-
Hintergrund der Erfindung
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft das Gebiet
von Computergrafiksystemen. Insbesondere betrifft diese Erfindung
ein Erzeugen von hochauflösenden
3D-Stereobildern in einem Head-Tracked-Stereoanzeigesystem (Stereoanzeigesystem
mit Verfolgung der Kopfbewegungen).
-
2. Hintergrund
-
Das menschliche Auge kann als ein
mit einer Retina gekoppeltes optisches System nachgebildet werden,
wobei die Retina als ein Lichtwandler dient. Das menschliche Auge
ist in einen Lichtstrahlen enthaltenden physikalischen Raum eingetaucht.
Eine Punktlichtquelle gibt es an jedem Punkt in dem physikalischen
Raum, der eine Grenze zwischen transparenten und lichtundurchlässigen Flächen oder
eine Grenze zwischen transparenten Flächen mit unterschiedlichen
Brechungsindizes darstellt. Ein menschliches Stereosehvermögen wird
erreicht, indem die beiden Augen an verschiedenen Orten in den physikalischen
Raum eingetaucht sind.
-
Ein Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
simuliert die Interaktion von menschlichen Augen mit den Lichtstrahlen
des physikalischen Raums, um einem Betrachter ein Wahrnehmen von
perspektivischen 3D-Bildern zu ermöglichen. Ein Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
erfaßt
in dem physikalischen Raum den Ort des Kopfes und der Augen des
Betrachters, berechnet basierend auf dem Ort des Kopfes und der
Augen ein Paar von Stereobildern eines virtuellen Objekts und erzeugt
das Stereobild auf einer Stereoanzeigeeinrichtung.
-
Ein Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
erfordert, daß zeitgleich
lediglich zwei Bilder berechnet und erzeugt werden, was einen wesentlich
geringeren Rechenaufwand als holographische Systeme zur Folge hat. Darüber hinaus
hat das Paar Stereobilder das gleiche Aussehen wie ein Hologramm.
Mit einem Head-Tracked-Stereoanzeigesystem scheint das virtuelle
Objekt stationär
zu bleiben, wenn sich der Kopf des Betrachters neigt oder sich der
Kopf des Betrachters bewegt, um um die Seite des virtuellen Objekts
herum oder über das
virtuelle Objekt hinaus zu schauen. Für eine weitere Beschreibung
von Head-Tracked-Stereoanzeigesystemen siehe Paley, W. B. Head-tracking
Stereo Display, Techniques and Applications, Proceedings of SPIE, Feb.
1992.
-
Der dem Betrachter zur Verfügung stehende
Bewegungsbereich des Kopfes ist in früheren Head-Tracked-Stereoanzeigesystemen
jedoch begrenzt, da die Stereoanzeigeeinrichtung stationär bleibt,
wenn sich der Kopf des Betrachters bewegt. Wenn sich der Kopf des
Betrachters zu der Seite des auf der Stereoanzeigeeinrichtung wiedergegeben
virtuellen Bildes dreht, wird das virtuelle Bild aufgrund der gewinkelten
Stellung des Kopfes des Betrachters in bezug auf die Anzeigeoberfläche der
Stereoanzeigeeinrichtung abgeschnitten (clipped).
-
Darüber hinaus können frühere Head-Tracked-Stereoanzeigesysteme
Licht von den virtuellen Objekten und von realen Objekten reflektiertes
Licht nicht mischen, um einem Betrachter ein Wahrnehmen einer natürlichen
Anordnung der realen und virtuellen Objekte zu ermöglichen.
Wenn der Betrachter die Stereobilder wahrnimmt, während er
der Stereoanzeigeeinrichtung sein Gesicht zuwendet, blockieren zwischen
der Stereoanzeigeeinrichtung und dem Kopf des Betrachters angeordnete
physikalische Objekte das Licht von der Stereoanzeigeeinrichtung
und unterbrechen das virtuelle Bild.
-
Das vorliegende Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
erzeugt, wie es beschrieben wird, komplexe 3D-Stereobilder, um einem
Betrachter einen größeren Bewegungsbereich
des Kopfes zu ermöglichen.
Darüber
hinaus mischt das vorliegende Head-Tracked-Stereoanzeigesystem Licht virtueller
und realer Ob jekte, um es einem Betrachter zu ermöglichen,
eine natürliche
Anordnung der realen und virtuellen Objekte wahrzunehmen.
-
M. BAJURA ET AL.: "MERGING VIRTUAL OBJECTS
WITH THE REAL WORLD: SEEING ULTRASOUND IMAGERY WITHIN THE PATIENT", COMPU-TER GRAPHICS PROCEEDINGS,
ANNUAL CONFERENCES SERIES, SIG-GRAPH,
Ausgabe 26, Nr. 2, 1. Juli 1992 (1992-07-01), Seiten 203–210, beschreibt eine
Vorrichtung zum Erzeugen eines exakten, mit einem realen Objekt
gemischten 3D-Stereobildes. Diese Vorrichtung weist eine Anzeigeeinrichtung
(VPL EyePhone) mit einer Anzeigefläche zum Erzeugen von von einer
Computereinrichtung gerenderten bzw. berechneten synthetischen Stereobildern
auf, wobei die Stereobilder einem virtuellen Koordinatenraum entsprechen,
so daß diese
synthetischen Bilder die Ansichten von TV-Kameras nachbilden, die
Bilder der wirklichen Welt aufnehmen. Die Vorrichtung offenbart
ferner eine Übermittlungseinrichtung
(Stereo-Frame-Puffer
und Video-Mixer) zum Übermitteln
der Stereobilder zu den Augen eines Betrachters, wobei die Übermittlungseinrichtung
den Augen des Betrachters ferner von dem realen Objekt reflektiertes
und von den TV-Kameras aufgenommenes Licht übermittelt. Dieser Artikel
beschreibt ferner eine Einrichtung (Video-Mixer) zum selektiven
Blockieren einer Transmission des von dem realen Objekt reflektierten
Lichtes zu den Augen des Betrachters unter Steuerung der Computereinrichtung.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erzeugen hochauflösender
3D-Bilder in einem Head-Tracked-Stereoanzeigesystem beschrieben.
Das vorliegende Verfahren und die vorliegende Vorrichtung ermöglichen
einen weiten Bewegungsbereich des Kopfes eines Betrachters in einem
Head-Tracked-Stereoanzeigesystem.
Das vorliegende Verfahren und die vorliegende Vorrichtung ermöglichen
es einem Betrachter bei einem weiten Bewegungsbereich des Kopfes
des Betrachters, virtuelle Objekte wahrzunehmen, die realen Objekten überlagert
sind. Das vorliegende Verfahren und die vorliegende Vorrichtung
verfolgt eine Kopfbewegung eines Betrachters und justiert automatisch
eine Anzeigekonfiguration und Stereo-Betrachtungs- bzw. -Viewing-Pipelines,
um bei einem Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
einen weiten Bewegungsbereich des Kopfes des Betrachters zu ermöglichen.
