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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur
Steuerung und Selbstüberwachung eines elektrischen
multipolaren Geräts.
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Nachfolgend wird das System in Anwendung auf einen
dreiphasigen Hochspannungsschalter beschrieben, aber das
gleiche System kann natürlich auch an jedes elektrische
mehrpolige Gerät angepaßt werden, beispielsweise einen
dreiphasigen Erdschalter.
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Ein dreiphasiger Hochspannungsschalter enthält drei
Pole, die nachfolgend Pol 1, Pol 2, Pol 3 genannt werden und
getrennt oder gemeinsam gesteuert werden können. Die
Hochspannungsisolierung moderner Schalter erfolgt über ein Gas
mit großer Durchschlagfestigkeit. Vorzugsweise wählt man
Schwefelhexafluorid SF&sub6; bei einem Druck von einigen hPa, und
zwar rein oder mit Stickstoff gemischt. Der Druck des
Isoliergases in den Behältern der Pole ist ein wichtiger
Faktor, der berücksichtigt werden muß, wenn ein Schalter
betätigt werden soll, da es gefährlich wäre, einen Pol zu
öffnen, wenn aufgrund unzureichenden Drucks die spätere
Isolierung zwischen Kontakten nicht gewährleistet werden könnte.
Der Einfachheit halber wird nachfolgend dieser Größe mit SF&sub6;-
Druck bezeichnet und könnte bei Bedarf durch Hinzufügung der
Polangabe präzisiert werden.
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Jeder der Pole der Schalter wird über eine
Schließspule und eine Öffnungsspule gesteuert. Die Öffnungspule
wird über den Kontakt eines Schutzrelais unter Spannung
gesetzt, während die Schließspule über den Kontakt eines
Wiedereinschaltorgans mit Spannung versorgt wird. Gemäß
einer Variante könnten die Öffnungs- und die Schließspulen
auch durch örtliche oder fernbediente manuelle Befehle
gesteuert werden.
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Jeder Pol des Schalters besitzt eine Vorrichtung zur
Erfassung der Lage der beweglichen Organe:
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- Eine erste Vorrichtung, auch Öffnungshilfskontakt
genannt, liefert ein elektrisches Signal, das angibt, daß
die beweglichen Organe eine Bewegung von einer geschlossenen
Polstellung in eine offene Stellung vollzogen haben.
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- Eine zweite Vorrichtung, auch Schließhilfskontakt
genannt, liefert ein Signal, das angibt, daß die beweglichen
Organe eine Bewegung zwischen einer offenen Polstellung und
einer geschlossenen Stellung vollzogen haben.
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Diese Hilfskontakte sind vorzugsweise von der Art,
wie sie in der französischen Patentanmeldung 91 04 631 vom
16.4.1991 beschrieben ist.
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Nach dieser Erläuterung der Organe eines dreipoligen
Schalters wird das Ziel der vorliegenden Erfindung
definiert, das darin besteht, ein System zur Steuerung und
Selbstüberwachung des Hochspannungs-Leistungsschalters
anzugeben, das die funktionale Basisebene einer elektrischen
Schaltstation bildet, auch Nullebene genannt.
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Ein Ziel der Erfindung ist es, ein zuverlässiges
System anzugeben, das durch in einer Station vorkommende
Störungen nicht betroffen wird, wobei diese Störungen
klimatischer Art (Kälte, Unwetter) oder elektromagnetischer Art
sein können (Störungen, die durch die benachbarten Geräte
und deren Betätigung hervorgerufen werden).
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, ein
wirtschaftliches System anzugeben, das mit einem Minimum an
Verkabelung auskommt.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein System
anzugeben, bei dem im Werk die Konfiguration der
elektrischen Geräte und deren Kontroll- und Steuersystem getestet
werden können.
