DE69203200T2 - Verfahren zur Unterbrechung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Verwendung eines Sexualpheromon-Spenders mit anhaltender Wirkstoffreigabe. - Google Patents

Verfahren zur Unterbrechung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Verwendung eines Sexualpheromon-Spenders mit anhaltender Wirkstoffreigabe.

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DE69203200T2 DE1992603200 DE69203200T DE69203200T2 DE 69203200 T2 DE69203200 T2 DE 69203200T2 DE 1992603200 DE1992603200 DE 1992603200 DE 69203200 T DE69203200 T DE 69203200T DE 69203200 T2 DE69203200 T2 DE 69203200T2
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Ryuichi Saguchi
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eliminierung von Schädlingsinsekten mit Hilfe einer Sexualpheromonverbindung, die, wenn sie in der Umgebungsluft in einer extrem niedrigen Konzentration enthalten ist, die Kommunikation zwischen verschiedenen Geschlechtern der Insekten stören kann, so daß die Paarung dieser Insekten verhindert bzw. unterbrochen wird.
  • Eines der Verfahren zur Eliminierung von Schädlingsinsekten von Ackerfeldern stellt dasjenige Verfahren der letzten Jahre dar, bei dem eine Sexualpheromonverbindung für die spezifische Insektenspezies eingesetzt wird. Bei diesem Verfahren wird die synthetisch hergestellte Sexualpheromonverbindung, die nachfolgend lediglich als Pheromon bezeichnet wird, an die Umgebungsluft auf dem Acker abgegeben, so daß sie sich in dieser Luft befindet. Dadurch wird bewirkt, daß das mänliche Insekt daran gehindert bzw. dabei gestört wird, das weibliche Insekt zu Paarungszwecken zu erkennen, welches das gleiche Pheromon abgibt, um das mänliche Insekt anzuziehen. Dieses Verfahren zur Verhinderung der Paarung hat einen großen Vorzug, denn es ist absolut frei von Umweltproblemen, die notwendigerweise beim Einsatz einer großen Menge von insektiziden Verbindungen auftreten, die nicht nur für die Schädlinge sondern auch für den menschlichen Körper toxisch sind.
  • Da sich die Entwicklung von Schädlingsinsekten mehrere Male während der Jahreszeiten beginnend mit dem Frühjahr und endend mit dem Herbst im Jahr wiederholt, wird das Verfahren zur Eliminierung von Schädlingen durch Einsatz eines Pheromons normalerweise derart durchgeführt, daß eine große Zahl von Pheromonspendern auf dem Feld während desjenigen Zeitraumes verteilt werden, in dem sich die erwachsenen Insekten der ersten Generation entwickeln, so daß die Pheromonverbindung verzögert bzw. anhaltend von Sommer bis zum Herbst freigesetzt wird.
  • Es wurden verschiedene Untersuchungen und Vorschläge gemacht, um derartige Pheromonspender bezüglich der anhaltenden Freisetzung des Pheromons zu verbessern. Nachstehend sind einige Beispiele für derartige verbesserte Pheromonspender aufgeführt.
  • So ist im US-Patent Nr. 4 017 030 eine Pheromonspender desjenigen Typs vorgeschlagen, bei dem das Pheromon in einem Kapillarröhrchen enthalten ist, welches an einem Ende verschlossen und an dem anderen Ende offen ist. Das Pheromon wird anhaltend bzw. verzögert in die Atmosphäre aus dem offenen Ende freigesetzt. Die Pheromonspender dieses Typs sind jedoch für praktische Zwecke nicht geeignet, da die in einem einzelnen Spenderröhrchen vorhandene Pheromonomenge gewöhnlich sehr klein ist, so daß der Spender nur über eine begrenzte Standzeit zur anhaltenden Freisetzung des Pheromons verfügt.
