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Bereich der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von DNA oder RNA zum
Modulieren des Immunsystems eines Tiers durch die in vivo-Einbringung
von rekombinanten Genen.
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Stand der Technik
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Die
wirksame Behandlung von vielen erworbenen und ererbten Erkrankungen
bleibt eine Hauptherausforderung für moderne Medizin. Die Fähigkeit
zur Bereitstellung von therapeutischen Mitteln bei speziellen Stellen
in vivo wäre
ein Gewinn bei der Behandlung von z. B. lokalisierten Erkrankungen.
Zusätzlich
wäre die
Fähigkeit,
zu verursachen, dass ein therapeutisches Mittel durch das Kreislaufsystem perfundiert,
zur Behandlung von z. B. ererbten Erkrankungen und erworbenen Erkrankungen
oder Krebs wirksam.
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Zum
Beispiel wäre
es wünschenswert,
in einer kontinuierlichen Weise ein Antitumormittel oder Toxin in
großer
Nähe zu
einem Tumor zu verabreichen. In ähnlicher
Weise wäre
es wünschenswert, eine
Perfusion von z. B. Insulin in das Blut einer Person, welche an
Diabetes leidet, zu verursachen. Jedoch gibt es für viele
therapeutische Mittel kein zufriedenstellendes Verfahren zu entweder
Stellen-spezifischer oder systemischer Verabreichung.
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Zusätzlich wäre es für viele
Erkrankungen wünschenswert,
entweder lokal oder systemisch, die Expression eines fehlerbehafteten
endogenen Gens, die Expression eines exogenen Gens oder die Suppression
eines endogenen Gens zu verursachen. Wieder bleiben diese nicht-realisierte Ziele.
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Insbesondere
die Pathogenese von Atherosklerose ist durch drei grundlegende biologische
Prozesse gekennzeichnet. Diese sind: 1) Proliferation von glatten
Intimamuskelzellen zusammen mit akkumulierten Makrophagen; 2) Bildung
durch die proliferierten glatten Muskelzellen von großen Mengen
an Bindegewebematrix; und 3) Akkumulation von Lipid, prinzipiell
in der Form von Cholesterolestern und freiem Cholesterol, in Zellen
sowie in umgebendem Bindegewebe.
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Endothelzellverletzung
ist ein initiierendes Ereignis und wird durch Beeinflussung der
Permeabilitätsbarriere
des Endothels, Veränderungen
bei den nicht-thrombogenen Eigenschaften der Endotheloberfläche und
Förderung
von prokoagulanten Eigenschaften des Endothels manifestiert. Monozyten
migrieren zwischen Endothelzellen, werden als Fängerzellen aktiv und differenzieren
zu Makrophagen.
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Makrophagen
synthetisieren und sekretieren dann Wachstumsfaktoren, einschließlich den
Thrombozytenwachstumsfaktor (PDGF), Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF), epidermalen Wachstumsfaktor (EGF) und transformierenden Wachstumsfaktor
alpha (TGF-α).
Diese Wachstumsfaktoren sind bei der Stimulierung der Migration
und Proliferation von Fibroblasten und glatten Muskelzellen in der
atherosklerotischen Plaque sehr wirksam. Zusätzlich können Plättchen mit der verletzten Endothelzelle
und der aktivierten Makrophage Wechselwirken, um die Bildung von
Wachstumsfaktoren und Thrombusbildung zu potenzieren.
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Zwei
Hauptprobleme beim klinischen Management von koronarer Herzerkrankung
schließen Thrombusbildung
bei akuter Myokardischämie
und Restenose nach koronarer Angioplastie (PTCA) ein. Beide beziehen
allgemeine zelluläre
Ereignisse ein, einschließlich
Endothelverletzung und Freisetzung von wirksamen Wachstumsfaktoren
durch aktivierte Makrophagen und Plättchen. Koronare Angioplastie erzeugt
ein Aufbrechen der atherosklerotischen Plaque und eine Entfernung
des Endothels. Diese Gefäßverletzung
fördert
Plättchenaggregation
und Thrombusbildung an der PTCA-Stelle. Ferner resultieren eine
Freisetzung von Mitogenen aus Plättchen und
Makrophagen, glatte Muskelzellen-Proliferation und
Monozyteninfiltration in Restenose.
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Eine
empirische Therapie mit Antiplättchen-Arzneistoffen
hat dieses Problem nicht verhindert, welches bei einem Drittel der
Patienten, die sich einer PTCA unterziehen, auftritt. Eine Lösung für Restenose
ist, Plättchenaggregation,
Thrombusbildung und glatte Muskelzellen-Proliferation zu verhindern.
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Thrombusbildung
ist auch ein kritisches zelluläres
Ereignis beim Übergang
von stabilen zu instabilen Koronarsyndromen. Die Pathogenese bezieht höchstwahrscheinlich
akute Endothelzellverletzung und/oder Plaquebruch, Fördern der
Disjunktion der Endothelzellanbindung und Führen zum Einwirken von zugrundeliegenden
Makrophagenschaumzellen ein. Dies kann zur Möglichkeit von im Kreislauf
befindlichen Plättchen
führen,
zu adhärieren,
zu aggregieren und Thromben zu bilden.
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Die
intravenöse
Verabreichung von thrombolytischen Mitteln, wie Gewebeplasminogenaktivator (tPA),
resultiert in Lyse des Thrombus bei ungefähr 70% der Patienten, welche
einen akuten Myokardinfarkt erfuhren. Nichtsdestoweniger schlägt bei ungefähr 30% der
Patienten eine Reperfusion fehl und von jenen Patienten, welche
sich einer anfänglichen
Reperfusion der von Infarkt betroffenen Arterie unterziehen, erfahren
ungefähr
25% eine wiederauftretende Thrombose innerhalb von 24 Stunden. Deshalb
bleibt eine wirksame Therapie für
Rethrombose eine therapeutische Hauptherausforderung, welcher die
medizinische Welt heute gegenübersteht.
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Wie
vorstehend angegeben, ist eine wirksame Therapie für Rethrombose
bei weitem nicht die einzige therapeutische Hauptherausforderung,
welche heute besteht. Andere schließen die Behandlung von anderen
ischämischen
Zuständen,
einschließlich instabile
Angina, Myokardinfarkt oder chronische Gewebeischämie oder
sogar die Behandlung von erworbenen und ererbten Erkrankungen oder
Krebs ein. Diese könnten
durch die wirksame Verabreichung von Antikoagulanzien, vasodilatorischen,
angiogenen, Wachstumsfaktoren oder Wachstumsinhibitoren an einen
Patienten behandelt werden. So bleibt ein starker empfundener Bedarf
für eine
wirksame Therapie bei allen diesen klinischen Situationen.
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Zusätzlich ist
es wünschenswert,
in der Lage zu sein, das Immunsystem eines Tiers zu modulieren.
Insbesondere wurde viel Bemühen
auf die Entwicklung von Impfstoffen gerichtet, um einen immunologischen
Schutz vor Infektion bereit zu stellen. Jedoch ist die Entwicklung
von sicheren Impfstoffen, welche leicht an eine große Anzahl
von Patienten verabreicht werden können, problematisch und für viele
Erkrankungen, wie z. B. AIDS, ist bisher noch kein sicherer und
wirksamer Impfstoff verfügbar.
Ferner ist es auch manchmal wünschenswert,
eine Immunantwort eines Tiers spezifisch zu supprimieren, um eine
Abstoßung
eines Transplantats zu verhindern. Bemühungen zur Suppression von
Transplantatabstoßung
resultierten in der Entwicklung von Arzneistoffen, welche vielmehr
in einer allgemeinen Suppression der Immunantwort resultieren als
in einer spezifischen Suppression von Transplantationsantigenen,
und solche Arzneistoffe sind nicht immer wirksam. So bleibt ein
Bedarf für
ein Verfahren zur Modulierung des Immunsystems eines Tiers.
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WO 90/11734 beschreibt
ein Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung in einem Patienten durch
Verursachen der Expression eines exogenen therapeutischen Proteins
durch eine Zelle, welche an die Wände eines Gefäßes gebunden
ist, oder die Zellen eines Organs, welches durch dieses Gefäß perfundiert
wird, in dem Patienten.
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Offenbarung der Erfindung
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Demgemäß ist eine
Aufgabe der vorliegenden Offenbarung die Bereitstellung eines neuen
Verfahrens zur Stellen-spezifischen Verabreichung eines therapeutischen
Mittels.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Perfusion eines therapeutischen Mittels in den Blutstrom eines
Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Verursachung der Expression eines exogenen Gens in einem Patienten bereit
zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Verursachung der Expression eines fehlerbehafteten endogenen
Gens in einem Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Suppression der Expression eines endogenen Gens in einem Patienten bereit
zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zum Stellen-spezifischen Ersetzen
von geschädigten
Zellen in einem Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Behandlung einer Erkrankung durch Verursachen von entweder der
Stellen-spezifischen Verabreichung eines therapeutischen Mittels
oder der Perfusion eines therapeutischen Mittels in den Blutstrom
eines Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Behandlung einer Erkrankung durch Verursachen von entweder der
Expression eines exogenen Gens, der Expression eines fehlerbehafteten
endogenen Gens oder der Suppression der Expression eines endogenen
Gens in einem Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Behandlung einer Erkrankung durch Stellen-spezifisches Ersetzen
von geschädigten
Zellen in einem Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, einen Kit
zur Stellen-spezifischen Instillation von normalen oder transformierten
Zellen in einen Patienten bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, einen Kit
zum Stellen-spezifischen Transformieren von Zellen in vivo bereit
zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Modulierung des Immunsystems eines Tiers bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Modulierung des Immunsystems eines Tiers, wobei das Tier für ein fremdes
Molekül
empfindlich gemacht wird, bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Stimulierung des Immunsystems eines Tiers zur Abstoßung von
Proteinen, um gegen Infektion durch einen Mikroorganismus oder Virus
zu schützen,
bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Modulierung des Immunsystems eines Tiers, wobei das Tier für ein fremdes
Molekül
tolerabel gemacht wird, bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Modulierung des Immunsystems eines Tiers, wobei die Neigung
zur Abstoßung
eines Transplantats verringert wird, bereit zu stellen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, einen neuen
Kit zum Transformieren von Zellen durch systemische Verabreichung
in vivo bereit zu stellen.
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Es
wurde durch die Erfinder entdeckt, dass diese und andere Aufgaben
dieser Offenbarung, welche während
dem Verlauf der folgenden detaillierten Beschreibung offensichtlich
werden, durch (a) ein Verfahren, welches entweder (i) Stellen-spezifische Instillation
von entweder normalen (nicht transformierten) oder transformierten
Zellen in einen Patienten oder (ii) Stellen-spezifische Transformation
von Zellen in einem Patienten umfasst, und (b) einen Kit, der einen
Katheter für
(i) Stellen-spezifische Instillation von entweder normalen oder
transformierten Zellen oder (ii) Stellen-spezifische Transformation
von Zellen enthält,
erreicht werden.
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Stellen-spezifische
Instillation von normalen Zellen kann zum Ersetzen von geschädigten Zellen verwendet
werden, während
Instillation von transformierten Zellen zum Verursachen der Expression
von entweder einem fehlerbehafteten endogenen Gen oder einem exogenen
Gen oder der Suppression eines endogenen Genprodukts verwendet werden kann.
Eine Instillation von Zellen in die Wände der Blutgefäße eines
Patienten kann zur Verursachung der stetigen Perfusion eines therapeutischen
Mittels in den Blutstrom verwendet werden.
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Die
Erfinder haben auch entdeckt, dass es durch Transformieren von Zellen
eines Tiers, in vivo, möglich
ist, das Immunsystem des Tiers zu modulieren. Insbesondere ist es
durch Transformieren von Zellen eines Tiers mit einem rekombinanten
Gen durch Stellen-spezifische
oder systemische Verabreichung möglich,
das Immunsystem des Tiers zu modulieren, wobei das Tier für das Molekül, welches
das rekombinante Gen kodiert, empfindlich gemacht wird. Alternativ
ist es durch Transformieren von Zellen eines Tiers mit einem rekombinanten
Gen, speziell an einer Stelle, welche die Spezifität des Immunsystems
bestimmt, wie z. B. der Thymus, möglich, das Immunsystem eines
Tiers zu modulieren, wobei die Immunantwort auf das Molekül, welches
durch das rekombinante Gen kodiert wird, supprimiert wird.
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Angesichts
des Vorstehenden und basierend auf der hier enthaltenen Offenbarung
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer DNA- oder RNA-Sequenz
und eines Vehikels für
die Sequenz, welches aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus viralen Vektoren
besteht, welche die in vivo-Bereitstellung der Sequenz bei Tumorzellen
ermöglichen,
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Tumors in
einem Säuger
durch direkte Injektion des Medikaments in den Tumor oder die Stelle
des Tumors, so dass die Zellen des Tumors transformiert werden,
wobei die DNA- oder RNA-Sequenz ein Bestandteil sind, der aus der
Gruppe ausgewählt
ist, welche aus DNA- oder RNA-Sequenzen besteht, welche Immun- und
Wachstumsstimulantien/-inhibitoren, einschließlich Induktoren der Differenzierung, wie
Stimulantien, einschließlich
Interleukin-2, Interleukin-3, Interleukin-4, Interleukin-6, Inhibitoren/Induktoren
der Differenzierung, wie TGF-β1,
TGF-β2, TGF-β3, Interleukin-1
und Interferone, kodieren, bereit.
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Eine
vollständigere
Würdigung
der Erfindung und viele der vorhandenen Vorteile davon werden leicht
erhalten, wenn dieselbe durch Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung, wenn sie in Verbindung mit den angefügten Figuren
betrachtet wird, besser verstanden wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 und 2 veranschaulichen
die Verwendung eines Katheters bei der chirurgischen oder perkutanen
Implantierung von Zellen in ein Blutgefäß oder bei der Transformierung
von Zellen in vivo, welche an der Wand eines Blutgefäßes eines
Patienten vorhanden sind;
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3 zeigt
die Beziehung zwischen den % der Zielzelllyse und dem Effektor:Ziel-Verhältnis für CTL-Zellen;
und
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4 zeigt
die Ergebnisse einer Western-Blot-Analyse.