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Gegenstand der Erfindung ist ein System zur Steuerung
und Selbstüberwachung eines dreiphasigen Leistungsschalters,
der zu einer Schaltstation zum Transport, zur Verbindung
oder zur Verteilung elektrischer Energie unter Kontrolle
durch einen Betreiber gehört und drei Pole besitzt, die je
eine an eine Spannungsquelle angeschlossene Schließspule und
eine Öffnungsspule enthalten und einen Öffnungshilfskontakt
sowie einen Schließhilfskontakt aufweisen, wobei der
Leistungsschalter von Schutzvorrichtungen gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Pole mit einem
Mikroprozessor versehen ist, der die Informationen von den
Öffnungs- und Schließhilfskontakten sowie ein
Selbstüberwachungssignal seiner Spulen empfängt und zwei statische
Unterbrecher jeweils in Reihe in der Schaltung der
Öffnungsspule bzw. der Schließspule steuert, daß die
Mikroprozessoren der drei Pole Zugang zu einem örtlichen Netz mit einem
Serienbus haben, der von einem Verwaltungsorgan gesteuert
wird, daß der Bus an ein Verarbeitungsorgan angeschlossen
ist, das die von den Mikroprozessoren gesammelten Signale
und die von den Schutzvorrichtungen oder dem Betreiber
ausgesendeten Signale empfängt, die periodisch gemäß einem
an das Verwaltungsorgan gelieferten Programm aktualisiert
werden, daß das Verarbeitungsorgan über den Bus die von den
Mikroprozessoren gelieferten Daten sammelt und Befehle zur
Freigabe oder Nichtfreigabe der Öffnung erarbeitet, die über
den Bus an die Mikroprozessoren übertragen werden, und daß
die Mikroprozessoren den Zustandswechsel der statischen
Unterbrecher steuern, um die Öffnungs- und Schließbefehle
des Leistungsschalters auszuführen.
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In einer ersten Ausführungsform der Erfindung liegen
die Öffnungs- bzw. Schließspulen mit den Kontakten eines
Schutzorgans bzw. den Kontakten eines Wiedereinschaltorgans
in Reihe, wobei die statischen Unterbrecher normalerweise
geschlossen sind und nur auf Befehl durch die
Mikroprozessoren am Ende der Ausführung des entsprechenden Öffnungs- oder
Schließbefehls geöffnet werden.
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In einer zweiten Ausführungsform werden die
Öffnungs- und Schließbefehle an das Verarbeitungsorgan übermittelt,
das sie an die Mikroprozessoren richtet, wobei die
statischen Unterbrecher normalerweise offen sind und erst auf
Befehl durch die Mikroprozessoren während der für die
Ausführung eines Öffnungs- oder Schließbefehls notwendigen Zeit
geschlossen werden.
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Vorzugsweise besitzt der Bus weitere Datenquellen und
Senken, die von Kontrollorganen gebildet werden, wie z.B.
dem Kontrollorgan für den Druck des Isolationsgases, dem
Kontrollorgan für die elektrische Abnutzung durch Summierung
Σi²t oder anderen Kontroll- oder Meßorganen bezüglich des
Umfelds des Leistungsschalters wie z.B. der Messung des
Öldrucks für die Hydrauliksteuerungen des
Leistungsschalters.
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Vorzugsweise wird die Spule permanent von einem
schwachen Strom durchflossen, der von einer aus der Spule
selbst, einem Widerstand und dem der Spule zugeordneten
statischen Unterbrecher gebildeten Schaltung erarbeitet
wird, die von einer Spannungsquelle gespeist wird, wobei das
Bild dieses Stroms an den Mikroprozessor übermittelt wird,
um ein Selbstdiagnosesignal der Spule und ihrer Steuerung zu
liefern.
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Vorzugsweise sind die statischen Unterbrecher über
Lichtleitfasern mit den Mikroprozessoren verbunden.
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Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
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Figur 1 zeigt schematisch die funktionale
Organisation bekannter Art für die Steuerung einer elektrischen
Schaltstation mit mehreren dreiphasigen Leistungsschaltern.
