DE69224278T2 - Verfahren zur Übertragung von Referenzsignalen in einem Mehrträgerdatenübertragungssystem - Google Patents

Verfahren zur Übertragung von Referenzsignalen in einem Mehrträgerdatenübertragungssystem

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kohärenten Modulation und Demodulation bei der Datenüber tragung mit großem Durchsatz mittels hoher Frequenzen.
  • Sie ist insbesondere auf die digitale übertragung von Sprachsignalen auf dem Funkweg anwendbar.
  • Bekanntlich erfolgen ionosphärische Hochfrequenzverbindungen über Reflexionen an den Schichten der Ionosphäre gemäß zahlreichen Ausbreitungswegen. Wegen der Turbulenz der Ionosphäre variiert für jeden dieser Wege das Signal nach Amplitude und Phase auf zufällige Weise. Dies ergibt Schwunderscheinungen des zusammengesetzten Empfangssignals, die im englischen "fading" genannt werden. Da sich die Übertragungszeiten auf den verschiedenen Wegen nicht gleichen, setzt sich das Empfangssignal aus mehreren zeitlich versetzten Komponenten in einem Intervall zusammen, das mehrere Millisekunden lang sein kann. Andererseits verursachen die zeitlichen Veränderungen der Höhe der ionosphäri schen Schichten Frequenzabweichungen, die sich in Doppler- Verschiebungen für jede der Komponenten des Vielfachwegs bemerkbar machen.
  • All diese Effekte führen gemeinsam zu einer Verzerrung des Signals und zu einer Verschlechterung der Quah tät der Verbindung. Daraus folgt, daß die Datenübertragungen mit großem Durchsatz im Hochfrequenzband besonders schwierig zu realisieren sind. Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit die parallelen Modulatoren-Demodulatoren eingeführt, die auch parallele Modems genannt werden und eine große Anzahl von Trägern parallel bei geringer Modulationsgeschwindigkeit übermitteln. Die am meisten verwendete Modulationsart ist die Differential-Phasenmodulation mit N Phasenzuständen (N-DPSK), durch die mehrere Bits je Symbol auf jedem Unterträger übermittelt werden können, indem eine verringerte Bandbreite verwendet wird.
  • Das ausgesendete Signal besteht also aus einer Folge von Rahmen einer Dauer T von etwa 20 ms, wobei jeder Rahmen von einer Summe von N Sinuswellen mit Vielfachfrequenzen einer Größe Df gebildet wird, die so berechnet wird, daß die Unterträger über eine Zeitdauer Tu, die geringer als die Dauer des Rahmens T ist, orthogonal liegen.
  • Die Differenz Tg = T-Tu definiert den zeitlichen Schutzabstand, durch den Interferenzen zwischen den Symbolen über die Analysedauer Tu vermieden werden. Dadurch kann man in jedem Rahmen die verschiedenen Unterträger durch eine Fourier-Transformierte voneinander trennen und einzeln demodulieren. Die für jeden Unterträger verwendete Modulation ist im allgemeinen eine differentielle Phasenmodulation mit zwei oder vier Zuständen.
  • Eines der ersten Hochfrequenz-Übertragungssysteme, das auf einem Modem mit paralleler Wellenform beruht, wurde in dem Aufsatz "Kineplex, a bandwidth efficient binary transmission system" von R.R. Mosier und R.G. Clabaugh beschrieben, der in der Zeitschrift AIEE Trans. Teil 1, Commun and Electron, 1958, 76, Seiten 723 bis 728 veröffentlicht wurde. Dieses Modem, das für die Übertragung von Daten von einem Punkt zu einem anderen verwendet wurde, benutzte 16 Unterkanäle mit einem Durchsatz von 75 Baud und eine Differentialmodulation mit vier Phasenzuständen. Der erreichte Gesamtdurchsatz betrug 1400 Bitsis. Ein anderes System mit dem Namen "Kathryn" wurde von General Atronix im Jahr 1961 entwickelt und in der Zeitschrift IEEE Transmission von 1969, COM-17, Seiten 118 bis 128 in einem Aufsatz "Field test result of the AN/GSC-10 digital data terminal" von P.R. Kirshal Gray und DW Hanna jr. veröffentlicht. Mit diesem System ergab sich eine Mqdulation von 34 Unterträgern bei 75 Baud. Die auf jedem Unterträger durchgeführte Modulation erlaubte die Messung der Kennwerte des Übertragungskanals für jeden Unterträger und die Phasenkorrektur jeder Nutzdateneinheit. Die guten Ergebnisse dieses Verfahrens sind jedoch auf ein langsames Fading und eine Verteilung der Mehrfachwege beschränkt, die eine Millisekunde nicht überschreitet.
