DE69317850T2 - Gasmischung für einer Gewebeäquivalent-Proportionalzählen und deren Verwendung - Google Patents

Gasmischung für einer Gewebeäquivalent-Proportionalzählen und deren Verwendung

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Zusammensetzung einer Gasmischung zum Füllen von Lebendgewebeäquivalent- Proportionalzählern sowie einen mit dieser Gasmischung gefüllten Proportionalzähler
  • Jede in einem Kernkraftwerk oder in der Nähe einer radioaktiven Quelle arbeitende Person muß permanent ein Dosimeter oder einen Meßzähler der Radioaktivität mit sich führen. Diese Geräte ermöglichen, einerseits festzustellen, ob diese Person Strahlungen ausgesetzt war oder nicht, und andererseits die absorbierte Dosis und die absorbierte Äquivalentdosis bzw. das Äquivalent der absorbierten Dosis in Abhängigkeit von der empfangenen Strahlung zu quantifizieren. Bei diesen Zählern gibt es zwei Typen, den sogenannten "passiven" Typ, der nur das Aufzeichnen der empfangenen Strahlungsinenge ermöglicht und, um Resultate zu erhalten, eine spätere Entwicklungsverarbeitung nötig macht, sowie den sogenannten "aktiven" Typ, kombiniert mit einer Anzeige, der ermöglicht, in Echtzeit die absorbierte Strahlungsdosis zu erhalten.
  • Unter diesen Zählern gibt es Lebendgewebeäquivalent- Proprotionalzähler, d.h. Zähler, die dazu bestimmt sind, ein Lebendgewebe von einigen Mikrometern zu simulieren. Wie dargestellt in der beigefügten Figur 1, umfaßt dieser Zählertyp einen durch eine zylindrische Hülle 3 begrenzten Behälter 1, in dessen Zentrum eine Anode 5 vorgesehen ist. Die Hülle 3 bildet eine Kathode und kann auch irgendeine andere Form aufweisen. Diese Hülle 3 besteht aus einem Lebendgewebeäquivalent-Material, generell ein Kunststoff, der unter der Bezeichnung SHONKA ALSO bekannt ist und hauptsächlich aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff besteht. Der Behälter 1 ist gefüllt mit einer Gasmischung 7, die ihrerseits dem Lebendgewebe äquivalente Eigenschaften aufweisen muß, damit die Wechselwirkungen, die in diesem Zähler stattfinden, mit denen identisch sind, die sich in dem Gewebe vollziehen. Schließlich ist die Anode 5 mit Verstärkungseinrichtungen 9 des durch die genannte Anode gelieferten elektrischen Signals verbunden.
  • Wenn der Zähler einem gemischtem Strahlungsfeld ausgesetzt ist, das Photonen und Neutronen enthält, kommt es in der Kathode und in dem Gas zu einer Wechselwirkung, wobei geladene Teilchen erzeugt werden. Ein Teil der in der Kathode erzeugten geladenen Teilchen durchquert das Gas.
  • Die zur Detektion genutzten physikalischen Phänomene sind die lonisierung und die Erregung des Gases. Die Wechselwirkung eines geladenen Teilchens mit den Atomen des Gases erzeugt lokal eine bestimmte Anzahl von lonenpaaren, die sich bei Fehlen des elektrischen Feldes (d.h. wenn das an die Anode gelegte Potential das gleiche wie das an die Kathode gelegte ist) rekombinieren. Wenn sich jedoch das Gas in einem elektrischen Feld befindet (d.h. wenn das an die Anode gelegte Potential größer als das an die Kathode gelegte ist), was der Fall des Zählers ist, wandern die entstandenen positiven Ionen zur Kathode, indem sie eine Zone durchqueren, wo das elektrische Feld immer schwächer wird, und die entstandenen Elektronen wandern zur Anode, indem sie eine Zone durchqueren, wo das elektrische Feld immer stärker wird. In dem Maße seiner Wanderbewegung wird das Elektron beschleunigt und kann dann die Ionen des Gases ionisieren und erregen. Die derart entstandenen Elektronen werden nun ihrerseits beschleunigt, usw.. Um die Anode herum entsteht eine Townsend-Lawine. Die Wechselwirkung eines Teilchens mit dem Zähler drückt sich also durch einen an den Anschlüssen des Zählers empfangenen Impuls aus, dessen Amplitude proportional zu der Anzahl der gesammelten Elektronen ist.