  • Pheromonspender eines zweiten Typs sind solche, die in dem US- Patent Nr. 4 160 335 vorgeschlagenwerden, bei dem eine trägerschicht aus einem Polymer vermischt mit dem Pheromon mit einer Schicht aus einem Polymer laminiert wird, welches als freisetzungskontrollierende Schicht dient, wobei ein laminierter Körper erhalten wird. Dazu gehören auch diejenigen Spender, die in den japanischen Patenten KOKAI Nr. 59-13701 und Nr. 59-59734 und im US-Patent Nr. 4 445 641 beschrieben sind, bei denen ein mit einem Pheromon imprägnierter poröser Körper mit einer Überzugsschicht aus Polyethylen oder dergleichen beschichtet ist, um die Permeationsrate des Pheromons dadurch zu kontrollieren. Diese Pheromonspender haben einen gemeinsamen Nachteil dadurch, daß eine beträchtliche Menge des ursprünglich in dem Spender vorhandenen Pheromons selbst nach Ablauf der Standzeit des Spenders nicht freigesetzt worden ist.
  • Bei einem dritten Typ von Pheromonspendern, wie sie in den US- Patentschriften Nr. 2 800 457, Nr. 5 800 458 und Nr. 3 577 515 beschrieben sind, werden Mikrokapseln zum Einsatz gebracht, in denen eine Pheromonverbindung eingekapselt ist. Diese pheromonohaltigen Mikrokapseln erfüllen jedoch keinesfalls die an sie gestellten praktischen Anforderungen, da die Kosten für die herstellung der Mikrokapseln hoch sind und eine beträchtliche Menge der teueren Pheromonverbindung während der Herstellung der Mikrokapseln verloren geht. Auch besteht der Nachteil, daß die Pheromonfreisetzungsrate aufgrund der großen Oberfläche der Mikrokapseln gewöhnlich zu groß ist, so daß die Standzeit der Pheromonspender vom Mikrokapseltyp nicht lang genug ist.
  • Pheromonspender vom vierten Typ werden im japanischen Patent KOKAI Nr. 62-195303 und auch an anderer Stelle vorgeschlagen. Bei diesen befindet sich das Pheromon in einem Behälter in Form eines Kapillarröhrchens oder einer Ampulle aus einer gleichmäßigen einfachen Schicht aus einem Polymerfilm. Das Material für den Polymerfilm kann insbesondere ein spezifisches Gleichgewichtsquellverhältnis mit dem Pheromon besitzen.
  • Der Behälter für die Pheromonspender vom vierten Typ besteht gewöhnlich aus einem Polyolefinfilm mit verhältnismäßig starker Dicke, wodurch eine gute anhaltende Freisetzbarkeit des Pheromons sichergestellt und dem Spender eine lange Standzeit bzw. Lebenszeit verliehen wird. Andererseits verursacht ein derartiger Pheromonbehälter permeieren muß, so daß die Pheromonfreisetzungsrate an die Atmosphäre zum großen Teil von der Temperatur abhängt.
  • Soll der Pheromonspender während des genzen Jahres eingesetzt werden. Dann kann er eine ausreichend hohe Freisetzungsrate bei den klimatischen Bedingungen mit niedrigen Temperaturen, wie sie im frühen Frühjahr herrschen, wenn sich die meisten der Schädlingsinsekten der ersten Generation entwickeln, nicht erzielt werden. Wird andererseits die Sperrwirkung des Polymerfilms durch Einsatz eines Polymerfilms mit reduzierter Dicke oder durch Einsatz eines Polyolefins mit einer niedrigen Kristallinität herabgesetzt, um eine hohe Abgabe des Pheromons sicherzustellen, dann führt diese zu dem Problem, daß nicht nur die Pheromonabgaberate zu hoch ist, wenn die Umgebungstemperatur wie im Sommer hoch ist, sondern das flüssige Pheromon infiltriert auch die Wände des Spenders, so daß die nicht zur Verfügung stehende Menge des in dem spender vorhandenen Pheromons gesteigert wird. Wird der Pheromonspender derart hergestellt, daß die Pheromonfreisetzungsrate bei den hohen Temperaturen des Sommers den Vorstellungen entspricht, dann wäre andererseits die Pheromonfreisetzungsrate bei niedrigen Temperaturen und insbesondere im Anfangsstadium des Einsatzes zu niedrig, so daß das Ziel der Eliminierung von Schädlingen nicht vollständig erreicht werden kann.
