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Die Erfindung betrifft im allgemeinen Plasmalichtbogenbrenner.
Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum zuverlässigen Starten
eines Lichtbogen-Plasmabrenners gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 (siehe US-A-5036176).
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Die zuverlässige Zündung eines Plasmalichtbogenbrenners ist ein
bedeutendes Problem während der gesamten Entwicklung der
Plasmatechnologie zum Schneiden von Werkstücken aus Metall
gewesen. Sie ist insbesondere heutzutage von Bedeutung, wo
Mehrfachschnitte durch Mehrfachbrenner gleichlaufend durchgeführt
werden. Alle Brenner sollten im wesentlichen zur gleichen Zeit
starten; und es ist wesentlich, daß sie alle ohne
Berücksichtigung des genauen Startzeitpunkts starten. Allgemeiner
ausgedrückt ist die Zuverlässigkeit des Startens von erhöhter
Bedeutung, wenn Plasmaschneidbrenner bei Roboteranwendungen
verwendet werden, wo menschliche Eingriffe zum Ersetzen oder
Reparieren eines nichtstartenden Brenners ein ernstzunehmender
Nachteil für die Zuverlässigkeit und Kosteneffektivität eines
stark automatisierten Vorgangs sind.
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Eine Lösung ist das Kontaktstarten gewesen, von dem eine Form im
gemeinschaftlich übertragenen US-Patent Nr. 4,791, 268 beschrieben
ist. Die heutzutage vorwiegend verwendete Starttechnik verwendet
jedoch ein Hochfrequenzhochspannungs-(HFHV)signal, das mit einer
von einer Gleichstromversorgung zu einer Elektrode des Brenners
gehenden Stromleitung gekoppelt ist. Das HFHV-Signal induziert
eine Funkenentladung in einem Plasmagas, das zwischen der
Elektrode und einer Düse typischerweise in einem spiralförmigen
Weg strömt. Ein HFHV-Generator ist gewöhnlicherweise in einer
Energieversorgung oder in einer "Konsole" eingebaut, die entfernt
vom Brenner angeordnet und mit dem Brenner über ein Leitungsset
verbunden ist.
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Während eine Vielzahl von HFHV-Generatoren bekannt sind,
beispielsweise kapazitive Entladeschaltkreise und
Hochspannungstransformatoren,
ist der gebräuchlichste Typ, der in Figur 1
gezeigt ist, ein Marconi-HF-Generator. Der Generator erzeugt für
typische Plasmalichtbogenzündungszwecke einen 5 bis 10 kV Impuls,
der bei 1 bis 3 mHz schwingt. Dieses Signal pflanzt sich durch
das Leitungsset zur Elektrode (Kathode) und Düse (Anode) fort,
wo es das Plasmagas ionisiert, um Ladungsträger zu erzeugen. Die
ionisierten Ladungsträger im Plasmagas erzeugen einen
stromführenden Pfad, der einen Lichtbogen tragen kann.
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Während diese Technik in der Praxis unkompliziert scheint, stellt
sie ein schwieriges und komplexes Problem dar. Zur Zeit der
Lichtbogenzündung hängt die Positionierung des Lichtbogens an den
Elektroden und seine Aufrechterhaltung nach der Anfangszündung
von vielen Faktoren ab, die sich verändern und von denen einige
voneinander abhängig sind. Das Ergebnis ist, daß die Spannung,
bei welcher ein Durchschlagen auftritt, und die Zeit, zu welcher
es auftritt, zufällige Ereignisse darstellen. Einige der Faktoren
sind die Kathoden- und Anodengeometrien und der
Zwischenraumabstand, Gasdrücke, die Art des Gases, Verunreinigungen im Gas,
die Natur der lokalen Gasströmung um die Elektroden herum
(laminar, turbulent, Menge an Wirbeln), die Materialien, welche
die Anode und Kathode bilden, sowie ihr Oberflächenzustand, die
Stelle auf der Elektrode, wo der Lichtbogen zündet, die
verfügbare Spannung von der Energieversorgung, das Einschwingverhalten
der Energieversorgung und die Abnutzung der Elektrode und Düse.