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Die
hier offenbarten Verfahren können
zur Behandlung von Erkrankungen, wie ererbten Erkrankungen, systemischen
Erkrankungen, Erkrankungen des kardiovaskulären Systems, Erkrankungen von besonderen
Organen, oder Tumoren durch Instillieren von normalen oder transformierten
Zellen oder durch Transformieren von Zellen verwendet werden.
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Die
Zellen, welche in den vorliegenden Verfahren instilliert werden
können,
schließen
Endothel-, glatte Muskel-, Fibroblasten-, Monozyten-, Makrophagen-
und Parenchymzellen ein. Diese Zellen können Proteine herstellen, welche
eine therapeutische oder diagnostische Wirkung haben können und
welche natürlich
vorkommen können
oder in rekombinantem genetischem Material auftreten können.
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Nun
unter Bezugnahme auf die Figuren, wobei gleiche Bezugszeichennummern
identische oder entsprechende Teile überall in den mehreren Ansichten
bezeichnen, und stärker
besonders auf
1 davon, veranschaulicht diese
Figur die Verwendung eines Katheters mit einem Design wie in
U.S. Patent 4,636,195 offenbart.
Dieser Katheter kann zur Bereitstellung von normalen oder genetisch
veränderten Zellen
an den Wänden
eines Gefäßes oder
zur Einbringung von Vektoren für
die lokale Transformation von Zellen verwendet werden. In der Figur
ist
5 die Wand des Blutgefäßes. Die Figur zeigt den Katheterkörper
4,
der durch das Aufblasen von aufblasbaren Ballonmitteln
1 und
2 an
der Stelle gehalten wird. Der Abschnitt des Katheterkörpers
4,
der sich zwischen den Ballonmitteln
1 und
2 befindet, ist
mit Instillationsöffnungsmittel
3 ausgerüstet. Der
Katheter kann ferner mit einem Führungsdrahtmittel
6 ausgerüstet sein.
2 veranschaulicht
die Verwendung eines ähnlichen
Katheters, der sich von dem in
1 veranschaulichten
Katheter durch die Tatsache unterscheidet, dass er mit nur einem
einzigen aufblasbaren Ballonmittel
2 und einer Vielzahl
von Instillationsöffnungsmitteln
3 ausgerüstet ist.
Dieser Katheter kann bis zu zwölf
individuelle Instillationsöffnungsmittel
3,
wobei fünf
veranschaulicht sind, enthalten.
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Im
Falle einer Bereitstellung bei einem Organ kann der Katheter in
die Hauptarterie, welche das Gewebe versorgt, eingebracht werden.
Zellen, welche rekombinante Gene oder Vektoren enthalten, können durch
eine zentrale Instillationsöffnung
nach temporärer
Okklusion des Arterienkreislaufs eingebracht werden. In dieser Weise
können
Zellen oder Vektor-DNA bei einer großen Menge von Parenchymgewebe,
verteilt durch den Kapillarkreislauf, bereitgestellt werden. Rekombinante
Gene können auch
in das Gefäßsystem
unter Verwendung der Zwei-Ballon-Kathetertechnik in den Arterienkreislauf proximal
zum Zielorgan eingebracht werden. In dieser Weise können die
rekombinanten Gene direkt in den Kreislauf sekretiert werden, der
das einbezogene Gewebe perfundiert, oder können direkt in dem Organ synthetisiert
werden.
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In
solchen Verfahren können
die therapeutischen Mittel durch Gefäßzellen, welche spezielle Organe
versorgen, die durch die Erkrankung beeinflusst werden, sekretiert
werden. Zum Beispiel kann ischämische
Kardiomyopathie durch Einbringen von angiogenen Faktoren in den
Koronarkreislauf behandelt werden. Diese Vorgehensweise kann auch
für periphere,
vaskuläre
oder cerebrovaskuläre
Erkrankungen, wobei angiogene Faktoren den Kreislauf zum Gehirn
oder anderen Geweben verbessern können, verwendet werden. Diabetes
mellitus kann durch Einbringung von Glucose-empfindlichen Insulin-sekretierenden
Zellen in den Portalkreislauf, wobei die Leber normalerweise einer
höheren
Insulinkonzentration ausgesetzt ist als andere Gewebe, behandelt
werden.
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Zusätzlich zur
Bereitstellung von lokalen Konzentrationen von therapeutischen Mitteln
kann das Verfahren auch zur Bereitstellung von rekombinanten Genen
bei Parenchymgeweben verwendet werden, da hohe Konzentrationen von
viralem Vektor und anderen Vektoren in einem speziellen Kreislauf bereitgestellt
werden können.
Unter Verwendung dieser Vorgehensweise können auch Defizite von Organ-spezifischen
Proteinen behandelt werden. Zum Beispiel können in der Leber α-Antitrypsininhibitordefizit
oder Hypercholesterinämie
durch Einbringung von α-Antitrypsin-
oder das LDL-Rezeptorgen behandelt werden. Zusätzlich kann diese Vorgehensweise zur
Behandlung eines Malignoms verwendet werden. Sekretion von speziellen
rekombinanten Toxingenen in den Kreislauf von inoperablen Tumoren
stellt eine therapeutische Wirkung bereit. Beispiele schließen Akustikusneurinome
oder bestimmte Hämangiome, welche
ansonsten nicht entfernbar sind, ein.
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In
klinischen Situationen werden diese therapeutischen rekombinanten
Gene in Zellen eingebracht, welche den Kreislauf des einbezogenen
Organs versorgen. Obwohl die Arterien- und Kapillarkreisläufe die bevorzugten Orte für die Einbringung dieser
Zellen sind, sind auch Venensysteme geeignet.
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In
ihrer Verwendung bei der Behandlung von lokalem Gefäßschaden
stellt die vorliegende Offenbarung die Expression von Proteinen,
welche diesen Zustand in situ lindert, bereit. Da Gefäßzellen
an diesen Stellen gefunden werden, können sie als Träger zum Übertragen
der therapeutischen Mittel verwendet werden.
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Folglich
beruhen bestimmte hier offenbarte Verfahren auf einer genetischen
Veränderung
von Endothel- und anderen Gefäßzellen
oder somatische Zellen-Gentherapie zum Übertragen von therapeutischen
Mitteln (d. h. Proteinen, Wachstumsfaktoren) auf die lokalisierte
Region einer Gefäßverletzung. Um
Gentransplantation in die Zellen erfolgreich zu verwenden, müssen vier
Anforderungen erfüllt
sein. Erstens, das Gen, welches in die Zelle implantiert wird, muss
identifiziert und isoliert werden. Zweitens, das Gen, welches exprimiert
wird, muss kloniert werden und für
genetische Manipulation zugänglich
sein. Drittens, das Gen muss in die Zelle in einer Form, welche
exprimiert wird oder funktionell ist, eingebracht werden. Viertens,
die genetisch veränderten Zellen
müssen
in der Gefäßregion,
wo es notwendig ist, platziert werden.
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Die
veränderten
Zellen oder der passende Vektor können chirurgisch, perkutan
oder intravenös in
einen Abschnitt einer Gefäßwand eines
Patienten eingebracht oder daran angebracht werden. Alternativ werden
einige der Zellen, welche an der Gefäßwand eines Patienten vorliegen,
mit dem gewünschten
genetischen Material oder durch direktes Verwenden des Vektors transformiert.
In einigen Fällen können Gefäßzellen,
welche genetisch nicht modifiziert sind, durch diese Verfahren eingebracht
werden, um Zellen zu ersetzen, welche auf der Gefäßoberfläche verloren
oder geschädigt
sind.
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Jedwedes
Blutgefäß kann behandelt
werden; das heißt
Arterien, Venen und Kapillaren. Diese Blutgefäße können in oder nahe bei jedwedem
Organ im menschlichen oder Säugerkörper sein.
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Einbringung von normalen oder genetisch
veränderten
Zellen in ein Blutgefäß:
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Dies
kann wie folgt veranschaulicht werden:
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I. Etablierung von Endothel- oder anderen
Gefäßzellen
in Gewebekultur.
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Zu
Beginn wird eine Zelllinie etabliert und in flüssigem Stickstoff gelagert.
Vor der Kryohaltbarmachung wird ein Aliquot zur Infektion oder Transfektion mit
einem Vektor, viral oder andersartig, welcher das gewünschte genetische
Material enthält,
genommen.
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Endothel-
oder andere Gefäßzellen
können enzymatisch
von einem Segment eines Blutgefäßes unter
Verwendung von Techniken, welche früher in J. W. Ford, et al.,
In Vitro, 17, 40 (1981) beschrieben wurden, abgeleitet werden. Das
Gefäß wird herausgeschnitten, über einem
Edelstahlstab umgekehrt und in 0,1% Trypsin in Ca++-
und Mg++-freier Hank-Mineralsalzlösung (BSS) mit 0,125% EDTA
bei einem pH-Wert von 8 für
10 min bei 37°C
inkubiert.
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Zellen
(0,4 bis 1,5 × 106) werden durch Zentrifugation gesammelt
und in Medium 199 (GIBCO), welches 10% fötales Kälberserum, Endothelzell-Wachstumsergänzungsmittel
(ECGS, Collaborative Research, Waltham, MA) zu 25 μg/ml, Heparin
zu 15 U/ml und Gentamycin (50 μg/ml)
enthält,
resuspendiert. Zellen werden in eine 75 cm2-Gewebekulturflasche,
welche mit Gelatine (2 mg/ml in destilliertem Wasser) vorbeschichtet wurde,
gegeben. Zellen werden jeden zweiten Tag in das vorstehende Medium
gegeben, bis sie Konfluenz erreichen.
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Nach
zwei Wochen in Kultur können
das ECGS und Heparin von dem Medium weggelassen werden, wenn Schweineendothel
kultiviert wird. Wenn glatte Gefäßmuskelzellen
oder Fibroblasten gewünscht
sind, können
das Heparin und ECGS vollständig
von dem Kultivierungsverfahren weggelassen werden. Aliquote von
Zellen werden in flüssigem Stickstoff
durch Resuspendieren zu ungefähr
106 Zellen in 0,5 ml eiskaltem fötalem Kälberserum
auf Eis gelagert. Ein gleiches Volumen von eiskaltem fötalem Kälberserum,
welches 10% DMSO enthält,
wird zugegeben und Zellen werden in eine vorgekühlte Corning-Gefrierflasche
mit Schraubverschluss überführt. Diese
Zellen werden in eine Gefriervorrichtung mit –70°C für 3 Stunden vor einer Langzeitlagerung
in flüssigem
Stickstoff überführt.
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Die
Zellen werden dann mit einem Vektor, der das gewünschte genetische Material
enthält,
infiziert.
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II. Einbringung von Zellen, welche normale
oder exogene Proteine exprimieren, in das Gefäßsystem.
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A. Einbringung von Zellen, welche relevante
Proteine exprimieren, durch Katheterisierung.
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Der
Patient wird zur Katheterisierung, entweder chirurgisch oder perkutan,
vorbereitet, wobei auf strenges Einhalten von sterilen Techniken
geachtet wird. Nach einer passenden Anästhesie wird ein Absperrverfahren
an dem Zielblutgefäß durchgeführt oder
eine Nadel wird in das Zielblutgefäß eingesetzt. Das Gefäß (
5)
wird punktiert und ein Katheter, wie in
U.S. Patent 4,636,195 beschrieben,
(erhältlich
von USCI, Billerica, MA) wird mit Führungsdrahtmittel (
6) unter
fluoroskopischer Führung,
falls notwendig, in das Gefäß (
5)
vorgerückt
(
1). Dieses Kathetermittel (
4) ist zur
Einbringung von infizierten Endothelzellen in eine einzelne Region
der Arterie designed. Der Katheter weist ein proximales und distales
Ballonmittel (
2) beziehungsweise (
1) (z. B. kann
jedes Ballonmittel etwa 3 mm in der Länge und etwa 4 mm in der Breite
aufweisen) mit einer Länge
eines Kathetermittels zwischen den Ballonen auf. Die Länge des Kathetermittels
zwischen den Ballonen weist ein Öffnungsmittel,
welches mit einem Instillationsöffnungsmittel
(
3) verbunden ist, auf. Wenn die proximalen und distalen
Ballone aufgeblasen sind, wird ein zentraler Raum in dem Gefäß erzeugt,
was eine Instillation von infizierten Zellen durch die Öffnung ermöglicht.
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Eine
Region des Blutgefäßes wird
durch anatomische Merkpunkte identifiziert und das proximale Ballonmittel
(2) wird aufgeblasen, um das Endothel durch mechanische
Verletzung (z. B. durch energisches Bewegen eines teilweise aufgeblasenen
Ballonkatheters in dem Gefäß) oder
durch mechanische Verletzung in Kombination mit kleinen Mengen eines proteolytischen
Enzyms wie Dispase, Trypsin, Collagenase, Papain, Pepsin, Chymotrypsin
oder Cathepsin oder durch Inkubation mit diesen proteolytischen Enzymen
alleine freizulegen. Zusätzlich
zu proteolytischen Enzymen können
Liposen verwendet werden. Die Region des Blutgefäßes kann auch durch Behandlung
mit einem milden Detergenz oder dergleichen, wie NP-40, Triton X100,
Deoxycholat oder SDS, freigelegt werden.
