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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung rekombinanter DNA-Techniken zur
Konstruktion chimärer
Toxinmoleküle.
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Die
Literatur enthält
viele Beispiele fusionierter Gene, die für chimäre Proteine codieren. Zum Beispiel beschreibt
Villa-Komaroff et al. (1978) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 75: 3727-3731,
ein fusioniertes Gen, das aus einem eukaryotischen Strukturgen besteht,
das mit einem nicht-zytoplasmatischen bakteriellen Gen fusioniert
ist. Das fusionierte Gen codiert für ein chimäres Protein, das aus dem Zytoplasma
transportiert wird. Murphy
U.S.
Patent Nr. 4,675,382 beschreibt die Verwendung rekombinanter
DNA-Techniken zur Erzeugung eines hybriden, oder chimären, Proteins,
das aus einem Teil des Diphtherietoxin-(DT-)Moleküls besteht,
das durch eine Peptidverbindung mit einem zellspezifischen Liganden,
wie α-melanozytenstimulierendem
Hormon (MSH), verbunden ist. Das chimäre DT-MSH-Toxin war für bestimmte
Zielzellen selektiv toxisch, d. h., α-MSH-Rezeptor-positive, humane, maligne Melanomzellen.
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Ein
Diphtherietoxin-verwandtes Fusionsprotein, DAB486-IL-2,
in dem die native Rezeptorbindungsdomäne von DT genetisch durch einen
Teil des Polypeptidhormons Interleukin-2 (IL-2) ersetzt wurde, ist
in Williams et al. (1987), Protein Engineering 1: 493-498, beschrieben.
DAB486-IL-2 ist ein 68142 Da Fusionsprotein, das
in der folgenden Reihenfolge besteht aus: Met; DT-Resten 1-485; und Aminosäuren 2 bis
133 von reifem Human-IL-2. Es wurde gezeigt, dass DAB486-IL-2
an den IL-2-Rezeptor bindet und selektiv Lymphozyten vergiftet,
welche die Hochaffinitätsform
des IL-2-Rezeptors tragen, Bacha et al. (1988), J. Exp. Med., 167: 612-622.
Des weiteren erfordert die zytotoxische Wirkung von DAB486-IL-2,
wie jene von nativem Diphtherietoxin, eine rezeptorvermittelte Endozytose,
einen Durch-gang durch einen säurehaltigen
Abschnitt, und die Abgabe von Fragment A, das mit ADP-Ribosyltransferase
assoziiert ist, an das Zytosol von Zielzellen, Bacha et al. (1988)
supra.
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US-A-4830962 offenbart
rekombinante Vektoren, von welchen behauptet wird, dass sie zum
Exprimieren von DNA-Sequenzen wirksam sind, die für spezifische
Fragmente von Diphtherietoxinen in hohen Werten in rekombinanten
Wirtszellen codieren. Ein Polypeptidfragment, das aus der enzymatisch
aktiven A-Kette
von Diphtherietoxin besteht, und ein Polypeptidfragment, das sowohl
aus dem A-Abschnitt als auch einer B-Abschnitt-Teilsequenz besteht,
können
durch die Verwendung dieser Vektoren konstruiert werden.
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Williams
et al., Protein Engineering, 1: 493-498 (1987) offenbaren die Substitution
einer Diphtherietoxin-Rezeptor-Bindungsdomäne mit Interleukin-2, so dass
ein Fusionsprotein erhalten wird.
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Cabiaux
et al., J. Biol. Chem., 246(9): 4928-2938 (1989) analysieren die
Sekundärstruktur
von Diphtherietoxin und seinen Fragmenten. Die Wechselwirkung mit
säurehaltigen
Liposomen wird durch polarisierte Infrarotspektroskopie untersucht.
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Bachs
et al., J. Biol. Chem., 258(3): 1565-1570 (1983) besprechen Thyreotropin
freisetzende Hormon-Diphtherietoxin-verwandte Polypeptidkonjugate
und betrachten die mögliche
Rolle einer hydrophoben Domäne
im Toxin-Eintrag.
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Colombatti
et al., J. Biol. Chem., 261(7): 3030-3035 (1986) verwenden ein geklontes
Fragment von Diphtherietoxin, das an einen T-zellspezifischen Antikörper gebunden
ist, zur Identifizierung von Regionen einer B-Kette, die beim Zelleintritt
aktiv sind.
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WO91/19745 offenbart chimäre Toxine,
die Fragmente von Diphtherietoxin enthalten. Von den chimären Toxinen
wird behauptet, dass sie eine verbesserte Inter-Domäne-Geometrie
aufweisen.
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EP-A-0332174 offenbart
zellspezifische, zytotoxische Agenzien, die auf einem modifizierten
Diphtherietoxin beruhen.
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EP-A-0259904 offenbart
verschiedene zytotoxische Medikamente, von welchen behauptet wird,
dass sie in der krebsbekämpfenden
Therapie nützlich
sind. Die Medikamente umfassen chemische Konjugate mit einer zytotoxischen
Komponente (die zum Beispiel Diphtherietoxin sein kann).
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WO87/02987 offenbart ein
zielgerichtetes Toxinmolekül.
Das Molekül
enthält
einen toxischen Teil (umfassend z. B. Diphtherietoxin), der groß genug
ist, um eine zyotoxische Aktivität
aufzuweisen, und klein genug ist, um keine generalisierte eukaryotische
Zellbindung zu haben. Der toxische Teil enthält ein nicht von Natur aus
vorkommendes Cystein, und ist durch dieses Cystein chemisch an einen
zellspezifischen Liganden gebunden, umfassend ein Peptid, einen
proteinhaltigen Wachstumsfaktor, oder ein Steroidhormon.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein chimäres Toxin
bereit, welches Proteinfragmente, die durch Peptidbindungen verbunden
sind, aufweist, wobei das chimäre
Toxin in aufeinanderfolgender Reihenfolge, beginnend am Amino-Terminus
des chimären
Toxins, umfasst:
- (a) das enzymatisch aktive
Fragment A von Diphtherietoxin,
- (b) ein erstes Fragment, das die Spaltungsdomäne I1 neben dem Fragment A von Diphtherietoxin
enthält,
- (c) ein zweites Fragment, das zumindest einen Teil der hydrophoben
Transmembranregion von Fragment B von Diphtherietoxin aufweist,
wobei das zweite Fragment eine Deletion von mindestens 50 Diphtherietoxinaminosäureresten
aufweist, wobei die Deletion C-terminal zu dem Teil der Transmembranregion
ist, und wobei das zweite Fragment auch nicht die Domäne I2 oder die generalisierte Bindungsdomäne von Diphtherietoxin
enthält;
und
- (d) ein drittes Fragment, welches einen Teil eines zellspezifischen
Polypeptidliganden aufweist, wobei der Teil zumindest einen Teil
der Bindungsdomäne
des Polypeptidliganden enthält,
der bewirkt, dass das chimäre
Toxin selektiv an eine vorbestimmte Klasse von Zellen bindet, die
von dem enzymatisch aktiven Fragment A angegriffen werden;
wobei
das chimäre
Toxin die Sequenzen des Fragments B zwischen Ser 292 und Thr 382
umfasst und eine größere Toxizität gegenüber dieser
Klasse von Zellen aufweist als jene eines Toxins, das aus DAB486 besteht, das an das dritte Fragment fusioniert
ist.
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In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
besitzt das chimäre
Toxin zumindest eines, und mehr bevorzugt zumindest zwei, und ganz
bevorzugt mindestens drei von: höhere
Toxizität
für rezeptortragende
Zellen als jene eines analogen DAB486-enthaltenden Toxins
(ein analoges DAB486 enthaltendes Toxin
ist ein Toxin, das mit dem chimären
Toxin des bevorzugten Ausführungsbeispiels
identisch ist, mit der Ausnahme, dass DAB486 die
Fragmente von DT ersetzt, die oben unter (a), (b) und (c) genannt
sind, d. h., ein Toxin, das aus DAB486 besteht,
das mit dem Fragment fusioniert ist, das oben unter (d) definiert
ist); einen geringeren Kd-Wert (d. h., eine
größere Bindungsaffinität) für den Rezeptor
(d. h., die Stellen, an welche das dritte Fragment (zuvor beschrieben)
an den anzugreifenden Zellen bindet) als jenen eines analogen DAB486 enthaltenden Toxins; eine größere Resistenz
gegenüber
einem proteolytischen Abbau als jene eines DAB486 enthaltenden
Toxins; eine größere Resistenz
gegenüber
der Hemmung seiner Zytotoxizität
durch kompetitive Inhibitoren, z. B. das oben unter (d) genannte
Polypeptid, als jene, die ein analoges DAB486 enthaltendes
Toxin aufweist; die Fähigkeit, die
Proteinsynthese in Zielzellen durch eine Einwirkungsdauer auf ein
bestimmtes Maß zu
hemmen, die kürzer als
die Einwirkungsdauer ist, die von einem analogen DAB486 enthaltenden
Toxin benötigt
wird, um die Proteinsynthese auf dasselbe Maß zu hemmen; oder die Möglichkeit,
einen Beginn der Hemmung der Proteinsynthese rascher herbeizuführen, als
bei einem analogen DAB486 enthaltenden Toxin
beobachtet wird.
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Zu
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen
zählen:
chimäre
Toxine, welchen die Diphtherietoxin-Sequenzen C-terminal zu dem
Aminosäurerest
386 des nativen Diphtherietoxins fehlen; und chimäre Toxine,
welche DAB389, fusioniert mit dem dritten,
zuvor definierten Fragment, enthalten.
