DE69305911T2 - Einrichtung zur Überwachung eines homopolaren Fehlers im Stromnetz - Google Patents

Einrichtung zur Überwachung eines homopolaren Fehlers im Stromnetz

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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
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    • H02H3/385Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current using at least one homopolar quantity

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Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erdschlußüberwachung für ein elektrisches Verteilernetz, welche Mittel zur Messung, Filterung sowie Abtastung und Analog-Digital-Umsetzung der Differenzspannung eines elektrischen Verteilernetzes, Mittel zur Messung, Filterung sowie Abtastung und Analog-Digital- Umsetzung des Differenzstroms, Mittel zur Synchronisierung der Abtastung der Differenzspannung und des Differenzstroms sowie eine an die Ausgänge des Analog-Digital-Umsetzers angeschlossene, ein Fehlersignal liefernde digitale Verarbeitungsschaltung umfaßt.
  • Erdschlußschutz-Überwachungseinrichtungen dienen dazu, Anzeigesysteme zu betätigen oder die fehlerbehaftete Leitung abzuschalten. Solche Anordnungen können in verschiedenen Netzformen eingesetzt werden, die sich hinsichtlich des Spannungsbereichs (Niederspannung, Mittelspannung, Hoch- und Höchstspannung) sowie bezüglich des Anschlusses des gemeinsamen Leiters (Neutralleiters) an Erde unterscheiden, wobei insbesondere Netze mit isoliertem Sternpunkt, mit geerdetem Sternpunkt, über eine Impedanz geerdeten Sternpunkt und kompensierte Netze differenziert werden. Ein Erdschluß ist definiert als ein Kurzschluß zwischen einem oder mehreren aktiven Netzleitern (Phasen) und Erde. Im allgemeinen erfolgt die Erfassung eines Erdschlusses durch die Messung eines Differenzstroms in den Phasen des zu überwachenden Leitungsnetzes. Diese Messung reicht jedoch nicht in jedem Fall aus, da zwischen Leitungen großer Länge und Erde Leitungskapazitäten auftreten, die Blindfehlerströme verursachen. Es muß daher eine Messung des Wirkanteils und des Blindanteils des Erdschlußstroms vorgenommen werden.
  • Erdschlußschutz-Überwachungseinrichtungen bekannter Bauart beruhen auf der Erfassung der Differenz-Wirkleistung oder des Differenz-Wirkstroms. Ihre Funktionsweise ist für eingeschwungene Zustände ausgelegt und ermöglicht keine Erdschlußerfassung im Verlauf von Einschwingzuständen. Es wurden ebenfalls bereits zusätzliche Maßnahmen zur Erfassung des Erdschlusses in Einschwingzuständen vorgeschlagen, bei denen eine Analyse der Augenblickswerte vorgenommen wird. Eine solche Analyse ist sehr aufwendig und damit kostenintensiv.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, das Auftreten eines Erdschlusses unmittelbar nach Beginn des durch diesen Erdschluß verursachten Einschwingzustands zu erfassen. Diese Erfassung bleibt dabei natürlich nach Erreichen des eingeschwungenen Zustands wirksam.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß die Verarbeitungsschaltung Rechenmittel aufweist, um in jeder Abtastperiode die Grundschwingungen des Erdschlußstroms und der Erdschlußspannung zu berechnen, welche über einen, der Periodendauer des zu schützenden Netzes entsprechenden Zeitabschnitt erfaßt werden, und so eine erste, die Phasenverschiebung zwischen den genannten Grundschwingungen des Stroms und der Spannung abbildende Größe bereitstellen, sowie erste Mittel zum Vergleich der ersten Größe mit einem ersten Schwellwert, Mittel zur Bestimmung einer, die Veränderung des Ergebnisses des ersten Vergleichs abbildenden zweiten Größe, zweite Mittel zum Vergleich der zweiten Größe mit einem festgelegten zweiten Schwellwert und Mittel zur Erzeugung des Fehlersignals bei Überschreiten des genannten zweiten Schwellwerts umfaßt.
