DE69321498T2 - Zugriffszeitteilungssystem auf einen Speicher, der einem Prozessor und anderen Anwendungen gemeinsam ist - Google Patents

Zugriffszeitteilungssystem auf einen Speicher, der einem Prozessor und anderen Anwendungen gemeinsam ist

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Description

  • Das Gebiet der Erfindung ist das der Systeme, die es gestatten, die Zugriffszeit auf einen Speicher auf eine Mehrzahl von Anwendungen zu verteilen.
  • Es kommt oft vor, daß ein Speicher auf unterschiedliche Anwendungen verteilt werden muß. Dieser Speicher ist z. B. ein Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM), in dem jede Anwendung Daten lesen oder schreiben kann. Eine dieser Anwendungen besteht im Allgemeinen aus einem Prozessor, der gewöhnlich mit dem wahlfreien Speicher über einen Adreßbus und einen Datenbus kommuniziert. Wenn andere Anwendungen ebenfalls auf diesen wahlfreien Speicher zugreifen können müssen, müssen Vorkehrungen getroffen werden, die diese Zugriffe ermöglichen.
  • In bekannter Weise wird die Aufteilung eines wahlfreien Speichers gewöhnlich durch direkten Zugriff auf diesen Speicher durchgeführt. Der wahlfreie Speicher bildet deshalb einen aufgeteilten Speicher. Dieser Prozeß, auch als DMA (Direct Memory Access) bezeichnet, ermöglicht es insbesondere einer anderen Anwendung als dem Prozessor, allgemein aus einem Mikroprozessor bestehend, sehr schnell auf den geteilten Speicher zuzugreifen, ohne daß Befehlszyklen des Mikroprozessors notwendig sind, die einen solchen Zugriff (Lesen oder Schreiben von Daten) gestatten.
  • Es sind unterschiedliche Typen von Speicher-Direktzugriffen bekannt.
  • Ein erster Typ von Speicher-Direktzugriff besteht darin, die Funktion des Mikroprozessors mit einem HALT-Befehl zu unterbrechen, wobei die Ausgänge des Adreßbusses und des Datenbusses des Mikroprozessors in einen Zustand hoher Impedanz versetzt werden. Diese Busse können dann von einer anderen Anwendung benutzt werden, um auf den geteilten Speicher zuzugreifen.
  • Dieses Verfahren bringt jedoch eine Verlangsamung der Funktion des Mikroprozessors mit sich und ist deshalb nicht angepaßt an Systeme, die gleichzeitig eine hohe Datenverarbeitungsgeschwindigkeit und eine schnelle Übertragung von Daten zwischen dieser Anwendung und dem geteilten Speicher erfordern.
  • Ein zweiter Typ von Speicher-Direktzugriff basiert auf dem Stehlen von Zyklen. Die Funktion des Mikroprozessors wird während eines Taktzyklus angehalten, währenddessen die Anwendung auf den geteilten Speicher zugreift.
  • Dieses Verfahren bringt also ebenfalls eine Verlangsamung der Funktion des Mikroprozessors mit sich.
  • Ein dritter Typ von Speicher-Direktzugriff besteht darin, den Zugriff auf den geteilten Speicher zwischen dem Mikroprozessor und der Anwendung zeitlich zu multiplexen. Dieser Zeitmultiplex wird realisiert durch Verwendung eines geteilten Speichers, dessen Zykluszeit gleich einem Bruchteil der Aktivierungszeit des Mikroprozessors ist. Wenn z. B. die Zugriffszeit auf den geteilten Speicher gleich 560 ns ist, ist der Takt des Mikroprozessors auf 1,2 us geregelt, so daß eine andere Anwendung alle 1,2 us auf den geteilten Speicher zugreifen kann. Diese Art der Realisierung erlaubt es, Zugriffe auf den geteilten Speicher auszuführen, ohne die Funktion des Mikroprozessors zu verändern, wobei die Zugriffe der Anwendung auf den Speicher für Letztere transparent sind.
