DE69627476T2 - Automatisches Harnanalysesystem zum Nachweis von Blut im Harn - Google Patents

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Materialien, die zur Benutzung bei automatisierter Urinanalyse ausgelegt sind. Dieses System ist dafür ausgelegt, Urin nach seinen Anteilen durch ein Verfahren zu analysieren, das voll automatisiert ist (das nicht die Nutzung von Verfahren mit Handbetrieb, wie Refraktometer, pH-Messgerät, Eintauchstäbchen, etc.) benötigt. Automatisierung, wie sie durch dieses System erreicht wird, ist auf die Nutzung eines selbst arbeitenden Instrumentes gerichtet, das dazu in der Lage ist, eine Vielzahl von Reagenzien zu verarbeiten, die zur Nutzung in einem automatisierten Analysiersystem für die quantitative Bestimmung von Blut im Urin vorgesehen sind.
  • Es ist bekannt, dass die gebräuchlichste Methode für die Analyse von Urin die Nutzung einer manuellen Technik ist, die als „Eintauchstäbchen" (engl. „dipstick") bekannt ist. Dieses Verfahren für die Analyse von Urin ist arbeits- und zeitintensiv und neben anderen Nachteilen kostenträchtig. Die Benutzung von „Eintauchstäbchen" für die Analyse von Urin beruht außerdem auf der subjektiven Interpretation des Technikers. Die Eintauchstäbchen-Methode erfordert, dass der Techniker das Eintauchstäbchen in eine Probe des Urins eintaucht und herauszieht. Eine vorbestimmte Zeit ist zu warten, und dann wird die Färbungsentwicklung des Tests auf den Eintauchstäbchen mit einer Farbkarte verglichen. Noch aufwendigere Methoden umfassen die Benutzung eines Refraktometers, eines pH-Messgerätes, oder per Hand durchzuführende chemische Tests.
  • Die folgende Liste von Untersuchungsgeräten die den Stand der Technik benutzen, umfasst Trockentabletten, Eintauchstäbchen oder per Hand durchzuführende Techniken zur Analyse von Urinbestandteilen. Keine der bekannten Gerätschaften lehrt ein Vielfach/Einzelflüssigkeits-Reagenziensystem, das speziell für automatisierte Analysiereinrichtungen vorgesehen war, die quantitativ rote Blutzellen im Urin eines Patienten erfassen, oder antizipiert diese.
  • Ein derartiges US-Patent Nr. 4,147,514 offenbart Teststreifen (dipsticks) zur Erfassung von Ketonkörpern. Diese Untersuchungsstreifen bestehen aus einer Chemikalie, die an ein Zellulosekissen auf einen Streifen gebunden ist. Dieser wird dann in eine Testprobe eingetaucht. Dieses Verfahren bestimmt allenfalls Ketonkörper qualitativ, da das System nicht dazu in der Lage ist, Standards oder Kontrollen auf demselben Streifen zu nutzen, auf dem die Probe aufgebracht ist.
  • Ein anderes derartiges Patent, US-Patent Nr. 3,146,070 offenbart Analysezusammensetzungen in trockener Form auf einen schwammigen Träger (dipstick), der mit einem pH-Indikator zur Bestimmung des pH-Wertes getränkt ist. Diese Untersuchungsanordnung bestimmt bestenfalls den pH-Wert nur qualitativ aufgrund ihrer Unfähigkeit, Standards oder Kontrollen auf demselben Streifen für die gleiche Testprobe zu nutzen, um eine quantitative Bestimmung vorzunehmen und zu verifizieren.
