DE695716C

DE695716C - Hilfseinrichtung fuer das Anschleppen und zum Einschalten der Reibkupplung eines mitWechselgetriebe versehenen Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE695716C
Application number: DE1938M0142807
Authority: DE
Inventors: Friedrich Mueller
Original assignee: Maybach Motorenbau GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Priority date: 1938-09-18
Filing date: 1938-09-18
Publication date: 1940-08-31

Description

Die Erfindung bezieht sidh auf eine zum Einschalten der Reibkupplung eines mit Wechselgetriebe versehenen Kraftfahrzeuges dienende Hilfseinrichtung für das Ansehleppen des Fahrzeuges;, wobei <die Reibungskupplung durch Dirucköl betätigt wird, das in einer vom Antriebsmotor angetriebenen Kupplungsölpumpe erzeugt wird.

Wenn in Ausnahmefällen infolge irgend-

to welcher Störungen, z. B. übergroßer Kälte, der Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs rächt sofort anläuft, kann die Kupplung nicht eingerückt werden. In derartigen Fällen greift man als Aushilfe zum Anschleppen des betreffenden Fahrzeuges durch ein anderes Fahrzeug oder zum Ingangbringen durch Bergabfahren.

Durch die vorliegende Erfindung ist eine vorteilhafte Ausbildung der Betätigung einer derartigen Reibkupplung beim Anschleppen eines Kraftfahrzeuges angegeben, welche es ermöglicht, auch in solchen Fällen ohne besondere zusätzliche Maßnahmen die Kupplung einzurücken und -dadurch das Amsichleppen zu ermöglichen.

Nach der Erfindung wird zwischen der Kupplungsöldruckleitung und der üblichen. Getriebeschmierölleitung eine druckabhängig« Verbindung, z. B. durch Einschalten eines federbelasteten Steuergliedes hergestellt, durch welche bei ungenügendem Druck in der Kupplungsöldruckleitung .diese mit der Getriebeschmierleitung verbunden ist, bei ausreichendem Druck in der Kupplungsöldruckleitung dagegen abgeschlossen ist. Dadurch kann der von der Getriebeschmierpumpe erzeugte Öldruck zum Einrücken der Kupplung dann verwendet werden, wenn nur. die Getriebeschmierpumpe (z. B. durch Anschleppen des Fahrzeuges, Bergabfahren usw.), nicht aber die Kupplungsölpumpe in Betrieb gesetzt werden kann. Sobald jedoch die Kupplungsölpumpe

genügend Druck erzeugt, wird nach der Erfindung die Wirkung der Getriebeschmierpumpe selbsttätig vom Kreislauf der Kupplungsölpumpe getrennt.
In der Zeichnung ist die erfinduiigsgemäße Hilfseinrichtung, teilweise im Schnitt, sdhemätisch dargestellt.

Dabei bedeutet ι die Brennkraftmaschine, welche über eine durch Öldruck betätigte ίο Reibungskupplung 2 mit dem Wechselgetriebes verbunden ist. Am Motorgehäuse sitzt die Kupplungsölpumpe 4, von welcher die Kupplungs Öldruckleitung 5 über den Leitungsabschnitt 6 zu den Druckräumen der Reibungskupplung 2 führt. 7 ist ein Steuerventil, beispielsweise ein Zweiwegehahn, zum Öffnen und Schließen 'des Leitungsabschnittes 6. Bei Wegnahme des Öldrucks zum Entkuppeln kann das Öl über den Leitungsahschnitt 32 zum Motorgehäuse zurückfließen. 8 ist der Kupplungsfußhebel mit der Rückzugfeder 9 und den Anschlägen 10. Der Leitungsabschnitt 6 steht außerdem noch in Verbindung mit der Leitung 11, welche über den Raum 12 in das Innere des¹ Gehäuses 13 führt. In diesem Gehäuse ist der Steuerschieber 14 angeordnet, der unter dem Einfluß des Öldruckes einerseits und der Druckfeder 15 anderseits verschiebbar ist. Die Zapfen 16 und 17 dienen zur Hubbegrenzung des Steuerschiebers 14. Dieser ist mit einer Querboh,-rung 18 versehe^ welche dauernd mit einem Raum 20 und dadurch über die Leitung 21 mit der Getriebeschmierpumpe 22 in Verbindung steht. 23 ist die Getriebeschmierleitung mit den Zapfstellen 25, 26, 27 usw. Ein Überdruckventil 28 mit der Ventilfeder 29 ist im Gehäuse 30 angeordnet, an welches die Ölrückleitung 31 anschließt.