  • Nach einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Mittel zur Bestimmung der zweiten Größe Zählmittel. Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Verarbeitungsschaltung Mittel zur Veränderung des Inhalts der Zählmittel, wobei die Veränderungsmittel Mittel umfassen, um den Zählerinhalt um einen ersten Wert zu erhöhen, wenn das Ergebnis des ersten Vergleichs positiv ist, und Mittel umfassen, um den Zählerinhalt um einen zweiten Wert zu erhöhen, wenn das Ergebnis des ersten Vergleichs negativ ist, wobei der erste und der zweite Wert jeweils unterschiedliche Vorzeichen aufweisen.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Merkmale näher erläutert. Dabei zeigen:
  • Figur 1 ein elektrisches Dreiphasen-Verteilernetz, in dem die Erfindung angewandt werden kann.
  • Figur 2 die Phasenverschiebung zwischen der Erdschlußspannung und den Erdschlußströmen in einem gesunden Abgang sowie einem fehlerbehafteten Abgang im eingeschwungenen Zustand.
  • Figur 3 eine Darstellung der tatsächlichen Spannungen und Ströme im Netz.
  • Figur 4 die Veränderung der Phasenverschiebung zwischen den Grundschwingungen Vo, ICo, IDo der Erdschlußspannung und der Erdschlußströme bei Auftreten eines Fehlers.
  • Figur 5 das Blockschaltbild einer, einem Abgang L1 des Netzes aus Figur 1 zugeordneten Meßeinrichtung.
  • Figur 6 ein Beispiel eines von der digitalen Verarbeitungsschaltung der Einrichtung aus Figur 5 verwendeten Ablaufdiagramms.
  • Figur 7 und 8 die in der Einrichtung aus Figur 5 erhaltenen Größen in Abhängigkeit von der Zeit bei Vorliegen oder Nichtvorliegen eines Erdschlusses im betreffenden Abgang.
  • Figur 1 zeigt das Schaltbild eines elektrischen Dreiphasen-Verteilernetzes, in dem über einen Einspeisetransformator Tr eine Hauptleitung LP eingespeist wird, die wiederum an verschiedene Unterverzweigungen oder Abgänge L1 bis Ln angeschlossen ist. Der Transformator ist sekundärseitig im Stern geschaltet, wobei die drei Sekundärwicklungen einerseits an eine der drei Phasen der Hauptleitung LP und andererseits an einen gemeinsamen Neutralleiter N angeschlossen sind. Der Neutralleiter N ist über eine Kompensationsspule L mit einem Wirkanteil R mit Erde verbunden.
  • Die Unterverzweigungen L1 bis Ln weisen Leitungskapazitäten C1 bis Cn gegen Erde auf. Die durch die Leitungskapazitäten verursachten kapazitiven Blindströme ico werden auf bekannte Art durch einen von der Kompensationsspule L erzeugten induktiven Blindstrom ilo kompensiert. Die Bemessung der Kompensationsspule erfolgt entsprechend Lω = 1/3 Ctω), wobei L dem Wert der Kompensationsspule, Ct dem Wert der Gesamtsumme aller Leitungskapazitäten und ω = 2πf entspricht und f die Netzfrequenz darstellt.
  • Tritt ein Fehler F gegen Erde in einer Unterverzweigung auf, so liegt im entsprechenden Abgang, L1 in der Figur, ein Erdschluß vor, und es entsteht eine Erdschluß-Differenzspannung vo zwischen sämtlichen Phasen der Hauptleitung und Erde. Die fehlerbehaftete Leitung L1 verhält sich in dieser Situation wie ein Erdschlußgenerator. Der Fehlerstrom ido erzeugt Blindströme I2 bis In in den gesunden Abgängen sowie einen Strom IT gegen Erde mit einem Wirkanteil ir im Wirkwiderstand R und einem Blindanteil ilo in der Spule L.
  • Die Erdschluß-Differenzspannung entspricht auf bekannte Art und Weise der Vektorsumme der drei Phasenspannungen gegen Erde, und der Meßwert des Erdschluß-Differenzstroms ergibt sich aus der Vektorsumme der drei Phasenströme der Leitung.
  • Der Übergang von einem stabilen oder eingeschwungenen fehlerfreien Betriebszustand in einen stabilen, mit einem Erdschlußfehler behafteten Betriebszustand, in dem sämtliche elektrischen Spannungen und Ströme einen Sinusverlauf haben, bewirkt einen Einschwingzustand mit instabilem Betrieb sverhalten, dessen Dauer von der Art des Fehlers abhängt. Während dieses Einschwingzustands, haben die Erdschlußspannung und der Erdschlußstrom keinen sinusförmigen Verlauf mehr, und die Messung der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung zur Bestimmung des Wirkanteils des Stroms wirft Probleme bei der Durchführung auf.
