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Die vorliegende Erfindung betrifft
Isoxazol- und Isothiazol-5-carbonsäureamidverbindungen, die Herstellung
dieser Verbindungen, herbizide Zusammensetzungen, die diese Verbindungen
enthalten, sowie ein Verfahren. zur Bekämpfung von unerwünschtem
Pflanzenwachstum, bei dem diese Verbindungen verwendet werden.
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Isoxazol- und Isothiazol-5-carbonsäureamide
sind aus der chemischen Fachliteratur gut bekannt. Es wurde berichtet,
daß sich
verschiedene N-Aralkyl und N-Heteroaralkylamide
dieser Säuren
für pharmazeutische
und landwirtschaftlich-chemische Anwendungen eignen; so wird zum
Beispiel in
US 3,912,756 die
Herstellung von N-(4-Carboxyalkoxy)phenylalkylenylisoxazol-5-carboxamiden
als Lipidsenker beschrieben, und
US
5,039,694 beschreibt die Herstellung und fungizide Wirksamkeit
von N-(subst.-Heterocyclylmethyl)-isoxazol-5-carboxamiden.
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Weiterhin wird in
US 5,080,708 und
US 5,201,932 die herbizide Wirksamkeit
von Isoxazol-5-carboxamiden, die in 4-Stellung durch eine Carbonyl-
oder Carboxylgruppe substituiert sind, beschrieben. In
US 5,080,708 wird das Benzylamid einer
3-Alkylisoxazol-5-carbonsäure,
die in 4-Stellung unsubstituiert ist, als Zwischenprodukt bei der
Herstellung von herbiziden Verbindungen genannt. Es finden sich
jedoch keine Angaben darüber,
daß diese
Verbindung, die keinen Substituenten in 4-Stellung aufweist, eine
herbizide Wirksamkeit aufweisen könnte.
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In Gazetta Chimica Italiana, Band
81, 1951, S. 117–124
wird die Synthese spezieller Isoxazol-5-carboxamide, die eine weitere
Carboxygruppe tragen, beschrieben.
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In Arzneimittelforschung Band 24,
Nr. 3a, 1974, S. 363–374,
Chemical Abstracts Band 91, Nr. 21, 1979, Nr. 175401n sowie
EP 0 428 438 sind Isoxazole
mit pharmazeutischer Wirksamkeit beschrieben.
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US
5,240,951 beschreibt N-Alkylamide von Isothiazolcarbonsäuren.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht daher in der Bereitstellung von herbiziden Isoxazol- und Isothiazol-5-carboxamidverbindungen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung von herbiziden Zusammensetzungen
und Verfahren, bei denen diese Heterocyclyl-5-carboxamidverbindungen
verwendet werden.
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Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß diese
herbiziden Zusammensetzungen zur selektiven Bekämpfung von unerwünschten
Unkrautarten in Gegenwart einer Kultur, wie einer Getreidekultur oder
Leguminosenkultur, verwendet werden können.
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Diese sowie weitere Ziele und Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden genauen Beschreibung.
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Die vorliegende Erfindung stellt
herbizide Isoxazolund Isothiazol-5-carboxamidverbindungen der Formel
2
in der X ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom bedeutet,
W t-Butyl oder eine Phenylgruppe
bedeutet,
R
2 Thienyl oder Phenyl bedeutet,
oder
ihre optischen Isomere,
bereit.
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Verfahren zur Bekämpfung von unerwünschten
einkeimblättrigen
und zweikeimblättrigen
Pflanzenarten in Gegenwart einer Kultur, wie einer Getreidekultur
oder einer Leguminosenkultur, werden ebenfalls bereitgestellt. Herbizidzusammensetzungen
und Verfahren zu ihrer Anwendung werden ebenfalls bereitgestellt.
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Der Ertrag von Feldfrüchten kann
durch das Vorhandensein von ausdauernden und schädlichen Unkrautarten um bis
zu 30% bis 60% erniedrigt werden. Verbindungen, mit denen verschiedenste
einjährige
und mehrjährige
einkeimblättrige
und zweikeimblättrige
Unkräuter
in Gegenwart einer Kultur bei gleichzeitiger selektiver Verträglichkeit
mit dieser Kultur wirksam erfaßt
werden, sind in der landwirtschaftlichen Praxis und bei modernen
Pflanzenschutzprogrammen von großem Interesse.