  • Wenn jedoch die Zugriffe auf den geteilten Speicher mit hoher Rate durchgeführt werden können müssen und der Mikroprozessor ebenfalls Daten mit seiner maximalen Funktionsfrequenz verarbeiten können muß, die von einem Quarz vorgegeben ist, ist es nicht immer möglich, diese Funktionsgeschwindigkeit herunterzusetzen. Dieses Verfahren läuft somit darauf hinaus, die Funktion des Mikroprozessors zu verlangsamen, um Zugriffe auf den geteilten Speicher zu ermöglichen. Es wird z. B. auf die Patentanmeldung GB-2 011 681 verwiesen, die ein System zum Teilen der Zugriffszeit auf einen geteilten Speicher zwischen einer Anwendung und einem Prozessor beschreibt, wobei dieses System eine Verlangsamung der Funktion des Prozessors bei Zugriffen der Anwendung auf den geteilten Speicher erfordert.
  • Zusammenfassend erfordern die existierenden Speicher- Direktzugriffsprozesse sämtlich die Unterbrechung der Verarbeitung der Daten durch den Mikroprozessor oder eine Verlangsamung dieser Verarbeitung, um einen Austausch von Daten zwischen einer Anwendung und dem geteilten Speicher zu ermöglichen.
  • Aus dem österreichischen Patent Nr. 389 014 ist ferner ein System zum Steuern einer Photosatzmaschine bekannt. Dieses System verwendet einen Mikroprozessor, einen als Programmspeicher benutzten statischen Speicher und einen dynamischen Speicher, der als Datenspeicher arbeitet und über eine Tastatur eingegebenen Text empfängt. Die Auffrischung der Daten des dynamischen Speichers wird sichergestellt durch eine Reaktivierungsschaltung, die aktiviert wird, wenn der Mikroprozessor auf den statischen Speicher zugreift. Auf diese Weise werden die Zugriffsperioden des Mikroprozessors auf den statischen Speicher genutzt, um den dynamischen Speicher zu reaktivieren.
  • Dieses Dokument beschreibt jedoch keinen Zugriff auf einen Speicher, der von zwei Anwendungen ausgeführt werden können muß, von denen der Mikroprozessor eine bildet.
  • Die vorliegende Erfindung hat insbesondere zum Ziel, diese Nachteile zu beheben.
  • Genauer gesagt ist eines der Ziele der Erfindung, ein System zum Teilen der Zugriffszeit auf einen gemeinsamen Speicher für wenigstens zwei Anwendungen zu liefern, wobei der Mikroprozessor eine dieser Anwendungen bildet, und wobei die Speicherdirektzugriffs-Übertragungen ausgeführt werden, ohne die Funktion des Mikroprozessors zu verlangsamen.
  • Dieses Ziel sowie andere, die nachfolgend deutlich werden, wird erreicht mit Hilfe eines Systems nach Anspruch 1.
  • Das erfindungsgemäße System ermöglicht so einer Anwendung, auf den geteilten Speicher zuzugreifen, während der Prozessor auf seinen Codespeicher zugreift. Die Funktion des Prozessors wird deshalb nicht verlangsamt, und die Datenübertragung zwischen der Anwendung und dem geteilten Speicher ist für den Prozessor transparent.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Prozessor durch einen Mikrocontroller gebildet, der den Generator des Zugriffssignals auf den Codespeicher umfaßt.
  • Vorteilhafterweise ist das Codespeicher-Zugriffssignal vom Typ PSEN, erzeugt von einem Mikrocontroller der 8031- Familie von INTEL (eingetragenes Warenzeichen).
  • Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist der Prozessor durch einen Mikroprozessor gebildet, und das Codespeicher- Zugriffssignal ist durch ein Signal vom Typ "Chip Select" gebildet, das von einem Adressdecoder außerhalb des Mikroprozessors erzeugt wird, der den Generator des Codespeicher-Zugriffssignals bildet.
  • Das erfindungsgemäße System ist somit anwendbar auf jeden Typ von Mikroprozessor.
  • Vorzugsweise umfaßt die Zugriffsverwaltung Drei-Zustands- Treiber, die die Umschaltung bewerkstelligen.
