DE69225953T2 - Superlegierung mit kleinem, thermischem Ausdehnungskoeffizient - Google Patents

Superlegierung mit kleinem, thermischem Ausdehnungskoeffizient

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DE69225953T2 DE1992625953 DE69225953T DE69225953T2 DE 69225953 T2 DE69225953 T2 DE 69225953T2 DE 1992625953 DE1992625953 DE 1992625953 DE 69225953 T DE69225953 T DE 69225953T DE 69225953 T2 DE69225953 T2 DE 69225953T2
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    BEREICH DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Superlegierungen, welche eine hervorragende Festigkeit bei hoher Temperatur und niedrige Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen und sich als Verbundwerkstoffe zusammen mit Keramik, Sinterkarbiden und Gasturbinenkomponenten verwenden lassen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Eine Fe-36%-Ni-System-Legierung aus Invar, eine 42-Nickel-Legierung aus einer Fe-42%-System-Legierung, eine Koval-Legierung aus einer Fe-29%-Ni-17%-Co- System-Legierung und weitere Typen von Legierungen waren bis jetzt als Legierungen zur Verwendung als Komponenten mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten bekannt. Dadurch, daß sie niedrige Koeffizienten aufweisen, weisen diese Legierungen einen niedrigen Festigkeitsgrad bei Raumtemperatur und höheren Temperaturen auf; folglich können sie nicht als Komponenten verwendet werden, welche eine hohe Festigkeit bei Raumtemperatur und höheren Temperaturen erfordern.
  • Ein Incoloy 903 entsprechender Legierungstyp ist in JP-B-41-2767 offenbart, und über Incoloy 903 hinaus verbesserte Legierungen sind in JP-A-50-30729, 50-30730, 59- 56563, 60-128243, U. S.-Patent-Nr. 4200459 etc. offenbart. Diese Legierungstypen sind für ihre durch Hinzufügen von Ausscheidungsfestigungselementen, wie Al, Ti und Nb, verbesserte Festigkeit bei hoher Temperatur und ferner für ihre niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten bekannt, die kleiner als die Wärmeausdehnungskoeffizienten gewöhnlicher austenitischer Legierungen, jedoch viel größer als die Wärmeausdehnungskoeffizienten der anfänglich erwähnten Legierungen sind.
  • In JP-A-61-231138, 2-70040 etc. offenbarte Legierungen weisen Festigkeiten und Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, die zwischen jenen von Incoloy-903-System- Legierungen und Koval-System-Legierungen liegen.
  • Mit einer Zunahme der Betriebstemperatur von Gasturbinenkomponenten werden in den letzten Jahren jedoch zunehmend höhere Festigkeiten von Raumtemperatur bis erhöhte Temperaturen, Materialien, die in der Lage sind, einen konstanten Abstand zwischen Komponenten bzw. Elementen von Raumtemperatur bis erhöhte Temperatur beizubehalten, und verbesserte Eigenschaften verbindender metallischer Materialien hin zu Materialien, welche niedrige Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, wie Keramik und Sinterkarbide, gefordert.
  • Derartige Legierungen werden zum Beispiel als Ringe zum Verbinden der Rotorwelle von Turboladern von Kraftfahrzeugen mit den Keramikschaufeln verwendet. Die Legierungen werden ferner als Komponenten von Gasturbinen, wie Kompressorgehäuse, Abgasleitungen und Dichtungsmedien; als Eingußbuchsen zum Druckgießen von Aluminium, die jeweils aus einem keramischen Innenzylinder und einem Außenzylinder, hergestellt aus einer Superlegierung mit einem niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten, bestehen; und als Schneidwerkzeuge, als Dämpfungsmaterialien aus Sinterkarbiden und Legierungen, hergestellt aus Sinterkarbiden unter Verwendung von Legierungen mit geringer Wärmeausdehnung, verwendet.