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Figur 2 zeigt schematisch das System zur Steuerung
und Selbstüberwachung eines Leistungsschalters gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung.
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Figur 3 zeigt schematisch die Speisung und
Selbstüberwachung einer Öffnungsspule sowie deren Steuerung.
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Figur 4 zeigt schematisch das System gemäß einer
anderen Ausführungsform.
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Figur 1 zeigt den Stand der Technik in Form eines
partiellen Eindrahtschemas der funktionalen Organisation
einer elektrischen Schaltstation mit drei Abgängen L1, L2,
L3, die durch dreiphasige Leistungsschalter D1, D2 und D3
geschützt sind. Natürlich dient die Zahl 3 nur als Beispiel,
denn eine Station kann mehr als drei Abgänge aufweisen.
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In der Hierarchie der Kontroll-, Überwachungs- und
Steuerorgane des Leistungsschalters unterscheidet man drei
funktionale Ebenen:
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- Die Ebene 0 enthält die eigentlichen Organe zur
Messung, Kontrolle und Steuerung der Leistungsschalter, die
weiter unten im einzelnen erläutert werden.
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- Die Ebene 1 enthält für jeden dreiphasigen
Leistungsschalter ein Organ zur Erarbeitung der
Betätigungssignale des Leistungsschalters ausgehend von den auf der
Ebene 0 und unter der Kontrolle und gemäß den Anweisungen
der Ebene 2 gelieferten Daten. Dieses Organ trägt bezüglich
des Leistungsschalters D1 das Bezugszeichen PA1, des
Leistungsschalters D2 das Bezugszeichen PA2 und des
Leistungsschalters D3 das Bezugszeichen PA3.
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- Die Ebene 2, die die Ebene des Betreibers der
elektrischen Schaltstation ist, der die abhängig von den
Betriebsbedingungen und Verfügbarkeiten verwendeten Abgänge
wählt, enthält ein zentrales Steuer- und Verwaltungsorgan
OCCG.
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Nachfolgend werden nur die Elemente des
Leistungsschalters D1 beschrieben, wobei klar ist, daß die Schalter
D2 und D3 in gleicher Weise ausgerüstet sind.
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Der dreiphasige Schalter enthält für die drei Pole
gemeinsame Organe, beispielsweise ein Organ CD zur
Steuerungskontrolle, das Signale über die Fähigkeit der Steuerung
liefert, eine Befehl auszuführen.
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Jeder Pol des dreiphasigen Schalters enthält
insbesondere eine Spule zur Öffnungssteuerung BO, eine Spule
zur Schließsteuerung BF, einen Hilfsöffnungskontakt CAO, der
ein Signal liefert, das angibt, daß der Pol einen Übergang
vom geschlossenen in den offenen Zustand vollzogen hat,
einen Öffnungshilfskontakt CAF, der ein Signal liefert, das
angibt, daß der Pol einen Übergang vom offenen in den
geschlossenen Zustand vollzogen hat, ein Organ PSF6, das den
Gasdruck in dem Pol angibt, und ein Organ zur Messung der
elektrischen Abnutzung, die auf der Stromzählung Σi²t
beruht.
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Die erwähnten Organe sind über Kabel an das Organ PA1
angeschlossen.
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Die Anzahl von zu verlegenden Kabeln ist erheblich
und hat folgende Konsequenzen:
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- erhebliche Kosten aufgrund der langen
Installationsdauer,
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- Gefahr von Verkabelungsfehlern, deren Erfassung
schwierig ist und die vor Ort repariert werden müssen,
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- Ausfallrisiko (Kabelbruch, kalte Lötstellen, sich
lösende Schrauben usw.),
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- Gefahr für ein Fehlverhalten aufgrund von
elektromagnetischen Störungen, die in die Kabel von benachbarten
Hochspannungsleitungen und anderen in der Nähe arbeitenden
Geräten induziert werden.
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Wie weiter unten klar wird, werden durch die
Erfindung diese Nachteile vermieden.
