-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines Substrats für supraleitende Mikrowellen-Komponenten, und
insbesondere ein neuartiges Verfahren zum Herstellen eines
Substrats, das bei der Fertigung einer Mikrowellen-Komponente
geeignet verwendet werden kann, die einen Leiter aufweist, der
aus einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht gebildet ist.
"Mikrowellen" oder "Millimeterwellen" genannte
elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge im Bereich von wenigen zehn
Zentimetern bis wenigen Millimetern können theoretisch als
lediglich einen Teil eines elektromagnetischen Wellenspektrums
bildend bezeichnet werden, sie müssen jedoch aus dem
Gesichtspunkt der Elektrotechnik als spezielles unabhängiges Gebiet
elektromagnetischer Wellen betrachtet werden, weil spezielle
und einzigartige Verfahren und Einrichtungen zum Handhaben
dieser elektromagnetischen Wellen entwickelt wurden.
-
Andererseits berichteten Bednorz und Müller 1986, daß
(La,Ba)&sub2;CuO&sub4; bei einer Temperatur von 30 K einen supraleitenden
Zustand besitzen. Chu berichtete 1988, daß YBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7; eine
supraleitende kritische Temperatur in der Größenordnung von 90 K
besitzt, und Maeda berichtete, daß ein sogenanntes supraleitendes
Wismuth(Bi)-Verbundoxid eine supraleitende kritische Temperatur
oberhalb von 100 K besitzt. Diese supraleitenden Verbundoxide
können durch Kühlen unter Verwendung kostengünstigen flüssigen
Stickstoffs supraleitend werden. Infolge davon ist die
Möglichkeit einer tatsächlichen Anwendung der Supraleitertechnik
diskutiert und untersucht worden.
-
Das der Supraleitung innewohnende Phänomen kann
vorteilhafterweise in unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt werden, und
Mikrowellen-Komponenten bilden keine Ausnahmen. Beispielsweise
weist eine Mikrostreifenleitung einen
Abschwächungskoeffizienten auf, der auf eine Widerstandskomponente des Leiters
zurückzuführen ist. Dieser Abschwächungskoeffizient, der auf die
Widerstandskomponente zurückzuführen ist, nimmt proportional zur
Wurzel aus der Frequenz zu. Andererseits nimmt der
dielektrische Verlust proportional zur Erhöhung der Frequenz zu. Der
Verlust einer aktuellen Mikrostreifenleitung, insbesondere in
dem Bereich nicht größer als 10 GHz ist im wesentlichen auf den
Widerstand des Leiters zurückzuführen, weil die dielektrischen
Materialien in jüngster Zeit verbessert wurden. Wenn der
Widerstand des Leiters in der Streifenleitung verringert werden
kann, ist es deshalb möglich, das Leistungsvermögen der
Mikrostreifenleitung deutlich zu erhöhen.
-
Die Mikrostreifenleitung kann, wie bestens bekannt, als
einfache Signalübertragungsleitung verwendet werden. Wenn jedoch
eine geeignete Strukturierung angewendet wird, kann die
Mikrostreifenleitung als andere Mikrowellen-Komponenten,
einschließlich Induktoren, Filtern, Resonatoren und
Verzögerungsleitungen, verwendet werden. Eine Verbesserung der
Mikrostreifenleitung führt deshalb direkt zu einer Verbesserung der
Eigenschaften dieser Mikrowellen-Komponenten. Unter diesen Umständen sind
verschiedene Mikrowellen-Einrichtungen mit einer Leiterleitung
oder mit -leitungen, die auf oxidischen Supraleitern gebildet
sind, vorgeschlagen worden.
-
Eine Mikrowellen-Übertragungsleitung zum Leiten der
elektromagnetischen Wellen im Mikrowellenband besteht üblicherweise
aus Leitern, die voneinander durch ein Dielektrikum getrennt
sind, wobei ein Leiter des Leiterpaars auf Masse gelegt ist.
-
Ein Substrat, das bei der Herstellung der vorstehend genannten
Mikrowellen-Übertragungsleitung geeigneterweise verwendet
werden kann, wird aus einem dielektrischen Substrat als
Basissubstrat und einem Paar von oxidischen supraleitenden
Dünnschichten gebildet, die auf einer Oberseite bzw. einer
Unterseite des Basissubstrats gebildet sind. Wenn dieses Substrat
vorliegt oder verfügbar ist, können unterschiedliche
supraleitende Mikrowellen-Komponenten durch geeignete Strukturierung
von einem des Paars von oxidischen supraleitenden Dünnschichten
problemlos hergestellt werden, die auf der Ober- bzw. der
Unterseite des Basissubstrats gebildet sind.