  • Ein neues Mehrfachtonverfahren wurde unter dem Namen "Codem" im Jahre 1971 durch General Atronix entwickelt. Dieses Verfahren, dessen Beschreibung in einem Aufsatz "A combined coding and modulation approach for communication over dispersive channels" von D. Chase enthalten ist, der in der Zeitschrift IEEE Trans. 1973 COM-21, Seiten 159 bis 174 veröffentlicht wurde, führte eine Differentialmodulation mit Phasenzuständen an einer Wellenform durch, die aus 25 orthogonalen Trägern bestand, mit einem Fehlerkorrekturkode (25, 16) und gewichteten Entscheidungen, die auf den Amplituden der reellen und imaginären Teile des Symbols beruhten. Dadurch wurden die Wirkungen des selektiven Fadings verringert. Messungen, die bei diesem Verfahren vorgenommen wurden, ergaben einen Gewinn um etwa den Faktor 2 bezüglich eines Modems mit 16 Tönen. Die von dem Codem-Verfahren verwendeten Techniken wurden später im Rahmen der Norm ANDVT (Advanced Neuroband Digital Voice Terminal) weiterentwikkelt, die in einem Aufsatz von W.M. Jewet und R. Cole jr mit dem Titel "Modulation and coding study for the advanced neuroband digital voice terminal" beschrieben ist, der als NRL Memorandum Report 3811 veröffentlicht wurde. Diese Technik wurde in einem Modulator-Demodulator für die digitale Sprachübertragung mit 39 Tönen mit einem gegenseitigen Abstand von 56,25 Hz bei einer Rahmennutzdauer von 17,8 ms in differentialer Phasenmodulation mit vier Zuständen (4- DPSK) optimiert. In diesem Modem wird jeder aus 39 Symbolen zusammengesetzte Rahmen mit einem Durchsatz von 44,44 Hz übertragen, was einer Dauer von 22,5 ms entspricht, in der 17,8 ms für den Nutzrahmen und 4,7 ms für den zeitlichen Schutzabstand reserviert sind. Der Gesamtdurchsatz beträgt etwa 1733,3 Baud oder 3466,6 Bits je Sekunde. Bei 2400 b/s wird der zusätzliche Durchsatz für den Schutz mit einer Redundanz von 2 der 24 wichtigsten Bits des Sprachsignalrahmens aus 54 Bits verwendet. Bei dieser Kodierung ermöglichen der zeitliche Schutzabstand von 4,7 ms und eine sequentielle Verschachtelung der 34 Töne eine Verringerung der Wirkungen der ionosphärischen Ausbreitung.
  • Schließlich entwickelte im Jahr 1988 die Gruppe HARRIS RF Communication ein Mehrtonmodem, das in einem Aufsatz "Advances in HF technologoy" von G.J. Luhowy und F.A. Perkins beschrieben wurde, der in Harns Communication vom 29. September 1983 veröffentlicht wurde und auf einer parallelen Wellenform mit 39 Trägern beruht. Bei 2400 bis ermöglicht ein Reed-Solomon-Code (14, 10, 2) und eine zeitliche Verschachtelung eine Minimierung des Einflusses der Vielfachwege. Für geringere Durchsätze werden robustere Codes verwendet. Um die Genauigkeit der Phasenreferenz für die Phasendemodulation zu verbessern, entwickelte die Gruppe Harns auch eine Technik, die Interpolated Phase Shift Keying (IPSK) genannt wird, um die Eigenschaften gegenüber einer klassischen Differentialdemodulation zu verbessern. Gemäß dieser Methode werden die Töne abwechselnd mit Nutzdaten und Referenzphasen moduliert. Beim Empfang wird die Information über die Referenzphase aus den Referenztönen entnommen, und ein Interpolationsalgorithmus wird verwendet, um die Werte zwischen diesen Tönen zu erhalten. Die Nutzphasen werden durch die Differenz zwischen den interpolierten Referenzphasen und den empfangenen Phasenwerten bestimmt.
