DE69431467T2 - Cochleare implantatgeräte - Google Patents
Cochleare implantatgeräteInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen in Hörprothesen und insbesondere Verbesserungen in Stimulationsprozeduren und Anordnungen für Innenohrprothesen.
- Die erfolgreiche Funktionsweise einer Innenohr-Prothese hängt teilweise davon ab. Tonhöheninformationen übermitteln zu können. Eindrücke verschiedener Tonhöhen können auf zwei verschiedene Weisen von einer Innenohr- Prothese erzeugt werden. Erstens regt eine elektrische Stimulation an verschiedenen Stellen im Innenohr verschiedene Gruppen von Neuronen an, und aufgrund der tonotopischen Anordnung von Neuronen im Innenohr ergeben sich verschiedene Tonhöhenwahrnehmungen. Tonotopisch soll heißen, daß der einer bestimmten Stelle im Innenohr entsprechende Eindruck seine Tonhöhe von niedriger zu höher ändert, wenn die Stelle in einer Richtung von apikal zu basal geändert wird. Auf diese Weise veränderte Tonhöhe ist als "Ortstonhöhe" bekannt. Zweitens erzeugen verschiedene Impulsraten der elektrischen Stimulation verschiedene Tonhöhenwahrnehmungen. Auf diese Weise veränderte Tonhöhe ist als "Ratentonhöhe" bekannt. Die vorliegende Erfindung behandelt verschiedene Verfahren zur Veränderung der Ortstonhöhe.
- Es gibt mehrere gemeinhin bekannte Verfahren oder Arten der Stimulation. Jede dieser verschiedenen bekannten Betriebsarten wurde traditionell nur unter Verwendung einer Art in jedem Patienten eingesetzt.
- Eine der derzeit bekannten verwendeten Arten ist die bipolare Stimulation, bei der im allgemeinen biphasische Stromimpulse zwischen Paaren von Elektrodenbändern zum Beispiel auf einem Elektroden- Array mit 22 Bändern, geleitet werden. Die Bänder können von 1 am Basalende (breiter Teil der Innenohrschnecke, der hohen Frequenzen entspricht, in der Nähe des Eintrittspunkts des Array) bis zu 22 am Apikalende (an einem bestimmten Punkt in der Mitte der Schnecke, entsprechend niedrigeren Frequenzen) numeriert werden. In ihrem allgemeinen Sinn können bei der bipolaren Stimulation Stromflüsse zwischen zwei beliebigen Bändern geleitet werden. Der Begriff bipolar wird außerdem in einem spezifischen Sinn verwendet, um eine Stimulation mit zwei benachbarten Bändern (z. B. 3 und 4) zu beschreiben, wenn das obige Numerierungssystem verwendet wird. Häufiger wird ein System nach dem Schema bipolar + 1 verwendet, bei dem Strom zwischen einem Band und dem übernächsten Band fließt (z. B. 3 und 5). Ähnlich sind Systeme nach dem Schema "bipolar + n" bekannt, bei denen Strom zwischen der Elektrode k und der Elektrode k + n + 1 fließt.
- Eine andere bekannte Art der Stimulation ist "monopolar" oder "Fern-Masse". Im folgenden wird dieses System "monopolar" bezeichnet. In diesem Fall fließt Strom zwischen einer Elektrode innerhalb des Innenohrs (möglicherweise in einer der 1 bis 22 Elektroden in dem oben besprochenen bekannten System) und einer einzigen Elektrode an einer bestimmten Stelle außerhalb des Innenohrs. Diese Anordnung hat bestimmte Vorteile, wie zum Beispiel geringere Stromanforderungen, hatte bisher jedoch einen wahrgenommenen Nachteil bezüglich der Präzision, mit der Strom angelegt werden kann.
- Eine andere bekannte Art der Stimulation verwendet eine einzige Elektrode, möglicherweise ein Band auf dem Band-Array (das oben besprochene Array mit 22 Bändern) als eine Rückkehrelektrode für alle Reize, aber verschiedene erste Bänder (z. B. 3,1; 4,1; 5,1 ....22,1). Dabei handelt es sich um eine bestimmte Art von bipolarer Stimulation (im folgenden als "variabel bipolar" bezeichnet). Wenn sich die Rückkehrelektrode innerhalb des Innenohrs befindet, ähnelt sie der bipolaren Stimulation, ist aber der monopolaren Stimulation sehr ähnlich, wenn sich die Rückkehrelektrode außerhalb des Innenohrs befindet.