-
Beim Bilden des vorstehend genannten Substrats für die
Mikrowellen-Komponente besteht jedoch das Problem, daß eine
oxidische supraleitende Dünnschicht auf einer Oberfläche eines
dielektrischen Substrats abgeschieden werden muß, woraufhin eine
weitere oxidische supraleitende Dünnschicht auf der anderen
Oberfläche des dielektrischen Substrats abgeschieden werden
muß.
-
Der Grund hierfür ist folgender: Erstens kann die oxidische
supraleitende Dünnschicht nur dann erhalten werden, wenn eine
Dünnschicht aus einem oxidischen Supraleiter auf einem
speziellen Substrat unter einer speziellen Abscheidungsbedingung
abgeschieden wird. Da als Zweites der in dem oxidischen Supraleiter
enthaltene Sauerstoff instabil ist, ändert sich der
Sauerstoffgehalt, wenn der abgeschiedene oxidische Supraleiter erwärmt
wird. Bei dem Vorgang des aufeinanderfolgenden Abscheidens
einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht auf einer oder
einer ersten Oberfläche des dielektrischen Substrats und
daraufhin auf der anderen oder zweiten Oberfläche des
dielektrischen Substrats werden deshalb die supraleitenden Eigenschaften
der oxidischen supraleitenden Dünnschicht, die auf der ersten
Oberfläche des dielektrischen Substrats abgeschieden ist,
beeinträchtigt oder gehen verloren, wenn die oxidische
supraleitende Dünnschicht auf der zweiten Oberfläche des dielektrischen
Substrats abgeschieden wird. Aufgrund dessen ist es als
schwierig erachtet worden, ein Substrat für eine
Mikrowellen-Komponente bereitzustellen, die auf gegenüberliegenden Oberfläche
des dielektrischen Substrats eine supraleitende Dünnschicht mit
gleichmäßigen Eigenschaften aufweist.
-
In Applied Physics Letters, Band 57, Nr. 8, 20. August 1990, S.
825-827, ist ein Verfahren zum Herstellen von passiven
Niedrigverlust-Mikrowellen-Einrichtungen vorgeschlagen worden,
aufweisend die Schritte: Bilden einer epitaktischen Tl-Ba-Ca-Cu-O-
Dünnschicht auf einer Oberfläche eines chemisch polierten
einkristallinen LaAlO&sub3;-Niedrigverlust-Mikrowellensubstrats und
Glühen der Dünnschicht für mehrere Minuten bei hoher Temperatur
(830 bis 900ºC) unter gesteuertem Thallium-Sauerstoff-Druck.
-
Die Druckschrift gehört nicht zur Technik zur Erzeugung eines
Substrats für eine supraleitende Mikrowellen-Komponente, die
zwei gegenüberliegende Oxid-Dünnschichten auf zwei
gegenüberliegenden Oberflächen eines Basissubstrats aufweist, und die
Druckschrift schlägt keine Glühbehandlung vor, die auf ein
derartiges Substrat mit zwei gegenüberliegenden supraleitenden
oxidischen Dünnschichten anwendbar wäre.
-
Im Japanese Journal of Applied Physics, Band 30, Nr. 4B, April
1991, S. L700-702, ist eine Mikrostreifenleitung beschrieben
und gezeigt, die eine supraleitende Bi-Sr-Ca-Cu-O-Leitung und
eine Masseebene aufweist, die auf einem dielektrischen MgO-
Substrat gebildet ist. Es wird davon ausgegangen, daß die Phase
hoher Tc von Bi-Sr-Ca-Cu-O mehrere Vorteile im Vergleich zu
anderen Materialien aufweist, wie etwa einem auf Yttrium
basierenden Material.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demnach darin,
ein Verfahren zum Herstellen eines Substrats für supraleitende
Mikrowellen-Komponenten bereitzustellen, das die Probleme des
vorstehend genannten Standes der Technik überwindet.
