DE69406927T2 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln von materialien - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum behandeln von materialien

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  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

    Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Materialien, wie Mineralien, metallische und biologische Materialien&sub1; um beispielsweise eine Feuchtigkeitsveränderung, eine Polymerizsation, eine Neutralisierung, eine Rekalzination, eine Impregnation, eine Pigmentierung, eine Konservierung, eine Verstärkung, eine Reinigung, eine Ionisierung, eine Sanierung, eine Extraktion oder eine Wässerung vorzunehmen. Außerdem betrifft es eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Gleichzeitig mit der Expansion unserer Gesellschaft und der Konzentration der Bevölkerung in größeren Bevölkerungszentren wird unsere Umwelt immer größer werdenden Einflüsse von Chemikalien und anderen Emissionen ausgesetzt. Mit zunehmendem Fahrzeugverkehr und einem globalen Zunahme der industriellen Tätigkeit vermehren sich die Emissionen. Unsere Luft oder Atmosphäre wird immer aggresiver, was sich auch auf unser Wasser bezieht.
  • Ein Ergebnis in Form eines sich immer mehr beschleunigenden Zusammenbruchs und Zerfalls wird heutzutage an Gebäuden und kulturell wertvolle Gegenstände deutlich sichtbar. Auch neu hergestellte Gegenstände werden gleich angegriffen, anfangs erkennbar als eine merkliche Schmutzigkeit und später auch als ein Zerfall der Oberfläche.
  • Um die angegriffenen Oberflächen von Gebäuden und Gegenständen zu schützen und restaurieren werden heutzutage hauptsächlich zwei Verfahren benutzt, nämlich einerseits ein Bürsten und andrerseits ein Schwemmen der sichtbaren Flächen der Gegenstände mit Chemikalien und/oder Wasser.
  • Die Beschränkungen sind offensichtlich, da das Durchdringen der angewendeten Mittel nur bis zu einer Tiefe von einigen Millimetern geschieht und da die am meisten angegriffenen, tiefliegenden Schichten überhaupt nicht beeinflußt werden. Das Ergebnis ist, daß das Material an seiner Oberfläche nur über einen begrenzten Zeitraum beschützt wird. Wenn die tiefer liegenden aggressiven Materialien extrahiert sind&sub1; fängt der Zusammenbruch bzw. Zerfall wieder an.
  • In vielen Fällen kann die Benutzung dieser Verfahren sogar schädlich sein, da die aggressiven Substanzen hinter einer schützende Oberfläche aus Chemikalien eingefangen werden kann.
  • Die Beschränkungen in der Durchdringbarkeit der benutzten Chemikalien liegen natürlich darin, daß diese Chemikalien sowohl beim Bürsten als auch beim Schwemmen abfließen und die benötigte Zeit zum Durchdringen in die Poren und Ritzen nicht erhalten. Es liegt auf der Hand, daß die Chemikalien nicht aufwärts in den Gegenstand transportiert werden können, wenn dieser nicht abmontiert und in die eigentliche Chemikalie eingetaucht wird.
  • Beim Reinigen des Gegenstands mittels Hochdruck ist die hauptsächliche Wirkung die, daß Schmutz und aggressive Substanzen in die Oberfläche des Gegenstands gedrückt werden und später bei Regenfällen extrahiert werden. Ein solches Verfahren soll eher schädlich als vorteilhaft sein.
  • Eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erhalten einer tiefergehenden Behandlung von Gebäuden und Gegenständen zu erreichen, als vorher möglich war. Wie unten angegeben ist die Aufgabe aber wesentlich weiter und eine große Vielfalt von verschiedenen Materialien und Gegenständen kann vielen unterschiedlichen Behandlungen nach dem Verfahren der Erfindung ausgesetzt werden.
  • US-A-5077009, die als nächstliegenden Stand der Technik gilt, betrifft ein Verfahren zum Konservieren von organischen Materialien, die einem Druckzyklus in Zusammenhang mit einer sich zyklisch ändernden Temperatur unterzogen werden.