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Die
Freilegungsbedingungen werden angepasst, um einen im Wesentlichen
vollständigen
Verlust des Endothels für
Zelltransfers oder ungefähr
20 bis 90%, bevorzugt 50 bis 75%, Zellverlust von der Gefäßwand für direkte
Infektion zu erreichen. In einigen Fällen kann es sein, dass eine
Zellentfernung nicht notwendig ist. Der Katheter wird dann derart vorgerückt, dass
das Instillationsöffnungsmittel
(3) in der Region des freigelegten Endothels platziert
ist. Infizierte, transfizierte oder normale Zellen werden dann in
den einzelnen Abschnitt der Arterie über dreißig Minuten instilliert. Wenn
das Blutgefäß ein Organ perfundiert,
welches etwas Ischämie
tolerieren kann, z. B. Skelettmuskel, ist distale Perfusion kein
Hauptproblem, kann aber durch einen externen Shunt eingerichtet
werden, falls notwendig, oder unter Verwendung eines Katheters,
der distale Perfusion ermöglicht.
Nach der Instillation der infizierten Endothelzellen wird der Ballonkatheter
entfernt und die Arterienpunktierstelle und der lokale Hautschnitt
werden kuriert. Wenn distale Perfusion notwendig ist, kann ein alternativer
Katheter, der zur Ermöglichung
von distaler Perfusion designed wurde, verwendet werden.
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B. Einbringung von rekombinanten Genen
direkt in Zellen an der Wand eines Blutgefäßes oder perfundiert durch
einen speziellen Kreislauf in vivo; Infektion oder Transfektion
von Zellen an der Gefäßwand und
Organen.
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Chirurgische
Techniken werden wie vorstehend beschrieben verwendet. Anstelle
einer Verwendung von infizierten Zellen wird ein gewünschtes
genetisches Material eines transduzierenden viralen Vektors mit
hohem Titer (105 bis 106 Partikel/ml)
oder DNA, komplexiert mit einem Bereitstellungsvektor, direkt in
die Gefäßwand unter
Verwendung der Zwei-Ballon-Kathetertechnik instilliert. Dieser Vektor wird
in Medium, welches Serum und Polybren (10 μg/ml) enthält, instilliert, um die Effizienz
der Infektion zu steigern. Nach einer Inkubation im Totraum, welcher
durch den Katheter gebildet wird, für einen passenden Zeitraum
(0,2 bis 2 Stunden oder länger)
wird dieses Medium durch Unterdruck entfernt, es wird mit Phosphat-gepufferter
Salzlösung
schonend gewaschen und der Arterienkreislauf wird wiederhergestellt. Ähnliche
Protokolle werden für
eine postoperative Erholung verwendet.
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Die
Gefäßoberfläche kann
durch mechanische Freilegung alleine, in Kombination mit kleinen Mengen
an proteolytischen Enzymen wie Dispase, Trypsin, Collagenase oder
Cathepsin oder durch Inkubation mit diesen proteolytischen Enzymen
alleine vorbereitet werden. Die Freilegungsbedingungen werden angepasst,
um einen passenden Zellverlust von der Gefäßwand zu erreichen.
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Viraler
Vektor oder DNA-Vektor-Komplex werden in Dulbecco's Modified Eagle's Medium unter Verwendung
von gereinigtem Virus oder Komplexen, welche autologes Serum und
Adhäsionsmoleküle wie Polybren
(10 μg/ml),
Poly-L-lysin, Dextransulfat oder jedwede polykationische Substanz,
welche physiologisch geeignet ist, oder einen Hybridantikörper, der
gegen das Umhüllungsglycoprotein
des Virus oder den Vektor und das relevante Ziel in der Gefäßwand oder
in dem Gewebe, welches durch das Gefäß perfundiert wird, gerichtet
ist, enthalten, um die Effizienz der Infektion durch Erhöhen der
Adhäsion von
viralen Partikeln an den relevanten Zielzellen zu steigern, instilliert.
Der Hybridantikörper,
der gegen das Umhüllungsglycoprotein
des Virus oder den Vektor oder die relevante Zielzelle gerichtet
ist, kann durch eines von zwei Verfahren hergestellt werden. Antikörper, welche
gegen unterschiedliche Epitope gerichtet sind, können chemisch vernetzt (G.
Jung, C. J. Honsik, R. A. Reisfeld und H. J. Muller-Eberhard, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 83, 4479 (1986); U. D. Staerz, O. Kanagawa
und M. J. Bevan, Nature, 314, 628 (1985); und P. Perez, R. W. Hoffman,
J. A. Titus und D. M. Segal, J. Exp. Med., 163, 166 (1986)) oder
biologisch unter Verwendung von Hybridhybridoma gekuppelt (U. D.
Stearz und M. J. Bevan, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83, 1453 (1986);
und C. Milstein und A. C. Cuello, Nature, 305, 537 (1983)) werden.
Nach einer Inkubation im zentralen Raum des Katheters für 0,2 bis
2 Stunden oder länger
wird das Medium durch Unterdruck entfernt, es wird mit Phosphat-gepufferter
Salzlösung
schonend gewaschen und der Kreislauf wird wiederhergestellt.
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Unter
Verwendung eines unterschiedlichen Katheterdesigns (siehe 2)
kann auch ein unterschiedliches Protokoll zur Instillation verwendet
werden. Diese zweite Vorgehensweise bezieht die Verwendung eines
einzelnes Ballonmittel (2)-Katheters mit multiplen Öffnungsmitteln
(3), welche eine Hochdruckbereitstellung des Retrovirus
in den teilweise freigelegten Arteriensegmenten ermöglichen,
ein. Die Gefäßoberfläche wird
wie vorstehend beschrieben vorbereitet und fehlerbehafteter Vektor
wird unter Verwendung von ähnlichen
Adhäsionsmolekülen eingebracht.
In diesem Fall dient die Verwendung eines Hochdruckbereitstellungssystems
zur Optimierung der Wechselwirkung von Vektoren mit Zellen in benachbartem
Gefäßgewebe.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt auch die Verwendung von Wachstumsfaktoren,
welche lokal durch Katheter oder systemisch bereitgestellt werden,
um die Effizienz der Infektion zu steigern, bereit. Zusätzlich zu
retroviralen Vektoren sind Herpesvirus-, Adenvirus- oder andere
virale Vektoren geeignete Vektoren für die vorliegende Technik.
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Es
ist auch möglich,
Zellen in einem Organ oder Gewebe zu transformieren. Direkte Transformation
von Organ- oder Gewebezellen kann durch eines von zwei Verfahren
erreicht werden. In einem ersten Verfahren wird eine Hochdrucktransfektion
verwendet. Der Hochdruck wird verursachen, dass der Vektor durch
die Blutgefäßwände in das
umgebende Gewebe migriert. In einem zweiten Verfahren ermöglicht eine
Injektion in ein Kapillarbett, gegebenenfalls nach Verletzung, um
ein Auslaufen zu ermöglichen,
eine direkte Infektion der umgebenden Gewebe.
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Die
Zeit, welche zur Instillation der Vektoren oder Zellen erforderlich
ist, wird von der besonderen Ausführungsform dieser Offenbarung,
welche verwendet wird, abhängen.
So wäre
eine geeignete Zeit zur Instillation von Zellen oder Vektoren in
ein Blutgefäß 0,01 bis
12 Std., bevorzugt 0,1 bis 6 Std., am stärksten bevorzugt 0,2 bis 2
Std. Alternativ können für Hochdruckinstillation
von Vektoren oder Zellen kürzere
Zeiten bevorzugt sein.
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Erhalten der Zellen:
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Der
Ausdruck „genetisches
Material" betrifft im
Allgemeinen DNA, welche ein Protein kodiert. Dieser Ausdruck umfasst
auch RNA, wenn er für
einen RNA-Virus- oder anderen Vektor, basierend auf RNA, verwendet
wird.
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Transformation
ist der Vorgang, durch welchen Zellen ein exogenes Gen durch direkte
Infektion, Transfektion oder ein anderes Aufnahmemittel aufgenommen
haben.
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Der
Ausdruck „Vektor" wird gut verstanden und
ist mit der oft verwendeten Umschreibung „Kloniervehikel" synonym. Ein Vektor
ist eine nicht-chromosomale doppel-strängige DNA, welche ein intaktes
Replikon umfasst, so dass der Vektor repliziert wird, wenn er in
einem einzelligen Organismus platziert wird, zum Beispiel durch
ein Transformationsverfahren. Virale Vektoren schließen Retroviren, Adenviren,
Herpesvirus, Papovirus oder anderweitig modifizierte natürlich vorkommende
Viren ein. Vektor bedeutet auch eine Formulierung von DNA mit einer Chemikalie
oder Substanz, welche eine Aufnahme durch Zellen ermöglicht.
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Hier
werden auch Verfahren zur Inhibierung der Expression eines Gens
offenbart. Vier Vorgehensweisen können zum Erreichen dieses Ziels
verwendet werden. Diese schließen
die Verwendung von Antisense-Mitteln, entweder synthetische Oligonukleotide,
welche zu der mRNA komplementär
sind, (Maher III, L. J. und Dolnick, B. J. Arch. Biochem. Biophys.,
253, 214–220
(1987) und Zamecnik, P. C., et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 83,
4143–4146
(1986)) oder die Verwendung von Plasmiden, welche das reverse Komplement
dieses Gens exprimieren, (Izant, J. H. und Weintraub, H., Science,
229, 345–352, (1985);
Cell, 36, 1077–1015
(1984)) ein. Zusätzlich können katalytische
RNAs, welche Ribozyme genannt werden, spezifisch RNA-Sequenzen abbauen (Uhlenbeck,
O. C., Nature, 328, 596–600
(1987), Haseloff, J. und Gerlach, W. L., Nature, 334, 585–591 (1988)).
Die dritte Vorgehensweise bezieht „intrazelluläre Immunisierung" ein, wobei Analoga
von intrazellulären
Proteinen spezifisch ihre Funktion beeinflussen können (Friedman,
A. D., Triezenberg, S. J. und McKnight, S. L., Nature, 335, 452–454 (1988)), was
nachstehend im Detail beschrieben wird.
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Die
ersten Vorgehensweisen können
zur spezifischen Beseitigung von Iranskripten in Zellen verwendet
werden. Der Verlust eines Iranskripts kann durch S1-Nuklease-Analyse
und Expression des unter Verwendung eines funktionellen Tests bestimmten
Bindungsproteins bestätigt
werden. Einsträngige
Oligonukleotidanaloga können
zum Beeinflussen der Verarbeitung oder Translation der Transkriptionsfaktor-mRNA
verwendet werden. Kurz, synthetische Oligonukleotide oder Thiolderivatanaloga (20
bis 50 Nukleotide), welche komplementär zum Kodierstrang des Zielgens
sind, können
hergestellt werden. Diese Antisense-Mittel können gegen unterschiedliche
Regionen der mRNA hergestellt werden. Sie sind zur nicht translatierten
5'-Region, der Translationsinitiierungsstelle
und anschließenden
20 bis 50 Basenpaaren, der zentralen Kodierregion oder der nicht
translatierten 3'-Region
des Gens komplementär.
Die Antisense-Mittel können
mit Zellen, welche vor der Aktivierung transfiziert wurden, inkubiert werden.
Die Effizienz von Antisense-Kompetitoren, welche auf unterschiedliche
Teile der Messenger-RNA gerichtet sind, kann verglichen werden,
um zu bestimmen, ob spezielle Regionen bei der Verhinderung der
Expression dieser Gene wirksamer sind.
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RNA
kann auch in einer autokatalytischen Weise wirken, wobei Autolyse
verursacht wird oder spezifisch komplementäre RNA-Sequenzen abgebaut werden
(Uhlenbeck, O. C., Nature, 328, 596–600 (1987), Haseloff, J. und
Gerlach, W. L., Nature, 334, 585–591 (1988), und Hutchins,
C. J., et al., Nucleic Acids Res., 14, 3627–3640 (1986)). Die Anforderungen
für eine
erfolgreiche RNA-Spaltung schließen eine Hammerkopfstruktur
mit einer konservierten RNA-Sequenz in der Region, welche diese Struktur
flankiert, ein. Regionen, welche benachbart zu dieser katalytischen
Domäne
sind, werden zu einer speziellen RNA komplementär gemacht, wodurch das Ribozym
auf spezielle zelluläre
mRNAs zielgerichtet wird. Um die Herstellung eines speziellen Zielgens
zu inhibieren, kann die mRNA, welche dieses Gen kodiert, spezifisch
unter Verwendung von Ribozymen abgebaut werden. Kurz, jede GUG-Sequenz
innerhalb dem RNA-Iranskript kann als ein Ziel für den Abbau durch das Ribozym
dienen. Diese können
durch DNA-Sequenzanalyse identifiziert werden und GUG-Stellen, welche das
RNA-Iranskript durchspannen, können
für einen
spezifischen Abbau verwendet werden. Stellen in der nicht translatierten 5'-Region, in der Kodierregion
und in der nicht translatierten 3'-Region können zielgerichtet werden,
um zu bestimmen, ob eine Region beim Abbau dieses Iranskripts wirksamer
ist. Synthetische Oligonukleotide, welche 20 Basenpaare einer komplementären Sequenz
strangaufwärts
der GUG-Stelle, die Hammerkopfstruktur und ∼20 Basenpaare einer komplementären Sequenz
strangabwärts
dieser Stelle kodieren, können
an der relevanten Stelle in der cDNA eingesetzt werden. In dieser
Weise kann das Ribozym auf das gleiche zelluläre Kompartiment wie die endogene
Nachricht zielgerichtet werden. Die Ribozyme, welche strangabwärts von
speziellen Enhancern eingesetzt werden, die einen hohen Level an Expression
in speziellen Zellen ergeben, können auch
erzeugt werden. Diese Plasmide können
in relevante Zielzellen unter Verwendung von Elektroporation und
Cotransfektion mit einem Neomycin-resistenten Plasmid, pSV2-Neo
oder einem anderen selektierbaren Marker eingebracht werden. Die
Expression dieser Transkripte kann durch Northern-Blot und S1-Nuldease-Analyse
bestätigt
werden. Wenn bestätigt,
kann die Expression von mRNA durch S1-Nuklease-Schutz bewertet werden,
um zu bestimmen, ob eine Expression dieser Transkripte Gleichgewichtslevels
der Ziel-mRNA und der Gene, welche sie reguliert, verringert. Der
Level des Proteins kann auch untersucht werden.
