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Vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf
Kupplungseinrichtungen zur Verwendung in medizinischen
Systemen.
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Ein Schritt des IVF Programms umfaßt die Entnahme
einer Eizelle (eines Eis) aus dem Follikel (Eisack) einer
weiblichen Patientin. Zu diesem Zweck wird in der Regel
der Follikel mit einem Ende einer langen hohlen konisch
zulaufenden Leitung oder Nadel punktiert und ein Vakuum
am anderen Ende der Nadel angelegt, um die Eizelle
zusammen mit der im Follikel enthaltenen Flüssigkeit aus
dem Follikel zu aspirieren und die Eizelle mit der
Flüssigkeit in einen Behälter, wie beispielsweise ein
Reagenzglas, zu überführen. Aus verschiedenen Gründen
wird die Eizelle manchmal nicht vollständig überführt. In
einem solchen Fall muß durch Einführung von Flüssigkeit
in den Follikel versucht werden, die Eizelle
herauszuspülen, damit ein erneuter Entnahmeversuch
möglich ist.
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Zur Verringerung des Verletzungsrisikos für
Patient, Follikel und Eizelle ist eine Methode
vorzuziehen, die sowohl die Abgabe von Flüssigkeit als
auch die Aspiration von Flüssigkeit durch eine einzige
Nadel oder Leitung gestattet. Ein möglicher Weg dies zu
erreichen ist die Befestigung einer Kontrollvorrichtung
an der Nadel oder der Leitung, die zwei Eingangsöffnungen
aufweist: eine zur Abgabe der Spülflüssigkeit und eine
weitere zur Aspiration von Flüssigkeit aus dem Follikel.
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Es gibt gegenwärtig mehrere Kontrollvorrichtungen
dieser Art, die aber alle mit gewissen Nachteilen
behaftet sind. Sie können beispielsweise
Kunststoffventile mit zusammendrückbaren Komponenten
enthalten, die nach der Heißsterilisation undicht werden
können. Oder sie bestehen gänzlich aus Metall, so daß
sich ihre Herstellung schwierig und teuer gestaltet.
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Darüber hinaus sind solche Kontrollvorrichtungen unter
Umständen sperrig und können vom Chirurgen beim IVF-
Eingriff nur schwer gehandhabt werden.
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US-A-4,824,434 beschreibt eine medizinische
Einrichtung, wie sie im Oberbegriff von Anspruch 1
beschrieben ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Einrichtung
wie in Anspruch 1 definiert bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine
medizinische Kupplungseinrichtung als Teil eines
medizinischen Systems bereit, das für die Entnahme einer
Eizelle aus einem Follikel bestimmt ist, wobei dieses
System erste, sich vom Follikel über die
Kupplungseinrichtung zu einer Absauganordnung, in der die
Eizelle gesammelt werden soll, erstreckende
Leitungsmittel umfaßt, wobei das System darüber hinaus
zweite, sich von einer Spülmediumquelle zur
Kupplungseinrichtung, in der die ersten und zweiten
Leitungsmittel miteinander verbunden werden, erstreckende
Leitungsmittel umfaßt, wodurch Spülmedium zur leichteren
Entnahme der Eizelle auf den Follikel aufgebracht werden
kann, wobei die Kupplungseinrichtung eine Innenkammer und
erste Mittel zum Abdichten des zweiten Leitungsmittels in
der Kammer umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Leitungsmittel ein Lumen aufweist, das in
Strömungsverbindung mit der Innenkammer steht, und daß
die Einrichtung darüber hinaus Mittel zur Abdichtung der
ersten und zweiten Leitungsmittel gegenüber dieser Kammer
umfaßt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht eine
Kunststoff-Kontrollvorrichtung zur kombinierten Absaugung
und Spülung vor, die ein kleines "Innen"teil aus
Kunststoff aufweist, das fest an dem ersten
Leitungsmittel, beispielsweise an einer Nadel, die in
einen Follikel eingeführt werden kann, befestigt ist.
Dieses Teil gestattet darüber hinaus die Befestigung
eines zweiten Leitungsmittels, so daß das Lumen des
andere zweiten Leitungsmittels in Strömungsverbindung mit
dem Lumen des ersten Leitungsmittels steht. Wenn das
erste Leitungsmittel mehrlumig gestaltet ist,
kommunizieren das andere bzw. die anderen Lumen nicht mit
dem Lumen des zweiten Leitungsmittels. Eine
"Außen"abdeckung aus Kunststoff, die jenes Innenteil und
die ersten und zweiten Leitungsmittel abdichtet und
sichert, ergibt eine kompakte, ergonomische und/oder
dichte Kupplungseinrichtung.