- Noch eine weitere Anordnung, die als "gemeinsame Masse" bezeichnet wird, verwendet eine variable erste Elektrode, und alle anderen Elektroden sind als ein Rückweg miteinander verbunden.
- Wenn sich die stimulierende Elektrode ändert (in dem oben erwähnten Array mit 22 Bändern) oder anders gesagt die Stelle der Stimulation im Innenohr, ändert sich die Tonhöhenwahrnehmung im allgemeinen regelmäßig und monoton (von hoch für niedrig bezifferte Elektroden bis tief für hoch bezifferte Elektroden), sowie es von einer tonotopischen Anordnung des Innenohrs erwartet werden würde. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, und die für die verschiedenen oben beschriebenen Arten wahrgenommenen Tonhöheneindrücke sind verschieden.
- Die der Stimulation eines gegebenen Elektrodenorts zugeordnete Stromverteilung kann außerdem durch die Art von Elektrode in dem Array und genauer gesagt die Geometrie der Elektrode verändert werden. Im Stand der Technik sind verschiedene Geometrien bekannt, darunter Bandelektroden und Arrays mit Seiten mit leitfähigem Material nur auf einem Teil der Arrayoberfläche. Die Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien erzeugt außerdem verschiedene Stromverteilungen um den Ort des Reizes. Bei bekannten Anordnungen wurden verschiedene Elektrodengeometrien für verschiedene Zwecke verwendet, die Geometrie der Intra-Innenohr-Elektroden in einem beliebigen bestimmten Patienten war jedoch dieselbe.
- Zum Beispiel ist aus EP-A-0,247,649 (Commonwealth von Australien) eine Gehörprothese bekannt, die so programmiert werden kann, daß sie als Reaktion auf ein Schallsignal eine von zwei Stromverteilungsgeometrien induzieren kann. Ein Proband wird geprüft, um zu bestimmen, welche der beiden Geometrien für die bestimmte Hörbehinderung des Probanden am effektivsten ist, und die Prothese wird dann so eingestellt, daß sie in dieser bevorzugten Betriebsart wirkt.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Anordnung zur Verwendung in implantierten Innenohreinrichtungen und eines verbesserten Verfahrens zum Stimulieren von Elektroden in solchen Einrichtungen, so daß sich ein besserer Spracheindruck im Patienten ergibt.
- Gemäß einem Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Stimulation einer Innenohr-Prothese, wobei die Prothese ein Elektroden-Array mit einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden und eine Stimulatorvorrichtung umfaßt, die so ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale elektrische Reize zuführt, und die eine von mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien in der Gehörstruktur eines Benutzers induzieren kann, wobei die Reize und die entsprechenden Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
- dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren gemäß dem vordefinierten Befehlssatz und als Reaktion auf die Schallsignale dynamisch zwischen den mindestens zwei verschiedenen Stromverteilungsgeometrien ausgewählt wird.
- Die Veränderungen der Stromverteilungsgeometrien, die erwähnt werden, sollen Änderungen der Geometrie umfassen, anstatt nur Änderungen der Intensität. Diese Änderungen können durch vielfältige Faktoren erzeugt werden, darunter Auswahl verschiedener Stimulationsarten und Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien.
- Gemäß einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine Gehörprothese mit einem Elektroden-Array mit einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden und einer Stimulatorvorrichtung, die so ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale elektrische Reize zuführt, und die eine von mindestens zwei verschiedenen Stromverteilungsgeometrien in den Gehörstrukturen eines Benutzers induzieren kann, wobei die Reize und die entsprechenden Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
- dadurch gekennzeichnet, daß die Prothese gemäß dem vordefinierten Befehlssatz und als Reaktion auf die Schallsignale dynamisch zwischen den mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien auswählen kann.
- Es versteht sich, daß in dem obigen Absatz und in der folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen eine "Gruppe" von Elektroden eine Elektrode umfassen kann, und wenn mehr als eine Elektrode eine Gruppe bilden, können diese Elektroden nebeneinanderliegen oder können in einem beliebigen gewünschten Muster aus dem vollständigen Array ausgewählt werden, um ein gewünschtes vorteilhaftes Ergebnis in einem beliebigen Patienten zu erzielen. Weiterhin können die verschiedenen Stimulationsarten zum Beispiel (ohne Einschränkung) bipolar-, variabel bipolar-, monopolar- oder gemeinsame-Masse-Arten umfassen.