  • Handelt es sich bei der Pheromonverbindung um einen Aldehyd, ein Acetat, eine Keton, einen Kohlenwasserstoff oder einen Alkohol mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen in einem Molekül mit aliphatischer Unsättigung, wie das bei den meisten der Pheromonverbindungen für Insekten, die zu der Ordnung der Lepidoptera gehören, der Fall ist, dann wird die Pheromonverbindung, die in die Wände des Spenders eindringt und dort zurückgehalten wird, durch Polymerisation, Oxydation, Spaltung von Bindungen und dergleichen denaturiert. Dieses Problem kann natürlich dadurch gelöst werden, daß die Sperrwirkung der Spenderwände erhöht wird. Allerdings geht dies nur auf Kosten der Pheromonfreisetzbarkeit, so daß bei niedrigen Temperaturen im frühen Frühjahr keine ausreichend hohe Pheromonfreisetzungsrate gewährleistet ist.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues und verbessertes Verfahren zur Unterbrechung bzw. Verhinderung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Einsatz eines Sexualpheromons dieser Insekten bereitzustellen, wobei die Denaturierung des Pheromons durch Polymerisations-, Oxydations- und Bindungsspaltungsreaktionen und dergleichen bei den hohen Temperaturen des Sommers verhindert und gleichzeitig eine ausreichend hohe Pheromonfreisetzungsrate sogar bei den niedrigen Temperaturen im frühen Frühjahr hergestellt wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Verhinderung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Einsatz eines eines Sexualpheromonverbindung dieser Insekten enthaltenden Spenders mit folgenden Stufen:
  • (a) Einkapsel einer flüssigen Sexualpheromonverbindung dieser Insekten in einem Behälter mit Wänden aus einem gleichmäßigen Film aus einem Harz auf Polyolefinbasis bei einer niedrigen Temperatur zur Herstellung eines Pheromonspenders,
  • (b) Halten des Pheromonspenders bei einer Temperatur von 35 ºC oder höher, bis die flüssige Sexualpheromonverbindung die Behälterwand infiltriert und die in der Wand enthaltene Pheromonmenge mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Wand, beträgt, und
  • (c) Verteilen einer Zahl von Pheromonspendern über ein Feld zu einer Jahreszeit, bei der die Temperatur niedrig ist.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Wie bereits oben dargelegt, umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren zur Vermeidung und Unterbrechung der Paarung von Schädlinginsekten unter Einsatz eines Sexualpheromons dieser Insekten die Verteilung einer Zahl von Spendern aus einem gleichmäßigen Film aus einem Polyolefinharz und mit einer Füllung aus einer flüssigen Pheromonverbindung dieser Insekten während des Jahres beginnend mit dem frühen Frühjahr, wenn die Temperatur niedrig ist, bis zum Sommer, wenn die Temperatur hoch ist. So werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Pheromonspender, die während einer kalten Zeit hergestellt wurden, auf dem Feld nicht im hergestellten Zustand verteilt sondern nach einer Vorbehandlung, bei der die pheromonhaltigen Spender einer Temperatur von 35 ºC oder höher gehalten werden, bis die flüssige Pheromonverbindung in die Wände des Spenders eingedrungen ist, so daß der Polyolefinfilm der Spenderwände eine bestimmte Menge des flüssigen Pheromons enthält.
  • Das oben beschriebene einzigartige erfindungsgemäße Verfahren wurde auf Basis der folgenden Feststellungen entwickelt, die nach umfangreichen Untersuchung der Erfinder gemacht wurden, um die eingangs genannte Aufgabe zu lösen.
  • 1) Bei einem Pheromonspender, der aus einem Behälter aus einem Polyolefinharz hergestellt ist und mit einem flüssigen Pheromon gefüllt ist, kann die Menge des in den Spenderwänden absorbierten Pheromons frei kontrolliert werden, indem die Temperatur und die Dauer der Aufbewahrung des Pheromonspenders gewählt wird.
  • 2) Werden Pheromonspender, deren Wände das darin zuvor absorbierte Pheromon enthalten, auf dem Feld verteilt, dann kann die Pheromonfreiesetzungsrate am Anfang direkt nach der Verteilung verglichen mit den frisch hergestellten Spendern hoch sein.
  • 3) Die Diffusion der Pheromonmoleküle durch die Spenderwände kann erhöht werden, wenn die Wände bereits darin zuvor absorbiertes Pheromon enthalten.