-
Das vorliegende Verfahren und die
vorliegende Vorrichtung ermöglichen
es einem Betrachter ferner, reale und virtuelle Objekte in einer
natürlichen
Anordnung wahrzunehmen. Ein Betrachter kann in einem 3D-Raum reale
Objekte vor virtuellen Objekten wahrnehmen. Darüber hinaus kann der Betrachter
virtuelle Objekte wahrnehmen, die in einem 3D-Raum vor realen Objekten
angeordnet sind. Das vorliegende Verfahren und die vorliegende Vorrichtung
rendern bzw. berechnen reale Objekte in einem virtuellen Raum und
erzeugen einen Z-Buffer
für die
realen Objekte, um das von den realen Objekten reflektierte Licht
und Licht von virtuellen Objekten zu mischen.
-
Das vorliegende Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
verwendet eine in einem Basisgehäuse
angeordnete Anzeigeeinrichtung. Die Anzeigeeinrichtung erzeugt von
einem auf einem Computer implementierten Grafik-Rendering-System
bzw. Grafikberechnungssystem berechnete Stereobilder. Ein Spiegel
ist eingekoppelt, um sich derart um die Anzeigefläche der
Anzeigeeinrichtung zu drehen, daß der Spiegel die Stereobilder zu
einem Betrachter übermittelt.
Eine mit dem Computer gekoppelte Nachführungseinrichtung erfaßt die Bewegungen
des Kopfes des Betrachters im 3D-Raum. Der Computer steuert mit
einem Motor die Winkelstellung des Spiegels, um die Stereobilder
dem Betrachter zu übermitteln,
wenn sich der Betrachter bewegt. Das Bild-Rendering-System bzw.
Bildberechnungssystem verwendet die Winkelstellung des Spiegels,
um die Be trachtungsmatrizen zum Reflektieren der Stereobilder durch
den Spiegel einzustellen.
-
Um Licht von realen und virtuellen
Objekten zu mischen, führt
der Computer eine Datenbank über
die Position und die Dimensionen der realen Objekte in dem 3D-Raum.
Das Bildberechnungssystem erzeugt einen Z-Buffer, der die 3D-Positionierung
für die
realen Objekte kennzeichnet. Die realen Objekte werden ohne Farbe
gerendert bzw. berechnet. Ein halbdurchlässiger Spiegel ist zum Übermitteln
der Stereobilder zu den Augen eines Betrachters angeordnet und übermittelt
von den realen Objekten reflektiertes Licht zu den Augen des Betrachters.
Ein LCD-Array-Paneel blockiert selektiv eine Transmission des von
dem realen Objekt reflektierten Lichts zu den Augen des Betrachters
unter Steuerung des Computers, so daß das von durch das virtuelle
Objekt verdeckten Abschnitten des realen Objekts reflektierte Licht
blockiert wird.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
ein computerbasiertes System zum Erzeugen grafischer Bilder und
zum Reagieren auf eine Benutzereingabe gemäß der Lehre der vorliegenden
Erfindung.
-
2 zeigt
eine Anordnung von Hauptprogrammen und Speicherbereichen, die in
dem in 1 gezeigten Speicher
16 enthalten sind.
-
3 zeigt
ein beispielhaftes flaches Anzeigekoordinatensystem, das seinen
Ursprung in der unteren linken Ecke des sichtbaren Bereichs einer
Anzeigefläche
der Stereo-CRT hat.
-
4a–4d zeigen eine Drehspiegelvorrichtung
zum Erzeugen von Head-Tracked-Stereobildern von virtuellen Objekten,
die es einem Betrachter ermöglicht,
sich umherzubewegen und verschiedene perspektivische Ansichten der
virtuellen Objekte wahrzunehmen.
-
5 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer Drehspiegelvorrichtung zum Erzeugen eines Head-Tracked-3D-Stereobildes, das
einem realen Objekt überlagert
ist.
-
6 zeigt
ein Head-Tracked-Stereoanzeigesystem, das es einem Betrachter ermöglicht,
eine Anordnung von virtuellen und realen Objekten derart wahrzunehmen,
daß reale
Objekte virtuelle Objekte und virtuelle Objekte reale Objekte auf
eine natürliche
Weise verdecken.
-
7 zeigt
eine Anordnung von durch das Head-Tracked-Stereoanzeigesystem gemäß 6 erzeugten virtuellen Objekten
und realen Objekten.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erzeugen komplexer 3D-Stereobilder wird beschrieben, die einen
größeren Bewegungsbereich
für den
Kopf eines Betrachter ermöglichen
und Licht von virtuellen und realen Objekten mischen, um es einem
Betrachter zu ermöglichen,
eine natürliche
Anordnung der realen und virtuellen Objekte wahrzunehmen. Bei der
folgenden Beschreibung sind aus Gründen der Erklärung spezielle Anwendungen,
Zahlen, Vorrichtungen und Konfigurationen dargelegt, um ein vollständiges Verständnis der vorliegenden
Erfindung zu ermöglichen.
Es wird jedoch einem Fachmann klar sein, daß die vorliegende Erfindung
ohne diese speziellen Details ausgeführt werden kann. Bei anderen
Fällen
sind bekannte Systeme in Form von Diagrammen oder Blockdiagrammen
gezeigt, um die vorliegende Erfindung nicht unnötig zu verschleiern.
-
Es wird nun auf 1 Bezug genommen. Es ist ein exemplarisches
computerbasiertes System zum Erzeugen grafischer Bilder und zum
Reagieren auf eine Benutzereingabe gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung
gezeigt. Ein Computer 10, der aus drei Hauptkomponenten
besteht, ist gezeigt. Die erste dieser ist eine Eingabe/Ausgabe(I/O)-Schaltung
12, die zum Übermitteln
von Informationen in geeigneter strukturier ter Form zu und von anderen
Abschnitten des Computers 10 verwendet wird. Darüber hinaus
umfaßt
der Computer 10 eine mit der I/O-Schaltung 12 und einem
Speicher 16 gekoppelte zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) 14.
Diese Elemente sind diejenigen, die üblicherweise in den meisten
Mehrzweckcomputern vorhanden sind. Der Computer 10 soll
repräsentativ
für eine
breite Kategorie von Computersystemen stehen.
-
Es ist eine mit der I/O-Schaltung
12 gekoppelte Magnetplatte 20 zum Bereitstellen zusätzlicher
Speicherkapazität
für den
Computer 10 gezeigt. Bekanntlich kann die Platte 20 andere
Computerprogramme, Zeichen, Routinen, Bilder etc. speichern, auf
die von der CPU 14 zugegriffen werden kann und die von dieser ausgeführt werden
können.
Es ist ersichtlich, daß zusätzliche
Einrichtungen zum Speichern von Daten mit dem Computer 10 gekoppelt
sein können,
wie beispielsweise sowohl Magnetbandlaufwerke als auch Netzwerke, die
wiederum mit anderen Computersystemen gekoppelt sind.