  • Wenn die erwähnten Verarbeitungsverfahren auch den Vorteil besitzen, relativ einfach implementiert werden zu können, so bleiben doch die erzielten Eigenschaften durch eine gewisse Anzahl von Faktoren begrenzt. An erster Stelle ist die Amplitude der ausgesendeten Wellenform nicht konstant, und es existiert etwa ein Verhältnis von 10 dB zwischen der höchsten ausgesendeten Leistung und der mittleren Leistung, wenngleich dieses Ergebnis auch nuanciert werden müßte, da im allgemeinen das Modem eine bestimmte Signalbegrenzung auf der Sendeseite erträgt. Weiter ergibt sich, daß das Modem stets sehr empfindlich auf das frequenzselektive Fading ist, das durch die Vielfachwege erzeugt wird, da die Transferfunktion des Kanals stets tiefe Schwunderscheinungen bei bestimmten Frequenzen aufweisen kann, die zu erheblichen Fehlerraten in den entsprechenden Unterträgern führen, obwohl eine Fehlerkorrekturkodierung und eine frequenzmäßig Verschachtelung diesem pHänomen entgegenwirken kann. Andererseits ergibt die Differentialdemodulation stets einen Verlust von einigen dB im Vergleich mit der kohärenten Demodulation, wobei dieser Verlust etwa 2 dB in der nicht- kodierten QPSK-Demodulation beispielsweise in einem Kanal mit weißem Rauschen beträgt, obwohl die Interpolation im Harris-Modem auch diesen Verlust zu verringern erlaubt. Schließlich verhindert der Mangel an Informationen über die Qualität in Höhe der Demodulation eine gewichtete Dekodierung von Konvolutionscodes oder anderen.
  • Andere Verfahren, wie das in der Patentanmeldung EP- 441 731 A1 erlauben eine kohärente Demodulation einer Wellenform, die aus mehreren Trägern parallel zusammengesetzt ist, wobei bestimmte Träger Referenzträger sind, die verwendet werden, um die Qualität der Übertragung abschätzen zu können. Diese Verfahren werden insbesondere im Frequenzband zwischen 1 und 10 GHz für den Nachrichtenverkehr zwischen Fahrzeugen verwendet und erweisen sich als ungeeignet im Hochfrequenzband auf einem ionosphärischen Übertragungs kanal, da die Abschätzung des Rauschpegels in den Referenzfrequenzen nicht ausreicht, um beim Demodulationsprozeß bei vorhandenen Rauschquellen optimal im Frequenzband zu bleiben.
  • Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben.
  • Hierzu ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur kohärenten Modulation und Demodulation für die Übertragung von Daten mit großem Durchsatz mittels Hochfrequenzen, wobei parallel auf einer bestimmten Anzahl von Kanälen mit geringem Durchsatz Nutzinformationssymbole übertragen werden, wobei die diese Symbole darstellenden Signale gemäß einer Modulation moduliert werden, die eine bestimmte Anzahl von Phasenzuständen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren darin besteht, parallel auf einer Gruppe von Kanälen Rahmen von Nutzsymbolen und Rahmen von Referenzsymbolen zu übertragen, indem zwischen je zwei Nutzrahmen ein Referenzsymbolrahmen eingefügt wird und indem abwechselnd jedes Referenzsymbol mit einem Nutzsymbol in jedem Referenzsymbolrahmen abwechselt, indem weiter bei der Demodulation der Hochfrequenzkanal bezüglich der Träger der Hochfrequenzkanäle, die die Referenzsymbole tragen, bewertet wird, indem für jedes ausgesendete Referenzsymbol das Verhältnis zwischen dem Wert des ihm entsprechenden Signals und einem bekannten Referenzwert gebildet wird, indem die Werte des augenblicklichen Rauschens durch Bildung des Quadrats der Differenz zwischen dem verrauschten Wert und dem geschätzten gefilterten Wert für jeden Kanal bestimmt werden, indem eine zeitliche Filterung der geschätzten Werte der Kanäle für jeden der Träger durch Berechnung der Filterkoeffizienten durchgeführt wird, die den mittleren Schätzfehler minimieren, und indem jedes empfangene Symbol für jeden Träger durch eine Fourier-Transformierte der Tastproben des Nutzzeitrahmens dekodiert wird.
