
Platinmetall enthält,
in Divinyltetramethyldisiloxan eingeführt. Man tropft dann nach und
nach über
eine peristaltische Pumpe während
einer Zeitdauer von 1 h 30 ein Gemisch zu, das besteht aus:
- – 47,42
g Styren (d. h. 456 mmol)
- – und
90 g (d. h. 617,7 meq SiH-Funktionen) eines Polymethylhydrogensiloxanöls, dessen
Merkmale sind Mn = 1267 g·mol–1 und
6864 meq SiH-Funktionen pro 1 kg Öl.
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Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 70 Mol-%. Dann werden 30 μl des gleichen Karstedt genannten
Katalysators in die Reaktionsmasse eingeführt: Die Arbeitsbedingungen
des Rührens
und Erhitzens werden 18 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 73 Mol-%.
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Dann werden über einen Tropftrichter und
während
einer Dauer von 3 h 36,04 g Allyloxyethanol (d. h. 352,9 mmol) und
10 μl des
gleichen Karstedt genannten Katalysators eingeführt.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen dann 91 Mol-%. Die Reaktionsmasse wird bei dieser
Temperatur 17 h lang gerührt.
Der Umwandlungsgrad der SiH-Funktionen beträgt dann 100 Mol-%.
-
Das Lösungsmittel und die verbleibenden
Monomere werden durch Abdampfen, das 2 h 30 lang bei 130°C unter 6,5·102 Pa ausgeführt wird, entfernt. Man gewinnt
150 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
durch kernmagnetische Resonanz definierte Merkmale die folgenden
sind:
-
-
Beispiel 3: Herstellung
der Verbindung C
-
In einen zuvor unter Stickstoff thermisch
getrockneten 500 ml-Reaktor, der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
ausgestattet ist, führt
man über
eine Spritze 56,61 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb) ein. Das Lösungsmittel
wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 140 mg 4-Methoxyphenol und 80 μl einer Lösung eines Platinkatalysators
(Karstedt genannter Katalysator), der 11 Gew.-% Platinmetall enthält, in Divinyltetramethyldisiloxan
eingeführt.
Man tropft dann nach und nach über
eine peristaltische Pumpe während
einer Zeitdauer von 1 h 30 ein Gemisch zu, das besteht aus:
- – einerseits
76,44 g Styren (d. h. 735 mmol) und
- – andererseits
150 g (d. h. 1029 meq SiH-Funktionen) eines Polymethylhydrogensiloxanöls, dessen
Merkmale sind Mn = 1267 g·mol–1 und
6864 meq SiH-Funktionen pro 1 kg Öl.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 66 Mol-%. 50 μl
des gleichen Karstedt genannten Katalysators werden in die Reaktionsmasse
eingeführt.
Die Arbeitsbedingungen des Rührens
und Erhitzens werden 17 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 71,5 Mol-%. Das Lösungsmittel
und die verbleibenden Monomere werden durch Abdampfen, das 2 h lang
bei 110°C
unter einem Vakuum von 6,5·102 Pa ausgeführt wird, entfernt. Man gewinnt
221 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
allgemeine Formel (1220 meq SiH-Funktionen pro 1 kg Öl) ist:
-
-
Beispiel 4: Herstellung
der Verbindung D
-
In einen unter Stickstoff thermisch
getrockneten 250 ml-Reaktor, der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
und einem Tropftrichter mit Druckausgleich ausgestattet ist, führt man über eine
Spritze einerseits 25,10 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb) und andererseits
17,82 g Allyloxytetramethylpiperidin (d. h. 90,4 mmol) ein. Das
Gemisch wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 40 μl
einer Lösung
eines Platinkatalysators (Karstedt genannter Katalysator), der 11
Gew.-% Platinmetall enthält,
in Divinyltetramethyldisiloxan eingeführt. Man tropft dann nach und
nach während
einer Zeitdauer von 1 h 30 über
den Tropftrichter 70 g Verbindung C, die in Beispiel 3 hergestellt
wurde, zu.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 83%. 30 μl
des gleichen Karstedt genannten Katalysators werden in die Reaktionsmasse
eingeführt.