Zufall ist eine Funktion, nach welcher der Lichtbogen an der
Elektrode zündet, da der Lichtbogen gewöhnlicherweise am
Elektrodenkörper gut auftrifft. Der Lichtbogen wandert
anschließend die Elektrode hinab zu einem Hafnium- oder Wolfram-
Einsatz, der dem Wirbelpfad des Gases folgt. Der Pfad und die
Geschwindigkeit, mit welcher der Lichtbogen dem Pfad folgt, sind
nicht vorhersagbar.
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Die Interaktion dieser Variablen verkompliziert ferner eine
Analyse oder Steuerung der Zündung. Eine Änderung im
Lichtbogenstrom verändert den Gasdruck im Brenner und den
Gasstromdurchsatz. Die Elektroden- und Düsenabnutzung verändern die
physikalische Stelle der anfänglichen Lichtbogenzündung, den
Lichtbogenweg über die Elektrode und die Zeit für die
Lichtbogenbewegung. Gasunreinheiten lagern sich an der Elektrode und
Düse ab; diese Ablagerungen verändern die physikalische Stelle
der Lichtbogenzündung und die Lichtbogenspannung. Umgekehrt
verringert jede Erhöhung der Lichtbogenspannung ohne
Berücksichtigung ihrer Quelle die Fähigkeit der
Stoßinjektionsschaltung, einen Anfangslichtbogenstrom zu liefern und, wenn der
Lichtbogen gezündet ist, als Stromquelle zu wirken, die
ausreichend ist, um einen stabilen Pilotlichtbogen aufzubauen und
beizubehalten.
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Falls ein Lichtbogen zündet, jedoch vor seiner Übertragung
erlischt, bestand die bislang gebräuchlichste allgemeine Lösung
darin, den erneuten Start des Brenners zu versuchen und
insbesondere, den HFHV-Generator konstant zu betreiben, bis der
Lichtbogen zündet und eine Überführung stattfindet. Mit einem
konstanten HFHV-Signal beginnt die Startschaltung, falls der
Lichtbogen in irgendeinem Punkt im Zündvorgang erlischt,
automatisch und sofort den erneuten Start des Lichtbogens. Diese
Anordnung ist in Figur 3 gezeigt und wird nachfolgend
detaillierter erläutert.
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Dieser automatische Neustart ist jedoch auch unzuverlässig. Bei
jedem Neustart verfügt die Stoßinjektionsschaltung über weniger
gespeicherte Energie für den Lichtbogen. Die Neustart-Sequenz
fällt in Bezug auf die Energie sägezahnartig ab und verringert
progressiv die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Zündung.
Bei einem gewissen Prozentsatz von Fällen zündet der Brenner auch
bei der konstanten Anwendung eines
Hochspannungshochfrequenzsignals nicht.
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Es ist daher ein vorrangiges Ziel der Erfindung, ein Verfahren
zum Starten eines Plasmalichtbogenschneidbrenners mit einem
Hochfrequenzhochspannungssignal zu schaffen, das trotz negativer
Veränderungen in den Betriebsbedingungen in hohem Maße
zuverlässig ist.
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Ein weiteres Ziel besteht darin, den vorstehenden Vorteil in
einer Art und Weise zu schaffen, die mit bekannten
Startschaltungen kompatibel ist und ohne weiteres bei existierenden
Systemen nachgerüstet werden kann.
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Ein weiteres Ziel besteht darin, ein System zum Starten von
Mehrfachbrennern zur im wesentlichen gleichen Zeit mit einem
hohen Maß an Zuverlässigkeit zu schaffen, um gleichzeitige
Schneidarbeiten zu erleichtern.