  • Die Erfindung
  • Um eine Behandlung zu erreichen, die ohne Schwierigkeit von einer Oberflächenbehandlung bis zu einer sehr tiefgreifenden Behandlung von Materialien variiert werden kann, ist das Verfahren nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Material bei einer Temperatur, die gleich oder höher ist als die Temperatur der Umgebung, einem sich zyklisch ändernden Druck ausgesetzt wird, wobei der maximaler Druck dessen gleich oder knapp unterhalb des Luftdrucks liegt und der minimaler Druck dessen bei oder niedriger als ca. 200 mbar liegt. Ferner ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß ein Behandlungsmittel, das sich für die Behandlung eignet, gleichzeitig mit dem Aussetzen des Materials dem sich zyklisch ändernden Druck zugeführt wird.
  • Abhängig von dem erwünschten Ergebnis kann sich der sich ändernde Druck innerhalb breiter Grenzen variieren, in der Praxis aber ist es aber wie angegeben möglich, einen Druck von bis mindestens 200 mbar zu benutzen, welcher Druck der praktische verwendbare negative Druck ist, der in einem vernünftigen Zeitraum mittels handelsgängigen Vorrichtungen erhaltbar ist. Der maximale Druck während des Zyklus liegt normalerweise bei oder nahe an dem Luftdruck, jedoch ist es auch möglich unter gewissen Umständen einen zyklischen Überdruck zu erzeugen.
  • Das Material kann, wenn benötigt, einem infrarotlicht, einem ultraviolettlicht, Mikrowellen od. dgl. gleichzeitig mit dem zyklischen Druck ausgesetzt werden.
  • Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen des oben angegebenen Verfahrens zum Behandeln von Materialien mit einem zyklischen Druck. Diese Vorrichtung weist eine Umhüllung zum Einschließen oder Abdecken eines Gegenstandes oder eines Teils eines Gegenstandes bzw. Objektes, das behandelt werden soll, eine Einrichtung zum Abdichten der Umhüllung von der Umgebung, damit ein Druck innerhalb der Umhüllung aufrechterhalten werden kann, der anders ist als auf der Außenseite der Umhüllung, und eine Einrichtung zum erzeugen eines sich zyklisch ändernden Drucks innerhalb der Umhüllung, auf.
  • Ein Gegenstand, der behandelt werden soll, kann entsprechend in einem Behälter vollkommen eingeschlossen werden, in dem der zyklischen Druck erzeugt wird, aber in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Behandeln einer gewissen Oberfläche des Gegenstandes nach der anderen benutzt. Eine Vorrichtung zum Durchführen einer solchen Behandlung weist einen umgebenden Rahmen zum Anlegen gegen einen Teil des Gegenstandes, der behandelt werden soll, und eine Bahn bzw. ein Gewebe oder dgl., das an dem Rahmen angebracht ist und den Raum innerhalb von diesem abdeckt auf, wobei der Rahmen ausgebildet ist, gegen den Gegenstand mittels eines kontinuierlichen, unter Atmosphärendruck liegenden Druck anzuhaften und die Bahn mit Verbindungseinrichtungen für den zyklischen Druck und für ein geeignetes Behandlungsmedium versehen ist.
  • Wenn benötigt kann die Vorrichtung mit einer Einrichtung vorgesehen werden, mittels der eine Bearbeitungsfläche innerhalb des Rahmens Infrarotlicht, Ultraviolettlicht, Mikrowellen oder dgl. ausgesetzt wird.
  • Eine Gesamtanordnung zum Durchführen einer Behandlung nach der Erfindung kann eine Pumpe zum Erzeugen eines kontinuierlichen, unterhalb des Atmosphärendrucks liegenden Drucks in einem Speichertank, der mit dem Rahmen verbunden ist, einen Zyklustank, der an den Speichertank und an die Bahn angeschlossen ist, Behälter für Behandlungsmedium, die an die Bahn angeschlossen sind, und ein elektronisches System zum Überwachen und Steuern des zyklischen Drucks und der Zuführung des Behandlungsmediums und dgl. umfassen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
  • Fig. 1 eine Draufsicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
  • Fig. 2 eine Querschnitt der Vorrichtung längs der Linie II-II in Fig. 1,
  • Fig. 3 im größeren Maßstab einen Profil eines Rahmens für die Vorrichtung nach Fig. 1,
  • Fig. 4 eine grafische Darstellung der zyklischen negativen Druck nach der Erfindung,
  • Fig. 5 schematisch eine Gesamtanordnung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung, und
  • Fig. 6 ein Beispiel einer praktischen Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung.