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Zu
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen
zählen:
ein chimäres
Toxin, in dem das dritte Fragment zumindest einen Abschnitt von
Interleukin-2 umfasst, der bewirkt, dass das chimäre Toxin
an IL-1-Rezeptor-tragende Zellen, insbesondere T-Zellen, bindet,
wobei dieser Abschnitt vorzugsweise die Bindungsdomäne und insbesondere
die Aminosäuren
2 bis 133 von Human-IL-2 ist; ein chimäres Toxin, bei dem das dritte
Fragment zumindest einen Abschnitt von EGF aufweist, der bewirkt,
dass das chimäre
Toxin an Zellen bindet, die den EGF-Rezeptor tragen, wobei dieser Abschnitt
vorzugsweise die Bindungsdomäne
von EGF ist und insbesondere das dritte Fragment EGF umfasst; das
chimäre
Toxin DAB389-IL-2, und das chimäre Toxin
DAB389-EGF.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen,
in welchen der Ligand IL-2 oder ein Teil davon ist, besitzt das
chimäre
Toxin zumindest eines der folgenden: eine größere Toxizität gegenüber IL-2-Rezeptor-tragenden
Zellen als jene, die DAB486-IL-2 aufweist,
einen geringeren Kd-Wert für den IL-2-Hochaffinitätsrezeptor als
jenen von DAB486-IL-2, oder eine größere Resistenz
als jene, die DAB486-IL-2 aufweist.
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Das
dritte Fragment kann einen Teil der Bindungsdomäne von EGF aufweisen, welche
bewirkt, dass das chimäre
Toxin selektiv an eine bestimmte Klasse von Zellen bindet, die einen
Rezeptor für
EGF tragen. Das dritte Fragment kann EGF aufweisen.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen,
in welchen der Ligand EGF oder ein Teil davon ist, besitzt das chimäre Toxin
zumindest eines der folgenden: eine größere Toxizität gegenüber EGF-Rezeptor-tragenden
Zellen als jene, die DAB486-EGF aufweist;
einen geringeren Kd-Wert für den EGF-Rezeptor
als jenen von DAB486-EGF, eine größere Resistenz
gegenüber
der Hemmung seiner Zytotoxizität
durch kompetitive Inhibitoren, z. B., EGF, als jene von DAB486-EGF; die Fähigkeit, die Proteinsynthese
in EGF-Rezeptor-tragenden Zellen auf ein bestimmtes Maß durch
eine Einwirkungsperiode zu hemmen, die kürzer ist als die Einwirkungsperiode,
die von DAB486-EGG benötigt wird, um die Proteinsynthese
auf dasselbe Maß zu
hemmen; oder die Fähigkeit,
einen rascheren Beginn der Hemmung der Proteinsynthese in EGF-Rezeptor-tragenden
Zellen herbeizuführen
als bei DAB486-EGF beobachtet wird.
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Das
dritte Fragment kann zumindest einen Teil der Bindungsdomäne von IL-4 oder IL-6 aufweisen,
die bewirkt, dass das chimäre
Toxin selektiv an die vorbestimmte Klasse von Zellen bindet, die
einen Rezeptor für IL-4
bzw. IL-6 tragen. Vorzugsweise weist das dritte Fragment IL-4 oder
IL-6 auf.
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Die
Deletion im zweiten Fragment ist vorzugsweise mindestens 80 Diphtherietoxin-Aminosäurereste. Sie
kann eine Sequenz bis zu 97, vorzugsweise 99, Diphtherietoxin-Aminosäurereste
aufweisen, wobei die Sequenz die I2-Domäne enthält.
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Das
chimäre
Toxin des ersten Aspekts der Erfindung kann zur Verwendung in der
Medizin bereitgestellt werden.
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In
weiteren Aspekten stellt die Erfindung eine rekombinante Molekül-DNA bereit,
die für
das chimäre Toxin
des ersten Aspekts codiert, sowie einen Expressionsvektor, der ein
solches rekombinantes DNA-Molekül aufweist,
und eine Zelle, die mit einem solchen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
ist. In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines chimären
Toxins des ersten Aspekts bereitgestellt, umfassend das Kultivieren
einer Zelle, die mit einem solchen rekombinanten DNA-Molekül transformiert
ist, so dass das chimäre
Toxin, das von dem DNA-Molekül
exprimiert wird, von der kultivierten Zelle oder dem Überstand
isoliert werden kann.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge des
chimären
Toxins des ersten Aspekts und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
Diese pharmazeutische Zusammensetzung kann die Form einer injizierbaren
Zusammensetzung, eines Implantats mit zeitlich verzögerter Freisetzung
oder einer topischen Creme aufweisen. Eine solche Zusammensetzung
kann in der Medizin verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung eines Toxins des ersten Aspekts
in der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung bereit,
zur Behandlung eines Zustandes, der Krebs oder ein anderer Zustand
ist, der durch die Gegenwart einer Klasse unerwünschter Zellen gekennzeichnet
ist, an welche ein Polypeptid selektiv binden kann, vorzugsweise
zur Behandlung von Menschen.
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Die
chimären
Toxine der Erfindung werden vorzugsweise von fusionierten Genen
codiert, welche Regionen enthalten, die für die Proteinfragmente des
chimären
Toxins codieren, DNA-Sequenzen, welche für die chimären Toxine der Erfindung codieren,
Expressionsvektoren, die für
diese DNA-Sequenzen codieren, Zellen, die mit diesen Expressionsvektoren
transformiert sind, und Verfahren zur Herstellung der chimären Toxine, welche
das Züchten
von Zellen beinhalten, die mit Expressionsvektoren transformiert
sind, welche DNA enthalten, die für die chimären Toxine codiert, und zur
Isolierung der chimären
Toxine von den Zellen oder deren Überständen.
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Natives
Diphtherietoxin, wie hierin verwendet, bezeichnet das 535-Aminosäure-Diphtherietoxinprotein,
das von Corynebacterium diphtheriae sezerniert wird. Die Sequenz
eines Allels des Gens, das für
das native Diphtherietoxin codiert, ist in Greenfield et al. (1983),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 6853-6857, beschrieben. Enzymatisch
aktives Frag-ment A, wie hierin verwendet, bezeichnet die Aminosäurereste
Gly 1 bis Arg 193 des nativen DT, oder ein enzymatisch aktives Derivat
oder Analog der natürlichen
Sequenz. Die Spaltungsdomäne
I1, wie hierin verwendet, bezeichnet die
proteaseempfindliche Domäne
in-nerhalb der Region, die von Cys 186 bis Cys 201 des nativen DT
reicht. Fragment B, wie hierin verwendet, bezeichnet die Region von
Ser 194 bis Ser 535 des nativen DT. Die hydrophobe Transmembranregion
von Fragment B, wie hierin verwendet, bezeichnet die Aminosäuresequenz,
die eine Strukturähnlichkeit
mit den Bilayer-überspannenden Helices
integraler Membranproteine aufweist, und ungefähr bei Aminosäurerest
346 bis Aminosäurerest
371 des nativen Diphtherietoxins angeordnet oder davon abgeleitet
ist. Die Domäne
I2, wie hierin verwendet, bezeichnet die
Region, welche von Cys 461 bis Cys 471 des nativen DT reicht.
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Die
generalisierte eukaryotische Bindungsstelle von Fragment B, wie
hierin verwendet, bezeichnet eine Region innerhalb der C-terminalen
50 Aminosäurereste
von nativem DT, die für
die Bindung von DT an seinen nativen Rezeptor an der Oberfläche eukaryotischer
Zellen verantwortlich ist. Die chimären Toxine der Erfindung beinhalten
nicht die generalisierte eukaryotische Bindungsstelle von Fragment
B.
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Toxisch
oder zytotoxisch, wie hierin verwendet, bedeutet die Fähigkeit,
die Proteinsynthese in einer Zelle zu hemmen, das Zellwachstum oder
die Zellteilung zu hemmen, oder eine Zelle zu töten.
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DAB486 besteht, in der folgenden Reihenfolge,
aus Methionin und den Aminosäureresten
1-485 von nativem DT.
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DAB389 besteht, in der folgenden Reihenfolge,
aus Methionin, den Aminosäureresten
1-386 von nativem DT, und den Aminosäurereste 484-485 von nativem
DT.
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DAB486-IL-2 ist ein Fusionsprotein, das in der
folgenden Reihenfolge aus Methionin, den Aminosäureresten 1-485 von nativem
DT und den Aminosäureresten
2-133 von IL-2 besteht. DAB485-IL-2 ist
identisch, mit der Ausnahme, dass der anfängliche Methioninrest fehlt.
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DAB389-IL-2 besteht aus DAB389,
das an die Aminosäurereste
2-133 von IL-2 fusio-niert ist.
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DAB389-EGF besteht aus DAB389,
das an EGF fusioniert ist.
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Als
Rezeptor wird die Stelle bezeichnet, an welche der zellspezifische
Polypeptidligand (oben unter (d) beschrieben) bindet.
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Chimäre Toxine
der Erfindung haben einen oder mehrere der folgenden Vorteile: größere Toxizität als jene
des analogen DAB486-haltigen Toxins; eine
größere Affinität für den Rezeptor
als jene eines analogen DAB486-haltigen
Toxins; bei Expression in dem Zytoplasma von E. coli, eine größere Resistenz
gegenüber
einem proteolytischen Abbau als jene, die ein analoges DAB486-haltiges Toxin aufweist; eine größere Resistenz gegenüber der
Hemmung seiner Zytotoxizität
durch kompetitive Inhibitoren, z. B. dem zuvor unter (d) genannten
Polypeptid, als jene, die ein analoges DAB486-haltiges
Toxin aufweist; die Fähigkeit,
die Proteinsynthese in Zielzellen auf ein bestimmtes Maß durch
eine Einwirkungsperiode zu hemmen, die kürzer als die Einwirkungsperiode
ist, die ein analoges DAB486-haltiges Toxin
benötigt,
um die Proteinsythese auf dasselbe Maß zu hemmen; oder die Fähigkeit,
einen rascheren Beginn der Hemmung der Proteinsynthese herbeizuführen, als
bei einem analogen DAB486-haltigen Toxin
beobachtet wird.