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Die Erfindung betrifft die Ebene 0 der funktionalen
Organisation der Schaltstation.
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In der ersten Ausführungsform der Erfindung, die in
Figur 2 gezeigt ist, erkennt man, daß gemäß einem
entscheidenden Merkmal der Erfindung jeder Pol eines
Leistungsschalters einen Mikroprozessor enthält. Die Mikroprozessoren der
drei Pole des Leistungsschalters sind mit µP1, µP2 und µP3
bezeichnet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die
Mikroprozessoren an einen Serienbus B angeschlossen, der von
einem Organ GN gesteuert wird, welches Nomenklaturen oder
Anfragen verwaltet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind auch
Druckmeßorgane PSF6 der Pole und Meßorgane Σi²t für die
elektrische Abnutzung der Pole an den Bus B angeschlossen.
Diese Organe sind in Figur 2 durch ein gemeinsames Rechteck
mit dem Bezeichnungen PSF6 und Σi²t dargestellt.
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In Figur 2 stellen die Rechtecke BO1, BO2 und BO3 die
Öffnungsspulen der Pole 1, 2 und 3 des dreiphasigen
Leistungsschalters dar. Diese Spulen werden von einer Spannung
-T+T insbesondere über Kontakte CP1, CP2 und CP3 eines
Schutzrelais gespeist.
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Die Rechtecke BF1, BF2 und BF3 sind die Schließspulen
der drei Pole des Leistungsschalters. Sie werden von der
gleichen Spannungsquelle -T+T insbesondere über Kontakte
CR1, CR2 und CR3 eines Wiedereinschaltorgans RE gespeist.
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Das Relais und das Wiedereinschaltorgan gehören zur
Funktionsebene 1, die symbolisch in Figur 2 durch eine
strichpunktierte Linie begrenzt ist.
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Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung liegen
statische Unterbrecher in Reihe in den Schaltkreisen der
Spulen, und ihr offener oder geschlossener Zustand wird von
den Mikroprozessoren gesteuert. Hinsichtlich des Pols 1
liegt die Spule BF1 in Reihe mit dem statischen Unterbrecher
ISF1, der vom Mikroprozessor µP1 gesteuert wird, und die
Spule BO1 liegt in Reihe mit dem statischen Unterbrecher
ISO1, der ebenfalls vom Mikroprozessor µP1 gesteuert wird.
Für die anderen Pole sind die statischen Unterbrecher durch
entsprechende Bezeichnungen mit den Endziffern 2 und 3 für
den Pol 2 bzw. 3 benannt.
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Erfindungsgemäß empfangen die Mikroprozessoren die
von den Hilfskontakten gelieferten Signale. So empfängt der
Mikroprozessor µP1 die Signale des Öffnungshilfskontakts
CAO1 und des Schließhilfskontakts CAF1. Die anderen
Mikroprozessoren empfangen die Signale der ihnen zugeordneten
Hilfskontakte.
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Die Spulen können ein Selbstüberwachungsorgan
besitzen, dessen Signal an den entsprechenden Mikroprozessor
übermittelt wird. So empfängt der Mikroprozessor µP1 über
die Verbindungen ASF1 und ASO1 die Selbstüberwachungssignale
der spule BF1 bzw. BO1. Die anderen Mikroprozessoren
empfangen entsprechende Signale von den Spulen des Pols, denen sie
zugeordnet sind.
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Alle von den Mikroprozessoren gesammelten Signale
stellen eine Datenbasis dar, die periodisch unter der
Autorität des Nomenklaturverwaltungsorgans GN aktualisiert wird
und die an ein zentrales Verarbeitungsorgan OTC gerichtet
wird, welches vorzugsweise physisch in der Funktionsebene 1
liegt, mit der es außerdem die Schnittstelle bildet. Dies
ist möglich durch die Verwendung einer optischen Busleitung,
die eine Länge von mehreren hundert Metern besitzen kann und
die aufgrund ihrer Art unempfindlich gegen klimatische und
elektromagnetische Störungen ist.