  • Zusätzlich offenbart das Patent Nr. 4,318,709 eine Einrichtung, die eine Trägermatrix (dipstick) umfasst, die mit Testmitteln für das spezifische Gewicht getränkt ist. Diese Einrichtung bestimmt das spezifische Gewicht allenfalls qualitativ aufgrund ihrer Unfähigkeit, Standards oder Kontrollen auf demselben Streifen für die gleiche Testprobe zu nutzen. Der Stand der Technik konnte in diesem Fall ebenfalls nicht die große Variation von Proben im Matrix in den Urinproben der realen Welt vorhersehen, in denen Matrixkomponenten, wie pH-Wert, Ionenwirkungsgrad und der gleichzeitigen Forderung nach einem Vielfach-Reagenzsystemen zum effektiven Analysieren von Urin anhand des spezifischen Gewichts in einer Flüssigkeit-zu-Flüssigkeits Reaktion. Der normale pH-Wert für Urin kann sich im Bereich zwischen 4,5 bis 8,0 bewegen, was bedeutet, dass bei der Benutzung von Eintauchstäbchen-Methoden, die Ergebnisse in hohem Maße verstreut und ungenau geliefert werden, wenn keine Reagenz zum Neutralisieren dieses Effektes vor Beendigung der Untersuchung vorhanden ist.
  • Verschiedene Einrichtungen werden in der Literatur für die Bestimmung von bestimmten Urin-Bestandteilen jeweils einzeln durch Benutzung von Träger-Matrizen (Eintauchstäbchen, Mikrokapseln, Filterkuchen, etc.) beschrieben. Nach keinem Stand der Technik wird ein Mittel zum Erfassen roter Blutzellen durch automatisierte Technologie aus einer einzelnen Urinprobe über Vielfachtests beschrieben, die gleichzeitig durch eine automatisierte Analyseeinrichtung berichtet werden, der flüssige Reagenzien benutzt, die speziell für diese Familie von Instrumenten ausgearbeitet wurden. Wie durch den Stand der Technik (in einem ganzen Paket eingesetzter Literatur) berichtet, sollte beim Auswerten von Testergebnissen, bei definitiven diagnostischen oder therapeutischen Entscheidungen diese nicht auf ein einzelnes Ergebnis oder eine Methode begründet werden. Jedoch lehrt der Stand der Technik, dass Eintauchstäbchens durch Substanzen betroffen werden, die abnormale Urinfarbe erzeugen, wie z.B. Medikamente, die Azofarben (z. B. Pyridium, Azo Gantrisin, Axo Gantanol) umfassen, Nitrofurantoin (Macrodantin, Furadantin) und Riboflavin, und dadurch die Ablesung von Reagenzflächen auf den Urinanalyse-Reagenzstäbchen (Eintauchstäbchen) beeinträchtigt sein kann. Die Farbentwicklung auf den Reagenzkissen kann maskiert werden oder eine Farbreaktion kann auf den Kissen produziert werden, die visuell und/oder instrumentell als falsch positiv oder negativ interpretiert werden kann.
  • Als weiterer Stand der Technik ist die europäische Patentveröffentlichung EP-A-0 504 663 (Miles Inc.) zu nennen, die ein Peroxidase-Indikatorsystem für basische Medien beschreibt. In diesem Dokument jedoch wird das Indikatorsystem dazu geschaffen, ein Chromogen aufgrund des Transfers eines Elektrons aus der peroxidativ aktiven Substanz zu bilden. Dieses System ist technisch schwierig zu handhaben, da ein Koppler und ein Entwickler dazu vorgesehen werden müssen, die die Reaktion, die getestet werden soll, stören können.
  • In einem weiteren Dokument, Patent Abstracts of Japan, Vol. 018, Nr. 018 (P-1673), wie auch in JP-A-05256853, wird eine Einrichtung zum Verdünnen einer Standardprobe mit einer bekannten Konzentration auf eine Standard-Verdünnungsgröße offenbart. In diesem Dokument sind jedoch die Reagenzienzusammensetzungen nicht offenbart.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Methode zur quantitativen Erfassung roter Blutzellen (RBC, für engl. red blood cells) in dem Urin eines Patienten zu schaffen, die eine automatisierte Analyseeinrichtung nutzt.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Das automaisierte Urinanalysesystem dieser Erfindung ermöglicht ein Verfahren zum Verringern der Verbrauchsmaterialien und von Arbeitskosten. Das System ermöglicht vergrößerte Genauigkeit, Sensibilität und objektiv quantifizierbare Bestimmungen der Urinbestandteile für eine bessere diagnostische Interpretation der Testergebnisse des Urins, und ermöglicht so einem Arzt eine bessere medizinische Versorgung für den Patienten zu schaffen.