  • Die in JP-B-41-2767 offenbarte Incoloy 903 wurde für derartige Anforderungen eingesetzt. Sie weist jedoch eine hohe Kerbempfindlichkeit bei Betriebstemperaturen von etwa 500ºC auf, und es existiert ein deutlicher Unterschied zwischen der Kerbbruchfestigkeit und der Glattbruchfestigkeit im Zeitstandfestigkeitsversuch bei 500ºC, was zu einem Problem führt.
  • Die in den oben erwähnten Schriften JP-A-50-30729, 50-30730, 59-56563, 60- 128243, U. S.-Patent-Nr.-4200459 etc. offenbarten Legierungen sind als verbesserte Legierungen zum Lösen des Problems vorgeschlagen. Von den verbesserten Legierungen wurde lediglich die Incoloy 909 zur praktischen Anwendung gebracht. Obwohl sie der Incoloy 903 hinsichtlich der Kerbbruchfestigkeit überlegen ist, weist sie jedoch einen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, der im wesentlichen gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten von Incoloy 903 ist, so daß die Wärmeausdehnung nicht wunschgemäß vermindert wird.
  • Hingegen weisen in JP-A-61-231138 und 20-70040 offenbarte Legierungen, obwohl sie niedrigere Wärmeausdehnungskoeffizienten als Incoloy 909 aufweisen, Festigkeiten bei hoher Temperatur auf, die kleiner sind als die von Incoloy 909.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Angesichts der obengenannten Probleme ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Superlegierungen mit niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten zu schaffen, welche in der Lage sind, der Förderung nach der größten Festigkeit bei hoher Temperatur und den niedrigsten Wärmeausdehnungskoeffizienten sämtlicher herkömmlicher Superlegierungen mit geringer Wärmeausdehnung zu genügen.
  • Diese Aufgabe ist durch eine Superlegierung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist im Unteranspruch 2 offenbart.
  • Der Erfinder der vorliegenden Erfindung führte Experimente an Fe-Co-Ni- System-Legierungen durch und ermittelte als Ergebnis Fe-Co-Ni-Verhältnisse, bei welchen sich die Wärmeausdehnungskoeffizienten auf den niedrigsten Wert verringern lassen, und geeignete Bereiche, innerhalb welcher Ti, Nb und Al als Ausscheidungsfestigungselemente hinzugegeben werden können, um die Festigkeit bei hoher Temperatur zu erhöhen. Dies führte zur Erfindung von Superlegierungen, welche der Forderung nach höherer Festigkeit bei hoher Temperatur und nach niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten genügen.
  • Erfindungsgemäß ist eine Superlegierung mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten geschaffen, welche in Gewichtsprozent folgendes enthält: 0,1% oder weniger C (Kohlenstoff), 1,0% oder weniger Si, 1,0% oder weniger Mn, 0,5-2,5% Ti, mehr als 3,0% und nicht mehr als 6,0% Nb oder Nb und Ta in einem Bereich von 3,0 <
  • &le; 6, 0,01% oder weniger B (Bor), 20 bis 32% Ni und mehr als 16% und nicht mehr als 30% Co in einem Bereich von 48,8 < [1,235 · Ni + Co] < 55,8, optional 1,0% oder weniger Al, wobei Fe und zufällige Verunreinigungen den Rest bilden.
  • Erfindungsgemäß ist ferner eine Superlegierung mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten geschaffen, welche in Gewichtsprozent folgendes enthält: 0,1% oder weniger C, 1,0% oder weniger Si, 1,0% oder weniger Mn, 0,5 bis 2,5% Ti, mehr als 3,0% und nicht mehr als 6,0% Nb, 0,01% oder weniger B, 1,0% oder weniger Al, 20 bis 32% Ni und mehr als 16% und nicht mehr als 30% Co in einem Bereich von 48,8 &le; [1,235 · Ni + Co] < 55,8, wobei Fe und zufällige Verunreinigungen den Rest bilden. Die Superlegierung mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten weist einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten von 7,0 · 10&supmin;&sup6;/ºC oder weniger von Raumtemperatur bis 400ºC, eine Zugfestigkeit von 10&sup4; bar (1 kg/mm² = 98,0 bar = 9,81 N/mm²) oder mehr bei 500ºC und eine Kerbbruchfestigkeit auf, die höher ist als eine Glattbruchfestigkeit bei einem Zeitstandfestigkeitsversuch bei 500ºC.
  • GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Nachfolgend werden die Gründe für eine Begrenzung von Gehalten von Legierungselementen in erfindungsgemäßen Legierungen dargelegt.
  • Solange nicht anders dargelegt, handelt es sich bei den nachfolgend verwendeten Prozentgehalten um Gewichtsprozentgehalte.
  • Kohlenstoff verbindet sich mit Ti und Nb zum Bilden eines Karbids, um ein Grobkörnigwerden von Kristallkörnern zu verhindern, und trägt zum Erhöhen der Festigkeit bei. Wird jedoch mehr als 0,1% Kohlenstoff hinzugegeben, so kommt es zu einer übermäßigen Entstehung von Karbiden von Ti und Nb. Kohlenstoff verringert die Mengen von gelöstem Ti und Nb, die beide als Ausscheidungsfestigungselemente dienen, und erhöht die Wärmeausdehnungskoeffizienten der Legierungen. Daher sollte der Kohlenstoffgehalt 0,1% oder weniger betragen.
  • Silizium ist ein unverzichtbares, den Legierungen der Erfindung hinzuzugebendes Element, da es als Reduktionsmittel wirkt und es eine Ausscheidung einer Laves-Phase fördert, welche einem Verfeinern der Kristallkörner und einem Verbessern der Form von Korngrenzen dienlich ist. Die Zugabe von Si über 1% vermindert jedoch die Warmformbarkeit und die Festigkeit bei hoher Temperatur; daher sollte der Si-Gehalt auf 1,0% oder weniger begrenzt sein.
  • Mangan ist als Reduktionsmittel hinzugefügt und in den Legierungen enthalten. Es ist nicht erwünscht, daß Mn die Wärmeausdehnungskoeffizienten bei dessen übermäßiger Zugabe erhöht. Daher sollte der Mangangehalt auf 1,0% oder weniger begrenzt sein.
  • Wie oben erwähnt, verbinden sich zuerst Teile von Ti und Nb mit Kohlenstoff, um Karbide zu bilden, und anschließend verbinden sich, wie unten beschrieben, das restliche Ti und Nb mit Ni und Co, um eine intermetallische Verbindung zu bilden, wodurch den Legierungen Festigkeit verliehen wird.
  • Durch eine Aushärtungsbehandlung der Legierung scheidet Ti zusammen mit Ni, Co und Nb feine Gamma-Grundphasen-Teilchen von mehreren zehn Nanometer ab, welche aus (Ni, Co)&sub3;(Ti, Nb) bestehen, wodurch sich die Zugfestigkeit der Legierung bei erhöhten Temperaturen deutlich vergrößert. Ein Titangehalt muß mindestens 0,5% betragen, um eine derartige Zugfestigkeit zu erhöhen. Übersteigt er jedoch 2,5%, so erhöht er den Wärmeausdehnungskoeffizienten, verringert aber eine Warmformbarkeit. Daher sollte ein Ti-Gehalt auf 0,5 bis 2,5% begrenzt sein.
