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Diese Erfindung wurde zumindest teilweise
mit Finanzierung von den "National
Institutes of Health" gemacht
(Grant Nos.
DE 09761 ,
HL 26148 und HL 37090). Entsprechend kann das United States Government gewisse
Rechte an dieser Erfindung haben.
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Gebiet der
Erfindung
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Das Gebiet dieser Erfindung ist bakterielle
Proteasen, spezieller diese von Phorphyromonas gingivalis, insbesondere
die Arginin-spezifische Protease, die hierin Arg-Gingipain genannt
wird, und die Nukleotidsequenz, die dieselbe kodiert.
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Hintergrund
der Erfindung
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Phorphyromonas gingivalis (früher Bacteroides
gingivalis) ist ein zwangsläufig
anaerobes Bakterium, welches mit periodontaler Krankheit in Zusammenhang
gebracht wird. P. gingivalis produziert proteolytische Enzyme in
relativ großen
Mengen; diese Proteinasen sind als wichtige virulente Faktoren bekannt.
Eine Anzahl von physiologisch bedeutsamen Proteinen, einschließlich Kollagen,
Fibronectin, Immunoglobulinen, Komplement-Faktoren C3, C4, C5 und
B, Lysozym, Eisen-bindende Proteine, Plasma-Proteinase-Inhibitoren,
Fibrin und Fibrinogen, und Schlüsselfaktoren
des Plasmagerinnungskaskadensystems, werden durch Proteinasen von
diesem Mikroorganismus hydrolisiert. Eine derartig breite proteolytische
Aktivität
kann eine Hauptrolle bei der Umgehung von Wirtsverteidigungsmechanismen
und der Zerstörung
von gingivalem Bindegewebe, verbunden mit fortschreitender Periodontitis,
spielen (Saglie et al. (1988) J. Periodontol. 59, 259–265).
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Es gibt widersprüchliche Daten bezüglich der
Anzahl und Arten von durch P. gingivalis hergestellten Proteinasen.
In der Vergangenheit wurden proteolytische Aktivitäten von
P. gingivalis in zwei Gruppen klassifiziert; diese Enzyme, welche
spezifisch Kollagen zersetzten, und die allgemeinen "Trypsin-ähnlichen" Proteinasen, welche
für andere
proteolytische Aktivität
verantwortlich zu sein schienen. Trypsin (und "Trypsin-ähnliche" Proteasen) spaltet nach Arginin oder
Lysin in den Substraten (siehe, z. B. Lehninger A. L. (1982), Principles
of Biochemistry, Worth Publishing, Inc., New York). Obwohl viele
Versuche gemacht worden sind, um eine dieser "Trypsin-ähnlichen" Proteinasen zu isolieren, berichteten
Chen et al. (1992) J. Biol. Chem. 267, 18896–18901 die erste strikte Reinigung
und biochemische und enzymologische Charakterisierung für eine Argininspezifische
P. gingivalis Protease.
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Diese Anmeldung berichtet von der
Reinigung von 50 kDa und Hochmolekulargewicht-"Trypsin-ähnlichen-", Thiol-aktivierten-Proteinasen von P. gingivalis und den
Nukleotidsequenzen, die dieselben kodieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Nukleotidsequenz bereitzustellen, die ein Niedermolekulargewicht
Arg-Gingipain kodiert, welches hierin Arg-Gingipain-1 (oder Gingipain-1)
genannt wird, wobei das Gingipain-1 ein scheinbares Molekulargewicht
von 50 kDa hat, wie durch Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelelektrophorese
geschätzt,
und ein scheinba res Molekulargewicht von 44 kDa hat, wie durch Gelfiltrationschromatographie
geschätzt,
wobei das Gingipain-1 amidolytische und proteolytische Aktivität für die Spaltung
nach Argininresten hat und keine amidolytische und/oder proteolytische
Aktivität
für die
Spaltung nach Lysinresten hat, wobei die amidolytische und/oder
proteolytische Aktivität
durch Cysteinprotease-gruppenspezifische Inhibitoren inhibiert wird,
einschließlich
Jodacetamid, Jodessigsäure,
N-Ethylmaleinimid, Leupeptin, Antipain, trans-Epoxysuccinyl-L-Leucylamido-(4-guanidin)butan,
TLCK, TPCK, p-Aminobenzamidin, N-Chlorsuccinamid, und chelatisierende
Mittel, einschließlich
EDTA und EGTA, wobei die amidolytische und/oder proteolytische Aktivität des Gingipain-1
nicht empfindlich gegen Inhibierung durch menschliches Cystatin
C, α2-Makroglobulin, α1-Proteinaseinhibitor,
Antithrombin III, α2-Antiplasmin,
Serinprotease-gruppenspezifische Inhibitoren, einschließlich Diisopropylfluorphosphat,
Phenylmethylsulfonylfluorid und 3,4-Diisochlorcoumarin, und wobei
die amidolytischen und/oder proteolytischen Aktivitäten von
Gingipain-1 durch Ca2+ stabilisiert werden
und wobei die amidolytischen und/oder proteolytischen Aktivitäten von
Gingipain-1 durch Glycin-enthaltende Peptide und Glycinanaloge stimuliert
werden. In einem besonders beispielhaften Gingipain-l-Protein ist das Protein
charakterisiert durch eine N-terminale Aminosäuresequenz, wie angegeben in
SEQ ID NO: 1 Tyr-Thr-Pro-Val-Glu-Glu-Lys-Gln-Asn-Gly-Arg-Met-Ile-Val-Ile-val-Ala-Lys-Lys-Tyr-Glu-Gly-Asp-Ile-Lys-Asp-Phe-Val-Asp-Trp-Lys-Asn-Gln-Arg-Gly-Leu-Thr-Lys-Xaa-Val-Lys-Xaa-Ala
und durch eine Cterminale Aminosäuresequenz,
wie angegeben in SEQ ID NO: 6 (Glu-Leu-Leu-Arg).
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Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung
ist eine Nukleotidsequenz, die eine Hochmolekulargewichts-Form von
Arg-Gingipain kodiert, die hierin Arg-Gingipain-2 genannt wird,
welche eine proteolytische Komponente, wie sie im wesentlichen im
obigen beschrieben wird, und wenigstens eine Hämagglutinin-Komponente umfaßt.
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Wie speziell als Beispiel angegeben,
wird der kodierte Arg-Gingipain-Hämagglutinin-Komplex
als ein Präpolyprotein
mit der in SEQ ID NO: 11 angegebenen Aminosäuresequenz von Aminosäure 1–1704 transkribiert.
Das kodierte reife Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain-Protein hat eine Proteasekomponente
mit einer komplett hergeleiteten Aminosäuresequenz, wie angegeben in
SEQ ID NO: 11 von Aminosäure
228 bis Aminosäure
719. Eine Aminosäuresequenz
einer alternativen Proteasekomponente ist in SEQ ID NO: 4 angegeben,
Aminosäuren
1–510.
Arg-Gingipain-2 umfaßt
weiterhin mindestens eine Hämagglutinin-Komponente.
Die Hämagglutinin-Komponenten,
welche mit der 50 kDa Arg spezifischen proteolytischen Komponente
assoziiert gefunden werden, sind 44 kDa, 27 kDa und 17 kDa und haben
Aminosäuresequenzen,
wie angegeben in SEQ ID NO: 11, von 720 bis 1091, von 1092 bis 1429
bzw. von 1430 bis 1704.
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Es ist eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung,
Nukleinsäuremoleküle für die rekombinante
Herstellung eines Arg-Gingipains bereitzustellen. Im wesentlichen
reines rekombinantes Arg-Gingipain-l-Protein
kann nach Expression der Arg-Gingipainkodierenden Nukleotidsequenzen
in einer heterologen Wirtszelle unter Verwendung der hierin offenbarten
Verfahren hergestellt werden. Das im wesentlichen reine Arg-Gingipain-1
zeigt amidolytische und/oder proteolytische Aktivität mit Spezifität für Abspaltung
nach Arginin, aber zeigt keine amidolytische und/oder proteolytische
Aktivität
mit Spezifität
für Spaltung
nach Lysinresten. Das hierin beispielhaft angegebene Reinigungsverfahren
umfaßt
die Schritte: Fällen
von extrazellulärem
Protein aus zellfreiem Kulturüberstand
von Porphyromo nas gingivalis mit Ammoniumsulfat (90% w/v Sättigung),
Fraktionieren des gefällten
Proteins durch Gelfiltration, weiteres Fraktionieren durch Anionenaustauschchromatographie
von diesen Proteinen in den Fraktionen der Gelfiltration mit der
höchsten
spezifischen Aktivität
für amidolytische
Aktivität,
wie gemessen mit Benzoyl-L-Arginyl-p-nitroanilid, und Sammeln dieser
Proteine, welche nicht an die Anionenaustauschsäule gebunden wurden, und Fraktionieren
dieser Proteine durch FPLC über
eine Kationenaustauschsäule
(MonoS HR5/5, Pharmacia, Piscataway, NJ) und schließlich Trennen
des Gingipain-1 von Lysin-spezifischen proteolytischen/amidolytischen
Protein (en) durch Affinitätschromatographie über L-Arginyl-Agarose.
Vorzugsweise ist das verwendete P. gingivalis vom Stamm H66, und
vorzugsweise wird die Kultur bis zur frühen stationären Phase gezüchtet. Arg-Gingipain-1
kann auch von Zellen unter Verwendung von geeigneten Modifikationen
der vorhergehenden Verfahren gereinigt werden (die Zellen müssen zerstört werden, z.
B., durch Lyse in einer französischen
Presszelle). Vorzugsweise wird der Gelfiltrationsschritt unter Verwendung
von Sephadex G-150 durchgeführt,
der Anionenaustauschchromatographieschritt wird unter Verwendung
von Diethylaminoethyl(DEAE)-Zellulose durchgeführt, der FPLC-Schritt wird
unter Verwendung von Mono S durchgeführt und die Affinitätschromatographie
wird unter Verwendung von L-Arginyl-Sepharose 4B durchgeführt.
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Es ist eine weitere Aufgabe dieser
Erfindung, rekombinante Polynukleotide bereitzustellen (z. B. ein rekombinantes
DNA-Molekül), umfassend
eine Nukleotidsequenz, die ein Arg-Gingipain-Protein kodiert, vorzugsweise
mit einer Aminosäuresequenz,
wie angegeben in SEQ ID NO: 11 von Aminosäure 228 bis Aminosäure 719
oder mit einer Aminosäuresequenz,
wie angegeben in SEQ ID NO: 4, Aminosäuren 1 bis 510. Wie speziell
hierin als Beispiel angegeben, wird die Nukleotidsequenz, die eine
reife Arg-Gingipain-Protease kodiert, in SEQ ID NO: 10 angegeben,
Nukleotide 1630 bis 3105, oder SEQ ID NO: 3 von Nukleotiden 1630
bis 3105. Der Fachmann wird verstehen, daß die Aminosäuresequenz
des als Beispiel angegebenen Gingipain-Proteins verwendet werden
kann, um weitere, nicht als Beispiel angegebene Nukleotidsequenzen
zu identifizieren und zu isolieren, welche ein funktionelles Protein
mit derselben Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 4 von Aminosäure
1 bis Aminosäure
510 angegeben, oder eine Aminosäuresequenz
von mehr als 90% Identität
mit äquivalenter
biologischer Aktivität
kodieren wird. Der Fachmann versteht, daß es wünschenswert sein kann, das
Arg-Gingipain als ein sekretiertes Protein zu exprimieren; gegebenenfalls
weiß er,
wie die als Beispiel angegebene kodierende Sequenz für das "reife" Gingipain-2 durch
Hinzufügen
einer Nukleotidsequenz zu modifizieren ist, welche ein Signalpeptid
kodiert, das für
den Wirt, in welchem die Sequenz exprimiert wird, geeignet ist.
Wenn es gewünscht
ist, daß die
ein Arg-Gingipain-Protein kodierende Sequenz exprimiert wird, dann
wird der Fachmann Transkriptions- und Translationskontroll-Regulationssequenzen
mit den kodierenden Sequenzen operativ verbinden, wobei die Auswahl
der Regulationssequenzen durch den Wirt, in welchem die kodierende
Sequenz exprimiert werden soll, bestimmt wird. Im Bezug auf ein
rekombinantes DNA Molekül,
das eine Arg-Gingipain-kodierende Sequenz trägt, wird der Fachmann einen
Vektor auswählen
(wie z. B. ein Plasmid oder einen viralen Vektor), welcher in die
Wirtszelle eingeführt
werden kann und sich darin replizieren kann. Die Wirtszelle kann
ein Bakterium, vorzugsweise Escherichia coli, oder eine Hefe oder
eine Säugerzelle
sein.
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Ebenfalls wird ein spezifisches Beispiel
einer ein Arg-Gingipain-kodierenden Nukleotidsequenz bereitgestellt,
einschließlich
Niedermolekulargewicht-Gingipain-l-Protease-Kom ponente und der Protease-Komponente
von Hochmolekulargewicht-Gingipain
und seinen assoziierten Hämagglutinin-Komponenten.
Diese Komponenten werden aus einem Präpolyprotein prozessiert. Wie
speziell als Beispiel angegeben, kodiert die kodierende Sequenz
von Nukleotid 949 bis Nukleotid 6063 in SEQ ID NO:10, einschließlich des
Stopkodons, ein Präpolyprotein
mit einer Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 11 angegeben. Das Präpolyprotein wird kodiert durch
eine Nukleotidsequenz, wie angegeben in SEQ ID NO: 10 von Nukleotid
949 bis 6063. Das reife Proteasemolekül wird durch Nukleotide 1630
bis 3105 in SEQ ID NO: 10 kodiert. Die reife Arg-spezifische proteolytische
Komponente besitzt eine Aminosäuresequenz,
wie angegeben in SEQ ID NO: 11 von 228–719, und die Hämagglutinin-Komponente
besitzt eine Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO: 11 von 720–1091,
von 1092 bis 1429 oder von 1430 bis 1704.
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In einer weiteren Ausführungsform
werden rekombinante Polynukleotide bereitgestellt, welche Arg-Gingipain
kodieren, einschließlich,
z. B. Proteinfusionen oder Deletionen, sowie Expressionssysteme.
Expressionssysteme sind definiert als Polynukleotide, welche eine
Proteinase exprimieren können,
wenn sie in eine geeignete Wirtszelle transformiert werden. Die
rekombinanten Polynukleotide besitzen eine Nukleotidsequenz, welche
im wesentlichen ähnlich
ist zu einem natürlichen
Arg-Gingipain-kodierenden Polynukleotid oder einem Fragment desselben.
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Die Polynukleotide umfassen RNA,
cDNA, genomische DNA, synthetische Formen, und gemischte Polymere,
sowohl kodierende als auch nicht-kodierende Stränge, und können chemisch oder biochemisch
modifiziert sein oder nicht-natürliche
oder derivatisierte Nukleotidbasen enthalten. DNA ist bevorzugt.