  • Andere Merkmale und Vorzüge der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
  • Figur 1 zeigt tabellarisch die Verteilung der Referenzsymbole in jedem zweiten Rahmen auf die Trägerfrequenzen jedes dieser Rahmen.
  • Figur 2 zeigt den zeitlichen Aufbau der Rahmen. Figur 3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Modems.
  • Die Figuren 4A und 48 zeigen Ausführungsformen der Moduln zur Verschachtelung und zur Entschachtelung in Figur 3.
  • Figur 5 zeigt das Ablaufschema des Betriebs eines Demodulators gemäß dem Übersichtsbild aus Figur 3.
  • Im Gegensatz zu der oben erwähnten Norm ANDVT verwendet das erfindungsgemäße Modulationsverfahren eine kohärente Demodulation aufgrund einer Übertragung von Referenz- Unterträgern, die dem Empfänger bekannt sind. Diese Maßnahme ermöglicht es, für jeden eine Nutzinformation tragenden Unterträger einerseits eine Referenzphase und Referenzamplitude sowie einen Rauschpegel abzuschätzen und andererseits eine gewichtete kohärente Dekodierung der üblichen Konvolutionscodes oder der kodierten Modulationen durchzuführen. In dem nachfolgend beschriebenen Beispiel ergibt sich der Schutz gegen das Fading und die Mehrfachwege durch eine zeitliche Verschachtelung mit variabler Länge und durch eine Modulation mit acht Phasenzuständen (8 PSK) einer Redundanz 4/3, durch die wie im Fall der Norm ANTDV die wichtigen Bits von durch Vocoder übertragenen digitalen Rahmen geschützt werden. So gilt für den Fall beispielsweise von Vocodern, die gemäß der NATO-Norm LPC10, 2400 b/s kodiert sind, bei der jeder Rahmen 54 Bits enthält, von denen 41 für die Kodierung der 10 Koeffizienten des Synthesefilters, 5 Bits für die Kodierung der Energie mit 32 Werten, 7 Bits für die Übertragung der Tonlage oder des "Pitch" und 1 Bit für die Synchronisierung reserviert sind, daß die zu schützenden wichtigen Bits 6 Bits höchster Gewichtung für den Pitch, 3 oder 4 Bits großer Gewichtung für die Energie, 2 bis 4 Bits großer Gewichtung für die vier ersten Koeffizienten des Synthesefilters sowie das Synchronisationsbit sind, was etwa 21 zu schützende Bits ergibt.
  • Die Übertragung mit hohem Durchsatz ergibt sich durch eine ausreichende Anzahl von parallelgeschalteten Kanälen mit geringem Durchsatz auf benachbarten Frequenzen, wobei das Frequenzintervall zwischen je zwei Kanälen so gewählt ist, daß die Symbole stets orthogonal sind.
  • Im Fall der Norm LPC10 ergibt dies die Verwendung von 41 Trägern, von denen 21, z.B. die ungeradzahligen 1, 3, ... 41 Referenzsymbole in jedem zweiten Rahmen transportieren, wie dies in der Frequenztabelle in Figur 1 dargestellt ist, während die zeitliche Verteilung dieser Frequenzen in Figur 2 zu sehen ist, und zwar jeweils für zwei aufeinanderfolgende Rahmen. Da in diesem Fall die Dauer eines Rahmens 22,5 ms beträgt, liegt der erzielte Übertragungsdurchsatz bei 44,44 Rahmen je Sekunde. Das entsprechende zeitliche Signal ergibt sich durch eine inverse Fourier-Transformierte dieser Frequenzen über 128 Punkte.
  • Mit beispielsweise einer Tastfrequenz von 7200 Hz liegt der Frequenzabstand zwischen zwei Trägern unter diesen Bedingungen bei 56,25 Hz, was gemäß Figur 2 zu einer Dauer eines Nutzrahmens Tu von 17,77 ms und zu einem zeitlichen Schutzabstand TG von 4,72 ms führt.
  • Das während der Dauer des Schutzabstands ausgesendete Signal ergibt sich, indem die Nutzzone periodisch wiederholt wird, um Phasendiskontinuitäten an den Grenzen dieser Zone zu vermeiden.