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Das zentrale Verarbeitungsorgan OTC empfängt
gleichzeitig mit den Relais CP1 und CR1 für den Schutz und die
Wiedereinschaltung die Befehle betreffend die Öffnung oder
Schließung, die von diesen Relais kommen und in der Figur
durch das Bezugszeichen O1, O2, O3 für das Öffnen und F für
das Schließen symbolisch angedeutet sind. Es sei bemerkt,
daß es drei Öffnungsbefehle gibt, da nur ein Pol einen
Öffnungsbefehl bei einem Phasen-Erdfehler empfangen kann,
wogegen es nur einen Schließbefehl gibt, der ohne Nachteil
ohne Schaden auch an bereits geschlossene Pole gerichtet
werden kann.
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Ehe die Betriebsweise des Systems beschrieben wird,
sei bemerkt, daß das zentrale Verarbeitungsorgan OTC
Widersprüche speichert, die im Betrieb des Schalters auftreten
können. Um den Begriff des Widerspruchs zu verstehen, kann
man folgendes Beispiel betrachten: Es wird angenommen, daß
der Leistungsschalter geöffnet ist und daß ein Schließbefehl
erlassen wird. Sobald das Organ OTC diesen Befehl empfängt,
öffnet es ein Zeitfenster t0, beispielsweise von 200 ms. Das
Organ OTC beobachtet den Zustand der Pole am Ende dieses
Zeitfensters. Wenn einer der Pole nicht geschlossen ist,
speichert das Organ OTC einen Widerspruch und erläßt einen
Öffnungsbefehl, indem ein Kontakt parallel zu CR2 (nicht
dargestellt) geschlossen wird und nachdem vorher der
Schließbefehl in der Datenbasis gelöscht wurde.
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Eine andere Prozedur ergibt sich, wenn der Schalter
geschlossen ist und ein Öffnungsbefehl erlassen wird. In
diesem Fall reicht eine einfache Signalisierung der Störung.
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Nun wird der Betrieb des Systems beschrieben. Das
Organ OTC empfängt permanent die von den Mikroprozessoren
und der Schaltung PSF6 Σi²t gesammelten Daten. Diese Daten
werden beispielsweise alle 2,5 ms für die prioritären Daten
(CAO, CAF) und alle 20 ms für die nicht-prioritären Daten
(z.B. PSF6) aktualisiert. Das Organ OTC analysiert permanent
diese Daten.
Der Schalter wird geöffnet
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Es sei angenommen, daß der Leistungsschalter
geschlossen ist. Das Organ OTC hat keine Störung festgestellt.
Die Mikroprozessoren halten die statischen
Öffnungsunterbrecher ISO geschlossen. Wenn ein Öffnungsbefehl durch
Schließen der Kontakte CP kommt, öffnet der
Leistungsschalter sofort durch Speisung der Spulen BO. Die
Mikroprozessoren beenden die Speisung der Spulen BO durch Öffnen der
Relais IS, sobald die Hilfskontakte CAO angegeben haben, daß
das Öffnen erfolgt sei.
Der Leistungsschalter wird geschlossen
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Der Betrieb ist entsprechend. Die Mikroprozessoren
halten die statischen Unterbrecher ISF geschlossen, wenn das
Organ OTC keinerlei Störung erfaßt, die entweder von der
Stellung der Pole (die aus an die Mikroprozessoren
übertragenen Signalen der Hilfskontakte bekannt ist) oder von
der Konfiguration der Schaltstation resultieren könnten (die
durch die Ebene 2 angegeben wird).
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Wird ein Schließbefehl für den Leistungsschalter
gegeben, der durch das Schließen der Kontakte CR des
Wiedereinschaltorgans
deutlich wird, werden die Spulen BF
gespeist, wodurch die Pole geschossen werden. Die
Mikroprozessoren beenden die Speisung der Spulen durch Öffnen der
statischen Unterbrecher ISF, sobald die Hilfskontakte CAF
gemeldet haben, daß die Schließoperation korrekt ausgeführt
wurde.