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Ein weiteres Ziel besteht darin, ein
Plasmaschneidbrennerstartsystem zu schaffen, das sich besonders für die Verwendung
mit Robotern eignet.
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Ein weiteres Ziel besteht darin, ein System mit den vorstehenden
Vorteilen zu schaffen, dessen Implementierung kostengünstig ist.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Hochfrequenzhochspannungszündverfahren für einen
Plasmalichtbogenschneidbrenner gemäß Anspruch 1 stellt einen zuverlässigen
Start durch einen Stotterstart sicher, d.h. durch Aufbringen des
HFHV-Signals auf eine zum Brenner führende elektrische
Starkstromleitung in intermetierenden Bursts oder Impulsen. Die
Intervalle zwischen den Bursts haben eine ausreichende Dauer, daß
eine Stoßinjektionsschaltung ermöglicht, daß der Stoßkondensator
vollständig oder fast vollständig geladen ist, bevor das HFHV-
Signal angelegt wird. Die Stoßinjektionsschaltung besteht aus
einem Widerstand und einem Kondensator, die miteinander in Reihe
und mit einer Gleichstromausgangsstromquelle parallel geschaltet
sind. Die Intervalle sind vorzugsweise dreimal so groß wie die
Zeitkonstante der Stoßinjektionsschaltung. Wo die Stromquelle
selbst von einer Wechselstromquelle mit Energie versorgt wird,
beträgt das Intervall vorzugsweise weniger als einen halben
Zyklus dieser Quelle.
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Diese und weitere Merkmale und Ziele der Erfindung ergeben sich
ausführlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung, die
im Lichte der beiliegenden Zeichnungen gelesen werden sollte.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Figur 1 ist ein schematisches Schaubild einer Startschaltung, die
ein Hochfrequenzhochspannungssignal zum Zünden eines
Plasmalichtbogenschneidbrenners verwendet, bei dem die Schaltung
erfindungsgemäß betrieben wird;
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Figur 2 ist ein Zeitschaubild einer bekannten Zündungssequenz,
die das bekannte HFHV-Starten, jedoch kein Neustarten verwendet;
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Figur 3 ist ein Zeitschaubild entsprechend Figur 2, welches eine
HFHV-Neustarttechnik zeigt, die im früheren US-Patent 5,036,176
von Yamaguchi et al offenbart ist; und
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Figur 4 ist ein Zeitschaubild entsprechend den Figuren 2 und 3,
welches das erfindungsgemäße Startverfahren zeigt.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Figur 1 zeigt eine übliche
Hochfrequenzhochspannungs-(HFHV)startschaltung 10, die durch Aufnahme eines Mikroprozessors 12
modifiziert ist, der die Tätigkeit eines HFHV-Generators 14 in
der nachstehend beschriebenen Weise steuert. Die Schaltung 10
initiiert einen Pilotlichtbogen 11a in einem
Plasmalichtbogenschneidbrenner 16. Der Brenner weist eine Elektrode 18 auf, die
bei einer Plasmalichtbogenkammer 20 von einer Düse 22 beabstandet
ist. Die Elektrode hat an ihrem unteren Ende ein
Hafniumeinsatzstück 18a gegenüber einer Ausgangsöffnung 22a. Der Brenner
ist über einem Werkstück 24 aus Metall angeordnet, das zu
durchlöchern und/oder schneiden ist. Ein übliches Leitungsset 26
enthält eine mit der Elektrode verbundene Leitung 26a und
Leitungen 26b und 26c, die mit der Düse bzw. dem Werkstück
verbunden sind. Die Leitung 26a ist auch mit dem negativen
Ausgangsanschluß 28a der Gleichstrom-Stromversorgung 28
verbunden.
Die Leitungen 26b und 26c sind über eine gemeinsame
Leitung 26c mit einem positiven Ausgangsanschluß 28b verbunden.