  • Eine entsprechende Modemstruktur, die nach diesem Prinzip funktioniert, ist in Figur 3 gezeigt. Das Modem enthält in seinem Sendeteil einen Kodiermodul 1, einen Verschachtelungsmodul 2 und einen Modulationsmodul 3. Der Empfangsteil enthält einen Demodulationsmodul 4, einen Entschachtelungsmodul 5 und einen Dekodiermodul 6. Der Kodiermodul 1 und der Dekodiermodul 6 bewirken eine mit 8 Phasenzuständen kodierte Modulation einer Redundanz 4/3, um wie im Fall der Norm ANDVT die wichtigen Bits jedes übertragenen Vocoder-Rahmens zu schützen. Wenn also, wie im Fall der Norm LPC10 in jedem Rahmen 21 Bits geschützt werden sollen, führen diese Bits zu 21/2 QPSK-Symbolen und zu 14 Symbolen im Kode 8PSK. Verwendet man zwei Vocoder-Rahmen von 108 Bits hintereinander, dann kann man die 42 wichtigsten Bits in den beiden Rahmen schützen. Der Ausgang des Kodierers 1 liefert unter diesen Bedingungen (42/2)(4/3)=28 geschützte Symbole im Kode 8PSK und (108-42)12=33 nichtgeschützte Symbole QPSK.
  • Der Kodierer 1 liefert insgesamt 61 Symbole, die auf zwei Rahmen verteilt sind, und zwar 20 Symbole auf dem ersten Rahmen (beispielsweise auf den geradzahligen Trägern) und 41 auf dem zweiten Rahmen, wie dies die Tabelle in Figur 1 zeigt. Die nachfolgende Verschachtelung bewirkt der Verschachtelungsmodul 2, der wie in Figur 4A zu sehen ist, aus n&sub2;(n&sub1;-l)+1 Schieberegistern mit den Bezugszeichen 7&sub0; bis 7n2(n1- 1) versehen sind und deren Abgriffe bei Vielfachen von (n&sub1;-1) liegen.
  • Die Entschachtelung erfolgt im Modul 5, der ebenfalls, wie in Figur 48 gezeigt, aus einer Gruppe von n&sub2;(n&sub1;1)+1 in Serie geschalteten Schieberegistern, die die Bezugszeichen 9&sub0; bis 9n2(n1-1) tragen, und aus einem Schalter 10 besteht, der zyklisch den Eingang des Entschachtelungsmoduls an die verschiedenen Registerausgänge anschließt.
  • Zur Kanalabschätzung ausgehend vom ersten übertragenen Referenzrahmen bis zum letzten Nutzrahmen gehen 16 zusätzliche Rahmen den ganzen ausgesendeten Informationen voraus und folgen 16 zusätzliche Rahmen nach. Diese wie die erstgenannten Rahmen strukturierten Rahmen enthalten jedes zweite Mal Referenzsymbole, um den davor und dahinter hegenden Kanal jedes zu demodulierenden Rahmens abzuschätzen. Die Referenzsymbole werden beispielsweise zufällig in jedem zweiten Rahmen erzeugt und nacheinander in einer Datei gespeichert, die bei der Demodulation gelesen wird.
  • Die Wiedergewinnung der Signale auf jedem der Träger des Übertragungsbands erfolgt durch den Demodulationsmodul 4 mit Hilfe einer Fourier-Transformierten über die 128 Tastproben des Nutzzeitrahmens. Dies erlaubt es, in jedem zweiten Rahmen Informationen betreffend den Kanal auf den 21 ungeradzahligen Referenzträgern unterzubringen. Nach der Abschätzung des Kanals und des Rauschens im Schritt 4 besteht die im Schritt 5 durchgeführte Dekodierung darin, für jedes empfangene Symbol den Kode zu suchen, der die folgende Beziehung minimiert:
  • Hierbei bildet αi* den konjugierten Wert des abgeschätzten Kanals
  • Zi ist das empfangene Symbol
  • i² ist die Varianz des Rauschens
  • αi ist das Referenzsymbol auf einem gegebenen Weg.
