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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Umwandlung von γ,δ-Epoxyalkenen und
γ,δ-Epoxycycloalkenen in die entsprechenden Epoxyalkane und Epoxycycloalkane. Insbesondere
betrifft die Erfindung die katalytische Hydrierung von γ,δ-Epoxyalkenen und
γ,δ-Epoxycycloalkenen mittels eines Rhodiumkatalysators, wobei die olefinische Ungesättigtheit ohne deutliche
Hydrogenolyse der konjugierten Epoxygruppe hydriert wird.
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Die US-A-4 897 498 beschreibt ein effizientes Verfahren zur Herstellung von
γ,δ-Epoxyalkenen durch selektive Monoepoxidierung von Dienen, beispielsweise 3,4-Epoxy-1-buten, aus
Butadien. Eine wertvolle Verbindung, die aus 3,4-Epoxy-1-buten erhalten werden kann, ist ein
1,2-Epoxybutan, das in der Literatur auch als 1,2-Butylenoxid oder Butylenoxid bezeichnet wird.
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Nach Rylander, Catalytic Hydrogenation Over Platinum Metals, Academic Press, New
York, S. 478 (1967), unterliegen Epoxide mit nur wenigen Ausnahmen [Berson und Suzuki, J.
Am. Chem. Soc., 80, 4341 (1958)] leicht einer Hydrogenolyse über Platinmetallkatalysatoren, und
das Hauptprodukt ist üblicherweise ein Alkohol oder eine Mischung aus Alkoholen, die bei der
Spaltung der Kohlenstoff/Sauerstoff-Bindung erhalten werden; andere Produkte ergeben sich aus
der Spaltung der Kohlenstoff/Kohlenstoff-Bindung und durch den Verlust der Sauerstofftinktion.
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Die katalytische Hydrierung von 3,4-Epoxy-1-buten zu Butyraldehyd über Palladium und
zu 1-Butanol über Raney-Nickel wird beschrieben in US-A-2 561 984. Nicht erwähnt wird der
Einsatz von Rhodiumkatalysatoren oder die Bildung von 1,2-Epoxybutan. Die Hydrierung von
3,4-Epoxy-1-buten wurde auch durch russische Fachleute in Zh. Obshch. Khim, 28, 3046 und
3051(1958) berichtet. Diese hydrierten 3,4-Epoxy-1-buten in Methanol oder Ethanol mit Platin,
Palladium und Raney-Nickel-Katalysatoren und erhielten 1-Butanol. Sie stellen fest, daß
Crotylalkohol das hauptsächliche Zwischenprodukt bei der Reduktion war, obgleich Butyraldehyd
ebenfalls beobachtet wurde. In keinem Beispiel wurde eine selektive Hydrierung der Doppelbindung
beobachtet.
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Von Rhodium wurde berichtet [J. Am. Chem. Soc., 83, 3096 (1961)), daß es bei der
Reduktion einer Doppelbindung in Gegenwart einer Epoxidgruppe bei einem Fumagillinderivat
wirksam war. In diesem Literaturbeispiel ist das Epoxid jedoch dreifach substituiert und neigt nicht zur
Hyrogenolyse infolge von sterischer Hinderung. Darüberhinaus war die Doppelbindung und das
Epoxid nicht konjugiert, wie im Falle des 3,4-Epoxy-1-butens. Der Ausdruck "konjugiert"
bedeutet,
daß die Kohlenstoff/Kohlenstoff-Doppelbindung und die Epoxidgruppe benachbart sind, oder
anders ausgedrückt, das Epoxid-Sauerstoffatom ist an ein allylisches Kohlenstoffatom gebunden.
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Die Bedeutung des in 3,4-Epoxy-1-buten vorliegenden konjugierten
γ,δ-Epoxyalkensystems zeigt sich bei Raney-Nickel-katalysierten Hydrierungen von 3,4-Epoxy-1-buten und 1,2-
Epoxy-7-octen unter milden Bedingungen von 50ºC und 3,5 bar Gesamtdruck. Die Hydrierung
von 3,4-Epoxy-1-buten ergibt 40,5 % 1,2-Epoxybutan und 58,4 % 1-Butanol, wohingegen die
Hydrierung von 1,2-Epoxy-7-octen, bei dem die Doppelbindung und die Epoxygruppe durch 4
Kohlenstoffatome voneinander getrennt sind, 94,4 % 1,2-Epoxyoctan ergibt.
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In Liebigs Ann. Chem. 1982, 49-67 wird die Hydrierung von konjugierten olefinischen
Epoxiden unter Verwendung von Rhodium- oder Palladium-Katalysatoren offenbart. J. Chem.