  • Figur 2 zeigt für einen stabilen oder eingeschwungenen Betriebszustand die Phasenverschiebung zwischen der Erdschlußspannung vo und dem kapazitiven Blindstrom ico in einem gegebenen gesunden Abgang, bzw. dem induktiven Blindstrom ilo und dem Wirkstrom ir. Je nach Genauigkeit der Kompensation der Kapazitäten C1 bis Cn durch die Spule L kann der Strom ido im fehlerbehafteten Abgang zwischen den Werten id1 und id2 schwanken, deren Phasenverschiebung in bezug auf vo nicht genau 180º beträgt.
  • Eine Darstellung der tatsächlichen Spannungen und Ströme im Netz ist in Figur 3 zu sehen. Die einzelnen Phasenspannungen der Hauptleitung LP sind als V1, V2 und V3 dargestellt, wobei vo die Vektorsumme der Spannungen V1, V2 und V3 darstellt. Im Normalbetrieb ist diese Spannung vo gleich null. Tritt in mindestens einer Phase einer Abgangsleitung ein Fehler auf, so sinkt die entsprechende Phasenspannung, beispielsweise V1, und vo steigt an. Das durch den Erdschlußstrom ido angezeigte Auftreten eines Fehlers F bewirkt eine Veränderung des Sinusverlaufs der übrigen Größen, insbesondere des kapazitiven Erdschlußstroms ico eines gesunden Abgangs sowie der Erdschlußspannung vo. Die Erdschlußspannung vo und der Erdschlußstrom ido werden erfindungsgemäß abgetastet und anschließend über einen bekannten Zeitabschnitt (Rechteckfenster, Hamming-Abstand, Hanning- Abstand...) erfaßt. Die Dauer dieses Zeitabschnitts beträgt T = 1/fr, wobei fr die Grundfrequenz des zu schützenden Netzes darstellt. Auf der Grundlage dieser Erfassung können anschließend mit Hilfe einer Fourier-Reihe die Grundschwingungen Vo und Io der Erdschlußspannung vo bzw. des Erdschlußstroms io berechnet werden. Die Grundschwingungen Vo und Io hängen stark von der Periodendauer T des Erfassungszeitraums ab. Anschließend wird eine die Phasenverschiebung Φ zwischen den Grundschwingungen Vo und Io abbildende Größe berechnet. Die Veränderung dieser Größe erlaubt die Erfassung eines Erdschlusses.
  • Figur 4 zeigt mit größerer Genauigkeit die Veränderung der Phasenverschiebung zwischen der Grundschwingung Vo der Spannung vo und der Grundschwingung ICo des Stroms ico in einem gesunden Abgang bzw. der Grundschwingung IDo des Stroms ido in einem fehlerbehafteten Abgang. Zu einem Zeitpunkt tf des Auftretens eines Fehlers, strebt die Phasenverschiebung Φ (Vo, ICo) in einem gesunden Abgang gegen einen Wert von 90º und die Phasenverschiebung Φ (Vo, IDo) in einem fehlerbehafteten Abgang gegen einen Wert von 180º, und zwar jeweils unter Ausführung von Schwingungen.
  • Aus der Analyse dieser Phasenverschiebungen läßt sich ableiten, daß bei Auftreten eines Fehlers der Kosinus des Phasenverschiebungswinkels cos Φ in einem gesunden Abgang positiv ist, da die Phasenverschiebung Φ (Vo, ICo) stets kleiner als 90º ist, während das Vorzeichen des cos Φ in einem fehlerbehafteten Abgang sehr schnell negativ wird, da die Phasenverschiebung in der Nähe von 180º liegt.
  • Nach einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bestimmung der Phasenverschiebung in jeder Abtastperiode. Die Berechnung der Grundschwingungen des Stroms Io und der Spannung Vo erfolgt durch Erfassung der aufgenommenen Abtastwerte über einen Zeitabschnitt mit einer der Periodendauer des zu schützenden Netzes entsprechenden Dauer. In einer digitalen Verarbeitungsschaltung der in der nachstehend beschriebenen, besonderen Ausgestaltung der Erfindung verwendeten Bauart, werden die Spannung vo und der Strom io gleichzeitig abgetastet.