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Gene
können
auch durch Herstellen von mutanten Iranskripten ohne Domänen, welche
für Aktivierung
erforderlich sind, inhibiert werden. Kurz, nachdem die Domäne identifiziert
wurde, wird eine mutante Form, welche zur Stimulierung der Funktion nicht
in der Lage ist, synthetisiert. Dieses trunkierte Genprodukt kann
strangabwärts
des SV-40-Enhancers in ein Plasmid, welches das Neomycinresistenzgen
enthält,
(Mulligan, R. und Berg, P., Science, 209, 1422–1427 (1980) (in einer getrennten
Transkriptionseinheit) eingesetzt werden. Dieses Plasmid kann in
Zellen eingebracht und unter Verwendung von G418 selektiert werden.
Die Gegenwart der mutanten Form dieses Gens wird durch S1-Nuklease-Analyse
und durch Immunopräzipitation
bestätigt.
Die Funktion des endogenen Proteins in diesen Zellen kann durch
zwei Wege bewertet werden. Erstens, die Expression des normalen
Gens kann untersucht werden. Zweitens, die bekannte Funktion dieser
Proteine kann bewertet werden.
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Im
Falle, dass diese mutante interzelluläre beeinflussende Form für ihre Wirtzelle
toxisch ist, kann sie an einem induzierbaren Kontrollelement, wie
Metallothionein-Promotor, eingebracht werden. Nach der Isolierung
von stabilen Linien können
Zellen mit Zn oder Cd inkubiert werden, um dieses Gen zu exprimieren.
Seine Wirkung auf Wirtzellen kann dann bewertet werden.
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Eine
andere Vorgehensweise zur Inaktivierung von speziellen Genen ist
eine Überexpression von
rekombinanten Proteinen, welche die Expression oder Funktion von
anderen Aktivitäten
antagonisieren. Wenn zum Beispiel gewünscht ist, die Expression von
TPA zu erniedrigen (z. B. in einer klinischen Situation von disseminierender
Thrombolyse), könnte
man Plasminogenaktivator-Inhibitor überexprimieren.
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Fortschritte
in der Biochemie und Molekularbiologie in den letzten Jahren führten zum
Aufbau von „rekombinanten" Vektoren, wobei
zum Beispiel Retroviren und Plasmide hergestellt werden, welche exogene
RNA beziehungsweise DNA enthalten. In besonderen Fällen kann
der rekombinante Vektor heterologe RNA oder DNA einschließen, womit
RNA oder DNA gemeint sind, welche ein Polypeptid kodieren, das normalerweise
nicht durch den Organismus hergestellt wird, welcher für Transformation
durch den rekombinanten Vektor empfindlich ist. Die Herstellung
der rekombinanten RNA- und DNA-Vektoren wird gut verstanden und
muss nicht im Detail beschrieben werden. Jedoch wird eine kurze
Beschreibung dieses Verfahrens hier für Bezugnahme aufgenommen.
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Zum
Beispiel können
ein Retrovirus oder ein Plasmidvektor gespalten werden, wobei lineare
RNA oder DNA mit ligierbaren Termini bereitgestellt werden. Diese
Termini werden an exogene RNA oder DNA mit komplementären ähnlichen
ligierbaren Termini gebunden, wobei ein biologisch funktionelles
rekombinantes RNA- oder DNA-Molekül mit einem intakten Replikon
und einer gewünschten
phenotypischen Eigenschaft bereitgestellt wird.
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Eine
Vielzahl von Techniken ist für
RNA- und DNA-Rekombination verfügbar,
wobei benachbarte Enden von getrennten RNA- oder DNA-Fragmenten maßgeschneidert
werden, um Ligierung zu ermöglichen.
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Die
exogene, d. h. Donor-, RNA oder DNA, welche in den hier offenbarten
Verfahren verwendet werden, werden von geeigneten Zellen erhalten.
Der Vektor wird unter Verwendung von bekannten Techniken aufgebaut,
wobei eine transformierte Zelle erhalten wird, welche zur in vivo-Expression
des therapeutisches Mittel-Proteins in der Lage ist. Die transformierte
Zelle wird durch in Kontakt bringen einer Zielzelle mit einer RNA-
oder DNA-enthaltenden
Formulierung, welche Transfer und Aufnahme der RNA oder DNA in die
Zielzelle ermöglicht,
erhalten. Solche Formulierungen schließen zum Beispiel Retroviren, Plasmide,
liposomale Formulierungen oder Plasmidkomplexe mit polykationischen
Substanzen wie Poly-L-lysin, DEAC-Dextran und zielrichtende Liganden ein.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt so die genetische Veränderung
von Zellen als ein Verfahren zum Übertragen von therapeutischen
oder diagnostischen Mitteln auf lokalisierte Regionen des Blutgefäßes für lokale
oder systemische Zwecke bereit. Der Bereich von rekombinanten Proteinen,
die in diesen Zellen exprimiert werden können, ist breit und vielfältig. Sie
schließt
Gentransfer unter Verwendung von Vektoren, welche solche Proteine
exprimieren, wie tPA für
die Behandlung von Thrombose und Restenose, Angiogenese- oder Wachstumsfaktoren
für den Zweck
von Gefäßneubildung
und vasoaktive Faktoren zur Linderung von Vasokonstriktion oder
Vasospasmus, ein. Diese Technik kann auch auf genetische Behandlung
von ererbten Störungen
oder erworbenen Erkrankungen, lokalisiert oder systemisch, ausgedehnt
werden. Die hier offenbarten Verfahren können auch zur Einbringung von
normalen Zellen an speziellen Stellen von Zellverlust, zum Beispiel
zum Ersetzen von Endothel, welches während Angioplastie oder Katheterisierung
beschädigt
wurde, verwendet werden.
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Zum
Beispiel wird bei der Behandlung von ischämischen Erkrankungen (thrombotische
Erkrankungen) genetisches Material, welches tPA oder Modifizierungen
davon, Urokinase oder Streptokinase kodiert, zum Transformieren
der Zellen verwendet. Bei der Behandlung von ischämischem
Organ-(z. B. Herz, Niere, Darm, Leber, usw.)-Versagen kann genetisches
Material, welches Rekollateralisierungsmittel, wie transformierenden
Wachstumsfaktor α (TGF-α), transformierenden
Wachstumsfaktor β (TGF β), Angiogenin,
Tumornekrosefaktor α,
Tumornekrosefaktor β,
sauren Fibroblastenwachstumsfaktor oder basischen Fibroblastenwachstumsfaktor,
kodiert, verwendet werden. Bei der Behandlung von vasomotorischen
Erkrankungen kann genetisches Material, welches Vasodilatoren oder
Vasokonstriktoren kodiert, verwendet werden. Diese schließen atrialen natriuretischen
Faktor, Thrombozytenwachstumsfaktor oder Endothelin ein. Bei der
Behandlung von Diabetes kann genetisches Material, welches Insulin
kodiert, verwendet werden.
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Die
hier offenbarten Verfahren können
auch bei der Behandlung von Malignomen durch Platzieren der transformierten
Zellen in der Nähe
des Malignoms verwendet werden. Bei dieser Verwendung kann genetisches
Material, welches Diphtherietoxin, Pertussistoxin oder Choleratoxin
kodiert, verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Offenbarung die Therapie eines Malignoms
durch entweder Stimulieren einer Immunantwort gegen Tumorzellen
oder Inhibieren von Tumorzellwachstum oder Metastatisierung durch
genetische Modifizierung in vivo bereit. Diese Vorgehensweise unterscheidet
sich von früheren
Verfahren, in welchen Tumorzellen in vitro vermehrt, modifiziert
und selektiert werden.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
werden eine DNA-Sequenz oder eine RNA-Sequenz, einschließlich rekombinante
Gene, bei Tumorzellen in vivo bereitgestellt, mit (1) retroviralen
oder viralen Vektoren als Vehikel, (2) DNA- oder RNA/Liposom-Komplexen
als Vehikel, (3) chemischen Formulierungen, welche die DNA- oder
RNA-Sequenz enthalten, und gekuppelt an ein Trägermolekül, welches eine Bereitstellung
der Sequenz bei den Zielzellen ermöglicht, oder (4) durch Verwenden
von Zell-vermitteltem Gentransfer, um Gene an speziellen Stellen
in vivo bereit zu stellen, was z. B. auf der Verwendung von glatten
Gefäßmuskelzellen
oder Endothelzellen, welche in vitro transduziert wurden, als ein
Vehikel zur Bereitstellung des rekombinanten Gens an der Stelle
des Tumors beruht.
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In
dieser Hinsicht ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung, wie
durch die angefügten
Patentansprüche
definiert, die Verwendung einer DNA- oder RNA-Sequenz und eines
Vehikels für
die Sequenz, welches aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus viralen Vektoren,
welche die in vivo-Bereitstellung der Sequenz bei Tumorzellen ermöglichen,
besteht, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines
Tumors in einem Säuger
durch direkte Injektion des Medikaments in den Tumor oder die Stelle
des Tumors, so dass die Zellen des Tumors transformiert werden,
wobei die DNA- oder RNA-Sequenz ein Bestandteil ist, der aus der
Gruppe ausgewählt
ist, welche aus DNA- oder RNA-Sequenzen besteht, welche Immun- und
Wachstumsstimulantien/-inhibitoren kodieren, einschließlich Induktoren der
Differenzierung, wie Stimulantien, einschließlich Interleukin-2, Interleukin-3,
Interleukin-4, Interleukin-6, Inhibitoren/Induktoren der Differenzierung,
wie TGF-β1,
TGF-β2,
TGF-β3,
Interleukin-1 und Interferone.
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In
einer Ausführungsform
dieser Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung das Immunsystem, welches Schutz
gegen Krebs bereitstellt und eine wichtige Rolle als eine adjuvante
Behandlung eines Malignoms spielt. Immuntherapie stellte sich als
vielversprechend als eine adjuvante Vorgehensweise bei der Behandlung
von Malignomen heraus. Sowohl zytolytische T-Zellen als auch Lymphokine
können
Tumorzellzerstörung
ermöglichen
und Strategien zur Steigerung von Tumorregression durch Verabreichung
von Zytokinen oder Tumor-infiltrierenden Lymphozyten haben Wirksamkeit
in Tiermodellen und Studien an Menschen gezeigt. Zum Beispiel ist
bekannt, dass Lymphokin-aktivierte Killerzellen (LAK) und Tumor-infiltrierende
Lymphozyten (TIL) neoplastische Zellen lysieren und teilweise oder vollständige Tumorabstoßung hervorrufen
können. Expression
von Zytokingenen in malignen Zellen weist auch gesteigerte Tumorregression
auf.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue Gentransfer-Vorgehensweise
gegen Tumore durch die Einbringung von rekombinanten Genen direkt
in Tumorzellen in vivo bereit, wobei hingegen herkömmliche
Gentransfertechniken auf die Modifizierung von Tumorzellen in vitro,
gefolgt von einem Transfer der modifizierten Zellen fokussiert waren. Die
Vorgehensweisen des Standes der Technik sind nachteilig, da sie
die Zellen einer Selektion in unterschiedlichen Wachstumsbedingungen
von jenen, welche in vivo auftreten, unterwerfen und da sie auch erfordern,
dass Zelllinien für
jedes Malignom etabliert werden, wobei das Anpassungsvermögen an eine Erkrankung
des Menschen außerordentlich
viel schwieriger gemacht wird.
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Gene,
welche zur Modifizierung von Tumorzellen in vivo verwendet werden
können,
schließen Gene
ein, welche eine DNA-Sequenz enthalten (oder die korrespondierende
RNA-Sequenz kann
verwendet werden), die ein intrazelluläres, sekretiertes oder Zelloberflächenmolekül kodiert,
welches für
den Patienten exogen ist und welches (1) für den Patienten immunogen ist,
(2) Abstoßung,
Regression oder beides des Tumors induziert oder (3) für die Zellen
des Tumors toxisch ist. Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist
die DNA- oder RNA-Sequenz jedoch ein Bestandteil, der aus der Gruppe
ausgewählt
ist, welche aus DNA- oder RNA-Sequenzen besteht, welche Immun- und
Wachstumsstimulantien/-inhibitoren kodieren, einschließlich Induktoren
der Differenzierung, wie Stimulantien, einschließlich Interleukin-2, Interleukin-3,
Interleukin-4, Interleukin-6, Inhibitoren/Induktoren der Differenzierung,
wie TGF-β1,
TGF-β2, TGF-β3, Interleukin-1
und Interferone.
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Die
Vektoren, welche die DNA-Sequenz (oder die korrespondierende RNA-Sequenz)
enthalten, welche gemäß der hier
offenbarten Verfahren verwendet werden können, können ein eukaryotischer Expressionsvektor,
der die DNA- oder die RNA-Sequenz von Interesse enthält, sein.
Techniken zum Erhalten von Expression von exogenen DNA- oder RNA-Sequenzen in einem
Wirt sind bekannt. Siehe zum Beispiel Korman et al., Proc. Nat.
Acad. Sci. (USA), (1987) 84: 2150–2154.
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Dieser
Vektor, wie vorstehend angegeben, kann an den Patienten in einem
retroviralen oder anderem viralen Vektor-(d. h. einem viralen Vektor)-Vehikel,
einem DNA- oder RNA/Liposom-Komplex oder unter Verwendung von Zell-vermitteltem
Gentransfer verabreicht werden. Ferner kann der Vektor, wenn in nicht-viraler
Form vorliegend, als eine DNA- oder RNA-Sequenz-enthaltende chemische
Formulierung, gekuppelt an ein Trägermolekül, welches eine Bereitstellung
bei der Wirtzelle ermöglicht,
verabreicht werden. Ein solches Trägermolekül wird einen Antikörper, der
für die
Zellen spezifisch ist, bei welchen der Vektor bereitgestellt wird,
oder ein Molekül, welches
zur Wechselwirkung mit einem Rezeptor, der mit den Zielzellen in
Zusammenhang steht, in der Lage ist, einschließen.