Ein Widerstand R&sub1; und Schalter S (der eine elektronische
Umschaltschaltung wie beispielsweise die
Lichtbogenübertragungsschaltung sein kann, die im US-Patent Nr. 4,996,407
beschrieben ist) sind zwischen den Leitungen 26b und 26c
geschaltet. Der Widerstand R setzt das Werkstück 24 auf ein höheres
positives Potential als die Düse 22. Diese fördert den Übergang
des Lichtbogens von der Düse (Pilotlichtbogen 11a) zum Werkstück
(übertragener Lichtbogen 11b). Beim Öffnen des Schalters S wird
die Düse von der Stromschaltung getrennt, wenn der Lichtbogen
übergegangen ist. Dies verringert die Möglichkeit einer doppelten
Lichtbogenbildung. Entkoppelungskondensatoren C&sub1; und C&sub2;, die
zwischen den Leitungen 26a, 26b und 26c geschaltet sind,
verhindern, daß sich das Hochfrequenzsignal des Generators zurück
zur Stromversorgung fortsetzt. Ein Eisenkerninduktor 30 ist mit
der negativen Ausgangsleitung 26a verbunden.
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Der HFHV-Generator ist vom Marconi-Typ. Ein
Eisenkernaufwärtstransformator 32 liefert eine hohe Spannung zu einer
Resonanzschaltung, die von einem Kondensator C&sub3; und einem
Luftkerntransformator 34 mit einer Induktivität L gebildet wird. Eine
Funkenstrecke 36 ist parallel zum Resonanz-RL-Schaltkreis
geschaltet. Wie bekannt ist, erzeugt dieser Schaltkreis einen
schwingenden elektrischen Hochspannungsimpuls. Typische Werte
dieses HFHV-Signals für die Plasmalichtbogenzündung sind 5 bis
10 kV bei 1 bis 3 mHz. Der Resonanzschaltkreis dient auch als
Zwischenschaltungstransformator für das HFHV-Signal zum
Leitungsset 26. Dieses Signal setzt sich zur Elektrode 18 (Kathode) und
Düse 22 (Anode) fort, wo die Hochspannung Ladungsträger im
Plasmagas in der Kammer 22 erzeugt. Diese Ladungsträger erzeugen
einen elektrischen Stromweg, der für das Starten eines
Lichtbogens im Plasmagas erforderlich ist. Wie oben erwähnt, ist die
Spannung und die Zeit, bei der das Zusammenbrechen auftritt, für
ein gegebenes Set an Betriebsbedingungen zufällig, wenn es
überhaupt auftritt.
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Eine Stoßinjektionsschaltung 38 ist parallel zur Stromversorgung
28 geschaltet. Sie enthält einen Widerstand R&sub2; und einen
Stoßkondensator C&sub4;, die miteinander in Reihe geschaltet sind. Die
Stromversorgung 28 läd den Stoßkondensator bis zu seiner offenen
Betriebsspannung Voc auf. Um den Brenner zu starten, entläd sich
der geladene Stoßkondensator, um zum Brenner einen Strom zu
liefern, um einen Lichtbogen zu initiieren und aufrecht zu
erhalten Idealerweise zündet der Lichtbogen kurz nach dem
Anlegen des HFHV-Signals, und der Stoßschaltkreis wirkt als
Stromquelle, während die Stromversorgung von einer
Nullstromabgabe bis zu einem konstanten Strom hochfährt, und zwar zuerst
auf ein Niveau, das den Pilotlichtbogen 4a aufrecht erhält, und
anschließend auf ein Niveau, das den übergeführten Lichtbogen 11b
aufrecht erhält.
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Figur 2 zeigt die Verwendung des in Figur 1 gezeigten
Schaltkreises zum Zünden eines übertragenen Lichtbogens im Brenner 16,
jedoch ohne eine Mikroprozessorsteuerung 42, die gemäß der
Erfindung arbeitet. Figur 2 geht davon aus, daß die anfängliche
Zündung des Lichtbogens erfolgreich abläuft, ohne daß der
Lichtbogen ausgelöscht wird.