  • Niob, wie Ti, zusammen mit Ni und Co, scheidet durch die Aushartungsbehandlung Gamma-Grundphasen-Teilchen ab, wodurch sich die Wärmefestigkeit deutlich erhöht. Ein Teil des Niobs scheidet die Laves-Phase mit einem Durchmesser von mehreren Mikrometer (um) innerhalb von Körnern und an Korngrenzen ab. Das Niob macht die Kristallkörner fein und erhöht die Festigkeit von Korngrenzen, die Zugfestigkeit bei hohen Temperaturen und die Kerbfestigkeit bei etwa 500ºC erheblich. Aus diesem Grund muß der Nb-Gehalt höher als 3,0% sein, jedoch erhöht er, wenn mehr als 6,0% hinzugefügt wird, den Wärmeausdehnungskoeffizienten und vermindert eine Warmformbarkeit. Der Niobgehalt sollte daher innerhalb der Grenzen 3,0% und 6,0% liegen.
  • Tantal ist ein Element, welches zur gleichen Gruppe gehört wie Nb, und weist ein Atomgewicht auf, das das Zweifache des Atomgewichts von Nb beträgt. Ein Teil von Nb ist innerhalb eines Bereichs von 3,0 <
  • &le; 6,0 durch Ta ersetzbar.
  • Titan und Niob sind unverzichtbare, bei Legierungen der Erfindung hinzuzugebende Elemente. Aluminium kann ebenfalls als Ausscheidungsfestigungselement sowie als Stabilisatorelement für die Gamma-Grundphase hinzugegeben werden. Aluminium, wie Ti und Nb, zusammen mit Ni und Co, scheidet durch die Aushärtungsbehandlung feine Gamma-Grundphasen-Teilchen ab, welche aus einer flächenzentrierten, kubischen Gitterstruktur aus (Ni, Co)&sub3;(Al, Ti, Nb) von mehreren zehn Nanometer bestehen, wodurch sich die Festigkeit bei erhöhter Temperatur vergrößert. Übermäßig viel Aluminium verhindert jedoch eine Warmformbarkeit und erhöht den Wärmeausdehnungskoeffizienten. Daher sollte ein Aluminiumgehalt auf 1,0% oder weniger begrenzt sein.
  • Bor sondert sich an Kristallkorngrenzen ab und erhöht die Festigkeit von Korngrenzen, wodurch es zum Verbessern einer Warmformbarkeit und einer Kerbstandzeit- Bruchfestigkeit bei einem Temperaturniveau von 500ºC beiträgt. 0,01% überschreitendes Bor bildet jedoch Borid, wodurch die Liquiduslinie der Legierungen gesenkt und somit eine Warmformbarkeit verschlechtert wird. Daher sollte der Bor-Gehalt auf 0,1% oder weniger begrenzt sein.
  • Nickel bildet zusammen mit Co und Fe eine Matrix. Das Fe-Co-Ni-Verhältnis hat eine erhebliche Wirkung auf die Wärmeausdehnungskoeffizienten der Legierungen und eine Form von Präzipitaten einer intermetallischen Verbindung. Die Legierungen der Erfindung können Legierungselemente, wie Ti, Nb und Al, enthalten, um eine Festigkeit bei hoher Temperatur zu erreichen, welche die größtmögliche Festigkeit herkömmlicher Legierungen darstellt. Aufgrund der Tatsache, daß das Fe-Co-Ni-Verhältnis, welches bei den herkömmlichen Legierungen nicht ermittelt wurde, bei der vorliegenden Erfindung ermittelt ist, wird es möglich, eine hohe Zugfestigkeit bei Hochtemperaturen und einen niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten zu erhalten. Ferner scheidet sich die Laves- Phase bei dem Fe-Co-Ni-Verhältnis der vorliegenden Erfindung in einer Menge ab, die viel größer ist als bei den herkömmlichen Legierungen, was zum Festigen von Kristallkorngrenzen und zum Erhöhen der Kerbzeitstand-Bruchfestigkeit bei etwa 500ºC beiträgt.