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Es wurde nun gefunden, daß verschiedenste
Ungräser
und Unkräuter
in Gegenwart einer Kultur, wie einer Getreidekultur oder Leguminosenkultur,
durch Ausbringung einer Isoxazol- oder Isothiazol-5-carboxamidverbindung
der Formel I im Vorauflauf oder im Nachauflauf wirksam bekämpft werden
können,
wobei die Kultur wenig oder gar nicht phytotoxisch geschädigt wird.
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher ein Verfahren
zur Bekämpfung
von unerwünschten
einkeimblättrigen
und zweikeimblättrigen
einjährigen,
mehrjährigen
und aquatischen Pflanzenarten bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
eine herbizid wirksame Menge einer wie oben definierten Verbindung
der Formel I auf das Blattwerk der Pflanzen oder den Boden oder
das Wasser, der bzw. das Samen oder anderes Vermehrungsgut davon
enthält,
ausbringt.
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Unter den Umfang der vorliegenden
Erfindung fallen alle möglichen
Enantiomere und Diastereoisomere der Verbindungen der Formel I,
die ein oder mehr optisch aktive Zentren enthalten.
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Es wurde gefunden, daß die (S)-Isomere
der Verbindungen der Formel I eine besonders interessante Herbizidwirkung
aufweisen.
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Unter den einzelnen Verbindungen
der Erfindung, die durch die Formel I dargestellt werden, befinden sich
Verbindungen wie:
(S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-phenylethyl)amid,
(S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid,
(R/S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid,
(S)-3-Phenylisoxazol-5-carbonsäure-(1-phenylethyl)amid,
(R/S)-3-Phenylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid,
(R/S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-3-ylethyl)amid;
und
dergleichen.
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Bei den Verbindungen der Erfindung
kann es sich um Öle,
Gummen oder, was in erster Linie der Fall ist, kristalline Feststoffe
handeln. Diese Verbindungen weisen wertvolle herbizide Eigenschaften
auf und können
in der Landwirtschaft oder in verwandten Gebieten zur Bekämpfung verschiedenster
unerwünschter
einkeimblättriger
und zweikeimblättriger
Pflanzenarten verwendet werden. Weiterhin weisen die Verbindungen der
Formel I in einem weiten Konzentrationsbereich eine gute Herbizidwirkung
auf und können
vorteilhaft im Pflanzenbau, wie im Getreide- oder Leguminosenbau,
verwendet werden, ohne daß diese
Kulturen eine unannehmbare phytotoxische Schädigung erleiden.
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Außerdem stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I
bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verbindung der Formel
II
in der W und X wie oben für Formel
I definiert sind und L eine Abgangsgruppe bedeutet, mit einer Verbindung der
Formel III
in der Z und R
2 wie
oben für
Formel I definiert sind, umsetzt.
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In Zusammenhang mit der Beschreibung
und den Ansprüchen
bedeutet die Abgangsgruppe L ein Halogenatom, wie Chlor, eine Acyloxygruppe,
wie Acetoxy, eine Alkoxygruppe, wie eine Methoxy- oder Ethoxygruppe,
oder eine Aryloxygruppe, wie eine Phenoxygruppe. Vorzugsweise bedeutet
L eine Methoxy- oder Ethoxygruppe.
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Wenn L eine Alkoxygruppe bedeutet,
kann die Reaktion in einem organischen Lösungsmittel, zum Beispiel Ethanol
oder Toluol, in einem Temperaturbereich, der sich von ungefähr Raumtemperatur
bis zur Rückflußtemperatur
des Ansatzes erstreckt, durchgeführt
werden. Am wirksamsten wird unter basischen Bedingungen gearbeitet.
Die basischen Bedingungen können
dadurch bereitgestellt werden, daß man das Amin der Formel III
in der Reaktion im Überschuß, zum Beispiel
in einem zweifachen Überschuß, verwendet.
Die basischen Bedingungen können
jedoch auch dadurch bereitgestellt werden, daß man separat eine Base in
dem Ansatz mitverwendet. Bei der Base kann es sich um eine beliebige
der üblicherweise
in der organischen Chemie verwendeten Basen handeln, zum Beispiel
um ein Hydroxid, Hydrid, Alkoholat, Carbonat- oder Hydrogencarbonatsalz
eines Alkalimetalls oder eines Erdalkalimetalls, oder um ein Amin.