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Eine
atypische Expression des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors ist
eine Eigenschaft mehrerer Malignitäten, einschließlich jener
der Brust, Blase, Prostata, Lunge und der Neuroglia. Chimäre Toxine
der Erfindung ermöglichen
die therapeutische Ausrichtung der zytotoxischen Wirkung von Diphtherietoxin
auf EGF-Rezeptor-positive Tumorzellen. In diesen chimären Toxinen
wurden die Sequenzen für
die Bindungsdomäne
von Diphtherietoxin durch jene für
Human-EGF ersetzt.
Diese chimären
Toxine hemmen die Proteinsynthese durch denselben Mechanismus wie
Diphtherietoxin und sind besonders zytotoxisch für Tumorzellen des Menschen,
die erhöhte
Werte von EGF-Rezeptoren exprimieren. Die Aufnahme dieser chimären Toxine
erfolgt mit einer Kinetik, welche die Verwendung dieses Moleküls als starkes
therapeutisches Mittel zur Behandlung von Malignitäten ermöglicht,
die durch die EGF-Rezeptor-Expression gekennzeichnet sind.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
und aus den Ansprüchen
hervor.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
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Zunächst werden
die Zeichnungen kurz beschrieben.
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Zeichnungen
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1 ist ein Diagramm des DT-Moleküls und verschiedener
Fusionsproteine.
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2 ist
eine Darstellung der Konstruktion der Plasmide eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
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3 ist
eine Restriktionskarte von DNA-Sequenzen, die für verschiedene chimäre Toxine
codieren.
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4 ist
eine Graphik der Wirkungen verschiedener Dosen von chimären Toxinen
auf kultivierte Zellen.
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5 ist
eine Graphik der Fähigkeit
chimärer
Toxine, kompetitiv [125I]-markiertes IL-2 von
dem Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor
zu verdrängen.
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6 ist
die Sequenz eines synthetischen EGF-Gens.
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7 ist
eine schematische Darstellung von DAB486EGF
und DAB389EGF.
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8 ist
eine Graphik, welche die Wirkung von EGF auf die DAB486EGF-Zytotoxizität zeigt.
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9 ist
eine Graphik, welche die Wirkung von EGF auf die DAB389EGF-Zytotoxizität zeigt.
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10 ist
eine Graphik, welche die Wirkung von EGF und DAB389EGF
auf die EGF-Bindungskapazität von
A431-Zellen zeigt.
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11 ist
eine Graphik, welche die Fähigkeit
von EGF oder DAB389EGF zeigt, [125I]-EGF
von EGF-Rezeptoren zu verdrängen.
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12 ist
eine Graphik der Wirkung der DAB486EGF-Einwirkungsdauer
auf die Hemmung der Proteinsynthese.
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13 ist
eine Graphik der Wirkung der DAB389EGF-Einwirkungsdauer
auf die Hemmung der Proteinsynthese.
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14 ist
eine Graphik der Kinetik der Hemmung der Proteinsythese auf Zellen,
die mit DAB486EGF oder DAB389EGF
inkubiert sind.
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Struktur und Synthese des chimären Toxins
DAB486-IL-2
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DAB486-IL-2 ist ein chimäres Toxin, das aus Met, gefolgt
von Aminosäureresten
1 bis 485 des reifen DT, die an die Aminosäurereste 2 bis 133 von IL-2
fusioniert sind, besteht. Der DT-Teil des chimären Toxins DAB486-IL-2
enthält
das gesamte DT-Fragment A und den Teil des DT-Fragments B, der sich
bis zum Rest 485 des reifen nativen DT erstreckt. Somit erstreckt
sich DAB486-IL-2 über die Disulfidbrücke hinaus,
die Cys 461 mit Cys 471 verbindet. Die Struktur von DT ist in 1a dargestellt.
(Die verwendete Nomenklatur für
IL-2-Toxin ist DAB486-IL-2, wobei D für Diphtherietoxin steht, A
und B die Wildtyp-Sequenzen für
diese Fragmente bezeichnen, und IL-2 die Human-Interleukin-2-Sequenzen
angibt. Mutante Allele sind durch eine Zahl in Klammer nach DAB
angegeben. Die tiefgestellte Zahl gibt die Anzahl DT-verwandter
Aminosäuren
in dem Fusionsprotein an. Da die Deletion der tox-Signalsequenz
und die Expression von dem trc-Promotor zu dem Hinzufügen eines
Methioninrestes am N-Terminus führt,
ist die Numerierung von DAB-II-2 Fusionstoxinen +1 zu jener von nativem
Diphtherietoxin verschoben).
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pDW24,
das DAB486-IL-2 trägt, wurde wie folgt konstruiert.
pUC18 (New England BioLabs) wurde mit PstI und BglI aufgeschlossen,
und das PstI-BglI-Fragment,
das den E. coli-Replikationsursprung, die Polylinkerregion, und
den 3'-Abschnitt des β-Lactamasegens
(ampr) trägt, wurde gewonnen. Plasmid
pKK-233-2 (Pharmacia) wurde mit PstI und BglI aufgeschlossen, und
das PstI-BglI-Fragment, das zwei Transkriptionsterminatoren und
den 5'-Abschnitt
des β-Lactamasegens
trägt,
wurde gewonnen. pDW22 wurde durch Ligieren dieser beiden gewonnenen
Fragmente konstruiert.
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pDW23
wurde durch Isolieren eines BamHI-SalI-Fragments, das für Human-IL-2 ko-diert, von
Plasmid pDW15 (Williams et al. (1988), Nucleic Acids Res. 16: 10453-10467)
und Ligieren desselben an BamHI/SalI-aufgeschlossenes pDW22 (zuvor
beschrieben) kon-struiert.
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pDW24
wurde wie folgt konstruiert. Ein BamHI-NcoI-Fragment, das den trc-Promotor und ein
translationales Initiationskodon (ATG) trägt, wurde von Plasmid pKK233-2
(Pharmacia) isoliert. Die DNA-Sequenz, die für die Aminosäurereste
1 bis 485 von DT codiert, wurde erhalten durch den Aufschluss von
pABC508 (Williams et al (1987), Protein Engineering 1: 493-498)
mit SphI und HaeII und Gewinnen des HaeII-SphI-Fragments, welches
die Sequenz enthält,
die für
die Aminosäurereste
1 bis 485 von DT codiert. Ein NcoI/HaeII-Linker (5'CCATGGGCGC3') wurde an das HaeII-SphI-Fragment
ligiert und diese Konstruktion wurde dann an das zuvor isolierte
BamHI-NcoI-Fragment ligiert, das den trc-Promotor trug. Dies ergibt
ein BamHI-SphI-Fragment, das in der folgenden Reihenfolge den trc-Promotor,
die NcoI-Stelle (welche das ATG-Initiatorkodon für Met liefert), und die Sequenz,
die für
die Reste 1 bis 485 des nativen DT codiert, trägt. Dieses Fragment wurde in pDW23
eingesetzt, das mit BamHI und SphI aufgeschlossen worden war. Das
erhaltene Plasmid wurde als pDW24 bezeichnet. Das Fusionsprotein
(DAB486-IL-2), für das pDW24 codiert, wird von
dem trc-Promotor
exprimiert, und besteht aus Met, gefolgt von den Aminosäuren 1 bis
485 von reifem DT, fusioniert mit Aminosäuren 2 bis 133 von Human-IL-2.
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Die
Sequenz von DT ist in Greenfield et al. (1983) supra, angegeben.
Die Sequenz, die für
IL-2 codiert, wurde auf einem Applied Biosystems DNA-Synthesizer synthetisiert,
wie in Williams et al. (1988), Nucleic Acids Res., 16: 10453-10467,
beschrieben ist. Die Sequenz von IL-2 ist in Williams et al. (1988),
Nucleic Acids Res., 16: 10453-10467, angegeben. Die Fusion der Sequenz,
die reifes DT bis ATG codiert, unter Verwendung eines Oligonucleotidlinkers
ist in Bishai et al. (1987), J. Bact. 169: 5140-5151, beschrieben.
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pDW24
ist in 2 dargestellt. Der Einschub, der DAB486-IL-2
entspricht, ist als starke Linie dargestellt. In 2 markieren
volle Kreise NcoI-Stellen, leere Kreis markieren NsiI-Stellen, leere
Rauten markieren ClaI-Stellen, volle Quadrate markieren HpaII-Stellen,
leere Quadrate markieren SphI-Stelle und volle Dreiecke markieren
SalI-Stellen.
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Oligonucleotide
und Nucleinsäuren
wurden wie folgt manipuliert. Oligonucleotide wurden unter Verwendung
von Cyanoethylphosphoramiditchemie auf einem Applied Biosystems
380A DNA Synthetisiergerät (Applied
Biosystems Inc., Foster City, CA) synthetisiert. Nach der Synthese
wurden Oligonucleotide durch Chromatographie auf Oligonucleotide
Purification Cartridges (Applied Biosystems Inc., Foster City, CA)
laut Angaben des Herstellers gereinigt. Gereinigte Oligonucleotide
wurden in TE-Puffer (10 mM Tris-Base, 1 mM EDTA, pH 8,0) resuspendiert.
Zum Verschmelzen komplementärer
Stränge
wurden äquimolare
Konzentrationen jedes Strangs in Gegenwart von 100 mM NaCl gemischt,
10 min auf 90°C
erwärmt,
und langsam auf Raumtemperatur kühlen
gelassen.