  • Beschreibung der Ausführungen
  • Fig. 1 und 2 zeigen ein umgebender Rahmen. Eine Bahn 2, die die Gesamtfläche innerhalb des Rahmens 1 abdeckt, ist darauf angebracht. Ein praktisches Beispiel eines Rahmens 1 wird unten mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Die Vorrichtung 1, 2 soll auf einen Gegenstand 3 angewendet werden, der behandelt werden soll. Wenn der Gegenstand planar ist, kann der Rahmen 1 auch planar sein, während andere Formen des Gegenstands 3 andere Formen für den Rahmen 1 anregen können.
  • Zweck des Rahmens 1 ist, die Vorrichtung mittels eines Drucks, der unter Atmosphärendruck liegt und der unten etwas unpassend einen negativen Druck genannt wird, an den Gegenstand 3 anzubringen, der behandelt werden soll. Dieser negativer Druck soll entsprechend kontinuierlich sein.
  • Der Raum unter der Bahn 2 soll einem zyklischen negativen Druck ausgesetzt werden. Der zyklische negative Druck wird in einer Weise erzeugt, die unten beschrieben wird, und die Bahn 2 kann mit eine Anzahl von Verbindungseinrichtungen 4 für den zyklischen negativen Druck sowie für den unten beschriebenen Behandlungsmedien versehen werden. Die Arbeitsfläche der Bahn 3 kann glatt, gerillt, knotig u.s.w. sein, abhängig von dem Verfahren, des Substrats und anderen Faktoren. Die Bahn kann durchsichtig sein oder nicht. Die Bahn 2 soll widerstandsfähig gegen das benutzte Medium, Säure, Lösungsmittel u.s.w. sein. Sie soll einen Überdruck sowie einen Unterdruck oder einen negativen Druck vertragen. Eine Schicht aus Schaumgummi kann unter der Bahn zum Schutz des darunterliegenden Materials angeordnet sein.
  • Die Größe des Rahmens 1 kann sich innerhalb von weiten Grenzen variieren. Er kann z.B. eine Größe von 25 x 40 cm aufweisen, könnte aber genauso z.B. zehnmal größer sein, abhängig von dem Gegenstand zum Behandeln, dem Behandlungsmedium, der Größenordnung des negativen Drucks u.s.w. Die Verbindungseinrichtungen 4 können im Fabrik oder an der Baustelle mittels eines nichtzerstörenden Systems montiert werden. Die Verbindungseinrichtungen, die zum Zufuhr des zyklischen negativen Drucks oder Behandlungsmedium benutzt werden, sollen geschlossen sein.
  • Zweck des Rahmens 1 ist, die Vorrichtung auf dem Gegenstand 3, der behandelt werden soll, in der richtigen Lage zu halten. Dies wird durch einen kontinuierlichen negativen Druck erreicht. Ein Beispiel einer praktischen Ausführung eines Rahmens 1 wird in Fig. 3 gezeigt. Der Rahmen kann aus hartem EPDM-Gummi hergestellt werden. Ein Rohr 6 für den negativen Druck ist auf einem Streifen 5 angeordnet. Das Rohr 6 ist mit dem Raum unter dem Streifen 5 mittels Kanäle 7 verbunden. Der Streifen 5 ist an seiner Unterseite mit längs verlaufenden Perlen 8 an jeder Seite der Kanäle 7 versehen. In dem Raum zwischen den Perlen 8 wird beim Benutzen ein negativer Druck erzeugt, der den Rahmen 1 an dem Gegenstand hält, der behandelt werden soll. Ferner sind längs verlaufenden Dichtungsperlen 9 unter den Kanten des Streifens 5 angeordnet. Diese Dichtungsperlen 9 können aus EPDM- expandiertem Gummi hergestellt werden.
  • Es soll bemerkt sein, daß der in Fig. 3 gezeigte Rahmen lediglich ein nicht-beschränkendes Beispiel des Aufbaus ist. In der gleichen Weise wie die Bahn 2 kann der Rahmen 1 an seiner Unterseite knotig oder gerillt sein, abhängig von der Oberfläche und kann zum Schutz des Substrats mit Schaumgummi versehen sein.
