-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft allgemein
vernetzte Cellulosefasern, eine Faserbahn und ein Absorbens-Produkt,
das diese vernetzten Fasern enthält,
sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher vernetzter Fasern und ein
Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit von Zusammensetzungen,
die Fasern mit hoher Schüttdichte enthalten.
Insbesondere betrifft die Erfindung Cellulosefasern, die modifiziert
sind unter Einschluss von freien anhängenden Carbonsäuregruppen,
die Produkte, die aus diesen Fasern hergestellt sind, eine verbesserte Festigkeit
verleihen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Celluloseprodukte, wie Absorbens-Bahnen
oder andere Strukturen bestehen aus Cellulosefasern, die ihrerseits
aus einzelnen Celluloseketten bestehen. Gewöhnlich werden Cellulosefasern
vernetzt, um Produkten, die solche vernetzte Fasern enthalten, vorteilhafte
Eigenschaften zu verleihen, wie 1 eine verbesserte Absorbens-Kapazität, Schüttdichte
und Spannkraft. Fasern mit hoher Schüttdichte sind im allgemeinen
hochvernetzte Fasern und sind durch eine hohe Absorbens-Kapazität und Spannkraft
gekennzeichnet.
-
Vernetzte Cellulosefasern und Methoden
zu ihrer Herstellung sind verbreitet bekannt; Tersoro und Willard,
Cellulose and Cellulose Derivatives, Bikales und Segal, Herausgeber,
Part V, Wiley-Interscience, New York, (1971), Seiten 835–875. Vernetzte
Cellulosefasern werden hergestellt durch Behandeln der Fasern mit einem
Vernetzungsmittel. Vernetzungsmittel sind im allgemeinen bifunktionelle
Verbindungen, die im Zusammenhang mit der Vernetzung von Cellulose
eine Hydroxylgruppe einer Cellulosekette kovalent an eine andere Hydroxylgruppe
einer benachbarten Cellulosekette binden bzw. kuppeln. Bei einem
Vernetzungsverfahren werden Cellulose-Hydroxylgruppen verbraucht
und durch Vernetzungsmittel ersetzt (d. h. kovalente Bindungen,
die das Vernetzungsmittel an die Cellulosefaser binden). Beispielsweise
geht der Verlust von Hydroxylgruppen beim Vernetzen von Cellulose
mit einem Carbonsäure-Vernetzungsmittel
mit der Bildung von Ester-Bindungen einher.
-
Die Zugfestigkeit oder Festigkeit
der Bahnen von faserartigen Produkten, die sich von Cellulosefasern ableiten,
hängt zum
großen
Teil von Anziehungs-Wechselwirkungen
von Faser zu Faser ab. Diese Wechselwirkungen zwischen Fasern umfassen
die Wasserstoffbindung zwischen Fasern mit Stellen mit Wasserstoffbindungen.
Bei Cellulose umfassen Wasserstoffbindungen in erster Linie die
Hydroxylgruppen der einzelnen Celluloseketten.
-
Im allgemeinen weisen vernetzte Fasern
eine größere Absorbens-Kapazität. Schüttdichte
und Spannkraft auf als nicht vernetzte oder unbehandelte Cellulosefasern.
Entgegengesetzt haben unbehandelte Cellulosefasern aufgrund der
Verfügbarkeit
ihrer Hydroxylgruppen als Stellen für die Wasserstoffbindung eine
größere Bindefähigkeit
als andere Cellulosefasern. Dementsprechend weisen zwar faserförmige Produkte,
die sich von vernetzten Fasern ableiten, vorteilhafte Absorbens-Eigenschaften
auf, jedoch leiden diese Produkte typischerweise an einer unerwünscht niedrigen
Zugfestigkeit oder Bahnfestigkeit. Die relativ niedrige Zugfestigkeit
liegt in erster Linie an der Verringerung der Wasserstoffbindungen
zwischen den Fasern, die aus der Verringerung der Stellen an den
Fasern für
Wasserstoffbindungen (d. h. Hydroxylgruppen der Cellulose) beim Vernetzen
resultiert. Wie vorstehend erwähnt,
reagieren Vernetzungsmittel an den Wasserstoffbindungs-Stellen der
Faser, wobei die Stellen in Vernetzungen übergeführt werden, die im allgemeinen
nicht wesentlich an der Wasserstoffbindung zwischen den Fasern beteiligt
sind. Dementsprechend werden die vorteilhaften Absorbens-Eigenschaften, die
vernetzten Fasern zu eigen sind, von einer Verringerung der Bindungsfähigkeit von
einer Faser an die andere begleitet.
-
US-A-5 049 235 betrifft Cellulosefasern,
die chemisch mit einem Poly(methylvinylether-comaleat)copolymer
und Polyolen modifiziert sind. Die modifizierten Fasern können dazu
verwendet werden mehrlagige Absorbens-Materialien durch ein Nasslegeverfahren
herzustellen. Die resultierenden Absorbens-Produkte sind geeignet
zur raschen Absorption von beträchtlichen
Mengen an Wasser oder wässrigen
Flüssigkeiten.
-
Dementsprechend besteht ein Bedürfnis nach
Cellulosefasern mit hoher Schüttdichte,
die vorteilhafte Absorbens-Eigenschaften haben und zusätzlich eine
verstärkte
Bindefähigkeit
aufweisen, so dass die Festigkeit der Produkte, die solche Fasern
enthalten, verbessert wird. Dieses Bedürfnis wird durch die vorliegende Erfindung
erfüllt,
die weitere entsprechende Vorteile liefert,
-
Übersicht über die
Erfindung
-
Gemäß einem Merkmal betrifft die
vorliegende Erfindung Cellulosefasern, die mit einem Vernetzungsmittel
vernetzt sind und eine Polycarbonsäure, die kovalent durch eine
Esterbindung an diese Fasern gekuppelt bzw. gebunden ist. Das Vernetzungsmittel
hat eine Härtungstemperatur,
die niedriger liegt als die Härtungstemperatur
der Polycarbonsäure
und die Vernetzung liegt zwischen dem Vernetzungsmittel und der
Faser vor. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Polycarbonsäure
Polyacrylsäure.
-
Faserbahnen, die derartige Cellulosefasern
mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
enthalten und Absorbens-Materialien, die diese Faserbahnen enthalten,
werden ebenfalls umfasst.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosefasern
mit verstärkter
Bindungsfähigkeit
bereitgestellt. Das Verfahren ergibt Cellulosefasern mit freien
anhängenden
Carbonsäuregruppen.