  • Aus diesem Grund sollte ein Ni-Gehalt 20% oder mehr betragen. Beträgt er weniger als 20%, so wird eine Austenitphase instabil, was eine Martensitumwandlung, eine Verringerung der Festigkeit bei hoher Temperatur und eine Vergrößerung der Wärmeausdehnungskoeffizienten bewirkt. Überschreitet hingegen der Ni-Gehalt 32%, so erhöht er die Wärmeausdehnungskoeffizienten und verringert die Abscheidungsmenge der Laves-Phase, welche zum Festigen von Kristallkorngrenzen beiträgt. Der Nickelgehalt sollte daher zwischen 20 und 32% liegen.
  • Kobalt, wie Ni, bildet zusammen mit Fe die Matrix und trägt zum Verringern der Wärmeausdehnungskoeffizienten und der Abscheidung der Laves-Phase bei. Das hinzugegebene Kobalt muß 16% überschreiten. Beträgt der Kobalt-Gehalt 16% oder weniger, so wird die Austenitphase instabil, was eine Martensitumwandlung, eine Verringerung der Festigkeit bei hoher Temperatur und eine Vergrößerung der Wärmeausdehnungskoeffizienten bewirkt. Wird jedoch mehr als 30% Kobalt hinzugegeben, so vergrößert es die Koeffizienten, und daher sollte es mehr als 16% und nicht mehr als 30% ausmachen. Der niedrigste Wärmeausdehnungskoeffizient läßt sich in Abhängigkeit vom Gleichgewicht zwischen den Gehalten an Ni und Co erhalten, und die Summe der beiden Gehalte stellt einen sehr wesentlichen Wert dar.
  • Wie in JP-B-41-2767 offenbart, trägt Kobalt zum Verringern der Wärmeausdehnungskoeffizienten bei einem 1,235mal größeren Verhältnis als das Verhältnis, bei welchem Ni einen Beitrag leistet, bei. Der Experimentator der vorliegenden Erfindung hat diese Tatsache experimentell untersucht und festgestellt, daß Co, was den Beitrag zu einer Herabsetzung der Wärmeausdehnungskoeffizienten anbelangt, 1,235mal wirksamer ist als Ni. Niedrige Wärmeausdehnungskoeffizienten der erfindungsgemäßen Legierungen liegen in einem Bereich unterhalb des Wärmeausdehnungskoeffizienten der in JP-B- 41-2767 offenbarten Legierung mit der Summe aus 1,235 Ni und Co. Beträgt die Summe aus 1,235 Ni und Co 55,8 oder mehr, so steigen die Wärmeausdehnungskoeffizienten stark an, wohingegen dann, wenn sie weniger als 48,8 beträgt, eine Martensitumwandlung leicht auftreten kann. Daher sollten Ni und Co innerhalb eines durch die folgende Gleichung ausgedrückten Bereichs beschränkt sein.
  • 48,8 &le; [1,235 Ni + Co] < 55,8
  • Die Legierungen der vorliegenden Erfindung weisen niedrige Wärmeausdehnungskoeffizienten und eine hohe Festigkeit bei hohen Temperaturen während Aushärtungs- und Festlösungsbehandlungen auf. Werden die Legierungen als Gasturbinenkomponenten, Verbindungskomponenten aus Keramik bzw. Sinterkarbid etc. verwendet und sind die Wärmeausdehnungskoeffizienten dieser Legierungen größer als 7,0 · 10&supmin;&sup6;/ºC bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 400ºC, so ist es unmöglich, einen Abstand und eine Verbindungsfestigkeit zu gewährleisten, die zur Verwendung bei hohen Temperaturen ausreichend sind. Daher sollten die Wärmeausdehnungskoeffizienten im obengenannten Temperaturbereich auf 7,0 · 10&supmin;&sup6;/ºC begrenzt sein.
  • Ist eine Zugfestigkeit bei 500ºC kleiner als 10&sup4; bar, so können die Legierungen einer Verbindungsspannung, wie bei einer Schrumpfverbindung, oder einer Verbindung während einer Hochrotation bei hohen Temperaturen nicht standhalten. Daher ist eine Zugfestigkeit bei 500ºC auf 10&sup4; bar oder mehr begrenzt.