-
Es ist ein mit der I/O-Schaltung
12 gekoppeltes CD-ROM 20 zum Bereitstellen einer zusätzlichen
Speicherkapazität
zum Verteilen von vorberechneten erfindungsgemäßen 3D-Stereobildern gezeigt.
Ferner ist eine mit der I/O-Schaltung 12 gekoppelte LCD-Paneel-Steuereinrichtung 28 gezeigt.
Die LCD-Paneel-Steuereinrichtung 28 erhält Bitmap-Daten
von dem Computer 10, um die Transparenz der Pixel eines
LCD-Paneel-Arrays
zu steuern.
-
Es ist eine mit der I/O-Schaltung
12 gekoppelte Motorsteuereinheit 30 gezeigt. Die Motorsteuereinheit 30 ermöglicht es
dem Computer 10, einen Servomotor zu steuern. Alternativ
ermöglicht
es die Motorsteuereinheit 30 dem Computer 10,
einen Schrittmotor zu steuern. Wie es beschrieben wird, ermöglicht es
der von der Motorsteuereinheit 30 gesteuerte Servomotor
oder Schrittmotor dem Computer 10, eine Positionierung
eines rotierenden Spiegels zum Erzeugen virtueller Bilder zu steuern.
-
Es ist eine mit der I/O-Schaltung 12 gekoppelte
Rasteranzeigeeinrichtung 24 gezeigt und wird zum Anzeigen
von durch die CPU 14 erfindungsgemäß erzeugten Bildern verwendet.
Vielfältige
Raster oder Pixelabgebildete bzw. Pixel-Mapped)-Anzeigeeinrichtungen können als
Anzeigeeinrichtung 24 verwendet werden. Bei dem aktuellen
Ausführungsbeispiel
weist die Anzeigeeinrichtung 24 eine Stereo-CRT auf. Wie
es weiter unten ausführlicher
beschrieben ist, werden die von der CPU 14 mit Hilfe der Anzeigeeinrichtung 24 erzeugten
Anzeigebilder von einem Betrachter durch eine Spiegel wahrgenommen.
Daher erzeugt die CPU 14 das Anzeigebild derart, daß die linke
und rechte Position der das Bild bildenden Pixel vertauscht sind.
Der Spiegel macht die Vertauschung der linken und rechten Positionen
wieder rückgängig, um
dem Betrachter ein richtiges Wahrnehmen des Bildes zu ermöglichen.
-
Eine mit der I/O-Schaltung 12 gekoppelte
Tastatur 18 ist gezeigt und wird verwendet, um in den Computer 10 auf
bekannte Weise Daten und Befehle einzugeben. Eine mit der I/O-Schaltung 12 gekoppelte
Stereo-Shutter-Brille (stereo shuttered glasses) 120 ist
gezeigt. Die Stereo-Shutter-Brille 120 umfasst ein Paar von
eingebetteten Ultraschallempfängern 122 zum
Empfangen von Ultraschallwellen. Die Stereo-Shutter-Brille weist ferner
einen eingebetteten infrarotgesteuerten Schalter zum Steuern der
Shutter-Linsen (shuttered lenses) auf .
-
Es ist eine mit der I/O-Schaltung
12 gekoppelte 3D-Maus 130 mit sechs Achsen gezeigt. Die
3D-Maus 130 umfaßt
einen Satz von drei Ultraschallempfängern 132 zum Empfangen
von Ultraschallwellen. Die 3D-Positionen der 3D-Maus 130 und der
Shutter-Brille 120 werden durch einen 3D-Head-Tracker 140 mit
sechs Achsen erfaßt,
der bei einem Ausführungsbeispiel
auf der Stereo-CRT 24 befestigt ist. Die 3D-Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 weist
drei eingebettete Ultraschallsender 142 auf, die die von
den Ultraschallempfängern 122 und 132 empfangenen
Ultraschallwellen erzeugen.
-
Es wird nun auf 2 Bezug genommen. Es ist eine Anordnung
von in dem in 1 gezeigten
Speicher 16 enthaltenen Hauptprogrammen gezeigt. Insbesondere
ist ein Frame-Puffer 36 gezeigt,
der als ein Pixelabbild für
die Anzeige 24 dient. Der Frame-Puffer 36 stellt
den Videospeicher für
die Anzeige 24 dar, wobei jeder Speicherort in dem Frame-Puffer 36 einem
Pixel für
das linke oder rechte Auge auf der Stereo-CRT 24 entspricht.
Somit weist der Frame-Puffer 36 ein zweidimensionales Array
von Punkten mit bekannten Koordinaten auf, die den Pixeln auf der
Stereo-CRT 24 entsprechen. Der Frame-Puffer 36 ist
vorzugsweise als ein Doppelpuffer eingerichtet, so das von einem
Puffer auf ein Bild zugegriffen werden kann, während ein anderes Bild von
dem anderen Puffer dargestellt wird.
-
Der Speicher 16 umfaßt ferner
eine Vielzahl von von der CPU 10 ausgeführten Programmen, die Funktionen
gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung implementieren, wie es in dieser Beschreibung
beschrieben ist. Darüber
hinaus weist der Speicher 16 ferner andere Programme zum
Steuern oder Ausführen
anderer bekannter Funktionen und Operationen auf Computersystemen
auf.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel trägt der Betrachter
die Stereo-Shutter-Brille 120 und kann die 3D-Maus 130 mit
sechs Achsen bedienen. Die 3D-Positionen der 3D-Maus und der Shutter-Brille 120 werden durch
einen 3D-Head-Tracker 140 mit sechs Achsen erfaßt. Die
Laufzeit der Ultraschallwellen zwischen den Ultraschallempfängern 122 und 132 und
den Ultraschallsenden 142 wird verwendet, um die 3D-Positionen
der verblendeten Brille 120 und der 3D-Maus zu berechnen.
Die 3D-Maus 130 wird zum Manipulieren eines von dem Betrachter
wahrgenommenen virtuellen Bildes verwendet.
-
Bei einem Head-Tracked-Stereoanzeigesystem
wird eine Stereobetrachtungs-Anzeigepipeline durch zwei perspektivische
4 × 4-Betrachtungsmatrizen
(effektiv eine monokulare Pipeline für jedes Auge)spezifiziert.
Diese Matrizen ent halten implizit Informationen über die gesamte physikalische
Konfiguration der Betrachtung. Jede resultierende Matrix umfaßt eine
Versatzkomponente.
-
Die physikalische Konfiguration der
Betrachtung wird durch den Ort der Anzeigefläche in einem 3D-Raum und dem
dynamischen Ort der Augen des Betrachters bestimmt. Wenn diese Parameter
bekannt sind, sind die Betrachtungsmatrizen eindeutig in bezug auf
einen Skalenfaktor. Die Betrachtungsmatrix für jedes Auge entspricht einer
Pyramide mit einer Spitze bei dem Auge des Betrachters und mit einer
Basis, die durch die vier Ecken des Anzeigefensters innerhalb der
Anzeigefläche
definiert ist. Die vordere und hintere Clipping-Ebene sind parallel zu der Ebene der
Anzeigefläche,
wenn angenommen wird, daß die
Anzeigefläche vollständig eben
ist.