Bei dem Verfahren werden ein Vernetzungsmittel und eine Polycarbonsäure auf
die Fasern aufgebracht und anschließend bei einer ausreichenden
Temperatur gehärtet,
um die Vernetzung zwischen dem Vernetzungsmittel und den Fasern
auszubilden und eine Esterbindung zwischen der Polycarbonsäure und
den Fasern herzustellen. Vorzugsweise ist die Esterbindung zwischen
der Polycarbonsäure und
der Faser als einzelne Esterbindung ausgebildet und nicht als Ausbildung
intensiver Estervernetzungen,
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform
dieses Merkmals der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer Cellulosefaserbahn mit hoher Schüttdichte und verstärkter Zugfestigkeit
bereitgestellt. Bei dem Verfahren werden unbehandelte Fasern mit
Cellulosefasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen kombiniert
und zu einer Faserbahn geformt.
-
Genauere Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Cellulosefasern mit verstärkter
Bindungsfähigkeit
und Verfahren, die sich auf derartige Fasern beziehen. Insbesondere
betrifft die Erfindung Cellulosefasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen,
Produkte, die diese Cellulosefasern enthalten und Verfahren, die
sich auf die Herstellung und Verwendung dieser Fasern beziehen.
Die erfindungsgemäßen Cellulosefasern
weisen eine hohe Absorbens-Kapazität, Schüttdichte und Spannkraft auf
und, wenn derartige Fasern statt üblicher vernetzter Fasern in
einem Gemisch aus vernetzten Fasern und nicht behandelten Fasern
eingesetzt werden, weist die resultierende Bahn eine verstärkte Zugfestigkeit
oder Bahnfestigkeit auf.
-
Gemäß einem Merkmal werden durch
die Erfindung Cellulosefasern mit verstärkter Bindekraft bereitgestellt.
Diese Fasern umfassen eine Polycarbonsäure, die kovalent an die Cellulosefasern
gebunden ist, Durch die kovalent an die Fasern gebundene Polycarbonsäure weisen
die erfindungsgemäßen Cellulosefasern
freie anhängende
Carbonsäuregruppen
auf.
-
Der hier verwendete Ausdruck „freie
anhängende
Carbonsäuregruppe" bezieht sich auf
einen Carbonsäure-Substituenten
einer Polycarbonsäure,
die nach der teilweisen Härtung
der Polycarbonsäure
vorhanden ist (d. h. nach der Bildung einer Esterbindung zwischen
einer Carbonsäuregruppe
einer Polycarbonsäure
und einer Hydroxylgruppe der Cellulosefaser). Eine derartige Carbonsäuregruppe
hängt an
der Polycarbonsäure an
und ist frei zur Bildung von Wasserstoffbindungen, beispielsweise
mit anderen Fasern. Die erfindungsgemäßen Fasern werden durch „teilweise
Härtung" einer Polycarbonsäure in Anwesenheit
der Fasern hergestellt, Der Ausdruck „Härtung" bezieht sich auf eine erschöpfende Reaktion
eines Agens (z. B. eines Vernetzungsmittels) mit den Fasern, wohingegen
teilweise Härtung
weniger ist als eine erschöpfende
Reaktion. Beispielsweise ist für
viele Vernetzungsmittel, einschließlich Polycarbonsäure-Vernetzungsmitteln,
eine erschöpfende
Reaktion zwischen im wesentlichen sämtlichen Carbonsäuregruppen
des Mittels und den Fasern erwünscht
und geht entweder mit einer verlängerten
Reaktionszeit und/oder einer erhöhten
Härtungstemperatur einher.
Die teilweise Härtung
bezieht sich auf eine nicht-erschöpfende Reaktion, beispielsweise
auf die Bindung von weniger als allen und vorzugsweise lediglich
von einer einzigen Carbonsäuregruppe
einer Polycarbonsäure
an eine Faser. Die erschöpfende
Reaktion erfolgt bei der Härtungstemperatur
einer Verbindung und die nicht-erschöpfende Reaktion oder lediglich
partielle Härtung
erfolgt bei einer Temperatur unter der Härtungstemperatur. Das Ausmaß der Härtung ist
auch eine Funktion der Zeit während
der ein härtbares
Mittel bei einer gegebenen Härtungstemperatur
erwärmt
wird.
-
Der Fachmann auf dem Gebiet der Polycarbonsäuren erkennt,
dass die Polycarbonsäuren,
die erfindungsgemäß geeignet
sind, auf den Fasern in einer Vielfalt von Formen vorliegen können, beispielsweise
als freie Säureform
oder Salze davon. Obwohl die Form der freien Säure bevorzugt ist, sei erwähnt, dass
alle derartigen Formen in den Rahmen der Erfindung fallen.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
umfassen geeignete Polycarbonsäuren
solche mit einem Molekulargewicht von mindestens etwa 500 g/Mol,
vorzugsweise innerhalb des Molekulargewichtsbereichs von etwa 500
bis etwa 25000 g/Mol, bevorzugter von etwa 1000 bis etwa 10000 g/Mol
und am bevorzugtesten von etwa 1500 bis etwa 5000 g/Mol.
-
Die Polycarbonsäure kann eine polymere Polycarbonsäure sein.
Geeignete polymere Polycarbonsäuren
umfassen homopolyrnere und copolymere Polycarbonsäuren. Beispiele
für homopolymere
Polycarbonsäuren
umfassen Polyacrylsäure,
Polyasparaginsäure,
Polyglutaminsäure,
Poly(3-hydroxybuttersäure) und Polymaleinsäure. Beispiele
für copolymere
Polycarbonsäuren
umfassen Polyacrylsäure-Copolymere,
wie Poly(acrylamidco-acrylsäure),
Poly(acrylsäure-co-maleinsäure), Poly(ethylen-co-acrylsäure) und
Poly(1-vinylpyrrolidon-co-acrylsäure),
sowie andere Polycarbonsäure-Copolymere, einschließlich Poly(ethylen-co-methacrylsäure), Poly(methylmethacrylat-co-methacrylsäure), Poly(methylvinylether-comaleinsäure), Poly(styrol-co-maleinsäure), Poly(3-hydroxybuttersäure-co-3-hydroxyvaleriansäure) und
Poly(vinylchlorid-co-vinylacetat-co-maleinsäure). Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ist die polymere Polycarbonsäure
Polyacrylsäure.
Gemäß einer
bevorzugten anderen Ausführungsform
ist die polymere Polycarbonsäure
ein Copolymer von Acrylsäure
und vorzugsweise ein Copolymer von Acrylsäure und einer anderen Säure, beispielsweise Maleinsäure. Die
vorstehenden Beispiele für
Polycarbonsäuren
sind in verschiedenen Molekulargewichten und Molekulargewichtsbereichen
im Handel erhältlich.
-
Die vorstehenden Polycarbonsäuren können allein
oder in Kombination mit anderen verwendet werden unter Bildung der
erfindungsgemäßen Cellulosefasern
mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen.