  • Figur 4 zeigt schematisch, wie der Druck P zyklisch über die Zeit t variieren kann. Zum Zweck der Einfachheit ist die Druckkurve als Sinuskurve in Figur 4 gezeigt, aber viele andere Kurvenformen sind möglich, abhängig von den Umständen im tatsächlichen Fall. Zum Beispiel kann es in vielen Fällen geeignet sein, eine längere Phase mit Unterdruck zu haben, d.h. die erste, dritte, fünfte und weitere Phase in Figur 4, als die Druckphase, d.h. die zweite, vierte und weitere Phase in Figur 4. Die Größe des Negativdruckes kann entsprechend den Umstanden variieren. Aus praktischen Gründen ist es wahrscheinlich schwierig, einen niedrigeren Druck als ungefähr 200 mbar zu erreichen, aber dies ist keineswegs eine untere Grenze; mit einer anderen Apparatur kann es in bestimmten Fällen vorteilhaft sein, wenn noch niedrigere Drucke verwendet werden. Es kann sogar passend sein, den Ausdruck "Vakuum" statt "Unterdruck" zu verwenden.
  • Der maximale Druck während des Zyklusdurchlaufs ist in Figur 4 gegeben als 1 bar, d.h. atmosphärischer Druck, der als normal betrachtet werden kann. Der maximale Druck kann, jedoch, in bestimmten Fällen niedriger sein als der atmosphärische Druck und in anderen Fällen höher sein als der atmosphärische. Ein Beispiel eines Falles, in dem ein Überdruck vorteilhaft sein kann, ist die Wiederinstandsetzung einer gepflasterten Oberfläche, bei der das Pflaster sich teilweise von dem Untergrund gelöst hat.
  • Praktische Tests, die bis jetzt durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß die Zykluslänge wahrscheinlich mindestens 5 Sekunden und höchstens 1 bis 2 Minuten ist, aber dies ist ein nicht-einschränkendes Beispiel von Zeiten.
  • Figur 5 zeigt ein Beispiel einer praktischen Anordnung, um zyklischen negativen Druck in einer Vorrichtung 1, 2 zu erzeugen und um Behandlungsmedia für diese Vorrichtung vorzusehen. Eine Pumpe 10 zum Erzeugen von negativem Druck oder Vakuum soll einen beständigen negativen Druck in einem Lagertank 11 erzeugen, der mittels Leitungen 12 mit dem Rahmen 1 verbunden ist. Ein Zyklustank 13 ist mit dem Speichertank 11 verbunden und ist durch eine Leitung 14 mit der Vorrichtung verbunden. Der Zyklustank 13 hat Mittel, um die gewünschte Druckänderung zu erreichen.
  • Eine Anzahl von Behandlungsmediatanks 15 bis 18 sind verbunden mit den Gewebeverbindungseinrichtungen 4 durch Leitungen 19 bis 22. Auf dessen Weg zu und/oder von den Tanks 15 bis 18 können die Behandlungsmedia gezwungen werden, durch einen Filter 23 zu gehen. Ein Computer 24 mit einem damit verbundenen System, das durch gestrichelte Linien angezeigt wird, hat den Zweck, die Behandlung zu kontrollieren und zu überwachen.
  • Es ist bereits festgestellt worden, daß die Erfindug auf eine Anzahl verschiedener Behandlungen vieler verschiedener Materialtypen anwendbar ist. Besondere Bedeutung ist der Behandlung von Gebäuden und Kunstobjekten zugemessen worden, aber viele andere Anwendungen sind möglich, wie nachstehend aufgezeigt wird. Die folgenden Behandlungen können als Beispiele betrachtet werden.
  • Die Abwanderung von Feuchtigkeit, d.h., Feuchtigkeit auf oder in verschiedenen Materialien oder Gegenständen loszuwerden, kann dadurch erreicht werden, daß das Objekt zyklischem negativem Druck ausgesetzt wird, möglicherweise in Verbindung mit gasbildender Apparatur, wie z.B. Infrarotstrahlung, Ultraschall, Mikrowellen und so fort. Die Feuchtigkeit kann in einem besonderen Kondensator kondensiert werden.
  • Polymerisation, d.h. Lieferung von polymerem Material auf oder in verschiedenen Objekten, kann durch zyklischen negativen Druck erreicht werden, wobei das polymere Material entweder durch Abwanderung von Feuchtigkeit zur Polymerisation gebracht wird, wie oben, oder durch besondere Materialien, wie z.B, Beschleuniger oder Katalysatoren, oder durch Härten durch ul traviolettes Licht, Ultraschall, Mikrowellen, Infrarotlicht und so weiter.