Diese Arbeitsbedingungen des Rührens
und Erhitzens werden 19 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 100 Mol-%.
-
Das Lösungsmittel und die verbleibenden
Monomere werden durch Abdampfen bei 130°C unter 1,4·102 Pa
während
1 h 30 entfernt. Man gewinnt 80 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
Merkmale die folgenden sind:
- – 981 meq
SiH-Funktionen pro 1 kg Öl,
- – mittlere
Struktur (bestimmt durch NMR):
-
Beispiel 5: Herstellung
der Verbindung E
-
In einen zuvor unter Stickstoff thermisch
getrockneten 250 ml-Reaktor, der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
und einem Tropftrichter mit Druckausgleich ausgestattet ist, führt man
nacheinander über
eine Spritze einerseits 22,57 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb)
und 20,30 g 1-Octa-2,7-dien-oxytrimethylsilan (d. h. 103 mmol) ein.
Das Gemisch wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 35 μl
einer Lösung
eines Platinkatalysators (Karstedt genannter Katalysator), der 11
Gew.-% Platinmetall enthält,
in Divinyltetramethyldisiloxan eingeführt. Man tropft dann nach und
nach während
einer Zeitdauer von 1 h 30 über
einen Tropftrichter 70 g Polymethylhydrogenstyrenylsiloxanöl C, das
in Beispiel 3 erhalten wurde, zu.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 93%. 20 μl
des gleichen Karstedt genannten Katalysators werden in die Reaktionsmasse
eingeführt.
Diese Arbeitsbedingungen des Rührens
und Erhitzens werden 18 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 100 Mol-%.
-
Das Lösungsmittel und die verbleibenden
Monomere werden durch Abdampfen, das 3 h lang bei 130°C unter 1,33·102 Pa ausgeführt wird, entfernt. Man gewinnt
85 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
mittlere Struktur (bestimmt durch NMR) die folgende ist:
-
-
Beispiel 6: Herstellung
der Verbindung F
-
In einen mit einem mechanischen Rührsystem
ausgestatteten 1 l-Reaktor werden 67 g des in Beispiel 5 erhaltenen
bifunktionalisierten Öls
E eingeführt,
d. h. 78 mmol OSi(Me)3-Einheiten. Dieses Öl wird in
715 ml eines Gemischs dispergiert, das aus Essigsäure, Tetrahydrofuran
und Wasser besteht, deren Volumen anteile 4, 2 beziehungsweise 1
sind. Es wird 24 h bei Raumtemperatur heftig gerührt.
-
Am Reaktionsende werden die Lösungsmittel
durch mehrmaliges Durchleiten von Toluen, ausgeführt 30 min lang bei 80°C unter einem
Vakuum von 2,5·102 Pa, entfernt. Man gewinnt 61 g eines leicht
gefärbten Öls, dessen
mittlere Struktur die folgende ist (NMR):
-
-
Beispiel 7: Herstellung
der Verbindung G
-
In einen zuvor unter Stickstoff thermisch
getrockneten 500 ml-Reaktor, der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde, einem Kühler
ausgestattet ist, führt
man über
eine Spritze 54,15 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb) ein. Das Lösungsmittel
wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90 °C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 410 mg 4-Methoxyphenol und 110 μl einer Lösung eines Platinkatalysators
(Karstedt genannter Katalysator), der 11 Gew.-% Platinmetall enthält, in Divinyltetramethyldisiloxan eingeführt. Man
tropft dann nach und nach über
eine peristaltische Pumpe während
einer Zeitdauer von 1 h 30 ein Gemisch zu, das besteht aus 54,15
g Styren (d. h. 520,8 mmol) und 128 g (d. h. 911,4 meq SiH-Funktionen)
eines Polymethylhydrogensiloxanöls,
dessen Merkmale die folgenden sind Mn = 1267 g·mol–1 und 7120
meq SiH-Funktionen
pro 1 kg Öl.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 51,5 Mol-%. Die Arbeitsbedingungen des Rührens und
Erhitzens werden 9 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad der SiH-Funktionen
beträgt
dann 56 Mol-%. Dann werden über
eine Spritzenpumpe und während
einer Zeitdauer von 3 h 36,04 g Allyloxypentamethylpiperidin (d.
h. 130,2 mmol) eingeführt.