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Figur 3 zeigt eine Ausführungsform der Speisung einer
Öffnungsspule BO. Es sei angenommen, daß der
Leistungsschalter geschlossen ist. Unter diesen Bedingungen ist der der
Spule BO zugeordnete statische Unterbrecher normalerweise
geschlossen und der Kontakt CP normalerweise geöffnet.
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In der Figur bezeichnet BO eine Öffnungsspule, die
von der Spannung -T+T gespeist wird. Die Spule liegt in
Reihe mit einem Kontakt CP eines Schutzrelais und mit einem
statischen Relais IS. Das statische Relais wird vom
Mikroprozessor µP über eine Lichtleitfaser LO1 gesteuert, die an
jedem ihrer Enden optoelektronische Wandler COP1 bzw. COP2
besitzt. Der statische Unterbrecher wird aus der gleichen
Spannungsquelle -T+T über einen Widerstand R1 vorgespannt.
Im statischen Relais wurde nur ein Transistor TR
dargestellt, der von dem Signal des Mikroprozessors über die
Lichtleitfaser LO1 sowie eine Zenerdiode DZ gesteuert wird.
Die Spule BO durchfließt permanent ein Strom Io von
beispielsweise 30 mA, da sie permanent mit der Klemme +T der
Spannungsquelle über einen Widerstand R2 verbunden ist.
Dieser Strom fließt durch den Widerstand R2, die Spule BO
und den statischen Unterbrecher IS, wenn er geschlossen ist.
Dieser Strom liefert dem Mikroprozessor ein Signal, das
angibt, daß die Spule sowie der zugeordnete statische
Unterbrecher in Ordnung sind. Der Mikroprozessor weiß also, daß
die nächste Öffnungssteuerung sicher durchgeführt werden
könnte, sobald der Schutzkontakt CP geschlossen wird. Dies
erfolgt mit Hilfe eines optoelektronischen Wandlers COP3,
der in den Schaltkreis der Spule eingefügt ist und eine
Information über eine Lichtleitfaser LO2 überträgt, deren
dem Mikroprozessor nahes Ende einen optoelektronischen
Wandler COP4 aufweist.
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Der Öffnungsbefehl für den Pol, der durch das
Schließen des Kontakts CP des Schutzrelais gekennzeichnet ist,
wird an den Mikroprozessor µP über eine Schaltung mit einem
Widerstand R3 hinter der Klemme +T und in Reihe mit einem
optoelektronischen Wandler COP5 übertragen, der an die
Klemme -T angeschlossen ist. Die vom Wandler COP5 erfaßte
Information gelangt an den Mikroprozessor über eine
Lichtleitfaser LO3, deren dem Mikroprozessor nahes Ende einen
optoelektronischen Wandler COP6 besitzt.
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Abgesehen von der Ausführung der Öffnungs- und
Schließbefehle sammeln und übertragen die Mikroprozessoren
Informationen bezüglich der Dauer der Öffnungs- und
Schließperioden der Pole an das Organ OTC. Diese vom Organ OTC in
der Funktionsebene 2 übertragenen Angaben erlauben es, die
vorausschauende Wartung der Geräte zu erarbeiten.