  • Man kann den Gasverstärkungsfaktor als das Verhältnis zwischen der Zahl der an der Anode 5 gesammelten Elektronen und der Zahl der bei der lonisierung des Gases erzeugten Elektronen definieren. Je höher der Wert dieses Verstärkungsfaktors ist, um so leistungsfähiger ist der Zähler. Der Wert des Verstärkungsfaktors hängt ab von dem zwischen der Anode und der Kathode vorhandenen elektrischen Feld, von der Art der Gasmischung 7 und dem Fülldruck
  • Schließlich ist festzustellen, daß die durch die Anode 5 gesammelte Energiemenge variiert in Abhängigkeit davon, ob der Zähler Neutronen oder Photonen ausgesetzt ist. Durch die Analyse des erhaltenen Signals ist es dann möglich, die großen Energiemengen entsprechenden Impulse (d.h. der Wechselwirkung der Elektronen entsprechend) und die kleinen Energiemengen entsprechenden Impulse (d.h. der Wechselwirkung der Photonen entsprechend) zu zählen.
  • Die Gasmischungen 7 in dem Behälter 1 des Zählers müssen folgende Eigenschaften besitzen:
  • - sie müssen selbst lebendgewebeäquivalent sein, d.h. sich Strahlung gegenüber verhalten, wie sich ein derselben Strahlung ausgesetztes Weichteilgewebe verhalten würde,
  • - sie müssen einen hohen Gasverstärkungsfaktor aufweisen, d.h. daß die Anzahl der an der an der Anode 5 gesammelten Elektronen sehr viel höher sein muß, als die bei der lonisierung des Gases erzeugten Ionen,
  • - sie dürfen sich unter der Einwirkung der einfallenden Strahlung nicht auflösen, und
  • - sie dürfen keine chemische Wechselwirkung mit dem die Hülle 3 bildenden Material zulassen.
  • Man kennt schon zwei Zusammensetzungen von Lebendgewebeäquivalent-Gasmischungen nach der vorhergehenden Technik, die Mischungen auf Methan- oder Propanbasis sind. Die Zusammensetzungen dieser beiden existierenden Mischungen sind:
  • Zusammensetzung Nr. 1:
  • - Methan: 40,5 Gew.%,
  • - Stickstoff: 3,5 Gew.%,
  • - Kohlendioxid: 56,0 Gew.%,
  • Zusammensetzung Nr. 2:
  • - Propan: 56,2 %,
  • - Stickstoff: 3,5 %,
  • - Kohlendioxid: 40,3 %.
  • Diese in den Zählern der vorhergehenden Technik benutzten Gasmischungen weisen Nachteile auf. Sie müssen periodisch erneuert werden aufgrund der Verschlechterung ihrer Eigenschaften bei der Bestrahlung und aufgrund der chemischen Wechselwirkung ihrer Komponenten mit den Wänden des Zählers. Wenn nämlich die Neutronen oder die Photonen auf die Hülle 3 treffen, führt dies zur Bildung von geladenen Sekundärteilchen, die in das Gas eindringen, dieses erregen und ionisieren, dabei Elektronen beseitigen und sogar die CO&sub2; oder Propan-Moleküle zerstören. Dies hat die Wirkung, eine Polymersation zu erzeugen, die die Tendenz hat, sich auf der Kollektoranode 5 festzusetzen. Außerdem erhöht sich die Geschwindigkeit der Elektronen in dem Maße, wie sich die Elektronen der Kollektoranode nähern. Dies hat die Auswirkung, zu einer Zerstörung der Moleküle des Gases zu führen. Dieses letztere verschlechtert sich daher schnell.
  • Schließlich weisen die mit diesen Gasmischungen hergestellten Zähler einen schwachen Verstärkungsfaktor auf. Die Verstärkungseinrichtungen 9 des Signais müssen also sehr leistungsstark und teuer sein.
  • Es wäre daher vorteilhaft, eine Lebendgewebeäquivalent- Gasmischung zu entwickeln, die in einem Proportionalzähler benutzt werden kann und keinen der vorhergehend erwähnten Nachteile aufweist.