  • Eine besondere Ausgestaltung der dem Abgang L1 zugeordneten Meßeinrichtung ist in Form eines Blockschaltbilds in Figur 5 dargestellt. Die Hauptleitung LP speist über ein Schaltorgan 2, beispielsweise einen Leistungsschalter, dessen Abschaltung über eine Auslöseschaltung 3 angesteuert werden kann, die Abgangsleitung L1 ein. Die Messung der Differenzspannung vo erfolgt in der Hauptleitung mit Hilfe eines Differenzspannungs-Meßwandlers TVo bekannter Art. Diese Differenzspannung vo wird durch ein Anti-Aliasing-Filter FVo gefiltert, anschließend abgetastet und durch einen Analog-Digital-Umsetzer CVo digitalisiert. Die Messung des Differenzstroms io erfolgt mit Hilfe eines Differenzstrom-Meßwandlers TIo bekannter Art. Dieser Strom io wird durch ein Anti-Aliasing-Filter FIo gefiltert, anschließend abgetastet und durch einen Analog-Digital-Umsetzer CIo digitalisiert Die Umsetzer CVo und CIo führen die Abtastungen mit einer Periodendauer te gleichzeitig durch. Eine digitale Verarbeitungsschaltung 1, die mit den Ausgangssignalen der Analog-Digital-Wandler CVo und CIo beaufschlagt wird, berechnet die Grundschwingungen Io und Vo des Erdschlußstroms bzw. der Erdschlußspannung sowie ihre Phasenverschiebung. Anschließend zeigt sie gemäß bestimmter, zuvor festgelegter und nachstehend genauer beschriebener Kriterien mit Hilfe einer Fehleranzeige 5 das Vorliegen eines Erdschlusses an und/oder beaufschlagt die Auslöseschaltung 3 mit einen Auslösebefehl 4 zur Abschaltung des Schaltorgans 2. In Figur 5 steuert die Schaltung 1 darüber hinaus die gleichzeitige Abtastung der Werte vo und io.
  • Figur 6 zeigt ein von der digitalen Verarbeitungsschaltung 1 verwendetes Ablaufdiagramm. Die über jeweils eine Abtastperiode te abgetasteten Werte des Erdschlußstroms io und der Erdschlußspannung vo werden von der Verarbeitungsschaltung eingelesen (Schritt 6). Die Berechnung der Grundschwingungen Io und Vo des Stroms io bzw. der Spannung vo erfolgt in Schritt 7. Diese Grundschwingungen werden anschließend zur Berechnung der Phasenverschiebung verwendet (Schritt 8). Diese Verarbeitungsprozedur wird für jede Abtastperiode unter Berücksichtigung der vorausgegangenen T/te Abtastungen gemäß dem Erfassungsabschnitt mit der Periodendauer T durchgeführt. Der Wert Io cos Φ wird mit einem Schwellwert S = 0 verglichen (Schritt 9), um das Vorhandensein eines Kurzzeitfehlers zu erfassen. Liegt der Wert Io cos Φ unter dem Schwellwert S, wird der Inhalt des Fehlerpositionierzählers Cd um einen konstanten Wert K1 verändert (Schritt 10). Im umgekehrten Fall wird der Inhalt des Zählers Cd um einen konstanten Wert K2 verändert (Schritt 11). Damit der Zähler Cd einen bestimmten Ablesebereich nicht verläßt, sind eine obere und eine untere Begrenzung festgelegt. In Schritt 12 wird der Inhalt des Zählers Cd mit einem Höchstwert Cmax verglichen. Liegt Cd über dem Höchstwert, wird der Inhalt des Zählers durch Cmax ersetzt (Schritt 13). In Schritt 14 wird der Inhalt des Zählers Cd mit einem Mindestwert Cmin verglichen. Liegt Cd unter dem Mindestwert, wird der Inhalt des Zählers durch Cmin ersetzt (Schritt 15). Ein zwischen dem Höchstwert Cmax und dem Mindestwert Cmin liegender Schwellwert Cs ermöglicht die Anzeige eines Fehlers. Je nach Ergebnis des Vergleichs (Schritt 16) kann die Verarbeitung an einen geeigneten Schritt 17 oder 18 weitergegeben werden. Die Erfassung eines Fehlers kann dazu genutzt werden, die Ansteuerung der Fehleranzeige 5 zu bewirken oder, falls der Fehler über eine bestimmte Zeit bestehen bleibt, um das Auslöseorgan 3 anzusteuern. Ist wie im nachstehenden Beispiel das Vorzeichen der Konstante K1 negativ und das Vorzeichen der Konstante K2 positiv, entspricht Schritt 17 der Erfassung eines Langzeitfehlers.