Die Hilfseinrichtung arbeitet in der Weise, daß bei Druckmangel in der Druckölleitung S z. B. bei stillstehendem Motor und damit im Abschnitt 6 und in der Leitung 11 der Steuerschieber 14 durch die Druckfeder 15 in der gezeichneten linken EndsteUung gehalten wird, so daß der Raum 12 über die Querbohrung 18 im Steuerschieber 14 mit dem Raum 20 und damit über die Leitung 21 mit der Getriebeschmierpumpe 22 in Verbindung steht. In dieser Stellung liefert die Getriebeschmierpumpe den zur Betätigung der Reibungskupplung 2 nötigen Öldruck. Die Getriebeschmierpumpe 22 wird von dem bewegten Fahrzeug aus angetrieben. Wird nun beim Anlaufen des Motors und damit beim Inbetriebsetzen der Kupplungsölpumpe der Öldruck in der Leitung 11 und im Raum 12 erhöht, so wird der Steuerschieber 14 durch den gegen seine . linke Stirnfläche wirkenden Öldruck entgegen .dfem Druck der Feder 15 in seine rechte Endstellung verschoben. Durch die Querbohrung ϊ8 ist nun eine Verbindung zwischen der ' Getriebeschrnierpumpe 22 und der Schmierleitung 23 hergestellt. Ist dieser Zustand erreicht, so sind die Kreisläufe der Kupplungsölpumpe und der Getriebeschmierpumpe voneinander getrennt.

Zur Vermeidung einer übermäßigen Drucksteigerung im Kreislauf der Getriebeschmierpumpe ist ein Überdruckventil 28 in einem Gehäuse 30 vorgesehen, das durch die Wirkung der Feder 29 die Einhaltung einer oberen Druckgrenze (z.B. 2 bis 3 Atm.) gestattet. Im Gegensatz dazu wird der Druck in der Leitung der Kupplungsölpumpe bei normalern Betrieb wesentlich höher (z.B. 20 bis 30 Atm.). Das beim Öffnen des Ventils 28 austretende Öl kann über die Leitung 31 in das Getriebegehäuse zurückfließen.

Bei Fahrzeugen mit mehreren Wechselgetrieben genügt es, wenn die gezeigte Anschlepphilfsvorricntung nur an einem der Wechselgetriebe angebaut ist.

Die Anschlepphilfsvorrichtung nach vorliegender Erfindung ist in ihrem Aufbau ein- ⁸S fach und weist keinerlei empfindliche Teile auf. Ferner. bedarf sie zu ihrer Betätigung keiner !Einwirkung durch den Fahrer, weshalb sie einen zuverlässigen Betrieb gewährleistet.

Claims

Patentanspruch:

Hilfseinrichtung für das Anschleppen und zum Einschalten der Reibkupplung ^9S eines mit Wechselgetriebe versehenen Kraftfahrzeuges, wobei die Kupplung des Fahrzeuges durch von einer vom Motor angetriebenen Pumpe geliefertes Drucköl betätigt wird, 'dadurch gekennzeichnet, ^10<)" daß zwischen der Kupplungsöldruckleitung' und der üblichen Getriebeschmierölleitung durch eine druckabhängige Verbindung beispielsweise durch Einschalten eines federbelas'teten Steuergliedes (14), zwischen den beiden Öldruckleitungen, eine Verbindung hergestellt wird, durch welche bei ungenügendem Druck in der Kupplungsoldruckleitung· diese mit der Getriebeschmierleitung verbunden ist, bei ausreichendem Druck in der Kupplungsdruckölleitung dagegen abgeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRUCKT IN DER