  • Außerdem wurden die bisher benutzten Lebendgewebeäquivalent-Proportionalzähler in einem Raum angeordnet, um die Strahlungen in seinem Innern zu messen, und wurden nicht durch Einzelpersonen getragen. Es war also möglich, diese Zähler mit einer Gasreserve auszustatten, die die Erneuerung der Gasmischung ermöglichte, die sich im Innern des jeweiligen Zählers befand, ehe das Gas sich zu sehr verschlechtert hatte. Jedoch ist es unmöglich, einen tragbaren Zähler mit einer solchen Gasflasche auszustatten, da diese die Bewegungsfreiheit des Benutzers einschränken würde. Der erfindungsgemäße Zähler muß also ziemlich klein sein, um leicht in der Tasche eines Bekleidungsstücks des Benutzers mitgeführt werden zu können.
  • Schließlich müssen die Gasmischungen eine Zusammensetzung aufweisen, die bestmöglich den Lebendgewebe-Normen wie definiert durch die ICRU (International Commission Radioprotection Unit) entsprechend. In anderen Worten ist es nötig, daß eine stoffliche Kontinuität zwischen der benutzten Gasmischung und der Hülle 3 des Zählers besteht, so daß die Reaktionen eines Lebendgewebes korrekt simuliert werden.
  • Die Zusammensetzung eines durch die ICRU definierten Lebendgewebes ist in atomaren Massenanteilen ausgedrückt die folgende:
  • - Wasserstoff : 10,20 %
  • - Magnesium : 0,02 %,
  • - Kohlenstoff : 12,30 %
  • - Phosphor : 0,20 %,
  • - Stickstoff : 3,50 %
  • - Schwefel : 0,50 %,
  • - Sauerstoff : 72,90 %
  • - Kalium : 0,30 %,
  • - Natrium : 0,08 %
  • - Kalzium : 0,07 %.
  • Die Art der in den Zählern benutzbaren Gase ermöglichen jedoch nicht, die ICRU-Vorschriften genau einzuhalten. Jedoch muß man die Wasserstoff- und Stickstoffzusammensetzungen einhalten, um die Lebendgewebeäquivalenz gegenüber den Neutronen zu erhalten.
  • Um diesen zahlreichen Forderungen zu entsprechen, betrifft die Erfindung eine Gasmischung zum Füllen eines Lebendgewebeäquivalent-Proportionalzählers, der wenigstens Kohlendioxid, Propan und Stickstoff enthält.
  • Nach den Charakteristika der Erfindung enthält diese Mischung auch Argon.
  • Vorzugsweise umfaßt die erfindungsgemäße Gasmischung ungefähr zwischen 3 und 4 Gew.% Stickstoff, zwischen 46 und 66 Gew.% Propan und zwischen 30 und 50 Gew.% einer Mischung, die zwischen 5 und 80 Gew.% CO&sub2; und zwischen 20 und 95 Gew.% Argon enthält.
  • Eine noch bessere erfindungsgemäße Gasmischung umfaßt ungefähr 3,5 Gew.% Stickstoff, 56,2 Gew.% Propan, 35,3 Gew.% Argon und 5 Gew.% CO&sub2;.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Lebendgewebeäquivalent-Proportionalzähler mit einer Anode, einer Kathode und einem Behälter, definiert durch besagte Kathode, wobei diese aus einem dem Lebendgewebe äquivalenten Material hergestellt wird und der Behälter eine Gasmischung wie die vorhergehend definierte enthält.