Eine bevorzugte Base ist ein tertiäres Amin, zum Beispiel Triethylamin.
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In einer weiteren Ausführungsform
des oben beschriebenen Verfahrens kann eine Verbindung der Formel
I dadurch hergestellt werden, daß man eine Verbindung der Formel
II mit einem Salz der Formel IV
in der Z und R
2 wie
oben definiert sind und B
– ein geeignetes Anion,
zum Beispiel ein Chlorid, Bromid, Iodid, Sulfat oder (R)-2-Hydroxysuccinat,
bedeutet, in Gegenwart einer Base umsetzt. Es kann in einem organischen Lösungsmittel,
zum Beispiel Ethanol oder Toluol, in einem Temperaturbereich, der
sich von ungefähr
Raumtemperatur bis zur Rückflußtemperatur
des Ansatzes erstreckt, gearbeitet werden. Bei der Base kann es
sich um eine beliebige der üblicherweise
in der organischen Chemie verwendeten Basen, zum Beispiel um ein
Hydroxid, Hydrid, Alkoholat, Carbonat- oder Hydrogencarbonatsalz
eines Alkalimetalls oder eines Erdalkalimetalls, oder um ein Amin,
vorzugsweise ein tertiäres
Amin, zum Beispiel Triethylamin; handeln. Die Base kann im Überschuß, zum Beispiel
in einem vierfachen Überschuß, verwendet
werden.
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Viele als Ausgangsverbindungen verwendete
Isoxazol- und Isothiazol-5-carboxylate der Formel II, in der L eine
Alkoxygruppe bedeutet, sind bekannt oder können nach bekannten Verfahren,
wie den von O. Moriya et al., J. Chem. Soc., Chem. Comm., 17, (1991);
R. Howe et al., J. Chem. Soc., Chem. Comm., 524, (1973), oder D.
Buffel et al., J. Org. Chem., 49, 2165, (1984), beschriebenen Verfahren,
hergestellt werden.
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Die Amine der Formel III und die
Salze der Formel IV sind bekannt oder können aus bekannten Materialien
mit Standard-Synthesetechniken hergestellt werden.
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Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I handelt es sich um hochwirksame Herbizide. Die Erfindung
stellt daher weiterhin eine Herbizidzusammensetzung, enthaltend
eine Verbindung der wie oben definierten Formel I zusammen mit mindestens
einem Träger
bereit. Vorzugsweise liegen mindestens zwei Träger vor, von denen es sich
bei mindestens einem um ein oberflächenaktives Mittel handelt.
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Bei einem Träger, der in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden soll, handelt es sich um ein beliebiges Material,
mit dem der Wirkstoff formuliert wird, um die Ausbringung zu erleichtern oder
um die Lagerung, den Transport oder die Handhabung zu erleichtern.
Bei einem Träger
kann es sich um einen Feststoff oder eine Flüssigkeit handeln, darunter
auch um ein Material, das normalerweise gasförmig ist, das jedoch zu einer
Flüssigkeit
komprimiert wurde. Es können
beliebige, üblicherweise
bei der Formulierung von Herbizidzusammensetzungen verwendete, Träger, ver wendet
werden. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
enthalten vorzugsweise ungefähr
0,5 Gew.-% bis 95 Gew.-% Wirkstoff.
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Zu geeigneten festen Trägern zählen natürliche und
synthetische Tone und Silikate, zum Beispiel natürliche Silikas wie Diatomeenerde,
Magnesiumsilikate, zum Beispiel Talke, Magnesiumaluminiumsilikate,
zum Beispiel Attapulgite und Vermiculite, Aluminiumsilikate, zum
Beispiel Kaolinite, Montmorillonite und Glimmer, Calciumcarbonat,
Calciumsulfat, Ammoniumsulfat, synthetische hydrierte Siliciumoxide
sowie synthetische Calcium- oder Aluminiumsilikate, Elemente, zum
Beispiel Kohlenstoff und Schwefel, natürliche Harze und Kunstharze,
zum Beispiel Cumaronharze, Polyvinylchlorid sowie Styrolpolymere
und -copolymere, feste Polychlorphenole, Bitumen, Wachse, Festdünger, zum
Beispiel Superphosphate, und dergleichen.