-
Bei dem aktuellen Ausführungsbeispiel
spezifiziert eine Computergrafikanwendung durch eine Matrix P die
Beziehung zwischen physikalischen Koordinaten und virtuellen Koordinaten
(VC). Die sich aus der Matrix P ergebene relative Position, Orientierung
und Skalierung spezifizieren, wie die virtuelle und die physikalische Welt
zu überlagern
sind (Dieser Skalierungsfaktor wird mit g gekennzeichnet). Die physikalische
Konfiguration der Stereoanzeigeeinrichtung und die erfaßte Echtzeitposition
der Augen des Betrachters liefern den Rest der für die endgültigen 4 × 4-Betrachtungsmatrizen erforderlichen
Informationen. Die endgültige
4 × 4-Betrachtungsmatrizen
werden als Parameter für
das auf dem Computer 10 implementierte Grafikberechnungssystem verwendet.
-
Um die Lehre der vorliegenden Erfindung
zu implementieren, wird die Stereo-CRT 24 als ein physikalisches
Koordinatensystem aufweisend betrachtet, das seiner Anzeigefläche zugeordnet
ist. Das physikalische Koordinatensystem wird im folgenden als Anzeigeflächenkoordinaten
(DPC – display
plate coordinate) bezeichnet.
-
Es wird auf 3 Bezug genommen. Es ist ein exemplarisches
DPC-Koordinatensystem gezeigt. Das DPC hat seinen Ursprung in der
unteren linken Ecke des sichtbaren Bereichs einer Anzeigefläche der
Stereo-CRT 24. Die X-Achse verläuft horizontal nach rechts.
Die Y-Achse verläuft
vertikal aufwärts.
Die Z-Achse ist normal zu der virtuellen Anzeigefläche, und
zwar mit positiven Koordinaten nach außen zu dem Betrachter hin.
-
Ein Fenster auf der virtuellen Anzeigefläche 50 ist
definiert durch Bestimmen einer unteren linken und einer oberen
rechten Ecke als zwei DPC-Punkte L und H in der z = 0 Ebene für das Fenster.
Jedes Auge des Betrachters weist eine separate Koordinate in dem
DPC-Raum auf. Eine exemplarische Koordinate eines Punktes eines
einzelnen Auges wird mit E bezeichnet. Die vordere und hintere Clipping-Ebene
sind durch einen Abstand F und B in Richtung der z-Achse gegeben.
-
Die Betrachtungsmatrix P für ein einzelnes
Auge, ausgedrückt
im Spaltenvektormatrixformat, die sichtbare Punkte im DPC in den
erweiterten Einheitswürfel
von [–1
+1] [–1
+1] [–1
+1] abbildet, lautet wie folgt:
-
Die oberen Gleichungen gelten sowohl
für Anzeigeeinrichtungen
wie beispielsweise die Stereo-CRT 24 als auch für Projektionsstereoanzeigen
und Stereo-LCD-Paneele. Es sollte bemerkt werden, daß der intraokulare
Abstand, der der Abstand zwischen den Augen des Betrachters ist,
nicht direkt in der Betrachtungsmatrix P wiedergegeben ist.
-
Bei einem Head-Tracking-Anzeigesystem
ist eine Parallaxe auf der Anzeigefläche nicht notwendigerweise
horizontal.
-
Wenn ein Betrachter die Anzeige mit
vertikal orientierten Augen beobachtet, ist die Parallaxe auf dem Bildschirm
voll-ständig vertikal.
Der Parallaxenwert auf dem Bildschirm ist auch bei einem gegebenen
Kopfabstand und einer gegebenen Objektposition nicht konsistent.
Wenn ein Kopf eines Betrachters um 30° zu einer Seite des
Bildschirms gedreht ist, ist die Parallaxe auf der Bildschirmoberfläche geringer
als wenn der Bildschirm rechtwinklig betrachtet wird.
-
Bei üblichen Computergrafiken wird
der Betrachtungsprojektionspunkt (viewing projection point) als der "Augenpunkt" oder "Betrachtungspunkt" bezeichnet und soll
dem Auge des Betrachters entsprechen. Aus Gründen der Anzeigegenauigkeit
jedoch muß die
Betrachtungsposition physiologisch genau identifiziert werden. In
allgemeinen optischen Begriffen ist der Betrachtungspunkt eines
Linsensystems der erste Knotenpunkt.
-
Eine genaue Betrachtungspunktposition
für die
Knotenpunkte des Auges kann unter Verwendung einer augenverfolgenden
bzw. Eye-Tracking-Hardware zum Erlangen von Informationen über die
Blickrichtung jedes Auges des Betrachters erzielt werden. Die Kombination
von Blickinformationen und Kopf- und Augenpositionen kann verwendet
werden, um die ersten Knotenpunkte des Auges in dem DPC-Raum genau
zu bestimmen. Darüber
hinaus können
die Blickrichtungsinformationen zum Identifizieren des Bereichs
des Anzeigeflächenraums
verwendet werden, der dem Fovial-Abschnitt der Retina entspricht
und der es erfordert, mit einem hohen räumlichen Detail wiedergegeben
zu werden.
-
Alternativ können Fehler aufgrund einer
Unsicherheit bezüglich
der Position des ersten Knotenpunktes eines Auges durch Vorraussehen
der wahrscheinlichen Blickrichtung des Betrachters minimiert werden.
Die wahrscheinliche Blickrichtung des Betrachters kann der Mittelpunkt
des Stereofensters auf der virtuellen Anzeigeoberfläche 50 sein.
Wenn die 3D-Maus 130 verwendet
wird, geht der Blick des Betrachters wahrscheinlich in die Richtung
des "HotSpots" eines interaktiven
virtuellen Bildes, da es wahrscheinlich ist, daß die höchste Genauigkeitsanforderung
ein "Berühren" eines virtuellen
Objekts mit der Maus wiederspiegelt. Ein Wählen der Blickrichtung des
Betrachters an der Spitze der 3D-Maus 130 kompensiert Fehler infolge
einer Drehung der Augen. Darüber
hinaus hält
die auf dem Computer 10 implementierte Bildberechnungssoftware
bzw. Bild-Rendering-Software DPC-Koordinaten für den "HotSpot" des auf der virtuellen Anzeigefläche 50 angezeigten
Stereobildes.
-
Das aktuelle Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung verwendet eine Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140,
um eine dynamische Position und Orientierung des Kopfes des Betrachters
in dem DPC-Raum zu erhalten. Es sollte beachtet werden, daß das vorliegende
Verfahren jedoch nicht von der verwendeten Tracking-Technologie
abhängig
ist. Kopfpositions- und -Orientierungsdaten werden verwendet, um die
Drehzentren der Augen des Betrachters unter Verwendung fester Vektoren
von der Position der Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 zu den Augen
des Betrachters in Echtzeit herzuleiten.