  • Die vorliegende Erfindung wird besser veständlich durch die nachfolgende, beispielhafte und nicht einschränkende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung, bezogen auf die beigefügten Zeichnungen:
  • - die Figur 1 ist ein Schema, das einen erfindungsgemäßen Lebendgewebeäquivalent-Proportionalzähler darstellt,
  • - die Figur 2 zeigt das Verhältnis zwischen dem linearen Energieübertragungsvermögen (TLE) der die erfindungsgemäße Gasmischung durchquerenden und ein durch die ICRU definiertes Lebendgewebeäquivalent-Medium durchquerenden Protonen in Abhängigkeit von der kinetischen Energie der Protonen,
  • - die Figur 3 zeigt das Verhältnis zwischen dem linearen Energieübertragungsvermögen (TLE) der die erfindungsgemäße Gasmischung durchquerenden und ein durch die ICRU definiertes Lebendgewebeäquivalent-Medium durchquerenden Elektronen in Abhängigkeit von der kinetischen Energie der Elektronen,
  • - die Figur 4 ist eine Kurve, die das Verhältnis zwischen dem Energieabsorptionskoeffizienten von jeweils der erfindungsgemäßen Gasmischung und einem durch die ICRU definierten Lebendgewebeäquivalent-Medium in Abhängigkeit von der kinetischen Energie der Photonen darstellt,
  • - die Figur 5 ist eine Kurve, die das Verhältnis zwischen dem Kerma der erfindungsgemäßen Gasmischung und dem eines durch die ICRU definierten Gewebeäquivalentmediums in Abhängigkeit von der kinetischen Energie der Neutronen darstellt, und
  • - die Figur 6 ist eine Kurve, die die Alpha-Spektren darstellt, die mit der erfindungsgemäßen Gasmischung und mit einer Gasmischung auf Propanbasis der vorhergehenden Technik erzielt wurden.
  • Der erfindungsgemäße Lebendgewebeäquivalent-Proportionalzähler ist dem ähnlich, der vorhergehend mit Bezug auf die Figur 1 beschrieben wurde, wobei er die spezifische Gasmischung der Erfindung enthält.
  • Man hat festgestellt, daß die Beigabe von Argon zu der Gasmischung die Eigenschaften des diese Mischung enthaltenden Zählers deutlich verbessert. Die erfindungsgemäße Gasmischung weist folgende Zusammensetzung auf:
  • - Stickstoff:
  • ungefähr 3 bis 4 Gew.%, vorzugsweise ungefähr 3,4 bis 3,6 Gew.%,
  • - Propan:
  • ungefähr 46 bis 66 Gew.%, vorzugsweise ungefähr 53,6 bis 59,4 Gew.%,
  • - CO&sub2;- und Argonmischung:
  • ungefähr 30 bis 50 Gew.%, vorzugsweise zwischen 37 und 43 Gew.%, wobei die Mischung ungefähr zwischen 20 und 95 Gew.% Argon und zwischen 5 und 80 Gew.% CO&sub2; und vorzugsweise zwischen 70 und 90 Gew.% Argon und zwischen 10 und 30 Gew.% CO&sub2; enthält.
  • Die bevorzugten Gesamt-Gewichtsprozentsätze der Mischung sind ungefähr die folgenden: 35,3% Argon, 5% CO&sub2;, 56,2% Propan und 3,5% Stickstoff.
  • Die Propan- und Stickstoffanteile wurden so definiert, daß die Äquivalenz mit dem Lebendgewebe für die Neutronen eingehalten wird. Das Kohlenioxid wurde beigemischt, da es das Altern der Gasmischung unter Bestrahlung verlangsamt, wobei man festgestellt hat, daß ein kleiner Anteil dieses Gases genügt, um den erwünschten Effekt zu erzielen.
  • Überraschenderweise konnt man feststellen, daß es möglich war, Argon beizumischen, während bzw. obwohl dieses nicht zu der Weichteilgewebe-Zusammensetzung gehört. Das Argon ermöglicht, den Gasverstärkungsfaktor und die zeitliche Stabilität der Mischung zu verbessern.
  • Um zu überprüfen, ob die Beigabe von Argon nicht nur ermöglicht, die Eigenschaften der Gasmischung zu verbessern, sondern auch ihren Lebendgewebeaquivalent-Charakter zu konservieren, wurden eine bestimmte Anzahl Messungen und Berechnungen durchgeführt.
  • Die Resultate dieser Messungen und dieser Berechnungen sind in dem nachfolgenden Beispiel angegeben.
  • Beispiel 1
  • Wenn ein ionisierendes Teilchen die in dem Zähler enthaltene Gasmischung durchquert, ist es sukzessiven Zusammenstöße mit den Molkülen des gasförmigen Mediums ausgesetzt, was die Wirkung hat, Ionen entstehen zu lassen, an die dieses Teilchen eine bestimmte Energie überträgt. Das Energieübertragungsvermögen (TLE) ist das mittlere Verhältnis zwischen der an die Moleküle des gasförmigen Mediums bei diesen Stößen übertragenen Energie und der Länge der Bahn in diesem Medium. Die biologischen Effekte einer ionisierenden Strahlung hängen im allgemeinen von dem TLE-Wert in den Lebendgeweben ab.