  • Figur 7 zeigt die mit einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung gewonnenen Größen, wenn im betrachteten Abgang ein Erdschluß vorliegt. Die Parameter des Zählers sind in diesem Beispiel wie folgt: S = 0, Cmax = 8, Cmin = -24, Cs = 0, K1= -1 und K2 = 8. Wenn der Vergleichsschwellwert 5 für Io cos Φ gleich null ist, kann sich dieser Vergleich auf das Vorzeichen des cos Φ beschränken. Kurve 19 zeigt die Werte des Wirkanteils von Ioa der Grundschwingung Io des Erdschlußstroms io. Kurve 20 zeigt die Veränderungen von Cd in Abhängigkeit vom Vorzeichen des Stroms Ioa. In Kurve 21 ist ein das Ergebnis des Vergleichs mit dem Schwellwert Cs abbildendes Signal dargestellt, das bei der in der Figur dargestellten besonderen Ausgestaltung der Erfindung einem Übergang des Zählerinhalts auf einen negativen Wert entspricht. Dieses Signal nimmt einen ersten Wert 27 an, wenn Cd kleiner ist als Cs. Im umgekehrten Fall verharrt es auf einen zweiten Wert 28, der in der Figur null beträgt.
  • Figur 7 zeigt die Größen für einen fehlerbehafteten Abgang. In Kurve 19 wird bei negativen Werten für Ioa entsprechend dem Bereich 22 der Inhalt des Zählers um +K1 (Cd = Cd - 1) verändert, d.h. bei jedem Rechenschritt vermindert (Bereich 24). Bei Wegfall des Fehlers wird Ioa erneut zu null, und der Inhalt des Zählers Cd kehrt in Schritten entsprechend K2, d.h. Cd = Cd + 8, rasch zu seinem Ruhewert zurück (Bereich 25). Durch die Wahl der Werte für K1 und K2 können kleine Schwingungen von Ioa um den Nullpunkt (Bereich 23) kein Absinken von Cd unter den Schwellwert Cs bewirken (Bereich 26). Fällt Cd unter den Schwellwert Cs, d.h. wird Cd negativ, so nimmt das Signal A während der gesamten Dauer der Unterschreitung seinen ersten Wert 27 an.
  • Figur 8 zeigt die gleichen Größen wie Figur 7 für den Fall, daß der Erdschluß nicht im betrachteten Abgang auftritt. Die Werte für den Wirkanteil Ioa des Stroms können um 0 schwanken. Die Veränderungen von Cd sind gering und kehren bei jedem Übergang von Iao auf positive Werte zu + 8 (Cdmax) zurück. Der Schwellwert Cs wird zu keinem Zeitpunkt unterschritten, und das Signal verharrt auf seinem zweiten Wert 28.
  • Die obige Beschreibung bezieht sich auf die Überwachung einer Abgangsleitung. Sie setzt voraus, daß die gesamte Meß-, Umsetzund Verarbeitungseinrichtung in jeder Abgangsleitung installiert ist. Andere Ausgestaltungen der Erfindung erlauben eine Reduzierung der erforderlichen Betriebsmittel zum Zwecke einer allgemeineren Netzüberwachung. Eine erste Einsparung ergibt sich durch die Verwendung eines gemeinsamen Differenzspannungswandlers, der an die Hauptleitung angeschlossen wird und seinen Meßwert für die Erdschlußspannung an alle Überwachungseinrichtungen der einzelnen Ab gangsleitungen weiterleitet. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann darüber hinaus die digitale Signalverarbeitung für mehrere Abgänge zentralisiert werden. In diesem Fall erfaßt die digitale Signalverarbeitung sämtliche Abgänge, und es wird eine gemeinsame Meßkette zur Erfassung der Erdschlußspannung verwendet, die Messung der Differenzströme sowie die Auslösebefehle sind jedoch jedem Abgang einzeln zugeördnet.