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Zell-vermittelter
Gentransfer kann gemäß hier offenbarten
Verfahren verwendet werden. In dieser Weise vertraut man auf die
Bereitstellung von rekombinanten Genen in lebenden Organismen durch Transfer
des genetischen Materials in Zellen, welche von dem Wirt abgeleitet
sind, und durch Modifizierung in Zellkultur, gefolgt von der Einbringung
der genetisch veränderten
Zellen in den Wirt. Eine veranschaulichende Verpackungszelllinie, welche
gemäß dieser
Ausführungsform
verwendet werden kann, wird in Danos et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) (1988) 85: 6460 beschrieben.
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Die
DNA- oder RNA-Sequenz, welche das Molekül kodiert, das gemäß den hier
offenbarten Verfahren verwendet wird, kann an den Patienten, welcher
ein Mensch oder ein Tier verschieden von einem Menschen sein kann,
entweder lokal oder systemisch verabreicht werden. Die systemische
Verabreichung wird bevorzugt unter Verwendung der chemischen nicht-viralen
DNA- oder RNA-Formulierung, gekuppelt an ein Trägermolekül, welches eine Bereitstellung
bei den Wirtzellen ermöglicht,
durchgeführt. Jedwede
der Verabreichungen kann durch i. v.- oder i. m.-Injektion oder
subkutane Injektion unter Verwendung von jedwedem bekanntem Mittel
oder durch die Verwendung des Katheters wie hier beschrieben durchgeführt werden.
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Die
retroviraler Vektor-Vehikel, welche gemäß den hier offenbarten Verfahren
verwendet werden, umfassen ein virales Partikel, welches von einem
natürlich
vorkommenden Retrovirus abgeleitet ist, welches genetisch verändert wurde,
um es Replikationsfehlerbehaftet zu machen und um ein rekombinantes
Gen von Interesse zu exprimieren. Nachdem das Virus sein genetisches
Material bei einer Zelle bereitgestellt hat, erzeugt es nicht zusätzliches infektiöses Virus,
bringt aber exogene rekombinante Gene in die Zelle ein.
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In
anderen viralen Vektoren ist das verwendete Viruspartikel von anderen
natürlich
vorkommenden Viren abgeleitet, welche genetisch verändert wurden,
um sie Replikationsfehlerbehaftet zu machen und um rekombinante
Gene zu exprimieren. Solche virale Vektoren können von Adenvirus, Papillomavirus,
Herpesvirus, Parvovirus, usw. abgeleitet sein.
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Die
Sequenzen können
auch als DNA- oder RNA/Liposom-Komplex verabreicht werden. Solche Komplexe
umfassen ein Gemisch von Fettpartikeln, Lipiden, welche an genetisches
Material binden, DNA oder RNA, was einen hydrophoben Überzug bereitstellt,
was ermöglicht,
dass genetisches Material in Zellen bereitgestellt wird. Diese Formulierung
stellt einen nicht-viralen Vektor für Gentransfer bereit. Liposome,
welche gemäß der Erfindung
verwendet werden, können
DOPE (Dioleylphosphatidylethanolamin), CUDMEDA (N-(5-Cholestrum-3-β-ol-3-urethanyl)-N',N'-dimethylethylendiamin)
umfassen.
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Wie
vorstehend angegeben können
auch andere nicht-virale Vektoren gemäß den hier offenbarten Verfahren
verwendet werden. Diese schließen chemische
Formulierungen von DNA oder RNA, gekuppelt an ein Trägermolekül (z. B.
einen Antikörper oder
einen Rezeptorliganden), welches eine Bereitstellung bei Wirtzellen
für den
Zweck des Verändern der
biologischen Eigenschaften der Wirtzellen ermöglicht, ein. Der hier verwendete
Ausdruck „chemische
Formulierungen" betrifft
Modifizierungen von Nukleinsäuren,
um zu ermöglichen,
dass die Nukleinsäureverbindungen
an ein Protein oder Lipid oder Derivat davon, Trägermolekül, kuppeln. Solche Trägermoleküle schließen Antikörper, welche
spezifisch für
die Wirtzellen oder Rezeptorliganden sind, d. h. Moleküle, welche
zur Wechselwirkung mit Rezeptoren in der Lage sind, die mit den
Wirtzellen in Zusammenhang stehen, ein.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung werden jedoch virale Vektoren
verwendet.
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Die
Moleküle,
welche gemäß den hier
offenbarten Verfahren verwendet werden können, schließen die
folgenden ein: (1) Gene, welche Immunstimulantien, wie Klasse I-Histokompatibilitätsgene, Klasse
II-Histokompatibilitätsgene,
bakterielle Gene, einschließlich
mycobakterielle (PPD) Gene, und Gene, welche Hitzeschockproteine
kodieren, virale Glycoproteine-kodierende Gene, einschließlich Gingivostomatitisvirus-G-Protein,
Influenzahämagglutinin und
Herpesvirus-Glycoprotein β,
minor Histokompatibilitätsantigene,
fremde Proteine, wie Lysozym oder Rinderserumalbumin, und Onkogene,
einschließlich EIA,
P53 (Mutanten) und tax; (2) Immun- und Wachstumsstimulantien/-inhibitoren,
einschließlich
Induktoren der Differenzierung, wie Stimulantien, einschließlich Interleukin-2(IL-2),
IL-4, -3, -6 oder -8, Inhibitoren/Induktoren der Differenzierung,
wie TNF-α oder -β, TGF-β (1, 2 oder
3), IL-1, lösliche
Wachstumsfaktorrezeptoren (PDGF-, FGF-Rezeptoren), rekombinante
Antikörper
für Wachstumsfaktoren
oder Rezeptoren, Analoga von Wachstumsfaktoren (PDGF, FGF), Interferone
(α, β oder γ) und Adhäsionsmoleküle; oder
(3) Toxine oder negative selektierbare Marker, einschließlich Thymidinkinase,
Diphtherietoxin, Pertussistoxin oder Arzneistoff-empfindliche Proteine.
Wie anderswo hier angemerkt sind die DNA- oder RNA-Sequenz, welche
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, jedoch ein Bestandteil, der aus der
Gruppe ausgewählt
ist, welche aus DNA- oder RNA-Sequenzen besteht, welche Immun- und Wachstumsstimulantien/-inhibitoren
kodieren, einschließlich
Induktoren der Differenzierung, wie Stimulantien, einschließlich Interleukin-2,
Interleukin-3, Interleukin-4, Interleukin-6, Inhibitoren/Induktoren der
Differenzierung, wie TGF-β1,
TGF-β2,
TGF-β3, Interleukin-1
und Interferone.
-
Die
DNA/RNA-Sequenz wird bevorzugt von einer Quelle der gleichen Spezies
wie der Patient erhalten, dies ist aber nicht absolut erforderlich,
und die vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von DNA-Sequenzen,
welche von einer Quelle einer Spezies, welche unterschiedlich von
dem Patienten ist, gemäß dieser
Ausführungsform
bereit. In den hier offenbarten Verfahren werden Gene, welche Immunstimulantien
und Toxine oder negative selektierbare Marker kodieren, entsprechend
zu (1) und (3) vorstehend, bevorzugt von einer Spezies ausgewählt, welche
unterschiedlich zu der Spezies ist, zu welcher der Patient gehört. Für Immun-
und Wachstumsstimulantien/-inhibitoren, entsprechend zu (2) vorstehend, verwendet
man bevorzugt ein Gen, welches von einer Spezies erhalten wird,
welche die selbe wie die Spezies des Patienten ist.
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Bei
der Verwendung der hier offenbarten Verfahren kann bei der Behandlung
von AIDS genetisches Material, welches lösliches CD4 oder Derivate davon
kodiert, verwendet werden. Bei der Behandlung von genetischen Erkrankungen,
zum Beispiel Wachstumshormondefizienz, wird genetisches Material,
welches die benötigte
Substanz kodiert, zum Beispiel humanes Wachstumshormon, verwendet.
Alle diese genetischen Materialien sind für einen Fachmann leicht erhältlich.
-
Hier
auch offenbart wird ein Kit zur Behandlung einer Erkrankung in einem
Patienten, welcher einen Katheter und eine Lösung, die entweder ein Enzym
oder ein mildes Detergenz enthält,
wobei der Katheter zum Einsetzen in ein Blutgefäß angepasst ist und einen Katheterhauptkörper mit
einem Ballonelement enthält,
welches zum Einsetzen in das Gefäß angepasst
ist und sich gegen die Wände
des Blutgefäßes ausdehnen
kann, um so den Katheterhauptkörper
an der Stelle in dem Blutgefäß zu halten,
und Mittel, welche von dem Katheterhauptkörper getragen werden, zur Bereitstellung
einer Lösung
in dem Blutgefäß enthält, und
die Lösung,
welche das Enzym oder milde Detergenz enthält, ist eine physiologisch
verträgliche
Lösung.
Die Lösung
kann ein proteolytisches Enzym, wie Dispase, Trypsin, Collagenase,
Papain, Pepsin oder Chymotrypsin, enthalten. Zusätzlich zu proteolytischen Enzymen
können
Liposen verwendet werden. Als ein mildes Detergenz kann die Lösung NP-40,
Triton X100, Deoxycholat, SDS oder dergleichen enthalten.
-
Alternativ
kann der Kit eine physiologisch verträgliche Lösung, welche ein Mittel wie
Heparin, Poly-L-lysin, Polybren, Dextransulfat, ein polykationisches
Material oder zweiwertige Antikörper
enthält, enthalten.
Diese Lösung
kann auch Vektoren oder Zellen (normal oder transformiert) enthalten.
Der Kit kann einen Katheter und sowohl eine Lösung, welche ein Enzym oder
mildes Detergenz enthält,
als auch eine Lösung,
welche ein Mittel wie Heparin, Poly-L-lysin, Polybren, Dextransulfat,
ein polykationisches Material oder zweiwertigen Antikörper enthält und welche
gegebenenfalls Vektoren oder Zellen enthalten kann, enthalten.
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Der
Kit kann einen Katheter mit einem einzelnen Ballon und einer zentralen
distalen Perfusionsöffnung
zusammen mit verträglichen
Lösungen
enthalten, um eine Einbringung von Zellen in ein spezielles Organ
oder Vektoren in ein Kapillarbett oder Zellen in ein spezielles
Organ oder Gewebe, welche durch dieses Kapillarbett perfundiert
werden, zu ermöglichen.
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Alternativ
kann der Kit einen Katheterhauptkörper enthalten, der zwei beabstandete
Ballonelemente aufweist, welche zum Einsetzen in ein Blutgefäß, wobei
beide expandierbar gegen die Wände
des Blutgefäßes zum
Bereitstellen einer Kammer in dem Blutgefäß sind, und zum Halten des
Katheterhauptkörpers
an der Stelle angepasst sind. In diesem Fall ist das Mittel zur
Bereitstellung einer Lösung
in der Kammer zwischen den Ballonelementen lokalisiert. Der Kit
kann einen Katheter enthalten, der eine Vielzahl von Öffnungsmitteln
zur Bereitstellung der Lösung
in dem Blutgefäß aufweist.
-
So
stellt die vorliegende Offenbarung ein Verfahren zur Behandlung
einer Erkrankung in einem Patienten durch Verursachen der Expression
eines exogenen therapeutisches Mittel-Proteins durch eine Zelle, welche an
die Wände
eines Gefäßes gebunden
ist, oder die Zellen eines Organs, welches durch dieses Gefäß perfundiert
wird, in dem Patienten bereit, wobei das Protein die Erkrankung
behandelt oder für
diagnostische Zwecke nützlich
sein kann. Das Verfahren kann zur Behandlung von Erkrankungen, wie
eine ischämische
Erkrankung, eine vasomotorische Erkrankung, Diabetes, ein Malignom,
AIDS oder eine genetische Erkrankung, verwendet werden.
-
Das
Verfahren kann exogene therapeutisches Mittel-Proteine, wie tPA
und Modifizierungen davon, Urokinase, Streptokinase, sauren Fibroblastenwachstumsfaktor,
basischen Fibroblastenwachstumsfaktor, Tumornekrosefaktor α, Tumornekrosefaktor β, transformierenden
Wachstumsfaktor α, transformierenden
Wachstumsfaktor β,
atrialen natriuretischen Faktor, Thrombozytenwachstumsfaktor, Endothelin,
Insulin, Diphtherietoxin, Pertussistoxin, Choleratoxin, lösliches
CD4 und Derivate davon und Wachstumshormon zur Behandlung von Erkrankungen,
verwenden.
-
Das
Verfahren kann auch exogene Proteine mit diagnostischem Wert verwenden.
Zum Beispiel kann ein Markerprotein, wie β-Galactosidase, zur Beobachtung
von Zellmigration verwendet werden.
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Es
ist bevorzugt, wenn die Zellen, in welchen eine Expression des exogenen
therapeutisches Mittel-Proteins erzeugt wird, Endothelzellen sind.
-
Andere
Merkmale der hier offenbarten Verfahren werden im Verlauf der folgenden
Beschreibungen, welche zur Veranschaulichung gegeben werden, offensichtlich.
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Die
unten angegebenen Daten zeigen die Durchführbarkeit des Endothelzelltransfers
und der Gentransplantation; dass Endothelzellen stabil in situ an
der Arterienwand durch Katheterisierung implantiert werden können und
ein rekombinantes Markerprotein, β-Galactosidase,
in vivo exprimieren.
-
Da
die Atherogenese im Schwein Ähnlichkeiten
zu Menschen aufweist, wurde ein durch Inzucht erzeugter Schweinestamm,
das Yucatan-Minischwein (Charles River Laborstories, Inc., Wilmington,
MA) als ein Tiermodell (1) gewählt. Eine primäre Endothelzelllinie
wurde aus der inneren Jugularvene eines 8 Monate alten weiblichen
Minischweins etabliert. Die Endothelzellidentität dieser Linie wurde dadurch
bestätigt,
dass die Zellen Wachstumscharakteristika und eine Morphologie aufwiesen,
welche typisch für
Schweineendothel in Gewebekultur sind. Endothelzellen exprimieren
auch Rezeptoren für
die acetylierte Form von Lipoprotein niedriger Dichte (AcLDL), im
Gegensatz zu Fibroblasten und anderen Mesenchymzellen (2).