-
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein neuartiges Verfahren zur Herstellung eines Substrats für
eine supraleitende Mikrowellen-Komponente mit oxidischen
supraleitenden Dünnschichten, die auf gegenüberliegenden Oberflächen
eines Basissubstrats gebildet sind, zu schaffen, welche
Komponente wirksame supraleitende Eigenschaften bereitstellen kann.
-
Die vorstehend genannten sowie weitere Aufgaben der
vorliegenden Erfindung werden in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines
Substrats für supraleitende Mikrowellen-Komponenten, wobei das
Substrat aus einem Basissubstrat (1) mit einer dielektrischen
Schicht und einem Paar von supraleitenden Oxid-Dünnschichten
(2a, 2b) auf der oberen bzw. der unteren Oberfläche des
Basissubstrates gebildet ist, wobei das Verfahren die Schritte
umfaßt: Ausbilden einer ersten Dünnschicht (2a) eines Tl-Ba-Ca-
Cu-O-Verbundoxids auf einer Oberfläche des Basissubstrats (1),
Ausbilden einer zweiten Dünnschicht (2b) aus einem Tl-Ba-Ca-Cu-
O-Verbundoxid auf der anderen Oberfläche des Basissubstrats (1)
und Glühen des Basissubstrats (1) mit den zwei mit den
genannten Dünnschichten (2a, 2b) aus dem
Tl-Ba-Ca-Cu-O-Verbundoxid bedeckten Oberflächen in einer Sauerstoffatmosphäre,
die nicht weniger als 5 Molprozent Thallium enthält, für eine
Zeit im Bereich von einer bis drei Stunden inklusiv, bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 850ºC bis 900ºC inklusiv, um
dadurch die supraleitenden Eigenschaften der ersten, auf der
einen Oberfläche des Basissubstrats (1) abgeschiedenen ersten
Dünnschicht (2a) aus oxidischem Supraleiter wiederherzustellen,
die verschlechtert wurden oder verlorengingen, als die zweite
oxidische supraleitende Dünnschicht (2b) auf der anderen
Oberfläche des Basissubstrats (1) abgeschieden wurde, und auch um
dadurch die erste und zweite Dünnschicht (2a, 2b) aus Tl-Ba-Ca-
Cu-O-Verbundoxid so zu beeinflussen, daß sie im wesentlichen
die gleichen supraleitenden Eigenschaften haben.
-
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, ist das erfindungsgemäße
Verfahren zum Herstellen eines Substrats einer supraleitenden
Mikrowellen-Komponente dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem die
Tl-Verbundoxid-Dünnschichten auf den gegenüberliegenden
Oberflächen des Basissubstrats gebildet sind, die gebildeten Tl-
Verbundoxid-Dünnschichten in der Thalliumatmosphäre geglüht
werden.
-
Wie vorstehend erläutert, ist bei dem herkömmlichen Verfahren
zum aufeinanderfolgenden Abscheiden einer oxidischen
supraleitenden Dünnschicht auf einer ersten Oberfläche eines
Basissubstrats, gefolgt von einem Abscheiden auf der zweiten
Oberfläche des Basissubstrats, die Beeinträchtigung der
supraleitenden Eigenschaften der oxidischen supraleitenden Dünnschicht,
die auf der ersten Oberfläche des Basissubstrats abgeschieden
wird, beim Schritt des Abscheidens der oxidischen
supraleitenden Dünnschicht auf der zweiten Oberfläche des Basissubstrats
unvermeidlich.
-
Da andererseits bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das
Tl-Verbundoxid als oxidisches Supraleitermaterial verwendet wird, ist
es möglich, den Prozeß zum endgültigen Rückgewinnen der
Eigenschaften des Paars von oxidischen supraleitenden Dünnschichten
durchzuführen.
-
Es ist insbesondere möglich, die oxidischen supraleitenden Tl-
Dünnschichten bei extrem niedriger Substrattemperatur in der
Größenordnung einer Raumtemperatur abzuscheiden. In dem Fall,
daß eine oxidische supraleitende Dünnschicht auf einer
Oberfläche des Basissubstrats und daraufhin auf der anderen Oberfläche
des Basissubstrats gebildet wird, kann die Beeinträchtigung der
zuerst abgeschiedenen Dünnschicht minimiert werden.
-
Wenn die abgeschiedene oxidische supraleitende Tl-Dünnschicht
in der Thalliumatmosphäre geglüht wird, kann außerdem die
Qualität der Dünnschicht verbessert werden.