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Dieses erfolgreiche Starten kann so angesehen werden, daß es in
vier Stufen oder Perioden auftritt. Die erste Stufe ist die
Anfangsionisierung eines Pfades im Plasmagas zwischen der
Elektrode und der Düse, um ein Durchschlagen oder eine
Lichtbogenzündung zu erzeugen. Wie vorstehend erwähnt, tritt dies
aufgrund des Anlegens des Hochspannungssignals auf, das in den
Figuren 2 - 4 mit 40 angegeben ist. Die Hochfrequenz verringert
das Potential, bei welchem das Durchschlagen auftritt.
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Die zweite Stufe oder Periode enthält das Entladen des
Stoßkondensators C&sub4; durch diesen ionisierten Pfad hindurch, um einen
plötzlichen Lichtbogenstrom auf einem Niveau zu liefern, das zum
Halten des Lichtbogens 11a erforderlich ist. Der Stoßkondensator
ist zu Beginn des Startvorgangs durch die Stromversorgung 28
vollständig geladen worden. Ist ein Lichtbogen gezündet, beginnt
die Stromversorgung 28 ebenfalls, Strom zum Brenner zu führen,
obwohl sie von dem Nullstrom, der einem offenen Schaltkreis
zugeordnet ist (durch den Brenner 16 fließt kein Strom),
ansteigen muß. Wie in Figur 2 gezeigt, fällt der vom
Stoßschaltkreis kommende Strom während dieses Schrittes stetig ab, während
der von der Stromversorgung 28 erzeugte Strom ansteigt. Die
kombinierten Ströme der Stromversorgung 28 und des
Stoßschaltkreises 38 erzeugen idealerweise einen im allgemeinen konstanten
Pilotlichtbogenstrom zwischen der Elektrode und der Düse bei
einem gewünschten Wert, wie in Figur 2 gezeigt.
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Die Höhe dieses stetigen Stroms ist ausreichend, um einen
stabilen Pilotlichtbogen beizubehalten, wenn der Lichtbogen dem
Pfad des wirbelnden Plasmagases hinab durch die Plasmakammer zur
Öffnung 22a folgt. Dies ist die dritte Stufe oder Periode. Das
vierte und letzte Stadium ist gegeben, wenn das höhere positive
Potential am Werkstück 24 den Lichtbogen induziert, um von der
Düse 22 zum Werkstück überzugehen. Ist dieser Übergang erfaßt,
wird die Stromhöhe nochmals auf eine Betriebsstromhöhe erhöht,
und der Schaltkreis zur Düse wird unter Verwendung des Schalters
S unterbrochen. Das HFHV-Signal 40, das während der Stufen 1 bis
4 kontinuierlich angelegt wurde, wird auf den Übergang hin
unterbrochen. Ein Durchstoßen und Schneiden des Werkstückes tritt
in dieser vierten Stufe auf. Während es analytisch nützlich ist,
die Lichtbogeninitiierungen in diesen vier Stufen zu betrachten,
ist erkennbar, daß die Grenzen zwischen diesen Stufen nicht genau
definiert und der Zeitpunkt des Übergangs zwischen den Stufen
nicht genau gesteuert und exakt wiederholbar ist. Der gesamte
Lichtbogeninitiierungsvorgang ist insgesamt nicht voraussagbar.
Es ist daher nicht unüblich, daß ein Lichtbogen während dieses
Vorgangs erlischt.