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Plasmid-DNA
wurde durch das alkalische Lyse-/Cäsiumchloridgradientenverfahren
von Ausebel et al. (1989), Current Protocols in Molecular Biology,
John Wiley & Sons,
N.Y., gereinigt. DNA wurde mit Restriktionsendonukleasen laut Empfehlungen
des Herstellers (New England Biolabs, Beverly, MA und Bethesda Research
Laboratories, Gaithersburg, MD) aufgeschlossen. Restriktionsfragmente
zur Plasmidkonstruktion wurden von Agarose-TBE-Gelen extrahiert,
ligiert (mit oder ohne Oligonucleotidlinkern) und zur Transformation von
E. coli unter Anwendung von Standardverfahren verwendet. Ausebel
et al. (1989), supra, und Maniatis et al. (1982), Molecular Cloning
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
N.Y. Plasmid-DNA-Sequenzierung wurde gemäß dem Didesoxykettenabbruchverfahren
von Sanger et al. (1987), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463-5467,
modifiziert von Kraft et al. (1988), Bio Techniques 6: 544-547,
unter Verwendung von Sequenase (United States Biochemicals, Cleveland,
OH) durchgeführt.
-
Struktur verbesserter chimärer Diphtherie-IL-2-Toxine
-
Die
Expression und Reinigung chimärer
Toxine war wie folgt. Alle DT-verwandten
IL-2 Fusionsproteine, die hierin verwendet werden, wurden im Zytoplasma
des E. coli Strangs JM101 vom trc-Promotor exprimiert, Amann et
al. (1985), Gene 40: 183-190. Re-kombinantes E. coli wurde in M9
Minimalmedium (Maniatis et al. (1982) supra), das mit 10 mg/ml Casaminosäuren (Difco,
Detroit MI), 50 μg/ml
Ampicillin und 0,5 ng/ml Thymin ergänzt war, in 10 Liter Volumina
in einem Microgen Fermentor (New Brunswick Scientific, Edison, N. J.)
gezüchtet.
Bakterienkulturen wurden bei 30°C
gezüchtet
und mit Luft bei 5 l/min durchperlt. Sobald die Extinktion (A590 nm) der Kultur 0,3 erreichte, wurde die
Expression des chimären
tox-Gens durch Zugabe von Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid ausgelöst. Zwei
Stunden nach der Auslösung
wurden Bakterien durch Zentrifugation geerntet, in Puffer #101 resuspendiert
(50 mM KH2PO4, 10
mM EDTA, 750 mM NaCl, 0,1% Tween 20, pH 8,0) und durch Beschallung
aufgelöst
(Branson Sonifier). Ganze Zellen und Trümmer wurden durch Zentrifugation
bei 27000 × g
entfernt, und das geklärte
Extrakt wurde dann filtersterilisiert und auf eine Anti-Diphtherietoxin-Immunoaffinitätssäule aufgebracht.
Gebundene Proteine wurden mit 4 M Guanidinhydrochlorid eluiert,
durch die Zugabe von β-Mercaptoethanol auf
1% reduziert und dann durch Hochdruckflüssigchromatographie auf einer
7,5 × 600
mm G4000PW-Säule
(TosoHass) größenklassiert.
Vor der Verwendung wurden Fusionstoxine vollständig gegen HEPES-gepufferte
Hanksche ausgewogene Salzlösung
(Gibco), pH 7,4, dialysiert. Gereinigtes Diphtherietoxin wurde von
List Biological Laboratories (Cambell, CA) gekauft. Für die Herstellung
des nichttoxischen CRM1001, wur-de C7(βtox-1001) in 100 ml Volumina
C-Y-Medium (Rappuoli et al. (1983), J. Bact. 153: 1201-1210) in
2 l Erlenmeyer-Kolben 20 h unter Schütteln (240 U/min) bei 35°C gezüchtet. Bakterien
wurden durch Zentrifugation bei 20000 × g über 15 min entfernt. CRM1001
wurde aus dem Kulturmedium durch Zugabe von NH4SO4 auf eine 70% Sättigung ausgefällt und
durch Zentrifugation gesammelt. Nach der Dialyse gegen 10 mM Phosphatpuffer,
pH 7,2, wurde CRM1001 durch Ionenaustauschchromatographie auf DE-52
Zellulose gereinigt, wie zuvor von Pappenheimer et al. (1972), Immunochem.
9: 891-906, beschrieben wurde. Die Konzentration aller gereinigten
Proteine wurde unter Verwendung des Pierce Protein Assay-Reagens
(Pierce Chemical Co., Rockford, IL) bestimmt.
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DAB(1001)486-IL-2 ist ein chimäres Toxin, das mit DAB486-IL-2 identisch ist, mit der Ausnahme,
dass die Disulfidbrücke
zwischen Cys462 und Cys472 in DAB(1001)486-IL-2
aufgebrochen ist. DAB(1001)486-IL-2 wurde
durch Ersetzen des 587 Basenpaar (bp) ClaI-SphI-Restriktionsfragments,
das für
den Großteil
des Fragments B von DT von Plasmid pDW24 (das DAB486-IL-2
trägt)
codiert, durch das analoge Fragment von DNA, das für das TOX-1001
mutante Allel von DT codiert, konstruiert. TOX-1001 codiert für das nichttoxische Diphtherietoxin-verwandte
Protein CRM1001, und ist nachweislich das Ergebnis einer einfachen
Punktmutation, die Cys471 zu Tyr471 ändert, Rappuoli et al. (1986),
in Protein Carbohydrate Interactions in Biological Systems, Academic
Press, Inc., London, S. 295-296. 3 zeigt
die Restriktionskarten von DNA, die für DAB486-IL-2
codiert, und des entsprechenden Fusionsproteins, das durch DAB486-IL-2 codiert wird. (In 3 bezeichnen
punktierte Kästen
zwischen den NsiI und HpaII Restriktionsendonukleasenstellen die
Diphtherietoxin-Fragment B-verwandten Sequenzen, welche für die membranassoziierenden
Domäne
codieren. Die amphipathische Domäne
wird zwischen der NsiI- und ClaI-Stelle codiert, und die mutmaßlichen,
membranüberspannenden
Domäne
werden zwischen den ClaI- und HpaII-Stellen codiert. Schraffierte
Kästen
geben die relative Position von internen Deletionsmutationen innerhalb
des Rahmens an). Die Konstruktion von pDW26, das für das chimäre Toxin
mit der Cys472 zu Tyr472 Mutation codiert, ist in 2 dargestellt.
Nach der Ligation und Transformation wurde die DNA-Sequenz des tox-1001 Abschnitts der
Genfusion DAB(1001)486-IL-2 bestimmt, um
sicherzustellen, dass die Cys471 zu Tyr471 Mutation zurückgeklont
war. E. coli (pDW26) wurde in M9 Minimalmedien gezüchtet, die
Zellen wurden geerntet, aufgelöst
und das Fusionstoxin mit der Bezeichnung DAB(1001)486-IL-2
durch Immunoaffinitätschromatographie
und HPLC gereinigt.
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Die
Dosis-Wirkungs-Kapazität
von DAB486-IL-2, CRM1001 und DAB(1001)486-IL-2 zur Blockierung des [14C]-Leucin-Einbaus
durch Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor tragende
HUT 102/6GT Zellen wurde bestimmt. Wie angenommen, war DAB486-IL-2 für diese Zellen höchst toxisch
(IC50 = 4 × 10–10 M);
während
CRM1001 sich als nichttoxisch erwies. In deutlichem Gegensatz zu
CRM1001 jedoch erwies sich das Fusionstoxin, das die Cys472 zu Tyr472
Mutation aufwies, DAB(1001)486-IL-2, als
ebenso toxisch für
HUT 102/6GT Zellen wie Wildtyp DAB486-IL-2. Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Fragment B-Disulfidbindung für die biologische Aktivität des Fusionstoxins
nicht erforderlich ist.
-
HUT
102/6TG Zytotoxizitätstests
wurden wie folgt ausgeführt.
Gezüchtete
HUT 102/6GT Zellen wurden in RPMI 1640 Medium (Gibco, Grand Island,
NY) gehalten, das mit 10% fötalem
Rinderserum (Cellect, GIBCO), 2 mM Glutamin, und Penicillin und
Streptomycin auf 50 IE bzw. 50 μg/ml
ergänzt
war. Für
Zytotoxizitätstests
wurden die Zellen in Platten mit 96 Vertiefungen mit V-förmigen Böden (Linbro-Flow
Laboratories, McLean, VA) bei einer Konzentration von 5 × 104 pro Vertiefung in Komplettmedium geimpft.
Toxine, oder toxinverwandte Materialien, wurden auf verschiedene
Konzentrationen (10–12 M bis 10–6 M)
zugegeben und die Kulturen wurden 18 h bei 37°C in einer 5% CO2 Atmosphäre inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Platten 5 min bei 170 × g zentrifugiert
und das Medium entfernt und durch 200 μl leucinfreies Medium (MEM,
GIBCO) ersetzt, das 1,0 μCi/ml
[14C]-Leucin (New England Nuclear, Boston,
MA) enthielt. Nach weiteren 90 min bei 37°C wurden die Platten 5 min bei
170 × g
zentrifugiert, das Medium entfernt und die Zellen durch Zugabe von 4
M KOH aufgelöst.
Protein wurde durch Zugabe von 10% Trichloressigsäure ausgefällt und
das unlösliche Material
wurde dann auf Glasfaserfilter unter Verwendung eines Zellerntegerätes (Skatron,
Sterling, VA) gesammelt. Die Filter wurden gewaschen, getrocknet
und nach Standardmethoden ausgezählt.