  • Die Erfindung löst viele der Probleme, die durch den Stand der Technik unbeantwortet blieben: Quantitative Ergebnisse, nicht-subjektive Ergebnisse, reproduzierbare Ergebnisse, vergrößerte Richtigkeit, Genauigkeit, Sensibilität, trägerfreie Reagenzien, Reagenzien, die zur Benutzung mit einem automatisierte Analysegerät vorgesehen sind, Reagenzien, die einzig für jede bestimmte Urinanalyseuntersuchung vorgesehen sind, die die Matrixprobleme lösen, die durch den Stand der Technik ungelöst waren, eine Methode, die eine sehr große Verbesserung der Zeit bis zur Beendigung eines Tests erlaubt (Hunderte bis Tausende pro Stunde). Die Erfindung schafft ein vollautomatisches Urinanalysesystem, das unbeaufsichtigt arbeitet und das für jedes einzelne automatisiertes Analysegerät, das zur Zeit in Benutzung ist, tauglich ist und offensichtlich einen großen Fortschritt in der Wissenschaft der Urinanalyse darstellt. Die klar umrissene Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein umfassenderes Verfahren zur Bestimmung von Urinbestandteilen (Leukozyten, Blut, bakterielle Nitrit/Indol/Reduktase-Aktivität, Gesamt-Ketonkörpern, Glukose, Protein, pH-Wert und spezifischem Gewicht) zu schaffen, das der Gesellschaft im ganzen im allgemeinen zugute kommt und insbesondere eine verbesserte Gesundheitsversorgung ergibt.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Das vorliegend beanspruchte Verfahren umfasst eine Gruppe von trägerfreien, flüssigen Reagenzien, die zur gleichzeitigen Benutzung auf automatisierten Analysatoren zur quantitativen Bestimmung von Urinbestandteilen vorgesehen sind. Das automatisierte Urinanalysesystem der vorliegenden Erfindung löst die Probleme, denen man beim automatisierten Analysieren von Urin gegenübersteht, und stellt dabei eine bedeutende Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dar. Diese Verbesserung, die die Anwendung bei Automation ermöglichen und einen bedeutenden technischen Fortschritt über den Stand der Technik darstellen, anfassen ein Puffersystem für pH-Wert-Veränderungen in Urin durch Korrigieren des pH-Wertes auf einen für die Analyse bevorzugten Wert bevor die Analyse stattfindet und auch eine Stabilisierung der Reaktionsraten, und dadurch verbessere Linearität und Neutralisierung von Interferenzeffekten einer hoch komplexen Matrix von zufälligen Urinproben, die zur Analyse gegeben werden. Zusätzliche technische Verbesserungen sind aufgrund der Hinzufügung von Komponenten gegeben, um interferierende Substanzen zu entfernen, die zu Untersuchungs begrenzungen führten, und zu einer vergrößerten Linearität, Richtigkeit und Genauigkeitsgrad in den sich ergebenden Quantifizierungen. Diese einzigartige Reagenzienzusammensetzung erlaubt die Automation, die vergrößerte Geschwindigkeit, Objektivität, Richtigkeit und Sensibilität, die mit den automatisierten Tests verbunden sind, ist aber nicht darauf beschränkt. Eine Synopse des automatisierten Testprozesses folgt. Das gesamte automatisierte Urinanalysereagenzsystem wird in ein automatisiertes Analysegerät geladen. Die Steuerungen, Standards und unbekannte Urinproben werden in das automatisierte Analysegerät gegeben, individuell mit der Testreagenz in einzelnen Küvetten gemischt, das Absorbtionsvermögen bestimmt, und eine Quantifizierung im Vergleich mit der Standardkurve bestimmt.
  • Die Zusammensetzung der Reagenz der vorliegenden Erfindung ist für eine optimale Reaktion mit zufälligen Urinproben ausgelegt, und zum effektiven Umgang mit Problemen, die aus der enormen Variabilität von Probe zu Probe aufgrund von Nahrungsaufnahme, Krankheitszustand, Medikamenteneinnahme, Zeit der Probennahme, Zustand des Flüssigkeitshaushaltes, Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand des Patienten herrühren. Alle diese Faktoren können bei dem Stand der Technik zu Problemen führen.