Rekombinante Polynukleotide, die anderenfalls nicht-natürlich vorkommende
Sequenzen umfassen, werden auch durch diese Erfindung bereitgestellt,
wie auch Veränderungen
einer Wildtyp-Proteinasesequenz bereitgestellt werden, einschließend, aber
nicht beschränkt
auf Deletion, Insertion, Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden
oder durch Fusion zu anderen Polynukleotidsequenzen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Fusionspolypeptide bereit, die ein Arg-Gingipain umfassen.
Homologe Polypeptide können
Fusionen zwischen zwei oder mehr Proteinasesequenzen oder zwischen
den Sequenzen einer Proteinase und einem verwandten Protein sein.
Gleichfalls können
heterologe Fusionen konstruiert werden, welche eine Kombination
von Eigenschaften oder Aktivitäten
der Proteine, von denen sie abstammen, zeigen würden. Fusionspartner umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Immunoglobine, Ubiquitin-bakterielle β-Galactosidase, trpE, Protein
A, β-Lactamase,
alpha-Amylase, Alkoholdehydrogenase und Hefe-alpha-Paarungsfaktor,
(Godowski et al. (1988) Science, 241, 812–816). Fusionsproteine werden
typischerweise durch rekombinante Verfahren gemacht werden, können aber
auch chemisch synthetisiert werden.
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Zusammensetzungen und immunogene
Präparationen
werden bereitgestellt, umfassend, aber nicht beschränkt auf
Vakzine, umfassend rekombinantes, von P. gingivalis abstammendes
Arg-Gingipain und einen dafür
geeigneten Träger.
Derartige Vakzine sind geeignet, z. B., zum Immunisieren eines Tieres,
einschließlich Menschen,
gegen entzündliche
Reaktion und Gewebeschaden, ausgelöst durch P. gingivalis bei
einer periodontalen Krankheit. Die Vakzinpräparationen umfassen eine immunogene
Menge einer Proteinase oder ein immunogenes Fragment oder eine Untereinheit
davon. Derartige Vakzine können
eine oder mehrere Arg-Gingipain-Proteinasen
umfassen, oder ein Arg-Gingipain in Kom bination mit einem anderen
Protein oder einem anderen Immunogen. Mit "immunogene Menge" ist eine Menge gemeint, die geeignet
ist, die Produktion von gegen ein oder mehrere Arg-Gingipaine gerichteten
Antikörpern
in einem Einzelwesen, an welches die Vakzine verabreicht worden
sind, hervorzurufen.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die zusammengesetzte physikalische Genkarte eines Arg-Gingipain-Locus.
Das erste Kodon der proteolytischen Komponente des reifen Arg-Gingipains
ist angezeigt. Nur Hauptrestriktions-Schnittstellen, die beim Klonen
benutzt werden, sind angezeigt: B, BamHI; P, PstI; S, SmaI; A, Asp
718; Pv, PvuII, HindIII. Die vier Arginin-Spaltstellen (R227, R719,
R1091 und R1429) sind jeweils mit einem Stern (*) angezeigt. Die
drei das aktive Zentrum formenden Reste (C412, H438 bzw. N669) sind
ebenfalls gezeigt.
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2 ist
ein Protein-Matrix-Plot, der die Analyse der Regionen mit Ähnlichkeit
zwischen Hämagglutinin-Domänen unter
Verwendung einer Pustell Protein Matrix von MacVector, Release 4.0,
darstellt. Die vollständige
Präpolyproteinsequenz
(SEQ ID NO: 11) wurde als X-Achse und Y-Achse verwendet. Die genau
diagonale Reihe ist die Identitätslinie,
während
die Struktur in dem Muster nahe dieser Diagonalen internen Wiederholungen
entspricht. Die vier unterschiedlichen Domänen sind wiedergegeben (Arg-Gingipain-Protease,
44 kDa Hämagglutinin,
17 kDa Hämagglutinin
und 27 kDa Hämagglutinin).
Vier Bereiche mit hoher Homologie sind identifiziert. Die Haupthomologien
zwischen Hämagglutinin-Domänen ist
detailliert in Tabelle 4 gezeigt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung Hierin
verwendete Abkürzungen
für Aminosäuren sind
Standard im Stand der Technik: X oder Xaa bedeutet einen Aminosäurerest,
der noch nicht identifiziert worden ist, aber irgendein Aminosäurerest
sein kann, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf phosphoryliertes Tyrosin, Threonin oder Serin, sowie Cystein
oder einen glykosylierten Aminosäurerest.
Die Abkürzungen
für Aminosäurereste
werden hierin wie folgt verwendet: A, Ala, Alanin; V, Val, Valin;
L, Leu, Leucin; I, Ile, Isoleucin; P, Pro, Prolin; F, Phe, Phenylalanin;
W, Trp, Tryptophan; M, Met, Methionin; G, Gly, Glycin; S, Ser, Serin;
T, Thr, Threonin; C, Cys, Cystein; Y, Tyr, Tyrosin; N, Asn, Asparagin;
Q, Gln, Glutamin; D, Asp, Asparaginsäure; E, Glu, Glutaminsäure; K,
Lys, Lysin; R, Arg, Arginin; und H, His, Histidin. Andere hierin
verwendete Abkürzungen umfassen
Bz, Benzoyl; CbZ, Carboxybenzoyl; pNA, p-Nitroanilid; MeO, Methoxy;
Suc, Succinyl; OR, Ornithyl; Pip, Pipecolyl; SDS, Natriumdodecylsulfat;
TLCK, Tosyl-L-Lysin-chlormethylketon; TPCK, Tosyl-L-Phenylalaninchlormethylketon;
S-2238, D-Phe-Pip-Arg-pNA,
5-2222, Bz-Ile-Glu-(y-OR)-Gly-pNA; S-2288, D-Ile-Pro-Arg-pNA; S-2251,
D-Val-Leu-Lys-pNA; Bis-Tris, 2-[Bis (2-hydroxyethyl)amino]-2-(hydroxymethyl)-propan-1,3-diol;
FPLC, schnelle Proteinflüssigchromatographie;
HPLC, Hochdurchsatz-Flüssigchromatographie;
Tricin, N-[2-Hydroxy-l,1-bis(hydroxymethyl)ethyl]glycin;
EGTA, [Ethylenbis(oxyethylennitril)tetraessigsäure; EDTA, Ethylendiamintetraessigsäure; Z-L-Lys-pNa,
Z-L-Lysin-p-Nitroanilid; HMW, Hochmolekulargewicht.
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Arg-Gingipain ist die Bezeichnung,
die einem P. gingivalis-Enzym mit Spezifität für proteolytische und/oder amidolytische
Aktivität
für die
Spaltung einer Amidbindung gegeben wird, in welcher L-Arginin die Carboxylgruppe
beiträgt.
Die hierin beschriebenen Arg-Gingipaine haben als identifizierende
Charakteristika eine Cysteinabhängigkeit,
eine wie beschriebene Inhibierungsreaktion, Ca2+ -Stabilisierung
und Glycinstimulierung. Besondere Formen von Arg-Gingipain werden
durch ihre scheinbare molekulare "Masse" der reifen Proteine unterschieden (wie
ohne Kochen vor SDS-PAGE gemessen). Arg-Ginipaine der vorliegenden Erfindung
haben keine amidolytische oder proteolytische Aktivität für Amidbindungen,
in welchen L-Lysin
die -COOH-Hälfte
beiträgt.
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Arg-Gingipain-1 ist der Name, der
hierin einem Protein gegeben wird, das dadurch charakterisiert wird, daß es eine
molekulare Masse von 50 kDa, wie gemessen durch SDS-PAGE, und von
44 kDa wie gemessen durch Gelfiltration über Sephadex G-150, hat und
amidolytische und/oder proteolytische Aktivität für Substrate mit L-Arg in der
P1-Position hat, d. h. auf der N-terminalen
Seite der zu hydrolisierenden Peptidbindung, aber keine Aktivität gegen
entsprechende Lysin enthaltende Substrate hat, die von Cystein (oder
anderen Thiolgruppen für
volle Aktivität)
abhängig
sind, und Empfindlichkeit gegen Cysteinprotease-gruppenspezifische Inhibitoren
hat, einschließlich
Jodacetamid, Jodessigsäure,
und N-Methylmaleinimid, Leupeptin, Antipain, trans-Epoxysuccinyl-L-Leucylamido-(4-guanidinobutan,
TLCK, TPCK, p-Aminobenzamidin, N-Chlorsuccinamid, und chelatisierende
Mittel, einschließlich
EDTA und EGTA, aber resistent ist gegenüber Inhibierung durch menschliches
Cystatin C, α2-Macroglobulin, α1-Proteinaseinhibitor,
Antithrombin III, α2-Antiplasmin,
Serinprotease-gruppenspezifische Inhibitoren, einschließlich Diisopropylfluorphosphat,
Phenylmethylsulfonylfluorid und 3,4-Diisochlorcoumarin, und wobei
die amidolytischen und/oder proteolytischen Aktivitäten von
Gingipain-1 durch Ca2+ stabilisiert werden
und wobei die amidolytischen und/oder proteolytischen Aktivitäten von Gingipain-1
durch Glycin enthaltende Peptide und Glycinanaloge stimuliert werden.
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Ein als Beispiel angegebenes, hierin
beschriebenes und Arg-Gingipain-2
genanntes Arg-Gingipain existiert in der nativen Form in einer Hochmolekularegewichtsform
mit einer scheinbaren molekularen Masse von 95 kDa, wie ohne Kochen
der Proben durch SDS-PAGE bestimmt. Wenn gekocht, scheint die Hochmolekulargewichts-Form
in Komponenten von 50 kDa, 43 kDa, 27 kDa und 17 kDa zu zerfallen.
Arg-Gingipain-2 ist der Name, der der 50 kDa enzymatisch aktiven
Komponente des Hochmolekulargewichts-Komplexes gegeben wird.
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Die vollständige Aminosäuresequenz
eines als Beispiel angegebenen reifen Arg-Gingipain ist in SEQ ID
No: 11 angegeben, von Aminosäure
228 bis Aminosäure
719. Eine zweite mögliche
beispielhafte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID No: 4 gegeben, Aminosäuren 1 bis 510. In der Natur
werden diese Proteine durch das Archebakterium Porphyromonas gingivalis
hergestellt; es kann aus Zellen oder aus Kulturüberstand oder als ein rekombinantes
Expressionsprodukt unter Verwendung der hierin bereitgestellten
Verfahren gereinigt werden. Ohne sich an irgendeine Theorie zu binden,
wird vorgeschlagen, daß diese
Sequenzen Arg-Gingipain-2 entsprechen.
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Wie hierin mit Bezug auf Arg-Gingipain-1
verwendet, meint eine im wesentlichen reine Arg-Gingipain-Präparation,
das nur eine Proteinbande nach Silberfärbung eines mit der Präparation
ausgeführten SDS-Polyacrylamidgels
sichtbar ist, und die einzigen amidolytischen und/oder proteolytischen
Aktivitäten
diese mit Spezifität
für L-Arginin
in der P1-Position relativ zu der gespaltenen
Bindung sind. Eine im wesentlichen reine Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain-Präparation
hat nur eine Bande (95 kDa) auf SDS-PAGE (Probe nicht gekocht) oder
vier Banden (50 kDa, 43 kDa, 27 kDa, 17 kDa; Probe gekocht). Keine
amidolytische oder proteolytische Aktivität für Substrate mit Lysin in der
P1-Position ist offensichtlich in einer
im wesentlichen reinen Hochmolekulargewichts- oder Arg-Gingipain-2-Präparation.
Weiterhin ist eine im wesentlichen reine Präparation von Arg-Gingipain
von Komponenten getrennt worden, mit denen es in der Natur auftritt.
Im wesentlichen reines Arg-Gingipain ist im wesentlichen frei von
natürlich
assoziierten Komponenten, wenn es von den natürlichen Verunreinigungen getrennt
ist, welche sie in ihrem natürlichen
Zustand begleiten. Deshalb wird Arg-Gingipain, das chemisch synthetisiert
oder rekombinant in einem zellulären
System, das unterschiedlich von der Zelle ist, von der es natürlich abstammt,
synthetisiert wird, im wesentlichen frei von seinen natürlichen assoziierten
Komponenten sein. Techniken für
die Synthese von Polypeptiden sind beschrieben, z. B. in Merrifield
(1963) J. Amer. Chem. Soc., 85, 2149–2156.
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Ein chemisch synthetisiertes Arg-Gingipain-Protein
wird als "isoliertes" Polypeptid angesehen,
wie auch ein Arg-Gingipain, das als ein Expressionsprodukt eines
isolierten, Proteinasekodierenden Polynukleotids, welches Teil eines
Expressionsvektors ist (z. B. eine "rekombinante Proteinase"), selbst falls es
in einem homologen Zelltyp exprimiert wird.
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Rekombinantes Arg-Gingipain-1, Arg-Gingipain-2
und HMW-Arg-Gingipain
können
durch die Kultur von Wirtszellen, die mit den rekombinanten Polynukleotiden,
die wie hierin beschriebene Arg-Gingipain-kodierende Nukleotidsequenzen
umfassen, unter für
den Erhalt der Expression der Proteinase-kodierenden Sequenz geeigneten
Bedingungen erhalten werden.
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Beispiel 1, unten, und Chen et al.
(1992), siehe oben, beschreiben die Reinigung von Arg-Gingipain-1 und
HMW-Arg-Gingipain aus P. gingivalis-Kulturüberstand, d. h. aus einer natürlichen
Quelle. Verschiedene Methoden für
die Isolierung eines Arg-Gingipains aus anderem biologischen Material,
wie z. B. aus nicht als Beispiel angegebenen Stämmen von P. gingi- valis oder
aus Zellen, die mit derartige Proteine kodierenden rekombinanten
Polynukleotiden transformiert sind, können durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren erreicht werden. Verschiedene Verfahren der Proteinreinigung
sind im Stand der Technik bekannt, einschließlich dieser, die beschrieben
werden, z. B., im Guide to Protein Purification, ed. Deutscher,
Vol. 182, Methods in Enzymology (Academic Press, Inc.: San Diego,
1990) und Scopes, Protein Purification: Principles and Practice (Springer-Verlag:
New York, 1982).
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Chromatographie über Sephadex G-150 ergab vier
Peaks mit Bz-L-Arg-pNA-hydrolysierender
Aktivität.
In jeder dieser Fraktionen war die hydrolytische Aktivität abhängig von
Cystein und wurde vielfach durch die Zugabe von Glycyl-Glycin oder
Glycinamid verstärkt.
Ein für
Arg-Gingipain-1-spezifischer Antikörper immunopräzipitiert
Proteinase von allen vier Sephadex G-150 Peaks. Ohne sich an irgendeine
besondere Theorie zu binden, wird postuliert, daß das vier-Peak-Bz-L-Arg-pNA-amidolytische
Profil eine aus der Bindung von Gingipain-1 an Membran- oder Nukleinsäurefragmente
resultierende Anomalie ist. Alternativ können diese höheres Molekulargewichtprotein
enthaltenden Peaks teilweise prozessierte Gingipain-1-Vorstufen
enthalten. Obwohl die als Beispiel angegebene Reinigung von Gingipain-1
aus extrazellulärem
Protein erfolgt, kann es auch aus den bakteriellen Zellen gereinigt
werden.
