DE69433668T2 - Führungsdraht mit einem superelastischen distalen teilstück - Google Patents

Führungsdraht mit einem superelastischen distalen teilstück Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet medizinischer Vorrichtungen, insbesondere Führungsmittel, wie einen Führungsdraht zum Vorschieben eines Katheters in einem Körperlumen in einem Verfahren wie die perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTKA).
  • In einem typischen PTKA wird ein Führungskatheter mit vorgeformter Distalspitze perkutan in das Kardiovaskularsystem eines Patienten im konventionellen Seldinger-Verfahren eingeführt und darin vorgeschoben, bis sich die Distalspitze des Führungskatheters im Ostium einer gewünschten Koronarärterie befindet. Ein Führungsdraht wird innerhalb eines inneren Lumens eines Erweiterungskatheters positioniert, und dann werden beide durch den Führungskatheter bis zu dessen Distalende vorgeschoben. Der Führungsdraht wird zuerst aus dem Distalende des Führungskatheters heraus in die Koronarvaskulatur des Patienten vorgeschoben, bis das Distalende des Führungsdrahtes eine zu erweiternde Läsion erreicht, dann wird der Erweiterungskatheter mit aufblasbarem Ballon an seinem Distalende in die Koronaranatomie des Patienten über den zuvor eingeführten Führungsdraht vorgeschoben, bis sich der Ballon des Erweiterungskatheters in richtiger Position im Bereich der Läsion befindet. Wenn sich der Ballon im Bereich der Läsion befindet, wird der Ballon auf eine vorbestimmte Größe mit strahlungsundurchlässiger Flüssigkeit unter relativ hohem Druck (beispielsweise größer als 4 bar) aufgeblasen, um den Arterioskleroseplaque der Läsion gegen die Innenseite der Arterienwand zu komprimieren und somit den inneren Lumen der Arterie zu erweitern. Der Ballon wird dann deflatiert, so daß das Blut wieder durch die erweiterte Arterie fließt und der Erweiterungskatheter aus ihr herausgezogen werden kann.
  • Herkömmliche Führungsdrähte für Angioplastie und andere Vaskularverfahren umfassen meistens ein verlängertes Kernelement mit einem oder mehreren verjüngten Abschnitten in der Nähe dessen Distalende, und einen flexiblen Körper, beispielsweise eine Spirale, der um den Distalabschnitt des Kernele ments angeordnet ist. Ein formierbares Element, welches das Distalende des Kernelements oder ein separates, am Distalende des Kernelements befestigtes Formgebungsband sein kann, erstreckt sich durch den flexiblen Körper und ist an einem gerundeten Zapfen am Distalende des flexiblen Körpers befestigt. Mittel zum Drehen sind am Proximalend des Kernelements vorgesehen, um den Führungsdraht zu drehen und dabei zu steuern, während er durch das Vaskularsystem eines Patienten vorgeschoben wird.
  • Weitere Einzelheiten der Erweiterungskatheter, Führungsdrähte und zugehörigen Vorrichtungen für angioplastische Verfahren finden sich im US-Patent 4,323,071 (Simpson-Robert); US-Patent 4,439,185 (Lundquist); US-Patent 4,516,971 (Samson); US-Patent 4,538,622 (Samson et al.); US-Patent 4,554,929 (Samson et al.); US-Patent 4,616,652 (Simpson); und US-Patent 4,638,805 (Powell).
  • Steuerbare Erweiterungskatheter mit fixiert eingebauten Führungselementen, wie im US-Patent 4,582,181 beschrieben, werden häufig eingesetzt, weil sie niedrigere deflatierte Profile als konventionelle Erweiterungskatheter über dem Draht haben, und ein niedriges Profil das Vorschieben des Katheters an engeren Läsionen vorbei und viel tiefer in die Koronaranatomie eines Patienten ermöglichen.
  • Eine Hauptforderung an Führungsdrähte und sonstige Führungselemente, ganz gleich, ob sie aus massivem Draht oder aus röhrenförmigen Elementen bestehen, ist daß sie eine ausreichende Strangfestigkeit haben, um ohne Knicken durch das Vaskularsystem eines Patienten oder eines sonstigen Körperlumens geschoben werden zu können. Sie müssen jedoch auch ausreichend flexibel sein, um eine Beschädigung des Blutgefäßes oder eines sonstigen Körperlumens, durch welches sie vorgeschoben werden, zu vermeiden. Man hat sich bemüht, sowohl die Festigkeit wie auch die Flexibilität der Führungsdrähte zu verbessern, um sie für ihre vorgesehenen Verwendungen besser geeignet zu machen, aber diese beiden Eigenschaften sind meistens diametral entgegenge setzt, so daß eine Verbesserung der einen in der Regel eine Verschlechterung der anderen bewirkt.
  • Der Stand der Technik bezieht sich auf den Einsatz von Legierungen wie Nitinol (Ni-Ti-Legierung), die Formgedächtnis und/oder superelastische Eigenschaften in medizinischen Vorrichtungen aufweisen und zum Einführen in den Körper eines Patienten vorgesehen sind. Die Formgedächtnis-Eigenschaften ermöglichen das Deformieren der Vorrichtungen, um ihr Einführen in ein Körperlumen oder Hohlraum zu erleichtern, wonach sie im Körper erwärmt werden, so daß die Vorrichtung wieder ihre Originalform annimmt. Andererseits, superelastische Eigenschaften ermöglichen allgemein die Deformierung des Metalls und das Festhalten im deformierten Zustand, um die Einführung der das Metall enthaltenden medizinischen Vorrichtung in den Körper eines Patienten zu erleichtern, wobei solche Deformierung die Phasenumwandlung verursacht. Sobald es sich im Körperlumen befindet, kann die Formhemmung des superelastischen Elements aufgehoben werden, wobei die Spannung darin vermindert wird, so daß das superelastische Element wieder seine ursprüngliche, nicht deformierte Form durch Transformation zurück zur Originalphase annehmen kann.