- Die Erfindung wird mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 Abschätzungen der Tonhöhe für mehrere Patienten;
- Fig. 2, 4 und 6 Tonhöhenabschätzungen durch Patienten als Reaktion auf Stimulation in verschiedenen Betriebsarten;
- Fig. 3, 5 und 7 Tonhöhenabbildungen unter Verwendung kombinierter Betriebsarten;
- Fig. 8 die allgemeine Anordnung eines implantierten Innenohrsystems; und
- Fig. 9 eine weitere Menge von Tonhöhenabschätzungen für verschiedene Betriebsarten bei drei Patienten P7, P8, P9.
- Die vorliegende Erfindung wird ausführlicher mit Bezug auf die im Handel erhältlichen implantierten Innenohreinrichtungen, Empfängerstimulatoreinheiten und Sprachprozessoren beschrieben, und zwar insbesondere die von der Firma Cochlear Pty. Ltd. erhältlichen. Es versteht sich jedoch, daß die vorliegende Erfindung in anderen Anordnungen implementiert werden kann - das erfindungsgemäße Konzept hat ein breites Anwendungsfeld. Implantierte Innenohreinrichtungen, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können (aber nicht müssen), sind: Chochlear CI1 (22 aktive Bänder auf dem Array), CI1 ("20 + 2") (20 aktive Bänder auf dem Array und eine Auswahl von zwei Elektroden außerhalb des Innenohrs) und jede ähnliche zukünftige Entwicklung. Cochlear CI1 ist die zur Zeit am häufigsten verwendete. Die Version "20 + 2" ist im wesentlichen eine experimentelle Variante von CI1, bei der zwei Schaltungspunkte mit zwei externen Elektroden anstelle der beiden basalsten Bänder verbunden sind. Dies erlaubt eine monopolare Stimulation.
- Die allgemeine Anordnung kann durch Bezugnahme auf Fig. 8 verstanden werden. Der Leser wird die im allgemeinen beim Aufbau und Betrieb einer solchen Anordnung verwendeten Prinzipien kennen und es wird deshalb nur eine allgemeine Übersicht gegeben.
- Ein Mikrofon 8 erfaßt Schallsignale, die zu dem Sprachprozessor 7 weitergeleitet werden. Der Prozessor 7 analysiert das ankommende Schallsignal und erzeugt eine Menge von Reizbefehlen für das Elektrodenarray 1. Fachleuten auf diesem Gebiet sind verschiedene Techniken zur Sprachverarbeitung bekannt, und die vorliegende Erfindung hängt nicht von einer bestimmten Form von Verarbeitung ab. Stromversorgung und Signale werden vorzugsweise über eine transkutane induktive Verbindung 5, 6 der Empfänger-/Stimulatoreinheit (RSU) 3 übermittelt. Die RSU 3 liefert Reize an ausgewählte Elektroden des Elektroden-Array 1 über den Draht ist Verbindung 2. Die Reize sind vorzugsweise kurze biphasische Impulse.
- Es versteht sich, daß herkömmliche Einrichtungen eine Auswahl der Stimulationsart gestatten und zur Bereitstellung der kombinierten Stimulationsart gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
- Die vorliegende Erfindung liefert eine verbesserte Stimulationsanordnung, in dem erkannt wird, daß die Verwendung verschiedener Stromverteilungsgeometrien für ein einziges implantiertes Array einen besseren Umfang von Tonhöheneindrücken für den Patienten ermöglichen können. Statt eines Stimulationsmusters, das zum Beispiel fest für alle Elektroden im Modus bipolar + 1 fixiert ist, kann zum Beispiel für verschiedene Elektroden eine Mischung von Betriebsarten verwendet werden. Ähnlich kann die Elektrodengeometrie innerhalb des Arrays verändert werden, damit verschiedene Orte im Innenohr durch verschiedene Stromverteilungsgeometrien stimuliert werden können und somit eine verbesserte Menge von Tonhöheneindrücken erzeugen. Diese Änderungen wirken, um die der Stimulation eines gegebenen implantierten Orts zugeordnete Stromverteilung zu ändern, wodurch der zugeordnete Tonhöheneindruck verändert wird und ein größerer Umfang möglicher Tonhöheneindrücke übermittelt werden kann.