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Weitere Analyse (siehe Beispiel 1)
der Hochmolekulargewichts-Fraktionen,
die Arg-spezifische amidolytische und proteolytische Aktivität enthalten,
offenbarte, daß Arg-Gingipain-2
(50 kDa) nicht-kovalent an Proteine von 44 kDa, 27 kDa und 17 kDa
gebunden auftrat, welche Hämagglutinin-Aktivität haben.
Die empirisch bestimmte N-terminale Aminosäuresequenz des komplexierten
44 kDa Proteins entspricht den Aminosäuren 720–736 von SEQ ID Nr: 11.
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Arg-Gingipain-1 wurde weiter gereinigt,
ausgehend von der Sephadex G-150 Peak 4-Proteinmischung durch weitere
Schritte einer Anionenaustauschchromatographie über DEAE-Zellulose und zwei
Läufen über MonoS
FPLC. Arg-Gingipain-l-Rückgewinnung
wurde bemerkenswert reduziert, falls ein Affinitätschromatographieschritt (L-Arginyl-Sepharose
4B) verwendet wurde, um Spurenmengen einer verunreinigenden Proteinase
mit Spezifität
für Spaltung
nach Lysinresten zu entfernen.
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Gereinigtes Arg-Gingipain-1 zeigt
eine scheinbare molekulare Masse von etwa 50 kDa, wie bestimmt durch
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese. Die durch Gelfiltration auf
Superose 12 (Pharmacia, Piscataway, NJ) erhaltene Größenabschätzung ist
44 kDa. Aminoterminale Sequenzanalyse über 43 Reste ergab eine eindeutige
Struktur, welche keine Homologie mit irgendeinem anderen Protein
zeigte, basierend auf einem Vergleich mit der Protein NBRS-Datenbank,
release 39.0. Die erhaltene Sequenz ist wie folgt: Tyr-Thr-Pro-val-Glu-Glu-Lys-Gln-Asn-Gly-Arg-Met-Ile-Val-Ile-Val-Ala-Lys-Lys-Tyr-Glu-Gly-Asp-Ile-Lys-Asp-Phe-Val-Asp-Trp-Lys-Asn-Gln-Arg-Gly-Leu-Thr-Lys-Xaa-Val-Lys-Xaa-Ala
(SEQ ID Nr: 1). Die C-terminale Aminosäuresequenz des Gingipain-1
(Hauptform, erkannt in Zymographie-SDS-PAGE, 0.1% Gelatine im Gel),
wurde gefunden, Glu-Leu-Leu-Arg zu sein. (SEQ ID Nr: 5).
-
Dies entspricht den Aminosäuren 716–719 in
SEQ ID Nr: 4 und den Nukleotiden 3094–3105 in SEQ ID NO: 3. Dies
ist konsistent mit dem Modell für
eine autoproteolytische Prozessierung des Vorstufenpolyproteins,
um das reife 50 kDa Gingipain-l-Protein herzustellen.
-
Ein Vergleich von SEQ ID NO: 1 mit
SEQ ID NO: 4 und 11 zeigt Unterschiede bei Aminosäuren 37–38 des
reifen Arg-Gingipains. Ohne sich an irgendeine Theorie zu binden,
wird vorgeschlagen, daß SEQ
ID NO: 3 (oder SEQ ID NO: 10) die kodierende Sequenz für Arg-Gingipain-2,
die enzymatisch aktive Komponente der Hochmolekulargewichts-Form
von Arg-Gingipain, umfaßt.
Dies ist konsistent mit der Beobachtung, daß es mindestens zwei Gene mit
wesentlicher Nukleinsäurehomologie
zu der Arg-Gingipainspezifischen Sonde gibt.
-
Die enzymatische Aktivität von Arg-Gingipain-1
wird durch Glycin und Glycin-enthaltende Verbindungen stimuliert.
In der Abwesenheit einer Glycin-enthaltenen Verbindung hat das Enzym
im wesentlichen dieselbe amidolytische Aktivität im pH-Bereich von 7,5–9,0. Jedoch
in der Gegenwart von z. B. Glycyl-Glycin wird eine wesentliche Verschärfung des
pH-Bereiches für
die Aktivität
beobachtet, wobei das Optimum zwischen pH 7,4 und 8,0 ist. Vorläufige kinetische
Daten zeigen an, daß der
Effekt von Glycin und Glycinanalogen darin liegt, kcat und
Km gleich anzugeben, so daß sich das
kcat/Km-Verhältnis nicht ändert. Es
ist deshalb wahrscheinlich, daß diese
Verbindungen an das Enzym und/oder Substrat binden, nachdem ein
Enzym-Substrat-Komplex bereits gebildet worden ist. Die Hochmolekulargewichts-Form wird nur etwa
halb so sehr durch Glycinverbindungen stimuliert.
-
Arg-Gingipain 1 benötigt Cystein
für volle
amidolytische Aktivität,
und, obwohl es durch andere Thiol-enthaltende Verbindungen stimuliert
wird, war der Effekt weniger ausgeprägt. Cystein und Cysteamin sind besonders
wirksam, vermutlich weil sie die doppelten Rollen als Reduktionsmittel
und Glycin-Analoga
erfüllen.
-
Die amidolytische Aktivität von Arg-Gingipain-1
wird durch eine Anzahl von -SH Blockierungsgruppenreagentien, Oxidantien,
Ca2+-chelatisierenden Mitteln, und Zn2+ inhibiert. Der Effekt der chelatisierenden
Mittel EDTA und EGTA wurde vollständig durch die Zugabe von überschüssigem Ca2+ umgekehrt, wobei es im Fall von Zn2+ notwendig war, o-Phenantrolin vor Ca2+ zuzugeben.
-
Typische Serinproteinase-gruppenspezifische
Inhibitoren haben keinen Effekt auf die Enzymaktivität, und es
ist wahrscheinlich, daß die
Inhibierung durch sowohl TLCK als auch TPCK durch Reaktion mit einem essentiellen
Cysteinrest in dem Enzym verursacht wurde, eine bekannte Eigenschaft
von Chlormethylketonderivaten. Bezeichnenderweise wurde Arg-Gingipain-1
durch derartige Cysteinproteinaseinhibitoren wie trans-Epoxysuccinyl-L-Leucylamido-(4-guanidino)butan,
Leupeptin und Antipain inhibiert. Obwohl die Reaktionen nicht stöchiometrisch
waren, war die Inhibierung konzentrationsabhängig. Jedoch inhibiert menschliches Cystatin
C, ein Inhibitor von Säuger-
und Pflanzencysteinproteinasen, Arg-Gingipain-1 nicht, noch tat
es einer der Trypsin-spezifischen Inhibitoren aus menschlichem Plasma,
einschließlich α2-Macroglobulin, α1-Proteinaseinhibitor,
Antithrombin III und α2-Antiplasmin.
Tatsächlich
legen vorläufige
Untersuchungen nahe, daß der Inhibitor
in jedem Fall durch Arg-Gingipain-1 inaktiviert wurde.
-
Calciumionen stabilisieren Arg-Gingipain-1,
ohne daß sie
direkt die Aktivität
beeinflussen. In der Gegenwart von Ca2+ ist
das Enzym in dem pH-Bereich zwischen 4,5 und 7,5 für mehrere
Tage bei 4°C
stabil. Jedoch wird die Enzymaktivität unter pH 4,0 oder in der
Abwesenheit von Ca2+ schnell verloren. Bei
37°C erhöht Ca2+ beträchtlich
die Stabilität,
obwohl die Aktivität
schneller verloren geht, als bei der niedrigen Temperatur. Bei –20°C ist Arg-Gingipain-1
für mehrere
Monate stabil. Während
einer Lyophilisierung verliert es jedoch irreversibel mehr als 90%
seiner katalytischen Aktivität.
-
Die amidolytische Aktivität des gereinigten
Arg-Gingipain-1 auf synthetische Peptidsubstrate war beschränkt auf
Substrate mit einem P1-Arg-Rest. Selbst
dann hatte Arg-Gingipain-1 signifikant unterschiedliche Turnover-Geschwindigkeiten
auf individuelle Substrate, wobei es am effektivsten gegen S-2238(D-Phe-Pip-Arg-pNA)
und 5-2222 (Bz-Ile-Glu-(y-OR)-Gly Arg-pNA) ist. Geringere, vergleichbare
Aktivität
wurde unter Verwendung von S2288 (D-Ile-Pro-Arg-pNA) und Bz-Arg-pNA
beobachtet. D-Val-Leu-Lys-pNA (S-2251),
Suc-Ala-Ala-Ala-pNA, MeO-Suc-Ala-Ala-Pro-Val-pNA,
Suc-Ala-Ala-Pro-Phe-pNA, Gly-Pro-pNA und Cbz-Phe-Leu-Glu-pNA hatten im wesentlichen
keine Substrataktivität.
Diese enge Spezifität
wurde durch Untersuchung der Spaltprodukte nach Inkubation mit der
Insulin-B-Kette oder Mellitin bestätigt; es wurde gefunden, daß Spaltung
spezifisch nur nach Arg-Resten erfolgte, aber nicht nach Lys oder
irgendeiner anderen Aminosäure,
solange nicht der letzte Affinitätschromatographieschritt über L-Arginin-Sepharose
4B ausgelassen wurde.
-
Weil fortschreitende Periodontitis
durch Gewebeabbau, Kollagenzerstörung
und eine starke entzündliche
Reaktion charakterisiert ist, und weil P. gingivalis dafür bekannt
war, daß es komplement-hydrolisierende Aktivität zeigt,
wurde gereinigtes Arg-Gingipain-1 auf Proteinase-Aktivität unter
Verwendung gereinigter menschlicher Komplemente C3 und C5 als Substrate
getestet (siehe Wingrove et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 18902–18907).
Niedermolekulargewicht-Arg-Gingipain spaltete selektiv die α'-Kette, und erzeugte
dadurch, was anfänglich
die α'-Kette von C3b zu
sein schien. Weitere Zerlegungsfragmente der C3 α'-Kette wurden beobachtet und eine abnehmende
Intensität
der α'-Bande legte nahe,
daß der
Abbau weiterging. Visuelle Anzeichen legten nahe, daß die C3-β-Kette resistent
gegenüber
dieser Proteinase ist. Versuche C3a biologische Aktivität in der
C3-Verdauungsmischung nachzuweisen, waren nicht erfolgreich, und
das von der α-Kette
freigegebene C3a-ähnliche
Fragment wurde umfassend durch Arg-Gingipain-1 abgebaut.
-
Menschliches C5 wurde auch durch
Arg-Gingipain-1 abgebaut, mit anfänglicher für die CS-α-Kette spezifischer Spaltung,
wie im Falle von C3. Die α-1
(86 kDa) und die α-2
(30 kDa) Fragmente waren die ersten Polypeptide, die durch Spaltung
von C5 Gingipain-1 gebildet wurden, und sie gleichen dem Molekulargewicht der
intakten α-Kette,
ein Fragment in dem Größenbereich
von C5a wurde beobachtet. C5a ist resistenter gegen Arg-Gingipain-1 als C3a, und funktionelles
C5a kann sich ohne weiteren nennenswerten Abbau anreichern. Die
biologische Aktivität
von C5a wurde nach Verdau von menschlichem C5 mit Arg-Gingipain-1
detektiert. Charakteristische morphologische Veränderungen in menschlichen Neutrophilen,
bekannt als Polarisation, wurden durch Zählen der deformierten Zellen
relativ zu den normal gerundeten Zellen gezählt.
-
Um für biologische in vivo Aktivität zu testen,
wurde das gereinigte Niedermolekulargewicht-Arg-Gingipain-Enzym
in Meerschweinchenhaut injiziert. Es induzierte eine Erhöhung der
vascularen Permeabilität
bei Konzentrationen größer als
10–8 M
in dosisabhängigen
und von der proteolytischen Aktivität abhängigen Weisen. Die Aktivität zur Erhöhung von
vascularer Durchlässigkeit
wurde nicht durch Diphenhydramin (ein Antihistamin) inhibiert, und
die Aktivität
wurde durch SQ 20,881 (Inhibitor für Angiotensin-umwandelndes
Enzym) verstärkt.
Die Erhöhung
der vaskularen Durchlässigkeit
durch Arg-Gingipain-1 wurde durch Sojabohnentrypsininhibitor (SBTI)
bei einer Konzentration von 10–5 M inhibiert, eine
Konzentration, bei der SBTI die enzymatische Aktivität nicht
inhibierte, wie mit Bz-L-Arg-pNA
und Azocasein als Substrate gemessen wurde.
-
Mit Arg-Gingipain-1 (10–8 bis
10–6 M)behandeltes
menschliches Plasma oder Meerschweinchenplasma induzierte eine Erhöhung der
vascularen Permeabilität
in dem Meerschweinchenhautassay. Verstärkung der vaskularen Permeabilität durch
Arg-Gingipain-1 behandeltes Plasma wurde durch Zugabe von 1,10-Phenanthrolin
(Kinaseinhibitor, chelatisierendes Mittel für Zn-Ionen) auf eine Endkonzentration
von 1 mM erhöht. Erhöhung der
vascularen Permeabilität
durch Arg-Gingipain-1 behandelte Plasmen wurde bemerkenswert reduziert,
wenn Plasmen, die defizient bezüglich
Hagemann-Faktor, Prekallikrein oder Hochmolekulargewicht-Kininogen,
verwendet wurden. Diese Ergebnisse zeigen an, daß die Verstärkung der vascularen Permeabilisierung
durch Arg-Gingipain-1 über
eine Aktivierung des Hagemann-Faktors und die nachfolgende Freisetzung
von Bradykinin von Hochmolekulargewicht-Kininogen durch Kallikrein
wirkt.
-
Intradermale Injektion von Arg-Gingipain-1
in das Meerschweinchen resultierte auch in Neutrophilanhäufung an
der Stelle der Injektion, eine Aktivität, welche abhängig von
der protoelytischen Aktivität
war.
-
Die vorhergehenden Ergebnisse zeigen
die Fähigkeit
von Arg-Gingipain,
entzündliche
Reaktion in einem Meerschweinchen-Tiermodell hervorzurufen.
-
Rekombinantes Arg-Gingipain ist geeignet
in Verfahren zur Identifizierung von Mitteln, die Arg-Gingipain-Proteinaseaktivität modulieren,
sei es durch Wirkung auf die Proteinase selbst oder durch Verhinderung der
Interaktion einer Proteinase mit einem Protein in der Gingivalgegend,
wie z. B. C3 oder C5. Ein derartiges Verfahren umfaßt die Schritte:
Inkubierung einer Proteinase mit einem vermeintlichen Therapeutikum,
d. h. einem Arg-Gingipain-inhibierenden Mittel; Bestimmung der Aktivität der mit
dem Mittel inkubierten Proteinase; und Vergleich der im Schritt
zuvor erhaltenen Aktivität
mit der Aktivität
einer Kontrollprobe der Proteinase, die nicht mit dem Mittel inkubiert
worden ist.