  • Legierungen mit Formgedächtnis- bzw. superelastischen Eigenschaften haben generell wenigstens zwei Phasen, eine martensitische Phase, die relativ niedrige Zugfestigkeit besitzt und bei relativ niedrigen Temperaturen stabil ist, und eine austenitische Phase, die eine relativ hohe Zugfestigkeit besitzt und bei höheren Temperaturen als die der martensitischen Phase stabil ist.
  • Formgedächtnis-Eigenschaften werden der Legierung vermittelt, indem das Metall auf eine Temperatur oberhalb der vollständigen Umwandlung von der martensitischen Phase in die austenitische Phase erwärmt wird, d. h. auf eine Temperatur, bei welcher die austenitische Phase stabil ist. Die Form des Metalls während dieser Wärmebehandlung ist die "im Gedächtnis bleibende" Form. Das wärmebehandelte Metall wird bis zu einer Temperatur abgekühlt, bei welcher die martensitische Phase stabil ist, so daß sich sie austenitische Phase in die martensitische Phase transformiert. Das Metall in der martensitischen Phase wird dann plastisch deformiert, beispielsweise um dessen Einführung in den Körper eines Patienten zu erleichtern. Die spätere Erwärmung der deformierten martensitischen Phase auf eine Temperatur oberhalb der Temperatur der Transformation der martensitischen in die austenitische Phase führt zur Transformation der deformierten martensitischen Phase in die austenitische Phase, und während dieser Phasentransformation nimmt das Metall wieder seine ursprüngliche Form an.
  • Die Verfahren nach dem Stand der Technik, die von den Formgedachtnis-Eigenschaften dieser Legierungen Gebrauch machen in medizinischen Vorrichtungen, die zum Einführen in den Körper eines Patienten vorgesehen sind, waren mit Einsatzschwierigkeiten behaftet. Zum Beispiel, mit Formgedächtnis-Legierungen, die eine Temperatur für eine stabile martensitische Phase unterhalb der Körpertemperatur haben, war es oftmals schwierig, die Temperatur der solch eine Legierung enthaltenden medizinischen Vorrichtung weit genug unterhalb der Körpertemperatur zu halten, um die Transformation der martensitischen Phase in die austenitische Phase bei der Einführung der Vorrichtung in den Körper eines Patienten zu verhindern. Mit intravaskulären Vorrichtungen aus Formgedachtnis-Legierungen, deren Transformations-Temperaturen von Martensit zu Austensit weit oberhalb von Körpertemperaturen liegen, konnten die Vorrichtungen mit unwesentlichen oder keinen Problemen in den Körper eines Patienten eingeführt werden, aber sie mussten auf die Transformations-Temperatur von Martensit zu Austenit erwärmt werden, die oftmals hoch genug war, um Gewebebeschädigung und sehr hohe Schmerzwerte zu verursachen.
  • Wenn ein Probestück eines Metalls wie Nitinol, welches superelastische Eigenschaften aufweist, unter mechanische Spannung gesetzt wird bei einer Temperatur an welcher oder oberhalb welcher die Transformation der martensitischen Phase zur austenitischen Phase abgeschlossen ist, deformiert das Probestück elastisch bis zu einem Spannungswert, bei welchem die Legierung dann eine spannungsinduzierte Transformation von der austenitischen Phase in die martensitische Phase ausführt. Mit fortschreitender Phasentransformation steigt die Verformung der Legierung signifikant an, jedoch mir wenig oder keiner entsprechenden Zunahme der Spannung. Die Deformation nimmt zu, während die Spannung weitgehend konstant bleibt, bis die Transformation von der austenitischen Phase in die martensitische Phase abgeschlossen ist. Danach ist eine weitere Zunahme der Spannung erforderlich, um weitere Deformation zu bewirken. Das martensitische Metall gibt zunächst elastisch nach, wenn zusätzliche Spannung angesetzt wird, und danach gibt es plastisch nach mit permanent verbleibender Deformation.
  • Wird die Belastung des Probestücks noch vor jeglicher permanenten Deformation aufgehoben, erholt sich das martensitische Probestück elastisch und transformiert sich zurück in die austenitische Phase. Die Verminderung der Spannung bewirkt zunächst eine Verminderung der Deformation. Sowie die Spannungsverminderung den Grad erreicht, bei welchem die martensitische Phase sich zurück in die austenitische Phase transformiert, bleibt der Spannungswert im Probestück weitgehend konstant (jedoch wesentlich geringer als der konstante Spannungswert, bei welchem sich das Austenit in das Martensit transformiert), bis die Transformation zurück in die austenitische Phase abgeschlossen ist, d. h. es findet eine signifikante Deformationserholung mit nur vernachlässigbar geringer entsprechender Spannungsverminderung statt. Nachdem die Transformation zurück zum Austenit abgeschlossen ist, bewirkt weitere Spannungsverminderung elastische Deformationsverminderung. Diese Fähigkeit, signifikante Deformation mit relativ konstanter Spannung zu erleiden, wenn eine Belastung angelegt wird, und sich nach Aufhebung der Belastung von der Deformation zu erholen, wird allgemein als Superelastizität oder Pseudoelastizität bezeichnet.
  • Der Stand der Technik bezieht sich auf die Verwendung von Metallegierungen mit superelastischen Eigenschaften in medizinischen Vorrichtungen, die zum Einführen oder sonstigen Einsatz innerhalb des Körpers eines Patienten vorgesehen sind. Siehe zum Beispiel US-Patent 4,665,905 (Jervis} und US-Patent 4,925,445 (Sakamoto et al.).