- Zum Beispiel können bestimmte Patienten ein optimales Ergebnis erhalten, wenn die Stimulation "bipolar + 1" an den Basalelektroden und an den mehr apicalen Elektroden eine monopolare Stimulation verwendet wird. Das vorliegende Innenohrarray (bei seiner Standard- Bipolar-Betriebsart) liefert eine "longitudinale" Stimulation, da Strom zwischen zwei Bändern an verschiedenen Positionen entlang dem Array fließt. "Radiale" Stimulation ist eine weitere Möglichkeit. In einem solchen Fall könnte ein Band aufgeteilt werden, und der Strom könnte zwischen den Hälften des Bandes fließen. Es versteht sich, daß die Verwendung eines spezialisierten Arrays, bei dem zum Beispiel bestimmte Elektroden aufgespaltene Ringe und die übrigen Bänder sind, ein Mittel zur Implementierung der vorliegenden Erfindung ist.
- Von den Erfindern durchgeführte Studien liefern Hinweise für die Notwendigkeit, eine Erfindung des hier beschriebenen Typs zu entwickeln, durch deren Verwendung die von einem Patienten wahrgenommene Ortstonhöhe verbessert werden kann. Diese Studien wurden im Hinblick auf die Tonhöhenabschätzung für verschiedene Stimulationsarten entweder mit standardmäßigen Elektrodeneinfügetiefen oder mit tiefen Elektrodeneinfügetiefen durchgeführt. Bei einer ersten dieser Studien wurden neun postlinguistisch gehörlose erwachsene Patienten mit auf Standardtiefen eingeführten Elektroden-Arrays untersucht. Tonhöhenabschätzungen für stimulierende Elektroden entlang dem Elektroden-Array wurden dann mit Stimulation der Arten bipolar, gemeinsame Masse und "variabel bipolar" (d. h. in diesem Fall zwischen einzelnen Elektroden entlang dem Array und der basalsten Elektrode auf dem Array) bestimmt. Bei maximaler Bequemlichkeit für die Patienten wurde mit einem numerischen Einzelintervallabschätzungsverfahren, das dem bei vorherigen Studien bezüglich der Tonhöhenabschätzung für elektrische Stimulation (Shannon, 1983; Dorman et al., 1990) verwendeten gleicht, gemessen, und dies ist die Grundlage für die linke Skala auf den Tonhöhenabschätzungsgraphen in den beigefügten Figuren.
- Die teilweise in der beigefügten Fig. 9 gezeigten Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen bestimmte Unterschiede zu der erwarteten Regularität und Monotonizität von Tonhöhenabschätzungen. Außerdem wurde bei Verwendung der "variabel-bipolaren" Stimulation beobachtet, daß ein verringerter Umfang für die Tonhöhe für Patienten auftrat, wenn sich die Rückkehrelektrode innerhalb des Innenohrs befand. Individuelle Unterschiede bei den Tonhöhenabschätzungen wurden außerdem zwischen den drei Stimulationsarten für die meisten Patienten beobachtet. Außerdem waren die notwendigen Strompegel zur Erzielung des Schwellenpegels (T) und des Pegels eines bequemen Hörens (C) mit der verwendeten Stimulationsart unterschiedlich. Es entstand kein beständiges Muster mit dem Schwellenpegel und dem Pegel für bequemes Hören für bipolare Stimulation. Bei variabel bipolarer Stimulation nahmen der Schwellenpegel und der Pegel des bequemen Hörens in der Richtung apical zu basal für die meisten Patienten zu. Dies war vielleicht aufgrund der schmalen räumlichen Ausdehnung zu erwarten. Bei der Stimulation mit gemeinsamer Masse war der Schwellenpegel und der Pegel des bequemen Hörens tendenziell für Elektroden in der Mitte des Arrays, anstatt an einem Ende des Arrays, höher. Die Größe des Dynamikumfangs bei Verwendung der Stimulation mit gemeinsamer Masse war anscheinend im wesentlichen der bei Verwendung bipolarer Stimulation äquivalent und war gewöhnlich größer als bei variabel bipolarer Stimulation.