-
SDS-PAGE-Analyse (ohne Kochen) der
gereinigten Hochmolekulargewichts-Form von Arg-Gingipain zeigte
eine einzelne Bande mit einer scheinbaren Molekularmasse von 95
kDa. Diese Schätzung
wurde durch analytische Chromatographie über eine TSK 3000 SW Gelfiltrationssäule bestätigt. Wenn
die Enzympräparation
vor der SDS-PAGE gekocht wurde, wurden jedoch Banden mit scheinbaren
Molekularmassen von ungefähr
50 kDa, 44 kDa, 27 kDa und 17 kDa beobachtet. Diese Banden wurden
nicht generiert durch Behandlungen unterhalb der Siedetemperatur,
durch Reduktionsmittel oder Detergenzien. Es wurde geschlossen,
daß die
95 kDa-Bande das Ergebnis von starken nicht-kovalenten Bindungen
zwischen den Proteinen mit niederem Molekulargewicht war.
-
Die 50 kDa proteolytische Komponente
des Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipains
wurde bezüglich der
N-terminalen Aminosäuresequenz über 22 Aminosäuren charakterisiert.
Die Sequenz war identisch zu den ersten 22 Aminosäuren des
50 kDa Niedermolekulargewicht-Arg-Gingipain-1. Eine Charakterisierung
der Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain-Aktivität zeigte dieselbe Abhängigkeit
von Cystein (oder anderen Thiolen) und dasselbe Reaktionsspektrum
gegen potentielle Inhibitoren. Obwohl das Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain
durch Glycinverbindungen stimuliert wurde, war die Reaktion nur
etwa halb so groß wie sie
für die
Niedermolekulargewichtsform beobachtet wurde.
-
Die Primärstruktur des NH2-Endes
von Niedermolekulargewicht-Arg-Gingipain,
die durch direkte Aminosäurensequenzierung
bestimmt worden war (SEQ ID NO: 1), wurde verwendet, um eine Mischung
von synthetischen Primeroligonukleotiden GIN-1-32 (SEQ ID NO: 6),
die für
die Aminosäuren
2 bis 8 des reifen Proteins kodieren, und Primer GIN-2-30 (SEQ ID
NO: 7), die für
Aminosäuren
25 bis 32 des reifen Proteins kodieren, herzustellen. Diese Primer
wurden in einer PCR mit P. gingivalis DNA verwendet. Ein einzelnes
105-Basenpaarprodukt (P105) resultierte. Dieses wurde in ein PCR-ScriptTMSK(–)
(Stratagene) kloniert und sequenziert. Die Sequenzanalyse von P105
erzeugte 49 Nukleotide einer Arg-Gingipain-kodierenden Sequenz.
Auf der Grundlage der Sequenz von P105 wurde ein anderer Primer
(GIN-8S-48) SEQ
ID NO: 8, der dem kodierenden Strang des partiellen Arg-Gingipain-Gens
(48-mers) entspricht, synthetisiert, um die λDASH DNA-Genbank unter Verwendung
einer 32P-markierten GIN-8S-48-Sonde zu überprüfen. Eine
Teilsequenz des Arg-Gingipain-Gens
(Nukleotide 1-3159), SEQ ID NO: 3) wurde durch Überprüfen der P. gingivalis DNA-Genbank
unter Verwendung einer 32Pmarkierten Hybridisierungssonde
GIN-8S-48 (SEQ ID NO: 8) bestimmt. Aus einer Gesamtheit von 2 × 105 überprüften, unabhän gigen Plaques
wurden sieben positive Klone isoliert und gereinigt. Nach Aufarbeitung
und Reinigung wurde die DNA durch Restriktionsenzyme analysiert:
Ein Klon (A1) hat ein 3,5 kb BamHI-Fragment und ein 3 kb PstI Fragment;
ein anderer Klon (B1) hat ein 9,4 kb BamHI-Fragment und ein 9,4
kb PstI-Fragment; und 5 Klone haben ein 9,4 kb BamHI-Fragment und
ein 10 kb Pstl-Fragment. Diese Ergebnisse sind ähnlich zu diesen, die durch
Southern-Analyse von P. gingivalis DNA erhalten wurden, und sind
konsistent mit der Existenz von mindestens zwei Arg-Gingipain-Genen.
Der A1-Klon wurde für
die Sequenzierung ausgewählt,
weil die für
die Kodierung eines 50-kDa-Proteins erwartete DNA-Größe ungefähr 1,35
kb ist. Das 3,159 kb Pstl/BamHI-Fragment von Klon A1 wurde der Reihe
nach subkloniert in pBluescript SK(–) als ein SmaI/BamHI-Fragment
und als ein PstI-Fragment und ein PstI/BamHI-Fragment, und in M13mp18
und 19 als ein PstI-Fragment und als ein PstI/BamHI-Fragment, und
sequenziert. Um das Stopkodon von Gingipain-1 zu klonieren, welches
in dem PstI/BamHI-Fragment fehlte, wurden P. gingivalis DNA-Klone
aus dem Doppelverdau mit PstI/HindIII wurden mit 32P-markierten
GIN-14-20 (SEQ ID NO: 9) (Nukleotide 2911–2930 von SEQ ID NO: 3), die
am 3'-Ende dieses
Klones lokalisiert sind, hybridisiert. Ein PstI/HindIII-Fragment
von ungefähr
4,3 kb wurde identifiziert und in pBluescript SK(-) kloniert. Ein
kleineres Fragment (PstI/Asp713 und BamHI/HindIII) wurde auch in
M13mp18 und 19 subkloniert.
-
SEQ ID NO: 3 ist die DNA-Sequenz
des 3159 Basenpaaren PSTI/EAMHI-Fragment (siehe Tabelle 1).
-
TABELLE
1
Nukleotidsequenz und hergeleitete
Aminosäuresequenz
eines Arg-Gingipains
-
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Als Beispiel angegebene Nukleotidsequenzen,
die ein reifes Arg-Gingipain kodieren, das hierin Arg-Gingipain-2
genannt wird, erstrecken sich von 1630–3105 in SEQ ID NO: 3 und in
SEQ ID NO: 10. Das erste ATG erscheint bei Nukleotid 949 und wird
von einem langen offenen Leseraster (ORF) von 5111 bp in Tabelle
2 (SEQ ID NO: 10) gefolgt. Dieser ORF war der Größte, der beobachtet wurde.
Jedoch ist das erste ATG von 8 weiteren im Leseraster gefolgt (bei
Nukleotiden 1006, 1099, 1192, 1246, 1315, 1321, 1603 und 1609).
Der wahrscheinlichste Kandidat für
den Start der Translation ist zur Zeit unbekannt. Welches dieser Startkodons
bei der Translation des Arg-Gingipain-2-Vorläufers
verwendet wird, kann durch Expression des Polyproteins in Bakterien
und nachfolgende aminoterminale Sequenzanalyse der Proprotein-Zwischenprodukte
bestimmt werden. Die Sequenz, die von den 5'-nicht-kodierenden Sequenzen abgeleitet
wird, besteht aus 948 bp. Die Primärstruktur des reifen Arg-Gingipain-Moleküls kann
aus den empirischen amino-terminalen und carboxy-terminalen Sequenzen
und dem Molekulargewicht abgeleitet werden. So hat das reife Arg-Gingipain-2
ein Aminoende, das bei Nukleotidrest 1630 in SEQ ID NO: 3 und bei
Aminosäure
1 in SEQ ID NO: 4 beginnt. Wie für
eine Arginin-spezifische Protease erwartet, wird das reife Protein
nach einem Argininrest gespalten. Die 50 kDa- und die 44 kDa-Banden
von den Bz-L-Arg-pNa-Aktivitätpeaks
haben eine identische Sequenz zu dieser abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Gingipain, die jeweils bei den Nukleotiden 1630–1695 und
bei den Nukleotiden 3106–3156
kodiert wird. Entsprechend diesen Daten stammt das Carboxyl-Ende höchstwahrscheinlich
aus autoproteolytischer Prozessierung nach dem Argininrest, der
bei 3103–3105
kodiert wird, wo die das Aminoende kodierende Sequenz einer Hämagglutinin-Komponente
beginnt (Nukleotid 3106). Die abgeleiteten 492 Aminosäuren von
Gingipain-2 ergeben ein Proteasemolekül mit einem berechneten Molekulargewicht
von 54 kDa, welches gut mit der durch SDS-PAGE-Analyse bestimmten
molekularen Masse von 50 kDa korreliert. Die Tabellen 1 und 2 (siehe
auch SEQ ID NO: 10 und 11) zeigen die kodierende Sequenz und die
hergeleitete Aminosäuresequenz
von Gingipain-2. Das erste in der Sequenz gezeigte Nukleotid gehört zu der
PstI-Klonierungsstelle
und wird als Nukleotid 1 bezeichnet. Fett gedruckte Buchstaben zeigen
die potentiellen Startstellen ATG und das erste Kodon des reifen
Gingipain-2 an. Die aminoterminale Sequenz von Gingipain-2 und die
aminoterminale Sequenz der 44 kDa-Banden von den Bz-L-Arg-pNa-Aktitivätspeaks
sind unterstrichen.
-
Tabelle 2 (entsprechend den SEQ ID
NO: 10–11)
zeigt die Nukleotidsequenz, die die gesamte Präpoly-Proteinsequenz kodiert,
einschließlich
sowohl der Proteasekomponente und der Hämagglutinin-Komponente(n) von
HMW-Arg-Gingipain. Die kodierende Sequenz erstreckt sich von einem
ATG bei Nukleotid 949 bis zu einem TAG-Stop-Kodon bei Nukleotid
6063 in SEQ ID NO: 10. Die abgeleitete Aminosäuresequenz wird in SEQ ID NO:
11 angegeben.
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TABELLE
2 Sequenzbereich: 1-7266
-
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sDie Spaltung des Vorläuferproteins
nach dem Arg-Rest bei Aminosäure
227 entfernt den N-terminalen Vorläuferteil und setzt nach dem
Arg-Rest bei Aminosäure
719, 1091 und 1429 ein Niedermolekulargewicht-Arg-Gingipain und
drei Hämagglutinin-Komponenten frei.
Die 44 kDa Hämagglutinin-Komponente
hat eine Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr: l1 von 720–1091
angegeben, mit einem berechneten Molekulargewicht von 39,4 kDa,
konsistent mit dem durch Gel-Elektrophorese geschätzten. Die
17 kDa Hämagglutinin-Komponente
hat eine Aminosäuresequenz,
wie angegeben in SEQ ID NO: 11 bei den Aminosäuren 1092–1429, und ein berechnetes
Molekulargewicht von 37,1 kDa. Die 27 kDa Hämagglutinin-Komponente hat eine
Aminosäuresequenz,
die sich von Aminosäuren
1430–1704
in SQ ID NO: 11 erstreckt, und ein berechnetes Molekulargewicht
von 29,6 kDa.
-
-
Tabelle 3 ist das Ergebnis eines
Sequenzvergleichs der 44 kDa, 27 kDa und 17 kDa Hämagglutinin-Domänen des
Arg-Gingipain-Komplexes, das Alignment von Regionen von Aminosäureidentität, welche, ohne
sich an irgendeine besondere Theorie zu binden, postuliert werden,
die für
die Hämagglutinin-Aktivität verantwortliche
Domäne
zu sein. Aminosäuren,
die bei allen Hämagglutinin-Domänen identisch
sind, sind in Großbuchstaben,
und Aminosäuren,
die nicht konserviert sind, sind in Kleinbuchstaben gezeigt. Im
Falle der proteolytischen Komponente ist nur eine begrenzte Region
mit signifikanter Übereinstimmung
gezeigt.
-
Eine genomische DNA-Genbank wurde
auch von virulenter P. gingivalis W50 hergestellt. Zwei Klone wurden
als Sequenz identifiziert, welche die für Arg-Gingipain-kodierende
Sequenz enthält.
0,5 und 3,5 kb BamHI-Fragmente wurden sequenziert; es zeigte 99%
Nukleotidsequenz-Identität
mit etwa 3160 plus 557 bp von P. gingivalis H66 DNA, die Arg-Gingipain-kodierende
Sequenz enthält.
Ein Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen der kodierten
Arg-Gingipain-Sequenzen zeigte 99% Identität.
-
Tabellen 1 und 2 geben beide Sequenzen
von P. gingivalis wieder. Es wird jedoch vorausgesetzt, daß es einige
Variationen in den Aminosäuresequenzen
und kodierenden Nukleinsäuresequenzen
für Arg-Gingipain
von verschiedenen P. gingivalis-Stämmen geben wird. Der Fachmann
kann leicht Arg-Gingipain-kodierende Sequenzen von anderen Stämmen identifizieren
und isolieren, in denen es eine mindestens 70%ige Homologie zu den
hierin speziell als Beispiel angegebenen Sequenzen gibt, unter Verwendung
der hierin bereitgestellten Sequenzen, zusammen mit dem, was im
Stand der Technik wohlbekannt ist. Auch innerhalb des Umfanges der
vorliegenden Erfindung befinden sich Arg-Gin gipaine, in denen die
Protease oder proteolytische Komponente eine mindestens etwa 85%ige
Aminosäuresequenzidentität mit einer
hierin als Beispiel angegebenen Aminosäuresequenz hat.
-
Es wird auch vom Fachmann verstanden,
daß es
eine beschränkte
Anzahl von Aminosäuresubstitutionen
in einem Protein geben kann, ohne daß die Funktion signifikant
beeinflußt
wird, und daß nicht
als Beispiel angegebene Gingipain-1-Proteine einige Aminosäuresequenzabweichungen
von der als Beispiel angegebenen Aminosäuresequenz haben können. Derartige
natürlich
auftretende Varianten können
identifiziert werden, z. B. durch Hybridisierung an die als Beispiel
angegebene, für
(reifes) Arg-Gingipain-2-kodierende Sequenz (oder einem Teil davon,
der zur spezifischen Hybridisierung mit Arg-Gingipain-Sequenzen
fähig ist)
unter Bedingungen, die geeignet sind, um mindestens etwa 70% Nukleotidsequenzhomologie,
vorzugsweise etwa 80%, stärker
bevorzugt etwa 90% und am meisten bevorzugt 95–100% Sequenzhomologie zu detektieren. Vorzugsweise
hat die kodierte Arg-Gingipain-Protease oder proteolytische Komponente
mindestens etwa 85% Aminosäureidentität zu einer
als Beispiel angegebenen Arg-Gingipain-Aminosäuresequenz.
-
Es ist wohlbekannt im biologischen
Stand der Technik, daß bestimmte
Aminosäuresubstitutionen
in Proteinsequenzen gemacht werden können, ohne die Funktion des
Proteins zu beeinflussen. Im allgemeinen werden konservative Aminosäuren toleriert,
ohne die Proteinfunktion zu beeinflussen. Ähnliche Aminosäuren können solche
sein, die ähnlich
in Größe und/oder
Ladungseigenschaften sind, z. B. Aspartat und Glutamat und Isoleucin
und Valin sind beides Paare von ähnlichen
Aminosäuren. Ähnlichkeit
zwischen Aminosäurepaaren
ist im Stand der Technik in einer Anzahl von Arten beurteilt worden.