-
Zur Verdeutlichung der chemischen
und strukturellen Eigenschaften der erfindungsgemäß geeigneten Polycarbonsäure und
insbesondere der Beziehung zwischen Molekulargewicht, Länge und
Anzahl der Carbonsäuregruppen
der Polycarbonsäure,
ist ein Beispiel für
eine repräsentative
Polycarbonsäure
die Polyacrylsäure.
Wie vorstehend festgestellt, umfasst die an die erfindungsgemäßen Fasern
gekuppelte Polycarbonsäure
Polyacrylsäuren
mit Molekulargewichten von mindestens etwa 500 g/Mol, vorzugsweise
im Molekulargewichtsbereich von etwa 1000 bis etwa 15000 g/Mol und
besonders bevorzugt von etwa 1500 bis etwa 5000 g/Mol. Dementsprechend
umfasst die Polycarbonsäure
Polyacrylsäuren
mit mehr als etwa 7 Acrylsäureresten (wiederkehrende
Acrylsäureeinheiten
in dem Polymer), vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 200 Acrylsäureresten
und besonders bevorzugt von etwa 20 bis etwa 70 Acrylsäureresten.
Dementsprechend umfasst die Polycarbonsäure Polyacrylsäuren mit
mehr als etwa 7 Carbonsäuregruppen,
vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 200 Carbonsäuregruppen und besonders bevorzugt
von etwa 20 bis etwa 70 Carbonsäuregruppen.
Die Polycarbonsäure
ist polyfunktionell und hat die Fähigkeit eine relativ große Anzahl
von Carbonsäuregruppen
bereitzustellen, die brauchbar sind zur Wasserstoffbindung zwischen
den Fasern und zur Erhöhung
der Festigkeit der Faserbahnen, Webs und Matten, die derartige Fasern
enthalten.
-
Die Cellulosefasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen,
die erfindungsgemäß gebildet
werden, umfassen eine Polycarbonsäure, die vorzugsweise ein Molekulargewicht
von mindestens etwa 500 g/Mol aufweist, kovalent durch eine Esterbindung
an eine Cellulosefaser gebunden. Obwohl die erfindungsgemäß geeignete
Polycarbonsäure
kein Vernetzungsmittel ist, ist ersichtlich, dass die Bildung mehrerer
Esterbindungen zwischen einer Polycarbonsäure und einer oder mehreren
Celluloseketten oder Fasern auftreten kann und daher fällt eine
derartige Bindung zwischen der Polycarbonsäure und den Fasern in den Rahmen
der Erfindung, Beispielsweise kann die Polycarbonsäure eine
einzige Esterbindung zu einer Cellulosekette, zwei oder mehrere
Esterbindungen mit einer Kette oder zwei oder mehrere Esterbindungen
zwischen zwei oder mehreren Ketten oder Fasern bilden. In jedem
Falle weist nach der kovalenten Bindung an die Faser die Polycarbonsäure mindestens
fünf freie
anhängende
Carbonsäuregruppen
auf.
-
Polymere Polyacrylsäure-Vernetzungsmittel
für Cellulosefasern
wurden beschrieben; vergleiche beispielsweise US-A-5 549 791 von
Herron et al. Diese Polyacrylsäure-Vernetzungsmittel
wurden als besonders geeignet zur Bildung von vernetzenden Esterbindungen
mit Cellulosefasern gefunden. Im Gegensatz zu üblichen Vernetzungsmitteln,
die temperaturempfindlich sind, ist Polyacrylsäure bei hohen Temperaturen
stabil und daher können
diese Vernetzungsmittel erhöhten
Temperaturen ausgesetzt werden, um effektiv und wirksam hochvernetzte
Fasern zu ergeben. Im allgemeinen dringen diese Polyacrylsäure-Vernetzungsmittel
in das Innere der einzelnen Fasern ein und werden anschließend gehärtet, wobei
man die mit dem Vernetzungsmittel behandelten Fasern erhöhten Temperaturen
aussetzt (z. B. ein Acryl/Malein-Copolymer
wird gehärtet
bei etwa 188°C,
370°F) während etwa
8 Minuten und ein Polyacrylsäurepolymer
wird gehärtet
bei etwa 190°C,
375°F während etwa
30 Minuten). Es resultiert die Bildung von vernetzenden Bindungen
zwischen den Fasern. Wie im Patent von Herron festgestellt, verleihen
derart vernetzte Fasern eine erhöhte
Spannkraft und Absorbens-Kapazität
an Strukturen, die diese Fasern enthalten.
-
Im Gegensatz zu der von Herron beschriebenen
Behandlung mit Polyacrylsäure-Vernetzungsmitteln werden
erfindungsgemäß die Polycarbonsäuren keinen
erhöhten
Härtungstemperaturen
ausgesetzt, um eine erschöpfende
Vernetzung von Polycarbonsäure
mit Fasern zu ergeben. Vielmehr wird erfindungsgemäß die Polycarbonsäure bei
einer beträchtlich
niedrigeren Temperatur gehärtet,
um den gegenteiligen Effekt zu ergeben, nämlich um eine kovalente Bindung
der Carbonsäure
an die Fasern zu ergeben und gleichzeitig ausreichend freie Carbonsäuregruppen
(d. h. nicht vernetzt) aufrecht zu erhalten, um den Fasern vorteilhafte
Bindungseigenschaften und Faserstrukturen, die diese Fasern enthalten,
Festigkeit zu verleihen. Erfindungsgemäß wird die Polycarbonsäure optimal
kovalent an die Faser durch eine einzige Carbonsäuregruppe gebunden, wobei eine
einzige Esterbindung zwischen der Faser und der Polycarbonsäure ausgebildet
wird. Die Reaktion durch eine einzige Carbonsäuregruppe ermöglicht es
den verbleibenden Carbonsäuregruppen
der Polycarbonsäure
an den Wechselwirkungen zwischen den Fasern (z. B. Wasserstoffbindung)
in Faser-Zusammensetzungen teilzunehmen, wodurch die Festigkeit
derartiger Zusammensetzungen erhöht
wird. Daher sind, obwohl erfindungsgemäß, wie bei Herron beschrieben,
Polycarbonsäure
in Cellulosefasern eingearbeitet wird, die resultierenden Produkte
aufgrund der unterschiedlichen Behandlungen und Ziele verschieden.
Herron verwendet Polyacrylsäure
als Vernetzungsmittel. Die Erfindung verwendet Polycarbonsäure als
Festigungsmittel zur Erhöhung
der Bindungsfestigkeit der Fasern. Die Auswirkung der Härtungstemperatur
auf die Festigkeit der Faserbahnen, die die erfindungsgemäßen Fasern
enthalten, wird im Beispiel 2 beschrieben.