  • Ein Pufferspeicher ist vorteilhafterweise zwischen die Anwendung und die Zugriffsverwaltung eingefügt, um eine Ratenanpassungsfunktion auszuführen.
  • Andere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, die als verdeutlichendes und nicht einschränkendes Beispiel angegeben wird, und den beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
  • Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Datenübertragungssystems, das einen Prozessor und eine Anwendung einsetzt, die sich einen gemeinsamen Speicher teilen, gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung;
  • Fig. 2 ein Zeitdiagramm, das die zeitliche Aufteilung des Zugriffs auf den geteilten Speicher zwischen dem Prozessor und der Anwendung aus Fig. 1 zeigt, wobei der Prozessor durch einen Mikrocontroller der 8031-Familie von INTEL (eingetragenes Warenzeichen) gebildet ist;
  • Fig. 3 ein Zeitdiagramm, das zwei aufeinander folgende Zugriffe auf den geteilten Speicher zeigt, die während eines einzigen Zugriffs des Prozessor auf seinen Festwertspeicher ausgeführt werden.
  • Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, bei der ein Prozessor und eine andere Anwendung sich einen gemeinsamen Speicher, im folgenden als geteilter Speicher bezeichnet, teilen.
  • Die Erfindung beruht auf der Anwendung des Prinzips, das, während der Prozessor auf seinen Codespeicher zugreift, der typischerweise durch einen Festwertspeicher (ROM) gebildet ist, der geteilte Speicher (RAM) von diesem Prozessor nicht benutzt wird. Es ist deshalb möglich, daß während dieser Zugriffszeiten auf dem ROM-Speicher durch den Prozessor eine andere Anwendung den RAM-Speicher adressiert, um dort Daten zu lesen und/oder zu schreiben.
  • Fig. 1 zeigt einen Prozessor 10, der über einen ersten Adress- und Datenbus 15 an einen Codespeicher 14 (ROM) angeschlossen ist. Dieser Bus überträgt auch Steuersignale vom Typ Lesen und Schreiben. Der Codespeicher 14 ist ein Festwertspeicher und umfaßt Programmbefehle. Der Prozessor 10 greift auf diesen Festwertspeicher 14 zu, um dort seine Befehle zu lesen und sie auszuführen. Der erste Bus 15 ist ebenfalls an einen Port einer Zugriffsverwaltung 13 angeschlossen, um auf einen geteilten Speicher 12 zugreifen zu können.
  • Das System umfaßt ferner eine Anwendung 11, die auf den geteilten Speicher 12 zugreifen können muß. Hierfür umfaßt sie einen Adress-, Daten- und Steuersignalbus 19, der einen zweiten Bus des Systems bildet und an einen anderen Port der Zugriffsverwaltung 13 angeschlossen ist. Die Zugriffsverwaltung 13 verhält sich wie ein Busumschalter, d. h. sie erlaubt es der Anwendung 11, auf den geteilten Speicher 12 zuzugreifen, wenn der Prozessor 10 auf seinen Festwertspeicher 14 zugreift. Der geteilte Speicher 12 ist hierfür an einen dritten Port, der einen "gemeinsamen Punkt" des so gebildeten Umschalters darstellt, über einen dritten Bus 16 angeschlossen. Ein Zugriff des Prozessors 10 auf den Festwertspeicher 14 wird durch die Erzeugung eines ROM-Zugriffssignals erfaßt, das auf einer Steuerverbindung 17 übertragen wird. Dieses Signal wird sowohl an die Zugriffsverwaltung 13 als auch an das ROM 14 angelegt. Das ROM-Zugriffssignal ist z. B. ein logischer Pegel, der ein Auswahlsignal (Chip Select) bildet, das für den ROM- Speicher 14 bestimmt ist. Dieses Signal wird dann von Adress-Decodiermitteln 18 ausgegeben, die Mittel zu Erzeugen des ROM-Zugriffssignals durch den Prozessor darstellen, die parallel an den Adressbus des durch einen Mikroprozessor gebildeten Prozessors 10 angeschlossen sind, und geht in den aktiven Zustand über, sobald der Mikroprozessor 10 auf das ROM 14 zugreift.
  • Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist das Auswahlsignal ein Signal vom Typ PSEN, das direkt vom Prozessor 10 erzeugt wird. Der Prozessor ist dann ein Mikrocontroller, und die Decodiermittel 18 werden nicht gebraucht. Die Signale vom Typ PSEN sind eigentümlich für Mikroprozessoren der 8031- Familie von INTEL (eingetragenes Warenzeichen), 8-Bit- Mikrocontroller, und zeigen einen Zugriff des Mikrocontrollers 10 auf den im ROM 14 enthaltenen Code an. Dieses Signal PSEN wirkt auf die gleiche Weise wie ein ROM- Auswahlsignal, d. h. es ist einem "Chip Select"-Signal äquivalent.
  • Wenn ein solcher Zugriff auf das ROM 14 vom Prozessor 10 ausgeführt wird, empfängt die Zugriffsverwaltung 13 das Zugriffssignal auf das ROM 14, das über die Steuerverbindung 17 übertragen wird. Die Zugriffsverwaltung 13 führt dann eine Umschaltung ihrer Ports aus, um den dritten Adress- und Datenbus 16 an den zweiten Adress- und Datenbus 19 anzuschließen, wie mit gestrichelten Linien dargestellt. Die Anwendung 11, z. B. bestehend aus einem anderen Prozessor (Mikroprozessor oder Mikrocontroller), kann dann auf den geteilten Speicher 12 zugreifen, um dort Daten zu schreiben und/oder zu lesen. Die Zugriffsverwaltung 13 stellt auch eine Umschaltung der vom Mikrocontroller kommenden Steuersignale (Read und Write) zum RAM-Speicher sicher, wenn der Mikrocontroller nicht auf seinen Code zugreift, und verwaltet die Austauschsignale zwischen der Anwendung 11 und dem RAM, wenn der Mikrocontroller auf seinen Code zugreift. Die Anwendung 11 sieht dann die Zugriffsverwaltung 13 wie einen Speicher und kann einen direkten Speicherzugriff ausführen. Wenn der Prozessor 10 seinen Zugriff auf das ROM 14 beendet hat, verschwindet das ROM-Zugriffssignal, und die Zugriffsverwaltung 13 stellt die Verbindung zwischen dem ersten Bus 15 und dem dritten Bus 16 wieder her, so daß der Prozessor 10 auf den geteilten Speicher 12 zugreifen kann.
  • Die Zugriffsverwaltung 13, die die Umschaltung der Adressen, der Daten und die Verwaltung der Steuersignale sicherstellt, ist z. B. durch Drei-Zustands-Treiber gebildet, die bidirektional für die Daten und monodirektional für die Adressen und die Steuersignale sind. Die Laufrichtung der Daten ist durch die Lese- und Schreibsignale bestimmt, die von der Anwendung und dem Prozessor erzeugt werden. So ist es möglich, für den Prozessor 10 und die Anwendung 11, im geteilten Speicher 12 sowohl zu lesen als auch zu schreiben. Selbstverständlich ist diese Ausgestaltung nur als Hinweis angegeben, und andere Ausgestaltungen sind möglich.
  • Da der Zugriff auf den geteilten Speicher 12 von der Anwendung 11 ausgeführt wird, während der Prozessor 10 auf seinen im ROM 14 gespeicherten Code zugreift, wird die Funktion des Prozessors 10 nicht verlangsamt.
  • Der Prozessor 10 führt zwangsläufig eine gewisse Zahl von Zugriffen auf seinen Code aus, und diese Zugriffsperioden werden in der vorliegenden Erfindung genutzt, weil das RAM nicht verwendet wird. Der Ablauf des im ROM gespeicherten Programms ermöglicht also zwangsläufig die Anwendung der Erfindung. Wenn jedoch die im Codespeicher 14 gespeicherten Befehle häufige Zugriffe des Prozessors 10 auf den geteilten Speicher 12 erfordern, ist die Rate der Daten, die zwischen der Anwendung 11 und diesem geteilten Speicher 12 übertragen werden kann, dadurch beeinträchtigt.