Zellen, die nur mit Medium gezüchtet
worden waren, dienten als Kontrolle. Alle Tests wurden vierfach
ausgeführt.
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Da
die Disulfidbindung zwischen Cys462-Cys472 für die zytotoxische Wirkung
von DAB486-IL-2 nicht erforderlich war,
war die Bestimmung interessant, welche DT-Fragment B-Sequenzen für die Abgabe
von Fragment A an das Zytosol wesentlich sind. Mehrere Mutationen
innerhalb des Rahmens wurden in den Fragment B-codierenden Teil
des DAB486-IL-2 Toxingens eingeführt, 1b, 2 und 3. 1b zeigt
die Struktur von DAB486-IL-2 und verschiedener
Mutanten, die von DAB486-IL-2 abgeleitet
sind. In 1b stellt ein breiter Balken
das Fusionsprotein dar, schmale Verbindungslinien stellen Deletionen
dar, Zahlen über
den Balken sind Aminosäurerestnummern
in der DAB-Nomenklatur, Zahlen unterhalb der Balken entsprechen
der Aminosäurerestnumerierung
von nativem DT, Schraffierungen geben amphipathische Regionen an,
verdunkelte Flächen
entsprechen der Transmembranregion, IL-2-2-133 gibt die Aminosäurereste
2-133 von IL-2 an, Ala = Alanin, Asn = Asparagin, Asp = Asparaginsäure, Cys
= Cystein, Gly = Glycin, His = Histidin, Ile = Iso-leucin, Met =
Methionin, Thr = Threonin, Tyr = Tyrosin und Val = Valin.
-
Die
erste Mutante, DAB389-IL-2 wurde durch Entfernen
eines 309 bp HpaII-SphI-Restriktionsfragments von
pDW24 und Ersetzen desselben mit Oligonucleotidlinker 261/274 (Tabelle
1) konstruiert, um Plasmid pDW27 zu erzeugen (1).
Dieser Linker stellt die Fragment B-Sequenzen von Pro383 bis Thr387
wieder her und ermöglicht
eine Fusion innerhalb des Rahmens an IL-2-Sequenzen an dieser Position. Somit
wurden in DAB389-IL-2 die 97 Aminosäuren zwischen
Thr387 und His485 deletiert.
-
-
Auf ähnliche
Weise wurde eine 191 Aminosäure-Deletion
innerhalb des Rahmens durch Entfernen eines ClaI-SphI Restriktionsfragments
von pDW24 und Ersetzen desselben mit dem 292/293 Oligonucleotidlinker
(Tabelle 1) konstruiert, um Plasmid pDW28 zu bilden, das für DAB295-IL-2 codiert. In diesem Fall umfasst die
Deletion innerhalb des Rahmens die mutmaßlichen, membranüberspannenden
Helices, von welchen Lambotte et al. (1980), J. Cell. Biol. 87:
837-840, vorhersagte, dass sie eine Rolle in der Abgabe von Fragment
A an das eukaryotische Zellzytosol spielen.
-
Es
zeigte sich, dass gereinigtes DAB389-IL-2
und DAB295-IL-2 eine elektrophoretische
Mobilität
von 57 kDa bzw. 47 kDa haben. Die Dosis-Wirkungs-Analyse auf HUT 102/6GT Zellen ist in 4 dargestellt.
In 4 ist DAB486-IL-2 durch
volle Quadrate dargestellt; DAB389-IL-2
ist durch volle Kreise dargestellt; DAB295-IL-2
ist durch leere Kreise dargestellt; DAB(Δ205-289)486-IL-2
(siehe unten) ist durch leere Quadrate dargestellt; und DAB(Δ205-289)389-IL-2 (siehe unten) ist durch leere Dreiecke
dargestellt. DAB486-IL-2 und DAB389-IL-2 wiesen einen IC50 von
etwa 4 × 10–10 M
bzw. 1 × 10–10 M
auf. Im deutlichen Gegensatz war der IC50 von
DAB295-IL-2 etwa 1000-fach geringer (4 × 10–7 M).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass Fragment B-Sequenzen zwischen
Thr387 und His486 keine wesentliche Rolle in der Abgabe von Fragment
A an das Zytosol spielen. Sequenzen zwischen Ser292 und Thr387 sind
andererseits für
die wirksame Abgabe von Fragment A wesentlich.
-
Überraschenderweise
besaß DAB389-IL-2 eine viel größere Aktivität als DAB486-IL-2. DAB389-IL-2,
dem native DT-Reste 387 bis 483 fehlen, und das eine erhöhte toxische
Aktivität
besitzt, läßt das hydrophobe
Transmembransegment intakt, das ungefähr zwischen den nativen DT-Resten
346 und 371 angeordnet ist. Siehe Lambotte et al. (1980), J. Cell.
Biol. 87: 837-840, für
eine Charakterisierung der Transmembranregion. DAB295-IL-2,
das die nativen DT-Reste 291 bis 481 entfernt, und das eine deutlich
verringerte Toxizität
aufweist, entfernt die Transmembranregion (346-371).
-
Um
jede Möglichkeit
auszuschließen,
dass der Grund für
die geringe Potenz von DAB295-IL-2 für HUT 102/6GT
Zellen mit einer veränderten
Bindung an den Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor
zusammenhängt,
wurde ein Reihe von kompetitiven Verdrängungstests unter Verwendung
von [125I]-rIL-2 durchgeführt. 5 zeigt
die kompetitive Verdrängung
von [125I]-markiertem IL-2 von dem Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor durch unmarkiertes rIL-2,
dargestellt durch volle Kreise; DAB486-IL-2,
dargestellt durch leere Dreiecke; DAB389-IL-2,
dargestellt durch volle Quadrate; DAB295-IL-2,
dargestellt durch volle Dreiecke; DAB(Δ205-289)486-IL-2
(siehe unten), dargestellt durch leere Kreise; und DAB(Δ205-289)389-IL-2 (siehe unten), dargestellt durch
leere Quadrate. Die verwendete Konzentration von [125I]-IL-2
war 10 pM und die spezifische Aktivität betrug etwa 0,7 μCi/pmol.
Wie in Tabelle 2 dargestellt, zeigte sich, dass sowohl DAB389-IL-2 als auch DAB295-IL-2
eine apparente Kd haben, die etwa dreimal
geringer als jene von DAB486-IL-2 ist (Kd = 8 × 10–9 M
gegenüber
Kd = 2,5 × 10–8 M).
Es ist insbesondere signifikant, dass kompetitive Verdrängungsexperimente
zeigten, dass sowohl DAB389-IL-2 als auch
DAB295-IL-2 eifriger an den Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor
binden, als DAB486-IL-2 (Kd = 8 × 10–9 und
8,4 × 10–9 M
gegenüber
Kd = 2,5 × 10–8 M).
Diese Ergebnisse liefern den Beweis, dass die Fusion von IL-2-Sequenzen
an Toxophore geringerer Masse dazu dienen können, die IL-Bindungsdomäne für eine günstigere
Rezeptorwechselwirkung anzuordnen.
-
Es
muss festgehalten werden, dass, obwohl DAB
295-IL-2
eifriger an den Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor bindet
als DAB
486-IL-2, seine zytotoxische Aktivität zumindest
1000-fach geringer ist (
4). Diese Ergebnisse zeigen,
dass eine eifrige Bindung an den Zielrezeptor an sich für die biologische
Aktivität
der DT-verwandten IL-2-Fusionstoxine
nicht ausreichend ist, und dass Fragment B-Sequenzen zwischen Ser292 und Thr 387
für einen
Post-Rezeptor-Bindungsvorgang
im Intoxikationsprozess wesentlich sind. Tabelle 2
Relative
Fähigkeit
von rIL-2 und DAB-IL-2-verwandten Fusionsproteinen, [125I]-rIL-2 von Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptoren
auf HUT 102/6TG Zellen zu verdrängen |
Unmarkierter
Ligand | Scheinbare
Kd | Kd DAB-IL-2/rIL-2 |
rIL-2 | 1,7 × 10–10 | - |
DAB485-IL-2 | 2,5 × 10–8 | 147 |
DAB389-IL-2 | 8,0 × 10–9 | 47 |
DAB295-IL-2 | 8,4 × 10–9 | 49 |
DAB(Δ205-289)486-IL-2 | 1,0 × 10–7 | 588 |
DAB(Δ205-289)389-IL-2 | 2,9 × 10–8 | 170 |
-
Die
kompetitive Verdrängung
von [125I]-rIL-2- durch rIL-2 und DAB-IL-2-Fusionstoxine wurde
wie folgt bestimmt. Der radiomarkierte IL-2-Bindungstest wurde im
Wesentlichen wie in Wang et al. (1987), J. Exp. Med. 166: 1055-1069
beschrieben, durchgeführt.
Die Zellen wurden geerntet und mit Zellkulturmedium gewaschen. HUT
102/6GT Zellen wurden auf 5 × 106 pro ml resuspendiert und mit [125I]-rIL-2
(0,7 μCi/pmol),
in Gegenwart oder Abwesenheit steigender Konzentrationen von unmarkierten
rIL-2 oder den DAB-IL-2 Fusionstoxinen, 30 min bei 37°C unter 5%
CO2 inkubiert. Die Reaktion wurde dann auf
eine Mischung aus 80% 550 Fluid (Accumetric Inc., Elizabethtown,
KN): 20% Paraffinöl
(d = 1,03 g/ml) gelegt und mikrozentrifugiert. Die wäßrige Phase
und das Pellet jeder Probe, welche einen freien bzw. gebundenen
Liganden darstellten, wurden dann in einem Nuclear Chicago Gammazähler gezählt. Apparente
Dissoziationskonstanten, Kd, wurden aus
den Konzentrationen des unmarkierten Liganden bestimmt, die erforderlich
waren, um 50% der radiomarkierten rIL-2 Bindung an Rezeptoren zu
verdrängen.