  • 4) Wird das Pheromon in den Spenderwänden zuvor bei einer Temperatur absorbiert, die höher ist als die Temperatur, welcher die Spender auf dem Feld während des praktischen Einsatzes begegnen, dann absorbieren die Spenderwände eine zu große Pheromonmenge, so daß die Pheromonfreisetzungsrate am Anfang sehr erhöht werden kann. Diese beruht darauf, daß das Verhalten der Pheromonfreisetzung durch die Spenderwände stark beeinflußt wird, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, durch die Löslichkeit des Pheromons in den Wänden und die Diffusion der Pheromonmoleküle durch die Wände.
  • 5) Unter der Annahme, daß die Lösung der Pheromonmoleküle in den polymeren Spenderwänden eine Relaxation der polymeren Molekülketten in einem Ausmaß verursacht, welches von der Temperatur abhängt, so daß die Zwischenräume der so relaxierten Molekülketten mit den Pheromonmolekülen gefüllt werden, wodurch das Quellverhältnis bestimmt wird, dann ist die Geschwindigkeit, mit der die einmal relaxierte Molekülkettenstruktur wieder ihren ursprünglichen Zustand unter Verlust der Pheromonmoleküle annimmt, sehr langsam, wenn man sie mit der Geschwindigkeit vergleicht, mit der die unrelaxierte Molekülkettenstruktur unter Absorbtion der Pheromonmoleküle relaxiert wird.
  • 6) Unter der Annahme, daß die Quellverhältnisse die gleichen sind, ist die Fluctuation der Pheromonmoleküle und er polymeren Molekülketten bei höheren Temperaturen größer als bei niedrigeren Temperaturen, so daß sich die Molekülkettenstruktur bei höheren Temperaturen in einem stärker relaxierten Zustand befindet.
  • Weitere von den Erfindern durchgeführte Untersuchungen auf Basis der oben beschriebenen Feststellungen führten zu der Entdeckung, daß die Wirksamkeit eines Pheromonspenders, der aus einem Film aus einem Polyolefinharz hergestellt ist, beträchtlich erhöht werden kann, wenn der mit einem flüssigen Pheromon gefüllte Spender vor der Verteilung über das Feld bzw. auf dem Feld einer Vorbehandlung zur Absorption des flüssigen Pheromons durch die Spenderwände bei einer Temperatur unterworfen wird, die wesentlich höher ist als diejenige Temperatur, die die Spender auf dem Feld antreffen können. Diese Vorbehandlung wird in einem derartigen Ausmaß durchgeführt, daß die polymeren Spenderwände das Pheromon in einer Menge von mindestens 2 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gewicht der Wände. Diese Entdeckung führt zur Fertigstellung der vorliegenden Erfindung.
  • Der aus Polyolefin hergestellte Behälter des Pheromonspenders, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Anwendung findet, kann als Kapillarröhrchen, als Ampulle, als hohle Kugel und dergleichen vorliegen, die über eine gleichmäßige Wanddicke verfügen und mit Hilfe üblicher Formverfahren hergestellt werden. Dazu zählen das Blasformen, das zweistufige Ziehen, das Extrusionsformen, das Formpressen und dergleichen. Die Wanddicke, welche die Pheromonfreisetzungsrate stark beeinflußt, beträgt vorzugsweise 0,2 bis 2 mm. Ist die Wanddicke zu gering, dann ist die Permeationsgeschwindigkeit des flüssigen Pheromons durch die Wand zu groß, wodurch das Gleichgewicht zwischen dem Eindringen des Pheromons aus der inneren Oberfläche der Wand und dem Verdampfungsverlust des Pheromons von der Außenoberfläche davon zerstört wird, so daß ein flüssiger Film auf der Außenoberfläche gebildet wird; dies ähnelt dem Phenomen des Ausschwitzens. Ist die Dicke jedoch andererseits zu groß, dann wäre die Pheremonfreistzungsrate so niedrig, daß die Wirksamkeit des Spender insbesondere bei niedrigen Temperaturen unzureichend wäre.
  • Verschiedene Arten von Polyolefinharzen können als Material für die Spenderwände eingesetzt werden. Dazu zählen Polyethylene, Polypropylene und Polypentene sowie copolymere Harze aus diesen Monomeren und einem weiteren ethylenisch ungesättigten Monomer. Als Beispiele besonders bevorzugter Polyolefinharze kann man Polyethylene und copolymere Harze aus Ethylen und Vinylacetat in Anbetracht des Molekulargewichtes und der molekularen Polarität der Pheromonverbindungen nennen.