  • Der die Phasenverschiebung zwischen den Grundschwingungen Io, Vo des Erdschlußstroms bzw. der Erdschlußspannung abbildende Anteil kann in unterschiedlicher Form vorliegen, insbesondere als direkter Wert der Phasenverschiebung Φ, Kosinus der Phasenverschiebung cos Φ, Wert des Wirkanteils der Grundschwingung Ioa oder als Io cos Φ. Für jeden dieser Fälle wird der Vergleichsschwellwert S an den jeweiligen Referenzwert ange paßt.

Claims (5)

1. Einrichtung zur Erdschlußüberwachung für ein elektrisches Verteilernetz, welche Mittel zur Messung (TVo), Filterung (FVo) sowie Abtastung und Analog-Digital-Umsetzung (CVo) der Differenzspannung (vo) eines elektrischen Verteilernetzes, Mittel zur Messung (TIo), Filterung (FIo) sowie Abtastung und Anlaog- Digital-Umsetzung (CIo) des Differenzstroms (io), Mittel zur Synchronisierung der Abtastung der Differenzspannung (vo) und des Differenzstroms (io) sowie eine an die Ausgänge des Umsetzers angeschlossene, ein Fehlersignal liefernde digitale Verarbeitungsschaltung (1) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungsschaltung (1) Rechenmittel (7) aufweist, um in jeder Abtastperiode die Grundschwingungen (Io, Vo) des Erdschlußstroms und der Erdschlußspannung zu berechnen, welche über einen, der Periodendauer des zu schützenden Netzes entsprechenden Zeitabschnitt erfaßt werden, und so eine erste, die Phasenverschiebung zwischen den genannten Grundschwingungen (Io, Vo) des Stroms und der Spannung abbildende Größe (Φ, cos Φ, Iao) bereitstellen, sowie erste Mittel (9) zum Vergleich der ersten Größe mit einem ersten Schwellwert (S), Mittel (10 bis 15) zur Bestimmung einer, die Veränderung des Ergebnisses des ersten Vergleichs abbildenden zweiten Größe (Cd), zweite Mittel (16) Zum Vergleich der zweiten Größe mit einem festgelegten zweiten Schwellwert (Cs) und Mittel (17) zur Erzeugung des Fehlersignals bei Überschreiten des genannten zweiten Schwellwerts umfaßt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Bestimmung der zweiten Größe Zählmittel umfassen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungsschaltung (1) Mittel (10, 11) zur Veränderung des Inhalts (Cd) der Zählmittel umfaßt, wobei die Veränderungsmittel Mittel (10) umfassen, um den Zählerinhalt (Cd) um einen ersten Wert (K1) zu erhöhen, wenn das Ergebnis des ersten Vergleichs positiv ist, und Mittel (11) umfassen, um ihn um einen zweiten Wert (K2) zu erhöhen, wenn das Ergebnis des ersten Vergleichs negativ ist, wobei der erste und der zweite Wert (K1, K2) jeweils unterschiedliche Vorzeichen aufweisen.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungs schaltung Mittel (12 bis 15) zur Begrenzung des Inhalts (Cd) der Zählmittel auf einen Höchstwert (Cmax) und auf einen Mindestwert (Cmin) umfassen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz mehrere, an eine Hauptleitung angeschlossene Abgangsleitungen (L1 bis Ln) aufweist und die Einrichtung mehrere Mittel zur Messung, Filterung sowie Abtastung und Analog-Digital-Umsetzung der jeder der zu überwachenden Abgangsleitungen zugeordneten Differenzströme umfaßt, wobei die Mittel zur Messung, Filterung sowie Abtastung und Analog- Digital-Umsetzung der Differenzspannung für alle Abgänge gemeinsam ausgelegt sind und die Differenzspannung in der Hauptleitung (LP) messen, und die Verarbeitungsschaltung (1) Fehlersignale für jede fehlerbehaftete Abgangsleitung liefert.
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