-
Nachdem die oxidischen supraleitenden Tl-Dünnschichten auf den
gegenüberliegenden Oberflächen des Basissubstrats abgeschieden
sind, kann, wenn die abgeschiedenen oxidischen supraleitenden
Tl-Dünnschichten in der Thalliumatmosphäre geglüht werden,
nicht nur die Qualität des Paars von oxidischen supraleitenden
Tl-Dünnschichten verbessert werden, sondern auch die
Schichteigenschaften des Paars von Dünnschichten können im
wesentlichen in Übereinstimmung gebracht werden.
-
Das Glühen wird in einer Sauerstoffatrnosphäre durchgeführt, die
nicht weniger als 5 Molprozent Thallium enthält. Wenn der
Gehalt an Thallium geringer als 5 Molprozent ist, kann eine
wirksame Verbesserung der Dünnschichtqualität aufgrund des Glühens
nicht erzielt werden. In diesem Zusammenhang wird bemerkt, daß
dann, wenn das Thallium in der Glühsauerstoffatmosphäre
enthalten ist, das Thallium in Form von Thalliumoxid vorliegt.
-
Die Glühtemperatur liegt im Bereich von 850ºC bis 900ºC
einschließlich. Wenn die Glühtemperatur niedriger als dieser
Temperaturbereich ist, kann ein gültiger bzw. wirksamer Glüheffekt
nicht erzielt werden. Wenn die Glühtemperatur höher als dieser
Temperaturbereich ist, wird die Schichtqualität der Dünnschicht
aufgrund der Glühhitze eher verschlechtert.
-
Die Glühzeitperiode liegt im Bereich von einer Stunde bis drei
Stunden einschließlich. Wenn die Glühzeit kürzer als dieser
Bereich ist, kann ein gültiger bzw. wirksamer Glüheffekt nicht
erzielt werden. Wenn die Glühzeit länger als dieser Bereich
ist, wird die Schichtqualität der Dünnschicht aufgrund der
Glühhitze eher verschlechtert.
-
Das Basissubstrat sollte aus einem dielektrischen Material
gebildet sein, das einen geringen dielektrischen Verlust aufweist
und es ermöglicht, die oxidische supraleitende Dünnschicht
darauf in gutem Zustand abzuscheiden. Beispiele hierfür sind
LaAlO&sub3;, NdGaO&sub3; und MgO. Außerdem ist es bevorzugt, ein Substrat
zu verwenden, das dadurch erhalten wird, daß auf
gegenüberliegenden Oberflächen einer dielektrischen Platte, wie etwa eines
Saphirs und SiO&sub2;, mit extrem geringen elektrischen Verlust,
eine Pufferschicht gebildet wird, die es ermöglicht, den
oxidischen Supraleiter in gutem Zustand abzuscheiden.
-
Die vorstehend genannten sowie weitere Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich aus der
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der
Erfindung in bezug auf die beiliegenden Zeichnungen. Die
nachfolgenderläuterten Beispiele dienen jedoch ausschließlich zur
Erläuterung der vorliegenden Erfindung; es versteht sich deshalb, daß
die vorliegende Erfindung in keinster Weise auf die folgenden
Beispiele beschränkt ist.
-
Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines
Grundaufbaus des Substrats für die supraleitende
Mikrowellen-Komponente.
-
Wie in Fig. 1 gezeigt, weist das Substrat für die supraleitende
Mikrowellen-Komponente ein dielektrisches Basissubstrat 1 und
ein Paar von oxidischen supraleitenden Dünnschichten 2a und 2b
auf, die auf gegenüberliegenden Oberflächen des Basissubstrats
1 abgeschieden sind.
Beispiel 1
-
Das supraleitende Mikrowellen-Komponentensubstrat mit dem
vorstehend erläuterten Aufbau wurde in Übereinstimmung mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt.
-
Ein LaAlO&sub3;-Substrat mit einer Dicke von 0,5 mm, einer Breite
von 15 mm und einer Länge von 15 mm wurde als dielektrisches
Substrat verwendet. Eine oxidische supraleitende Dünnschicht
wurde durch Zerstäuben abgeschieden. Die Abscheidungsbedingung
war wie folgt:
-
Target : Tl&sub2;Ba&sub2;Ca2,5Cu&sub3;Oy
-
Zerstäubungsgas : Ar, enthaltend 20 Molprozent O&sub2;
-
Gasdruck : 6,7 Pa (50 mTorr)
-
Substrattemperatur : 50ºC
-
Dicke der Dünnschicht : 10000 Å
-
Ein Paar von oxidischen supraleitenden Dünnschichten wurde
kontinuierlich auf gegenüberliegenden Oberflächen des
dielektrischen Substrats in derselben Abscheidungskammer abgeschieden,
ohne das Substrat aus der Abscheidungskammer zu entnehmen.