Zum Beispiel, Dayhoff et al. (1978) in Atlas of Protein Sequence
and Structure, Volume 5, Supplement 3, Chapter 22, pages 345–352, welches
hierin durch Verweis aufgenommen wird, stellt Frequenztabellen für Aminosäuresubstitutionen
bereit, welche als ein Maß der
Aminosäureähnlichkeit
verwendet werden können.
Die Frequenztabellen von Dayhoff et al. basieren auf Vergleichen
von Aminosäuresequenzen
für Proteine
mit derselben Funktion von einer Vielzahl von entwicklungsgeschichtlich
verschiedenen Quellen.
-
Der Fachmann erkennt, daß andere
P. gingivalis-Stämme
kodierende Sequenzen für
ein Protein mit den unterscheidenden Charakteristika eines Arg-Gingipains
haben können;
Diese kodierenden Sequenzen können
identisch oder synonym mit der als Beispiel angegebenen kodierenden
Sequenz sein, oder es können einige
Variation en) in der kodierten Aminosäuresequenz vorliegen. Eine
Arg-Gingipain-kodierende Sequenz von einem P. gingivalis-Stamm,
der von H66 verschieden ist, kann identifiziert werden, z. B. durch
Hybridisierung mit einem Polynukleotid oder einem Oligonukleotid
mit der gesamten oder einem Teil der als Beispiel angegebenen kodierenden
Sequenz für
reifes Gingipain, unter stringenten Bedingungen, die geeignet sind,
um eine Sequenz mit mindestens 70% Homologie zu detektieren.
-
Ein Polynukleotid oder ein Fragment
davon ist "im wesentlichen
homolog" (oder "im wesentlichen ähnlich") zu einem anderen
Polynukleotid, wenn es optimal mit einem anderen Polynukleotid ausgerichtet
ist (mit geeigneten Nukleotidinsertionen oder -deletionen), falls
es eine Nukleotidsequenz-Identität
für ungefähr 60% der
Nukleotidbasen gibt, gewöhnlich
ungefähr
70%, mehr gewöhnlich
etwa 80%, bevorzugt etwa 90%, und besonders bevorzugt etwa 95% bis
100% der Nukleotidbasen.
-
Alternativ existiert eine wesentliche
Homologie (oder Ähnlichkeit),
wenn ein Polynukleotid oder ein Fragment davon an ein anderes Polynukleotid
unter selektiven Hybridisierungsbedingungen hybridisieren wird.
Eine Hybridierungsselektivität
existiert unter Hybridisierungsbedingungen, welche es einem erlauben, das
Zielpolynukleotid von Interesse von anderen Polynukleotiden zu unterscheiden.
Typischerweise wird eine selektive Hybridisierung auftreten, wenn
es ungefähr
55% Ähnlichkeit über eine
Strecke von etwa 14 Nukleotiden, vorzugsweise ungefähr 65%,
mehr bevorzugt ungefähr
75%, und am meisten bevorzugt ungefähr 90% gibt. Siehe Kanehisa
(1984) Nuc. Acids Res., 12: 203–213.
Die Länge
des Homologievergleiches, wie beschrieben, kann sich über längere Abschnitte
erstrecken und wird sich in bestimmten Ausführungsformen oft über einen
Abschnitt von etwa 17 bis 20 Nukleotiden erstrecken, und bevorzugt
etwa 36 oder mehr Nukleotiden betragen.
-
Die Hybridisierung von Polynukleotiden
wird beeinflußt
durch derartige Bedingungen wie Salzkonzentration, Temperatur oder
organische Lösungsmittel,
zusätzlich
zu der Basenzusammensetzung, Länge
der komplementären
Stränge,
und der Anzahl von Nukleotidbasenunstimmigkeiten zwischen den hybridisierenden Polynukleotiden,
wie leicht von Fachleuten eingeschätzt werden wird. Stringente
Temperaturbedingungen werden im allgemeinen Temperaturen über 30°C umfassen,
typischerweise über
37°C, und
bevorzugt über
45°C. Stringente
Salzbedingungen werden normalerweise weniger als 1 M sein, typischerweise
weniger als 500 mM und bevorzugt weniger als 200 mM. Jedoch ist
die Parameterkombination viel wichtiger als das Maß eines
einzelnen Parameters (Wetmur and Davidson (1968) J. Mol. Biol. 31,
349–370).
-
Ein "isoliertes" oder "im wesentlichen reines" Polynukleotid ist
ein Polynukleotid, welches im wesentlichen von anderen Polynukleotidsequenzen
getrennt ist, welche natürlicherweise
eine native Gingipain-1-Sequenz begleiten. Der Begriff umfaßt eine
Polynukleotidsequenz, welche aus ihrer natürlich auftretenden Umgebung
entfernt worden ist, und umfaßt
rekombinante oder klonierte DNA-Isolate, chemisch synthetisierte Analoga
und Analoga, die biologisch durch heterologe Systeme synthetisiert
werden.
-
Von einem Polyonukleotid wird gesagt,
daß es
ein Polypeptid "kodiert", falls es in seinem
nativen Zustand, oder wenn es durch Fachleuten bekannte Methoden
manipuliert worden ist, transkribiert und/oder translatiert werden
kann, um das Polypeptid eines Fragments davon herzustellen. Von
dem nichtkodierenden Strang eines derartigen Polynukleotids wird
auch gesagt, daß es
die Sequenz kodiert.
-
Eine Nukleotidsequenz ist operativ
verknüpft,
wenn sie in eine funktionelle Beziehung zu einer anderen Nukleotidsequenz
gesetzt wird. Zum Beispiel ist ein Promoter operativ verknüpft mit
einer kodierenden Sequenz, falls der Promoter ihre Transkription
oder Expression beeinflußt.
Allgemein bedeutet operativ verknüpft, daß die verknüpften Sequenzen aneinander
angrenzend sind und, wo es notwendig ist, zwei proteinkodierende
Regionen zu verknüpfen,
aneinander angrenzend und im Leseraster sind. Jedoch ist es wohlbekannt,
daß bestimmte
genetische Elemente, wie z. B. Verstärker, auch über eine Entfernung operativ
verknüpft
sein können,
d. h. auch dann, wenn sie nicht aneinander angrenzen.
-
Der Begriff "rekombinantes" Polynukleotid bezieht sich auf ein
Polynukleotid, welches durch die Kombination von zwei anderen falls
voneinander getrennten Sequenzsegmenten gebildet wird, was durch
die künstliche
Manipulation von isolierten Polynukleotidsegmenten durch genetische
Manipulationstechniken oder durch chemische Synthese erreicht wird.
Dadurch kann man Polyonukleotidsegmente von gewünschter Funktion miteinander
verknüpfen,
um eine gewünschte
Kombination von Funktionen zu erzeugen.
-
Polynukleotidsonden umfassen ein
isoliertes Polynukleotid, das mit einem Markierung oder Reportermolekül verknüpft ist
und verwendet werden kann, um andere Arg-Gingipain-kodierende Sequenzen
zu identifizieren und zu isolieren. Sonden, die synthetische Oligonukleotide
oder andere Polynukleotide umfassen, können von natürlich vorkommenden
oder rekombinanten einfach- oder doppelsträngigen Nukleinsäuren abgeleitet
werden oder chemisch synthetisiert werden. Polynukleotidsonden können durch
irgendeine im Stand der Technik bekannte Methode markiert werden,
z. B., "Random-Hexamer-Labeling", "Nick-Translation", oder die Klenow-Auffüllreaktion.
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Große Mengen der Polynukleotide
können
durch Replikation in einer geeigneten Wirtszelle hergestellt werden.
Natürliche
oder synthetische DNA-Fragmente, die für eine Proteinase oder ein
Fragment davon kodieren, werden in rekombinante Polynukleotidkonstrukte
eingebaut werden, typischerweise in DNA-Konstrukte, die zur Einführung und
zur Replikation in einer prokaryotischen oder eukaryotischen Zelle
fähig sind.
Gewöhnlich
wird das Konstrukt geeignet sein für die Replikation in einem
einzelligen Wirt, wie z. B. Hefe oder Bakterien, aber ein mehrzelliger
eukaryotischer Wirt kann auch zweckmäßig sein, mit oder ohne Integration
im Genom der Wirtszellen. Gewöhnlich
verwendete prokaryotische Wirte umfassen Stämme von Escherichia coli, obwohl
andere Prokaryoten, wie z. B. Bacillus subtilis oder Pseudomonas
auch verwendet werden können. Säuger- oder
andere eukaryotische Wirtszellen umfassen Hefe-, filamentöse Pilz-,
Pflanzen-, Insekten-, amphibische und Vogelarten. Derartige Faktoren
wie Leichtigkeit der Manipulation, die Fähigkeit, exprimierte Proteine
geeignet zu glycosylieren, Grad und Kontrolle der Proteinexpression,
Leichtigkeit der Reinigung der exprimierten Proteine von zellulären Verunreinigungen,
oder andere Faktoren können
die Wahl der Wirtszelle bestimmen.
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Die Polynukleotide können auch
durch chemische Synthese hergestellt werden, z. B., durch die Phosphoramiditmethode,
beschrieben durch Beaucage and Caruthers (1981) Tetra. Letts., 22:
1859–1862
oder die Triestermethode nach Matteuci et al. (1981) J. Am. Chem.
Soc., 103: 3185, und können
mit kommerziellen automatisierten Oligonukleotid-Synthesemaschinen
durchgeführt
werden. Ein doppelstrangiges Fragment kann aus dem einzelstrangigen
Produkt der chemischen Synthese entweder durch Synthese des Komplementärstranges
und Annealing der Stränge
zusammen unter geeigneten Bedingungen, oder durch Zugeben des Komplementärstranges
unter Verwendung von DNA-Polymerase
mit einer zweckmäfligen
Primersequenz erhalten werden.
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Für
die Einführung
in einen prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt hergestellte DNA-Konstrukte werden
typischerweise ein Replikationssystem umfassen (d. h. Vektor), das
von dem Wirt erkannt wird, einschliefllich des gewünschten
DNA-Fragments, das das gewünschte
Polypeptid kodiert, und werden vorzugsweise auch die den Start der
Transkription und Translations regulierende Sequenzen enthalten,
die operativ mit dem Polypeptid-kodierenden Segment verknüpft sind.
Expressionssysteme (Expressionsvektoren) können umfassen, z. B., einen
Ur- sprung der Replikation
oder eine autonome Replikationssequenz (ARS) und Expressions-Kontrollsequenzen,
einen Promoter, einen Verstärker
und notwendige Prozessierungs-Informationsstellen, wie z. B. Ribosom-Bindungsstellen,
RNA-Spleißstellen,
Polyadenylierungsstellen, transkriptionsbeendende Sequenzen, und
mRNA-stabilisierende Sequenzen. Signalpeptide können auch umfaßt werden,
wo es zweckmäßig ist,
von sekretierten Polypeptiden derselben oder von verwandten Arten,
welche es erlauben, daß das
Protein Zellmembranen überwindet
und/oder darin eingebettet wird oder von der Zelle sekretiert wird.
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Ein geeigneter Promoter und andere
notwendigen Vektorsequenzen werden so gewählt werden, daß sie funktionell
im Wirt sein werden. Beispiele von durchführbaren Kombinationen von Zelllinien
und Expressionsvektoren werden beschrieben in Sambrook et al. (1989)
siehe unten; Ausubel et al. (Hrsg.) (1987) Current Protocols in
Molecular Biolog , Greene Publishing and Wiley Interscience, New
York; und Metzger et al. (1988) Nature, 334: 31–36. Viele nützliche
Vektoren zur Expression in Bakterien, Hefe, Säuger-, Insekten-, Pflanzen- oder
anderen Zellen sind im Stand der Technik wohlbekannt und können von
Verkäufern,
wie z. B. Stratagen, New England Biolabs, Promega Biotech, und anderen
erhalten werden. Zusätzlich
kann das Konstrukt mit einem amplifizierbaren Gen (z. B. DHFR) verknüpft werden,
so daß vielfache
Kopien des Gens gemacht werden können.
Für zweckmäßige Verstärker und
andere expressionskontrollierende Sequenzen, siehe auch Enhancers
and Eukaryotic Gene Expression, Cold Spring Harbor Press, N. Y.
(1983). Während
sich derartige Expressionsvektoren selbständig replizieren können, können sie
sich weniger bevorzugt replizieren, indem sie in das Genom der Wirtszelle
eingeführt
werden.
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Expressions- und Klonierungs-Vektoren
werden wahrscheinlich einen auswählbaren
Marker enthalten, das heißt,
ein Gen, das ein für
das Überleben
oder Wachstum einer mit dem Vektor transformierten Wirtszelle notwendiges
Protein kodiert. Obwohl ein derartiges Marker-Gen auf einer anderen
Polynukleotidsequenz, die zusammen in die Wirtszelle eingeführt wird,
getragen werden kann, ist es besonders häufig auf dem Klonierungs-Vektor enthalten.
Nur diese Wirtszellen, in welche das Marker-Gen eingeführt worden ist, werden unter
selektierenden Bedingungen überleben
und/oder wachsen. Typische Selektionsgene kodieren Proteine, welche
(a) Resistenz gegen Antibiotika oder andere toxische Substanzen
verleihen, z. B., Ampicillin, Neomycin, Methotrextat, etc.; (b)
auxotrophe Mängel
komplementieren; oder (c) kritische Nährstoffe zur Verfügung stellen,
die nicht aus dem Komplexmedium verfügbar sind. Die Wahl des geeigneten
auswählbaren
Markers wird von der Wirtszelle abhängen; zweckmäßige Marker
für unterschiedliche
Wirte sind im Stand der Technik bekannt.
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Die rekombinanten Vektoren, die die
Arg-Gingipain-kodierenden Sequenzen von Interesse enthalten, können in
die Wirtszelle eingeführt
(transformiert, transfiziert) werden durch eine Anzahl von zweckmäßigen Mitteln,
einschließlich
Elektroporation; Transformation oder Transfektion unter Verwendung
von Calciumchlorid, Rubidiumchlorid, Calciumphosphat, DEAE-dextran,
oder anderen Substanzen; Microprojektil-Bombardierung; Lipofektion
und Transfektion oder Infektion (falls der Vektor ein infektiöses Agens
ist, wie z. B. ein Viren- oder Retrovirengenom). Die Wahl derartiger
Mittel wird oft von der Wirtszelle abhängen. Große Mengen der Polynukleotide
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können durch Transformation geeigneter
prokaryotischer oder eukaryotischer Wirtszellen mit Gingipain-1-kodierenden Polynukleotiden
der vorliegenden Erfindung in kompatiblen Vektoren oder anderen
Expressionsvehikeln und Kul-tivieren
derartig transformierter Wirtszellen unter für die Expression des Arg-Gingipain-kodierenden
Gens geeigneten Bedingungen präpariert werden.
Das Arg-Gingipain kann dann von den Wirtszellen zurückgewonnen
und gereinigt werden.
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Die kodierende Sequenz für die "reife" Form von Arg-Gingipain-2 wird nach PCR zielgerichteter
Mutagenese und Klonieren in einen Expressionsvektor exprimiert,
der für
die Verwendung in, z. B. E. coli geeignet ist. Beispielhafte Expressionsvektoren
für E.
coli und andere Wirtszellen werden angegeben, z. B. in Sambrook et
al. (1989), siehe unten, und in Pouwels et al. (Hrsg.) (1986) Cloning
Vectors, Elsevier Science Publishers, Amsterdam, Niederlande.