-
Die Cellulosefasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
weisen eine wirksame Menge an Polycarbonsäure auf, die kovalent an die
Fasern durch eine Esterbindung gebunden ist. Dies bedeutet, dass die
Polycarbonsäure
ausreicht, um eine Verbesserung der Festigkeit (z. B. Zugfestigkeit,
Bahnfestigkeit) in Zusammensetzungen (z. B. Faserbahnen, Webs, Matten),
die die Cellulosefasern, an die Polycarbonsäure kovalent gebunden ist,
enthalten, im Vergleich mit üblichen
Fasern, die derartige freie anhängende
Carbonsäuregruppen
nicht enthalten, zu ergeben. Wie im Beispiel 1 beschrieben, weisen
Faserbahnen, die aus einer Kombination von unbehandelten Fasern
und Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
(d. h. DMDHEU vernetzt/Polyacrylsäure) hergestellt sind, eine
verbesserte Zugfestigkeit im Vergleich mit Faserbahnen auf, die aus
nicht behandelten und vernetzten Fasern hergestellt wurden, die
keine anhängenden
Carbonsäuregruppen
(d. h. DMDHEU vernetzt) enthalten, Im allgemeinen werden die Cellulosefasern
mit einer ausreichenden Menge an Polycarbonsäure behandelt, so dass eine
wirksame Menge an Polycarbonsäure
kovalent an die Fasern gebunden wird.
-
Die Polycarbonsäure ist vorzugsweise auf den
Fasern in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-% des Gesamtgewichts
der Fasern vorhanden. Bevorzugter ist die Polycarbonsäure in einer
Menge von etwa 1 bis etwa 6 Gew.-% des Gesamtgewichts der Fasern
vorhanden und gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
in einer Menge von etwa 2 bis etwa 4 Gew.-% des Gesamtgewichts der
Fasern. Bei weniger als etwa 0,1 Gew.-% Polycarbonsäure wird
keine beträchtliche
Verbesserung der Bindungsfähigkeit
festgestellt und bei mehr als etwa 10 Gew,-% beginnen die Fasern
unvorteilhaft brüchig
zu werden.
-
Für
die Polycarbonsäuren
mit Molekulargewichten von etwa 1000 bis etwa 15000 g/Mol entspricht
der bevorzugte Bereich der Polycarbonsäure auf den Fasern (d. h, von
etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-% der gesamten Fasern) einem Bereich von
etwa 0,001 bis etwa 0,20 Mol-% Polycarbonsäure (basierend auf dem Molekulargewicht
von 162 g/Mol für
eine Anhydroglukose-Einheit).
Dementsprechend ist erfindungsgemäß die Menge an Polycarbonsäure auf
den Fasern beträchtlich
geringer als für
die bisher beschriebenen mit Polycarbonsäure mit niedrigem Molekulargewicht
vernetzten Fasern mit einer wirksamen Menge von Vernetzungsmittel
im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 10 Mol-% (vergleiche z. B. US-A-5
137 537; 5 183 707 und 5 190 563).
-
Die Polycarbonsäure kann auf die Fasern zur
kovalenten Bindung durch jegliche Methode zur Herstellung von behandelten
Fasern aufgebracht werden. Beispielsweise kann die Polycarbonsäure mit
den Fasern in Kontakt gebracht werden, wenn eine Faserbahn durch
ein die Polycarbonsäure
enthaltendes Bad geführt wird.
Alternativ fallen auch andere Methoden zum Auftrag der Polycarbonsäure, einschließlich Sprühen oder Sprühen und
Pressen oder Tauchen und Pressen mit einer Polycarbonsäurelösung in
den Rahmen der Erfindung.
-
Die erfindungsgemäßen Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
sind Cellulosefasern, die mit einem Vernetzungsmittel vernetzt wurden.
Die Vernetzungsmittel haben eine Härtungstemperatur unter der
der Polycarbonsäure,
d. h. unter etwa 160°C
(320°F).
Die Verwendung von Vernetzungsmittel mit Härtungstemperaturen unter der
Temperatur der Polycarbonsäure
ermöglicht
die volle Härtung
des Vernetzungsmittels, wobei die Polycarbonsäure (wie vorstehend beschrieben)
lediglich teilweise gehärtet
wird. Bevorzugte Vernetzungsmittel umfassen Harnstoff-Derivate,
beispielsweise methylolierter Harnstoff, methylolierte cyclische
Harnstoffe, methylolierte niedrig Alkyl-substituierte cyclische
Harnstoffe, Dihydroxy-cyclische Harnstoffe, niedrig Alkyl-substituierte-dihydroxy-cyclische
Harnstoffe, methylolierte Dihydroxy-cyclische Harnstoffe. Andere
bevorzugte Vernetzungsmittel umfassen Dimethyldihydroxyharnstoff
(DMDHU, 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxy-2-imidazolidinon). Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU, 1,3-dihydroxymethyl-4,5-dihydroxy-2-imidazolidinon),
Dimethylolharnstoff (DMU, Bis[N-hydroxymethyl]harnstoff), Dihydroxyethylenharnstoff (DHEU
4,5-Dihydroxy-2-imidazolidinon),
Dimethylolethylenharnstoff (DMEU, 1,3-Dihydroxymethyl-2-imidazolidinon),
Dimethyldihydroxyethylenharnstoff (DDI, 4,5-Dihydroxy-1,3-dimethyl-2-imodazolidinon)
und Maleinsäureanhydrid.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Vernetzungsmittel Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU).
Vernetzungs-Katalysatoren können
in Kombination mit dem Vernetzungsmittel verwendet werden, um die
Ausbildung der Vernetzung zu fördern.
-
Im allgemeinen können die erfindungsgemäßen Cellulosefasern
mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
hergestellt werden durch Auftrag einer Polycarbonsäure, wie
vorstehend beschrieben, und eines Vernetzungsmittels mit einer Härtungsfemperatur
unter der Härtungstemperatur
der Polycarbonsäure
auf Cellulosefasern und anschließendes Härten der Polycarbonsäure und
des Vernetzungsmittels bei einer Temperatur, die ausreicht eine
Vernetzung zwischen dem Vernetzungsmittel und den Fasern zu bilden
und eine Esterbindung zwischen der Polycarbonsäure und den Fasern zu bilden.
Erfindungsgemäß ist eine
derartige Esterbindung zwischen der Polycarbonsäure und den Fasern keine erschöpfende Esterbildung
wie bei der Vernetzung von Fasern. Die zur Bildung der Esterbindung
ausreichende Temperatur ist niedriger als die Härtungstemperatur des Vernetzungsmittels
und variiert unter anderem mit der spezifischen Säure und
dem Feuchtigkeitsgehalt der Fasern. Für die als Beispiel genannte
Säure.