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Falls der Lichtbogen erlischt, zeigt Figur 3 die bekannte Technik
zum erneuten Starten des Brenners 16 mit einem Schaltkreis der
in Figur 1 gezeigten Art, jedoch ohne den erfindungsgemäß
arbeitenden Mikroprozessor 42. Wie gezeigt, treten in der zweiten
Zündungsstufe eine Mehrzahl von Neustarts 44 auf. Die
Startschaltung
14 bleibt eingeschaltet. Ist ein Lichtbogen gezündet,
beginnt der Stoßschaltkreis mit der Entladung, um dem Lichtbogen
Strom zuzuführen. Die Stromversorgung beginnt wie in Figur 2
hochzufahren. Erlöscht der Lichtbogen, wie dies beispielsweise
bei 47 der Fall ist, beginnt jedoch der Stoßkondensator, sich
auf zuladen. Der von der Stromversorgung kommende Strom trifft am
Brenner auf einen offenen Schaltkreis, jedoch auf einen
geschlossenen Schaltkreis durch R&sub2; und C&sub4;. Das Aufladen des
Stoßschaltkreises wird üblicherweise nicht vollendet, bevor das
Hochfrequenzhochspannungssignal einen neuen Lichtbogen zündet.
Erlöscht dieser zweite Neustart, wiederholt sich der Vorgang. Wie
gezeigt, sind fünf Neustarts vorgesehen, bevor der Vorgang in die
Stufen 3 und 4 eintritt. Wie in Figur 2 bleibt das HFHV-Signal
bis zur Übertragung angelegt. Während Figur 3 zeigt, daß die
Lichtbogenzündung schließlich erfolgreich ist, ist dies nicht
immer der Fall. Die wiederholten Neustarts können - und dies
machen sie auch häufig - die gespeicherte elektrische Energie im
Stoßinjektionsschaltkreis sägezahnartig auf ein Niveau senken,
wo er nicht mehr in der Lage ist, einen Lichtbogen nach dem
Durchschlagen aufrecht zu erhalten. Bei einem
Mehrfachbrennerbetrieb oder bei gewissen Roboteranwendungen kann es erforderlich
sein, daß der Schneidvorgang beendet und die gesamte Brennerreihe
erneut gestartet wird, so daß die gewünschten Schnitte
durchgeführt werden.
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Figur 4 zeigt ein Stotterstartverfahren gemäß der Erfindung. Der
Mikroprozessor 42, der den Zündvorgang steuert, betätigt den
Startschaltkreis 14 in einer gepulsten Weise, wie in der oberen
Linie von Figur 4 gezeigt. Auf jeden Burst 48 des HFHV-Signals
folgt ein Intervall 50 mit keinem Startsignal. Die Dauer des
Intervalls so ist derart ausgewählt, daß der Stoßkondensator Zeit
hat, sich vollständig oder im wesentlichen vollständig wieder
aufzuladen, wie in der grafischen Darstellung des
Stoßinjektionsstroms während der mehrfachen Neustarts 46 gezeigt ist.
Während des Intervalls 50 läd die Stromversorgung den Kondensator
bis zur oder nahe zu seinem vollständig geladenen Zustand auf.
Derart aufgeladen, befindet sich der Zündschaltkreis im
wesentlichen im gleichen Zustand, in dem er war, als der erste
Start begonnen wurde. Es hat sich gezeigt, daß diese Situation
die Chance in hohem Maße erhöht, daß ein zweiter oder
nachfolgender Neustart einen übertragenen Lichtbogen erfolgreich
zündet. Der Stotterstart garantiert nicht eine Brennerzündung,
erhöht jedoch die Gesamtwahrscheinlichkeit der Zündung auf eine
Höhe, wo sie in hohem Ausmaß sicher ist, falls sich die
Brennerkomponenten in einem normalen Betriebszustand befinden.