  • Das Patent Sakamoto et al. offenbart die Verwendung einer superelastischen Nickel-Titan-Legierung in einem intravaskularen Führungsdraht, die so verarbeitet werden kann, daß sie relativ hohe Formänderungsfestigkeit entwickelt. Jedoch bei den relativ hohen Streckspannungswerten, die eine für das Material charakteristische Phasentransformation von Austenit zu Martensit bewirken, hatte das Material keinen sehr breiten spannungsinduzierten Deformationsbereich, in welchem das Austenit bei relativ konstanter Spannung zu Martensit transformiert. Folglich kam es öfters vor, als der Führungsdraht durch das gewundene Vskularsystem eines Patienten vorgeschoben wurde, daß die Spannung über den superelastischen Bereich hinaus anstieg, d. h. es entwickelte sich eine permanente Deformation oder sogar ein Knick, was zur Gewebebeschädigung führen kann. Diese permanente Deformation würde es allgemein erforderlich machen, den Führungdraht herauszunehmen und durch einen anderen zu ersetzen.
  • Andererseits hatten Produkte gemäß dem Jervis-Patent breite Deformationsbereiche, d. h. 2 bis 8% Deformation, aber der relativ konstante Spannungswert, bei welchem das Austenit zu Martensit transformierte, war sehr niedrig, z. B. 7,75 kg/cm2 (50 ksi).
  • In der früheren EP-A-0 491 349 des Annmelders mit dem Titel 'superelastisches Führungselement' werden Führungsdrähte oder Führungselemente beschrieben, die wenigstens einen massiven oder röhrenförmigen Abschnitt mit superelastischen Eigenschaften haben, einschließlich eines breiten Deformationsbereichs über einen sehr hohen, relativ konstant hohen Spannungswert, welcher die Transformation von Austenit zu Martensit bewirkt. Obwohl die Eigenschaften des aus dem superelastischen Material hergestellten Führungsdrahts sehr vorteilhaft waren, stellte es sich heraus, daß die aus den Materialien mit superelastischen Eigenschaften hergestellten Führungsdrähte und Führungselemente keine optimalen Vorschub- und Dreheigenschaften besitzen.
  • WO-A-89/10088 offenbart einen Führungsdraht, der einen relativ langen, drehbaren proximalen Drahtabschnitt, einen flexibleren Zwischenabschnitt und einen höchstflexiblen distalen Endabschnitt aufweist.
  • Die vorliegende Erfindung sieht einen intravaskularen Führungsdraht vor, der proximale und distale Enden, und einen verlängerten Proximalabschnitt mit proximalen und distalen Enden, und einen Distalabschnitt mit proximalen und distalen Enden aufweist, gebildet aus einer superelastischen Legierung in einer austenitischen Phase bei Körpertemperatur, welche zu einer martensitischen Phase transformiert, wenn mechanische Spannung angelegt wird, wobei der verlängerte Proximalabschnitt eine höhere Zugfestigkeit als der Distalabschnitt aufweist, und der Führungsdraht außerdem ein flexibles röhrenförmiges Mittel aufweist für die Verbindung des Distalendes des Proximalabschnitts und des Proximalendes des Distalabschnitts, und eine röhrenförmige Konstruktion aufweist mit einem sich darin erstreckenden inneren Lumen, mit einem Proximalende das Distalende des Proximalabschnitts aufnehmend und mit einem Distalende das Proximalende des Distalabschnitts aufnehmend, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible röhrenförmige Mittel aus einer superelastischen Legierung hergestellt ist, welche bei Körpertemperatur in austenitischer Phase ist und sich unter angelegter mechanischer Spannung in eine martensitische Phase transformiert.
  • Die bevorzugten Aspekte der vorliegenden Erfindung bezwecken verbesserte Führungsdrähte oder Führungselemente, in welchen der Distalabschnitt mit superelastischen Eigenschaften versehen ist, die sich aus der spannungsinduzierten Transformation von Austenit zu Martensit ergeben, und wobei der Proximalabschnitt aus hochfesten elastischen Materialien hergestellt ist.
  • Der Führungsdraht oder das Führungselement der Erfindung weist vorzugsweise einen hochfesten Proximalabschnitt mit einem hochfesten Distalabschnitt mit superelastischen Eigenschaften auf, und ein Verbindungselement zwischen dem Proximalabschnitt und dem Distalabschnitt mit superelastischen Eigenschaften, um einen glatten Übergang zwischen dem Proximalabschnitt und dem Distalabschnitt zu gewährleisten. In einer zur Zeit bevorzugten Ausführungsform besitzt der Führungsdraht bzw. das Führungselement einen Massivkern-Distalabschnitt aus superelastischem Material, wie zum Beispiel Legierungen vom NiTi-Typ, und das Verbindungsstück ist ein hohles röhrenförmiges Element, welches einen inneren Durchgang besitzt, der für die Aufnahme des Proximalendes des Massivkern-Distalabschnitts adaptiert ist.
  • Das superelastische distale Kernelement und das hohle Verbindungsstück der Erfindung können eine spannungsinduzierte Phasentransformation bei Körpertemperatur (etwa 37°C) und einen Spannungswert deutlich oberhalb von 7,75 kg/cm2 (50 ksi), vorzugsweise etwa 10,85 kg/cm2 (70 ksi) und in vielen Fällen mehr als etwa 13,95 kg/cm2 (90 ksi) aufweisen. Die vollständige spannungsinduzierte Transformation der austenitischen Phase in die martensitische Phase kann zu einer Deformation des Probestücks von mindestens 4%, vorzugsweise mehr als 5%, führen. Der Bereich der durch Spannung verursachten Phasentransformation beginnt vorzugsweise, wenn das Probestück um etwa 2 bis 3% deformiert wurde am Anfang des Phasenübergangs vom Austenit zum Martensit und erstreckt sich bis zu etwa 7 bis 9% Deformation am Ende des Phasenübergangs. Die hier bezeichneten Spannungs- und Deformationswerte wurden mit Zugfestigkeits-Prüfverfahren gemessen. Die durch Anbringen eines Biegemoments an einem Kragarm-Probestück bestimmte Beziehung zwischen Spannung und Deformations unterscheidet sich geringfügig von der mit Zugfestigkeits-Prüfverfahren bestimmten Beziehung, weil die im Probestück auftretenden mechanischen Spannungen beim Biegen nicht so gleichmäßig wie beim Zugfestigkeits-Prüfverfahren sind. Wesentlich geringere Spannungsänderungen können während der Phasentransformation auftreten, als vor oder nach der span nungsinduzierten Transformation. Der Spannungswert kann innerhalb der Transformationsperiode relativ konstant sein.