  • Die Reagenzien des automatisierten Urin Analysesystems sind individuell für optimale Analyse des spezifischen Urinbestandteils ausgelegt. Das Reagenziensystem, um Blut (RBC's) im Urin zu erfassen, ist trägerunabhängig und umfasst spezifische Agenzien, die zur Kompensierung der Einflüsse durch Harnstoff, Vitamin C, hohes Ionenniveau (spezifisches Gewicht), abnormalem pH-Wert und anderen normalen Urinbestandteilen hinzugefügt sind. Das RBC-Reagenzsystem besteht aus einem Reagenz eins. Das erste Reagenz (R1) ist spezifisch dazu ausgelegt, die Matrixeinflüsse zu neutralisieren und eine vergrößerte Proben-Reagenzkompatibilität beim automatisieren Analysiergerät zu erreichen. 2,3-Butandion Monoxim wird zu der ersten Reagenz (R1) hinzugefügt, um Harnstoff und andere Substanzen in der Urinprobe zu entfernen, die Interferenzen mit den kolorimetrischen Reaktionen verursachen können, die einige der folgenden Komponenten benutzen: 3,3'5,5'-Tetramethylbenzidin, Dicarboxidin, 3-Methyl-2-Benzothiazolin Hydrazon oder N,N-Dimethylanilin. Die Komponenten, die oben aufgelistet werden, sind insbesondere empfänglich auf Interferenz von Harnstoff (einem Hauptbestandteil von Urin). Ethylendiamintetraacetat (Di-Natrium Salz), 0,15 M Bernsteinsäure und Di-Merkaptopropanol und andere Komponenten von R1 werden dazu benutzt, interferierende Substanzen durch Chelatbildung und anti-oxidierende Aktivität zu neutralisieren. Diese Verbindung entfernt oxidierende, kontaminierende Bestandteile wie Hypochlorit und wirkt als Lösungsklärer. Es bewirkt das Verschwinden der charakteristischen gelben Farbe des Urins und verbessert dadurch die spektrophotometrische Analyse. 2,3-Diphosphoglycerat wird hinzugegeben, um die Sauerstoffdissoziation des Hämoglobins zu beeinflussen. Saponin oder 25%-ige Essigsäure sind vorhanden, um die roten Blutzellen zu lysieren zu bringen, die in dem Urin vorhanden und intakt sein können, um dadurch das Hämoglobin zu befreien, das sich in ihnen befindet. Es wird darauf hingewiesen, dass 2,3-Diphosphoglycerat in der alkalischen Reagenzmischung die Dissoziationskonstante des Hämoglobins nach links verschieben wird (Säure-Bohr-Effekt), wodurch die Affinität des Hämoglobins für Sauerstoff vergrößert wird und die Reaktion zum Ende gedrängt wird. Sauerstoff wird durch die Reaktion des Hämoglobins mit Wasserstoffperoxid geschaffen und Natriumazid wird hinzugefügt, um das Wasserstoffperoxid zu stabilisieren. Die R2-Verbindung enthält eine 30%ige Lösung Wasserstoffperoxid, die als Substrat für die Peroxidase-Aktivität der Häm-Fraktion des Hämoglobins wirkt, die ein Hauptbestandteil der roten Blutzellen sind. Die R1-Verbindung umfasst einen Puffer, um den Proben-pH-Wert zu justieren und in der Löslichkeit und Kompatibilität bei der komplexen chemischen Matrix von R1 mitzuwirken. Diese komplexe Reagenzmatrix benötigt ein komplementäres Puffersystem mit einzigartigen Dynamiken, das dazu in der Lage ist, die Reaktionslösung auf einen idealen pKa einzustellen und die Kompatibilität der Bestandteillösung des wässrigen Mediums der automatisierten Analysiergeräten zu verbessern. Ungepufferte Lösungen können hohe Säure- oder Baseaktivität besitzen oder strikt organische Eigenschaften, die nicht kompatibel mit den Spritzen, Leitungen, Metall- und Plastikteilen eines automatisierten Analysiergerätes sind. Das Reagenz-Puffersystem ist dazu ausgelegt, diese Probleme zu korrigieren. Der Puffer verbessert auch die Trägerunabhängigkeit. Die R1-Verbindung umfasst auch oberflächenaktive Mittel, die die Oberflächenspannung herabsetzen und die Effektivität des Mischens auf molekularem Niveau verbessern und die Flussdynamiken durch Röhren und Spritzen des automatisierten Analysegerätes verbessern. Die Konzentration von R1-Puffern und Komponenten können variiert werden, um den Einschränkungen und Variationen in der Konfiguration des Probennahme und Reagenzabgabesystems von verschiedenen Herstellern automatisierter Analysiergeräte angepasst zu werden. Die R1-Komponenten kompensieren abnormale pH-Werte des Urins und hochgepufferte Urine. Ampyron wird R1 hinzugegeben, um die Reaktion der vorgenannten oxydierten Peroxid-Moleküle mit dem Verbindungsagens, 2,2'-Azino-di-3-Ethylbenzthiazolin sulfonische Säure Diammoniumsalz (ABTS) zu beschleunigen oder zu katalysieren.