Am Ende des Zutropfens beträgt
der Umwandlungsgrad der SiH-Funktionen 70,1 Mol-%. In das Reaktionsmedium
werden 20 μl
des gleichen Karstedt genannten Katalysators eingeführt. Die
Arbeitsbedingungen des Rührens
und Erhitzens werden 12 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 71 Mol-%. Man tropft dann nach und nach während einer Zeitdauer von 3
h über
eine Spritzenpumpe 45,27 g Allylalkohol (d. h. 780,5 mmol) und 20 μl des gleichen
Karstedt genannten Katalysators zu.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
von SiH-Funktionen dann 97%. Die Arbeitsbedingungen des Rührens und
Erhitzens werden 20 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad der
SiH-Funktionen beträgt
dann 100%. Das Lösungsmittel
und die verbleibenden Monomere werden durch Abdampfen, das 3 h 30
lang bei 130°C
unter 6,5·102 Pa ausgeführt wird, entfernt. Man gewinnt
215 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
Merkmale die folgenden sind:
- – 543 meq
SiH-Funktionen pro 1 kg Öl.
- – mittlere
Struktur (bestimmt durch NMR):
-
Beispiel 8: Herstellung
der Verbindung H
-
In einen unter Stickstoff thermisch
getrockneten 500 ml-Reaktor, der mit einem mechanischen Rührsystem,
einer Temperatursonde und einem Kühler ausgestattet ist, führt man über eine
Spritze 66,0 g Toluen (aufbewahrt über Molsieb) ein. Das Lösungsmittel
wird gerührt
und die Temperatur des Mediums wird auf 90°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 410 mg 4-Methoxyphenol und 90 μl einer Lösung eines Platinkatalysators
(Karstedt genannter Katalysator), der 11 Gew.-% Platinmetall enthält, in Divinyltetramethyldisiloxan
eingeführt.
Man tropft dann nach und nach über
eine peristaltische Pumpe während
einer Eintropfdauer von 1 h 30 ein Gemisch zu, das besteht aus 62,45
g Styren (d. h. 600,5 mmol) und 200 g (d. h. 1401,2 meq SiH-Funktionen)
eines Polymethylhydrogensiloxanöls,
dessen Merkmale sind Mn = 1267 g·mol–1 und
7006 meq SiH-Funktionen
pro 1 kg Öl.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen 31,5 Mol-%. Die Arbeitsbedingungen des Rührens und
Erhitzens werden 10 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad der
SiH-Funktionen beträgt
dann 42,5 Mol-%. Dann werden über
eine Spritrenpumpe und während
einer Zeitdauer von 3 h 59,35 g Vinyltrimethoxysilan (d. h. 400,4
mmol) eingeführt.
Die Arbeitsbedingungen des Rührens
und Erhitzens werden 11 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad
der SiH-Funktionen beträgt
dann 72 Mol-%. Man tropft dann nach und nach während einer Zeitdauer von 3
h über
eine Spritzenpumpe 34,83 g Allylalkohol (d. h. 600,5 mmol) und 30 μl des gleichen
Karstedt genannten Katalysators zu.
-
Am Ende des Zutropfens beträgt der Umwandlungsgrad
von SiH-Funktionen dann 91,5%. Die Arbeitsbedingungen des Rührens und
Erhitzens werden 20 h aufrechterhalten. Der Umwandlungsgrad der
SiH-Funktionen beträgt
dann 100%.
-
Das Lösungsmittel und die verbleibenden
Monomere werden durch Abdampfen, das 3 h 30 lang bei 130°C unter einem
Vakuum von 6,5·102 Pa ausgeführt wird, entfernt. Man gewinnt
341,5 g eines leicht gefärbten Öls, dessen
mittlere Struktur (bestimmt durch NMR) die folgende ist:
-
-
2. Herstellungen von Polyurethanfilmen
aus vernetzbaren Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
-
- A. Die untersuchten vernetzbaren Zusammensetzungen
enthalten die Verbindung A und werden durch Mischen der gekennzeichneten
Bestandteile hergestellt. Die Menge der Bestandteile ist in der
Tabelle 1 angegeben; alle Angaben bezüglich der Teile und Prozentgehalte
sind Angaben in Gewicht, wobei die Prozentgehalte in Klammern stehen.