  • Die Abschnitte des Führungselements, die superelastische Eigenschaften aufweisen, werden vorzugsweise aus einer Legierung hergestellt, die im wesentlichen etwa 30 bis etwa 52% Titan und einen Rest aus Nickel sowie bis zu 10% von einem oder mehreren zusätzlichen Legierungselementen enthält. Solche weiteren Legierungselemente können selektiv aus bis zu je 3% Eisen, Kobalt, Platin, Palladium und Chrom sowie bis zu etwa 10% Kupfer und Vanadium bestehen. Alle hier genannten prozentualen Zusammensetzungsanteile sind als Atomprozentwerte zu verstehen, soweit keine anderslautenden Angaben gemacht werden.
  • Um den verlängerten superelastischen Abschnitt des Führungselements zu bilden, wird gestrecktes Massivstab- oder röhrenförmiges Ausgangsmaterial der bevorzugten Legierung zuerst kaltformiert, vorzugsweise durch Ziehen, um eine Größenverminderung von etwa 30% bis etwa 79% im transversalen Querschnitt zu bewirken. Das kaltformierte Material kann danach einer gedächtnisverleihenden Wärmebehandlung bei einer Temperatur von etwa 350°C bis etwa 600°C für etwa 0,5 bis etwa 60 Minuten unterworfen werden, während der longitudinale Spannungswert am länglichen Abschnitt auf etwa 5% bis 50%, vorzugsweise etwa 10% bis 30%, der Streckgrenze des Materials (wie bei Zimmertemperatur gemessen) gehalten wird. Diese thermomechanische Behandlung verleiht vorzugsweise ein "gerades" Gedächtnis an den superelastischen Abschnitt und sorgt für eine relativ gleichmäßige Restspannung im Material. Ein anderes bevorzugtes Verfahren sieht eine mechanische Begradigung des Drahtes nach dem kaltformieren vor, gefolgt von einer Wärmehandlung des Drahtes bei einer Temperatur zwischen etwa 300°C und 450°C, vorzugsweise etwa 330°C bis 400°C. Letztere Behandlung kann wesentlich höhere Zugfestigkeits-Eigenschaften erzielen. Das kaltformierte und wärmebehandelte Legierungsmaterial besitzt eine Temperatur der Austenit-Endtransformations unterhalb der Körpertemperatur, die generell bei etwa –10°C bis 30°C liegt. Für gleichmäßigere schließliche Eigenschaften wird das massivstabförmige bzw. röhrenförmige Ausgangsmaterial vorzugsweise vor der Kaltformierung vollständig geglüht, so daß das Material zu Beginn der Kaltformierung immer die gleiche metallurgische Struktur hat und ausreichende Dehnbarkeit für die anschließende Kaltformierung besitzt. Fachleuten ist es bekannt, daß auch andere Verfahren als Ziehen, beispielsweise Rollen oder Recken, zum Kaltformieren des Metalls eingesetzt werden können. Es wurde festgestellt, daß die konstanten Streckgrenzwerte für röhrenförmige Produkte etwas niedriger als die Werte für massive Produkte liegen. Zum Beispiel, superelastisches Drahtmaterial gemäß dieser Erfindung kann einen konstanten Spannungswert meistens oberhalb von etwa 10,85 kg/cm2 (70 ksi), vorzugsweise oberhalb von etwa 13,95 kg/cm2 (90 ksi) besitzen, während superelastisches röhrenförmiges Material einen konstanten Spannungswert von etwa 7,75 kg/cm2 (50 ksi), vorzugsweise oberhalb von etwa 10,85 kg/cm2 (70 ksi) besitzen kann. Die schließlichen Zugfestigkeiten beider Materialformen können durchaus deutlich oberhalb von 31,00 kg/cm2 (200 ksi) liegen, mit schließlicher Bruchdehnung von etwa 15%.
  • Die gedehnten superelastischen Elemente dieser Erfindung können eine spannungsinduzierte Phasentransformation von Austenit zu Martensit in einem breiten Dehnungsbereich bei sehr hohen, relativ konstanten Spannungswerten aufweisen. Folglich ist ein Führungselement, welches einen aus diesem Material hergestellten Distalabschnitt aufweist, sehr flexibel. Es kann durch sehr verwundene Durchgänge, wie die Koronarvaskulatur eines Patienten, vorgeschoben werden mit geringem Risiko einer permanenten Verformung des superelastischen Abschnitts des Führungselements, und gleichzeitig kann es den an ihm aufgebrachten Drehmoment ohne Schlagen des Führungselements wirksam übertragen. Der hochfeste Proximalabschnitt des Führungsdrahts oder Führungselements verleiht ausgezeichnete Vorschubfähigkeit und Drehbarkeit an den Führungsdraht bzw. an das Führungselement.
  • Diese und andere Vorteile der Erfindung stellen sich noch deutlicher heraus an Hand der folgenden detaillierten Beschreibung zusammen mit den folgenden Beispielfiguren.
  • 1 ist ein Aufriß eines Führungsdrahts, welcher die Merkmale der Erfindung aufweist.
  • 2 ist eine schematische graphische Darstellung der Beziehung zwischen Spannungs und Dehnung für ein superelastischen Material.