Polyacrylsäure,
ist die Temperatur, die zur Esterbildung ausreicht, im Bereich von
etwa 160°C
(320°F)
bis etwa 193°C
(380°F).
Die Verwendung eines Katalysators, wie vorstehend beschrieben, zur
Förderung
der Vernetzung und der Bildung der Esterbindung zwischen der Polycarbonsäure und
der Cellulosefaser bei dieser Methode ist wahlfrei und kann die
zur Bewirkung der Bildung der Esterbindung erforderliche Temperatur
verringern. Zwar können
Katalysatoren verwendet werden, um die Härtungstemperatur sowohl des
Vernetzungsmittels als auch der Polycarbonsäure im Rahmen der Erfindung
effektiv zu verringern, jedoch führt
die Verwendung von Katalysatoren vorzugsweise nicht zu einer erschöpfenden
Vernetzung der Polycarbonsäuren
mit den Fasern.
-
Die erfindungsgemäßen Cellulosefasern können auch
mit Hilfe eines Katalysators hergestellt werden. Bei einer derartigen
Methode wird der Katalysator auf die Cellulosefasern in analoger
Weise wie der Auftrag der Polycarbonsäuren auf die Fasern, wie vorstehend
beschrieben, durchgeführt.
Der Katalysator kann auf die Fasern vor, nach oder gleichzeitig
mit der Polycarbonsäure
aufgetragen werden. Dementsprechend liefert die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen,
welches die Härtung
des Vernetzungsmittels und der Polycarbonsäure in Anwesenheit oder Abwesenheit eines
Katalysators umfasst.
-
Im allgemeinen fördert der Katalysator die Bildung
von Bindungen zwischen dem Vernetzungsmittel und/oder der Polycarbonsäure und
den Cellulosefasern. Der Katalysator bewirkt die erhöhte Bildung
einer Esterbindung (d. h. der Anzahl der gebildeten Bindungen) bei
einer vorgegebenen Härtungstemperatur.
-
Geeignete Katalysatoren umfassen
jeglichen katalysator, der die Geschwindigkeit der Bildung einer Bindung
zwischen dem Vernetzungsmittel und/oder der Polycarbonsäure, wie
vorstehend beschrieben, und den Cellulosefasern erhöht. Bevorzugte
Katalysatoren umfassen Alkalimetallsalze von Phosphor-enthaltenden
Säuren,
wie Alkalimetallhypohposphite, Alkalimetallphosphite, Alkalimetallpolyphosphonate,
Alkalimetallphosphate und Alkalimetallsulfonate. Besonders bevorzugte
Katalysatoren umfassen Alkalimetallpolyphosphonate, wie Natriumhexametaphosphat
und Alkalimetallhypophosphite, wie Natriumhypophosphit. Wenn ein Katalysator
zur Förderung
der Bindung verwendet wird, ist der Katalysator typischerweise in
einer Menge im Bereich von etwa 5 bis etwa 20 Gew.-% der Polycarbonsäure vorhanden.
Vorzugsweise ist der Katalysator in einer Menge von etwa 10 Gew.-% der Polycarbonsäure vorhanden.
-
Im allgemeinen können die erfindungsgemäßen Cellulosefasern
hergestellt werden mittels eines Systems und einer Vorrichtung,
wie in der US-A-5
447 977 von Young Sr. et al. beschrieben, auf die hier in ihrer Gesamtheit
Bezug genommen wird. Kurz gesagt werden die Fasern mittels eines
Systems und einer Vorrichtung hergestellt, welche eine Fördereinrichtung
zum Transport einer Matte von Cellulosefasern durch eine Faser-Behandlungszone
umfasst; einen Applikator zum Auftrag einer Behandlungssubstanz,
wie eines Vernetzungsmittels und einer Polycarbonsäure aus
einer Quelle für
die Fasern in der Faser-Behandlungszone; einen Fibrisator zur vollständigen Trennung
der einzelnen Cellulosefasern, die die Matte bilden, unter Bildung
eines Faserausstoßes,
der aus im wesentlichen ungebrochenen Cellulosefasern besteht; und
einen Trockner, der an den Fibrisator gekuppelt ist zur Flash-Verdampfung restlicher
Feuchtigkeit und zur Härtung
des Vernetzungsmittels und der Polycarbonsäure unter Bildung von trockenen
und gehärteten
Fasern.
-
Der hier verwendete Ausdruck „Matte" betrifft jegliche
ungewebte Bahnstruktur, die Cellulosefasern oder andere Fasern enthält, die
nicht kovalent aneinander gebunden sind. Die Fasern umfassen Fasern,
die aus Holzpulpe oder anderen Quellen, einschließlich Baumwollfasern,
Hanf, Gräsern,
Schilfrohr, Getreidespelze, Maisstängeln oder anderen geeigneten
Quellen für
Cellulosefasern, die zu einer Bahn gelegt werden können, erhalten
werden. Die Matte von Cellulosefasern liegt vorzugsweise in einer
ausgebreiteten Bahnform vor und kann eine von mehreren ballenförmigen Bahnen
von bestimmter Größe oder
eine kontinuierliche Rolle sein.
-
Jede Matte von Cellulosetesern wird
durch eine Fördereinrichtung,
beispielsweise ein Förderband oder
eine Reihe von angetriebenen Walzen, transportiert. Die Fördereinrichtung
führt die
Matten durch die Faser-Behandlungszone.
-
In der Faser-Behandlungszone werden
das Vernetzungsmittel und Polycarbonsäure auf die Cellulosefasern
aufgetragen. Das Vernetzungsmittel und die Polycarbonsäure werden
vorzugsweise auf eine oder beide Oberflächen der Matte aufgetragen
unter Verwendung von jeglicher der Vielzahl im Stand der Technik
bekannter Methoden, einschließlich
Sprühauftrag,
Walzen oder Tauchen. Nachdem die Materialien auf die Matte aufgetragen
wurden, können
die Materialien gleichmäßig über die
Matte verteilt werden, beispielsweise durch Leiten der Matte durch
ein Walzenpaar.
-
Nach Behandeln der Fasern mit dem
Vernetzungsmittel und der Polycarbonsäure wird die imprägnierte
Matte fibrisiert durch Beschicken der Matte durch eine Hammermühle. Die
Hammermühle
dient zur Trennung der Matte in ihre einzelnen Cellulosefaser-Komponenten,
die anschließend
in einen Trockner geblasen werden.