Als auf ACLDL-Rezeptorexpression analysiert wurde, enthielten mehr
als 99% der kultivierten Zellen diesen Rezeptor, wie durch fluoreszente
ACLDL-Aufnahme beurteilt wurde.
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Zwei
unabhängige β-Galactosidase-exprimierende
Endothellinien wurden nach der Infektion mit einem murinen amphotropen β-Galactosidase-transduzierenden
retroviralen Vektor (BAG), welcher Replikations-fehlerbehaftet ist
und sowohl β-Galactosidase-
als auch Neomycinresistenz-Gene (3) enthält, isoliert.
Zellen, welche diesen Vektor enthielten, wurden nach ihrer Fähigkeit,
in der Gegenwart von G-418 zu wachsen, selektiert. Mehr als 90%
der selektierten Zellen synthetisierten nach histochemischer Anfärbung β-Galactosidase.
Die Endothelnatur dieser genetisch veränderten Zellen wurde auch durch
Analyse der fluoreszenten ACLDL-Aufnahme bestätigt. Infektion mit BAG-Retrovirus
wurde ferner durch Sothern-Blot-Analyse bestätigt, welche die Gegenwart
von intakter proviraler DNA bei ungefähr einer Kopie pro Genom enthüllte.
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Endothelzellen,
welche von diesem durch Inzucht erzeugtem Stamm abgeleitet sind,
der genidentisch ist, waren zur Untersuchung in mehr als einem Minischwein
verwendbar und wurden in neun unterschiedlichen experimentellen
Probanden getestet. Unter allgemeiner Anästhesie wurden die Oberschenkel-
und Hüftarterien
exponiert und ein Katheter wurde in das Gefäß eingebracht (1).
Intimagewebe der Arterienwand wurden mechanisch durch energisches
Bewegen eines teilweise aufgeblasenen Ballonkatheters in dem Gefäß freigelegt.
Die Arterie wurde mit Heparin versetzter Salzlösung gespült und mit der neutralen Protease,
Dispase (50 U/ml), inkubiert, was jedwede verbleibenden luminalen
Endothelzellen entfernte. Restliches Enzym wurde schnell mit α2-Globulin
in Plasma über
Entleeren der Katheterballone und Ermöglichen, dass Blut durch das
Gefäßsegment
fließt,
inaktiviert. Die kultivierten Endothelzellen, welche β-Galactosidase
exprimierten, wurden unter Verwendung eines speziell gestalteten Arterienkatheters
(USCI, Billerica, MA), der zwei Ballone und eine zentrale Instillationsöffnung enthielt, (1)
eingebracht.
-
Als
diese Ballone aufgeblasen wurden, wurde ein geschützter Raum
in der Arterie erzeugt, in welchen durch die zentrale Öffnung 3 (1)
Zellen instilliert wurden. Diese Endothelzellen, welche β-Galactosidase
exprimierten, ließ man
für 30
Minuten inkubieren, um ihr Binden an das freigelegte Gefäß zu ermöglichen.
Der Katheter wurde dann entfernt, der Arterienzweig ligiert und
der Schnitt geschlossen.
-
Segmente
der Arterie, welche mit β-Galactosidase-exprimierendem
Endothel beimpft wurden, wurden 2 bis 4 Wochen später entfernt.
Eine grobe Untersuchung des Arterienprüfkörpers nach Anfärben unter
Verwendung des X-gal-Chromogens zeigte multiple Bereiche von blauer
Färbung
im Vergleich zu einer Arterie, auf welcher nicht-infiziertes Endothel ausgesät worden
war, was β-Galactosidase-Aktivität anzeigt.
Lichtmikroskopie dokumentierte β-Galactosidase-Anfärbung primär in Endothelzellen
der Intima in experimentell besäten
Gefäßen.
-
Hingegen
wurde kein Nachweis von einem ähnlichen
Anfärben
in Kontrollsegmenten, welche Endothelzellen erhielten, die keine β-Galactosidase enthielten,
beobachtet. β-Galactosidase-Anfärbung war
gelegentlich in tieferen Intimageweben sichtbar, was einen Einschluss
oder eine Migration von ausgesätem
Endothel in der vorher verletzten Gefäßwand vorschlägt. Lokale
Thrombose wurde in den ersten beiden experimentellen Probanden beobachtet.
Diese Komplikation wurde in darauffolgenden Untersuchungen durch
Verabreichung von Acetylsalicylsäure vor
dem Endothelzell-Transferverfahren und Verwendung von Heparin-Antikoagulation zum
Zeitpunkt der Beimpfung minimiert. Bei Fällen von Thrombusbildung wurde β-Galactosidase-Anfärbung in
Endothelzellen, welche sich aus der Gefäßwand zur Oberfläche des
Thrombus erstreckten, gesehen.
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Ein
Hauptanliegen von Gentransplantation in vivo betrifft die Herstellung
von Replikationskompetentem Retrovirus aus gentechnisch veränderten
Zellen. In diesen Tests wurde dieses potentielle Problem durch die
Verwendung eines Replikations-fehlerbehafteten Retrovirus minimiert.
Kein Helfervirus war unter diesen Linien nach 20 Passagen in vitro
nachweisbar. Obwohl fehlerbehaftete Viren wegen ihrer hohen Infektionsrate
und ihrer stabilen Integration in das Wirtzellgenom (4)
verwendet wurden, kann diese Vorgehensweise für Gentransfer auf andere virale Vektoren
angepasst werden.
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Ein
zweites Anliegen bezieht die lange Dauer der Expression von rekombinanten
Genen in vivo ein. Endothelzellexpression von β-Galactosidase erschien in Gefäßen, welche
bis zu sechs Wochen nach der Einbringung in das Blutgefäß in der
vorliegenden Untersuchung untersucht wurden, konstant.
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Diese
Tests haben gezeigt, dass genetisch veränderte Endothelzellen in die
Gefäßwand des
Yucatan-Minischweins durch Arterienkatheterisierung eingebracht
werden können.
Folglich kann das vorliegende Verfahren für die lokalisierte biochemische Behandlung
einer Gefäßerkrankung
unter Verwendung von gentechnisch verändertem Endothel als ein Vektor
verwendet werden.
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Eine
Hauptkomplikation von momentanen Eingriffen für Gefäßerkrankung, wie Ballonangioplastie
oder Einsetzen eines Implantats in ein erkranktes Gefäß, ist ein
Bruch der arteriosklerotischen Plaque und Thrombusbildung an Stellen
von lokaler Gewebeverletzung (5). Teilweise wird dies durch
Endothelzellverletzung (6) vermittelt. Die vorliegenden
Daten zeigen, dass genetisch veränderte
Endothelzellen zum Zeitpunkt des Eingriffs eingebracht werden können, um
lokale Thrombose zu minimieren.
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Diese
Technik kann auch in anderen ischämischen Situationen verwendet
werden, einschließlich
instabile Angina oder Myocardinfarkt. Zum Beispiel können antithrombotische
Wirkungen durch Einbringen von Zellen, welche Gene für Gewebeplasminogenaktivator
oder Urokinase exprimieren, erreicht werden. Diese Technologie ist
auch zur Behandlung von chronischer Gewebeischämie nützlich. Zum Beispiel Bildung
von angiogenen oder Wachstumsfaktoren (7) zur Stimulierung
der Bildung von Kollateralgefäßen bei
ernsthaft ischämischem
Gewebe, wie dem Myocard. Schließlich
ist somatisches Gen-Ersatz für
systemisch ererbte Erkrankungen unter Verwendung von Modifizierungen
dieser Endothelzellgentransfertechnik machbar.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zur Modulierung
des Immunsystems eines Tiers durch in vivo-Transformation von Zellen
des Tiers mit einem rekombinanten Gen. Die Transformation kann in
einer nicht-Stellen- spezifischen
oder systemischen Weise oder einer Stellen-spezifischen Weise durchgeführt werden.
Wenn die Transformation in einer systemischen Weise oder an Stellen,
welche verschieden von jenen sind, die Spezifität auf das Immunsystem übertragen,
wie der Thymus, durchgeführt
wird, dann wird das Immunsystem derart moduliert, dass es in dem
Tier resultiert, welches für
das Molekül
empfindlich gemacht ist, das das rekombinante Gen kodiert. Wenn
die Transformation in einer Stellen-spezifischen Weise durchgeführt wird
und an einer Stelle lokalisiert ist, welche die Spezifität des Immunsystems bestimmt,
z. B. der Thymus, wird alternativ das Immunsystem derart moduliert,
dass es in dem Tier resultiert, welches für das Molekül tolerierbar gemacht ist,
das das rekombinante Gen kodiert.
-
Der
Ausdruck ,empfindlich gemacht' bedeutet,
dass das Immunsystem eine stärkere
Antwort auf das Molekül,
welches durch die DNA kodiert wird, nach der in vivo-Transformation
verglichen mit vor der Transformation zeigt. Der Ausdruck ,tolerierbar gemacht' bedeutet, dass das
Immunsystem eine verringerte Antwort auf das Molekül, welches
durch das rekombinante Gen kodiert wird, nach der Transformation
verglichen mit vor der Transformation zeigt. So kann man ein Immunsystem
derart modulieren, dass es entweder eine Resistenz oder eine Toleranz für das Molekül, welches
durch die DNA kodiert wird, bereitstellt.
-
Beispiele
von Molekülen,
für welche
es wünschenswert
sein kann, eine Resistenz bereit zu stellen, schließen ein:
Zelloberflächenmoleküle, wie
Tumorantigene (karzinoembryonales Antigen), Protozoenantigene (Pneumocystis),
virale Antigene (HIV gp120 und gp160, H. Influenza-Antigen und Hepatitis B-Oberflächenantigen),
Lyme-Krankheit-Antigen, bakterielle Antigene und Transplantationsantigene (Klasse
I oder II), ras oder andere Onkogene, einschließlich erb-A oder neu; Zytoplasmaproteine,
wie das raf-Onkogen, src-Onkogen
und abl-Onkogen; nukleäre
Proteine, wie E1A-Onkogen, mutantes p53-Onkogen, tat, tax, rev,
vpu, vpx, Hepatitis-Kernantigen, EBNA und virale Gene; und sekretierte
Proteine, wie Endotoxin, Choleratoxin, TNF und Osteoklasten-aktivierender
Faktor.
-
Beispiele
von Molekülen,
für welche
es wünschenswert
sein kann, eine Resistenz bereit zu stellen, schließen ein:
Zelloberflächenmoleküle, wie Wachstumsfaktorrezeptoren,
Insulinrezeptoren, Thyroidhormonrezeptoren, Transplantationsantigene (Klasse
I oder II), Blutgruppenantigene und LDL-Rezeptor; Zytoplasmaproteine,
wie Cytochrom P450, Galactosyltransferase, Dystrophin, Neomycinresistenzgen
und bakterielles Hitzeschockprotein; nukleäre Proteine, wie Retinoblastom
und transdominantes rev; und sekretierte Proteine, wie Wachstumshormon für Kleinwüchsige,
Insulin für
Diabetiker und Adenosindeaminase.
-
Es
gilt als selbstverständlich,
dass die Nukleinsäure,
DNA, RNA oder ein Derivat davon in dem rekombinanten Gen jedweden
geeigneten Ursprung aufweisen kann. Das heißt, die Nukleinsäure kann von
einer natürlich
vorkommenden Quelle isoliert werden oder kann synthetischen Ursprungs
sein.
-
Das
rekombinante Gen kann in die Zellen des Tiers unter Verwendung von
jedwedem herkömmlichem
Vektor eingebracht werden. Solche Vektoren schließen virale
Vektoren, kationische Lipide, komplexiert an DNA oder RNA (DNA-
oder RNA/Liposome), und DNA- oder
RNA-Komplexe mit Polykationen, wie DEAE, Dextran und Polybren, ein.
-
Wie
vorstehend angegeben kann das rekombinante Gen in Zellen in einer
Stellen-spezifischen Weise eingebracht werden, um Resistenz für das Molekül, welches
durch das rekombinante Gen kodiert wird, zu verleihen. Geeignete
Stellen schließen z.
B. Endothelzellen oder Retikuloendothelzellen im Gefäßsystem
oder jedwedes spezielle Gewebe oder Organ ein. Die Form der Zubereitung,
welche den Vektor und das rekombinante Gen enthält, welche in der Transformation
verwendet werden, wird von dem speziellen Gewebe, welches transformiert
wird, abhängen.
Geeignete Zubereitungen zum Transformieren von Endothelzellen werden
anderswo in dieser Beschreibung beschrieben. Zusätzlich können Zubereitungen, welche
für orale
oder andere Verabreichungsmittel (z. B. endoskopisch) geeignet sind,
zur Bereitstellung von mukosaler Resistenz verwendet werden. Eine
solche Zubereitung kann Detergenzien, Gelatinen, Kapseln oder andere
Bereitstellungsvehikel einschließen, um gegen Abbau zu schützen und die
Bereitstellung bei der mukosalen Oberfläche zu steigern, zusätzlich zu
dem Vektor und Gen.
-
Alternativ
kann das rekombinante Gen in einer Stellen-spezifischen Weise in
eine Stelle eingebracht werden, welche die Spezifität des Immunsystems
bestimmt. Der Thymus ist eine solche Stelle (siehe: A. M. Posselt
et al., Science, Bd. 249, S. 1292 (1990)). Folglich kann durch Stellen-spezifisches Einbringen
eines rekombinanten Gens in den Thymus das Immunsystem derart moduliert
werden, dass es in einer Toleranz für das Molekül, welches durch das Gen kodiert
wird, resultiert. In dieser Weise kann Transplantatabstoßung supprimiert
werden. Die gleichen vorstehend beschriebenen Zubereitungen und
Techniken, welche zur Stellen-spezifischen Transformation von Tumoren
verwendet werden, können
zum Einbringen des rekombinanten Gens in den Thymus verwendet werden.