  • Fig. 2 ist ein Zeitdiagramm, das die zeitliche Aufteilung des Zugriffs auf den geteilten Speicher 12 zwischen dem Prozessor 10 und der Anwendung 11 für einen Programmbefehl darstellt, der eine erhebliche Zugriffszeit des Prozessors 10 auf den geteilten Speicher 12 erfordert.
  • Dieses Zeitdiagramm entspricht der Ausführung eines Befehles MOVX @DPTR,A durch einen Mikrocontroller 80C154 der Familie 80C31 von INTEL (eingetragenes Warenzeichen). Wie nachfolgend beschrieben wird, ist dieser Programmbefehl einer der ungünstigsten für die Anwendung der Erfindung. Bei ihm ist nämlich die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden PSEN-Signalen maximal, und deshalb kann auf Grundlage dieses Typs von Befehl die garantierte minimale Rate für die Datenübertragung zwischen der Anwendung und dem geteilten RAM-Speicher bestimmt werden. Bei der Ausführung dieses Befehls überträgt der Mikrocontroller die Daten vom Akkumulator A zum geteilten Speicher an der in einem internen 16-Bit-Register DPTR des Mikrocontrollers enthaltenen Adresse. Diese Operation besteht somit darin, ein Datum in den geteilten Speicher zu schreiben, und erfordert zwei Prozessorzyklen M1, M2, jeweils bestehend aus 6 Unterintervallen S1 bis S6. Das Signal XTAL1 ist dasjenige, das vom Quarz erzeugt wird und jedes Unterintervall erfordert zwei Taktperioden. Der Mikrocontroller umfaßt zwei Ports PORT 0 und PORT 2, und die Adressen und Daten werden auf diesen zwei Ports gedemultiplext. PORT 0 ist den niedrigen Adressen (A0 bis A7) und den Daten (D0 bis D7) und PORT 2 den hohen Adressen (A8 bis A15) vorbehalten. Der Mikrocontroller erzeugt ein erstes PSEN-Signal ab der zweiten Periode des Unterintervalls S3 bis zum Ende des Unterintervalls S4, entsprechend einer Periode P1. Anschließend wird dieses Codespeicher-Zugriffssignal während einer Periode P2 inaktiviert, bevor es während einer neuen Periode P1 von neuem vorhanden ist. Die Periode P2 entspricht dem maximalen Abstand zwischen zwei PSEN-Signalen.
  • Die Ausführung dieses Befehls erfordert also eine lange Zugriffszeit des Mikrocontrollers 10 auf den geteilten Speicher 12 (Periode P2). Folglich muß man, um die minimale Rate von Daten herauszufinden, die zwischen der Anwendung 11 und dem geteilten Speicher 12 übertragen werden können, den Fall annehmen, wo alle im ROM-Speicher 14 enthaltenen Befehle von diesem Typ sind. In diesem ungünstigsten Fall berücksichtigt man anschließend die Frequenz des den Mikroprozessor steuernden Quarzes, um davon die Dauer des PSEN-Signals abzuleiten. Wenn z. B. die Schwingfrequenz des Quarzes 16 MHz ist, ist die Dauer des PSEN-Signals:
  • Von dieser Periode P1 müssen feste Zeiten abgezogen werden, die durch die logischen Stufen des so gebildeten Systems verursacht sind, um die maximale Zugriffszeit zu erhalten, über die die Anwendung 11 verfügt, um auf den geteilten Speicher 12 zuzugreifen. Wenn die Anwendung 11 in jeder Periode P1 einen Zugriff ausführen kann, ist die minimale Datenübertragungsrate somit 1/(P1 + P2).
  • Zum Beispiel bei einer Arbeitsfrequenz des Mikrocontrollers von 16 MHz erlaubt ein statischer geteilter Speicher mit Zugriffszeiten in der Größenordnung von 85 ns unter Berücksichtigung der Übergangszeiten aufgrund der logischen Stufen, eine Übertragung von Daten zwischen dem RAM und der Anwendung 11 auszuführen. Eine solche Zugriffszeit ermöglicht die Verwendung eines RAM von mittlerer Geschwindigkeit. Selbstverständlich kann die Anwendung 11, wenn das RAM kürzere Zugriffszeiten hat und/oder die Funktionsfrequenz des Prozessors kleiner als 16 MHz ist, mehrere Zugriffe auf den geteilten Speicher während eines einzigen Zugriffs des Prozessors auf seinen Festwertspeicher ausführen.