  • Nachstehend wird die Vorbehandlung für die zuvorige Absorbtion des Pheromons in den Spenderwänden beschrieben. Obwohl Polyolefinharze, die als Material für die Spenderwände dienen, im allgemeinen in flüssigen Pheromonverbindungen unlöslich sind, können die Harze die Pheromonverbindung in einer Menge von wenigen % bis zu mehreren 10-fachen an Gew.-% absorbieren und zurückhalten. Die Erklärung dafür ist, daß das Polyolefinharz als Material für die Pheromonspenderwände mit dem flüssigen Pheromon bei einem Gleichgewichtsquellverhältnis von 2 bis 6 Gew.-% bei 20 ºC quillt. Natürlich hängt das optimale Quellverhältnis von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von der Art der Polyolefinharzes, der Art der Pheromonverbindung, der Temperatur, bei der die Spender eingesetzt werden usw.. so stellt beispielsweise eine Abnahme der Kristallinität des Polyolefinharzes einen Faktor dar, der das Gleichgewichtsquellverhältnis erhöht. Selbst bei dem gleichen Quellverhältnis hängt das Ausmaß der Molekülkettenrelaxation in dem Polyolefinfilm, der die Spenderwände bildet, von der Temperatur ab. Wahrscheinlich befindet sich Molekülkettenstruktur in einem stärker relaxierten Zustand bei einer höheren Temperatur aufgrund der gesteigerten Brown'schen Bewegung der Pheromonmoleküle und der polymeren Molekülketten. Dieses Faktum führt zu der Schlußfolgerung, daß ein Polyolefinfilm, der einer Vorbehandlung zur zuvorigen Absorption des Pheromons bei einer höheren Temperaturen unterworfen wurde, zum Gleichgewichtszustand der Molekülkettenstruktur entsprechend der Raumtemperatur beim Einsatz des Spenders mit einer niedrigeren Geschwindigkeit als nach der Vorbehandlung bei einer niedrigeren Temperatur zurückkehren würde, selbst wenn die Quellverhältnisse die gleichen sind, so daß eine anhaltende Abgabe mit hoher Pheromonfreisetzungsrate am Anfang des Einsatzes des Spenders beobachtet wird. Demzufolge wird ein Pheromonspender, der das ganze Jahr über beginnend mit dem frühen Frühjahr eingesetzt werden soll, der Vorbehandlung vorzugsweise bei einer Temperatur unterworfen, die höher ist als die auf dem Feld während des Einsatzes der Spender angetroffene Temperatur.
  • Die Menge der Pheromonabsorbtion in den Spenderwänden aus einem Polyolefinharz kann bei der Vorbehandlung dadurch leicht kontrolliert werden, daß ein mit einem Pheromon gefüllter Spender bei einer konstanten Temperatur während einer geeigneten Zeitspanne gehalten wird, die unter Einbeziehung der Natur des Polyolefinharzes und der Pheromonverbindung gewählt wird. Vorzugsweise wird beispielsweise bei einem Pheromonspender mit anhaltender Abgabe bzw. Freisetzung eines Pheromons, bei dem es sich um eine alkoholische Verbindung handelt, die in einem Behälter aus einem copolymeren Harz aus Ethylen und Vinylacetat enthalten ist, der Gewichtsanteil der Vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz 1 bis 5 % ausmachen. Ist dieser Gewichtsanteil zu groß, dann hat das copolymere Harz eine zu starke Affinität zu der Pheromonverbindung, so daß der Harzfilm über ein zu hohes Quellverhältnis mit dem Pheromon verfügt. Zudem kann durch das Ausbluten bzw. Ausschwitzen des Pheromons bei hohen Temperaturen ein Abbau der Spenderwände erfolgen. Ist der Gewichtsanteil der Vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz zu gering, dann ist die Pheromonfreisetzungsrate aus den Spenderwänden beschränkt, selbst wenn eine Vorbehandlung des Pheromons in dem Harzfilm durchgeführt wurde, obwohl die Spenderwände gegenüber dem Abbau durch absorbierte Pheromonverbindung beständiger sind.