  • Die Hinzufügung von Pyrogallol wird zu R1 vorgenommen und wirkt als Substrat, das durch das Sauerstoffradikal gelöst wird, wenn das (Peroxidase-aktive) Häm-Molekül mit dem Wasserstoffperoxid in Lösung reagiert.
  • Das zweite Reagenz (R2) des zweiteiligen Reagenzsystems für Blut (wenn nicht ein Einzelreagenzsystem für Blut Benutzung findet) ist aus einem oder mehreren der folgenden aufgebaut : 3,3'5,5'-Tetramethylbenzidin, Dicarboxidin, Pyrogallol, Wasserstoffperoxid, 3-Methyl-2-Benzothiazon Hydrazon, N,N-Dimethylanilin, Benzidin, o-Dianisidin und oxidierten Phenothiazinen in Lösung. Dieses Reagenz wird gepuffert, je nach dem bei welcher Gruppe oder einzelnen Elementen es benutzt wird. Dieser Buffer, der in R2 enthalten ist, justiert den pH-Wert der Probe und hilft in der Lösungsfähigkeit und Kompatibilität der komplexen chemischen Matrix von R2. Diese komplexe Reagenzienmatrix benötigt ein komplementäres Puffersystem mit einzigartigen Dynamiken, das dazu in der Lage ist, die Reaktionslösung auf die idealen pKa's zu justieren und dadurch eine Trägerunabhängigkeit herzustellen und Kompatibilität der Komponentenlösung in einem wässrigen Medium in einem automatisierten Analysiergerät herzustellen. Ungepufferte Lösungen können hohe saure oder basische Aktivität oder strikt organische Löslichkeitseigenschaften aufweisen, die nicht kompatibel mit den Spritzen, Leitungen, Metall und Plastikteilen eines automatisierten Analysiergerätes sind. Die R2 umfaßt auch einen Farbindikator wie 2,2' Azinobis (3-Ethylbenzothiazolin)-6-sulfonische Säure und oberflächenaktive Mittel, die die Oberflächenspannung verringern und die Effektivität des Mixens auf molekularem Niveau verbessern, die Trägerunabhängigkeit vergrößern und die Flussdynamik durch Leitungen und Spritzen eines automatisierten Analysiergerätes verbessern. Die Kombination und Konzentration von R1 oder der R2 Komponenten können aufgrund von Einschränkungen und Variationen in der Konfiguration der Proben und Reagenznahmesysteme unterschiedlicher Hersteller von automatisierten Analysiervorrichtungen verändert werden.
  • Die vorprogrammierten monochromatischen spezifischen benutzten Wellenlängen sind von dem automatisiertes Analysegerät abhängig, der verwendet wird, werden sich aber generell zwischen 340 bis 700 Nanometer bewegen.
  • Ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann unter Benutzung der vorangehenden Beschreibung die vorliegende Erfindung effektiv nutzen kann. Die folgenden spezifischen Ausführungsbeispiele sind daher lediglich beispielhaft und wie die übrige Offenbarung für die vorliegende Erfindung in keiner Weise eingrenzend.