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Zu geeigneten flüssigen Trägern zählen Wasser, Alkohole, zum
Beispiel Isopropanol und Glykole, Ketone, zum Beispiel Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon und Cyclohexanon, Ether, aromatische oder araliphatische
Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Benzol, Toluol und Xylol, Erdölfraktionen,
zum Beispiel Kerosin und Leichtöle,
chlorierte Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Kohlenstofftetrachlorid,
Perchlorethylen und Trichlorethan, sowie dergleichen, oder deren
Mischungen.
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Landwirtschaftliche Zusammensetzungen
können
in konzentrierter Form, die anschließend vom Verbraucher vor der
Ausbringung verdünnt
wird, formuliert und transportiert werden. Das Vorhandensein kleiner Mengen
eines Trägers,
bei dem es sich um ein oberflächenaktives
Mittel handelt, erleichtert diesen Verdünnungsvorgang. So handelt es
sich vorzugsweise bei mindestens einem Träger in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
um ein oberflächenaktives
Mittel. Die Zusammensetzung kann zum Beispiel mindestens zwei Träger enthalten,
von denen es sich bei mindestens einem um ein oberflächenaktives
Mittel handelt.
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Bei einem oberflächenaktiven Mittel kann es
sich um einen Emulgator, ein Dispergiermittel oder ein Netzmittel
handeln; es kann nichtionisch oder ionogen sein. Zu Beispielen geeigneter
oberflächenaktiver
Mittel zählen
die Natrium- oder Calciumsalze von Polyacrylsäuren und Lignosulfonsäuren; die
Kondensationsprodukte von Fettsäuren
oder aliphatischen Aminen oder Amiden mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen
im Molekül
mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid; Fettsäureester von Glycerin, Sorbitan,
Saccharose oder Pentaerythrit; deren Kondensate mit Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid; Kondensationsprodukte von Fettalkohol oder Alkylphenolen,
zum Beispiel p-Octylphenol oder p-Octylkresol, mit Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid; Sulfate oder Sulfonate dieser Kondensationsprodukte;
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze,
vorzugsweise Natriumsalze, oder Schwefel- oder Sulfonsäureester
mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen im Molekül, zum Beispiel Natriumlaurylsulfat,
Natrium-sek.-alkylsulfate, Natriumsalze von sulfoniertem Rizinusöl, sowie
Natriumalkarylsulfonate wie Dodecylbenzolsulfonat, sowie Ethylenoxidpolymere
und Copolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
Form von Spritzpulvern, Stäuben,
gegebenenfalls löslichen
Granulaten, Lösungen,
emulgierbaren Konzentraten, Emulsionen, Suspensionskonzentraten,
Mikroemulsionen oder dergleichen vorliegen.
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Der Erfindungsumfang erstreckt sich
auf wäßrige Dispersionen,
Emulsionen, Lösungen
und diejenigen Zusammensetzungen, die durch Verdünnen eines erfindungsgemäßen Spritzpulvers
oder eines Konzentrats mit Wasser erhalten werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch
weitere Wirkstoffe, zum Beispiel andere Verbindungen mit herbiziden,
insektiziden oder fungiziden Eigenschaften, enthalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin ein Verfahren zur Bekämpfung
von unerwünschten
einkeimblättrigen
und zweikeimblättrigen
einjährigen,
mehrjährigen
und aquatischen Pflanzenarten bereit, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
eine herbizid wirksame Menge einer Isoxazol- oder Isothiazol-5-carboxamidverbindung
der Formel I auf das Blattwerk der Pflanzenarten oder den Boden
oder das Wasser, der bzw. das Samen oder anderes Vermehrungsgut
davon enthält,
ausbringt.
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Es wurde eine besonders interessante
Bekämpfungswirkung
auf Gräser
und zweikeimblättrige
Unkräuter,
sowohl im Vorauflauf als auch im Nachauflauf, gefunden. Außerdem wurde
gefunden, daß diese
Unkräuter
in wichtigen Kulturarten, wie Weizen, Gerste, Mais, Reis und Sojabohnen,
selektiv bekämpft
werden können.
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Die für eine wirksame Unkrautbekämpfung erforderlichen
Aufwandmengen können
in Abhängigkeit von
den vorherrschenden Bedingungen, wie den Bodenbedingungen, den Wetterbedingungen,
der Unkrautpopulation und -dichte, der Art und Weise der Ausbringung
und dergleichen schwanken. Eine wirksame Unkrautbekämpfung wird
mit Aufwandmengen von ungefähr
0,01 kg/ha bis 10 kg/ha, vorzugsweise ungefähr 0,05 kg/ha bis 4,0 kg/ha,
erzielt.