-
Der intraokulare Abstand bei einem
Kopf eines Betrachters kann bei verschiedenen Individuen bis zu ± 2cm variieren.
Bei dem aktuellen Ausführungsbeispiel
sind die festen Vektoren von der Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 zu
den Augen des Betrachters betrachterspezifisch, um den intraokularen
Abstand eines gegebenen Betrachters zu berücksichtigen. Die festen Vektoren
berücksichtigen
ferner die Ausrichtung der Kopf-Tracking-Einrichtung an dem Kopf
des Betrachters.
-
Damit der Betrachter computergenerierte
Objekte als physikalische 3D-Objekte wahrnehmen kann, ist eine Anzeigebildwiederholungsrate
erforderlich, die für
eine Bewegungsverschmelzung ausreichend ist. Bei der Stereoabbildungstechnik
gibt es das zusätzliche
Phänomen
einer induzierten Stereo bewegung, wobei bei einer geringen Bildwiederholungsrate
angezeigten Objekte verzerrt und verdreht erscheinen. Für eine weitergehende
Beschreibung siehe Tyler, C. W., Induced Stereo movement, Vision
Res., Ausgabe 14, 609-613, Pergamon Press, 1974.
-
4a beschreibt
eine Drehspiegelvorrichtung 51 zum Erzeugen von Head-Tracked-Stereobildern von
virtuellen Objekten. Die Drehspiegelvorrichtung 51 ermöglicht es
einem Betrachter, sich zu bewegen und verschiedene perspektivische
Ansichten des virtuellen Objekts oder der virtuellen Objekte wahrzunehmen.
Die Stereo-CRT 24 ist in einem zylindrisch geformten Gehäuse 58 eingebettet.
Die Stereo-CRT 24 ist im wesentlichen entlang der Achse
des zylindrischen Gehäuses 58 zentriert.
Eine Anzeigefläche 55 der
Stereo-CRT 24 ragt durch das obere Ende des zylindrischen
Gehäuses 55 hervor.
Ein Spiegel 54 ist mit einer Drehplattform 56 verbunden.
Bei einem Ausführungsbeispiel
bildet der Spiegel 54 einen Winkel von 45° mit der
Anzeigefläche 55 der
Stereo-CRT 24.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel bewirkt ein
(nicht gezeigter) Schrittmotor ein Drehen der Drehplattform 56 um
die Mittelachse 57 des zylindrischen Gehäuses 58.
Der Schrittmotor ist mit der Motorsteuereinheit 30 verbunden.
Die Motorsteuereinheit 30 ist derart gekoppelt, dafl sie
Steuerinformationen von dem Computer 10 erhält. Der
Computer 10 bewirkt, dafl der Schrittmotor die Winkelstellung
der Drehplattform 56 steuert und steuert dadurch die Winkelstellung
des Spiegels 54.
-
4b zeigt
die Drehspiegelvorrichtung 51 zum Erzeugen eines 3D-Head-Tracked-Stereobildes
eines virtuellen Objekts 210. Der Betrachter 200 trägt die Shutter-Brille 120.
Die 3D-Position der Shutter-Brille 120 wird durch die Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 erfaßt. Bei
einem Ausführungsbeispiel
ist die Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 an der Drehplattform 56 befestigt,
da Ultraschallwellen eine begrenzte Reichweite haben und Sichtlinienwege
zwischen der Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 und der
Shutter-Brille 120 erfordern.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist eine Tracking-Einrichtung auf der Stereo-CRT 24 befestigt,
die eine erweiterte Reichweite aufweist und keine Sichtlinienwege
erfordert.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel mißt der Computer 10 die
Laufzeit der Ultraschallwellen zwischen den Ultraschallsenden 142 und
den Mikrofonen 122. Basierend auf der Laufzeit trianguliert
der Computer 10 die 3D-Position der Shutter-Brille 120.
Der Computer 10 korrigiert die Schallgeschwindigkeit anhand
der gegebenen Lufttemperatur und anderer Faktoren, um die 3D-Position
der verblendeten Brille 120 zu triangulieren.
-
Der Computer 10 verfolgt
die 3D-Position des Kopfes des Betrachters 210, indem er
die 3D-Position der Shutter-Brille 120 verfolgt. Wenn sich
der Betrachter 200 um die Drehspiegelvorrichtung herum
bewegt, justiert der Computer 10 den Drehwinkel des Spiegels 54,
so daß der
Spiegel 54 eine Winkelstellung beibehält, wobei er dem Betrachter 200 gegenüberliegt.
-
Der Computer 10 und die
Motorsteuereinheit 30 implementieren einen Stabilisierungssteuerprozeß, der eine
Bewegung der Drehplattform 56 auf größere Kopfbewegungen des Betrachters 200 begrenzt.
Bei einem Ausführungsbeispiel
implementieren der Computer 10 und die Motorsteuereinheit 30 eine
dynamische Kalmann-Filterung zur Stabilisationssteuerung.
-
Wenn der Computer 10 den
Drehwinkel des Spiegels 54 zum Verfolgen der Bewegung des
Betrachters 200 justiert, bewirkt die Computersteuerung
effektiv, daß der
Spiegel 54 der für
ein kurzes Zeitintervall Bemittelten Position des Kopfes des Betrachters 200 folgt.
-
Ein auf dem Computer 10 implementiertes
Bilderberechnungssystem erzeugt Stereobilder auf der Stereo-CRT 24.
Die Stereobilder auf der Anzeigefläche 55 der Stereo-CRT 24 werden
durch den Spiegel 54 reflektiert. Der Spiegel 54 reflek tiert
die Stereobilder zu dem die Shutter-Brille 120 tragenden
Betrachter 200. Der Betrachter 200 nimmt die reflektierten
Stereobilder als ein virtuelles Objekt 210 wahr. Das virtuelle
Objekt 210 erscheint dem Betrachter 200 transparent,
wenn der Spiegel 54 ein halbdurchlässiger Spiegel ist. Wenn der Spiegel 54 ein
vollreflektierender Spiegel ist, erscheint das virtuelle Objekt 210 massiv
(solid).
-
Dem Betrachter 200 erscheint
das virtuelle Objekt 210 als durch eine Reflexion der hinter
dem Spiegel 54 angeordneten Stereo-CRT 24 erzeugt.
Wenn der Computer 10 den Spiegel 54 zum Verfolgen
der Bewegungen des Betrachters 200 dreht, bewegt sich die
Reflexion der Stereo-CRT 24 entsprechend in dem DPC-Raum.
Es ist verständlich,
daß es
scheint, als ob sich die Reflexion der Stereo-CRT 24 um
die vertikale Achse 57 dreht, wenn sich der Spiegel 54 dreht.