  • In den folgenden Beispielen werden alle Instrumentenparameter, Reagenzienreaktionen und Verfahrenstechniken dargelegt.
  • Die folgenden Beispiele fallen nicht in den Schutzbereich der Ansprüche und sind daher lediglich für vergleichende Zwecke aufgeführt:
  • Beispiel 1
  • Das automatisierte RBC-Urinanalyse-Reagenzsystem RBC der erste Reagenz (R1) umfasst oberflächenaktives Mittel, 2,3-Butandion Monoxim, Ethylendiamintetraessigsäure, Di-Merkaptopropanol, Saponin, 2,3-Diphosphoglycerat und Puffer. Die zweite Reagenz (R2) besteht neben einer Verbindung zum Lysieren und einem Substrat, das mit den RBC reagiert, aus oberflächenaktiven Mitteln, Puffern, 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin in 10%iger Milchsäure. Diese Reagenzien werden in die automatisierte Analysiereinrichtung gebracht. Die Urinprobe, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalen des automatisierten Analysiergerätes gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrol-len werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt, mit der ersten Reagenz vermischt und dann mit der zweiten Reagenz vermischt und dann bei vorbestimmten Intervallen, wie sie durch die Instrumentenparameter vorgegeben werden, abgelesen und bei spezifischen Wellenlängen (monochromatischen) die von der Reagenzienkombination abhängen, die eingesetzt wird. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 660 Nanometern mit den für das automatisierte Analysiergerät spezifischen Ablesezeiten abgelesen werden.
  • Beispiel 2
  • Das automatisierte RBC-Urinanalysesystem mit einer einzelnen Reagenz würde enthalten (alle oder einige der folgenden): 2,3-Butandion Monoxim, Ethylendiamintetraessigsäure, Di-Mercaptopropanol, 2,3-Diphosphoglycerat, Ampyron, Natriumazid, Wasserstoffperoxid, Saponin, p-Hydroxybenzoesäure, N-Ethyl-N-Sulfohydroxypropyl-m-Toluidin. Die Reagenzien werden auf den Automatisiertes Analysegerät gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalen des automatisierten Analysegerätes gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt, mit den Reagenzien gemischt und Lösungen werden bei spezifischen Intervallen, wie sie durch die Instrumentenparameter und die vorgegebene Wellenlänge (monochromatisch) vorgegeben werden, abhängig von der benutzten Rea genzienkombination abgelesen. In diesem Beispiel wird die Untersuchung bei 505 Nanometer mit Ablesezeiten, die für automatisierte Analysiergeräte spezifisch sind, abgelesen.
  • Beispiel 3
  • In dem automatisierten RBC-Urinanalyse-Reagenzsystem umfasst die erste Reagenz (R1) oberflächenaktive Mittel, Puffer, Saponin und Ethylendiamintetraessigsäure, die zweite Reagenz (R2) besteht aus Wasserstoffperoxid, 3-Methyl-2-Benzothiazolin Hydrazon, N,N-Dimethylanilin, Puffer und oberflächenaktiven Mitteln. Die Reagenzien werden in das automatisierte Analysiergerät gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalen des automatisierten Analysiergerätes gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots mit der ersten Reagenz aufgeteilt. Die zweite Reagenz wird dann hinzugefügt und gemischt und die Lösungen werden an vorbestimmten Intervallen, wie sich durch die Instrumentenparameter vorgegeben werden, an spezifischen Wellenlängen (monochromatisch) abhängig von der benutzten Reagenzienkombination abgelesen. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 585 Nanometern gelesen werden zu Zeiten, die für das automatische Analysiergerät spezifisch sind.
  • Beispiel 4
  • In dem automatisierten RBC-Urinanalyse-Reagenzsystem umfasst die erste Reagenz (R1) des Systems einen Puffer. Die zweite Reagenz R2 besteht neben einer Verbindung zum Lysieren und einem Substrat, das mit den RBC reagiert, aus Puffer, o-Dianisidin. Die Reagenzien werden in die automatisierte Analysiervorrichtung gebracht. Die Urinprobe, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalen des automatisierten Analysiergerätes gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt, mit der ersten Reagenz vermischt, worauf die zweite Reagenz dann hinzugefügt wird und vermischt wird und die Lösungen dann an spezifischen Intervallen gelesen werden, wie sie durch die Instrumentenparameter an vorbestimmten Wellenlängen (monochromatisch) vorgegeben werden, in Abhängigkeit von der genutzten Reagenzienkombination. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 540 Nanometern zu Ablesezeiten, die spezifisch für das Analysiergerät sind, abgelesen werden.