  • 1 zeigt einen Führungsdraht 10, welcher die Merkmale der Erfindung aufweist und zum Einführen in ein Körperlumen eines Patienten, wie zum Beispiel eine Arterie, angepaßt ist. Der Führungsdraht 10 besitzt einen länglichen, relativ hochfesten Proximalabschnitt 11, einen relativ kurzen Distalabschnitt 12, welcher im wesentlichen aus superelastischem Legierungsmaterial hergestellt ist, und ein Verbindungselement 13, welches im wesentlichen aus superelastischem Legierungsmaterial hergestellt ist, und das Proximalende des Distalabschnitts 12 mit dem Distalende des Proximalabschnitts 11 in einer drehmomentübertragenden Beziehung verbindet. Der Distalabschnitt 12 weist wenigstens einen verjüngten Abschnitt 14 auf, der sich in distaler Richtung verjüngt. Das Verbindungselement 13 ist ein hohles röhrenförmiges Element mit einem sich darin erstreckenden inneren Lumen, welches zur Aufnahme des Proximalendes 15 des Distalabschnitts 12 und des Distalendes 16 des Proximalabschnitts 11 adaptiert ist. Die Enden 15 und 16 können mit Preßpassung im Verbindungselement eingesetzt sein, oder sie können mittels Krimpen oder Schmieden des Verbindungselements oder mit sonstigen Mitteln, wie Klebstoff, oder durch Schweißen, Hartlöten oder Weichlöten darin gesichert werden.
  • Eine Spirale 17 ist um den Distalabschnitt 12 angeordnet und weist einen gerundeten Zapfen 18 an ihrem Distalende auf. Die Spirale 17 ist an der proximalen Stelle 20 und an der Zwischenstelle 21 mit dem Distalabschnitt 12 mittels geeignetem Lot verbunden. Ein Formgebungsband 22 ist verbunden mit ihrem Proximalende am Distalabschnitt 12 an der gleichen Stelle 21 mit Hilfe des Lots und mit seinem Distalende am gerundeten Zapfen 18, welcher allgemein gebildet wird mittels Löten oder Schweißen des Distalendes der Spirale 17 an der Distalspitze des Formgebungsbands 22. Vorzugsweise wird der entfernteste Distalabschnitt 24 der Spirale 17 aus strahlungsundurchlässigem Metall, wie Platin oder Platin-Nickel-Legierungen hergestellt, um seine Beobachtung, während er sich im Körper eines Patienten befindet, zu erleichtern. Der entfernteste Distalabschnitt 24 sollte um etwa 10 bis 30% gedehnt sein.
  • Der entfernteste Distalteil 25 des Distalabschnitts 12 ist zu einem rechteckigen Querschnitt abgeflacht und vorzugsweise mit einer gerundeten Spitze 26 versehen, zum Beispiel aus Lot, um den Durchtritt des entferntesten Distalteils durch den Abstand zwischen dem länglichen Distalabschnitt 24 der Spirale 17 zu verhindern.
  • Der exponierte Abschnitt des gedehnten Proximalabschnitts 11 sollte mit einer Beschichtung 27 aus Gleitmaterial wie Polytetrafluorethylen (vertrieben unter dem Markennamen Teflon von der Firma du Pont, de Nemours & Co.) oder sonstigem Gleitmaterialien wie Polysiloxane, versehen werden.
  • Der längliche Proximalabschnitt 11 des Führungsdrahts 10 weist für den Koronareinsatz generell eine Länge von etwa 130 bis etwa 140 cm auf, mit einem Außendurchmesser von etwa 0,1524 bis 0,04572 cm (0,006 bis 0,018 Zoll). Führungsdrähte mit größerem Durchmesser können in den peripheren Arterien und sonstigen Körperlumen eingesetzt werden. Die Längen der Abschnitte mit kleinerem Durchmesser und verjüngten Abschnitten können im Bereich von etwa 2 bis 20 cm liegen, in Abhängigkeit von der gewünschten Steifheit oder Flexibilität des Endprodukts. Die Spirale 17 weist eine Länge von etwa 20 bis 45 cm auf, hat einen Außenurchmesser von etwa gleicher Größe wie der Durchmesser des länglichen Proximalabschnitts 11 und ist aus Draht von etwa 0,00508 bis 0,00762 cm (0,002 bis 0,003 Zoll) Durchmesser hergestellt. Das Formgebungsband 22 und der abgeflachte Distalabschnitt 26 des Distalteils 12 haben rechteckige transversale Querschnitte, gewöhnlich mit Abmessungen von etwa 0,00254 bis 0,00762 cm (0,001 bis 0,003 Zoll).
  • Die superelastischen Elemente der Erfindung, d. h. der Distalabschnitt 12 und das Verbindungsstück 13, sind vorzugsweise aus einem Legierungsmaterial hergestellt, welches hauptsächlich aus etwa 30 bis 52% Titan besteht, wobei der Rest aus Nickel und bis zu 10% aus einem oder mehreren sonstigen Legierungselementen besteht. Die anderen Legierungselemente können ausgewählt werden aus einer Gruppe, die aus Eisen, Kobalt, Vanadium, Platin, Palladium und Kupfer besteht. Die Legierung kann bis zu etwa 10% Kupfer und Vanadium und bis zu 3% der sonstigen Legierungselemente enthalten. Das Hinzufügen von Nickel über die atomäquivalente Menge hinaus, und die sonstigen angegebenen Legierungselemente, erhöhen die Spannungswerte, bei welchen die spannungsinduzierte Transformation von Austenit zu Martensit stattfindet, und sorgen dafür, daß die Temperatur, bei welcher sich die martensitische Phase zur astenitischen Phase transformiert, deutlich unterhalb der menschlichen Körpertemperatur liegt, so daß die austenitische Phase die einzige, bei Körpertemperatur stabile Phase ist. Der Nickelüberschuß und die zusätzlichen Legierungselemente helfen auch, einen erweiterten Deformationsbereich bei sehr hohen Spannungswerten zu erzielen, wenn die spannungsinduzierte Transformation der austenitischen Phase zur martensitischen Phase stattfindet.