-
Zur Überprüfung der
Hypothese, dass eine amphipathische Region (Aminosäuren 210-252
in DAB486-IL-2) eine Rolle im Intoxikationsproze
spielt, wurden Deletionen innerhalb des Rahmens der 85 Aminosäuren codierenden
Region von NsiI bis ClaI sowohl von pDW24 als auch pDW27 konstruiert,
um pDW30 (enthaltend DAB(Δ205-289)486-IL-2) bzw. pDW31 (enthaltend DAB(Δ205-289)389-IL-2)
zu bilden (2 und 3; Tabelle
1). Nach der Ligation und Transformation wurden die DAB-IL-2-verwandten
Fusionsproteine exprimiert und gereinigt, wie zuvor beschrieben.
Wie in 4 dargestellt, führte die Deletion von Fragment
B-Sequenzen, welche die amphipathische Region enthalten, zu einem
deutlichen Verlust der zytotoxischen Aktivität gegenüber Hochaffinitäts-IL-2-Rezeptor positiven
Zellen in vitro. Es ist wesentlich festzuhalten, dass DAB(Δ205-289)389-IL-2
nachweislich radiomarkiertes IL-2 von dem Hochaffinitätsrezeptor
fast genauso gut verdrängte,
wie DAB486-IL-2; während sich zeigte, dass DAB(Δ205-289)486-IL-2
viermal weniger häufig
an den Rezeptor band (5).
-
Erhöhte Resistenz gegenüber einem
proteolytischen Abbau
-
Das
chimäre
Toxin, für
das DAB389-IL-2 codiert, ist gegenüber einem
proteolytischen Abbau resistenter als das chimäre Toxin, für das DAB496-IL-2
codiert. Bei einer Reinigung, wie zuvor beschrieben, und Analyse auf
SDS-Polyacrylamidgelen,
ist das hybride DAB389-IL-2 Toxin von einigen
wenigen Abbauprodukten begleitet (wie durch das relative Fehlen
von Banden geringerer Größe als jener
des intakten chimären
Toxins gezeigt wird). Gereinigtes DAB486-IL-2 ist andererseits
von zahlreichen dunklen Banden geringeren Molekulargewichts als
das intakte chimäre
Toxin begleitet. Diese Banden geringeren Molekulargewichts reagieren
mit Anti-DAB486-IL-2-Antikörpern, was
den Schluss bestätigt,
dass sie Abbauprodukte sind.
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Natriumdodecylsulfat-(SDS-)Polyacrylamidgelelektrophorese
(PAGE) wurde nach dem Verfahren von Laemmli (1970), Nature 227:
680-685, unter Verwendung von 12% Gelen und einer Mini-Protein II
Gelvorrichtung (BioRad) durchgeführt.
Proteine wurden in 12,5% Trichloessigsäure 5 min fixiert und mit Coomassie-Brillantblau nach
dem Diezal-Verfahren gefärbt,
Diezal et al. (1972), Anal. Biochem. 48: 617-624.
-
Konstruktion von Fusionsgenen, die für chimäre DT-EGF
Toxine codieren
-
DAB486EGF und DAB389EGF
können
durch Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, in analoger Weise
zu jener konstruiert werden, in welcher DAB486-IL-2
und DAB389-IL-2 konstruiert wurden. Zur
Konstruktion eines Plasmids, das DAB486 fusioniert
an EGF ko-diert, wird Plasmid pDW24 (das für DAB486 fusioniert
an IL-2 codiert) mit SphI und HindIII aufgeschlossen, um die IL-2-Codierungssequenz
zu entfernen. Das erhaltene pDW24 SphI-HindIII-Fragment, welches
die Sequenz enthält,
die für
die DT-Reste 1-485 codiert, wird an ein synthetisches SphI-HindIII
Fragment ligiert, das für
EGF codiert, um ein Plasmid zu erhalten, das für DAB486 codiert,
das an EGF fusioniert ist. Das EGF-Fragment, das in 6 dargestellt
ist, wurde, wie beschrieben, unter Verwendung bevorzugter Kodons
zur Expression in E. coli synthetisiert (siehe Grosjean et al. (1982), Gene
18: 199-209). Das synthetische Fragment enthält geeignete Linker an den
5'- und 3'-Enden für das Einsetzen
in das Plasmid und zur Fusion innerhalb des Rahmens an die DT-Codierungssequenz.
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Zur
Konstruktion eines Plasmids, das für DAB389 codiert,
welches an EGF fusioniert ist, kann nach einem ähnlichen Protokoll vorgegangen
werden, mit der Ausnahme, dass pDW27 (das für DAB389 codiert,
das an IL-2 fusioniert ist) anstelle von pDW24 verwendet wird. Die
IL-2 codierende DNA wird von pDW27 durch Aufschluss mit SphI und
HindIII entfernt, und EGF codierende DNA wird statt dessen eingesetzt,
wodurch ein DAB389 erhalten wird, das innerhalb
des Rahmens an EGF fusioniert ist. Es kann dasselbe synthetische EGF-Fragment
verwendet werden, das in der Konstruktion der DAB489EGF-Fusion
verwendet wird (6).
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Für den Fachmann
ist offensichtlich, dass die obengenannten Protokolle nicht die
einzige Möglichkeit darstellen,
die chimären
Toxine der Erfindung herzustellen. Verfeinerungen enthalten Änderungen
in pDW24, pDW27 und davon abgeleiteten Plasmiden, die den Good Manufacturing
Practises der Food and Drug Administration (Amerikanische Nahrungs-
und Arzneimittelbehörde)
entsprechen, z. B. den Einschluss des lacIq Gens
(Amersham) und den Ersatz des Ampicillin-Resistenzgens (ampr)
durch das Gen für
Neomycin/Kanamycin-Resistenz von Tn5 (Pharmacia) in den Plasmiden,
die zur Expression der chimären
Toxine der Erfindung verwendet werden. Diese Änderungen können von einem Fachmann ohne
unnötige
Experimente durchgeführt werden.
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Biologische Aktivität chimärer DT-EGF-Toxine
-
DAB486EGF und DAB389EGF
sind die Produkte von Fusionsgenen, in welchen die Rezeptor-Bindungsdomäne von DT
entfernt und durch DNA ersetzt wurde, die für Human-EGF codiert. Wie in 7 dargestellt, enthalten
die erhaltenen Proteine das enzymatisch aktive Fragment A von DT
und die lipidassoziierenden Domäne
von Fragment B von DT, die zur Translokation von Fragment A in das
Zytosol erforderlich sind. DAB389EGF unterscheidet
sich von DAB486EGF durch die Deletion der
97 Aminosäuren
unmittelbar 5' zu
dem Aminosäurerest
484 von DT. Der EGF-Teil sowohl von DAB486EGF
als auch von DAB389EGF lenkt die Rezeptorbindung.
Somit haben diese Moleküle
das Potential, die Zytotoxizität
von DT spezifisch auf Tumorzellen zu richten, die durch EGF-Rezeptorexpression
charakterisiert sind.
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Chimäre
DT-EGF Toxine sind für
EGF-Rezeptor tragende Zellen toxisch
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Die
Zytotoxizität
von DAB
486EGF für eine Reihe von menschlichen
Zelllinien wurde bewertet und mit A431 Zellen (ATCC CRL 1555) verglichen,
einer menschlichen Plattenepithelkarzinom-Zelllinie mit einer hohen
Zahl von EGF-Rezeptoren.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. In der Studie waren
menschliche TumorZelllinien enthalten, von welchen berichtet wurde,
dass sie hohe Zahlen von EGF-Rezeptoren exprimieren (z. B. BT-20,
HeLa, LNCaP und U-87 MG), wie auch menschliche Tumor-Zelllinien
(z. B. C91/PL, BeWo und A375) und normale Gewebe-Zelllinien (z.
B. WI-38, Hs67 und HEPM), die einige oder keine EGF-Rezeptoren exprimieren.
Die Zytotoxizität
wurde wie folgt ausgewertet. Zellen wurden in dreifachen Vertiefungen
von Platten mit 96 Vertiefungen mit DAB
486EGF
in Testmedium, das für
die Zellart geeignet war (siehe Tabelle 3), ausgestrichen. DAB
486EGF Konzentrationen lagen zwischen 10
–15 und
10
–7 M.