-
Daraufhin wurde das Substrat, dessen gegenüberliegende
Oberflächen mit den oxidischen supraleitenden Dünnschichten
beschichtet war, jeweils in einer Thalliumatmosphäre geglüht. Die
Glühbedingung war wie folgt:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 10 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 870ºC
-
Glühzeit : 1 Stunde
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Komponenten
wurden die Eigenschaften der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberflächen
gebildet ist, gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden
dargestellt:
-
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, weisen in dem Substrat für
Mikrowellen-Komponenten, das in Übereinstimmung mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist, die oxidischen
supraleitenden Dünnschichten, die jeweils auf den gegenüberliegenden
Oberflächen des Basissubstrats gebildet sind, im wesentlichen
gleichmäßige supraleitende Eigenschaften auf. Die kritische
Stromdichte wurde bei 77 K gemessen.
Vergleichsbeispiel 1
-
Zum Vergleich wurde ein weiteres Substrat für
Mikrowellen-Komponenten unter Verwendung desselben dielektrischen Substrats
wie im Beispiel 1 hergestellt und unter Verwendung einer
oxidischen supraleitenden Y-Ba-Cu-O-Verbundoxid-Dünnschicht. Die
supraleitende Y-Ba-Cu-O-Verbundoxid-Dünnschicht wurde durch
Zerstäuben abgeschieden. Die Abscheidungsbedingung war wie folgt:
-
Target : Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;Oy
-
Zerstäubungsgas : Ar, enthaltend 20 Molprozent O&sub2;
-
Gasdruck : 66,6 Pa (0,5 Torr)
-
Substrattemperatur : 620ºC
-
Dicke der Dünnschicht : 4000 Å
-
Bei dem derart gebildeten Vergleichsbeispiel für das Substrat
für Mikrowellen-Komponenten wurde die Eigenschaft der
oxidischen supraleitenden Dünnschicht, die auf jeder der
gegenüberliegenden Oberflächen gebildet ist, gemessen. Das Ergebnis der
Messung ist im folgenden dargestellt:
-
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, war in dem Vergleichsbeispiel
die oxidische supraleitende Dünnschicht, die auf der ersten
Oberfläche des Basissubstrats gebildet ist, bezüglich ihrer
Eigenschaft deutlich verschlechtert. Die kritische Stromdichte
wurde bei 77 K gemessen.
Vergleichsbeispiel 2
-
Aus Vergleichszwecken wurde ein Substrat für
Mikrowellen-Komponenten in demselben Prozeß wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch ohne die Glühbedingung.
-
Das derart hergestellte Substrat wurde daraufhin in einer
Thalliumatmosphäre unter der folgenden Glühbedingung geglüht:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 10 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 950ºC
-
Glühzeit : 2 Stunden
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Kornponenten
wurde die Eigenschaft der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberflächen
gebildet ist, gemessen. Die kritische Stromdichte wurde bei 77 K
gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden
dargestellt:
-
Es wird davon ausgegangen, daß die vorstehend angeführte
Verschlechterung der Eigenschaft darauf beruht, daß das in den
oxidischen supraleitenden Dünnschichten enthaltene Thallium
verdampft ist.
Vergleichsbeispiel 3
-
Aus Vergleichszwecken wurde ein Substrat für
Mikrowellen-Komponenten im selben Prozeß wie im Beispiel 1 ohne die
Glühbedingung hergestellt.
-
Das derart hergestellte Substrat wurde daraufhin in einer
Thalliumatmosphäre unter der folgenden Glühbedingung geglüht:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 10 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 800ºC
-
Glühzeit : 2 Stunden
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Komponenten
wurden die Eigenschaften der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberfläche
gebildet ist, gemessen. Die kritische Stromdichte wurde bei 77 K
gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden gezeigt:
-
Es wird davon ausgegangen, daß die vorstehend angeführte
Verschlechterung der Eigenschaft darauf zurückzuführen ist, daß
die oxidischen supraleitenden Dünnschichten nicht ausreichend
kristallisiert sind.