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Um Leader-Sequenzen und Vorläufer-Sequenzen
auf der 5'-Seite
der kodierenden Sequenz zu eliminieren, wird eine Kombination von
Schneiden mit Restriktions-Endonukleasen und zielgerichteter Mutagenese über PCR
unter Verwendung eines Oligonukleotids verwendet, das eine gewünschte Restriktionsschnittstelle zum
Klonieren enthält
(eine, der nicht in der kodierenden Sequenz vorhanden ist), sowie
eine Ribosombindestelle, ein Startkodon für die Translation (ATG) und
die Kodons für
die ersten Aminosäuren
des reifen Arg-Gingipains-2. Das Oligonukleotid für die zielgerichtete
Mutagenese am 3'-Ende
der kodierenden Sequenz für
reifes Gingipain-1 umfaßt
Nukleotide, welche für
die carboxyterminalen Aminosäuren
des reifen Gingipain-1 kodieren, ein Translations-Stopkodon (TAA,
TGA or TAG), und eine zweite geeignete Erkennungsstelle für Restriktionsendonuklease,
die nicht im Rest der in den Expressionsvektor einzuführenden
DNA-Sequenz vorhanden ist. Die zielgerichtete Mutagenesestrategie
ist ähnlich
zu der von Boone et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 2800–2804, wie
modifiziert für
die Verwendung mit PCR.
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In einer anderen Ausführungsform
werden polyklonale und/oder monoklonale Antikörper bereitgestellt, die fähig sind,
spezifisch an eine Proteinase oder Fragmente davon zu binden. Der
Begriff Antikörper wird
verwendet, um sowohl eine homogene molekulare Einheit zu bezeichnen,
als auch eine Mischung, wie z. B. ein aus einer Vielzahl von verschiedenen
molekularen Einheiten bestehendes Serumprodukt. Monoklonale oder
polyklonale Antikörper,
die spezifisch mit den Arg-Gingipainen reagieren, können durch
im Stand der Technik bekannte Methoden hergestellt werden. Siehe,
z. B., Harlow and Lane (1988) Antibodies: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratiories; Goding (1986) Monoclonal Antibodies:
Principles and Practice, 2nd ed., Academic
Press New York; und Ausubel et al. (1987), siehe oben. Rekombinante
Immunoglobuline können
auch durch im Stand der Technik bekannte Methoden hergestellt werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die Methoden, die im U.S. Patent Nr. 4,816,567 beschrieben werden.
Bevorzugt werden monoklonale Antikörper mit Affinitäten von
108 M–1, vorzugsweise 109 bis 1010 oder mehr.
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Spezifische Antikörper für Arg-Gingipain(e) können nützlich sein,
z. B., als Sonden zum Screenen von DNA-Expressions-Genbanken oder
für den
Nachweis des Vorhandenseins von Arg-Gingipainen in einer Testprobe.
Häufig
werden die Polypeptide und Antikörper
durch Verknüpfung,
entweder kovalent oder nicht kovalent, mit einer Substanz markiert,
welche ein detektierbares Signal bereitstellt. Geeignete Markierungen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Radionukleotide, Enzyme, Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren,
fluoreszierende Mittel, chemilumineszierende Mittel, magnetische
Partikel und ähnliches.
United States Patente, die die Verwendung derartiger Label beschreiben,
umfassen, aber sind nicht beschränkt
auf Nr. 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345; 4,277,437; 4,275,149
und 4,366,241.
-
Spezifische Antikörper für Arg-Gingipain(e), die fähig sind,
seine (ihre) Proteinaseaktivität
zu inhibieren, können
geeignet sein für
die Behandlung von Tieren, einschließlich Menschen, die an periodontalen Krankheiten
leiden. Derartige Antikörper
können
erhalten werden durch die oben beschriebenen Methoden und nachfolgendes
Screenen der Arg-Gingipain-spezifischen Antikörper auf ihre Fähigkeit,
Proteinaseaktivität zu
inhibieren.
-
Bereitgestellt werden Zusammensetzungen
und immunogene Präparationen,
einschließlich
Vakzin-Zusammensetzungen, umfassend im wesentlichen gereinigte rekombinante
Arg-Gingipain (e) und einen dafür
geeigneten Träger.
Alternativ können
hydrophile Regionen der proteolytischen Komponente oder der Hämagglutinin-Komponente(n)
von Arg-Gingipain durch den Fachmann identifiziert werden, und Peptidantigene können synthetisiert
und an ein geeignetes Trägerprotein
(z. B. Rinderserum-Albumin oder Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin)
gebunden werden, für
die Verwendung in Vakzinen oder zur Erzeugung eines für Arg-Gingipaine
spezifischen Antikörpers.
Immunogene Zusammensetzungen sind diese, welche in spezifischer
Antikörperproduktion
resultieren, wenn sie in einen Menschen oder ein Tier injiziert
werden. Derartige Vakzine sind nützlich,
z. B., für
die Immunisierung eines Tieres, einschließlich von Menschen, gegen entzündliche
Reaktion und Gewebeschaden, ausgelöst durch P. gingivalis bei
einer periodontalen Krankheit. Die Vakzin-Präparationen
umfassen eine immunogene Menge eines oder mehrerer Arg-Gingipaine
oder immunogene(s)-Fragment (e) oder Un tereinheit(en) davon. Derartige
Vakzine können
eine oder mehrere Arg-Gingipain-Proteinasen umfassen, oder eine
Kombination mit einem anderen Protein oder einem anderem Immunogen. "Immunogene Menge" meint eine Menge,
die geeignet ist, die Produktion von gegen Arg-Gingipain(e) gerichtete
Antikörper
in einem Individuum hervorzurufen, an welches das Vakzin verabreicht
worden ist.
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Immunogene Träger können verwendet werden, um die
Immunogenität
der Proteinasen zu verstärken. Derartige
Träger
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Proteine und Polysaccharide, Liposomen, und Bakterienzellen
und -membranen. Proteinträger
können
an die Proteinasen gebunden werden, um Fusionsproteine durch rekombinante
oder synthetische Mittel oder durch chemische Kupplung zu bilden.
Nützliche
Träger und
Mittel zur Kupplung derartiger Träger an Polypeptidantigene sind
im Stand der Technik bekannt.
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Die Vakzine können durch jedes im Stand der
Technik bekannte Mittel formuliert werden. Derartige Vakzine werden üblicherweise
für die
Injektion präpariert,
entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen. Ebenfalls hergestellt werden können feste
Formen, die zur Lösung
oder Suspension in Flüssigkeit,
vor der Injektion, geeignet sind. Die Präparation kann auch, z. B.,
emulgiert werden, oder das Protein kann in Liposomen eingeschlossen
werden.
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Die aktiven immunogenen Bestandteile
werden oft mit Verdünnungsmitteln
oder Trägern
gemischt, welche pharmazeutisch verträglich und kompatibel mit dem
Wirkstoff sind. Geeignete Verdünnungsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Wasser, Salzlösung,
Dextrose, Glycerin, Ethanol oder ähnliches und Kombinationen
davon. Die Konzentration des immunogenen Polypeptids in injizierbaren
Formulierungen liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,2 bis 5 mg/ml.
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Zusätzlich können die Vakzine, falls gewünscht, geringe
Mengen von Hilfssubstanzen enthalten, wie z. B. Benetzungs- oder
Emulsionsmittel, pH-Puffermittel, und/oder Zusatzstoffe, welche
die Effektivität
des Vakzins verstärken.
Beispiele von Zusatzstoffen, welche effektiv sein können, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf: Aluminiumhydroxid; N-Acetylmuramyl-L-Threonyl-D-Isoglutamin (thr-MDP);
N-Acetyl-nor-muramyl-L-Alanyl-D-Isoglutamin
(CGP 11637, bezeichnet als nor-MDP); N-Acetylmuramyl-L-Alanyl-D-Isoglutaminyl-L-Alanin-2-(1'-2'dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)-ethylamin
(CGP 19835A, bezeichnet als MTP-PE); und RIBI, welches drei aus
Bakterien extrahierte Komponenten enthält, Monophosphoryl-Lipid A, Trehalose-dimycolat
und Zellwandskelett (MPL + TDM + CWS) in einer 2%igen Squalen/Tween
80 Emulsion. Die Effektivität
eines Zusatzstoffs kann durch Messung der Menge der gegen das Immunogen
gerichteten Antikörper
bestimmt werden, welche aus der Verabreichung des Immunogens in
Vakzinen resultiert, welche auch aus den unterschiedlichen Zusatzstoffen
bestehen. Derartige zusätzliche
Formulierungen und Verfahren der Verabreichung, wie sie im Stand
der Technik bekannt sind, können
auch verwendet werden.
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50 kDa Arg-Gingipain oder Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain
und Fragmente davon können
in Vakzinen als neutrale oder als Salzformen formuliert werden.
Pharmazeutisch verträgliche
Salze umfassen, sind aber nicht beschränkt auf die Säureadditionssalze
(gebildet mit freien Aminogruppen des Peptids), welche mit anorganischen
Säuren
gebildet werden, z. B. Chlorwasserstoffsäure oder Phosphorsäuren; und
organischen Säuren,
z. B. Essig-, Oxal-, Wein-, oder Maleinsäure. Mit den freien Carboxylgruppen
gebildete Salze können
auch hergeleitet werden von anorganischen Basen, z. B. Natrium,
Kalium, Ammonium, Calcium, oder Eisenhydroxiden, und organischen
Basen, z. B. Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylamino-ethanol,
Histidin und Procain.
-
Die Vakzine werden in einer für die Dosierungsformulierung
geeigneten Weise verabreicht und in einer derartigen Menge, die
prophylaktisch und/oder therapeutisch effektiv sein wird. Die zu
verabreichende Menge, welche im allgemeinen im Bereich von etwa
100 bis 1000 μg
Protein pro Dosis ist, allgemeiner im Bereich von etwa 5 bis 500 μg Protein
pro Dosis, hängt
von dem zu behandelnden Fall ab, der Kapazität des Immunsystems des Individuums
zur Synthese von Antikörpern
und dem Grad des gewünschten
Schutzes. Genaue Mengen des Wirkstoffes, die verabreicht werden
sollen, können
von dem Urteil des Arztes oder Zahnarztes abhängen und können einzigartig für jedes
Individuum sein, aber eine derartige Bestimmung liegt im Können eines solchen
Praktikers.
-
Die Vakzine oder eine andere immunogene
Zusammensetzung (können)
kann in einer einzigen Dosis oder einem Mehrfachdosenschema gegeben
werden. Ein Mehrfachdosenschema ist eines, in welchem eine erste
Impfphase ein bis zehn oder mehr separate Dosen umfassen kann, gefolgt
von anderen Dosen, die nach Notwendigkeit zu nachfolgenden Zeitintervallen
verabreicht werden, um die Immunantwort aufrecht zu erhalten und/oder
zu stärken,
z. B. nach 1 bis 4 Monaten für
eine zweite Dosis, und, falls benötigt, eine nachfolgende Dosis
(Dosen) nach einigen Monaten.
-
Rekombinante Arg-Gingipaine sind
nützlich
für Verfahren
zur Identifikation von Mitteln, die Proteinaseaktivität modu lieren,
z. B. durch Einwirkung auf die Proteinase selbst. Eines der derartigen
Verfahren umfaßt folgende
Schritte: Inkubieren von Arg-Gingipain-1 (oder Hochmolekulargewicht-Arg-Proteinase)
mit einem vermeintlichen therapeutischen Mittel; Bestimmung der
Aktivität
der mit dem Mittel inkubierten Proteinase; und Vergleich der in
diesem Schritt erhaltenen Aktivität mit der Aktivität einer
Kontrollprobe von Proteinase, die nicht mit dem Mittel inkubiert
worden ist.
-
Alle hierin zitierten Referenzen
werden hiermit durch Verweis in ihrer Gesamtheit aufgenommen.
-
Wenn nicht hiernach anders angegeben,
sind Standardverfahren zum Klonieren, zur DNA-Isolierung, Verstärkung und
Reinigung, für
enzymatische Reaktionen mit Beteiligung von DNA-Ligase, DNA-Polymerase, Restriktions-Endonukleasen
und ähnlichen,
und verschiedene Trennungstechniken, solche, die bekannt sind und
von einem Fachmann gewöhnlich
verwendet werden. Eine Anzahl von Standardverfahren wird beschrieben
in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning, Second Edition, Cold
Spring Harbor Laboratory, Plainview, New York; Maniatis et al. (1982)
Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory, Plainview, New
York; Wu (Hrsg.) (1993) Meth. Enzymol. 218, Part I; Wu (Hrsg.) (1979)
Meth. Enzymol. 68; Wu et al. (Hrsg.) (1983) Meth. Enzymol. 100 und
101; Grossman und Moldave (Hrsg.) Meth. Enzymol. 65; Miller (Hrsg.)
(1972) Experiments in Molecular Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, New York, Old Primrose (1981) Principles of
Gene Manipulation, University of California Press, Berkeley; Schleif
und Wensink (1982) Practical Methods in Molecular Biology; Glover
(Hrsg.) (1985) DNA Cloning Vol. I und II, IRL Press, Oxford, UK;
Hames und Higgins (Hrsg.) (1985) Nucleic Acid Hybridization, IRL
Press, Oxford, UK; Setlow und Hollaender (1979) Genetic Engi neering:
Principles and Methods: Vols. 1–4,
Plenum Press, New York. Die verwendeten Abkürzungen und die verwendete
Nomenklatur wird als Standard im Stand der Technik angesehen und
gewöhnlich in
professionellen Zeitschriften, wie z. B. den hierin zitierten, verwendet.
-
Die vorhergehende Diskussion und
die nachfolgenden Beispiele illustrieren die Erfindung, sollen sie aber
nicht einschränken.
Der Fachmann wird verstehen, dafl alternative Verfahren verwendet
werden können, um
die Erfindung auszuführen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1 Reinigung von
Gingipain-Enzymen
-
Beispiel 1.1 Bakterielle
Anzucht
-
P. gingivalis-Stämme H66 (ATCC 33277) und W50
(ATCC 53978) (virulent) wurden in diesen Untersuchungen verwendet.
Zellen wurden in 500 ml Brühe,
enthaltend 15,0 g Trypticase-Sojabrühe (Difco, Detroit, Michigan),
2,5 g Hefeextrakt, 2,5 mg Hämin,
0,25 g Cystein, 0,05 g Dithiothreitol, 0,5 mg Menadion (alle von Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO) anaerob bei 37°C für 48 Stunden in einer Atmosphäre aus 85%
N2, 10% CO2, 5%
H2 gezüchtet.
Die gesamte 500 ml Kultur wurde verwendet, um 20 Liter desselben
Mediums zu impfen, und letzteres wurde in einem Fermentierungsbehälter bei
37°C für 48 Stunden
(zu einer endgültigen optischen
Dichte von 1,8 bei 650 nm) inkubiert.