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Zum besseren Verständnis der
Erfindung folgen nun spezifische Beispiele der Erfindung. Der Umfang der
im vorliegenden Text beschriebenen und beanspruchten Erfindung wird
durch diese Beispiele, die nur der Erläuterung dienen, nicht eingeschränkt.
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In den Beispielen bedeutet der Ausdruck
NMR kernmagnetische Resonanz, und der Ausdruck Flash-Chromatographie
bezieht sich auf Mitteldruck-Säulenchromatographie.
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BEISPIEL 1
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(S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-phenethyl)amid
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(a) 3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäureethylester
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Eine Lösung von Propionsäureethylester
(13,7 ml, 126 mmol) und Trimethylacetaldoximoylchlorid (8,5 g, 63
mmol, Herstellung gemäß J. N.
Kim et al., J. Org. Chem., 57, 6649, 1992) in Toluol wird unter
Rühren
und Kühlen
tropfenweise mit Hexabutyldistannoxan (16,0 ml, 31, 5 mmol) versetzt.
Es wird 16 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, und das Lösungsmittel
wird im Vakuum abgedampft. Der erhaltene Rückstand wird durch Flash-Säulenchromatographie
(Silikagel, Hexan/Essigester 8 : 1 v/v) gereinigt, wodurch man 3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäureethylester
(12 g, 97%) als gelbes Öl
erhält;
dieses Öl
wird in der folgenden Reaktion verwendet.
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(b) (S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-phenethyl)amid
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Eine Lösung von 3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäureethylester
(1,58 g, 8 mmol) und (S)-1-Phenethylamin (2,91 g, 24 mmol) in absolutem
Ethanol wird 7 Tage lang unter Rückflußbedingungen
erhitzt und dann im Vakuum eingeengt, wodurch man einen Rückstand
erhält.
Der Rückstand
wird durch Flash-Säulenchromatographie (Silikagel,
Hexan/Essigester 4 : 1 v/v) gereinigt, wodurch man (S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-phenethyl)amid (1,01
g, 46%) in Form von farblosen Kristallen mit Fp. 130–131°C erhält.
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BEISPIEL 2
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(S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid
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(a) (S)-(1-Thien-2-ylethyl)ammonium-(R)-2-hydroxysuccinat
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Eine Lösung von D-(+)-2-Hydroxybernsteinsäure (402,3
g, 3,0 mol) in Wasser wird unter Rühren bei Raumtemperatur tropfenweise
mit (R/S)-1-(Thien-2-ylethyl)amin (381,6 g, 3,0 mol) versetzt. Während der
Zugabe steigt die Temperatur der Lösung auf 55–60°C. Die Lösung wird ungefähr 16 Stunden
lang bei Raumtemperatur stehengelassen, währenddessen sich ein kristalliner
Niederschlag bildet, der abfiltriert wird. Die optische Reinheit
des Salzes wird folgendermaßen
bestimmt: Eine kleine Menge des Salzes wird mit einem 10% molaren Überschuß Natronlauge
behandelt, und die wäßrige Lösung wird
mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Extrakte werden vereinigt, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Die optische Reinheit der Probe
des so hergestellten freien Amins wird mittels NMR-Spektroskopie
mit einem chiralen Shift-Reagens,
z. B. Eu(fod)3, bestimmt. Der Großteil des
Salzes wird dann aus Wasser umkristallisiert, und die optische Reinheit
des Amin-Teils des Salzes wird wiederum auf gleiche Weise bestimmt.
Diese Vorgehensweise wird solange wiederholt, bis eine zufriedenstellende
optische Reinheit erzielt ist. Wird das Salz wiederum kristallisieren
gelassen, und zwar langsam, so gelangt man nach einem einzigen Kristallisationsschritt
zu einem S-Enantiomer : R-Enantiomer(des Amins)-Verhältnis von
92 : 8. Die Ausbeute an (S)-1- (Thien-2-ylethyl)ammonium-(R)-2-hydroxysuccinat
beträgt
195,0 g, 50% der Theorie, Fp. > 300°C.