  • Nimmt man einmal an, daß im Falle von Spenderwänden aus einem copolymeren Harz aus Ethylen und vinylacetat, wobei der Gehalt an Vinylacetateinheit C-Gew.-% beträgt, die wünschenswerte Menge an in den Spenderwänden absorbiertem Pheromon S.Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gewicht der Spenderwände, dann wird es bevorzugt, daß der Wert von (S x C) im Bereich von 3 bis 50 liegt. Dies bedeutet, daß, falls der Gehalt an der Vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz verhältnismäßig hoch ist, die Pheromonfreisetzungsrate hoch genug sein kann, so daß die Menge des Pheromons, die durch die Vorbehandlung in Den Spenderwänden absorbiert ist, verhältnismäßig klein sein kann, um zu einer ausreichend großen Pheromonfreisetzungsrate bei niedrigen Temperaturen zu führen. Ist hingegen der Anteil der vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz niedrig, dann muß die Menge an Pheromon, die in den Spenderwänden mit Hilfe der Vorbehandlung absorbiert wird, groß sein, um eine ausreichend hohe Pheromonfreisetzungsrate bei niedrigen Temperaturen sicherzustellen, obwohl der Einsatz einer derartigen Spenderwand eine zu hohe Pheromonfreisetzungsrate bei hohen Temperaturen und den Abbau der Spenderwände durch Ausschwitzen des Pheromons auf den Spenderwänden verhindert. Wie bereits oben dargelegt, zählen zu den Faktoren, welche die Pheromonfreisetzungsrate stark beeinflussen, die durchschnittliche Wanddicke und der Anteil der Vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz aus Ethylen und Vinylacetat. Wird die Wanddicke T in mm und der Gehalt an der Vinylacetateinheit C in Gew.-% angegeben, dann wird ein Wert (T x C) von 1 bis 5 bevorzugt. Dies bedeutet folgendes. Soll eine geeignete Menge des Pheromons in den Spenderwänden absorbiert werden, um eine wirksame Pheromonfreisetzungsrate zu erzielen, kann das Volumen oder somit auch die Dicke der Spenderwände klein sein, wenn der Gehalt der Vinylacetateinheit in den copolymeren Harz hoch ist, um das Quellverhältnis des Harzfilmes zu erhöhen. Ist hingegen der Gehalt der Vinylacetateinheit niedrig, um zu einem niedrigen Quellverhältnis der Spenderwände mit dem Pheromon zu führen, muß das Volumen oder die Dicke der Spenderwände erhöht werden.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen näher erläutert.
  • Beispiel 1
  • Ein Kappilarröhrchen aus Polyethylen hoher Dichte mit einem Innendurchmesser von 1,17 mm, einer Wanddicke von 0,55 mm, einer Länge von 200 mm und einem Gewicht von 570 mg wurde mit 175 mg Z-8-Dodecenylacetat gefüllt, bei dem es sich um das Sexualpheromon für den orientalischen Fruchtfalter (Grapholito molesta) der Ordnung Lepidopetra handelt. Beide Enden des Röhrchens wurden verschlossen, um einen Pheromonspender zu erhalten. Die in dem Kapillarröhrchen enthaltene Flüssigkeitssäule besaß eine Länge von 195 mm. Der Spender wurde in einen Beutel aus einer Aluminiumfolie eingeschlossen und 14 Tage bei 40 ºC gehalten, so daß die Länge der Flüssigkeitssäule in dem Kapillarröhrchen auf 155 mm abnahm, obwohl keine Veränderung des Gesamtgewichtes des Spenderröhrchens festgestellt wurde. Dies bedeutet, daß 36 mg des Pheromons in der Rörchenwand absorbiert wurden. Dies entspricht einer Pheromonabsorbtion von 6,3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Kapillarröhrchens.