-
Der Trockner hat zwei aufeinanderfolgende
Funktionen; zuerst wird Restfeuchtigkeit aus den Fasern entfernt
und zweitens erfolgt eine Härtung
des Vernetzungsmittels und der Polycarbonsäure entsprechend der Erfindung.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst der Trockner eine erste Trocknungszone zur Aufnahme der Fasern
und zur Entfernung von Restfeuchtigkeit aus den Fasern über eine
Flash-Trocknungsmethode und eine zweite Trocknungszone zur Härtung. Alternativ
werden in einer anderen Ausführungsform
die behandelten Fasern durch einen Flash-Trockner geblasen, um Restfeuchtigkeit
zu entfernen und anschließend
in einen Ofen übergeführt, worin
die behandelten Fasern anschließend
erfindungsgemäß gehärtet werden.
-
Vernetzte Cellulosefasern mit freien
anhängenden
Carbonsäuregruppen
führen
zu vorteilhaften Absorbens-Eigenschafts-Charakteristika von vernetzten
Fasern, einschließlich
hoher Kapazität,
Schüttdichte
und Spannkraft im Vergleich mit nicht vernetzten Fasern. Da darüber hinaus
die Fasern mit einem Vernetzungsmittel, das bei niedriger Temperatur
härtet,
vernetzt sind, wird die Vernetzung bei einer Temperatur unter der
Härtungstemperatur
der Polycarbonsäure
erzielt, wodurch die Vernetzung jeglicher Polycarbonsäure auf
ein Minimum herabgesetzt wird. Dementsprechend werden, obwohl die
Wasserstoffbindungs-Stellen durch das Vernetzungsmittel verbraucht
wurden, durch die teilweise gehärtete
Polycarbonsäure-Komponente
mit hoher Härtungstemperatur
Wasserstoftblndungs-Stellen zu den Fasern im Vernetzungsverfahren
gefügt.
Diese Wasserstoffbindungs-Stellen umfassen die freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
der teilweise gehärteten
Polycarbonsäure.
Die vernetzte Faser dieser Ausführungsform,
die bei einer Temperatur unter der Härtungstemperatur der Polycarbonsäure (d.
h. der Temperatur bei der eine erschöpfende Vernetzung erfolgt)
gehärtet
wurden, haben eine erhöhte
Anzahl an freien anhängenden
Carboxylgruppen im Vergleich mit Fasern, die mit dem Vernetzungsmittel
allein oder bei einer höheren
Härtungstemperatur
mit der Polycarbonsäure
allein gehärtet wurden.
-
Die erfindungsgemäßen Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
können
zu Bahnen oder Matten mit einer hohen Absorbenskapazität, Schüttdichte,
Spannkraft und erhöhter
Zugfestigkeit geformt werden. Beispielsweise können diese Fasern mit anderen
Fasern, wie vernetzten und unvernetzten Fasern, einschließlich Fasern
mit hoher Schüttdichte,
kombiniert werden, Die Bahnen und Matten, die Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
enthalten, können
in eine Vielzahl von Absorbens-Produkten eingebracht werden, beispielsweise
Papierbahnen, Einwegwindeln, Inkontinenz-Produkte für Erwachsene,
Hygienebinden und Produkte für
die weibliche Hygiene, wie Tampons, Bandagen und Watte (meat pad)-Produkte,
-
Es wurde festgestellt, dass bei der
Verwendung von vernetzten Cellulosefasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
gemäß der Erfindung
zum Ersatz üblicher
vernetzter Cellulosefasern in einer Bahn oder einem Web aus vernetzten
Fasern und nicht vernetzten Fasern die Zugfestigkeit der Bahn verbessert werden
kann. Wie vorstehend festgestellt, führen die freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
zu Stellen mit Wasserstoffbindungen, wodurch die Bindungsfähigkeit
der Fasern an andere Fasern verbessert wird.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal wird
durch die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Faserbahn
mit hoher Schüttdichte
mit verstärkter
Zugfestigkeit bereitgestellt. Bei dem Verfahren werden unbehandelte
Fasern mit den erfindungsgemäßen Cellulosefasern
(d. h. vernetzten Cellulosefasern mit freien anhängenden Carbonsäuregruppen)
kombiniert und anschließend
zu einer Bahn oder einer Matte geformt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
haben die Cellulosefasern mit freien anhängenden Carbonsäuregruppen etwa
1 bis etwa 4 Gew,-% Polycarbonsäure
auf den Fasern, wobei die Polycarbonsäure teilweise bei einer Temperatur
von etwa 149°C
(300°F)
bis etwa 171°C
(340°F)
gehärtet
wurde. Die Cellulosefasern mit freien anhängenden Carbonsäuregruppen
sind in einer Menge von etwa 20 bis etwa 100 und bevorzugt von etwa
30 bis etwa 60 Gew.-% der gesamten kombinierten Fasern zur Bildung
der Bahn vorhanden. Die nach der Methode erzeugte Bahn mit hoher
Schüttdichte
weist eine erhöhte
Zugfestigkeit im Vergleich mit einer Bahn auf, die in gleicher Weise
aus Fasern mit hoher Schüttdichte
hergestellt wurde, die keine freien anhängenden Carbonsäuregruppen
aufweisen.
-
Die Herstellung und Eigenschaften
einer Faserbahn, die aus vernetzten Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
hergestellt wurde unter Verwendung eines repräsentativen Vernetzungsmittel
(d. h. Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff) und einer Polycarbonsäure (d.
h. Polyacrylsäure)
sind in den Beispielen 1 und 2 beschrieben. Wie in den Beispielen
gezeigt, erhöht
die Einarbeitung einer derartigen vernetzten Faser in eine Faserbahn
den Zugfestigkeitsindex der Bahn. Im Beispiel 1 wurden Bahnen aus
einer Mischung von vernetzten Fasern und unbehandelten Fasern (2
: 1 ) (vergleiche z. B. Beispiel 1 , Tabelle 1 ) hergestellt. Bei diesen
Mischungen erhöht
der Zusatz von etwa 0,5 bis etwa 1 ,0 Gew.-% einer repräsentativen
Polycarbonsäure,
Polyacrylsäure
mit einem Molekulargewicht von 10000 g/Mol, zu einer vernetzten
Cellulosefaser (4 Gew.-% Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff) den
Zugfestigkeitsindex um etwa 100 , bezogen auf Bahnen mit der gleichen
Mischung von vernetzten und unbehandelten Fasern (d. h. Fasern,
die allein mit DMDHEU vernetzt wurden in Abwesenheit einer Polycarbonsäure).
-
Beispiel 2 beschreibt die Wirkung
des Polycarbonsäuregehalts
und der Härtungstemperatur
auf Faserbahnen, in die die erfindungsgemäßen Fasern eingearbeitet wurden.
Im allgemeinen wird durch Erhöhung des
Polycarbonsäuregehalts
in den Fasern die Festigkeit der Bahnen, die diese Fasern eingearbeitet
enthalten, erhöht
und eine Erhöhung
der Härtungstemperatur
der erfindungsgemäßen Fasern
verringert die Festigkeit der diese Fasern enthaltenden Faserbahnen.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die
Erfindung ohne sie zu beschränken.