-
Beispiel 1.2 Reinigung von Niedermolekulargewicht
Arg-Gingipain 1200 ml zellfreier Überstand wurde von der 48-Stundenkultur
durch Zentrifugation bei 18.000 × g für 30 Min. bei 4°C erhal ten.
Proteine in dem Überstand
wurden durch 90%ige Sättigung
mit Ammoniumsulfat ausgefällt.
Nach 2 Stunden bei 4°C
wurde die Suspension bei 18.000 × g für 30 Min. zentrifugiert. Das
resultierende Pellet wurde in 0,05 M Natriumacetatpuffer aufgelöst, pH 4,5,
0,15 NaCl, 5 mM CaCl2; die Lösung wurde über Nacht
gegen denselben Puffer bei 4°C
dialysiert, mit drei Wechseln mit einer Puffer : Proteinlösung größer als
150 : 1. Das Dialysat wurde dann mit 25.000 × g für 30 Min. zentrifugiert und
der dunkelbraune Überstand
(26 ml) wurde dann über
eine Agarosegelfiltrationssäule
(5,0 × 150
cm; Sephadex G-150, Pharmacia, Piscataway, NJ) chromatographiert,
welche mit demselben Puffer voreingestellt worden war. Die Säule wurde
mit dem Puffer bei einer Flußgeschwindigkeit von
36 ml/h entwickelt. 6 ml Fraktionen wurden gesammelt und sowohl
für amidolytische
und proteolytische Aktivitäten
getestet, unter Verwendung von Bz-L-Arg-pNA und Azocasein als Substrate.
Vier amidolytische Aktivität
enthaltene Peaks wurden identifiziert (1). Die Peak 4 entsprechenden Fraktionen
wurden vereinigt, durch Ultrafiltration (Amicon PM-10 Membran; Amicon,
Beverly, MA) konzentriert und dann über Nacht gegen 0,05 Bis-Tris, 5 mM CaCl2, pH 6,0 dialysiert. Das Volumen des Dialysats
war 14 ml.
-
Das 14 ml Dialysat aus dem vorherigen
Schritt wurde dann auf eine Säule
(1 × 10
cm) mit DEAE-Zellulose (Whatman, Maidstone, England) gegeben, die
mit 0,05 mM Bis-Tris, 5 mM CaCl2, pH 6,0
eingestellt worden war. Die Säule
wurde dann mit zusätzlichen
100 ml desselben Puffers gewaschen. Etwa 75% der amidolytischen
Aktivität,
aber nur etwa 50% des Proteins, passierten durch die Säule. Die
Säulenwaschflüssigkeit wurde
gegen 0,05 Natriumacetatpuffer, enthaltend 5 mM CaCl2 (pH
4,5) dialysiert. Dieses 19 ml Dialysat wurde auf eine Mono S FPLC-Säule (Pharmacia
LKB Biotechnology Inc., Piscataway, NJ) gegeben, die mit demselben
Puffer eingestellt worden war. Die Säule wurde mit dem Startpuffer
mit einer Flußgeschwindigkeit
von 1,0 ml/min für
20 Minuten gewaschen. Gebundene Proteine wurden zuerst mit einem
linearen NaCl-Gradienten (0 bis 0,1 M) eluiert, gefolgt von einem
zweiten linearen NaCl Gradienten (0,1 bis 0,25 M), wobei jeder Gradient über eine
Zeitspanne von 25 Minuten angewendet wurde. Die Fraktionen wurden
für amidolytische
Aktivität unter
Verwendung von Bz-L-Arg-pNA getestet. Fraktionen mit Aktivität wurden
zusammengeführt
und unter Verwendung derselben Bedingungen wieder chromatographiert.
Obwohl nicht detektierbar durch Gelelektrophorese, wurde manchmal
eine Spurenverunreinigung durch eine zur Spaltung nach Lysylresten
fähige
Proteinase beobachtet. Diese verunreinigende Aktivität wurde
leicht entfernt, indem die Probe auf eine Arginyl-Agarose-Säule (L-Arginyl-SEPHAROSE
4B) gegeben wurde, die mit 0,025 M Tris-HCl, 5 mM CaCl2,
0,15 M NaCl, pH 7,5 eingestellt worden war. Nach Waschen mit demselben
Puffer wurde gereinigtes Enzym mit 0,05 M Natriumacetatpuffer, 5
mM CaCl2, pH 4,5 eluiert. Ausbeuten an Gingipain-1
wurden durch diesen Schritt deutlich reduziert (etwa 60%).
-
Beispiel 1.3 Reinigung
von Hochmolekulargewicht-Arg-Gingipain
-
Der Kulturüberstand (2,900 ml) wurde durch,Zentrifugation
der gesamten Kultur erhalten (6000 × g, 30 Min., 4°C). Gekühltes Aceton
(4,350 ml) wurde zu dieser Fraktion über eine Dauer von 15 Minuten
gegeben, wobei die Temperatur der Lösung unter Verwendung eines
Eis-/Salzbades immer unter 0°C
gehalten wurde, und diese Mischung wurde zentrifugiert (6000 × g, 30
Min., – 15°C). Der Niederschlag
wurde in 290 ml von 20 mM Bis-Tris-HC1, 150 mM NaCl, 5 mM CaCl2,
0,02% (w/v) NaN3, pH 6,8 (Puffer A) aufgelöst, und
gegen Puffer A, enthaltend 1,5 mM 4,4'-Dithiodipyridindisulfid
für 4 Stunden
dialysiert, gefolgt von zwei Wechseln von Puffer A über Nacht.
Die dialysierte Fraktion wurde zentrifugiert (27.000 × g, 30
Min, 4°C),
wonach sie durch Ultrafiltration unter Verwendung einer Amicon PM-10-Membran
auf 40 ml konzentriert wurde. Diese konzentrierte Fraktion wurde
auf eine Sephadex G-150 Säule
gegeben (5 × 115
cm = 2260 ml; Pharmacia, Piscataway, NJ), welche zuvor mit Puffer
A eingestellt worden war, und die Fraktionierung wurde mit 30 ml/h
(1,5 cm/h) durchgeführt.
Fraktionen (9 ml) wurden auf ihre Aktivität gegen Bz-L-Arg-pNa und Z-L-Lys-pNa
(Novabiochem; 0,5 mM) untersucht. Amidolytische Aktivitäten für Bz-L-Arg-pNa (0,5 mM)
oder Z-L-Lys-pNa wurden in 0,2 M Tris. HCl, 1 mM CaCl2,
0,02% (w/v) NaN3, 10 mM L-Cystein, pH 7,6
gemessen. Die allgemeine proteolytische Aktivität wurde mit Azocasein (2% w/v)
gemessen, wie von Barrett and Kirschke (1981) Meth. Enzymol. 80, 535–561 für Cathepsin
L. beschrieben. Drei Peaks mit Aktivität gegen die beiden Substrate
wurden gefunden. Der erste Aktivitätspeak (höchstes Molekulargewicht) wurde
zusammengeführt,
auf 60 ml unter Verwendung von Ultrafiltration konzentriert und über Nacht
gegen zwei Wechsel von 50 mM Tris-HCl, 1 mM CaCl2,
0,02% NaN3, pH 7,4 (Puffer 8) dialysiert.
-
Diese Hochmolekulargewichts-Fraktion
wurde auf eine L-Arginin-Sepharose-Säule (1,5 × 30 cm
= 50 ml) gegeben, welche vorher mit Puffer B bei einer Flußgeschwindigkeit
von 20 ml/h (11,3 cm/h) eingestellt worden war, wonach die Säule mit
zwei Säulenvolumen
Puffer B gewaschen wurde. Danach wurde ein Stufengradient von 500
mM NaCl in Puffer B angewendet und die Säule wurde mit dieser Konzentration
von NaCl gewaschen, bis die A280-Basislinie
auf Null fiel. Nach Wiedereinstellung der Säule mit Puffer B wurde ein
Gradient von 0 bis 750 mM L-Lysin in einem Gesamtvolumen von 300
ml angewandt, gefolgt von 100 ml von 750 mM L-Lysin. Die Säule wurde
noch einmal mit Puffer B erneut eingestellt und ein weiterer Gradient
bis 100 mM L- Arginin
in 300 ml wurde in derselben Weise angewandt. Fraktionen (6 ml)
der Arg-Wäsche
wurden auf Aktivität
gegen die zwei Substrate wie zuvor beschrieben getestet. Der Arginingradient
eluierte einen Hauptpeak für
ein Enzym, das Bz-L-Arg-pNa abbaut. Die aktiven Fraktionen wurden
zusammengeführt
und unter zweimaligem Wechseln von 20 mM Bis-Tris-HCl, 1 mM CaCl2, 0,02% (v/w) NaN3,
pH 6,4 (Puffer C) dialysiert und auf 10 ml unter Verwendung einer
Amicon PM-10-Membran konzentriert.
-
Das Konzentrat mit Aktivität für die Spaltung
von Bz-L-Arg-pNa wurde auf eine mit Puffer C eingestellte Mono-Q
FPLC-Säule
(Pharmacia LKB Biotechnology Inc, Piscataway, NJ) gegeben, die Säule wurde
mit 5 Säulenvolumen
Puffer C bei 1,0 ml/Min. gewaschen, wonach gebundenes Protein mit
einem 3-Stufen-Gradienten [0–200
mM NaCl (10 min), gefolgt von 200–250 mM NaCl (15 Min) und 250–500 mM
NaCl (5 Min.)] eluiert wurde. Die aktiven Fraktionen aus Mono-Q
wurden zusammengeführt
und für
weitere Analysen verwendet.
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Beispiel 2 Molekulargewichtsbestimmung
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Das Molekulargewicht des gereinigten
Arg-Gingipain-1 wurde durch Gelfiltration auf einer Superose 12
Säule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) und durch Tricin-SDS Polyacrylamid-Gelelektrophorese
geschätzt.
In letzterem Fall wurde 1 mM TLCK verwendet, um die Protease vor
dem Kochen zu inaktivieren, und so autoproteolytische Verdauung
zu verhindern.
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Beispiel 3 Enzym Assays
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Amidolytische Aktivitäten von
P. gingivalis Proteinasen wurden mit den Substraten MeO-Suc-Ala-Ala-Pro-Val-pNA
mit einer Konzentration von 0,5 mM, Suc-Ala-Ala-Ala-pNA (0,5 mM), Suc-Ala- A1a-Pro-Phe-pNA (0,5
mM); Bz-Arg-pNA (1,0 mM), Cbz-Phe-Leu-G1u-pNA) (0,2 mM) gemessen; S-2238,
5-2222, S-2288 und S-2251 jeweils mit einer Konzentration von 0,05
mM; in 1.0 ml von 0.2 M Tris-HCl, 5 mM CaCl2,
pH 7,5. In einigen Fällen
wurden entweder 5 mM Cystein und/oder 50 mM Glycylglycin (Gly-Gly) zu
der Reaktionsmischung zugegeben.
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Für
Routineassays, pH-Optimumsbestimmung und Messung des Effektes von
stimulierenden Mitteln und Inhibitoren auf Trypsinähnliche
Enzyme wurde nur Bz-L-Arg-pNA als Substrat verwendet. Potentielle
Inhibierungs- oder Stimulierungsverbindungen wurden mit dem Enzym
für bis
zu 20 Minuten bei Raumtemperatur bei pH 7,5, in Gegenwart von 5
mM CaCl2 (außer, wenn die Effekte von Chelatisierungsmitteln
getestet wurden) vor dem Essay auf Enzymaktivität präinkubiert.
-
Allgemeine proteolytische Aktivität wurde
unter Verwendung desselben Puffersystems getestet, wie für die Bestimmung
von amidolytische Aktivität
beschrieben, aber unter Verwendung von Azocoll oder Azocasein (1%
w/v) als Substrat.
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Eine enzymatische Einheit der Arg-Gingipain-l-Enzymaktivität basiert
auf dem spektroskopischen Assay unter Verwendung von Benzoyl-Arg-p-Nitroanilid
als Substrat und Aufnahme der Δ-Absorptionseinheiten bei
405 nm/min/Absorptionseinheit bei 280 nm gemäß dem Verfahren nach Chen et
al. (1992), siehe oben.
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Beispiel 4 Enzymspezifität
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Gereinigtes Arg-Gingipain-1 (0,8 μg) in 50
mM Ammoniumbicarbonat-Puffer, pH 7,7, 5 mM CaCl2 wurde
mit 2 mM Cystein für
10 Minuten präinkubiert,
gefolgt von der Zugabe von entweder oxidierter Insulin-B-Kette (225 μg) oder Melittin
(225 μg)
bei 25°C.
Proben wurden nach verschiedenen Zeitintervallen entnom men und die
Reaktionsmischungen wurden einer HPLC ("reverse phase"-Säule,
MicroPak SP C-18-Säule)
unter Verwendung von linearen Gradienten (0,08% Trifluoressigsäure bis
0,08% Trifluoressigsäure
plus 80% Acetonitril, über
eine Zeitspanne von 45 Minuten (F1ießgeschwindigkeit 1,0 ml/Min.)
unterworfen. Peptide wurden durch Überwachung von A220 detektiert.
Produkt-Peaks wurden
gesammelt und einer Aminosäureanalyse und/oder
einer Sequenzanalyse am aminoterminalen Ende unterworfen.
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Beispiel 5 Aminosäuresequenzanalyse
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Sequenzanalyse der aminoterminalen
Aminosäuren
von entweder Arg-Gingipain-1 oder Abbauprodukten von proteolytischen
Reaktionen wurden unter Verwendung eines Applied Biosystems 4760A
Gasphasensequenators durchgeführt,
unter Verwendung des vom Hersteller entworfenen Programmes.
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Die Aminosäuresequenz des COOH-Endes von
SDS-denaturiertem Arg-Gingipain-1 und von Arg-Gingipain-2 wurden
bestimmt. 10 nmol-Aliquote von Gingipain-1 wurden in 0,2 M N-Ethylmorpholinacetat
Puffer, pH 8,0, mit Carboxypeptidase A und B bei Raumtemperatur
unter Verwendung von 1 : 100 bzw. 1 : 50 molaren Verhältnissen
verdaut. Proben wurden nach Intervallen von 0 bis 12 Stunden entfernt,
gekocht, um die Carboxypeptidase zu inaktivieren, und das Protein
wurde mit 20% Trichloressigsäure
gefällt.
Die Aminosäureanalyse
wurde mit den Überständen durchgeführt.
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Beispiel 6 Materialien
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MeO-Suc-Ala-Ala-Pro-Val-pNA, Suc-Ala-Ala-Pro-Phe-pNA,
Gly-PropNA, Suc-Ala-Ala-Ala-pNA, Bz-Arg-pNA, Diisopropylfluorphosphat,
Phenylmethylsulfonylfluorid, Tosyl-L-Lysinchlormethylketon (TLCK), Tosyl-L-Phenylalaninchlormethylketon
(TPCK), trans-Epoxysuccinyl-L-Leucylamid-(4-guanidino)butan), ein Inhibitor
für Cysteinproteinasen,
Leupeptin, Antipain und Azocasein wurden von Sigma Chemical Co.,
St. Louis, MO erhalten. 3,4-Dichlorisocoumarin wurde von Boehringer,
Indianapolis, IN erhalten und CBz-Phe-Leu-Glu-pNA und Azocoll wurden
von Calbiochem, La Jolla, CA erhalten. S-2238 (D-Phe-Pip-Arg-pNA),
5-2222 (Bz-Ile-Glu-(γ-OR)-Gly-Arg-pNA),
S-2288 (D-Ile-Pro-ArgpNA) und S-2251 (D-Val-Leu-Lys-pNA) wurden
von Kabi-Vitrum (Beaumont, Texas) erhalten.