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Die Vorzüge des beschriebenen Systems betreffend die
erste Ausführungsform sind erheblich:
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- Wegfall einer großen Menge von Kabeln, die die
Kosten der Anlage belasten würden, und damit auch erhebliche
Verringerung der Installationskosten; diese Einsparung von
Kabeln gilt insbesondere zwischen den Mikroprozessoren der
Ebene 0 und noch erheblicher zwischen der Ebene 0 und der
Ebene 1 aufgrund der Serienbusleitung, die auch eine
Verlagerung des Organs OTC erlaubt;
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- die Möglichkeit eines Tests der Anlage im Werk mit
Hilfe ggf. von Simulatoren und rasche Montage vor Ort, da
nur einige Verbinder anzuschließen sind (Verbindung zwischen
der Ebene 0 und der Ebene 1); daraus folgt eine zusätzliche
Ersparnis;
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- verringerte Wartungskosten, da die
Wahrscheinlichkeit von Ausfällen wesentlich geringer ist aufgrund des
Wegfalls der Verkabelung und der permanenten
Selbstüberwachung der diese Verkabelung ersetzenden Serienbusleitung;
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- größere Sicherheit im Betrieb aufgrund der
Unempfindlichkeit des Systems gegenüber Störungen
elektromagnetischer Art, wie sie in einer Hochspannungs-Schaltstation
häufig vorkommen; die Übertragungen finden nämlich über eine
optische Busleitung statt und die wenigen metallischen Teile
sind kurz und können wirksam und preisgünstig abgeschirmt
werden;
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- Öffnung des Systems in der Ebene 0 aufgrund der
Busleitung, die eine verteilte Datenbasis zu verwalten
erlaubt. Man kann ohne zusätzliche Verkabelung einen
Mikroprozessor zur Überwachung dieses oder jenes wichtigen
Parameters für den ordentlichen Betrieb des Leistungsschalters
über den Serienbus hinzufügen (beispielsweise zur Analyse
der mechanischen Schwingungen usw.);
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- mögliche Verlagerung der
Selbstdiagnostikinformationen ganz oder teilweise von der Datenbasis der Ebene 0
zur Ebene 2 (Betreiberpult) ohne zusätzliche Verkabelung,
insbesondere wenn die Elemente der Ebene 1 selbst über ein
erdgebundenes Netz in Verbindung stehen.
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Figur 4 zeigt eine noch weiter ausgearbeitete Form
der Erfindung.
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Die anhand der Figuren 2 und 3 bereits erläuterten
Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen.
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In Figur 4 entfallen die Relais und
Wiedereinschaltorgane. Die Öffnungs- und Schließbefehle (O1, O2, O3 F), die
in der Funktionsebene 1 erarbeitet wurden, werden durch das
Organ OTC an die Mikroprozessoren übertragen, die
unmittelbar die statischen Unterbrecher steuern. Letztere sind in
Erwartung eines Öffnungs- oder Schließbefehls normalerweise
offen.
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Das erfindungsgemäße System ist ein offenes System in
dem Sinn, daß der Bus B Signale mit anderen Quellen oder
Senken als den Mikroprozessoren austauschen kann. Abgesehen
von den Organen zur Druckkontrolle (PSDF6) und zur
elektrischen Abnutzung (Σi²t), die bereits erwähnt wurden, kann
der Bus andere Daten empfangen, wie z.B. Daten betreffend
den Öldruck der hydraulischen Steuerorgane und bezüglich der
Analyse der mechanischen Schwingungen.
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Insbesondere kann der Bus eine sog. Abnutzungsstation
Vs besitzen, die in Figur 2 gezeigt ist. Diese Station
empfängt von den anderen Stationen beispielsweise die
Informationen bezüglich der Zeitpunkte der Öffnungs- und
Schließsteuerungen jedes Pols und bezüglich der Betriebszeitpunkte
der Öffnungshilfskontakte und Schließhilfskontakte jedes
Pols. Das Programm dieser Station berechnet die
Betriebsgeschwindigkeiten jedes Pols, vergleicht sie mit
Bezugswerten und liefert ggf. Alarmmeldungen.
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Der Bus kann auch einen Mikroprozessor µP4 enthalten,
der in Figur 2 gezeigt ist und eine Datensenke für alle
Daten darstellt. Dieser Mikroprozessor kann auch selbst eine
Datenquelle bilden. Dies ist beispielsweise ein
Kleinrechner, der über ein Modem M1 an eine Telefonleitung
angeschlossen ist, deren Ende über ein Modem M2 mit einem
Kleinrechner µP5 verbunden ist. So kann man den Leistungsschalter
aus der Ferne steuern.