  • In vielen Fällen weisen solche Superlegierungen mit niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten, wenn sie tatsächlich als Produkte verwendet werden, mehrere Spannungskonzentrationen auf. Ist die Kerbfestigkeit der Spannungskonzentrationen niedriger als die von Glattflächen, so können die Legierungen viel früher brechen als gemäß der ausgelegten Lebensdauer bis zum Bruch. Diese Verminderung der Kerbfestigkeit ist bei etwa 500ºC am ausgeprägtesten. Bricht ein Kerbabschnitt früher als eine Glattfläche eines Materials bei einem kombinierten Glatt-/Kerb-Standzeitbruchversuch bei etwa 500ºC, so sind die Bedingungen, unter welchen sich ein derartiges Material tatsächlich verwenden läßt, begrenzt. Es ist wichtig, daß eine Kerbbruchfestigkeit größer ist als eine Glattbruchfestigkeit beim kombinierten Glatt-/Kerb-Standzeitbruchversuch bei 500ºC, und daß das Material nicht an dessen Kerbabschnitt bricht.
  • Tabelle 1 stellt chemische Zusammensetzungen der herkömmlichen Legierungen und der Legierungen der Erfindung dar. Die Legierungen der Erfindung und die herkömmlichen Legierungen wurden in einem Vakuuminduktions-Schmelzofen geschmolzen und zu Blöcken von 10 kg geformt. Anschließend wurden die Legierungen während einer Homogenisierbehandlung für 20 Stunden auf 1150ºC gehalten, bei einer Glühtemperatur von 1100ºC geschmiedet und zu einer Quadratprobe von 30 mm geformt. Daher wurden, abgesehen von einer herkömmlichen Legierung Nr. 11, sämtliche Legierungen einer Lösungsbehandlung unterzogen, bei welcher diese Legierungen für eine Stunde auf 982ºC gehalten und anschließend luftgekühlt wurden. Die Legierung Nr. 11 wurde einer anderen Lösungsbehandlung unterzogen, bei welcher sie für eine Stunde auf 930ºC gehalten und anschließend luftgekühlt wurde. Sämtliche Legierungen wurden einer zweistufigen Aushärtungsbehandlung unterzogen, bei welcher die Legierungen zuerst für 8 Stunden auf 720ºC gehalten und bei einer Kühlungsrate von 55ºC/Std. auf 620ºC gekühlt und anschließend für 8 Stunden auf 620ºC gehalten und luftgekühlt wurden. Tabelle 1
  • Die herkömmliche Legierung Nr. 11 ist eine Incoloy 903 entsprechende Legierung, die Legierung Nr. 12 ist eine Incoloy 909 entsprechende Legierung, und die Legierung Nr. 13 ist eine in JP-A-2-70040 offenbarte Legierung. Sämtliche Legierungen der vorliegenden Erfindung und die herkömmlichen Legierungen Nr. 12 und Nr. 13, nicht jedoch die Legierung Nr. 11, wurden der gleichen Standard-Wärmebehandlung unterzogen, wie sie für die der herkömmlichen Legierung Nr. 12 entsprechende Incoloy 909 verwendet wird.