- Fig. 1 zeigt die Ergebnisse einer weiteren Studie von Tonhöhenabschätzungen für sechs Probanden mit tief eingeführten Elektroden-Arrays. Zusätzlich zu der an allen Probanden verwendeten Stimulation "bipolar + 1" wurde außerdem für die Probanden S5 und S6 monopolar verwendet. Dabei zeigen sich Abweichungen von der erwarteten regulären Variation der Tonhöhenabschätzung mit der Elektrode für vier Patienten (S3, S4, S5, S6) für die Stimulation "bipolar + 1" und für zwei Probanden mit monopolarer Stimulation (S5, S6). Für jeden Patienten ist N die Anzahl von Wiederholungen, und der beigefügte Schlüssel zeigt die verschiedenen Eindrücke, die bei bestimmten Patienten mit den Verfahren bipolar + 1, monopolar mit Kugelelektrode (MONO-B) und monopolar mit Plattenelektrode (MONO-P) erhalten werden. Pulsedur ist die Impulsdauer in für jede Phase des biphasischen Impulses jeweils in us.
- Diese Untersuchungen unterstützen die Notwendigkeit der vorliegenden Erfindung, bei der die von einem Patienten wahrgenommene Ortstonhöhe durch Verwendung von mehr als einer Stimulationsart in einem Patienten verbessert werden kann.
- Fig. 2 bis 7 zeigen Beispiele für die Verwendung des Kombinierens von Betriebsarten zur Erzeugung einer besser geeigneten Tonhöhenmenge für einen gegebenen Patienten. Es wird betont, daß in jedem beliebigen gegebenen Fall eine ausführliche Studie der Reaktionen des Patienten durchgeführt werden muß, um eine optimale Tonhöhenmenge für diesen Patienten zu entwerfen. In bestimmten Patienten ist die vorliegende Erfindung möglicherweise nicht notwendig oder kann unwirksam sein - dies muß für jeden Fall einzeln bestimmt werden, und erwünschte Tonhöhenmengen sind nicht immer erzielbar. Im allgemeinen ist es sehr erwünscht, eine Tonhöhenmenge zu erzeugen, bei der die Stimulation von schrittweise apikaleren Elektroden zu einem regulär und monoton abnehmenden Tonhöheneindruck führen.
- Mit Bezug auf Fig. 2 (entnommen aus Fig. 1) zeigt ein Vergleich der Eindrücke für die Arten monopolar und bipolar + 1 eine relativ flache Ansprechkurve bei der monopolaren Betriebsart für die basaleren Elektroden und ein besseres Ergebnis über der Elektrode 12. Umgekehrt zeigen die Tonhöheneindrücke für die Betriebsart bipolar + 1 über der Elektrode 12 wenig Variation, es wurden jedoch reguläre und monotone Eindrücke am Basalende aufgezeichnet. Fig. 3 zeigt eine Tonhöhenmenge für denselben Patienten wie in Fig. 2, wobei die Stimulationsarten gemischt wurden, um ein reguläreres Ergebnis zu erhalten.
- Fig. 4 (entnommen aus Fig. 9) zeigt für einen anderen Patienten die für gemeinsame Masse erhaltenen Eindrücke, und die für die Betriebsart bipolar + 1 erhaltenen. Fig. 5 zeigt eine Tonhöhenmenge, die durch Kombinieren der Betriebsarten gemeinsamer Masse und bipolar + 1 für diesen Patienten abgeleitet wurde. Wiederum kann eine wesentlich regulärere Tonhöhenmenge als bei Verwendung nur einer Betriebsart alleine abgeleitet werden.
- Figur. 6 (entnommen aus Fig. 9) zeigt Eindrücke für einen anderen Patienten in der Betriebsart variabel bipolar und bipolar + 1. Mit variabel bipolar ist gemeint, daß in diesem Fall Elektrode 1 als Rückkehrelektrode verwendet wird. Da dieser Patient mehrere Bänder außerhalb des Innenohrs besitzt, ist dies für diesen Patienten dem monopolaren Verfahren sehr ähnlich. Fig. 7 zeigt eine Tonhöhenmenge, bei der die Betriebsarten variabel bipolar und bipolar + 1 kombiniert wurden. Wiederum kann ein wesentlich reguläreres Muster der Tonhöheneindrücke erhalten werden.