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In einer besonderen Ausführungsform sind das
Innenteil und/oder die Außenabdeckung zur Anzeige eines
bestimmten Merkmals des kombinierten Ventils und/oder der
Einrichtung, beispielsweise das Gauge-Maß des ersten
Leitungsmittels, mit Farbcodierungen versehen.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform liefert eine
verbesserte kombinierte Aspirations- und Spülvorrichtung,
die kompakt, ergonomisch, effizient, preiswerter in der
Herstellung und dicht ist. Sie kann darüber hinaus
farbcodiert sein, um auf ein bestimmtes erfindungsgemäßes
Merkmal, beispielsweise das Gauge-Maß des ersten
Leitungsmittels, hinzuweisen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Fig. 1a, 1b und 1c zeigen eine perspektivische
Ansicht, eine Endansicht und eine Schnittperspektive, im
Querschnitt, der Seite einer Kupplungseinrichtung, die
dem besseren Verständnis der Erfindung dient, wobei Fig.
1b eine verhältnismäßig kleine Einrichtung zeigt;
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Fig. 1d und 1e zeigen eine Schnittperspektive, im
Querschnitt, der Seite einer anderen
Kupplungseinrichtung, die ebenfalls dem besseren
Verständnis der Erfindung dient, und eine
Schnittperspektive im Querschnitt von oben;
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Fig. 1f zeigt Querschnitte der Enden und
Seitenansichten eines Stopfens, Fig. 1g und 1h sind
Querschnitte der Enden und Seitenansichten einer anderen
Ausführungsform der Einrichtung, wobei der Stopfen in die
Einrichtung eingeführt ist;
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Fig. 2 und 3 sind schematische Diagramme,
teilweise im Querschnitt, von zwei anderen Einrichtungen,
an denen erste und zweite Leitungen befestigt sind; und
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Fig. 4 und 5 sind schematische Diagramme,
wiederum teilweise im Querschnitt, von erfindungsgemäßen
Ausführungsformen.
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Fig. 1a bib 1f und Fig. 2 und 3 dienen lediglich
der Erläuterung der Ausführungsformen von Fig. 4 und 5.
Sie stellen keine erfindungsgemäßen Ausführungsformen
dar.
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Fig. 1a, 1b und 1c zeigen eine Form der
Kupplungseinrichtung mit ersten (1) und zweiten (2)
Teilen, die mit Hilfe von inneren und äußeren
Eingriffsteilen (6) durch Druck zusammengefügt oder
ineinander geschoben werden können. Die Einrichtung
umfaßt eine Innenkammer 3 mit einem Paar axiale Öffnungen
4 zur Aufnahme einer ersten Leitung 9 (Fig. 2) und eine
Öffnung 5 zur Aufnahme einer zweiten Leitung 10 (Fig. 2).
Die Teile 1 und 2 bestehen vorzugsweise aus Kunststoff,
wobei bei dessen Auswahl darauf geachtet werden muß, daß
er sterilisierbar ist und ausreichende Festigkeit
aufweist, um die Leitungen zu unterstützen.
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Fig. 1d und 1e zeigen eine weitere Form der
Kupplungseinrichtung, die ebenfalls aus zwei Teilen 1 und
2 besteht und im zusammengefügten Zustand eine
Innenkammer 3 bildet. In dieser Ausführungsform besteht
die Pressverbindung aus einem Keilspan oder einer
Pressverbindung in eine dazugehörige Hülse 6'. Die erste
Leitung 9 paßt wiederum durch die axialen Öffnungen 4 und
die zweite Leitung 10 paßt durch die Öffnung 5, ähnlich
wie in Fig. 1a gezeigt.
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Fig. 1f, 1g und 1h zeigen eine weitere Form der
Kupplungseinrichtung, die wiederum aus zwei Teilen 1 und
2 besteht, bei der die axiale Öffnung 4 aber in Fig. 1h
links angeordnet ist und eine Öffnung in einem Stopfen
darstellt, der in die Höhle 7 der Einrichtung paßt. Die
erste Leitung 9 erstreckt sich wiederum zwischen den
Öffnungen 4 und die zweite Leitung 10 tritt in die
Öffnung 5 ein.