  • Da die Incoloy 903 entsprechende herkömmliche Legierung Nr. 9 eine niedrige Rekristallisationstemperatur aufweist, welche ein leichtes Wachstum der Kristallkörner bewirkt, wurde sie einer Lösungsbehandlung bei einer Temperatur von 930ºC unterzogen, welche niedriger ist als die bei den anderen Legierungen verwendete Temperatur. Tabelle 2
  • Die Tabelle 2 stellt Zugeigenschaften bei Normaltemperaturen und bei 500ºC, kombinierte Glatt-/Kerb-Zeitstandbruch-Eigenschaften bei 500ºC und den mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten bei Temperaturen von 30 bis 400ºC dar. Eine reduzierte Probe A370 mit einem Parallelabschnitt von 6,35 mm Durchmesser und einer Distanz von 25,4 mm zwischen Marken wurde als Zugprobe verwendet. Ein Zugversuch wurde unter Anwendung des ASTM-Testverfahrens bei Normaltemperaturen und bei 500ºC durchgeführt. Eine Versuchsprobe Nr. 9 aus A453 mit Glatt- und Kerbabschnitten eines Durchmessers von 4,52 mm und einer Distanz von 18,08 mm zwischen Marken auf dem Glattabschnitt wurde in einem kombinierten Glatt-/Kerb-Zeitstandbruchversuch verwendet. Dieser Zeitstandbruchversuch wurde unter Anwendung des ASTM-Verfahrens unter Bedingungen durchgeführt, bei welchen die Versuchstemperatur 500ºC betrug, und eine Anfangsspannung von 5 kbar wurde lediglich bei den Legierungen Nr. 11 und Nr. 13 angewandt, während bei den anderen Legierungen eine Anfangsspannung von 8 kbar angewandt wurde. Legierungen, welche in der Zeitspanne von bis zu 200 Stunden nicht brachen, wurden danach alle 8 bis 16 Stunden mit einer Spannung von 500 bar beaufschlagt, bis die Legierungen gewaltsam brachen.
  • Die Tabelle 2 stellt ferner (in der Spalte der Lebensdauer bis zum Bruch) den Gesamtwert der Versuchszeit dar, bei welcher es sich um diejenige Zeit handelt, die zwischen der Anwendung der Anfangsspannung bis zu der (in der Spalte der Bruchspannung angegebenen) Endspannung, welche zum Bruch führt, verstreicht. Brechen Legierungen an den Glattabschnitten, so sind in den Spalten der Dehnung Dehnungswerte angegeben, und es ist in den gleichen Spalten das Symbol "N" angegeben, wenn Legierungen an den Kerbabschnitten brechen. Zum Bestimmen des mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten bei Temperaturen von 30 bis 400ºC wurde eine Versuchsprobe mit einem Durchmesser von 5 mm und einer Länge von 19,5 mm verwendet.
  • Wie aus den Tabellen 1 und 2 ersichtlich, weisen sämtliche Legierungen der vorliegenden Erfindung eine hervorragende Zugfestigkeit bei 500ºC und bei Raumtemperaturen auf; sie weisen eine Kerbfestigkeit auf, die höher ist als die Festigkeit des Glattabschnitts bei Brechen der Legierungen an deren Glattabschnitten im kombinierten Glatt- /Kerb-Zeitstandbruchversuch bei 500ºC; und sie weisen eine höhere Bruchspannung auf. Ferner weisen sämtliche Legierungen einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten von 7,0 · 10&supmin;&sup6;/ºC oder weniger von Normaltemperaturen bis 400ºC auf.
  • Die herkömmliche Legierung Nr. 11 (Incoloy 903) kann hingegen eine Zugfestigkeit bei 500ºC und Raumtemperaturen aufweisen, die im wesentlichen gleich der Zugfestigkeit der Legierungen der Erfindung ist. Die Legierung Nr. 11 weist hingegen eine extrem niedrige Kerbfestigkeit bei 500ºC und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, welcher um 20% (nicht Gewichtsprozent) oder mehr größer ist als die Wärmeausdehnungskoeffizienten der Legierungen der vorliegenden Erfindung. Der Grund für die abnormal hohe Kerbempfindlichkeit von Incoloy 903 besteht offensichtlich darin, daß der Nb-Gehalt verhältnismäßig niedrig ist und Incoloy 903 keine Struktur ausbildet, die zum Abscheiden der Laves-Phase von Fe, Co, Ni und Nb ausreichend ist, was dazu führt, daß die Festigkeit der Korngrenzen nicht vollkommen beibehalten wird.