  • Mehrere Pheromonspender, die auf diese Weise hergestellt worden waren, wurden nach der Vorbehandlung zur zuvorigen Absorbtion des Pheromons in den spenderwänden in einer Apfelplantage in Japan im frühren März verteilt. Deren Gewicht wurde periodisch bis zum Ende des Septembers gemessen, um die Menge an Pheromon in mg zu bereichnen, die pro Tag pro Spender für jeden Monat abgegeben wurde. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegeben.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Der oben beschriebene Test wurde für Vergleichszwecke gleichzeitig durchgeführt, wobei jedoch die Vorbehandlung der mit der Pheromon gefüllten Spenderröhrchen nicht durchgeführt wurde. Die so hergestellten Spender wurden in der gleichen Apfelplante verteilt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 in mg/Tag pro Spender für jeden Monat wiedergegeben. Wie man aus der Tabelle 1 ersehen kann, war die Pheromonfreisetzungsrate bei diesem Vergleichsbeispiel niedriger als beim Beispiel 1, insbesondere am Anfangsstadium des Tests im März bis April, wenn die Temperatur niedrig war. TABELLE 1 Monat März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Beispiel Vergleichsbeispiel Durchschnittl. Temperatur in ºC
  • Beispiel 2
  • Ein Kapillarröhrchen aus einem copolymeren Harz aus Ethylen und Vinylacetat, bei dem der Gehalt an Vinylacetateinheit 4 Gew.-% betrug, mit einem Innendurchmesser von 1,22 mm, einer Wanddicke von 0,55 mm, einer Länge von 200 mm und einem Gewicht von 580 mg wurde mit 175 mg E-8,E-10-Dodecadienol behandelt, bei dem es sich bekanntlich um das Sexualpheromon für einen Falter (Cydia domonella) handelt. Beide Enden des Röhrchens wurden verschlossen, wobei ein Pheromonspender erhalten wurde. Die Länge der in dem Kapillarröhrchen eingeschlossenen Flüssigkeitssäule betrug 195 mm.
  • Der mit dem Pheromon gefüllte Spender wurde in einen Sack aus einer Aluminiumfolie eingeschlossen und 3 Tage bei 40 ºC gehalten, wobei die Länge der Flüssigkeitssäule in dem Kapillarröhrchen auf 150 mm abnahm, obwohl keinerlei Veränderung des Gesamtgewichtes des Spenderröhrchens eintrat. Somit waren 40,4 mg der Pheromonverbindung in den Spenderwänden absorbiert worden. Der Gehalt an in dem Kapillarröhrchen absorbierten Pheromon betrug 7 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Kapillarröhrchens.
  • Die so hergestellten Pheromonspender wurden nach der Vorbehandlung für die Pheromonabsorbtion am 1. Oktober auf einer Birnenplantage in Australien verteilt. Deren Gewicht wurde periodisch bis Ende Februar des nächsten Jahres gemessen, um die Pheromonfreisetzungsrate in mg/Tag pro spender für jeden Monat zu berechnen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt.
  • Die in der Tabelle 2 wiedergegebenen Ergebnisse zeigen, daß die Pheromonfreisetzungsrate selbst bei der niedrigen Temperatur von Oktober ausreichend hoch war und daß die Rate selbst bei den hohen Temperaturen von Januar und Februar adäquat kontrolliert wurde, ohne daß die Außenoberfläche der Spender durch Ausschwitzen des Pheromong naß wurde. Es wurde somit eine verhältnismäßig gleichförmige Pheromonfreisetzungsrate während des gesamten Testzeitraums erzielt.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Das im Beispiel 2 beschriebene Testverfahren wurde wiederholt, wobei jedoch die Vorbehandlung der mit dem Pheromon gefüllten Spender zur zuvorigen Absorbtion des Pheromons weggelassen wurde. Die Ergebnisse dieses Tests sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt, aus der entnommen werden kann, daß die Pheromonfreisetzungsrate bei den niedrigen Temperaturen im frühen Oktober bis November zu niedrig war.
  • Vergleichsbeispiel 3
  • Es wurde das im Beispiel 2 beschriebene Testverfahren wiederholt. Allerdings handelte es sich bei dem die Kapillarröhrchen der Spender ausmachenden Harz um ein copolymeres Harz aus Ethylen und Vinylacetat, wobei der Gehalt an Vinylacetateinheit 12 Gew.-% anstelle von 4 Gew.-% betrug. Zudem wurde die vorbehandlung der mit dem Pheromon gefüllten Spender zur zuvorigen Absorbtion des Pheromons weggelassen. Die Ergebnisse dieses Tests sind ebenfalls in der Tabelle 2 aufgeführt.