  • Durch die Verwendung der Technik mit zyklischem Unterdruck ist es möglich, Pilzschutzmittel oder Myzelium tötendes Material hinzuzufügen und die getöteten Myzelien durch z.B. Waschen zu entfernen. In Verbindung mit dieser Behandlung ist es auch möglich, zu imprägnieren oder zu konservieren und die Feuchtigkeit abwandern zu lassen.
  • Es ist möglich, chemisches Material hinzuzufügen, um das Eindringen von Wasser durch den zyklischen Unterdruck zu verhindern.
  • Mittels einer Vorrichtung wie der oben beschriebenen, versehen mit Anoden und/oder Anodenschutzschirmen, und durch das Verwenden des zyklischen Negativdrucks ist es möglich, metallisches Material Statuen, Schiffsrümpfen und so weiter hinzuzufügen.
  • Es ist möglich, Rekalzination durch zyklischen Unterdruck vorzunehmen. Rekalzination bedeutet Hinzufügung von oder Schaffung von neuen Kalkbindungen in auseinandergebrochenem Material. Gleichzeitig ist es möglich, den pH-Wert des Materials zu korrigieren. Rekalzination kann betrachtet werden als typische Anwendung der Erfindung.
  • Es ist möglich, einen Gegenstand zu impragnieren, d.h., chemisches oder metallisches Material hinzuzufügen, durch zyklischen Unterdruck. Mit Pigmentierung ist gemeint Hinzufügung von polymerischen oder anderen Pigmenten bei verschiedenen Materialien. Pigmentierung kann auch auf andere Art und Weise hervorgebracht werden, z.B. durch Behandlung mit säurehaltigem Material. Pigmentierung kann erreicht werden durch zyklischen Unterdruck.
  • Ebenso ist es möglich, Konservierung zu erreichen, d.h. Hinzufügung von chemischen oder anderen Substanzen, die konservierende oder schützende Wirkung haben.
  • Durch Unterdruck ist es möglich, Gegenstände zu verstärken, d.h. polymere oder andere Materialien hinzuzufügen, die an der Oberfläche oder tiefer im Gegenstand hinzugefügt werden, so daß das Objekt verstärkt wird mittels einer chemischen Reaktion oder auf andere Weise.
  • Der zyklische negative Druck kann vorteilshafterweise verwendet werden, um den Geruch nach einem Feuer zu entfernen oder, anders gesprochen, um Rauch aus Wänden, Möbel und Kleidungsstücken zu entfernen, wobei Sauerstoff, d.h. dreiwertiges Oxygen, als Gas zu Behandlung verwendet wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung mit zyklischem Unterdruck ist allgemein gesprochen gut geeignet für Sanierung.
  • Durch zyklischen Unterdruck ist es auch möglich, zum Beispiel agressives Material aus Gegenständen zu extrahieren. Es ist auch möglich, Pigmente auf diese Weise zu entfernen. Auch andere Behandlungen wie Säuern kann mittels zyklischem Unterdruck erreicht werden.
  • Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, auf die oben Bezug genommen wird, können einzeln oder in Kombination miteinander ausgeführt werden.
  • Der theoretische Hintergrund für die guten Ergebnisse, die durch Behandlung mit zyklischem negativem Druck erhalten werden, ist noch nicht voll erklärt. Während jeder Phase mit Negativdruck wird die Flüssigkeit oder das Behandlungsmedium weiter in den Gegenstand hineingetrieben, während eine Erholung in der Zwischenphase bis zum atmosphärischen Druck oder sogar darüber hinaus eintritt. Je tiefer das Behandlungsmedium eindringen soll, desto mehr Zyklen sollen grundsätzlich verwendet werden. Um die Erfindung zu verstehen, ist es möglich, eine Parallele mit einem Badschwamm zu ziehen: Durch Zusammendrücken des Schwamms - dem Unterdruck entsprechend - wird der Inhalt im Schwamm entfernt, und der Schwamm kann danach während der Erholungsphase anderes Material aus der Umgebung anziehen. Das Ergebnis wird verbessert mit der zunehmenden Anzahl der Zyklen.