  • Die herkömmliche Legierung Nr. 12 (Incoloy 909) ist eine unter Vermindern des Al-Gehalts und Erhöhen des Nb-Gehalts in Incoloy 903 hergestellte Legierung. Selbst bei gleichem Fe-Co-Ni-Verhältnis scheidet sich die Laves-Phase ab, und die Kerbbruchfestigkeit der Legierung Nr. 12 steigt an. Es läßt sich jedoch keine Verringerung des Wärmeausdehnungskoeffizienten der Legierung Nr. 12 beobachten, da das Fe-Co-Ni- Verhältnis der Legierung Nr. 12 das gleiche ist wie bei Incoloy 903, so daß die Legierung Nr. 12 einen hohen "1,235 Ni + Co"-Wert aufweist. Die Legierung Nr. 12 weist einen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, der größer ist als die Wärmeausdehnungskoeffizienten der erfindungsgemäßen Legierungen.
  • Gegenüber den Legierungen der vorliegenden Erfindung weist die Legierung Nr. 13 einen "1,235 Ni + Co"-Wert auf, der innerhalb des Bereichs der erfindungsgemäßen Legierungen liegt, so daß sie einen günstigen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist. Die Legierung Nr. 13 enthält jedoch eine kleine Menge von Ti, welches ein Ausscheidungsfestigungselement darstellt, so daß es zu einer unvollständigen Aushärtung kommt. Ferner weist sie eine Zugfestigkeit auf, die offensichtlich kleiner ist als die der Legierungen der vorliegenden Erfindung.
  • Werden die Legierungen der vorliegenden Erfindung als Gasturbinenkomponenten, mit Keramik oder Sinterkarbiden verbundene Elemente etc. verwendet, so sind sie in der Lage, gleichzeitig der Forderung nach einer hohen Festigkeit bei hoher Temperatur und nach einer geringen Wärmeausdehnung zu genügen, wobei sich beide Eigenschaften bei den herkömmlichen Legierungen nicht erhalten lassen. Die Legierungen der vorliegenden Erfindungen sind auf Baustoffe anwendbar, welche eine hohe Festigkeit erfordern und von Normaltemperatur bis hoher Temperatur einen konstanten Abstand zwischen den Elementen bzw. Komponenten beibehalten. Ferner können die Legierungen der vorliegenden Erfindung zuverlässig mit Materialien mit geringer Wärmeausdehnung, wie Keramik und Sinterkarbiden, welche als Baustahl dienen, verbunden werden, und die Legierungen weisen eine hohe Festigkeit auf.

Claims (2)

1. Superlegierung mit einem kleinen thermischen Ausdehnungskoeffizient bestehend aus, bezogen auf Gewichtsprozent: 0,1% oder weniger C, 1,0% oder weniger Si, 1,0% oder weniger Mn, 0,5 bis 2, 5% Ti, mehr als 3,0% und nicht mehr als 6,0% Nb oder Nb und Ta mit einem Bereich von 3,0 < [Nb + Ta/2] &le; 56,0, 0,01% oder weniger B, 20 bis 32% Ni und mehr als 16% und nicht weniger als 30% Co in einem Bereich von 48,8 &le; [1,235 · Ni + Co] < 55,8, optional 1,0% oder weniger Al, wobei der Ausgleich Fe und zufällige Verunreinigungen sind.
2. Superlegierung gemäß Anspruch 1 mit einem durchschnittlichen thermischen Ausdehnungskoeffizient von 7,0 · 10&supmin;&sup6;/ºC oder weniger von Raumtemperatur bis 400ºC einer Zugfestigkeit von 10&sup4; bar oder mehr bei 500ºC und einer Kerbbruchfestigkeit, die höher ist als die Glattbruchfestigkeit in einem Zeitstandfestigkeitstest bei 500ºC.
DE1992625953 1992-03-03 1992-03-03 Superlegierung mit kleinem, thermischem Ausdehnungskoeffizient Expired - Fee Related DE69225953T2 (de)

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