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Beispiel 7 Elektrophorese
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SDS-PAGE von Arg-Gingipain-1 wurde
wie bei Laemmli (1970) Nature 227: 680–685 durchgeführt. Vor der
Elektrophorese wurden die Proben in einem Puffer gekocht, der 20%
Glycerol, 4% SDS und 0,1% Bromphenol Blau enthält. Die Proben wurden unter
reduzierenden Bedingungen laufen gelassen, indem 2% β-Mercaptoethanol
zugegeben wurde, sofern nicht anderweitig angemerkt. Die Proben
wurden vor dem Aufbringen auf die Gele für 5 Minuten bei 100°C erhitzt.
Ein 5–15%iges
Gradientengel wurde für
die anfänglichen
Verdaue von C3 und C5 verwendet, und die Gele wurden anschließend mit
Coomassie Brilliant Blue R gefärbt.
Der C5 Verdau, welcher verwendet wird, um Zerlegungsprodukte vor
und nach der Reduktion der Disulfidbindungen sichtbar zu machen,
wurde einer Elektrophorese in einem 8%igen Gel unterworfen. Versuche,
C5a bei dem C5a-Verdau sichtbar zu machen, wurden unter Verwendung
von 13%igen Gelen durchgeführt,
die mit Silberfärbung
gemäß dem Verfahren
von Merril et al. (1979) Proc. Natl. Acad. Sci USA 76, 4335-4340
entwickelt wurden.
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In einigen Experimenten (Hochmolekulargewichts-Formen)
wurde SDS-PAGE unter Verwendung von Tris-HCl/Tricin-Puffer nach Shagger
und Van Jagow (1987) Analyt. Biochem. 166, 368–379, ausgeführt.
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Elektrophorese auf Zelluloseazetatstreifen
wurde in 0,075 Barbital-Puffer bei pH 8,5 und 4°C für 30 Min. bei 200 V durchgeführt. Ein
Beckman Microzone Apparat (Modell R101) wurde für die Elektrophorese des Proteins
verwendet, und die Streifen wurden unter Verwendung von Amido Black
gefärbt.
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Beispiel 8 Oligonukleotidsynthese
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Oligonukleotid-Primer für PCR-Sonden
und das Sequenzieren wurden nach der Phosphoramiditmethode mit einem
automatisierten Applied Biosystems Modell 394 DNA-Syntheseapparat
(Applied Biosystems, Foster City, CA) synthetisiert und durch PAGE
gereinigt und auf Sep-Pak (Millipore Corp., Beverly, MA) unter Verwendung
von Standardvorschriften entsalzt. Der Primer GIN-1-32 wurde entworfen,
um an den nicht-kodierenden Strang der Arg-Gingipain-DNA zu binden,
welche dem NH2-terminalen Teil des reifen
Proteins entspricht, d. h. an die Sequenz, die die Aminosäuren 2–8 innerhalb
von SEQ ID No: 1 kodiert. Die Sequenz des 32-Basenprimers besteht
aus 20 Basen, die spezifisch für
Arg-Gingipain sind, und sechs zusätzlichen Basen am 5'-Ende (unterstrichen), wie folgt: 5'-GGCTTTACNCCNGTNGARGARYTNGA-3' (SEQ ID No: 6),
wobei N ein A oder G oder C oder T ist. Der Primer GIN-2-30 wurde
entworfen, um an den kodierenden Strang der Arg-Gingipain-DNA zu
binden, die den Aminosäuren
25–32
des reifen Proteins entsprechen, d. h. den Resten 25–32 der
SEQ ID NR. 1. Die Sequenz des 30-Basen-Primers
besteht aus 24 Basen, die spezifisch für Gingipain-1 (und Gingipain-2)
-DNA sind, und sechs zusätzlichen
Basen am 5'-Ende
(unterstrichen) wie folgt: 5'-GGCTTTRTTYTTCCARTCNACRAARTCYTT-3', wobei R, A oder
G ist, Y, C oder T ist und N, A oder G oder C oder T ist (SEQ ID
No: 7). Primer GIN-8S-48: 5'-CCTGGAGAATTCTCGTATGATCGTCATCGTAGCCAAAAAGTATGAGGG-3'd (SEQ ID No: 8)
wurde entworfen, um an den nicht-kodierenden Strang der Arg-Gingipain-DNA
zu binden, der den Aminosäuren
11–22
des reifen Proteins entspricht, d. h. den Aminosäuren 11–22 der SEQ ID No: 1, und wurde
auf der Basis von partieller DNA-Sequenzinformation für die Arg-Gingipain-kodierende
Sequenz (Nukleotide 1659–1694
der SEQ ID No: 3) entworfen und beinhaltete eine 6-Basen EcoRI-Restriktions-Schnittstelle
plus sechs zusätzliche
Basen am 5'-Ende
(unterstrichen). Dieser Primer wurde als eine Sonde verwendet, um
eine genomische λDASH
P. gingivalis DNA-Genbank zu screenen (siehe unten). Ein zusätzliches
Oligonukleotid GIN-14-20 (20-mer), das ursprünglich zur Sequenzierung von
Arg-Gingipain-DNA entworfen worden war, wurde als Sonde verwendet,
um das 3'-Ende der
Gingipain-l-kodierenden Sequenz zu identifizieren und dann als eine
PstI-HindIII-Sequenz zu klonieren. Der Primer GIN-14-20 wurde entworfen,
um an den nicht-kodierenden Strang der Gingipain-1-DNA zu binden,
der den 20 Basen entspricht, die für das 3'-Ende von Arg-Gingipain spezifisch sind
(Nukleotide 2911-2930
innerhalb der SEQ ID No: 3): 5'-ATCAACACTAATGGTGAGCC-3' (SEQ ID No: 9).
Insgesamt wurden 71 20-mere als interne Primer unter Verwendung
einer empirisch bestimmten Sequenz entworfen, um den Arg-Gingipain-Locus
zu sequenzieren.
-
Beispiel 9 Polymerase
Ketten Reaktion
-
Die gesamte zelluläre DNA des
P. gingivalis-Stammes H66 wurde bei der PCR als DNA-Templat eingesetzt.
Die PCR wurde betrieben unter Verwendung von Primer GIN-1-32 (SEQ
ID No: 6) zusammen mit Primer GIN-2-30 (SEQ ID No: 7); die PCR ergab
konsistent ein einziges 105-Basenpaarprodukt (P105), das auf einem 7%igen
Acrylamidgel detektiert wurde, und das eine teilweise Gingipain-DNA
darstellte. Nach Behandlung mit dem Klenow-Enzym wurde P105 in pCR-ScriptTMSK(+) (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert.
Nach der Sequenzanalyse von P105 wurde der spezifische Primer GIN-8S-48
(SEQ ID No: 8) entworfen, um als eine Sonde zu dienen. Die 32P-markierte GIN-8S-48-Sonde wurde durch
Kinasereaktion für
die Verwendung in nachfolgendem Hybridisierungs-Screening der λDASH-Genbank
generiert. Eingebaute Nukleotide wurden von nicht eingebauten Nukleotiden
auf einer Sephadex G-25-Säule
getrennt (Boehringer Mannheim Corporation, Indianapolis, IN).
-
Beispiel 10 Konstruktion
und Screening der genomischen DNA-Genbank
-
λDASH
und λZAP
DNA-Genbanken wurden gemäß den Vorschriften
von Stratagen konstruiert, unter Verwendung des lambda DASHTM II/BamHI "Cloning-Kit" und DNA-Präparationen von den P. gingi-
valis-Stämmen
H66 und W50. Bibliotheken von 3 × 105 unabhängigen recombinanten
Klonen wurden unter Verwendung von P. gingivalis H66 DNA erhalten
und 1,5 × 105 unabhängige
rekombinante Klone wurden von P. gingivalis W50 DNA erhalten.
-
Ungefähr 3 × 105 Phagen
wurden auf 5 × 150
mm Agarplatten gezüchtet,
als Duplikat auf unterstützte Nitrozellulose-Transfermembranen
(BAS-NC, Schleicher & Schuell,
Keene, NH) gehoben, hybridisiert mit der oben beschriebenen 32P-markierten GIN-8S-48 Sonde. Hybridisierungen
wurden über
Nacht bei 42°C
durchgeführt
in 2X Denhardt-Lösung
(Denhardt, D. T. (1966), Biochem. Biophys. Res. Comm. 23, 641–646), 6X
SSC (SSC ist 15 mM Natriumcitrat, 150 mM NaCl), 0,4% SDS (w/v),
500 μg/ml
Fischsperma DNA. Die Filter wurden bei 48°C in 2X SSC (w/v), der 0,05%
SDS (s/v) enthielt, gewaschen. Sieben positiv hybridisierende Plaques wurden
gereinigt. Nach Extraktion und Reinigung wurde die DNA durch Restriktionsenzym-Verdau
und Agarosegel-Elektrophorese analysiert. Das 3kb-PstI-Fragment
von K1on A1 (P. gingivalis H66) wurde nachfolgend in pBluescript
SK(–)
(Stratagene, La Jolla, CA) und M13mp18 und 19 kloniert und sequenziert.
Nach Restriktionsanalyse des Al-Klons
wurde ein SmaI/BamHI-Fragment dann in pBluescript SK(–) kloniert.
Ein kleineres PstI/BamHI-Fragment wurde für Sequenzierungszwecke in M13mp18
und 19 subkloniert. 3,5 und 0,5 kb-BamHI-Fragmente aus der λZAP P. gingivalis
W50 DNA-Genbank wurden in pBluescript SK(–) und M13mp18 und 19 kloniert
und sequenziert. Standardvorschriften für cDNA-Genbank-Screening, lambda
Phagen Reinigung, Agarosegelelektrophorese und Plasmid-Klonierungen wurden
verwendet (Maniatis et al. (1982), siehe oben).
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Beispiel 11 Southern Blot
Analyse
-
Die Membranen wurden, wie oben beschrieben,
gewaschen. Mit BamHI, HindIII- oder PstI-verdaute P. gingivalis
H66 DNA-Proben wurden mit 32P-markierten
GIN-8S-48 hybridisiert. Zwei BamHI-Fragmente von ungefähr 9,4 und
3,5 kb, und zwei PstI-Fragmente
von ungefähr
9,4 und 3 kb wurden gefunden. Es wurde kein HindIII-Fragment gesehen.
Die mit BamHI- und PstI-verdaute λDASH
DNA enthüllte
nach Screening und Reinigung von positiven rekombinanten Klonen
aus der Genbank einen Klon (A1) mit einem 3,5 kb BamHI-Fragment
und einem 3 kb PstI-Fragment; einen Klon (B1) mit einem 9,4 kb BamHI-Fragment
und einem 9,4 kb PstI-Fragment; und 5 Klone mit einem 9,4 kb BamHI-Fragment
und einem 10 kb PstI-Fragment. Der A1-Klon wurde sequenziert, weil
vorausgesagt wurde, daß die
ein 50-kDa-Protein kodierende DNA ungefähr 1,35 kb groß ist. Um
das Stopkodon von Arg-Gingipain-2
zu klonieren, wurde P. gingivalis DNA aus einem Doppelverdau mit
PstI/HindIII mit 32P-markiertem GIN-14-20
hybridisiert. Ein PstI/HindIII-Fragment von ungefähr 4,3 kb
wurde gefunden. Dieses Fragment wurde durch Gel gereinigt und zum
Sequenzieren in pBluescipt SK(–)
kloniert. Kleinere Fragmente (PstI/SmaI und BamHI/HindIII) wurden
auch in M13mp18 und 19 subkloniert und sequenziert, und es wurde
gefunden, daß sie
das Stopkodon enthalten. Die vorstehende Tabelle 2 zeigt hierin
(siehe auch SEQ ID No: 10) etwa 7 kb einer Sequenz, die sich von
einer PstI-Schnittstelle aufwärts
des Startkodons bis zu einer HindIII-Schnittstelle abwärts von
dem Ende des Stopkodons des Präpolyproteins
erstreckt.
-
Beispiel 12 DNA-Sequenzierung
-
In pBluescript SK(–) klonierte
doppelsträngige
DNA und in M13mp18 und 19 klonierte einzelsträngige DNA wurden durch das
Dideoxyterminationsverfahren(Sanger et al. (1977) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 74, 5463–5467)
unter Verwendung von United States Biochemicals (Cleveland, OH;
Sequenase version 2.0) gekauften "Sequenzierungs-Kits" sequenziert. Die DNA wurde unter Verwendung
von M13 Universal-Primer, revers sequenzierendem Primer und internen
Primern segenziert, wie im Stand der Technik wohlbekannt.
-
Konkordanzliste zu den
Sequenzlisten
-
In den Sequenzlisten (Sequence Listing)
bedeutet:
General
Information | Allgemeine
Information |
Applicant | Anmelder |
Title
of Invention | Titel
der Erfindung |
Number
of Sequences | Anzahl
der Sequenzen |
Correspondence
Address | Korrespondenzadresse |
Addressee | Adressat |
Street | Straße |
City | Stadt |
State | Staat |
Country | Land |
ZIP | PLZ |
Computer
Readable Form | computerlesbare
Form |
Medium
Type | Speichermedium |
Operating
System | Betriebssystem |
Current
Application Data | Daten
der vorliegenden Anmeldung |
Application
Number | Anmeldungsnummer |
Filing
Date | Anmeldetag |
Classification | Klassifizierung |
Prior
Application Data | Daten
der Prioritätsanmeldung |
Attorney/Agent
Information | Anwaltsinformation |
Name | Name |
Registration
Number | Registrationsnummer |
Reference/Docket
Number | Referenznummer |
Information
for SEQ ID NO | Information über SEQ
ID NO |
Sequence
Characteristics | Sequenzcharakteristika |
Length | Länge |
(amino
acids) | (Aminosäuren) |
(base
pairs) | (Basenpaare) |
Type | Typ |
amino
acid | Aminosäure |
nucleic
acid | Nukleinsäure |
Strandedness | Strängigkeit |
single | einfach |
double | doppelt |
Topology | Topologie |
Molecule
Type | Molekültyp |
peptide | Peptid |
protein | Protein |
DNA
(genomic) | DNA
(genomisch) |
DNA
(other nucleic acid) | DNA
(andere Nukleinsäure) |
Hypothetical | Hypothetisch |
No | Nein |
Anti-Sense | Nicht-kodierend |
Fragment-Type | Fragmenttyp |
N-terminal | N-terminal |
internal | intern |
C-terminal | C-terminal |
Original
Source | Originalquelle |
Organism | Organismus |
Strain | Stamm |
Sequence
Description | Sequenzbeschreibung |
Feature | Merkmal |
Name/Key | Name/Schlüssel |
Location | Ort |