  • Das folgende Arbeitsbeispiel veranschaulicht, wie die Methode zur Reinigung einer mineralischen Oberfläche eines Gebäudes verwendet werden kann. Eine Vorrichtung wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, wird gegen den Untergrund befestigt. Ständiger Unterdruck wird auf den Rahmen ausgeübt, so daß das Gewebe gegen die Wand befestigt wird. Die Arbeitsfläche wird Unterdruck ausgesetzt.
  • Ventile für Reinigungsmittel und Wasser werden geöffnet, so daß Reinigungsmittel mit Wasser vermischt wird und zur Arbeitsfläche hinaufgesaugt wird. Wenn die Arbeitsfläche völlig mit der Mischung bedeckt ist, werden die Zyklen begonnen.
  • Die Zyklen sind definiert durch die Zeit für die Behandlung, die Zeit zwischen den Behandlungen, die Größe des Unterdrucks und der Menge von Luft, die in Litern pro Minute entfernt wird. Abhängig von den verschiedenen gewählten Faktoren wird die Reinigungsfüssigkeit bis zu einer vorbestimmten Tiefe hineingebracht und kann eine vorbestimmte Zeit wirken, kontrolliert durch ein Computerprogramm.
  • Nach beendeter Behandlung wird die Reinigungsflüssigkeit über einen Filter zu einem Tank zurückgepumpt. Das Wasserventil wird geöffnet, und Wasser wird zur Arbeitsfläche hinaufgesogen. Ansaugen durch Zyklen mit Unterdruck geschieht während einer bestimmten Anzahl von Minuten. Wasser zirkuliert unter Unterdruck entlang der Wandoberfläche von oben nach unten. Das Wasser wird zu einem Filter un einem Tank gebracht.
  • Wenn der Prozess beendet worden ist, wird die Vorrichtung abgebaut und zu einer neuen Arbeitsfläche bewegt, wobei eine Überlappung von etwa 10 Zentimetern erzeugt wird.
  • Bestimmte praktische Tests mit vier verschiedenen Apparaturen sind gemacht worden.
  • In einem Vakuumtank aus Stahl mit einem Volumen von ungefähr 25 Litern wurden Pflanzen und mineralisches Material zyklischem Unterdruck ausgesetzt mit dem Eindringen von verschiedenen Flüssigkeiten, wie z.B. Konservierungsmittel, Pigmentierungsmittel und so fort.
  • Bei Tests mit nur konstantem Unterdruck wurde keine offensichtliche Wirkung betreffend die Druchdringung der Flüssigkeiten beobachtet. Bei zyklischem Unterdruck hinab bis zu ungefähr 700 bis 800 mbar wurde andererseits eine gewaltige Durchdringung in den Pflanzen festgestellt. Die Zyklen wurden nacheinander wiederholt bei Unterdruck während 30 Sekunden und einer Phase bis zu atmosphärischem Druck während 30 Sekunden. Weitergeführte Tests mit Verwendung von einerseits Abtötungsmitteln, andererseits Zellöffnungsmitteln für noch stärkere Penetration sind geplant. Auch eine Verwendung von polymerem Material zur Fixierung ist geplant. So eine Behandlung kann zum Beispiel verwendet werden für die Konservierung von Hochzeitssträußen und ähnlichem.
  • In einer Vakuumglocke ( sphärisch geformter Glaskugel) mit einem Volumen von 20 Litern wurde der folgende Test durchgeführt: ein Behälter mit dem Volumen von einem Liter, der mit farbiger Flüssigkeit halb gefüllt war, wurde in die Glocke gegeben. Unterschiedliche Materialien, wie Beton K 200, Beton K 450, Travertin, Ziegel und Sandstein, wurden in den Behälter hineingesenkt. Die Testobjekte hatten die folgenden Maße: Breite 70 mm, Dicke 50 mm und Höhe 200 mm. Die Testobjekte wurden auf ihre Enden gestellt, sodaß ungefähr 1/4 in der Flüssigkeit eingetaucht war.
  • Die Glocke wurde einem konstanten Unterdruck ausgesetzt, aber keine meßbare Reaktion wurde bei irgendeinem der Testobjekte erhalten.