  • Das Ablaufschema gemäß Figur 5 zeigt die verschiedenen Schritte 11 bis 17 des Ablaufalgorithmus. In diesem Schema bedeutet 2m die Anzahl von am Anfang und am Ende der Übertragung zur Abschätzung des Kanals zugefügten Rahmen. Die Erfassung der 4m+1 ersten Rahmen findet im Schritt 11 statt, um einem erste Bewertung Cij des Hochfrequenzkanals mit Hilfe der Referenzträger in jedem zweiten Kanal durchzuführen, wobei sich jeder Wert Cij aus dem Quotienten des Signals Srefij des Referenzträgers (hierbei ist j eine ungerade Zahl zwischen 1 und 41 einschließlich) durch einen im Demodulator bekannten Referenzwert Refij. In diesem Schritt werden die Nutzsignale Sutij ab dem Rahmen 2m+1 gespeichert.
  • Die Abschätzung des Kanals, die im Schritt 12 stattfindet, besteht darin, eine zeitliche Filterung der Werte Cij durchzuführen.
  • Diese Filterung besteht darin, die Koeffizienten des Filters und die Anzahl von ihnen zu suchen, durch die der mittlere Schätzfehler einen Mindestwert annimmt. Um die ersten Werte des Kanals auf dem ersten übertragenen Referenzrahmen zu filtern, braucht man 2m zusätzliche Rahmen vorab. Unter diesen Rahmen transportiert jeder zweite Referenzsymbole auf den 21 ungeradzahligen Trägern.
  • Bezeichnet h(i) die Koeffizienten des Filters, dann ist der mittlere Wert Cmoy2m+1,j, der am Ausgang des Filters erhalten wird, durch die folgende Gleichung definiert:
  • Hierbei ist j eine ungerade Zahl zwischen 1 und 41 einschließlich.
  • Da ein Nutzrahmen keinen Referenzsymbole transportierenden Träger enthält, erfolgt eine zeitliche Interpolation auf den 21 Trägern ungeradzahligen Rangs dieses Rahmens mit einer auf 2m festgelegten Anzahl von Koeffizienten des Filters zur Mittelwertbildung.
  • Aus denselben Gründen wie oben folgen auf den letzten Nutzrahmen 2m zusätzliche Rahmen, um die Kanalabschätzung durchzuführen.
  • Die Frequenzfilterung, die im Schritt 13 erfolgt, besteht darin, eine Frequenzfilterung in jedem Rahmen für jeden der Träger durchzuführen. Dies erfolgt mit Hilfe eines Satzes von Filtern, in denen die Anzahl von Koeffizienten abhängig von der Lage jedes betreffenden Trägers im Rahmen variabel ist. Auf den ungeradzahligen Trägern, die Informationen über den Kanal liefern, besitzen die verwendeten Filter ungeradzahligen Rang. Für die anderen Fälle wird eine Interpolation durchgeführt. Diese Filter sind Tiefpaßfilter Da im allgemeinen die maximale Verzögerung der Vielfachwege bei etwa ± 2ms liegt, wird nur der Teil des Signals zwischen diesen beiden Werten weiterverarbeitet. Dadurch erhält man in jedem Rahmen des Rangs 2m+1 eine Abschätzung des Kanals für jeden der 41 Träger.
  • Die Rauschabschätzung findet im Schritt 14 statt. Die Augenblickswerte des Rauschens auf den ungeradzahligen Trägern eines Referenzrahmens werden durch eine Beziehung folgender Form bestimmt
  • binst (j) = Cj - Kanal j ²
  • Hierbei ist Cj der verrauschte Wert des Kanals mit dem Träger j, während Kanal j den Schätzwert des Kanals nach der Filterung des Trägers j bildet, wobei j ungeradzahlig ist und zwischen 1 und 41 einschließlich liegt.
  • Diese Augenblicks-Rauschwerte werden dann von einem Butterworth-Filter BF mit schmalem Band des Rangs 3 gefiltert.
  • Für einen Nutzrahmen, in dem keine Referenzsignale zur Bestimmung der Werte Cj enthalten sind, werden die Rauschwerte über zwei den betreffenden Rahmen umgebende Referenzrahmen abgeschätzt. Ein Mittelwert dieser beiden Schätzwerte ergibt den Wert des Rauschens der ungeradzahligen Träger in dem Nutzrahmen.
  • Die Werte der geradzahligen Träger der Rahmen ergeben sich auch durch die gleiche Art von Interpolation.
  • Man verfügt also für alle Träger eines Rahmens mit dem Rang 2m+1 über Rausch-Schätzwerte (j) für das Rauschen j zwischen den Trägern 1 und 41.