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(b) (S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid
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Eine Suspension von (S)-1-(Thien-2-ylethyl)ammonium-(R)-2-hydroxysuccinat
(2,30 g, 8,8 mmol) in absolutem Ethanol (25 ml) wird unter Rühren mit
Triethylamin (3,26 g, 32 mmol) versetzt, und es wird 5 Minuten lang
bei Raumtemperatur gerührt,
währenddessen
sich eine klare Lösung
bildet. Man versetzt mit 3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäureethylester
(1,58 g, 8 mmol) und erhitzt 9 Tage unter Rückflußbedingungen. Der Ansatz wird
mit noch etwas Triethylamin versetzt, und die Mischung wird noch
weitere 8 Stunden lang unter Rückflußbedingungen
erhitzt. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum abgedampft, wodurch man einen Rückstand erhält. Der Rückstand wird in Dichlormethan
gelöst,
mit 1 N Salzsäure
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt,
wodurch man einen zweiten Rückstand
erhält.
Dieser zweite Rückstand
wird durch Flash-Säulenchromatographie
(Silikagel, Hexan/Essigester 4 : 1 v/v) gereinigt, wodurch man (S)-3-t-Butylisoxazol-5-carbonsäure-(1-thien-2-ylethyl)amid
(460 mg, 20%) in Form von farblosen Kristallen mit Fp. 92°C erhält.
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Beispiele 3–6
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Geht man im wesentlichen gleich wie
oben in den Beispielen 1–2
beschrieben vor, so erhält
man die folgenden Verbindungen, die in Tabelle I dargestellt sind.
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Beispiel 8: Auswertung
der Herbizidwirkung von Verbindungen der Formel I
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VERWENDETE
PFLANZENARTEN
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TRZAW |
Triticum
aestivum |
HORVW |
Hordeum
vulgare |
ZEAMX |
Zea
mays |
GOSHI |
Gossypium
hirsutum |
GLXMA |
Glycine
max |
ALOMY |
Alopecurus
myosuroides |
SETVI |
Setaria
viridis |
GALAP |
Galium
aparine |
STEME |
Stellaria
media |
VERPE |
Veronica
persica |
IPOHE |
Ipomoea
hederacea |
LAMPU |
Lamium
purpureum |
PAPRH |
Papaver
rhoeas |
MATIN |
Matricaria
inodora |
AMARE |
Amaranthus
retroflexus |
ABUTH |
Abutilon
theophrasti |
AMBEL |
Ambrosia
artemisifolia |
CHEAL |
Chenopodium
album |
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Die Vorauflaufprüfungen werden so durchgeführt, daß man eine
flüssige
Formulierung der Testverbindung auf den Boden, in den die Samen
der Pflanzenarten vor kurzem eingesät worden waren, besprüht. Die Nachauflaufprüfungen werden
so durchgeführt,
daß man
eine flüssige
Formulierung der Testverbindung auf Keimlingspflanzen sprüht.
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Bei dem in den Prüfungen verwendeten Boden handelt
es sich um einen aufbereiteten Gartenlehmboden.
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Die in den Prüfungen verwendeten Formulierungen
werden aus Lösungen
der Testverbindungen in Aceton, die 0,4 Gew.-% eines Alkylphenol/Ethylenoxid-Kondensats
enthalten, hergestellt. Diese Acetonlösungen werden mit Wasser verdünnt, und
die erhaltenen Formulierungen werden in Aufwandmengen, die 0,8 kg Wirkstoff
pro Hektar entsprechen, in einem Volumen, das 900 Litern pro Hektar
entspricht, ausgebracht.
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Bei den Vorauflaufprüfungen wird
unbehandelte, jedoch besäte
Erde, und bei den Nachauflaufprüfungen
unbehandelte Erde, in der sich Keimlingspflanzen befinden, als Kontrolle
verwendet.
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Die Herbizidwirkung der Testverbindungen
wird 20 Tage nach der Behandlung ausgewertet und auf einer Skala
von 0–9
beurteilt. Ein Boniturwert von 0 bedeutet Wachstum, das der unbehandelten
Kontrolle entspricht, während
ein Boniturwert von 9 völliges
Absterben bedeutet.
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Die Ergebnisse der Prüfungen sind
in Tabelle II unten angegeben. Ein Sternchen bedeutet, daß die entsprechende
Pflanzenart nicht mitgeprüft
wurde.
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