  • Fig. 3 ist ein Zeitdiagramm, das zwei aufeinanderfolgende Zugriffe auf den geteilten Speicher durch die Anwendung 11 zeigt, die während eines einzigen Zugriffs eines Mikrocontrollers auf seinen Festwertspeicher ausgeführt werden.
  • Die Zeitdiagramme sind in positiver Logik dargestellt. Wenn der Mikrocontroller auf den Festwertspeicher zugreift (erstes Zeitdiagramm), erzeugt er das PSEN-Signal. Zwei aufeinanderfolgende Zugriffe auf den geteilten Speicher (zweites Zeitdiagramm) werden dann während der Aktivierungsdauer des PSEN-Signals durch die Anwendung 11 durchgeführt. Diese Operation wiederholt sich bei jeder Aktivierung des PSEN-Signals. Die Dauer des PSEN-Signals ist mit P1 bezeichnet, und die Zahl der Zugriffe auf den geteilten Speicher durch die Anwendung 11 während der Dauer P1 ist mit M bezeichnet. In dieser Figur ist M = 2. Die maximale Datenrate in Bytes zwischen dem geteilten Speicher und der Anwendung 11 = M · N/T, wobei T eine Referenzperiode ist, während derer der Mikrocontroller N mal auf den Codespeicher (ROM) zugreift. Die Zahl N ist für eine gegebene Funktionsfrequenz des Prozessors bestimmt durch eine Folge von Befehlen, die jeweils eine maximale Zugriffszeit des Prozessors auf den geteilten Speicher erfordern, vom Typ MOVX @DPTR,A für einen Mikrocontroller 8031 von INTEL (geschütztes Warenzeichen).
  • Der Zugriff der Anwendung 11 auf den geteilten Speicher 12 kann über einen Pufferspeicher erfolgen, der zwischen der Zugriffsverwaltung 13 und der Anwendung 11 eingefügt ist. So wird eine Anpassung von Zugriffszeiten bewerkstelligt.
  • Die Funktion der Anwendung ist völlig asynchron in Bezug auf die des Prozessors, da die Zugriffe auf den geteilten Speicher der Anwendung in Abhängigkeit vom Inhalt des im ROM-Speicher enthaltenen Programms erlaubt werden. Es ist auch möglich, die Datenaustäusche zwischen dem Prozessor und der Anwendung zu synchronisieren, indem den Daten des geteilten Speichers Flags zugeordnet werden.
  • Es ist auch möglich, die in dem gemeinsamen Speicher gespeicherten Daten zu teilen, d. h., es einer oder mehreren Anwendungen zu überlassen, einen Teil oder alle im gemeinsamen Speicher enthaltenen Daten zu verarbeiten. Die Gesamtheit oder ein Teil der Verarbeitung wird dann unterverarbeitet, und der Mikroprozessor kann andere Verarbeitungsaufgaben ausführen.
  • Ein anderer Vorteil der Erfindung ist, daß für das im Festwertspeicher gespeicherte Programm die geteilte Benutzung des RAMs völlig transparent ist, wenn das RAM in zwei unterschiedliche Speicherfelder aufgeteilt ist. Das RAM-Gehäuse kann ein einziges sein. Dieser Vorteil läßt sich an folgendem Beispiel verdeutlichen:
  • Ein System soll einen Mikrocontroller und einen zugeordneten Codespeicher umfassen. Die Ausführung des Programms erfordert 18 kB RAM-Speicher, und der Mikrocontroller darf in seiner Ausführung nicht gebremst werden. Eine Datenübertragungsanwendung benötigt 10 kB RAM, z. B. um eine Datenverschiebungsfunktion auszuführen. Die herkömmliche Lösung besteht darin, ein RAM-Gehäuse von 32 kB (nächstgrößere Gehäusegröße oberhalb 18 kB) dem Mikroprozessor und ein RAM-Gehäuse von 32 kB der Datenübertragungsfunktion zuzuordnen. Bei Anwendung des Prinzips der Erfindung reicht ein einziges RAM-Gehäuse von 32 kB aus. Man vermindert so die Speichergröße, die Kosten und den Verbrauch des Systems.