  • Ein zur Zeit bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der schließlichen Konfiguration der superelastischen Teile des Führungselements besteht aus Kaltformieren, vorzugsweise durch Ziehen, eines stab- oder röhrenförmigen Elements mit einer Zusammensetzung, die den oben beschriebenen relativen Proportionen entspricht, gefolgt von einer Wärmebehandlung des kaltformierten Produkts, während es sich unter Spannung befindet, um ein Formgedächtnis aufzuprägen. Typische anfängliche transversale Abmessungen des stabförmigen oder röhrenförmigen Elements sind etwa 0,1143 cm (0,045 Zoll) beziehungsweise etwa 0,635 cm (0,25 Zoll). Wenn das Endprodukt röhrenförmig sein soll, kann ein Barren mit kleinem Durchmesser, zum Beispiel 0,635 bis etwa 3,81 cm (0,25 bis etwa 1,5 Zoll) Durchmesser und 12,7 bis etwa 76,2 cm (5 bis etwa 30 Zoll) Länge, zu einem Hohlrohr verarbeitet werden mittels Strangpressen oder Bohren eines longitudinalen Zentrallochs und Glattschleifen der äußeren Oberfläche davon. Vor dem Ziehen des massiven Stabmaterials oder des röhrenförmigen Elements wird es vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 500° bis etwa 750°C, typisch etwa 650°C, für etwa 30 Minuten in einer Schutzgas-Atmosphäre geglüht, beispielsweise Argon, um zunächst alle internen Spannungen zu beseitigen. Dies sorgt dafür, daß alle Ausgangsstücke sich bei Beginn der anschließenden thermomechanischen Behandlung im weitestgehend gleichen metallurgischen Zustand befinden, so daß Produkte mit konsistenten schließlichen Eigenschaften erzielt werden. Solche Behandlung erzeugt auch die erforderliche Dehnbarkeit für wirksames Kaltformieren.
  • Das entspannte Ausgangsmaterial wird durch Ziehen kaltformiert, um eine Verminderung der Querschnittsfläche um etwa 30 bis 70% zu erzielen. Das Material wird durch eine oder mehrere Preßformen mit geeignetem Innendurchmesser gezogen, wobei eine Durchmesser-Verminderung um etwa 10 bis 50% bei jedem Durchlauf stattfindet. Anderen Arten des Kaltformierens, beispielsweise Recken, können eingesetzt werden.
  • Nach dem Kaltformieren wird der gezogene Draht bzw. das hohle röhrenförmige Produkt für etwa 0,5 bis 60 Minuten auf eine Temperatur zwischen etwa 350° und 600°C erwärmt. Vorzugsweise wird der gezogene Draht oder das hohle röhrenförmige Produkt gleichzeitig einer longitudinalen Spannung zwischen etwa 5% und etwa 50%, vorzugsweise etwa 10% und etwa 30%, der (bei Zimmertemperatur gemessenen) Zugfestigkeit des Materials ausgesetzt, um dem Metall ein gerades "Gedächtnis" aufzuprägen und dafür zu sorgen, daß etwaige, darin verbliebene Restspannungen gleichmäßig sind. Diese gedächtnisverleihende Wärmebehandlung bestimmt auch die Transformationstemperatur von Austenit zu Mertensit für das kaltformierte Metall. Indem ein gerades "Gedachtnis" entwickelt wird und für gleichmäßige Restspannungen im superelastischen Material gesorgt wird, weist ein aus diesem Material gefertigter Führungsdraht wenig oder keine Neigung zum Schlagen auf, wenn er in einem Blutgefäß des Patienten gedreht wird.
  • Ein alternatives Verfahren, um dem kaltformiertem Material ein gerades Gedächtnis aufzuprägen, umfaßt die mechanische Begradigung des Drahtes oder des Rohres mit anschließender gedächtnisverleihender Wärmebehandlung des begradigten Drahtes bei einer Temperatur von etwa 300° bis 450°C, vorzugsweise etwa 330° bis 400°C. Letztere Wärmebehandlung bewirkt wesentlich verbesserte Zugfestigkeits-Eigenschaften, sie ist jedoch nicht sehr wirksam an Materialien, die um mehr als 55%, insbesondere um mehr als 60%, kaltformiert wurden. Die in dieser Weise produzierten Materialien weisen eine spannungsinduzierte Phasentransformation von Austenit zu Martensit bei sehr hohen Spannungswerten auf, aber die Spannung während der Phasentransformation ist nicht annähernd so konstant wie beim zuvor beschriebenen Verfahren. Konventionelle mechanische Bagradigungsmittel können eingesetzt werden, beispielsweise die Anwendung einer ausreichenden longitudinalen Spannung am Material, um es zu begradigen.
  • 2 zeigt eine idealisierte Spannungs-IDehnungs-Beziehung einer Legierungsprobe mit superelastischen Eigenschaften, wie sie sich bei der Zugspannungsprüfung der Probe zeigen würde. Darin stellt die Linie vom Punkt A zum Punkt B die elastische Deformation der Probe dar. Nach dem Punkt B ist die Deformation nicht mehr proportional zur angelegten Spannung, und im Bereich zwischen dem Punkt B und dem Punkt C beginnt die spannungsinduzierte Transformation der austenitischen Phase zur martensitischen Phase. Es kann sich in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Legierung eine Zwischenphase entwickeln, die manchmal als rhomboädrische Phase bezeichnet wird. Am Punkt C kommt das Material in einen Bereich relativ konstanter Spannung bei wesentlicher Deformation. In diesem Bereich findet die Transformation von Austenit zu Martensit statt. Am Punkt D ist die Transformation zur martensitischen Phase im wesentlichen abgeschlossen. Jenseits des Punktes D fängt die martensitische Phase an, sich zu deformieren, zunächst elastisch, aber jenseits des Punkts E ist die Deformation plastisch oder permanent.