-
Speziell
kann die Transformationszubereitung direkt in den Thymus oder Tumor
oder in die Gefäßversorgung
des Thymus oder Tumors injiziert werden.
-
Das
vorliegende Verfahren kann bei jedwedem Tier, wie Hühnchen oder
Säugern
wie Rindern, Pferden, Katzen, Hunden, Affen, Lemuren oder Menschen,
praktiziert werden.
-
Wenn
das rekombinante Gen unter Verwendung eines Liposoms eingebracht
wird, ist es bevorzugt, zuerst in vitro die optimalen Werte für die DNA zu
bestimmen: Lipidverhältnisse
und die absoluten Konzentrationen von DNA und Lipid als eine Funktion von
Zelltod und Transformationseffizienz für den besonderen Zelltyp, der
transformiert wird, und diese Werte in der in vivo-Transformation
zu verwenden. Die in vitro-Bestinimimg dieser Werte kann einfach unter
Verwendung der im experimentellen Abschnitt dieser Beschreibung
beschriebenen Techniken durchgeführt
werden.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung betrifft einen Kit zur systemischen in
vivo-Einbringung eines rekombinanten Gens in Zellen eines Tiers.
Ein solcher Kit wird ungefähr
die optimale Menge eines Trägers,
wie eines Lipids, und Nukleinsäure
und/oder ein Bereitstellungsmittel, z. B. ein Endoskop oder eine
Spritze, einschließen.
Der Kit kann auch Anweisungen zur Verabreichung der transformierenden
Zubereitung enthalten. Der Träger und
die Nukleinsäure
können
gefriergetrocknet sein und können
getrennt oder vorgemischt abgepackt sein. Der Kit kann auch eine
Lösung
zur optimalen Rekonstitution der Komplexe des Trägers und der Nukleinsäure enthalten,
welche eine wirksame Bereitstellung bei Zellen in vivo bereitstellen.
Eine solche Lösung
kann einen oder mehr Bestandteile, wie Puffer, Zucker, Salze, Proteine
und Detergenzien, enthalten.
-
Es
wurden im Allgemeinen die hier offenbarten Verfahren beschrieben,
wobei durch Bezugnahme auf bestimmte spezielle Beispiele, welche
hier nur für
Veranschaulichungszwecke bereitgestellt werden und mit welchen nicht
beabsichtigt ist, einschränkend
zu sein, wenn nicht Anderweitiges angegeben ist, ein weitergehendes
Verständnis
erhalten werden kann.
-
Experimenteller Abschnitt:
-
A. Analyse von AcLDL-Rezeptorexpression
in normalen und β-Galactosidase-transduzierten
Schweineendothelzellen.
-
Endothelzellkulturen,
welche vom Yucatan-Minischwein abgeleitet waren, wobei zwei Unterlinien
mit BAG-Retrovirus oder 3T3-Fibroblastenkontrollen infiziert worden
waren, wurden auf die Expression von AcLDL-Rezeptor unter Verwendung
von fluoreszentem markiertem AcLDL analysiert.
-
Endothelzellen
wurden von äußeren Jugularvenen
unter Verwendung der neutralen Protease Dispase (8) abgeleitet.
Herausgeschnittene Venensegmente wurden mit Dispase (50 U/ml in
Hank-Mineralsalzlösung)
gefüllt
und bei 30°C
für 20
Minuten inkubiert. Endothel, welches durch dieses Mittel erhalten wurde,
wurde in Medium 199 (GIBCO, Grand Island, N. Y.), ergänzt mit
fötalem
Kälberserum
(10%), 50 μg/ml
Endothelzell-Wachstumsergänzungsmittel (ECGS)
und Heparin (100 μg/ml),
vorgehalten. Diese Zellen wurden mit BAG-Retrovirus infiziert und
durch Resistenz gegen G-418 selektiert. Zellkulturen wurden mit
(1,1'-Dioctadecyl-3,3,3',3,-tetramethylindocarbacyaninperchlorat)
(Dil) AcLDL (Biomedical Technologies, Stoughton, MA) (10 μg/ml) für 4 bis
6 Std. bei 37°C
inkubiert, gefolgt von drei Spülungen mit
Phosphat-gepufferter Salzlösung,
welche 0,5% Glutaraldehyd enthielt. Zellen wurden durch Phasenkontrast
und Fluoreszenzmikroskopie visualisiert.
-
B. Verfahren zur Einbringung von Endothelzellen durch
Katheterisierung.
-
Ein
Zwei-Ballon-Katheter wurde zur Instillation von Endothelzellen verwendet.
Der Katheter weist einen proximalen und distalen Ballon auf, jeweils
6 mm in der Länge
und 5 mm in der Breite, mit einer Länge von 20 mm zwischen den
Ballonen. Der zentrale Abschnitt des Katheters weist eine 2 mm-Pore, verbunden
mit einer Instillationsöffnung,
auf. Das Aufblasen der proximalen und distalen Ballone isoliert
einen zentralen Raum, was eine Instillation von infizierten Zellen
durch die Öffnung
in ein einzelnes Segment des Gefäßes ermöglicht.
Für eine
schematische Darstellung der Zelleinbringung durch einen Katheter
siehe die 1 und 2.
-
Die
Tierpflege wurde gemäß „Principles
of Laborstory Animal Care" und „Guide
for the Care and Use of Laborstory Animals" (NIH-Veröffentlichungsar. 80–23, überarbeitet
1978) durchgeführt.
Weibliche Yucatan-Minischweine (80 bis 100 kg) wurden mit Pentobarbital
(20 mg/kg) anästhesiert,
intubiert und mechanisch beatmet. Diese Probanden wurden einer sterilen
chirurgischen Exponierung der Hüft-
und Oberschenkelarterien unterzogen. Die distale Oberschenkelarterie
wurde punktiert und der Zwei-Ballon-Katheter wurde durch den Führungsdraht
in die Hüftarterie
vorgerückt.
Die äußere Hüftarterie
wurde identifiziert; der proximale Ballon wurde teilweise aufgeblasen
und proximal und distal passiert, um so das Endothel mechanisch
freizulegen. Der Katheter wurde dann mit dem zentralen Raum in der
Region des freigelegten Endothels positioniert und beide Ballone wurden
aufgeblasen. Das freigelegte Segment wurde mit Heparin versetzter
Salzlösung
gespült
und restliche adhärente
Zellen wurden durch Instillation von Dispase (20 U/ml) für 10 min
entfernt. Das freigelegte Gefäß wurde
ferner mit einer Heparinlösung
gespült und
die BAG-infizierten Endothelzellen wurden für 30 min instilliert. Der Ballonkatheter
wurde anschließend entfernt
und antegrader Blutfluss wurde wieder aufgebaut. Die Gefäßsegmente
wurden 2 bis 4 Wochen später
herausgeschnitten. Ein Teil der Arterie wurde in 0,5%igem Glutaraldehyd
für fünf Minuten
platziert und in Phosphat-gepufferter Salzlösung gelagert und ein anderer
Teil wurde in einem Paraffinblock für Schnittherstellung fixiert.
Die Gegenwart von retroviraler exprimierter β-Galactosidase wurde durch eine histochemische
Standardtechnik (19) bestimmt.
-
C. Analyse von Endothelzellen in vitro
und in vivo.
-
β-Galactosidase-Aktivität wurde
durch histochemisches Anfärben
von (A) primären
Endothelzellen von dem Yucatan-Minischwein, (B) einer Unterlinie,
welche durch Infektion mit dem retroviralen BAG-Vektor abgeleitet
wurde, (C) einem Segment von normaler Kontrollarterie, (D) einem
Arteriensegment, welches mit Endothel instilliert wurde, das mit dem
retroviralen BAG-Vektor infiziert worden war, (E) einem mikroskopischen
Querschnitt der normalen Kontrollarterie und (F) einem mikroskopischen
Querschnitt der Arterie, welche mit Endothel instilliert wurde,
das mit dem retroviralen BAG-Vektor infiziert worden war, dokumentiert.
-
Endothelzellen
in Gewebekultur wurden in 0,5% Glutaraldehyd vor dem histochemischen
Anfärben
fixiert. Die enzymatische Aktivität des E. coli β-Galactosidase-Proteins
wurde zur Identifizierung von infizierten Endothelzellen in vitro
und in vivo verwendet. Der β-Galactosidase-tranduzierende Mo-MuLV-Vektor
(2), (BAG), wurde freundlicherweise von Dr. Constance Cepko
bereitgestellt. Dieser Vektor verwendete den Wildtyp-Mo-MuLV-LTR
als einen Promotor für
das β-Galactosidase-Gen.
Der frühe
Simian-Virus 40 (SV-40)-Promotor,
welcher an das Tn5-Neomycin-Resistenzgen gebunden ist, stellt Resistenz
gegen den Arzneistoff G-418 bereit und wird strangabwärts des β-Galactosidase-Gens
eingesetzt, wobei ein Marker zur Selektion von Retrovirus-enthaltenden β-Galactosidase-exprimierenden Zellen
bereitgestellt wird. Dieses fehlerbehaftete Retrovirus wurde aus
Fibroblasten-ψ-am-Zellen (3,10) hergestellt
und in Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium (DMEM) und 10% Kälberserum
vorgehalten. Die Zellen wurden zweimal wöchentlich nach Trypsinierung
passagiert. Der Überstand
mit Titern von 104 bis 105/ml
G-418-resistenten Kolonien wurde zu Endothelzellen bei Zweidrittel-Konfluenz
gegeben und für 12
Stunden in DMEM mit 10% Kälberserum
bei 37°C in
5% CO2 in der Gegenwart von 8 μg/ml Polybren
inkubiert. Virusüberstände wurden
entfernt und Zellen wurden in Medium 199 mit 10% fötalem Kälberserum,
ECGS (50 μg/ml)
und Endothelzell-konditioniertem Medium (20%) für zusätzliche 24 bis 48 Stunden vor
einer Selektion in G-418 (0,7 pg/ml eines 50%igen racemischen Gemisches)
vorgehalten. G-418-resistente Zellen wurden isoliert und auf β-Galactosidase-Expression
unter Verwendung von histochemischer Standardfärbung (9) analysiert.
Zellen, welche stabil das β-Galactosidase-Enzym
exprimieren, wurden in Dauerkultur zur Verwendung, wie benötigt, vorgehalten.
Gefrorene Aliquote wurden in flüssigem
Stickstoff gelagert.
-
D. Immuntherapie eines Malignoms durch
in vivo-Gentransfer.
-
Ein
retroviraler Vektor mit dem H-2KS-Gen wurde
hergestellt. CT26-Zellen wurden mit diesem Vektor in vitro infiziert,
nach G418-Resistenz selektiert und durch Fluoreszenzgesteuerte Zellsortierung (FACS)
analysiert. Tranduzierte CT26-Zellen zeigten eine höhere mittlere
Fluoreszenzintensität
als nicht infizierte CT26-Zellen oder CT26, infiziert mit unterschiedlichen
retroviralen Vektoren. Als 106 CT26-Zellen,
welche H-2KS exprimierten, subkutan in BALB/c-Mäuse (H-2d), welche für dieses Antigen empfindlich
gemacht worden waren, injiziert wurden, wurden keine Tumore über einen
Zeitraum von 8 Wochen im Gegensatz zur nicht modifizierten CT26 (H-2d)-Tumorlinie, welche normalerweise bei dieser Dosis
Tumore bildet, beobachtet. Die Immunantwort auf H-2KS kann
deshalb Schutz gegen CT26-Zellen, welche dieses Antigen tragen,
bereitstellen. Als jedoch mit CT26 H-2KS und
CT26 gemeinsam beimpft wurde, wurde Tumorwachstum beobachtet, was
vorschlägt,
dass H-2KS Empfindlichkeit nur auf modifizierte
Zellen übertrug.
-
Um
zu bestimmen, ob Schutzwirkungen durch Einbringung von H-2KS in wachsende CT26-Tumore erreicht werden können, wurden
der rekombinante H-2KS-Reporter oder ein β-Galactosidase-Gen
in Tumore entweder mit einem DNA/Liposom oder einem retroviralen
Vektor eingebracht. Tumorkapseln (0,5 bis 1 cm Durchmesser) wurden
chirurgisch exponiert und multiple Nadelinjektionen (2 bis 10) beim
Parenchym bereitgestellt. Mit β-Galactosidase-Reporterplasmiden
kann rekombinante Genexpression leicht nach Intratumorinjektion
von DNA/Liposom oder retroviralen Vektoren nachgewiesen werden.
-
In
Mäusen,
welche Intratumorinjektionen der H-2KS-DNA/Liposom-Komplexe
oder H-2KS-retroviraler Vektor erhielten, wurde
die rekombinante DNA durch PCR in dem Tumor und gelegentlich in
anderen Geweben nachgewiesen. Als sie in anderen Organen gefunden
wurde, wurde kein Beweis für
Entzündung
oder Organtoxizität
pathologisch nachgewiesen. Eine Immunantwort auf das rekombinante H-2KS-Protein war in diesen Tieren jedoch offensichtlich.
Lymphozyten, welche von dem H-2KS abgeleitet sind,
aber nicht β-Galactosidase-transduzierte
Tumore zeigten eine zytolytische Antwort auf H-2KS,
ob durch retrovirale Vektoren oder Liposomen bereitgestellt. Wichtiger,
Lymphozyten, welche von dem H-2KS abgeleitet
sind, aber nicht β-Galactosidase-transduzierte
Tiere erkannten und lysierten nicht-modifizierte CT26-Zellen, was
zeigt, dass diese Stimulierung Immunreaktivität gegen genetisch nicht-modifizierte
Tumorzellen induzierte.