-
-
Die so erhaltenen Zusammensetzungen
Co1 bis Co4 werden auf Glasplatten (350 × 105 × 2 mm) unter Verwendung einer
Ericksen-Vorrichtung mit geregelter Geschwindigkeit aufgetragen,
was einen nassen Film mit einer Dicke von 100 μm ergibt. Die Vernetzung der
Filme erfolgt durch thermische Behandlung im Trockenschrank oder
Entwicklung bei Raumtemperatur in einem konditionierten Raum über mehrere
Tage.
- B. Die vernetzbaren Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung,
die die Verbindungen B, D, F, G und H enthalten, werden durch Mischen
der gekennzeichneten Bestandteile, deren Menge in der Tabelle 2
angegeben ist, hergestellt. Alle Angaben bezüglich der Teile und Prozentgehalte
sind Angaben in Gewicht, wobei die Prozentgehalte in Klammern stehen.
-
-
3. Tests zu Anwendungen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
-
Die Tests zur Bewertung der Eigenschaften
der Filme oder Beschichtungen, die im Folgenden beschrieben werden,
ermöglichen
es, die verbesserten Eigenschaften und insbesondere eine bessere
Beständigkeit
gegen die Kratzerbildung der Beschichtungen Re1 bis Re19, die aus
den vernetzbaren Zusammensetzungen Co1 bis Co10 erhalten wurden,
aufzuzeigen.
-
A. Aussehen der Platten
nach Aushärten
-
Man beobachtet, dass die Qualität der Beschichtung,
beurteilt durch das äußere Aussehen
der Platten, von tadellosem Aussehen ist. Die Tabellen 3 und 4 beschreiben
die Aushärtbedingungen
sowie das Aussehen der Platten, die die Siliconöle A, B, D, F, G oder H enthalten.
Tabelle
3
- ¤
- transparenter Film
von tadellosem Aussehen
- Re1* Re5*
- Kontrollbeschichtung
Tabelle
4
- ¤
- transparenter Film
von tadellosem Aussehen
- Re11*
- Kontrollbeschichtung
-
B. Kratzfestigkeit
-
- i) Die transparenten Beschichtungen Re1, Re3
bis Re10 wurden Kratzfestigkeitstests unterzogen.
Die Glasplatten
werden fixiert, dann unter dem Druck eines Gewichts von 500 g in
5 Durchgängen
mit konstanter und mäßiger Geschwindigkeit
in einer Richtung und 5 Durchgängen
in der anderen Richtung verkratzt mit:
- – einem
trockenen Putzkissen der Größe (150 × 38,4 mm)
der Marke Scotch-Brite® ultra fein von Dupont.
- – einem
nassen Putzkissen der Größe (150 × 38,4 mm)
der Marke Scotch-Brite® ultra
fein von Dupont
- – einem
Pauspapier (Referenz NFE 04502 von Photogay, Lyon, Frankreich).
-
Das Putzkissen der Marke Scotch-Brite
bzw. das Pauspapier werden für
jeden Beschichtungstyp erneuert.
-
Die Bewertung der mehr oder weniger
bedeutenden Gegenwart von Kratzern erfolgt durch die Messung des
Glanzverlustes der Beschichtung. Diese Messungen werden mit Hilfe
eines Glanzmessgeräts
von Ericksen mit einem Einfallsstzahl von 20° durchgeführt. Für jede Platte werden 5 Messungen
an definierten Stellen ausgeführt.
-
Die Messungen werden ausgeführt an:
- – Platten,
die keinem Kratztest unterzogen wurden,
- – Platten,
die dem Kratztest unterzogen wurden, 1 h später (siehe Tabelle 5),
- – Platten,
die dem Kratztest unterzogen wurden, 1 Monat später (siehe Tabelle 6).