  • Beispiel 5
  • In der automatisierten RBC-Urinanalyse würde das eine einzelne Reagenz aufweisende Reagenzsystem alle oder einiges des Folgenden aufweisen: 2,3-Butandion Monoxim, Pyrogallol, Ethylendiamintetraessigsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Wasserstoffperoxid, N-Ethyl-N-(2-Hydroxy-3-Sulfopropyl)-m-Toluidin und oberflächenaktive Mittel. Die Reagenzien werden in das automatisierte Analysegerät gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt, mit der Reagenz vermischt und die Lösungen werden an bestimmten Intervallen, wie sie durch die Instrumentenparameter bei vorbestimmten Wellenlängen (monochromatischen) vorgegeben werden, in Abhängigkeit von der Reagenzkombination, die benutzt wird, abgelesen. In diesem Beispiel wird die Untersuchung bei 550 Nanometern gelesen und die Ablesezeiten sind für das Analysiergerät spezifisch.
  • Beispiel 6
  • Die erste Reagenz (R1) des automatisierten RBC Urinanalyse Reagenzsystems enthält Ethylendiamintetraessigsäure und Puffer. Die zweite Reagenz R2 besteht neben einer Verbindung zum Lysieren und einem Substrat, um mit den RBC zu reagieren, aus Puffer und oxidiertem Phenothiazin. Die Reagenzien werden auf das automatisiertes Analysegerät aufgebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalten des automatisierten Analysiergerätes gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt, mit der ersten Reagenz vermischt, woraufhin die zweite Reagenz hinzugefügt wird und vermischt wird und die Lösungen an spezifischen Intervallen, wie sie durch die Instrumentenparameter bei einer vorbestimmten (monochromatischen) Wellenlänge vorgegeben sind, in Abhängigkeit von der benutzten Reagenzkombination abgelesen. In diesem Beispiel wird die Untersuchung bei 540 Nanometern gelesen und die Ablesezeiten sind spezifisch für das Analysiergerät.
  • Beispiel 7
  • Die erste Reagenz (R1) des automatisierten RBC-Urinanalyse-Reagenzsystems enthält oberflächenaktives Mittel, 2,3-Diphophoglycerat, Wasserstoffperoxid und Puffer. Die zweite Reagenz R2 besteht aus oberflächenaktivem Mittel, Puffer, p-Hydroxybenzoesäure und Phenol. Die Reagenzien werden in das automatisierte Analy siergerät gebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in die Probenschalten des automatisierten Analysiergerätes eingebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt und mit der ersten Reagenz vermischt. Die zweite Reagenz wird dann hinzugefügt und vermischt und die Lösungen werden an spezifischen Intervallen, wie sie durch die Instrumentenparameter an den vorbestimmten Wellenlängen (monochromatisch) vorgegeben werden, in Abhängigkeit von der Reagenzkombination, die benutzt wird, abgelesen. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 505 Nanometern abgelesen werden und zu Ablesezeiten, die für das Analysiergerät spezifisch sind.
  • Beispiel 8
  • Die erste Reagenz (R1) des automatisierten RBC-Urinanalyse-Reagenzsystems umfasst Ethylendiamintetraessigsäure, 2,3-Diphosphoglycerat, Wasserstoffperoxid, oberflächenaktives Mittel und Puffer. Die zweite Reagenz (R2) weist Puffer, oberflächenaktives Mittel, N-Ethyl-N-Sulfohydroxypropyl-m-Toluidin auf. Die Reagenzien werden auf das automatisierte Analysiergerät aufgebracht. Die Urinproben, Standards und Steuerungen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt und mit der ersten Reagenz vermischt, woraufhin die zweite Reagenz hinzugefügt wird und vermischt wird und die Lösungen dann an vorbestimmten Intervallen, wie sie durch die Instrumentparameter spezifischen Wellenlängen (monochromatisch) vorgegeben, in Abhängigkeit von der Reagenzkombination abgelesen. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 550 Nanometern abgelesen werden und die Ablesezeiten werden für das automatisierte Analysegerät spezifisch sein.