  • Bei der Verwendung von zyklischem Unterdruck in einer Folge von 20 Sekunden mit Intervallen von 5 Sekunden mit einem Unterdruck von ungefähr 700 bis 800 mbar schien es bereits nach ein paar Zyklen daß die Flüssigkeit in die Testobjekte hinaufstieg. Bereits nach ungefähr 20 Zyklen bedeckte die Flüssigkeit die oberen Enden der Testobjekte, wobei die Aufsteighöhe der Flüssigkeit auf diese Weise ungefähr 150 mm betrug. Nachdem die Testobjekte in Stücke gesägt wurden, war es offensichtlich, daß die Flüssigkeit alle Poren und feinste Risse der Materialien durchdrungen hatte .
  • In derselben Glocke wurde Pflanzenmaterial in der Form von Blumen eingetaucht. Diese Blumen wurden demselben Vorgehen wie oben beschrieben unterzogen. Das Aufsteigen der Flüssigkeit war beträchtlich langsamer bei den Blumen. Es ist wahrscheinlich, daß zellöffnende Mittel gebraucht werden ebenso wie eine weitere Viskosität für die Flüssigkeiten. Bei Tests an Pflanzen in der Form von Bäumen ( Pinie, Weißtanne) war die Steiggeschwindigkeit beträchtlich höher, und eine völlige Penetration wurde relativ schnell erreicht.
  • Eine Vorrichtung wie in Fig. 1 gezeigt, umfassend einen Rahmen und ein Gewebe, wobei der Rahmen die Dimensionen 25 x 40 cm aufweist, wurde bei Tests direkt auf Flächen mit Anwendung von farbigen Testflüssigkeiten verwendet. Die Vorrichtung wurde gegen die Fläche gewendet, und der Rahmen wurde konstantem Unterdruck ausgesetzt zum Versiegeln und Fixieren der Arbeitsfläche. Farbige Testflüssigkeit wurde auf die Arbeitsfläche gebracht, und die ganze Fläche wurde zyklischem Unterdruck in einer Folge von 20 Sekunden ausgesetzt mit Intervallen von 5 Sekunden während ungefähr 25 Zyklen. Nachdem die Apparatur abgebaut wurde, konnte beobachtet werden, daß im Fall von Beton K 200 Penetration bis auf eine Tiefe von 45 mm geschehen war, während im Fall von z.B. Travertin die Penetration auf ungefähr 4 mm begrenzt war; alle feinsten Risse bis zu einer großen Tiefe waren gefüllt. Wenn die Testapparatur bei Ziegelsteinen verwendet wurde, geschah die Penetration sehr schnell und tief.
  • "Bohrkerne" wurden in einer rohrförmigen Apparatur mit einem Durchmesser von 20 cm und einer Höhe von 50 cm getested. Dieselben Ergebnisse wie oben wurden sehr schnell und tief erhalten. Auch Kerne von Beton K 450 wurden getestet.
  • Die durchgeführten Tests zeigen, daß die folgenden Faktoren von Bedeutung sind für die Wirkung, Materialien zu durchdringen und zu extrahieren:
  • 1. Die Viskositäten der Medien ebenso wie der Unterschied an Viskosität zwischen heraustretenden und eindringenden Media.
  • 2. Die Dichten und der Unterschied an Dichte zwischen heraustretenden und eindringenden Media.
  • 3. Die Expansionsunterschiede für die verschiedenen Media bei negativem und positivem Druck.
  • 4. Die verschiedenen Reaktionen der Media auf Temperaturunterschiede ebenso wie jeweils auf Temperaturanstiege und -abnahmen.
  • 5. Der Verlauf der Zyklen mit Bezug auf
  • a) die Struktur der Zyklenfolge
  • b) die Länge der Zyklen
  • c) den negativen Druck der Zyklen zwischen 1000 und 200 mbar)
  • d) den Fluß während der Zyklen
  • e) die Zeit zwischen den Zyklen.
  • Fig. 6 soll zeigen, wie die Methode und Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendet wird zur Reparatur eines Kais unter Wasser. Ein Ventilzentrum 25 wird auf dem Kai angebracht, und Leitungen 26 für den ständigen Unterdruck auf den Rahmen 1, den zyklischen Unterdruck auf den Raum unter dem Gewebe 2 und möglicherweite weitere Leitungen zu den Behandlungsmedia führen von diesem Zentrum hinab zur Vorrichtung 1,2 unter Wasser.