- Es versteht sich, daß andere Techniken zum Verändern der einem gegebenen Stimulationsort, zugeordneten Stromverteilung verwendet werden können, um weitere Unterschiede bei den Tonhöheneindrücken zu erhalten, um so eine Tonhöhenmenge für einen gegebenen Patienten zu wählen, um so eine regulärere und monotonere Funktion zu erzeugen. Außerdem kann die Verwendung von Techniken wie zum Beispiel zusammengesetzte Tonhöhen zur Bereitstellung von Tonhöhenwahrnehmungen, die bei einem beliebigen gegebenen Elektrodenort z. B. unter Stimulation "bipolar + 1", nicht wahrgenommen werden, zusätzliche Eindrücke neben den bei Verwendung einer einzigen Betriebsart alleine möglichen bereitstellen. Es versteht sich, daß die obige Besprechung zwar vorherrschend das Kombinieren von Betriebsarten betraf, Varianten anderer besprochener Aspekte und Kombinationen von z. B. Elektrodengeometrievariationen und Betriebsartenvariationen innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung, der in den Ansprüchen dargelegt wird, jedoch auch in Betracht gezogen werden.
Claims (20)
1. Verfahren zur Stimulation einer Innenohr-Prothese,
wobei die Prothese ein Elektroden-Array (1) mit
einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden
und eine Stimulatorvorrichtung (3) umfaßt, die so
ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen
der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale
elektrische Reize zuführt, und die eine von
mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien in der
Gehörstruktur eines Benutzers induzieren kann,
wobei die Reize und die entsprechenden
Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf
einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren
gemäß dem vordefinierten Befehlssatz und als
Reaktion auf die Schallsignale dynamisch zwischen
den mindestens zwei verschiedenen
Stromverteilungsgeometrien ausgewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die verschiedenen
Stromverteilungsgeometrien durch einen Faktor oder
eine Kombination von Faktoren induziert werden,
die aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden:
Auswahl verschiedener Arten von Stimulation; und
Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei
die Elektroden zu mindestens zwei Gruppen
gruppiert und die Elektrode oder Elektroden in
jeder Gruppe unter Verwendung verschiedener
Stimulationsarten stimuliert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei
die Elektroden so definiert werden, daß sie in
eine Vielzahl von Gruppen fallen, und eine oder
mehrere Elektroden in einer oder mehreren Gruppen
der Elektroden in dem Elektroden-Array eine von
der Elektrode bzw. den Elektroden in einer anderen
Gruppe der Elektroden in dem Elektroden-Array (1)
verschiedene Geometrie aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Elektroden-
Array mindestens eine Extra-Innenohr-Elektrode
enthält.
6. Gehörprothese mit einem Elektroden-Array (1) mit
einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden
und einer Stimulatorvorrichtung (3), die so
ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen
der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale
elektrische Reize zuführt, und die eine von
mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien in den
Gehörstrukturen eines Benutzers induzieren kann,
wobei die Reize und die entsprechenden
Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf
einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prothese gemäß dem
vordefinierten Befehlssatz und als Reaktion auf
die Schallsignale dynamisch zwischen den
mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien
auswählen kann.
7. Prothese nach Anspruch 6, wobei die verschiedenen
Stromverteilungsgeometrien durch einen Faktor oder
eine Kombination von Faktoren induziert werden,
die aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden:
Auswahl verschiedener Arten von Stimulation; und
Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien.
8. Prothese nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, wobei
die Elektroden zu mindestens zwei Gruppen
gruppiert und die Elektrode oder Elektroden in
jeder Gruppe unter Verwendung verschiedener
Stimulationsarten stimuliert werden.
9. Prothese nach Anspruch 6 oder Anspruch 1, wobei
die Elektroden so definiert werden, daß sie in
eine Vielzahl von Gruppen fallen, und eine oder
mehrere Elektroden in einer oder mehreren Gruppen
der Elektroden in dem Elektroden-Array eine von
der Elektrode bzw. den Elektroden in einer anderen
Gruppe der Elektroden in dem Elektroden-Array (1)
verschiedene Geometrie aufweisen.
10. Prothese nach Anspruch 5, wobei das Elektroden-
Array mindestens eine Extra-Innenohr-Elektrode
enthält.