  • Die beigefügte Figur 2 zeigt das Verhältnis zwischen den verschiedenen TLE der die erfindungsgemäße Gasmischung und das durch die ICRU definierte Lebendgewebeäquivalent durchquerenden Protonen in Abhängigkeit von der kinetischen Energie der Protonen. Die Kurven 1, 2 und 3 der Figur 2 sowie diejenigen der Figuren 3 bis 5 wurden mit Gasmischungen erzielt, die jeweils 35% Argon und 5,3% CO&sub2;, 20% Argon und 20,3% CO&sub2; und 10% Argon und 30,3% CO&sub2; enthielten; die Propan- und Stickstoffanteile waren konstant (56,2% Propan und 3,5% Stickstoff).
  • Man sieht, daß die Werte um 1 herum schwingen, was anzeigt, daß die erfindungsgemäße Gasmischung sich den Protonen gegenüber wie ein Lebendgewebe verhält. Jedoch ist festzustellen, daß die erfindungsgemäße Gasmischung für die eintreffenden Photonen eine Hypersensibilität aufweist, die sich in dem Energiebereich zwischen 5.10&supmin;² und 0,5 MeV bewegt. Jedoch ist diese Hypersensibiltät nicht nachteilig, solange das Dichteverhältnis der beiden Medien, gebildet durch die Hülle 3 und das Gas 7, ungefähr 1000 beträgt und die durch einen Photonenstrahl an den Zähler abgegebene Energie beinahe ganz von der Kathode (Hülle 3) absorbiert wird. Folglich ist dann der Beitrag des Gases zur Reaktion des Zählers auf die Photonen vernachlässigbar.
  • Beispiel 2
  • Es wurde ein ähnlicher Versuch wie in Beispiel 1 durchgeführt, aber mit Berechnung der linearen Energieübertragungsvermögen der eintreffenden Elektronen. Die erzielten Resultate sind in Figur 3 dargestellt.
  • Da die übliche Energie eines Elektrons generell niedriger als 1 oder 2 MeV ist, kann man feststellen, daß für diese Werte die Verhältnisse der beiden TLE relativ nahe bei 1 sind (linker Teil der Kurve). Die Gasmischungen, die ungefähr 20% Argon aufweist, scheint die besten Resultate zu erzielen (Kurve 2).
  • Beispiel 3
  • Bei diesem Beispiel wurde der Massenenergie- Absorptionskoeffizient bzw. Massenschwächungskoeffizient (u in /) der Photonen berechnet. Die Kurven (Figur 4) zeigen in Abhängigkeit von der kinetischen Energie dieser Photonen den Wert des Verhältnisses zwischen dem Absorptionskoeffizienten der erfindungsgemäßen Gasmischung und dem eines Lebendgewebeäquivalents nach den ICRU-Normen.
  • Selbst im Falle der Kurve 1, wo man Verhältniswerte erzielt, die 5 bis 6 erreichen können, stellt man fest, daß die erfindungsgemäße Gasmischung noch ohne weiteres akzeptabel ist und daß der hergestellte Zähler nicht zu hypersensibel gegenüber gewissen Strahlungen ist.
  • Beispiel 4
  • Das Kerma repräsentiert das Verhältnis zwischen der Summe der anfänglichen kinetischen Energien aller ionisierenden Teilchen, die eine ein Volumenelement der Gasmischung durchquerende Strahlung freisetzt, und der Masse dieses Volumenelements. Das Kerma ermöglicht, die indirekt ionisierenden Strahlungen in quantitativer Hinsicht zu charakterisieren. Folglich werden Werte dieser Kermas geliefert, um die Normen der ICRU-Lebendgewebe zu respektieren. Der Versuch bestand darin, das Kerma der erfindungsgemäßen Gasmischung mit dem der ICRU zu vergleichen. Die Kurve der Figur 5 zeigt das Verhältnis zwischen den beiden Kermas als Funktion der kinetischen Energie der Neutronen. Man sieht, daß bis 0,1 MeV die Werte des Verhältnisses sehr nahe bei 1 sind.