  • Wenn die am superelastischen Metall angelegte Spannung aufgehoben wird, gewinnt das Metall seine ursprüngliche Form unter der Voraussetzung zurück, daß keine permanente Deformation der martensitischen Phase stattfand. Am Punkt F im Erholungsvorgang fängt das Metall an, sich von der spannungsinduzierten instabilen martensitischen Phase zurück zur stabileren austenitischen Phase zu transformieren. Im Bereich vom Punkt G bis zum Punkt H, der auch ein Bereich im wesentlichen konstanter Spannung ist, ist die Phasentransformation vom Martensit zurück zum Austenit im wesentlichen abgeschlossen. Die Linie vom Punkt I zum Anfangspunkt A stellt die elastische Erholung des Metalls zu seiner ursprünglichen Form dar.
  • Wegen des erweiterten Deformationsbereichs unter spannungsinduzierter Phasentransformation, die für das hier beschriebene superelastische Material charakteristisch ist, kann ein Führungsdraht mit einem wenigstens im wesentlichen aus solchem Material hergestellten Distalabschnitt problemlos durch verwundene Arterienwege vorgeschoben werden. Wenn das Distalende des Führungsdrahts auf die Wand eines Körperlumens, zum Beispiel eines Blutgefäßes, trifft, deformiert es superelastisch mit der Transformation von Austenit zu Martensit. Sowie das Distalende des Führungsdrahtes von der Gefäßwand freikommt, vermindert sich oder verschwindet die Spannung in superelastischen Teil des Führungsdrahtes, und dieser gewinnt seine ursprünglich Form zurück, d. h. die "im Gedächtnis fixierte" Form, die vorzugsweise gerade ist. Die "im Gedächtnis fixierte" gerade Form, in Kombination mit wenigen oder keinen ungleichmäßigen restlichen longitudinalen Spannungen im Führungsdrat, verhindert das Schlagen des Führungsdrahts, wenn er an seinem Proximalende gedreht wird. Darüber hinaus, wegen der sehr hohen erforderlichen Spannungswerte für die Transformation der austenitischen Phase zur martensitischen Phase, besteht wenig Möglichkeit für eine permanente Deformation des Führungsdrahts oder des Führungselements beim Vorschieben durch eine Arterie des Patienten.
  • Das röhrenförmige Verbindungsstück aus superelastischem Legierungsmaterial bewirkt einen glatten Übergang zwischen dem hochfesten Proximalabschnitt und dem relativ kurzen Distalabschnitt und bewahrt eine drehmomentübertragende Beziehung zwischen diesen beiden Teilen.
  • Die vorliegende Erfindung ergibt Führungsdrähte mit superelastischen Eigenschaften, um ihr Vorschieben in einem Körperlumen zu erleichtern. Die Führungselemente weisen einen weiten Bereich reversibler Deformierbarkeit infolge der Phasentransformation von Austenit zu Martensit bei besonders hohen Spannungswerten auf, wodurch die Gefahr einer Beschädigung der Arterien beim Vorschieben in diesen wesentlich minimiert ist.
  • Das Nitinol-Hyporohrmaterial, aus welchem das Verbindungsstück hergestellt ist, kann einen Außendurchmesser von etwa 0,01524 cm (0,006 Zoll) bis 0,0508 cm (0,02 Zoll) mit einer Wanddicke von etwa 0,00254 bis 0,01016 cm (etwa 0,001 bis 0,004 Zoll) haben. Ein zur Zeit bevorzugtes superelastisches Hyporohrmaterial für das Verbindungsstück hat einen Außendurchmesser von etwa 0,03556 cm ( 0,014 Zoll) und eine Wanddicke von etwa 0,00508 cm (0,002 Zoll).
  • Es ist sehr schwierig, superelastische NiTi-Legierungen wie die hier beschriebenen Legierungen zu löten, weil sich auf ihnen eine hartnäckige natürliche Oxidhaut bildet, welche die für die Ausbildung einer ordnungsgemäßen, im wesentlichen oxidfreien Lötverbindung erforderliche Benetzung der Legierungsoberfläche mit dem geschmolzenen Lot verhindert. Es wurde festgestellt, daß die Behandlung der Oberfläche der feuerfesten superelastischen Legierung zunächst mit geschmolzenem Alkalimetallhydroxid, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Lithium-Hydroxid oder deren Mischung, um eine freiwerdende Legierungsoberfläche zu bilden, gefolgt vom Vorverzinnen mit einem geeigneten Lot wie Gold-Zinn-Lot ohne Luftkontakt, zu einer problemlosen Lötfähigkeit des superelastischen Stücks in konventioneller Weise führt. Das zur Zeit bevorzugte Alkali metallhydroxid ist eine Mischung aus etwa 59% KOH und etwa 41% NaOH. Das Lot kann etwa 60 bis etwa 85% Gold und den Rest als Zinn enthalten, wobei das zur Zeit bevorzugte Lot etwa 80% Gold und etwa 20% Zinn enthält. In einem zur Zeit bevorzugten Verfahren ist ein Mehrschichtbad vorgesehen mit einer oberen Schicht des Alkalimetallhydroxids und einer unteren Schicht des geschmolzenen Gold-Zinn-Lots. Der zu verlötende Teil des superelastischen Distalabschnitts wird in das Mehrschichtbad durch die obere Oberfläche des geschmolzenen Alkalimetallhydroxids gesteckt, welches die Oxidschicht entfernt und eine freie Metallegierungsoberfläche hinterläßt, und dann in das geschmolzene Lot getaucht, welches die freie Metalloberfläche benetzt. Wenn sich das Lot nach der Herausnahme aus dem geschmolzenen Lot zu einer dünnen Beschichtung auf der Metallegierung-Oberfläche verfestigt, wird die sich darunter befindliche Legierungsoberfläche gegen die sauerstoffhaltige Luft geschützt. Etwaiges, auf der Lotoberfläche befindliches Alkalimetallhydroxid kann einfach mit Wasser entfernt werden, ohne nachteiligen Einfluß auf die vorverzinnte Schicht oder auf die Legierungsoberfläche darunter. Das superelastische Element ist nun für das Löten im konventionellen Verfahren bereit. Das Verfahren kann eingesetzt werden zur Vorbereitung anderer Metall-Legierungen mit signifikantem Titangehalt zum Verlöten.