  • Selbstverständlich ist es möglich, mehreren verschiedenen Anwendungen einen Zugriff auf den geteilten Speicher zu erlauben. Eine Prioritätsverwaltung wird dann zwischen die Zugriffsverwaltung 13 und die verschiedenen Anwendungen eingefügt. Die Prioritätsverwaltung kann z. B. einer ersten Anwendung eine erste Zugriffszeit während der Dauer P1 zuordnen, wobei eine zweite Zugriffszeit während dieser gleichen Dauer P1 einer zweiten Anwendung vorbehalten ist. Andere Ausgestaltungen sind möglich, insbesondere die Einrichtung einer rotierenden Priorität zwischen den verschiedenen Anwendungen.

Claims (6)

1. System zum Teilen der Zugriffszeit auf einen geteilten Speicher (12) zwischen wenigstens einer Anwendung (11) und einem Prozessor (10), wobei der Prozessor (10) über einen ersten Bus (15) mit einem Codespeicher (14) zusammenwirkt, der Programmbefehle enthält, die von dem Prozessor (10) ausgeführt werden müssen, wobei der Prozessor (10) ferner mit dem geteilten Speicher (12) zusammenwirkt, um dort Daten zu lesen und/oder zu schreiben, wobei ein Zugriffssignal auf den Codespeicher (14) von dem Prozessor (10) oder von Erzeugungsmitteln, die mit dem Prozessor (10) zusammenwirken, erzeugt wird, wenn der Prozessor (10) auf den Codespeicher (14) zugreift, wobei die Anwendung (11) ebenfalls auf den geteilten Speicher (12) zugreifen können muß, um dort Daten über einen zweiten Bus (19) zu lesen und/oder zu schreiben, wobei das System zum Teilen der Zugriffszeit eine Zugriffsverwaltung (13) umfaßt, die zwischen den ersten (15) und zweiten (19) Bus einerseits und einem dritten Bus (16) andererseits angeordnet ist, der mit dem geteilten Speicher (12) verbunden ist, wobei die Zugriffsverwaltung (13) eine Umschaltung des zweiten Busses (19) an den dritten Bus (16) ausführt, wenn das Zugriffssignal vorhanden ist, um es der Anwendung (11) zu ermöglichen, auf den geteilten Speicher (12) zuzugreifen, und eine Umschaltung vom ersten Bus (15) auf den dritten Bus (16) ausführt, wenn das Zugriffssignal nicht vorhanden ist, um dem Prozessor (10) zu ermöglichen, auf den geteilten Speicher (12) zuzugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß wenn der Prozessor (10) seinen Zugriff auf den Codespeicher (14) beendet hat, das Zugriffssignal auf den Codespeicher verschwindet und die Zugriffsverwaltung (13) die Verbindung zwischen dem ersten Bus (15) und dem dritten Bus (16) wieder herstellt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozessor (10) durch einen Mikrocontroller gebildet ist, der den Generator des Codespeicher- Zugriffssignals umfaßt.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Codespeicher-Zugriffssignal vom Typ PSEN ist, erzeugt von einem Mikrocontroller (10) der 8031- Familie von INTEL (eingetragenes Warenzeichen).
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozessor (10) durch einen Mikroprozessor gebildet ist, und daß das Codespeicher-Zugriffssignal durch ein Signal vom Typ "Chip Select" gebildet ist, das von einem Adressdecoder (18) außerhalb des Mikroprozessors (10) erzeugt wird, der den Generator des Codespeicher- Zugriffssignals bildet.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugriffsverwaltung Drei- Zustands-Treiber umfaßt, die die Umschaltung bewerkstelligen.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pufferspeicher zwischen die Anwendung (11) und die Zugriffsverwaltung (13) eingefügt ist, um eine Ratenanpassungsfunktion zu bewerkstelligen.
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