-
BEISPIELE
-
Im allgemeinen können die erfindungsgemäßen Cellulosefasern
und Produkte, die diese Fasern enthalten, nach einem System und
einer Vorrichtung, wie beschrieben in der US-A-5 447 977 von Young
Sr. et al., hergestellt werden.
-
BEISPEL I
-
Herstellung und Eigenschaften
von Faserbahnen, die aus vernetzten Fasern mit freien anhängenden
Polvcarbonsäuregruppen
gebildet wurden
-
In diesem Beispiel werden die Herstellung
und Eigenschaften von Faserbahnen beschrieben, die aus vernetzten
Fasern mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
geformt wurden. Dieses Beispiel zeigt, dass eine Polycarbonsäure zu anderen
Faser-Vernetzungssystemen gefügt
werden kann, um die Bindungsfähigkeit der
Fasern in Bahnen oder Matten zu verbessern.
-
Bei dem Verfahren wurden Faserbahnen,
die aus einzelnen Cellulosefasern (Weyerhaeuser Co., New Bern, NC)
zusammengesetzt waren mit Polyacrylsäure mit einem Molekulargewicht
von 10000 g/Mol (HF-05, Rohm & Haas)
und Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU) in verschiedenen
Verhältnissen
gemäß der nachstehenden
Verfahrensweise behandelt.
-
Kurz gesagt wurde eine Faserbahn
mittels einer Walze durch ein konstant wiederaufgefülltes Bad
einer wässrigen
Lösung
geführt,
die die Polycarbonsäure
und DMDHEU, eingestellt auf Konzentrationen um den gewünschten
Gehalt an Polyacrylsäure
(z. B. etwa 0,25 bis etwa 1,0 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung)
und DMDHEU (z. B. etwa 2 bis etwa 4 Gew,-% der gesamten Zusammensetzung)
zu erzielen, zusätzlich zu
der Faserbahn enthielt. Die behandelte Faserbahn wurde anschließend durch
einen Walzenspalt geführt, der
so eingestellt war, dass ausreichend Lösung entfernt wurde, um eine
Faserbahn mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 50% zu ergeben.
Nach dem Durchlaufen des Walzenspalts wurde die nasse Faserbahn
fibrisiert durch Beschicken der. Bahn durch eine Hammermühle. Die
resultierenden Fasern wurden durch einen Flash-Trockner zu einem
Cyclon geblasen, wo die behandelten Cellulosefasern gesammelt wurden.
Die Härtung
der behandelten Fasern erfolgte durch Einführen der Fluff-Fasern in einen
Laboratoriumsofen und Erhitzen auf etwa 165,5°C (330°F) während etwa 5 Minuten.
-
Die vernetzten Fasern wurden anschließend zu
unbehandelten Southern- Pine-Kraftpulpe-Fasern (NB416,
Weyerhaeuser Co., Federal Way, WA) mit einem Faser-zu-Faser-Verhältnis von
2 : 1 (behandelt : unbehandelt) gefügt. Die resultierenden kombinierten
Fasern wurden anschließend
zu handgeformten Bahnen gebildet unter Verwendung einer Standard-TAPPI-Handbogen-Form.
Der Zugfestigkeitsindex dieser Handbögen wurde unter Verwendung
eines Instron Tensile Testing Instruments bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
-
Tabelle
1. Zugfestigkeitsindex von Faserbdhnen, die mit Kombinationen von
Polyacrylsäure
(PAA) und Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU) vernetzt
wurden.
-
Wie in der vorstehenden Tabelle 1
gezeigt, erhöht
der Zusatz von Polyacrylsäure
zu Cellulosefasern, vernetzt mit einem repräsentativen auf Harnstoff basierenden
Vernetzungsmittel, DMDHEU, die Zugfestigkeit der Bahnen, in die
diese vernetzten Fasern eingearbeitet sind. Bei einer konstanten
DMDHEU-Vernetzung (z. B. 4 Gew.-%) erhöht die Vergrößerung der
Menge an Polyacrylsäure
(z. B. von 0 auf 1 Gew.-%) die Zugfestigkeit der Bahnen, die aus
diesen Fasern hergestellt werden. Beispielsweise haben Bahnen, die
aus vernetzten Fasern mit etwa 0,5 bis 1 ,0 Gew.-% Polyacrylsäure auf
der Faser hergestellt wurden, eine Zugfestigkeit, die etwa doppelt
so groß ist
wie die von Bahnen, die in gleicher Weise aus Fasern hergestellt
wurden, die allein mit DMDHEU vernetzt wurden.
-
Die Festigkeit von Bahnen, die Fasern,
behandelt mit Polyacrylsäure
und DMDHEU enthielten, hergestellt wie vorstehend beschrieben, in
Kombination mit unbehandelten Faserpulpen (NB416 und NF405, Weyerhaeuser
Co., Federal Way WA) wurde ebenfalls bestimmt. Zwei Vernetzungssysteme
von Polyacrylsäure und
Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff wurden zur Herstellung der behandelten
Fasern verwendet: (1) PAA : DMDHEU (1 : 1); und (2) PAA : DMDHEU
(1 : 3). Die Bahnen wurden hergestellt durch Kombinieren der vernetzten
und unbehandelten Fasern im Verhältnis
2 : 1 (vernetzt : unvernetzt) (bezeichnet als PAA : DMDHEU (1 :
1) und PAA : DMDHEU (1 : 3) in der nachstehenden Tabelle 2). Eine
Kontrollbahn, hergestellt aus DMDHEU-vernetzten Fasern und unbehandelten
Fasern (2 : 1) wurde ebenfalls zu Vergleichszwecken hergestellt (in
der nachstehenden Tabelle 2 als DMDHEU bezeichnet). Für diese
Bahnen wurden die Bruchlasf, der Zugfestigkeitsindex und die prozentuale
Festigkeitssteigerung in Bezug auf Fasern, die allein mit DMDHEU
vernetzt wurden, in der Tabelle 2 zusammengestellt.
-
Tabelle
2. Festigkeit von Faserbahnen, vernetzt mit Kombinationen von Polyacrylsäure (PAA)
und Dimethyldihydroxyharnstoff (DMDHEU).
-
Wie in der Tabelle 2 gezeigt, führt die
Zugabe von Polyacrylsäure
zu dem DMDHEU-Vernetzungsmittel zu einer verstärkten Bahnfestigkeit im Vergleich
mit Bahnen, die aus mit DMDHEU allein vernetzten Fasern hergestellt
wurden. Für
Bahnen, die aus vernetzten Fasern in denen das Verhältnis von
Polyacrylsäure
zu DMDHEU 1 : 1 ist, wird die Bahnfestigkeit um etwa 30% erhöht (z. B.