  • Zusammenfassend wird festgestellt, daß die Erfindung sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung unterschiedlicher Materialien bezieht, z.B. Mineralmaterialien, wie natürlichen Stein, Pflaster, Ziegel und so weiter, Metalle und biologische Materialien. Beispiele von Gegenständen aus mineralischen Materialien sind Fassaden, Statuen, Portale, Friese, Sockel, Museumsgeräte und Kunstwerke. Mittels dieses Verfahrens können Maßnahmen getroffen werden entweder in einer stationären Apparatur ( nach dem Abbauen der Objekte) oder in mobiler Ausrüstung. Mittels dieses Verfahrens ist es möglich, unabhängig von den eingeschlossenen Prozessen, eine sehr große Penetrationstiefe zu erreichen, ohne das Material zu zerstören, abhängig von der Porosität des Materials und der Behandlung der verwendeten Media. Die Objekte können unter beständigem Nachschub des Behandlungmediums verwendet werden, und das Vefahren kann überwacht werden mittels computerisierter Sensoren. Die Methode kann verwendet werden unabhangig von der Form und Struktur ebenso wie der Anordnung des Substrats. Die Wiederherstellung gepflasterter Oberflächen ist möglich, wobei die bestehenden gepflasterten Oberflächen gegen den Untergrund abgebracht werden durch Rekalzination.
  • Das Verfahren kann verwendet werden auf glatten Untergrundarten wie Fassaden ebenso wie auf Statuen, Friesen usw.

Claims (6)

1. Verfahren zum Behandeln von Materialien, wie Minerialien, metallische und biologische Materialien, um beispielsweise eine Feuchtigkeitsveränderung, eine Polymerisation, eine Neutralisierung, eine Rekalzination, eine Impregnation, eine Pigmentierung, eine Konservierung, eine Verstärkung, eine Reinigung, eine Ionisierung, eine Sanierung, eine Extraktion oder eine Wässerung vorzunehmen, dadurch gekennzeichnet, daß das Material bei einer Temperatur bei oder über der Temperatur der Umgebung einem sich zyklisch ändernden Druck ausgesetzt wird, wobei der maximale Druck bei oder nahe unter dem Atmosphärendruck und der minimale Druck bei etwa 200 mbar oder darunter liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behandlungsmedium, das für die Behandlung geeignet ist, zur gleichen Zeit zugeführt wird, während das Material dem sich zyklisch ändernden Druck ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material, falls erforderlich, Infrarotlicht, Ultraviolettlicht, Mikrowellen oder dgl. gleichzeitig mit dem sich zyklisch ändernden Druck ausgesetzt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend eine Umhüllung (2) zum Einschließen oder Abdecken eines Gegenstandes oder eines Teils eines Gegenstandes bzw. Objektes, das behandelt werden soll, eine Einrichtung (1) zum Abdichten der Umhüllung von der Umgebung, damit ein Druck innerhalb der Umhüllung aufrechterhalten werden kann, der anders ist als auf der Außenseite der Umhüllung, und eine Einrichtung zum Erzeugen eines sich zyklisch ändernden Drucks innerhalb der Umhüllung, gekennzeichnet durch einen umgebenden Rahmen (1) zum Anlegen gegen einen Teil des Gegenstandes oder Objektes, das behandelt werden soll, und eine Bahn bzw. ein Gewebe (2) oder dgl., das an dem Rahmen angebracht ist und den Raum innerhalb von diesem abdeckt, wobei der Rahmen gegen das Objekt mittels eines kontinuierlichen, unter Atmosphärendruck liegenden Druckes angesaugt wird und die Bahn mit Verbindungseinrichtungen (4) für den sich zyklisch ändernden Druck und fur ein geeignetes Behandlungsmedium versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, mittels der eine Bearbeitungsfläche innerhalb des Rahmens (1) Infrarotlicht, ultraviolettem Licht, Mikrowellen oder dgl. ausgesetzt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Pumpe (10) zum Erzeugen eines kontinuierlichen, unterhalb des Atmosphärendrucks liegenden Drucks in einem Speichertank (11), der mit dem Rahmen (1) verbunden ist, einen Zyklustank (13), der an den Speichertank und an die Bahn (2) angeschlossen ist, Behälter (15-18) für Behandlungsmedium, die an die Bahn angeschlossen sind, und ein elektronisches System (24) zum Überwachen und Steuern des sich zyklisch ändernden Drucks und der Zuführung des Behandlungsmediums und dgl.
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