Nach einer 20-stündigen Inkubation
wurden die Zellen mit [
14C]Leucin markiert,
trypsiniert, auf Glasfaserfiltermatten geerntet und zur Bestimmung
des Kontrolleinbaus in Prozent ausgezählt. Zelllinien, die einen
IC
50 für
DAB
486EGF von weniger als 0,5 nM aufwiesen,
wurden als empfindlich erachtet. Tabelle 3: Die Wirkung eines chimären DT-EGF Toxins auf verschiedene
Zelllinien
Zelllinie | Tumor-Zelllinien
Gewebe/Art | Empfindlichkeit |
A431 | Vulva-Plattenepithelkarzinom | + |
A549 | Lungenkarzinom | + |
KB | orales
Plattenepithelkarzinom | + |
BT-20 | Brust-Adenokarzinom | + |
HeLa
S3 | Gebärmutterhalskarzinom | + |
T47D | Milchgangskarzinom | + |
LNCaP.FG | Prostatakarzinom | + |
HOS | Osteosarkom | + |
U-87
MG | Glioblastom/Astrozytom | + |
C91/PL | HTLV-1
transformierte T-Zelle | – |
BeWo | Choriokarzinom | – |
A375 | malignes
Melanom | – |
MCF-7 | Brust-Adenokarzinom | – |
SNU-C2B | Zökumkarzinom | – |
Zelllinie | Normale
Zelllinien Gewebe | Empfindlichkeit |
WI-38 | diploides
Lungenfibroblast | – |
Hs
67 | Thymus | – |
CCD-18Co | Dickdarmfibroblast | – |
HISM | glatter
Muskel, Jejunum | – |
FH74s
Int | fötaler Dünndarm | – |
HEPM | embryonales
palatales Mesenchym | – |
-
Die
verwendeten Wachstumsbedingungen und Durchlasspläne waren jene, die von ATCC
definiert sind (mit Ausnahme der in der Folge genannten). Kulturmedien
waren folgende: A431 (ATCC CRL1555), DMEM + 10% FCS; A549 (ATCC
CCL185) Ham'sches
F12 + 10% FCS; KB (ATCC CCL17), DMEM + NEAA + 10% FCS; BT-20 (ATCC
HTB19), MEM + 10% FCS; HeLa S3 (ATCC CCL2.2), Ham'sches F12 + 10% FCS; T47D
(ATCC HTB133), RPMI 1640 + 10% FCS; LNCaP.FG (ATCC CRL1740), RPMI
1640 + 10% FCS; HOS (ATCC CRL1543), MEM + 10% FCS; U-87 MG (ATCC
HTB14), MEM + 10% FCS; C91/PL (von Robert Swartz, NEMC, Boston,
MA, siehe Bacha et al. (1988), J. Exp. Med. 167: 612 für Wachstumsbedingungen),
RPMI 1640 + 15% FCS; BeWo (ATCC CCL98), Ham'sches F12 + 15% FCS; A375 (ATCC CRL
1619), DMEM + 10% FCS; MCF-7 (ATCC TB22) MEM + 10% FCS; SNU-C2B
(ATCC CCL250) RPMI 1640 + 10% FCS; WI-38 (ATCC CCL75), Eagle's Basal + 10% FCS;
Hs 67 (ATCC HTB 163), DMEM + 10% FCS; CCD-18Co (ATCC CRL 1459),
MEM + 10% FCS; HISM (ATCC CRL 1692), DMEM + 10% FCS; FHs74Int (ATCC
CCL241), DMEM + 10% FCS; HEPM (ATCC CRL 1486), MEM + 10% FCS.
- DMEM
= Dulbecco's modifiziertes
Eagles Medium;
- MEM = Minimalmedium;
- NEAA = nichtessentielle Aminosäuren;
- FCS = fötales
Kälberserum;
- ATCC = American Type Culture Collection.
-
Zur
Demonstration, dass die zyotoxische Wirkung von DAB486EGF
und DAB389EGF selektiv durch den EGF-Rezeptor
vermittelt werden, wurden A431-Zellen
in dreifachen Vertiefungen von Platten mit 96 Vertiefungen mit DAB486EGF (8) oder
DAB389EGF (9) in Gegenwart
des spezifischen Konkurrenten des EGF-Rezeptors, Human-EGF (Upstate
Biotechnologies, Inc.) (10–7 M) in Testmedium (DMEM
+ 10% FCS) ausgestrichen. In 8 stellen
volle Quadrate DAB486EGF dar und volle Dreiecke
stellen DAB486EGF + EGF dar. In 9 stellen
volle Quadrate DAB389EGF dar und volle Dreiecke
stellen DAB389EGF + EGF dar. Nach einer
20-stündigen
Inkubation bei 37°C
wurden die Zellen mit [14C]Leucin markiert,
trypsiniert, auf Glasfaserfiltermatten geerntet und gezählt, um
den Kontrolleinbau in Prozent zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigen, dass
bei Fehlen von EGF, DAB486EGF und DAB389EGF die Proteinsynthese mit einem IC50 von 3 × 10–12 M
bzw. 3 × 10–13 M
hemmen. EGF tilgt diese Aktivität
fast vollständig.
Ebenso tilgen Anti-EGF (Biomedical Technologies, Inc.) und Anti-EGF-Rezeptor
(Upstate Biotechnologies, Inc.) die Zytotoxizität von DAB486EGF
und DAB389EGF, während die nichtspezifischen
Konkurrenten, Transferrin (Sigma), Anti-Transferrin (Dako) und Anti-Transferrin-Rezeptor
(Dako), keine Wirkung haben. Diese Ergebnisse zeigen, dass DAB486EGF und DAB389EGF
starke und spezifische zytotoxische Mittel sind. Es ist zu beachten,
dass DAB389EGF etwa zehnmal stärker als
DAB486EGF ist.
-
DAB389EGF, wie EGF, führt eine Abwärtsregulierung
des EGF-Rezeptors herbei, was einen weiteren Beweis für die EGF-Rezeptor-spezifische
Eigenschaft von chimären
DT-EGF Toxinen liefert. Die Bindung und Internalisierung von EGF
führt eine
Abwärtsregulierung
des EGF-Rezeptors herbei, die als Abnahme in der [125I]EGF-Bindungskapazität nachgewiesen
werden kann (Krupp et al. (1982), J. Biol. Chem. 257: 11489). Die Fähigkeit
von DAB389EGF, die EGF-Rezeptor-Internalisierung
und anschließende
Abwärtsregulierung
herbeizuführen,
wurde bewertet und mit jener verglichen, die von nativem EGF herbeigeführt wird.
Die Ergebnisse sind in 10 dargestellt. In 10 stellen
die leeren Quadrate EGF dar und die vollen Rauten stellen DAB389EGF dar. A431-Zellen in dreifachen Vertiefungen
von Platten mit 24 Vertiefungen wurden mit EGF oder DAB389EGF
(10–8 M) über die
angegebenen Zeitperioden in DMEM + 0,1% BSA (Rinderserumalbumin)
bei 37°C
vorinkubiert. Die Zellen wurden dann auf Eis gelegt und säuregestrippt
(mit 0,2 M Essigsäure,
0,5 M NaCl), um gebundenes aber nicht internalisiertes EGF oder
DAB389EGF zu entfernen. Die EGF-Bindungskapazität wurde
durch Inkubieren der Zellen, auf Eis, mit [125I]EGF
gemessen. Nach einer 90-minütigen Inkubation
wurden die Zellen gewaschen, löslich
gemacht und gezählt.
-
Eine
EGF-Rezeptor-abhängige
Wechselwirkung zeigt sich auch durch die Tatsache, dass DAB389EGF, wie EGF, [125I]EGF
vom EGF-Rezeptor verdrängt,
wie in 11 dar-gestellt. In 11 stellen
leere Quadrate EGF dar und volle Rauten stellen DAB389EGF
dar. Die Ergebnisse in 11 sind in Prozent der Kontroll(keine Konkurrenz)
cpm dargestellt. Die Fähigkeit
von DAB389EGF, die Hochaffinitäts-[125I]EGF-Bindung an A431-Zellen zu verdrängen, wurde
wie folgt bewertet. A431-Zellen, die in dreifachen Vertiefungen
von Platten mit 24 Vertiefungen ausgestrichen wurden, wurden in
Bindungsmedien (phosphatgepufferte Kochsalzlösung, pH 7,2, + 0,1% BSA und
15 mM Natriumazid + 50 mM 2-Desoxyglucose) 1 Stunde bei 37°C vorinkubiert
und dann mit [125I]EGF in Bindungsmedien
in Gegenwart von DAB389EGF oder EGF inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Zellen gewaschen, löslich gemacht
und gezählt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
-
In
Tabelle 4 ist EC
50 die Konzentration, die
zu einer Verdrängung
von 50% des [
125I)EGF führt. Tabelle 4: Verdrängung
der [
125I]EGF-Bindung durch EGF und DAB
389EGF
Konkurrenz | EC50 | ...
fach gegenüber [125I]EGF | ...
fach gegenüber
EGF |
EGF | 1,0 × 10–8 M | 20 | - |
DAB389EGF | 4,5 × 10–7 M | 900 | 45 |
-
Zytotoxizität von chimären DT-EGF
Toxinen ist DT-abhängig
-
Nach
der Bindung an seinen Rezeptor erfolgt die zelluläre Aufnahme
von nativem DT durch Endozytose von clathrinbeschichteten Vesikeln
(Middlebrook et al. (1978), J. Biol. Chem. 253: 7325). DT wird dann
in Endosomen gefunden, wo der geringe pH eine gleichförmige Veränderung
herbeiführt,
welche die Translokation des enzymatischen Fragment A-Teils von
DT in das Zytosol erleichtert. Zur Bestimmung, ob die Zytotoxizität von DAB
486EGF und DAB
389EGF
auch von demselben Pfad abhängig
ist, wurden A431-Zellen in sechsfachen Vertiefungen von Platten
mit 96 Vertiefungen ausgestrichen, die DAB
486EGF,
DAB
389EGF oder DMEM + 10% FCS enthielten,
in Gegenwart oder Abwesenheit von Chloroquin (10
–5 M)
(Sigma). Chloroquin ist eine lysosomotrope Verbindung, welche die
Azidifizierung von Endosomen verhindert (Kim et al. (1965), J. Bacteriol. 90:
1552). Nach einer 20-stündigen
Inkubation bei 37°C
wurden die Zellen mit [
3H]Leucin markiert,
trypsiniert, auf Glasfaserfiltermatten geerntet und gezählt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt, angegeben als Prozent
des Kontroll-(kein DAB
486EGF oder DAB
389EGF) Einbaus, und stellen das Mittel der
drei Versuche dar. Die Ergebnisse zeigen, dass Chloroquin die Zytotoxizität von chimären DT-EGF
Toxinen blockiert. Tabelle
5: Empfindlichkeit
der chimären
DAB-EGF Toxin-Zytotoxizität
gegenüber
Chloroquin Prozent des Kontrolleinbaus
DAB486EGF-Konzentration | Keine
Zugabe | Chloroquin |
0 | 100 | 86 |
10–8 M | 5 | 60 |
10–9 M | 25 | 96 |
DAB389EGF Konzentration | | |
0 | 100 | 73 |
10–11 M | 4 | 61 |
10–12 M | 57 | 100 |
-
Nach
der Translokation in das Zytosol katalysiert Fragment A die Spaltung
von NAD und der kovalenten Bindung von ADP-Ribose an Verlängerungsfaktor
2 (EF-2), was zu der Hemmung der Proteinsynthese führt (Bachs
et al. (1983), J. Biol. Chem. 258: 1565). Zur Bewertung des Mechanismus,
durch welchen DAB
486EGF die Proteinsynthese
hemmt, wurden A431-Zellen in dreifachen Vertiefungen von Platten
mit 24 Vertiefungen ausgestrichen, die DT, DAB
486EGF
oder Komplettmedium enthielten. Nach einer 20-stündigen Inkubation bei 37°C wurden
die Zellen gewaschen und in Lysepuffer (10 mM Tris, 10 mM NaCl,
3 mM MgCl
2, 10 mM Thymidin, 1 mM EGTA, 1%
TRITON X-100) mit [
32P]NAD in Gegenwart
von gereinigtem DT Fragment A (Calbiochem) inkubiert. TCA ausfällbare Extrakte
wurden auf Glasfaserfiltern gesammelt und zur quantitativen Bestimmung
der Prozent des Kontroll-EF-2 gezählt, der zur ADP-Ribosylierung
zur Verfügung
steht. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 6 dargestellt.