Vergleichsbeispiel 4
-
Aus Vergleichszwecken wurde ein Substrat für
Mikrowellen-Komponenten in demselben Prozeß wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch ohne die Glühbedingung.
-
Das derart hergestellte Substrat wurde daraufhin in einer
Thalliumatrnosphäre unter der folgenden Glühbedingung geglüht:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 10 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 900ºC
-
Glühzeit : 5 Stunden
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Komponenten
wurde die Eigenschaft der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberflächen
gebildet ist, gemessen. Die kritische Stromdichte wurde bei 77 K
gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden
dargestellt:
-
Es wird davon ausgegangen, daß die vorstehend angeführte
Verschlechterung der Eigenschaft darauf beruht, daß das in den
oxidischen supraleitenden Dünnschichten enthaltene Thallium
verdampft ist.
Vergleichsbeispiel 5
-
Aus Vergleichszwecken wurde ein Substrat für
Mikrowellen-Komponenten in selben Prozeß wie im Beispiel 1 ohne die
Glühbedingung hergestellt.
-
Das derart hergestellte Substrat wurde daraufhin in einer
Thalliumatmosphäre unter der folgenden Glühbedingung geglüht:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 10 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 900ºC
-
Glühzeit : 0,5 Stunden
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Komponenten
wurde die Eigenschaft der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberfläche
gebildet ist, gemessen. Die kritische Stromdichte wurde bei 77 K
gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden gezeigt:
-
Es wird davon ausgegangen, daß die vorstehend angeführte
Verschlechterung der Eigenschaft darauf zurückzuführen ist, daß
die oxidischen supraleitenden Dünnschichten nicht ausreichend
kristallisiert sind.
Vergleichsbeispiel 6
-
Aus Vergleichszwecken wurde ein Substrat für
Mikrowellen-Komponenten in demselben Prozeß wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch ohne die Glühbedingung.
-
Das derart hergestellte Substrat wurde daraufhin in einer
Thalliumatmosphäre unter der folgenden Glühbedingung geglüht:
-
Atmosphäre : O&sub2;-Gas, enthaltend 4 Molprozent Tl
-
Gasdruck : 10&sup5; Pa (1 atm)
-
Glühtemperatur : 870ºC
-
Glühzeit : 1 Stunde
-
Bei dem derart gebildeten Substrat für Mikrowellen-Komponenten
wurde die Eigenschaft der oxidischen supraleitenden
Dünnschicht, die auf jeder der gegenüberliegenden Oberflächen
gebildet ist, gemessen. Die kritische Stromdichte wurde bei 77 K
gemessen. Das Ergebnis der Messung ist im folgenden
dargestellt:
-
Es wird davon ausgegangen, daß die vorstehend angeführte Ver-
schlechterung der Eigenschaft darauf beruht, daß das in den
oxidischen supraleitenden Dünnschichten enthaltene Thallium
verdampft ist.
-
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, ist es in Übereinstimmung mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, ein Substrat für
supraleitende Mikrowellen-Komponenten mit einem Paar von guten
oxidischen supraleitenden Dünnschichten herzustellen, die auf
gegenüberliegenden Oberflächen eines einzigen dielektrischen
Substrats gebildet sind und im wesentlichen dieselben
supraleitenden Eigenschaften aufweisen.
-
Das in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Substrat kann zum Herstellen unterschiedlicher
Mikrowellen-Komponenten verwendet werden, indem eines des Paars von
guten oxidischen supraleitenden Dünnschichten geeignet
strukturiert
wird. Die derart erhaltenen Mikrowellen-Komponenten haben
einen Leiter, der auf dem Supraleiter gebildet ist, weshalb
diese Komponenten einen geringen Ausbreitungsverlust und ein
Frequenzband für eine breite Anwendung aufweisen.
-
Die Erfindung ist in bezug auf spezielle Ausführungsformen
dargestellt und erläutert worden. Es wird bemerkt, daß die
vorliegende Erfindung jedoch in keinster Weise auf die Einzelheiten
der dargestellten Strukturen beschränkt ist, sondern vielmehr
Änderungen und Modifikationen innerhalb des Umfangs der
beiliegenden Ansprüche zugänglich ist.