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In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist
die erste Leitung 9 eine einlumige Leitung, die in der
Kupplungseinrichtung 8 angeordnet ist, wobei das linke
Ende der Leitung oder der Nadel oder der Kanüle zur
leichteren Penetration des Follikels angespitzt ist. Das
rechte Ende der ersten Leitung erstreckt sich zu einer
Aspirationsanordnung, mit der Vakuum an das Lumen
angelegt wird, um die Entnahme der Eizelle aus dem
Follikel zu erleichtern.
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Die zweite Leitung 10 tritt in die Öffnung 5 ein
und das Lumen der Leitung 10 steht somit mit der
Innenkammer 3 der Einrichtung in Strömungsverbindung. Ein
Teil der Wand der ersten Leitung 9 ist zur Bildung eines
Teils 11 entfernt, wodurch das Lumen der Leitung 9
ebenfalls in Strömungsverbindung mit der Innenkammer 3
steht.
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Das zweite Lumen dient der Abgabe einer
Spülflüssigkeit an den Follikel zur leichteren Entnahme
der Eizelle daraus, falls die normale Aspiration für die
Entnahme der Eizelle nicht ausreicht. Bei der Zufuhr von
Spülflüssigkeit zum Follikel steht ein (nicht gezeigtes)
Ventil zur Verfügung, damit die Flüssigkeit ordnungsgemäß
dem Follikel und nicht der Aspirationsanordnung zugeführt
wird. Das Ventil kann beispielsweise durch eine
Schraubverbindung am rechten Ende der Einrichtung 8
befestigt werden und kontrolliert die
Flüssigkeitsströmung im Lumen am rechten Ende der ersten
Leitung. Das Ventil kann entweder an der
Kupplungseinrichtung oder an der Aspirationsanordnung
oder an einer beliebigen Stelle dazwischen angeordnet
werden. Es kann auch in oder an der äußeren
Kunststoffabdeckung 16 wie hierin beschrieben angeordnet
werden. Dadurch steht das Lumen des zweiten
Leitungsmittels in kontinuierlicher Strömungsverbindung
mit der Flüssigkeit in der Innenkammer 3 und der
Flüssigkeit im Lumen der ersten Leitung.
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In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist
eine Vorrichtung, die der in Fig. 1h gezeigten ähnelt,
vorgesehen. Ein mehrlumiger, beispielsweise
doppellumiger, Katheter mit Lumen 12 und 13 ist in den
Öffnungen 4 angeordnet. Ein Teil 11 der Wand des Doppel-
Lumens ist entfernt, so daß nur ein Lumen, nämlich Lumen
12, der Leitung 1 mit der Innenkammer 3 in
Strömungsverbindung steht. Die Spülung von Flüssigkeit
aus Leitung 10 hat eine ähnliche Wirkung wie in Fig. 2,
mit der Ausnahme, daß dieses eine Lumen dieser Leitung
blockiert werden kann, um zu verhindern, daß
Spülflüssigkeit in die Aspirationsanordnung gelangt. Wenn
dieses eine Lumen offen bleiben muß, kann zur Blockierung
dieses einen Lumens ein Ventil, ähnlich dem in Verbindung
mit Fig. 2 beschriebenen Ventil vorgesehen werden. Das
andere Lumen des Doppel-Lumens kann, muß aber nicht, mit
einem Ventil geregelt werden und kann so offen bleiben,
um an der Öffnung 14 die Eizelle zusammen mit der
Spülflüssigkeit zu empfangen.
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Dadurch steht das Lumen der zweiten Leitung in
kontinuierlicher Strömungsverbindung mit nur einem Lumen
12 der ersten Leitung.
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Die erste Leitung ist in allen Ausführungsformen
so gezeigt, daß sie sich zwischen dem spitzen Nadelende
und dem Ende 14 an der Aspirationsanordnung erstreckt.
Die erste Leitung in der Ausführungsform von Fig. 2 kann
natürlich zweiteilig sein, wobei jeder Teil mit der
Kammer 3 in Verbindung steht. Ähnliches. kann auch für die
Ausführungsform in Fig. 3 gelten, oder die doppel-lumige
Leitung kann als zwei getrennte einlumige Leitungen
gestaltet sein, von denen nur eine mit der Innenkammer 3
in Verbindung steht.
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Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform ist die
Kupplungseinrichtung von Fig. 3, an der eine
Außenabdeckung 16 aus Kunststoffmaterial angebracht ist.