-
Die Ergebnisse werden in Prozent
Glanzverlust der Beschichtung vor und nach der Durchführung des Kratztests
ausgedrückt.
-
-
-
- ii) Weitere Kratztests wurden an den Beschichtungen
Re11 bis Re19 ausgeführt.
Die Glasplatten werden fixiert, dann unter dem Druck eines Gewichts
von 600 g mit 15 Hin- und Herbewegungen mit konstanter und mäßiger Geschwindigkeit
verkratzt.
-
Verwendetes Material:
-
- – ein
Baumwollstoff mit der Größe 150 × 150 mm
VERATEC® (Graphic
Arts Cheesecloth),
- – ein
Schleifpulver BON-AMI® (Bon Ami Co, Kansas City,
MO 64101),
- – ein
Abriebprüfgerät.
-
Das Reiben zwischen dem Gewicht und
dem Schleifpulver bringt die Bildung von Kratzern mit sich. Der
Baumwollstoff und das Schleifpulver werden für jeden Beschichtungstyp erneuert.
Die Bewertung der mehr oder weniger bedeutenden Gegenwart von Kratzern
erfolgt durch Messung des Glanzverlustes der Beschichtung. Diese
Messungen werden mit Hilfe eines Glanzmessgeräts von Ericksen mit einem Einfallsstzahl von
20° durchgeführt. Für jede Platte
werden 3 Messungen an genau definierten Stellen ausgeführt.
-
Die Messungen werden ausgeführt an Platten:
- – die
keinem Kratztest unterzogen wurden
- – die
dem Kratztest unterzogen wurden, 1 h später
- – die
dem Kratztest unterzogen wurden, 7 Tage später.
-
Die Ergebnisse (Tabelle 7) werden
in Prozent Glanzverlust der Beschichtung vor und nach der Durchführung des
Kratztests ausgedrückt.
-
-
C. Messungen der Oberflächenenergie
-
Die Messung der Oberflächenenergie
wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: auf jede mit Polyurethanfilmen,
die aus vernetzbaren Zusammensetzungen gemäß der Erfindung und anderen
Zusammensetzungen, die kein Silicon enthalten, erhalten wurden,
beschichtete Platte gibt man einen Tropfen zweifach destilliertes
Wasser und einen Tropfen Diiodmethan; beim Aufbringen des Tropfens
misst man den Kontaktwinkel zwischen diesem und der Oberfläche der
Platte; unter Berücksichtigung
der Werte der Oberflächenspannungen
von Wasser und Diiodmethan berechnet man die Oberflächenenergie
(γS) und
ihren polaren Bestandteil γP
und ihren dispersen Bestandteil γD.
-
-
Die Ergebnisse der Tabelle 8 zeigen,
dass die Beschichtungen, die aus erfindungsgemäßen Polyurethanfilmen bestehen,
eine weniger hohe Oberflächenenergie
haben als diejenige der Beschichtungen, die aus Zusammensetzungen
ohne Silicon (Re1 und Re11) hervorgegangen sind; dies verrät insbesondere,
dass die Beschichtungen, die aus Polyurethanfilmen bestehen, an
der Oberfläche
Siliconöl
enthalten.
-
Zudem wurden auch Messungen der Oberflächenenergie
an Beschichtungen ausgeführt,
nachdem diese einem Waschvorgang unterzogen worden waren. In diesem
Fall besteht das Waschen darin, die Beschichtung dreimal mit einem
mit Isopropanol getränkten
Wattepapier abzuwischen, mit 4 Hin- und Herbewegungen und Wechseln
des Papiers pro Abwischen. Die Ergebnisse der Tabelle 9 zeigen,
dass die Oberflächenenergie
immer noch weniger hoch ist für
die erfindungsgemäßen Beschichtungen,
verglichen mit derjenigen der Beschichtungen ohne Silicon, was also
die dauerhafte und konstante Gegenwart des Siliconöls in der
Polyurethanmatrix nach dem Waschen zeigt (keine Entfernung des Siliconöls an der
Oberfläche
besagten Films).
-