  • Die Abschätzung der Doppler-Abweichung, die im Schritt 15 erfolgt, verwendet ein Prinzip, das demjenigen ähnelt, das in der Norm ANDVT verwendet wird. Diese Abschätzung ergibt sich, indem über die Gesamtheit der Träger ein Mittelwert der Phasendifferenzen gebildet wird, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rahmen bei der Kanalabschätzung gefunden wurden. Es wird in diesem Fall angenommen, daß die Phasenschwankungen aufgrund des Fadings gering sind.
  • Das verrauschte Phasensignal im Rahmen i wird dann: Phasensignal Kanal Rauschen
  • Hierbei bedeutet np die Anzahl von Trägern. Das Rauschen wird zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rahmen als konstant angenommen.
  • Dieses Signal wird dann in einem komplexen Butterworth-Filter des Rangs 3 gefiltert, dessen Produkt FcTe (Grenzfrequenz mal Tastperiode) sehr gering ist. Die Abschätzung der Abweichung von einem Rahmen zum nächsten, die so erhalten wird, bleibt relativ glatt und läßt sich durch folgende Beziehung ausdrücken: Abweichung (i) = Θi/2πT
  • Hierbei ist Θi die Phase des gefilterten Phasensignals im Rahmen i und T die Rahmenperiode (T = 22,5 ms).
  • Die Berechnung und Speicherung der Produkte für den Rahmen des Rangs 2m+1, die im Schritt 16 erfolgt, geht von den Werten des Kanals und des Rauschens bezüglich jedes der Träger aus. Diese Berechnung erfolgt gemäß folgender Beziehung: Kanal Rauschen
  • Hierbei liegt j zwischen 1 und 41 einschließlich, Sut(2m+1),j ist das Nutzsignal im Rahmen 2m+1 und für den Träger j. Kanal* 2m+1,j ist der konjugierte Wert des Kanals unter den gleichen Bedingungen und Rauschen 2m+1,j ist das Rauschen unter den gleichen Bedingungen.

Claims (3)

1. Verfahren zur kohärenten Modulation und Demodulation für die Übertragung von Daten mit großem Durchsatz mittels Hochf requenzen, wobei parallel auf einer bestimmten Anzahl von Kanälen mit geringem Durchsatz (F&sub1; ... F&sub4;&sub1;) Nutzinformationssymbole und Referenzsymbole übertragen werden, wobei die diese Symbole darstellenden Signale gemäß einer Modulation moduliert werden, die eine bestimmte Anzahl von Phasenzuständen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren darin besteht, parallel auf einer Gruppe von Kanälen Rahmen von Nutzsymbolen und Rahmen von Referenzsymbolen zu übertragen, indem zwischen je zwei Nutzrahmen ein Referenzsymbolrahmen eingefügt wird und indem abwechselnd (F&sub1;, F&sub3;, F&sub5;, F&sub4;&sub1;) jedes Referenzsymbol mit einem Nutzsymbol (F&sub2;, F&sub4; F&sub4;&sub0;) in jedem Referenzsymbolrahmen abwechselt, indem weiter bei der Demodulation (11) der Hochfrequenzkanal bezüglich der Träger der Hochfrequenzkanäle, die die Referenzsymbole tragen, bewertet wird, indem für jedes ausgesendete Referenzsymbol das Verhältnis (Cij) zwischen dem Wert (Srefij) des ihm entsprechenden Signals und einem bekannten Referenzwert (Ref) gebildet wird, indem die Werte des augenblicklichen Rauschens durch Bildung des Quadrats der Differenz zwischen dem verrauschten Wert und dem geschätzten gefilterten Wert für jeden Kanal bestimmt werden (14), indem eine zeitliche Filterung (12) der geschätzten Werte der Kanäle für jeden der Träger durch Berechnung der Filterkoeffizienten durchgeführt wird, die den mittleren Schätzfehler minimieren, und indem jedes empfangene Symbol für jeden Träger durch eine Fourier-Transformierte der Tastproben des Nutzzeitrahmens dekodiert wird (5).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zeitliche Filterung eine Tiefpaß-Frequenzfilterung (13) folgt.
3. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es darin besteht, die Doppler- Abweichung (15) des empfangenen Signals auf einem Kanal abzuschätzen, indem ein Mittelwert der Phasendifferenzen über die Gesamtheit der Träger zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rahmen bezüglich des geschätzten Rauschwerts des Kanals gebildet wird.
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