  • Wie man aus der Tabelle 2 ersieht, konnte bei den niedrigen Temperaturn im frühren Frühjahr eine ausreichend hohe Pheromonfreisetzungsrate erreicht werden. Diese Pheromonfreisetzungsrate wurde jedoch bei den im Sommer erhöhten Temperaturen außerordentlich gesteigert, was dazu führt, daß das Pheromon aus den Spendern vollständig entwich. Zudem war die Oberfläche der Spender aufgrund des Ausschwitzens des Pheromons naß und klebrig, so daß sich Staubpartikel dort in starkem Maße ablagerten, welches wiederum den Grund für die zu hohe Abnahme der Pheromonfreisetzungsrate in der nachfolgenden Periode von Januar bis Februar war. TABELLE 2 Monat Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Beispiel Vergleichsbeispiel Durchschnittl. Temperatur, ºC
  • Beispiel 3
  • Eine Ampulle aus einem copolymeren Harz aus Ethylen und Vinylacetat mit einem Gehalt an Vinylacetateinheit von 3 Gew.-% und mit einem Volumen von 5 ml, einer durchschnittlichen Wanddicke von 0,8 mm und einem Gewicht von 1,7 g wurde mit 300 mg E-11-Tetradecenol gefüllt, bei dem es sich bekanntlich um das Sexualpheromon für die gefleckte Wicklerlarve (variegated leaf roller) handelt, um einen mit einem Pheromon gefüllten Spender herzustellen. Einhundert auf diese Weise hergestellte Ampullen wurden jeweils in einen Sack aus einer Aluminiumfolie gegeben und 7 Tage bei 40 ºC aufbewahrt, damit das Pheromon in den Ampullenwänden absorbiert wurde. Es wurde keinerlei Veränderung des Gewichtes der Ampullen durch diese Vorbehandlung festgestellt. Es wurden drei Ampullen genommen und das darin enthaltene Pheromon entnommen. Anschließend wurden die Innenwände der Ampullen dreimal mit jeweils 5 ml Ether gewaschen. Nach dem Verdampfen des Ethers wurde das Gewicht der leeren Ampullen ermittelt, wobei festgestellt wurde, daß die Gewichtszunahmen der Ampullen 50 mg/Ampulle im Durchschnitt der drei Ampullen betrug, entsprechend 2,9 Gew.-% des Gehalts des in den Ampullenwänden absorbierten Pheromons.
  • Diese Pheromonspender wurden auf 3 Hektar einer Apfelplantage in den Vereinigten Staaten am 12. April mit einer Dichte von 300 Spendern pro Hektar verteilt, um die Wirksamkeit der Eliminierung der gefleckten Wicklerlarve zu testen. Es zeigte sich, daß eine Unterbrechung der Paarung in einem Umfang von mindestens 95 % durch die Pheromonfallen während des Zeitraums von drei Monaten beginnend im April erreicht wurde. Der Anteil an geschädigten Früchten betrug 0,3 % in dem Testgebiet, in dem die Pheromonspender verteilt worden waren, während der Anteil in dem Kontrollgebiet, in dem keine Pheromonspender verteilt worden waren, 2 % betrug.

Claims (3)

1. Verfahren zur Verhinderung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Einsatz eines Sexualpheromonverbindung dieser Insekten enthaltenden Spenders mit folgenden Stufen:
(a) Einkapsel einer flüssigen Sexualpheromonverbindung dieser Insekten in einem Behälter mit Wänden aus einem gleichmäßigen Film aus einem Harz auf Polyolefinbasis bei einer niedrigen Temperatur zur Herstellung eines Pheromonspenders,
(b) Halten des Pheromonspenders bei einer Temperatur von 35 ºC oder höher, bis die flüssige Sexualpheromonverbindung die Behälterwand infiltriert und die in der Wand enthaltene Pheromonmenge mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Wände, beträgt und
(c) Verteilen einer Zahl von Pheromonspendern über ein Feld zu einer Jahreszeit, bei der die Temperatur niedrig ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Harz auf Polyolefinbasis eine copolymeres Harz aus Ethylen und Vinylacetat ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Gehalt an Vinylacetateinheit in dem copolymeren Harz aus Ethylen und Vinylacetat 1 bis 5 Gew.-% beträgt.
DE1992603200 1991-10-16 1992-10-16 Verfahren zur Unterbrechung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Verwendung eines Sexualpheromon-Spenders mit anhaltender Wirkstoffreigabe. Expired - Lifetime DE69203200T2 (de)

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DE1992603200 Expired - Lifetime DE69203200T2 (de) 1991-10-16 1992-10-16 Verfahren zur Unterbrechung der Paarung von Schädlingsinsekten unter Verwendung eines Sexualpheromon-Spenders mit anhaltender Wirkstoffreigabe.

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