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Als nichtbeschränkendes Beispiel beträgt die offene
Schaltkreisspannung der Stromversorgung (Voc) 38 250 Volt Gleichstrom, der
Pilotlichtbogen 11a hat einen stabilen Strom IP von etwa 10
Ampere, die Brennerlichtbogenspannung (Varc) beträgt 100 Volt
Gleichstrom, und die Zeit, die für die Stromversorgung
erforderlich ist, um sich auf 10 Ampere zu erhöhen (Tramp),
beträgt etwa 3 msec. Die Werte für R&sub2; und C&sub4; können dann
hergeleitet werden, um diese Betriebsbedingungen zu erreichen und
die oben erwähnten anderen Kriterien zu erfüllen. Bei einem
ersten Zünden des Lichtbogens ist der Wert von R&sub2; durch (Voc - V
arc)/I P = (250-100)/10 = 15 Ohm gegeben. Durch Verwendung dieses
Wertes für R&sub2; und die Kenntnis, daß der Stoßkondensator C &sub4; dem
Lichtbogen wenigstens so lange Strom zuführen sollte, bis der
Energieversorgungsstrom auf dem gewünschten konstanten
Zustandswert ist, ist C4(min) =Trmp/R = 3 msec/15 Ohm = 200 µf. C&sub4; sollte
daher in diesem Beispiel einen Wert von wenigstens 200 µf haben.
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Die Berechnung von R&sub2; setzt voraus, daß die einzigen Potentiale
im Schaltkreis ursprünglich die offene Schaltkreisspannung der
Energieversorgung Voc minus dem Potential über den Lichtbogen Varc
sind. Ein Wert V arc kann bei den Gasströmungsbedingungen
angenommen und anschließend durch Variierung derselben empirisch
ermittelt werden.
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Die "Ein"-Zeit für die Ausgangsimpulse der Startschaltung 14 wird
derart gewählt, daß sie einen Wert annimmt, der wahrscheinlich
eine Lichtbogenzündung erzeugt. Wird die Stromversorgung selbst
mit einer 50 Hz-Wechselstromleitung mit Energie versorgt, ist
eine "Ein"-Zeit von 20 msec kompatibel. Die "Aus"-Zeit, das
Intervall 50, ist vorzugsweise wenigstens dreimal die
Zeitkonstante (R&sub2;C&sub4;) des Stoßschaltkreises. In dieser Zeitperiode läd
sich der Kondensator C&sub4; auf wenigstens 2/3 seines Maximalwertes
auf. In drei solcher Perioden nähert er sich seinem vollständig
geladenen Wert und kann für die Zwecke dieser Erfindung als
vollständig geladen angesehen werden. Unter Verwendung der oben
berechneten Werte von R&sub2; und C4(min) ist die Zeitkonstante
ungefähr 5 msec. Das empfohlene minimale "Aus"-Intervall so ist
dann 15 msec. In der Praxis werden 20 msec. als kompatibel mit
den vorerwähnten Stromversorgungsleitungserwägungen gewählt.
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Es ist ein Verfahren zum Starten eines
Plasmalichtbogenschneidbrenners mit einem HFHV-Signal beschrieben worden, das sehr
zuverlässig, ohne weiteres implementierbar sowie flexibel ist und
den einfachen gleichzeitigen Betrieb von Mehrfachbrennern und den
Roboterbetrieb von Brennern erlaubt.
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Während die Erfindung unter Bezugnahme auf ihre bevorzugten
Ausführungsformen beschrieben wurde, ist zu beachten, daß für die
Fachleute zahlreiche Modifikationen und Abänderungen von der
vorstehenden detaillierten Beschreibung und den Zeichnungen
auftreten können. Beispielsweise können verschiedene andere
Formen zum Generieren und Erzeugen einer gepulsten Ausgabe des
HFHV-Signals verwendet werden. Auch können verschiedene
Impulsmuster verwendet werden, beispielsweise solche, die während des
Start- und Neustartvorgangs keine einheitliche Dauer haben, oder
solche, die sich zur Anpassung an sich verändernde
Betriebsbedingungen verändern. Es ist beabsichtigt, daß diese und andere
Modifikationen und Veränderungen in den Schutzbereich der
Ansprüche fallen.