11. Verfahren zur Stimulation einer Innenohr-Prothese,
wobei die Prothese ein Elektroden-Array (1) mit
einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden
und eine Stimulatorvorrichtung (3) umfaßt, die so
ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen
der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale
elektrische Reize zuführt, und die eine von
mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien in den
Gehörstrukturen eines Benutzers induzieren kann,
wobei die Reize und die entsprechenden
Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf
einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte
Befehlssatz für jeden Träger durch Bezugnahme auf
das Ansprechen dieses Trägers auf elektrische
Stimulation des in diesen Träger implantierten
Elektroden-Arrays unter Verwendung verschiedener
Stromverteilungen bestimmt wird, wobei der
vordefinierte Befehlssatz einer Menge von Reizen
entspricht, die für verschiedene Schallsignale so
gewählt werden, daß sie einer gewünschten
Verteilung von Schallwahrnehmungen durch den
Träger entsprechen, so daß gemäß dem vorbestimmten
Befehlssatz und den Schallsignalen dynamisch
zwischen den mindestens zwei verschiedenen
Stromverteilungsgeometrien gewählt werden kann, um
die Gehörstrukturen eines Trägers zu stimulieren.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die
verschiedenen Stromverteilungsgeometrien durch
einen Faktor oder eine Kombination von Faktoren
induziert werden, die aus der folgenden Gruppe
ausgewählt werden:
Auswahl verschiedener Arten von Stimulation; und
Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, wobei
die Elektroden zu mindestens zwei Gruppen
gruppiert und die Elektrode oder Elektroden in
jeder Gruppe unter Verwendung verschiedener
Stimulationsarten stimuliert werden.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, wobei
die Elektroden so definiert werden, daß sie in
eine Vielzahl von Gruppen fallen, und eine oder
mehrere Elektroden in einer oder mehreren Gruppen
der Elektroden in dem Elektroden-Array eine von
der Elektrode bzw. den Elektroden in einer anderen
Gruppe der Elektroden in dem Elekrroden-Array (1)
verschiedene Geometrie aufweisen.
15. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Elektroden-
Array mindestens eine Extra-Innenohr-Elektrode
enthält.
16. Gehörprothese mit einem Elektroden-Array (1) mit
einer Vielzahl einzeln adressierbarer Elektroden
und einer Stimulatorvorrichtung (3), die so
ausgelegt ist, daß sie ausgewählten Gruppierungen
der Elektroden als Reaktion auf Schallsignale
elektrische Reize zuführt, und die eine von
mindestens zwei Stromverteilungsgeometrien in den
Gehörstrukturen eines Benutzers induzieren kann,
wobei die Reize und die entsprechenden
Gruppierungen von Elektroden durch Bezugnahme auf
einen vordefinierten Befehlssatz bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte
Befehlssatz für jeden Träger durch Bezugnahme auf
das Ansprechen dieses Trägers auf elektrische
Stimulation des in diesen Träger implantierten
Elektroden-Arrays unter Verwendung verschiedener
Stromverteilungen bestimmt wird, wobei der
vordefinierte Befehlssatz einer Menge von Reizen
entspricht, die für verschiedene Schallsignale so
gewählt werden, daß sie einer gewünschten
Verteilung von Schallwahrnehmungen durch den
Träger entsprechen, so daß gemäß dem vorbestimmten
Befehlssatz und als Reaktion auf die Schallsignale
dynamisch zwischen den mindestens zwei
verschiedenen Stromverteilungsgeometrien gewählt
werden kann, um die Gehörstrukturen eines Trägers
zu stimulieren.
17. Prothese nach Anspruch 16, wobei verschiedene
Stromverteilungsgeometrien gemäß einem Faktor oder
einer Kombination von Faktoren ausgewählt werden,
die aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden:
Auswahl verschiedener Arten von Stimulation; und
Verwendung verschiedener Elektrodengeometrien.
18. Prothese nach Anspruch 16, wobei die Elektroden zu
mindestens zwei Gruppen gruppiert werden und die
Elektrode oder Elektroden in jeder Gruppe unter
Verwendung verschiedener Stimulationsarten
stimuliert werden.
19. Prothese nach Anspruch 16 oder Anspruch 17, wobei
die Elektroden so definiert werden, daß sie in
eine Vielzahl von Gruppen fallen, und eine oder
mehrere Elektroden in einer oder mehreren Gruppen
der Elektroden in dem Elektroden-Array eine von
der Elektrode bzw. den Elektroden in einer anderen
Gruppe der Elektroden in dem Elektroden-Array (1)
verschiedene Geometrie aufweisen.
20. Prothese nach Anspruch 16, wobei das Elektroden-
Array mindestens eine Extra-Innenohr-Elektrode
enthält.
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