  • Beispiel 5
  • Ein Test wurde durchgeführt mit einem Gewebeäquivalent- Proportionalzähler, wobei zwei verschiedene Gasmischungen verwendet wurden. Die erste erfindungsgemäße Gasmischung enthielt 5% CO&sub2;, 3,5% Stickstoff, 56,2% Propan und 35,3% Argon. Die andere Gasmischung entsprach einer klassischen Mischung auf Propanbasis mit 56,2% Propan, 3,5% Stickstoff und 40,3% CO&sub2; Die Tests wurden mit einer im Zähler befindlichen Alphateilchenquelle durchgeführt, wobei diese Quelle ermöglichte, Alphateilchen ins Innere der Gasmischung zu senden und anschließend die Anzahl der erhaltenen elektrischen Impulse zu zählen. Noch genauer: man hat gezählt, wie oft man einen Impuls einer bestimmten Amplitude erhielt.
  • Der Peak Nº1 entspricht dem Resultat, das man mit der Gasmischung auf Propanbasis der vorhergehenden Technik erzielt und der Peak Nº2 demjenigen, das man mit der erfindungsgemäßen Gasmischung erzielte. Nach der Berechnung stellte man fest, daß die Anzahl der gesammelten Impulse für die beiden Peaks gleich ist und daß die Auflösung der beiden Peaks ähnlich ist.
  • Jedoch ist die Amplitude der mit der erfindungsgemäßen Gasmischung erhaltenen Impulse dreimal größer als diejenige, die mit der Gasmischung der vorhergehenden Technik erzielt wurde. Der Verstärkungsfaktor ist also dreimal größer. Bei der Gasmischung der vorhergehenden Technik war der Verstärkungsfaktor ziemlich klein und es war nötig, am Ausgang des Gasbehälters und insbesondere der Kollektoranode 5 komplizierte elektronische Verstärkungseinrichtungen des erhaltenen Signals zu haben, um ein auswertbares Resultat zu erzielen. Mit der erfindungsgemäßen Gasmischung hingegen ist die durch die Gasmischung selbst gelieferte Verstärkung dreimal größer, was ermöglicht, weniger leistungsfähige und folglich billigere, weniger komplizierte und kleinere Verstärkungseinrichtungen 9 vorzusehen. Diese Charakteristika sind vorteilhaft, denn der Zähler soll tragbar und nicht teuer sein.
  • Nach den vorangehenden Beispielen 1 bis 5 kann man feststellen, daß die Schwankung der verschiedenen berechneten Parameter in bezug auf das IRCU-Bezugsgewebe ungef 4hr 12% nicht überschreitet, außer bei den Photonen. Eine solche Schwankung ist kompatibel mit den Zielen des Strahlenschutzes. Es ist möglich, den höchsten Argon-Prozentsatz zu verwenden. Die gewählten Stickstoff- und Propan-Gewichtungen erm:glichen, die Wasserstoff- und Stickstoff-Gewichtungen des durch die ICRU definierten Gewebes genauestens einzuhalten.

Claims (5)

1. Gasmischung (7) zum Füllen eines Lebendgewebeäquivalent- Proportionalzählers, die wenigstens Kohlenstoffdioxid, Propan und Stickstoff umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß sie Argon enthält.
2. Gasmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ungefähr zwischen 3 und 4 Gew.% Stickstoff, zwischen 46 und 66 Gew.% Propan und zwischen 30 und 50 Gew.% einer Mischung enthält, die zwischen 5 und 80 Gew.% C0&sub2; und zwischen 20 und 95 Gew.% Argon enthält.
3. Gasmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ungefähr zwischen 3,4 und 3,6 Gew.% Stickstoff, zwischen 53,6 und 59,4 Gew.% Propan und zwischen 37 und 43 Gew.% einer Mischung enthält, die zwischen 10 und 30 Gew.% CO&sub2; und zwischen 70 und 90 Gew.% Argon enthält.
4. Gasmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ungefähr 3,5 Gew.% Stickstoff, 56,2 Gew.% Propan, 35,3 Gew.% Argon und 5 Gew.% CO&sub2; enthält.
5. Lebendgewebeäquivalent-Proportional zähler, umfassend eine Anode (5), eine Kathode (3) und einen Behälter (1), definiert durch die genannte Kathode (3) und hergestellt aus einem dem Lebendgewebe äquivalenten Material, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Behälter (1) eine Gasmischung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 enthält.
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