DAB
486EGF verringert, wie DT, (in dosisabhängiger Weise)
die Menge an EF-2, die zur ADP-Ribosylierung
zur Verfügung
steht.
Tabelle
6: ADP-Ribosylierung von EF-2 durch DAB486EGF |
Toxin | Konzentration | Prozent
des Kontrollwertes von EF-2, das zur ADP-Ribosylierung zur Verfügung steht |
DT | 10–8 M | < 1 |
| 10–9 M | 17 |
DAB486EGF | 10–8 M | 13 |
| 10–9 M | 20 |
-
DAB389EGF ist
ein verbessertes chimäres
Toxin
-
DAB389EGF ist weitaus toxischer als DAB486EGF. Wie in 8 und 9 dargestellt,
weist DAB389EGF einen IC50 für die Hemmung
der Proteinsynthese in A431-Zellen auf, der etwa zehnmal geringer
als jener von DAB486EGF ist (DAB389EGF IC50 = 3 × 10–13 M;
DAB486EGF IC50 =
3 × 10–12 M).
-
Die
größere Wirksamkeit
von DAB389EGF zeigt sich auch in Versuchen,
welche die Geschwindigkeit messen, mit welcher DAB389EGF
und DAB486EGF A431-Zellen töten. 12 und 13 zeigen
die Behandlungsdauer (von A431 Zellen mit DAB486EGF
oder DAB389EGF), die zur Herbeiführung einer
maximalen Hemmung der Proteinsynthese erforderlich ist. Zellen wurden
DAB486EGF (5 × 10–9 M
(12) oder DAB389EGF (5 × 10–9 M)
(13) über
die angegebenen Zeitperioden ausgesetzt und dann wurde ungebundenes DAB486EGF oder DAB389EGF
abgewaschen. Nach einer Inkubation über Nacht in Komplettmedium
(DMEM + 10% FCS) wurden die Zellen mit [14C]Leucin
markiert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine annähernd maximale Hemmung der
Proteinsynthese nach einer 15-minütigen Einwirkung von DAB389EGF eintritt, während eine längere als
75-minütige Einwirkung
für DAB486EGF erforderlich ist.
-
Die
Kinetik der Proteinsynthese-Hemmung in mit DAB389EGF
oder DAB486EGF behandelten A431-Zellen ist
in 14 dargestellt. Zur Untersuchung der Kinetik der
Proteinsynthese-Hemmung wurden A431-Zellen mit DAB486EGF
(5 × 10–9)
oder DAB389EGF (5 × 10–9 M)
in Komplettmedium bei 37°C
inkubiert. Zu den angegebenen Zeitpunkten wurde DAB486EGF
oder DAB389EGF entfernt und die Zellen wurden
mit [14C]Leucin 1 Stunde markiert. Die Ergebnisse
zeigen, dass es zu einer 50% Reduktion in der Proteinsynthese nach
einer 1-stündigen
Inkubation mit DAB389EGF kommt, während eine
maximale Hemmung nach 4 Stunden auftritt. Die maximale Hemmung der
Proteinsynthese tritt mehr als 6 Stunden nach der Inkubation mit
DAB489EGF ein.
-
Verwendung
-
Die
verbesserten chimären
Toxine der Erfindung werden einem Säugetier, z. B. einem Menschen,
verabreicht, das an einer medizinischen Erkrankung, z. B. Krebs,
oder anderen Zuständen
leidet, die durch die Gegenwart einer Klasse unerwünschter
Zellen gekennzeichnet sind, an welche ein Polypeptidligand selektiv binden
kann. Die verabreichte Proteinmenge ist abhängig von der Art der Erkrankung,
der Schwere der Erkrankung und der Größe der Säugetierart, die an der Erkrankung
leidet, unterschiedlich. Im Allgemeinen liegen die Mengen in dem
Bereich, der für
andere zyotoxische Mittel verwendet wird, die in der Behandlung
von Krebs eingesetzt werden, obwohl unter gewissen Umständen wegen
der Spezifität
und erhöhten
Toxizität
der verbesserten chimären
Toxine geringere Mengen erforderlich sind.
-
Die
verbesserten chimären
Toxine können
unter Verwendung jedes herkömmlichen
Verfahrens verabreicht werden; z. B. durch Injektion oder durch
ein Implantat mit zeitlich verzögerter
Freisetzung. Im Falle von verbesserten chimären MSH-Toxinen können topische
Cremen zum Abtöten
primärer
Krebszellen verwendet werden, und Injektionen oder Implantate können zum
Abtöten
metastatischer Zellen verwendet werden. Die verbesserten chimären Toxine
können
mit jeder nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren Trägersubstanz
kombiniert werden.
-
Andere Ausführungsbeispiele
-
Andere
Ausführungsbeispiele
sind in den folgenden Ansprüchen
enthalten. Zum Beispiel wurden chimäre Toxine durch Verfahren konstruiert,
die dem Fachmann bekannt sind, wobei DAB389 und
DAB486 an Interleukin 4 (IL-4) fusioniert
wurden. DAB389-IL-4 ist etwa zehnmal zytotoxischer
als DAB486-IL-4. DAB389 wurde auch
an Interleukin 6 fusioniert. DAB486 und
DAB389 wurden auch an Human-Choriongonadotropin
fusioniert. Die verbesserten chimären Toxine der Erfindung enthalten
Abschnitte von DT, fusioniert an einen beliebigen zellspezifischen
Polypeptidliganden, der eine Bindungsdomäne aufweist, die für die bestimmte
Klasse von Zellen, die zu vergiften sind, spezifisch ist. Polypeptidhormone
sind nützliche
derartige Liganden. Chimäre
Toxine, z. B. jene, die unter Verwendung der Bin-dungsdomäne eines α- oder β-MSH hergestellt
werden, können
selektiv an Melanozyten binden, wodurch die Konstruktion verbesserter
chimärer
DT-MSH-Toxine möglich ist,
die in der Behandlung eines Melanoms nützlich sind. Andere Liganden
mit spezifischer Bindung, die verwendet werden können, umfassen Insulin, Somatostatin,
Interleukin I und III, und granulozytenkoloniestimulierenden Faktor.
Andere nützliche
Polypeptidliganden mit zellspezifischen Bindungsdomänen sind
das follikelstimulierende Hormon (spezifisch für Ovarzellen), luteinisierende
Hormon (spezifisch für
Ovarzellen), thyroidstimulierende Hormon (spezifisch für Thyroidzellen),
Vasopressin (spezifisch für
Uteruszellen, wie auch Blasen- und Darmzellen), Prolactin (spezifisch
für Brustzellen)
und Wachstumshormon (spezifisch für gewisse Knochenzellen). Verbesserte
chimäre
Toxine unter Verwendung dieser Liganden sind in der Behandlung von
Krebs und anderen Erkrankungen der Zellart, an welche eine spezifische
Bindung erfolgt, nützlich.
-
Für eine Reihe
von zellspezifischen Liganden ist die Region innerhalb jedes solchen
Liganden, in welcher sich die Bindungsdomäne befindet, nun bekannt. Des
Weiteren ermöglichen
die jüngsten
Fortschritte in der Festphasenpolypeptidsynthese den Fachleuten
in dieser Technologie die Bestimmung der Bindungsdomäne von praktisch
jedem solchen Liganden durch die Synthese verschiedener Fragmente
des Liganden und deren Testung auf die Fähigkeit, an die zu markierende
Zellklasse zu binden. Somit müssen
die chimären
Toxine der Erfindung nicht einen vollständigen Liganden enthalten,
sondern können
vielmehr nur ein Fragment eines Liganden enthalten, welches die
gewünschte
Zellbindungskapazität
auf-weist. Ebenso können
Analoge des Liganden oder seiner Zellbindungsregion mit geringfügigen Sequenzvariationen
synthetisiert, auf ihre Fähigkeit, an
Zellen zu binden, getestet, und in die hybriden Moleküle der Erfindung
eingebaut werden. Andere mögliche Liganden
umfassen monoklonale Antikörper
oder antigenbindende, einfachkettige Analoge monoklonaler Antikörper, wobei
das Antigen ein Rezeptor oder eine andere Komponente ist, die an
der Oberfläche
der Zielzellmembran exprimiert wird.