-
Zur
Abschätzung
der Schutzwirkung der Immunantwort gegen H-2KS wurde
das Tumorwachstum in vivo quantifiziert. Als Tiere keine vorherige Empfindlichmachung
für H-2KS erhielten, zeigte einer von vier Tumoren,
welche mit H-2KS transduziert worden waren,
eine Schwächung
des Tumorwachstums, welche nicht vollständig war. Hingegen wurde keine Antitumorwirkung
in nicht-modifizierten (n=4) oder β-Galactosidase-transduzierten Kontrollen
(n=4) gesehen. Da diese Tumore zur Zeit der anfänglichen Injektion groß waren
und weiterhin wuchsen, als die primäre Immunantwort erzeugt wurde,
wurde ein Versuch zur Optimierung der Antitumorantwort durch Präimmunisierung
von Mäusen
mit bestrahlten CT26-H-2KS-Tumorzellen und
durch frühere und/oder
häufigere
Injektionen von Vektor unternommen. Tumore wurden an den Tagen 12
und 32 durch Intratumorinjektion von H-2KS-
oder β-Galactosidase-DNA/Liposom-Vektoren
transduziert. Eine Behandlung mit dem H-2KS-Liposomkomplex
verbesserte das Überleben
und schwächte
das Tumorwachstum im Gegensatz zu β-Galactosidase-transduzierten
Tumoren, wo es keinen Unterschied in der Wachstumsrate verglichen
mit den nicht-injizierten Kontrollen gab. Eine vollständige Tumorregression wurde
in zwei Mäusen
durch Erhöhen
der Anzahl an Injektionen und durch Bereitstellung von H-2KS in Tumoren in einem früheren Stadium erreicht. Diese
Behandlung war schützend,
da Kontrolltiere fortgesetztes Tumorwachstum zeigten und nicht länger als
35 Tage überlebten.
-
E. Modulierung des Immunsystems.
-
Die
Antwort auf eine Injektion von kationischen Lipiden und Plasmiden
wurde nach intravenöser
Injektion in BALG/c-Mäuse
(6 bis 12 Wochen) bestimmt. In den ersten Experimenten wurde ein
Gen, welches das H-2KS-Molekül kodiert,
durch Schwanzveneninjektion eingebracht. Zwei bis vier Wochen später wurden
Milzzellen geerntet und auf ihr Vermögen, eine zytolytische T-Zellen-Antwort
zu vermitteln, analysiert. Als diese Zellen unter Verwendung von 51Cr-Zielzellen (CT26-Zellen, welche das
H-2Ks-Gen exprimieren) getestet wurden, wurde eine signifikante
Zytolyse beobachtet, welche nicht in Tieren gesehen wurde, in welche
Kontrollvektor, β-Galactosidase,
injiziert worden war (siehe 3). Bis
zu 25% der Zielzellen wurden bei Effektor:Ziel-Verhältnissen
von 25:1 lysiert.
-
Zusätzlich zu
dieser spezifischen zytolytischen T-Zellen-Antwort wurden serologische
oder Antikörperantworten
auf Gene, welche durch Expressionsvektorplasmide kodiert wurden,
untersucht. Wenn ein Plasmid, welches das gp160-Molekül von HIV
kodiert, injiziert wird, wird eine Antikörperantwort in behandelten
Mäusen
ausgelöst.
Im Gegensatz zu Kontrolltieren, in welche kationische Lipide, die β-Galactosidase
enthielten, injiziert worden waren, zeigten Mäuse, in welche kationische
Lipide mit gp 160-Plasmid injiziert worden waren, eine Antikörperantwort
auf die gp 160- und gp 120-Form dieses Moleküls durch Western-Blot-Analyse
(siehe 4). Diese Ergebnisse zeigen, dass systemische
Verabreichung von kationisches Lipid/DNA-Komplexen erfolgreich zur
Induzierung von Zell-vermittelter und Antikörper-vermittelter Immunität gegen
fremde Pathogene verwendet werden kann.
-
F. Bestimmung der optimalen Transfektionsbedingungen.
-
(1) Plasmidaufbau
-
Ein
Plasmid, welches das E. coli-lacZ-Gen unter der Kontrolle des Rous-Sarkomvirus
LTS (RSV-β-gal)
(Norton und Coffin, Mol. Cell. Biol., 5(2), 281–290, 1985) enthält, wurde
zur Transfektion von primärem
Schweineendothel und HeLa-Zellen verwendet. Zusätzlich wurde ein Plasmid, welches
das lacZ-Gen unter der Kontrolle von 5'-flankierender Präproendothelin-1-DNA (–1410 bis
+83) (Wilson et al., Mol. Cell. Biol., 10(9), 4854–4862, 1990)
enthält, zur
Transfektion von Endothelzellen verwendet. Für in vivo-Toxizitätsanalyse
wurden das RSV-β-gal-Plasmid
und ein Plasmid, welches von dem PLJ-Vektor abgeleitet war, welcher
die cDNA enthielt, die ein H-2KS-MHC-Klasse
I-Mausgen kodierte, verwendet.
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(2) Zellkultur, Transfektionsanalyse und
Toxizität
in vitro
-
Primäre Endothelzellen,
welche von dem Yucatan-Minischwein (YPE-Zellen) abgeleitet sind,
wurden mit Medium 199 (M199), ergänzt mit 10% FBS, 2 mM 1-Glutamin,
50 U/ml Penicillin und 5 μg/ml
Streptomycin, inkubiert. HeLa-Zellen wurden in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM),
ergänzt
mit 5% FBS, 2 mM 1-Glutamin, 50 U/ml Penicillin und 5 μg/ml Streptomycin,
vorgehalten. Das DNA-Liposom-Gemisch wurde mit Lipidkonzentrationen
von DOPE/DC-Chol zwischen 2,5 und 25 μM, gegeben zu 0,2 ml Serum-freien
Medium oder Ringer-Laktatlösung,
in Polystyrolröhrchen
hergestellt. Nach sanftem Mischen ließ man die Lösung bei Raumtemperatur für 15 bis
20 Minuten stehen. Für
Transfektionsanalyse ließ man
Zellen in 60 mm-Gewebekulturschalen bei 75% Konfluenz oder höher wachsen.
Die Zellen wurden zweimal mit Serum-freiem Medium oder mit Laktat
versetzter Ringer-Lösung
gewaschen und dann in 0,5 ml des gleichen Mediums gegeben. Die DNA-Liposom-Lösung (0,2
ml) wurde dann langsam zu den Zellen mit sanftem Mischen mit einem
Endvolumen von 0,7 ml gegeben. Dies resultierte in DNA-Konzentrationen
zwischen 0,7 und 7 μg/m1
(13 bis 130 nM) und Lipidkonzentrationen von 7 bis 70 μM. Man ließ die Transfektion
für 1 bis
5 Stunden fortschreiten, worauf die Zellen in Medium, welches wie vorstehend
beschrieben ergänzt
worden war, gegeben wurden. 24 bis 48 Stunden nach der Transfektion wurde
die enzymatische Aktivität
des E. coli β-Galactosidase-Proteins
zur Identifizierung von transfizierten Zellen durch Anfärben mit
dem X-gal-Chromagen verwendet. Toxizität in vitro wurde durch zytopathische
Wirkung oder Trypanblau-Ausschluss
abgeschätzt.
-
(3) Tierstudien
-
Für intravenöse Injektionen
wurden die DNA/Liposome wie beschrieben für die in vitro-Transfektionsuntersuchungen
in 0,2 ml Serum-freiem M199 oder Laktat versetzter Ringer-Lösung hergestellt. Nach 15 bis
20 min Inkubation wurde das Gemisch auf 0,7 ml verdünnt und
0,1 bis 0,2 ml dieser Verdünnung
wurden dann sofort in die Schwanzvene von erwachsenen weiblichen BALG/c-Mäusen injiziert.
Blut wurde vor der Injektion und 9 bis 11 Tage nach der Injektion
gesammelt und die Serumchemien wurden untersucht. 2 bis 3 Wochen
nach der Injektion wurden die Leber, Niere, Lunge, das Herz und
Gehirn für
histologische und PCR-DNA-Amplifizierungsanalyse wie vorstehend beschrieben
entnommen. Intratumorinjektion von CT26-Zellen (Fearson et al.,
Cell, 60, 397–403,
1990) und Analyse wurden auch gemäß den vorstehenden Protokollen
durchgeführt.
-
(4) Ergebnisse
-
Die
optimalen Bedingungen für
Transfektion und Toxizität
von DNA/Liposomen wurden anfänglich in
vitro bestimmt. Um maximale Transfektion ohne Toxizität in vitro
zu erhalten wurden das Verhältnis von
DNA zu kationischem Lipid, die absolute Konzentration von DNA oder
Lipiden und die Bedingungen für
das Gemisch von DNA und kationischen Lipiden untersucht. Die kationisches
Lipid-Zubereitung war eine Formulierung aus zwei Verbindungen, welche
Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) und Cholesten-3-β-ol-3-urethanyl-N',N'-dimethylethylendiamin
(DC-chol) einschließen.
Die Transfektionseffizienzen dieses Reagenzes waren gleich oder
besser als jene von Lipofectin® (BRL)
in mehreren Zelllinien in vitro. Endothelzellen, welche typischerweise schwer
zu transfizieren sind, und HeLa-Zellen, welche leicht unter Verwendung
einer Vielzahl von Techniken transfiziert werden können, wurden
durch Transfektion in vitro untersucht.
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Zur
Bestimmung der optimalen Bedingungen zur Transfektion von Endothelzellen
wurde das Lipid anfänglich
bei unterschiedlichen Konzentrationen verwendet, während die
DNA-Konzentration
konstant gehalten wurde. Maximale Transfektionseffizienz wurde unter
Verwendung von 0,7 μg/ml
DNA (13 nM) und 21 μM
DOPE/DC0Chol-Lipid gesehen, wobei ein starker Abfall bei der Anzahl
an transfizierten Zellen bei höheren
oder niedrigeren Lipidkonzentrationen auftrat. Als nächstes wurde
die DNA-Konzentration verändert,
als die Lipidkonzentration konstant gehalten wurde. Diese Analyse
enthüllte
eine ähnliche
Empfindlichkeit für
die DNA-Konzentration, wobei die Anzahl an transfizierten Zellen
signifikant bei Inkrementen von DNA-Konzentration von nur 0,4 μg/ml abnahm.
Diese Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis von DNA zu Lipid für maximale
Transfektionseffizienz wichtig ist und dass die absolute Konzentration
von jeder Komponente beim Bestimmen der Effizienz der Transfektion
auch wichtig ist. Ein Anstieg der DNA- und Lipidkonzentration über die
optimale Konzentration von 0,7 μg/ml
DNA (13 nM) und 21 μM
DOPE/DC-Chol verringerte die Anzahl an lebensfähigen Zellen und erhöhte die
Transfektionseffizienz der verbleibenden lebensfähigen Zellen nicht. Lipidkonzentrationen
von höher
als 35 μM
verringerten die Anzahl an lebensfähigen Zellen um 50% im Vergleich
zur nicht-transfizierten Kontrolle, wogegen die optimale Konzentration
von 0,7 μg/ml
DNA (13 nM) und 21 μM
Lipid keine Wirkung auf die Zelllebensfähigkeit nach 5 Stunden Inkubation
hatte.
-
Um
die optimalen Konzentrationen der Transfektion in einem unterschiedlichen
Zelltyp zu vergleichen wurden Transfektionen an HeLa-Zellen durchgeführt. In
diesem Fall wurde ein etwas unterschiedliches optimales Verhältnis von
DNA und Lipid beobachtet. Spitzentransfektionseffizienzen wurden bei
der gleichen Lipidkonzentration wie bei Endothelzellen (21 μg/ml) erhalten,
sie variierte aber weniger bei kleinen Unterschieden in den DNA-Konzentrationen.
DNA-Konzentrationen von 1,4 bis 4,2 μg/ml waren gleich wirksam. Als
das Verhältnis
von DNA zu Lipid beibehalten, aber die Konzentration von jedem dreifach
erhöht
wurde, wurden wieder sehr wenig Zellen transfiziert, was zeigt,
dass sowohl das Verhältnis
von DNA zu Lipid als auch die absolute Konzentration von jeder Komponente
bei der Maximierung der Anzahl an transfizierten Zellen wichtig
sind. Als HeLa-Zellen bei einer Konfluenz von > 80% oder höher transfiziert wurden, gab
es bei Verwendung von bis zu 35 μM
Lipid keine Toxizität.
Als Zellen bei einer niedrigeren Sättigungsdichte transfiziert
wurden, wurde die Zelllebensfähigkeit
jedoch sehr stark bei nur 7 μM
Lipid verglichen mit den nicht-transfizierten Kontrollzellen verringert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass sich die optimalen Bedingungen für Transfektion
und Toxizität
abhängig
von der Zelllinie etwas unterscheiden können.
-
Eine
andere Variable bei der Herstellung von Liposomen war die Zusammensetzung
der Lösung, welche
zur Erzeugung der Komplexe der kationischen Lipide mit DNA verwendet
wurde. Unter mehreren analysierten Medienlösungen wurde kein wesentlicher
Unterschied in der Transfektionseffizienz oder Toxizität mit M199-,
McCoys-, OptiMEM- oder RPMI-Medien
bemerkt. Eine signifikante Verbesserung der Transfektionseffizienz
wurde jedoch unter Verwendung von Ringer-Laktatstandard beobachtet. Die
Anzahl an transfizierten Zellen erhöhte sich um mehr als das 3-fache
im Vergleich zu dem Serum-freien Medium, obwohl verlängerte Inkubation
(≥ 2 Stunden)
in einem Verlust der Zelllebensfähigkeit bei
einigen Zelltypen resultierte.
-
Aufgeführte
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-
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Es
gilt als selbstverständlich,
dass die Erfindung innerhalb des Umfangs der angefügten Patentansprüche in der
Praxis unterschiedlich wie hier speziell beschrieben durchgeführt werden
kann.