-
Die 4c–4d zeigen die sich ändernden
Positionen einer Reflexion 60 der Stereo-CRT 24,
wenn sich der Spiegel 54 dreht, um die Bewegungen des Betrachters 200 zu
verfolgen. Es ist eine Draufsicht der Drehspiegelvorrichtung 51 einschließlich der
Drehplattform 56, der Stereo-CRT 24 und des Drehspiegels 54 gezeigt.
Ferner ist eine reflektierte Anzeigefläche 50 der Stereo-CRT 24 gezeigt,
wie sie von dem Betrachter 200 durch den Spiegel 54 wahrgenommen
wird.
-
4c zeigt
die Position der Reflexion 60 der Stereo-CRT 24 für eine Beispielposition
des Betrachters 200 in Bezug auf die Drehspiegelvorrichtung 51.
Die 4d zeigt die Position
der Reflexion 60 der Stereo-CRT 24 für eine weitere
Beispielposition des Betrachters 200 in Bezug auf die Drehspiegelvorrichtung 51.
-
Der Computer 10 bestimmt
die 3D-Position der Reflexion 60 der Stereo-CRT 24 aus
dem Drehwinkel der Drehplattform 56. Der Computer 10 stellt
Betrachtungs-Matrizen entsprechend den Augen des Betrachters 200 ein,
um die Anzeigefläche
der Stereo-CRT 24 bei der Position der Anzeigefläche 50 der
Reflexion 60 der Stereo-CRT 24 zu positionieren.
Daher wird der DPC-Raum an der Anzeigefläche 50 der Reflexion
der Stereo-CRT 24 ausgerichtet, wenn die virtuellen Objekte
in den virtuellen Raum abgebildet werden. Darüber hinaus führt der
Computer 10 eine Oben-Unten-Umkehr der Koordinaten der
Stereobilder auf der Anzeigefläche der
Stereo-CRT 24 aus, um die Reflexion der Stereobilder in
dem Spiegel 54 zu kompensieren.
-
5 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer Drehspiegelvorrichtung zum Erzeugen eines einem realen Objekt überlagerten
Head-Tracked-3D-Stereobildes. Bei dem gezeigten Beispiel ermöglicht es
die Drehspiegelvorrichtung einem Betrachter 220, ein über einen
Chirurgiepatienten 230 überlagertes
virtuelles Bild wahrzunehmen. Das virtuelle Bild ist ein 3D-Bild
des Chirurgiepatienten, das von einem computerunterstützten Tomographie(CAT)-Scan
abgeleitet wurde.
-
Eine Stereo-CRT 70 ist drehbar
mit einer an der Decke befestigten Führungsschiene 74 verbunden. Die
an der Decke befestigte Führungsschiene
ermöglicht
eine Verschiebung der Position der Stereo-CRT 70 in zwei
Dimensionen parallel zu der Deckenebene. Ein halbdurchlässiger Spiegel 72 ist
an der Stereo-CRT 70 befestigt. Bei einem Ausführungsbeispiel
bildet der halbdurchlässige
Spiegel 72 einen 45° Winkel
mit der Anzeigefläche
der Stereo-CRT 70. Der Computer 10 betätigt einen
(nicht gezeigten) Schrittmotor, um die Stereo-CRT 70 und
den Spiegel 72 um eine durch die vertikale Welle 75 definierte
Achse zu drehen.
-
Der Betrachter 220 trägt die Stereo-Shutter-Brille 120.
Die Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 erfaßt die 3D-Position der Shutter-Brille 120.
Bei einem Ausführungsbeispiel
ist die Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 an der Stereo-CRT 70 befestigt.
Der Computer 10 verfolgt die 3D-Position des Kopfes des
Betrachters 220, indem die 3D-Position der verblendeten Brille 120 gemessen
wird. Wenn sich der Betrachter 220 bewegt, betätigt der
Computer 10 den Schrittmotor, um den Drehwinkel der Stereo-CRT 70 zu
justieren, um den Spiegel 72 gegenüber von dem Betrachter 220 zu
halten.
-
Wenn der Computer 10 den
Drehwinkel der Stereo-CRT 70 und des Spiegels 72 zum
Verfolgen der Bewegung des Betrachters 220 einstellt, bewirkt
eine computergefilterte Steuerung, daß der Spiegel 72 der über einen
kurzen Zeitintervall gemittelten Position des Kopfes des Betrachters 220 folgt.
-
Ein auf dem Computer 10 implementiertes
Bildberechnungssystem erzeugt Stereobilder auf der Stereo-CRT 70.
Die Stereobilder auf der Anzeigefläche der Stereo-CRT 24 werden
von dem Spiegel 72 reflektiert. Der Spiegel 72 reflektiert
die Stereobilder zu dem die Shutter-Brille 120 tragenden
Betrachter 220. Der Betrachter 220 nimmt die reflektierten
Stereobilder als ein virtuelles Bild eines CAT-Scans wahr. Das virtuelle
Bild erscheint dem Betrachter 220 transparent, da der Spiegel 72 ein
halbdurchlässiger
Spiegel ist.
-
Dem Betrachter 220 erscheint
das virtuelle Bild des CAT-Scans
als durch eine Reflexion der hinter dem Spiegel 72 angeordneten
Stereo-CRT 70 erzeugt. Wenn der Computer 10 die
Stereo-CRT 70 und den Spiegel 72 zum Verfolgen
der Bewegungen des Betrachters 220 dreht, bewegt sich die
Reflexion der Stereo-CRT 70 entsprechend in dem DPC-Raum.
-
Der Computer 10 bestimmt
die 3D-Position der Reflexion der Stereo-CRT 70 aus dem
Drehwinkel der Stereo-CRT 70 um die vertikale Welle 75 und
aus der X-Y-Bewegung der Welle. Der Computer 10 stellt
Betrachtungs-Matrizen entsprechend den Augen des Betrachters 220 ein,
um die Anzeigefläche
der Stereo-CRT 70 bei der Position der Anzeigefläche der
Reflexion der Stereo-CRT 70 zu positionieren. Der DPC-Raum
wird an der Anzeigefläche
der Reflexion der Stereo-CRT 70 ausgerichtet, wenn das
virtuelle Bild in den virtuellen Raum abgebildet wird. Darüber hinaus
führt der
Computer 10 eine Oben-Unten-Umkehr der Koordinaten der Stereobilder
auf der Anzeigefläche
der Stereo-CRT 70 aus, um die Reflexion der Stereobilder
in dem Spiegel 72 zu kompensieren.
-
6 zeigt
ein Head-Tracked-Stereoanzeigesystem, das es einem Betrachter ermöglicht,
eine Anordnung von virtuellen Objekten und realen Objekten wahrzunehmen.
Die Stereo-CRT 24 ist
als in einer umgedrehten Position angebracht gezeigt, so daß die von
der Stereo-CRT 24 erzeugten Stereobilder von einem Spiegel 310 reflektiert
werden. Der Spiegel 310 ist ein halbdurchlässiger Spiegel.