Der Kunststoff ist so über der Einrichtung 8 und den
ersten und zweiten Leitungen angebracht, daß er die
Einrichtung 8 und die Leitungen 9 und 10 abdichtet und
die Leitungen gleichzeitig in ihren jeweiligen Positionen
fixiert. Dadurch ist es auf ergonomische Weise möglich,
die Einrichtung zu ergreifen und mit einem Farbcode zu
versehen, um bestimmte Merkmale der erfindungsgemäßen
Einrichtung hervorzuheben, beispielsweise das Gauge-Maß
der ersten Leitung. Die Einrichtung von Fig. 4
unterscheidet sich von der Einrichtung in Fig. 3 dadurch,
daß eines erste Leitung mit nur einem Lumen verwendet
wird. Am rechten Ende der Abdeckung 16 kann zur Aufnahme
eines Regelventils, wie beispielsweise eines Luer-Locks,
eine Öffnung vorgesehen werden. Die Innenfläche einer
solchen Öffnung kann mit einem Schraubgewinde versehen
werden, um das Luer-Lock zu verschrauben. Das Lock hat
eine axiale Öffnung und regelt die Flüssigkeitsströmung
durch die Leitung in dieser axialen Öffnung.
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Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform ist die
Kupplungseinrichtung von Fig. 2, in der eine
Außenabdeckung 16 angebracht ist. Die Abdeckung 16
besteht auch hier aus sterilisierbaren
Kunststoffmaterial. Die erste Leitung in dieser
Ausführungsform besitzt zwei Lumen 12 und 13 und es
gelten die gleichen Überlegungen wie in Fig. 3. Für
zusätzliche Stärke und Abdichtung ist über der zweiten
Leitung am Eingang zur Einrichtung zusätzliches
Abdeckmaterial 17 angebracht. Die Außenabdeckung 16 und
17 in den Ausführungsformen von Fig. 4 und 5 können sich
für zusätzliche Stärke und Abdichtung über einen
wesentlichen Teil einer der Leitungen oder beider
Leitungen erstrecken. Die Ausführungsform von Fig. 5 kann
darüber hinaus mit einem Ventil, beispielsweise einem
Luer-Lock wie in Verbindung mit der Ausführungsform von
Fig. 4 beschrieben, versehen sein.
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Ein drittes Leitungsmittel kann in ein Lumen der
ersten Leitung eingeführt werden. Dazu muß ein
Verbindungsmittel in die Einrichtung 8 eingebaut werden,
damit die dritte Leitung leicht eingeführt und dicht
befestigt werden kann, beispielsweise mit Hilfe eines
Luer-Locks oder eines anderen Verbindungsmittels. Dadurch
können noch andere Leitungen, Armaturen oder Stilette an
der Einrichtung befestigt werden.
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Jede der obengenannten Einrichtungen ist zur
Verwendung mit einem Mittel für die Aspiration von
Flüssigkeit und Mittel für die Spülung von Flüssigkeit
umfassenden, medizinischen System bestimmt. In einer
bestimmten Ausführungsform in Figur 4 ist das spitze Ende
15 des ersten Leitungsmittels 9 in einen Follikel
eingeführt. Am anderen Ende 14 des ersten Leitungsmittels
9 wird Vakuum angelegt oder die Aspirationsanordnung
angeschlossen, um eine Eizelle und Flüssigkeit aus dem
Follikel zu aspirieren. Gleichzeitig wird das zweite
Leitungsmittel 10 abgedichtet, so daß keine Flüssigkeit
in die Kammer 3 gelangt. Danach wird das Ende 14
abgedichtet und über das erste Leitungsmittel erneut
Austauschflüssigkeit über ein am zweiten Leitungsmittel
10 befestigtes Spülmittel in den Follikel eingeführt.
Austauschflüssigkeit fließt also durch das Lumen des
zweiten Leitungsmittels 10 in die Kammer 3, durch die
Öffnung 11 und durch das Lumen des ersten Leitungsmittels
9 in den Follikel. Der Aspirationsvorgang wird dann
erneut eingeleitet.
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In Fig. 3 und in der erfindungsgemäßen
Ausführungsform, die in Fig. 5 gezeigt ist, besitzt das
erste Leitungsmittel teilweise zwei Lumen 12 und 13. Die
Eizelle und Flüssigkeit werden durch ein Lumen 13 des
ersten Leitungsmittels 9 aspiriert und
Austauschflüssigkeit wird anschließend oder gleichzeitig
durch das andere Lumen 12 des ersten Leitungsmittels 9
über eine am zweiten Leitungsmittel 10 befestigte
Spüleinrichtung wieder in den Follikel eingeführt.
Austauschflüssigkeit fließt also wieder durch das Lumen
des zweiten Leitungsmittels in die Kammer 3, durch die
Öffnung 11 und durch das Lumen 12 des ersten
Leitungsmittels in den Follikel.