  • Der hochfeste Proximalabschnitt des Führungsdrahts ist allgemein signifikant stärker, d. h. er besitzt eine höhere schließliche Zugfestigkeit, als der superelastische Distalabschnitt. Geeignete hochfeste Materialien umfassen 304 Edelstahl, welches ein konventionelles Material in der Konstruktion von Führungsdrähten ist.
  • Die oben aufgeführte Beschreibung der Erfindung befaßt sich zwar mit den zur Zeit bevorzugten Ausführungsformen, es können aber diverse Modifikationen und Verbesserungen der Erfindung gemacht werden, ohne den Geltungsbereich der Erfindung zu verlassen.

Claims (15)

  1. Intravaskularer Führungsdraht (10), der folgendes aufweist: proximale und distale Enden, einen länglichen Proximalabschnitt (11) mit proximalen und distalen Enden, und einen Distalabschnitt (12) mit proximalen und distalen Enden, der aus einer superelastischen Legierung in einer bei Körpertemperatur austenitischen Phase gebildet ist, die sich unter mechanischer Spannung zu einer martensitischen Phase transformiert, wobei der längliche Proximalabschnitt (11) eine höhere Zugfestigkeit als der Distalabschnitt (12) aufweist, wobei der Führungsdraht (10) außerdem ein flexibles röhrenförmiges Mittel (13) zur Verbindung zwischen dem Distalende (16) des Proximalabschnitts (11) und dem Proximalendes (15) des Distalabschnitts (12) umfaßt, welches eine röhrenförmige Konstruktion mit einem sich darin erstreckenden inneren Lumen aufweist, mit einem Proximalende zur Aufnahme des Distalendes (16) des Proximalabschnitts (11) und einem Distalende zur Aufnahme des Proximalendes (15) des Distalabschnitts (12), dadurch gekennzeichnet, daß das flexible röhrenförmige Mittel (13) aus einer superelastischen Legierung hergestellt ist, die bei Körpertemperatur in einer austenitischen Phase ist und sich unter mechanischer Spannung zu einer martensitischen Phase transformiert.
  2. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei eine flexible Spirale (17) um den Distalabschnitt (12) angeordnet ist und sich bis zu einem gerundeten Zapfen (18) am Distalende des Führungsdrahtes (10) erstreckt.
  3. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei der Distalabschnitt (12) kurz vor dem Distalende des Führungsdrahts (10) endet und ein nicht-superelastisches Formgebungsband (22) sich vom Distalabschnitt bis zum gerundeten Zapfen (18) erstreckt.
  4. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei der superelastische Distalabschnitt (12) ein gerades Gedächtnis hat.
  5. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei die Deformation des Distalabschnitts (12) während der Transformation von der austenitischen Phase zur martensitischen Phase im Bereich von etwa 2% bis etwa 8% liegt.
  6. Führungsdraht gemäß Anspruch 5, wobei die Transformation von Austenit zu Martensit bei relativ konstanter Streckspannung oberhalb von etwa 7,75 kg/cm2 (50 ksi) stattfindet.
  7. Führungsdraht gemäß Anspruch 5, wobei die Transformation von Austenit zu Martensit bei relativ konstanter Streckspannung oberhalb von etwa 10,85 kg/cm2 (70 ksi) stattfindet.
  8. Führungsdraht gemäß Anspruch 5, wobei die Transformation von Austenit zu Martensit bei relativ konstanter Streckspannung oberhalb von etwa 13,96 kg/cm2 (90 ksi) stattfindet.
  9. Führungsdraht gemäß Anspruch 3, wobei der Distalabschnitt (12) aus einer superelastischen Legierung gebildet ist, die im wesentlichen etwa 40 bis etwa 49% Titan und als Rest Nickel und bis zu 10% anderer Legierungselemente enthält.
  10. Führungsdraht gemäß Anspruch 9, wobei die anderen Legierungselemente aus einer Gruppe gewählt sind, die aus Eisen, Kobalt, Vanadium und Kupfer besteht.
  11. Führungsdraht gemäß Anspruch 10, wobei die Legierung Vanadium oder Kupfer in Mengen von bis zu etwa 10% und die anderen Legierungselemente bis zu etwa 3% enthält.
  12. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei der Distalabschnitt (12) einen sich in distaler Richtung verjüngenden Teil umfaßt.
  13. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei eine polymere Gleitbeschichtung (27) wenigstens einen Teil des Proximalabschnitts bedeckt.
  14. Führungsdraht gemäß Abschnitt 1, wobei der superelastische Distalabschnitt (12) eine Deformation von wenigstens 5% während der spannungsinduzierten Transformation von der austenitischen zur martensitischen Phase zeigt.
  15. Führungsdraht gemäß Anspruch 1, wobei das Verbindungsmittel (13) mit röhrenförmiger Konstruktion einen Außendurchmesser von etwa 0,01524 bis etwa 0,127 cm (etwa 0,006 bis etwa 0,05 Zoll) und eine Wanddicke von etwa 0,00254 bis etwa 0,01016 cm (etwa 0,001 bis etwa 0,004 Zoll) aufweist.
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