Ein Betrachter 300 trägt
die Stereo-Shutter-Brille 120. Die (nicht gezeigte) Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 ist
an der Stereo-CRT 24 befestigt.
-
Dem Betrachter 300 erscheinen
die Stereobilder auf der Stereo-CRT 24 als durch eine Reflexion
der hinter dem Spiegel 310 angeordneten Stereo-CRT 24 erzeugt.
Infolgedessen stellt der Computer 10 Betrachtungs-Matrizen
entsprechend den Augen des Betrachters 300 ein, um die
Anzeigefläche
der Stereo-CRT 24 an der Position der Anzeigefläche der
Reflexion der Stereo-CRT 24 zu positionieren. Daher wird
der DPC-Raum an
der Anzeigefläche
der Reflexion der Stereo-CRT 24 ausgerichtet, wenn die
virtuellen Objekte in den virtuellen Raum abgebildet werden. Ferner
führt der
Computer 10 eine Oben-Unten-Umkehr der Koordinaten der
Stereobilder auf der Anzeigefläche
der Stereo-CRT 24 aus, um die Reflexion der Stereobilder
in dem Spiegel 310 zu kompensieren.
-
Der Computer 10 verwendet
die Ultraschall-Tracking-Einrichtung 140 um
die 3D-Position des Kopfes des Betrachters 300 zu erfassen.
Anschließend
erzeugt das Bildberechnungssystem auf dem Computer 10 auf der
Stereo-CRT 24 Stereobilder, um die virtuellen Objekte hinter
dem halbdurchlässigen
Spiegel 310 wiederzugeben bzw. zu rendern. Der die Stereo-Shutter-Brille 120 tragende
Betrachter 300 nimmt die reflektierten Stereobilder als
ein oder mehrere hinter dem halbdurchlässigen Spiegel 310 angeordnete
(s) virtuelle (s) Objekt (e) wahr. Der halbdurchlässige Spiegel 310 ermöglicht es
dem Betrachter 310 ferner, ein hinter dem halbdurchlässigen Spiegel 310 angeordnetes
reales Objekt 330 wahrzunehmen.
-
Der Computer 10 führt eine
physikalische Objektdatenbank, die die 3D-Geometrie des realen Objektes und
den physikalischen Ort des realen Objektes 330 anzeigt.
Das reale Objekt 330 ist als ein schwarzes Objekt, d. h.
ohne Farbe, in der physikalischen Objektdatenbank nachgebildet.
Das Bildberechnungssystem des Computers 10 gibt das physikalische
Objekt 330 in dem virtuellen Raum wieder, um Z-Pufferwerte
für das
physikalische Objekt 330 zu erzeugen.
-
Wenn ein physikalisches Objekt von
dem Blickwinkel des Betrachters 330 aus in dem DPC-Raum
vor einem virtuellen Objekt angeordnet wird, bewirkt der Z-Puffer
des Bildberechnungssystem des Computers 10, das für von dem
realen Objekt verdeckte Abschnitte des virtuellen Objektes kein
Licht von der Stereo-CRT 24 ausgestrahlt wird. Auf diese
Weise nimmt der Betrachter 300 das virtuelle Objekt als
hinter dem realen Objekt wahr.
-
Wenn andererseits von dem Blickwinkel
des Betrachters 300 aus ein physikalisches Objekt in dem DPC-Raum
hinter einem virtuellen Objekt angeordnet ist, wird ein LCD-Array-Paneel 320 verwendet,
um Abschnitte des physikalischen Objektes zu verdecken, die hinter
dem virtuellen Objekt liegen. Das LCD-Array-Paneel 320 ist über dem
halbdurchlässigen
Spiegel 310 angeordnet. Der Computer 10 steuert
das das LCD-Array-Paneel 320 enthaltende
Array von LCD-Pixeln. Der Computer 10 bewirkt, daß das LCD-Array-Paneel 320 Licht
selektiv an der Transmission durch den halbdurchlässigen Spiegel 320 zu
dem Betrachter 300 hindert bzw. blockiert. Der Computer 10 bewirkt,
daß das
LCD-Array-Paneel 320 Abschnitte des physikalischen Objektes
blockiert, die hinter dem virtuellen Objekt liegen. Als Folge nimmt
der Betrachter 300 das virtuelle Objekt als vor dem realen
Objekt befindlich wahr.
-
7 zeigt
eine Anordnung von durch das Head-Tracked-Stereoanzeigesystem nach 6 erzeugten virtuellen Objekten
und realen Objekten. Ein virtuelles Objekt 350, ein reales
Objekt 360 und ein virtuelles Objekt 370 werden
von dem Betrachter 300 wahrgenommen. Der Computer 10 erzeugt
die virtuellen Objekte 250 und 370, indem Stereobilder
auf der Stereo-CRT 24 erzeugt werden, die von dem halbdurchlässigen Spiegel 310 reflektiert
werden, wie es zuvor beschrieben wurde. Das reale Objekt 360 ist,
bezogen auf den Betrachter 300, hinter dem halbdurchlässigen Spiegel 310 angeordnet.
Von dem realen Objekt 360 reflektiertes Licht fällt durch
den halbdurchlässigen
Spiegel 310 und wird von dem Betrachter 300 wahrgenommen.
Der Computer 10 bewirkt, daß das LCD-Array-Paneel 320 von dem realen
Objekt 360 reflektiertes Licht selektiv blockiert.
-
Die physikalische Objektdatenbank
zeigt die 3D-Geometrie des realen Objektes 360 und den
physikalischen Ort des realen Objektes 360 in dem DPC-Raum
an. Das reale Objekt 360 ist als ein schwarzes Objekt in
der physikalischen Objektdatenbank nachgebildet. Das Bildberechnungssystem
des Computers 10 gibt das physikalische Objekt 360 in
dem virtuellen Raum wieder, um Z-Pufferwerte für das physikalische Objekt 360 zu
erzeugen.
-
Das reale Objekt 360 ist
von dem Blickwinkel des Betrachters 300 aus in dem DPC-Raum
vor dem virtuellen Objekt 370 angeordnet. Wie gezeigt bewirkt
der Z-Puffer des Bildberechnungssystems des Computers 10,
daß für Abschnitte
des virtuellen Objektes 370, die durch das reale Objekt 360 verdeckt
sind, kein Licht von der Stereo-CRT 24 ausgestrahlt wird.
Daher nimmt der Betrachter 300 das virtuelle Objekt 370 als
hinter dem realen Objekt 360 angeordnet wahr.
-
Das reale Objekt 360 ist
von dem Blickwinkel des Betrachters 300 aus in dem DPC-Raum
hinter dem virtuellen Objekt 350 angeordnet. Wie gezeigt,
bewirkt der Computer 10, daß die Pixel des LCD-Array-Paneels 320,
die Abschnitten des physikalischen Objektes 360 entsprechen,
die hinter dem virtuellen Objekt 350 liegen, Licht von
dem physikalischen Objekt 360 blockieren. Licht von den
Stereobildern auf der Stereo-CRT 24 wird von dem halbdurchlässigen Spiegel 310 reflektiert.