  • Beispiel 9
  • Die erste Reagenz (R1) des automatisierten RBC-Urinanalyse-Reagenzsystems umfasst Wasserstoffperoxid, oberflächenaktives Mittel und Puffer. Die zweite Reagenz (R2) besteht aus Puffern, oberflächenaktiven Mitteln, N-Ethyl-N-Sulfohydroxypropyl-m-Toluidin (TOOS) und/oder (einem oder mehr aus der folgenden Gruppe): 2,2' Azino-di-(3-Ethylbenzthiazolin), sulfonisches Diammoniumsalz (ABTS), 2-Hydroxy-3,5-Dichlorobenzen sulfonisches Natriumsalz (HDCBS) oder anderen geeigneten Trinder-Reagenzien. Die Reagenzien werden in das automatisierte Analysiergerät eingebracht. Die Urinproben, Standards und Kontrollen werden in Küvetten in Aliquots aufgeteilt und mit der ersten Reagenz gemischt. Die zweite Reagenz wird dann hinzugefügt und gemischt und die Lösungen werden an spezifischen Intervallen, wie sie durch die Instrumentparameter in vorbestimmten Wellenlängen (monochromatisch) in Abhängigkeit von der Reagenzkombination, die benutzt wurde gelesen. In diesem Beispiel soll die Untersuchung bei 550 Nanometern und zu Zeiten, die spezifisch für das Analysiergerät sind, gelesen werden.

Claims (5)

  1. Verfahren zum quantitativen Erfassen roter Blutzellen im Urin eines Patienten unter Nutzung eines automatisierten Analysiergerätes mit den Verfahrensschritten: – Einbringen eines Aliquots des zu testenden Urins in eine Probenschale des automatisierten Analysiergerätes, – Einbringen der Probenschale in ein Probentablett innerhalb des automatisierten Analysiergerätes, – Überführen des Urins in eine Küvette, die innerhalb des automatisierten Analysiergerätes befestigt ist, – Injizieren wenigstens einer Reagenzien-Zusammensetzung in einem wässrigen Medium in die Küvette, wobei die Reagenzien-Zusammensetzung enthält: – einen Puffer, um den pH des Urins auf einen bevorzugten Wert einzustellen, – eine Zusammensetzung, um die roten Blutzellen in dem Urin zu Lysieren, – ein Substrat, um mit den roten Blutzellen in dem Urin zu reagieren, und – einen einzelnen Farbindikator, um quantitativ die Blutzellen in dem Urin zu bestimmen, wobei der Indikator 2,2' Azinobis (3-Ethylbenzothiazolin)-6-sulfonische Säure ist, – Lesen an bestimmten Intervallen nach einem vorbestimmten Code, der in das automatisierte Analysiergerät eingegeben ist, an einer vorprogrammierten monochroma tischen bestimmten Wellenlänge zum Vergleich der Absorption des Patientenurins und des Komplexes der Reagenzien-Zusammensetzung mit der eines Standards, der eine bekannte Konzentration von Hämoglobin enthält, und hierdurch Bestimmen des Vorhandenseins oder Fehlens von roten Blutzellen im Urin des Patienten.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reagenzien-Zusammensetzung in eine Küvette mittels erster und zweiter Zusammensetzungen injiziert wird, wobei eine erste Zusammensetzung wenigstens eine Verbindung umfasst, um die Urin-pH-Interferenz zu neutralisieren und die roten Blutzellen in Lysis zu bringen, und der einzelne Farbindikator und eine zweite Reagenzien-Zusammensetzung das Substrat enthält.
  3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge des Analysiergerätes ca. 340 bis 700 Nanometer beträgt.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Verbindung zur Neutralisierung der Urin-pH-Interferenz und dem In-Lysis-Bringen der roten Blutzellen Essigsäure ist.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat der zweiten Reagenz Wasserstoffperoxid ist.
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