36 Erhöhung
für NB416
und 28% Erhöhung
für NB405)
im Vergleich mit Bahnen, die aus Fasern hergestellt wurden, die
allein mit DMDHEU vernetzt waren. Eine Verringerung der Menge an
Polyacrylsäure
in den vernetzten Fasern, bezogen auf DMDHEU-Vernetzungsmittel,
scheint zu einer Verringerung der Festigkeit der Bahnen zu führen, die
diese Fasern enthalten (z. B. 17% Steigerung für PAA : DMDHEU (1 : 3) im Vergleich
mit 36% Steigerung für
PAA : DMDHEU (1 : 1 )).
-
BEISPIEL 2
-
Wirkung des Polyacrvlsäureaehalts
und der Härtungstemperatur
auf Faserbahnen, die aus vernetzten Fasern mit freien anhängenden
-
Carbonsäuregruppen
geformt wurden
-
Dieses Beispiel veranschaulicht die
Wirkung des Polyacrylsäuregehalts
und der Härtungstemperatur auf
die Schüttdichte,
die Absorptionskapazität
und die Zugfestigkeit von Faserbahnen, die aus den vernetzten Fasern
mit freien anhängenden
Carbonsäuregruppen
geformt wurden.
-
Es wurde ein Test für die Absorptionsfähigkeit
an einem Testkissen durchgeführt,
durch Aufzeichnen des ursprünglichen
Trockengewichts der Probe (W1) in Gramm.
Anschließend
wird das Testkissen auf ein Draht-Stützsieb gelegt und in synthetischen
Urin getaucht, eine Salzlösung,
die 135 meq/l Natrium, 8,6 meq/l Calcium, 7,7 meq/l Magnesium, 1,95
Gew.-% Harnstoff (bezogen auf das Gesamtgewicht) plus andere Bestandteile
enthält,
die von National Scientific unter dem Handelsnamen RICCA erhältlich ist,
und in horizontaler Lage während
10 Minuten gehalten. Die Kissen werden aus der synthetischen Urinlösung entfernt
und können fünf Minuten
lang abtropfen. Anschließend
werden die Kissen 5 Minuten unter einer Belastung von 6,89 × 103 Pa
(1,0 psi) gehalten. Das nasse Kissen wird erneut gewogen (W2) in Gramm. Die Gesamtaufnahmefähigkeit unter
Belastung wird als W2 – W1 angegeben.
Die Kapazitätseinheit
unter Belastung wird berechnet durch Division der Gesamtkapazität durch
das Trockengewicht (W2 – W1/W1).
-
Ein Zugfestigkeits-Integritätstest wird
am trockenen Kissen durchgeführt
an einem quadratischen Testkissen von 101,6 mm (4 Inch) mal 101,6
mm (4 Inch) durch Klammern des trockenen Testkissens längs zwei gegenüber liegenden
Seiten. Etwa 3 Inch Kissenlänge
bleiben sichtbar zwischen den Klammern bestehen. Die Probe wird
vertikal in einer Instron-Testvorrichtung gezogen und die Zugfestigkeit
wird gemessen und in N/m angegeben. Die Zugfestigkeit wird umgewandelt
in den Zugfestigkeitsindex, Nm/g, durch Dividieren der Zugfestigkeit
durch das Basisgewicht g/m2.
-
In dieser Probe war Polyacrylsäure (PAA)
mit Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU) in verschiedenen
Verhältnissen
kombiniert und auf eine Faserbahn, wie vorstehend in Beispiel 1
beschrieben, aufgebracht. Bei einem Set von Untersuchungen wurden
die resultierenden behandelten Fasern dann bei 165,5°C (330°F) gehärtet, einer
Temperatur, die das DMDHEU-Vernetzungsmittel vollständig härtet, jedoch das
PAA nur teilweise härtet
(d. h. PAA ist kovalent an die Fasern gebunden, wobei die Polycarbonsäure noch frei
anhängende
Carbonsäuregruppen
beibehält),
unter Bildung von mit DMDHEU vernetzten Fasern. Unbehandelte Fasern
(NB416) wurden anschließend
zu den vernetzten Fasern in einem Faser-zu-Faser-Verhältnis von
2 : 1 (vernetzt : unbehandelt) gefügt und zu Handbahnen, wie vorstehend
in Beispiel 1 beschrieben, geformt, Die Schüttdichte, Absorptionskapazität und Zugfestigkeit
der Handbögen
wurde anschließend
für die verschiedenen
DMDHEU : PAA-Kombinationen bestimmt. Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle 3 zusammengestellt.
-
Tabelle
3. Wirkung des Polyacrylsäuregehalts
auf die Festigkeit der Faserbahn
-
Die Ergebnisse zeigen, dass Polyacrylsäure zu einem
Pulpenfaser-Vernetzungssystem
gefügt
werden kann, um die Bindungsfähigkeit
der Fasern zu Bahnen oder Matten zu verbessern. Für das vorstehend
verwendete DMDHEU-Vernetzungssystem lag der größte Anstieg der Bahnfestigkeit
für Fasern
mit einem Polyacrylsäuregehalt
bei etwa 1 bis etwa 2 Gew.-% der gesamten behandelten Fasern.
-
In einem anderen Set von Versuchen
wurden mit PAA : DMDHEU behandelte Fasern (d. h. 4% DMDHEU, 1% PAA)
bei verschiedenen Temperaturen gehärtet (d. h. 171°C (340°F), 182°C (360°F), 193°C (380°F)) und anschließend mit
unbehandelten Fasern kombiniert und zu Bahnen wie vorstehend beschrieben
geformt. Eine Kontrollbahn, die aus mit DMDHEU vernetzter Faser
und unbehandelten Fasern bestand, wurde ebenfalls zu Vergleichszwecken
hergestellt. Für
diese Bahnen wurden die Schüttdichte,
die Absorptionskapazität und
der Zugfestigkeitsindex gemessen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 4 zusammengestellt.
-
Tabelle
4. Wirkung der Härtungstemperatur
auf die Festigkeit von Faserbahnen
-
Die Ergebnisse zeigen, dass bei einem
Anstieg der Härtungstemperatur
für die
mit Polyacrylsäure
behandelten Fasern eine vollständigere
Reaktion zwischen der Polyacrylsäure
und den Cellulosefasern erfolgt, was zur Verfügbarkeit von weniger Carboxylgruppen
zur Festigung der Bindung in der Bahn führt. Die Ergebnisse zeigen
allgemein an, dass für
diese Polyacrylsäure
enthaltenden Bahnen ein Verlust an Bahnfestigkeit bei Steigerung
der Härtungstemperatur
auftritt.