Als Folge nimmt der Betrachter das virtuelle Objekt 350 als
vor dem realen Objekt 360 angeordnet wahr.
-
Das hinter dem Spiegel 310 angeordnete
reale Objekt 360 erscheint als vor dem virtuellen Objekt 370 angeordnet,
wenn ein Modell des realen Objektes 360 in dem DPC-Raum
mit dem richtigen Abstand, der richtigen Größe und Orientierung mit einer
vollständig
schwarzen Farbe wiedergegeben worden ist. Das Wiedergeben des realen
Objektes 360 in dem DPC-Raum bewirkt, daß kein Licht
von der Stereo-CRT 24 (über
den minimalen schwarzen Pegel hinaus) abgestrahlt wird. Infolgedessen
ist das einzige sich ändernde
Licht, das aus dem dem realen Objekt 360 entsprechenden
Bereich des Blicks des Betrachters kommt, das Licht von dem realen
Objekt 360.
-
Das virtuelle Objekt 350 erscheint
als vor dem realen Objekt 360 angeordnet, jedoch lediglich
als ein transparentes Objekt, das die Bilder des realen Objektes 360 nicht
ausschließen
kann. Der Transparenzbereich ist durch die Konfiguration des Spiegels 310 eingeschränkt. Das
virtuelle Objekt 350 zeigt den geringsten Transparenzwert,
wenn es bei voller Intensität
erzeugt wird. Der Transparenzgrad ist abhängig von dem Prozentsatz von
reflektiertem Licht zu von dem Spiegel 310 transmittiertem
Licht. Das virtuelle Objekt 350 zeigt höhere Transparenzwerte für jeden
Spiegel, wenn es mit einer geringeren Intensität wiedergegeben wird.
-
Das LCD-Array-Paneel 320 ermöglicht es
dem Computer 10, die Menge des von dem Betrachter 310 wahrgenommenen
transmittierten Lichtes in Verhältnis
zu der des reflektierten Lichtes zu steuern. Das LCD-Array-Paneel 320 ist
von dem Betrachter 300 aus gesehen auf der anderen Seite
des halbdurchlässigen Spiegels 310 angeordnet.
Das LCD-Array-Paneel 320 steuert die Menge des von dem
realen Objekt 360 direkt zu dem Betrachter 300 transmittierten
Lichtes. Das LCD-Array-Paneel 320 steuert
die Lichtübertragung
pixelweise.
-
Das LCD-Array-Paneel 320 steuert
die Lichtübertragung
in zwei Modi. Im Binärmodus überträgt das LCD-Array-Paneel 320 pixelweise
das gesamte oder gar kein Licht von dem realen Objekt 360.
Im "Alpha"-Modus wird ein Prozentsatz
des Lichtes von dem realen Objekt 360 übertragen. Der Prozentsatz
des übertragenen
Lichtes wird auf einen Bruchteil pro Pixel (innerhalb des dynamischen
Bereichs des LCD's,
Update-Raten, etc.) gesetzt. Der binäre Modus ist eine extreme Version
des Alpha-Modus, in dem der Steuerwert "Alpha" lediglich die Werte 0 oder 1 annehmen
kann.
-
Bei dem binären Modus kann das virtuelle
Objekt 350 das reale Objekt 360 verdecken. Um
dies zu erreichen, wird von dem Computer 10 für jedes
Pixel auf dem LCD-Array-Paneel 320 ein Alpha-Frame-Pufferspeicher
geführt.
Wenn das virtuelle Objekt 350 wiedergegeben wird, werden
die Alphawerte entsprechend dem virtuellen Objekt 350 auf
1 gesetzt (d. h. kein Licht des physikalischen Objektes passiert
das LCD-Array-Paneel 320).
Die dem "schwarzen" Modell des realen
Objektes 360 entsprechenden Alphawerte werden auf 0 gesetzt.
-
Wenn für das virtuelle Objekt 350 und
das reale Objekt 360 von dem Computer 10 eine
Z-Pufferung durchgeführt
wird, setzt der naheliegendste Objekttyp (real oder virtuell) bei
jedem Pixel das Alphabit auf den richtigen Wert, wie es oben beschrieben
ist. Das Alphabild wird auf dem LCD-Array-Paneel 320 angezeigt,
was die richtigen Lichtventileffekte bewirkt. Eine Form von Transparenz
wird durch "Screen-Door"-Transparenzverfahren
sowohl für
reale als auch virtuelle Objekte erzeugt.
-
In dem Alphamodus wird Transparenz
durch Steuern der durch jedes Pixel des LCD-Array-Paneels 320 passierenden
Lichtmenge erzeugt. Der Computer 10 implementiert ein Berechnungsverfahren,
das den entsprechenden Alpha-Bruchwert in dem Frame-Puffer einstellt,
um die Transparenz des LCD- Array-Paneels 320 zu
steuern. Der Alphamodus ermöglicht
es dem Betrachter 300, ein transparentes virtuelles Objekt 350 vor
dem realen Objekt 360 (massiv oder transparent) wahrzunehmen.
Der Alphamodus ermöglicht
es dem Betrachter 300 ferner, ein transparentes reales
Objekt 360 (beispielsweise ein Glas) vor dem virtuellen
Objekt 370 (massiv oder transparent) wahrzunehmen.
-
Der für Alpha ausgewählte Wert
kann für
ein gegebenes Objekt eine Konstante sein oder eine komplexe, gemäß den realen
oder simulierten optischen Eigenschaften des realen bzw. virtuellen
Objektes, berechnete Funktion sein. Komplexe Effekte, z. B. daß der Betrachter 300 ein
vergrößertes virtuelles
Objekt durch ein reales Vergrößerungsglas
wahrnimmt, können
realisiert werden. Alternativ können
die realen Objekte digitalisiert und an den Computer 10 übermittelt
werden, so daß der
Computer 10 die entsprechenden optischen Simulationen und
Effekte ausführt.
Der Computer 10 ersetzt ein physikalischen Objekt vollständig durch ein
virtuelles Doppelgänger-Objekt.
Somit haben in der Vorrichtung nach 6 einige
physikalische Objekte rein schwarze virtuelle Gegenstücke, während einige
physikalische Objekte durch nicht schwarze virtuelle Kopien ersetzt
sind, indem die entsprechenden Alphawerte auf 1 gesetzt werden.
-
In der vorstehenden Beschreibung
wurde die Erfindung unter Bezugnahme auf spezielle exemplarische
Ausführungsbeispiele
dieser beschrieben. Es ist jedoch offensichtlich, daß verschiedene
Modifikationen und Änderungen
daran vorgenommen werden können,
ohne von dem Schutzumfang der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen dargelegt
ist, abzuweichen. Die Beschreibung und Zeichnungen sind demgemäß lediglich
als beschreibend und nicht als beschränkend anzusehen.