Soc., Perkin 1, 1982, 885-859 offenbart die nicht-selektive Hydrierung von 3,4-Epoxy-1-buten
unter Verwendung eines homogenen, d.h. eines gelösten Rhodiumkatalysators, wobei Rhodium
mit Phosphinliganden komplexiert ist.
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Ich habe entdeckt, daß 3,4-Epoxy-1-buten selektiv in Gegenwart eines
Rhodiumkatalysators hydriert werden kann, wobei die olefinische Ungesättigtheit ohne deutliche Hydrogenolyse
der konjugierten Epoxygruppe hydriert wird. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von 1,2-Epoxybutan, umfassend die Hydrierung von 3,4-Epoxy-1-buten in
Gegenwart eines trägergestützten Rhodiumkatalysators. Eine zweite Ausführungsform meiner Erfindung
umfaßt die Schritte:
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(1) Hydrierung von 3,4-Epoxy-1-buten in Gegenwart eines trägergestützten
Rhodiumkatalysators bei einem Druck von 2 bis 56 bar und einer Temperatur von 25ºC bis 80ºC, wobei
eine Mischung aus 1,2-Epoxybutan und Butyraldehyd erhalten wird,
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(2) Hydrierung der Mischung aus Schritt (1) in Gegenwart eines Nickelkatalysators
zur Umwandlung des Butyraldehyds in Butanol,
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(3) Abtrennung des 1,2-Epoxybutans von dem 1-Butanol.
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1,2-Epoxybutan ist brauchbar zur Herstellung von Polyethern, Alkylen- und
Cycloalkylen-Glykolen, Aminoalkanolen und Aminocycloalkanolen, Epoxykunststoffen, Urethanpolyolen,
nichtionischen Tensiden und Stabilisatoren von chlorierten Kohlenwasserstoffen.
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Der Rhodiumkatalysator, der in dem Verfahren eingesetzt werden kann, umfaßt Rhodium
und Rhodiumverbindungen, die unter den Verfahrensbedingungen zu Rhodium reduzierbar sind,
beispielsweise Rh&sub2;O&sub3;. Der Katalysator ist vorzugsweise ein trägergestützter Rhodiumkatalysator,
z.B. ein Katalysator der zu 0,1 bis 20,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, aus Rhodium
besteht, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators, das auf der Oberfläche eines
geeigneten Katalysatorträgermaterials abgeschieden wurde. Typische Katalysatorträger umfassen
Kohlenstoff,
Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Titanoxid, Kieselguhr, Molekularsiebe und Zeolithe. Ein
ganz besonders brauchbarer Katalysator umfaßt 0,5 bis 5,0 Gew.-% Rhodium auf Kohlenstoff
(Ruß).
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Die Hydrierbedingungen bezüglich Temperatur und Druck können beträchtlich variieren in
Abhängigkeit von mehreren Faktoren, wie beispielsweise Kontaktzeit mit dem
Rhodiumkatalysator, Katalysatormenge, Rhodiummenge, die auf dem Träger vorhanden ist, und Verfahrensweise.
Es können Hydriertemperaturen von 20ºC bis 150ºC eingesetzt werden, obgleich Temperaturen
im Bereich von 25ºC bis 80ºC vorteilhaft sind, um die Umwandlung in das gewünschte
Epoxyalkan oder Epoxycycloalkan zu maximieren und die Umwandlung in Alkohole und Aldehyde zu
minimieren. Das Hydrierverfahren kann unter normalem Gesamtdruck im Bereich von 2 bis 345
bar, vorzugsweise 2 bis 56 bar, durchgeführt werden. Die Verfahrensdrücke werden hier in
angezeigten bar-Werten angegeben, d.h. es handelt sich um Druck in bar oberhalb von
atmosphärischem Druck oder Umgebungsdruck. Wie zuvor festgehalten, hängt die optimale Kombination
aus Druck und Temperatur von anderen Verfahrensvariablen ab, sie kann aber von einem
Fachmann leicht festgestellt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten
organischen Lösemittels durchgeführt werden. Beispiele solcher Lösemittel schließen ein: aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Heptan, Toluen, Xylen und gemischte
Xylenisomere, Alkanole, wie beispielsweise Ethanol, und Ether, wie beispielsweise
Tetrahydrofuran. Das Verfahren kann in Batch-, semi-kontinuierlicher oder kontinuierlicher Fahrweise
durchgeführt werden. Beispielsweise umfaßt die Batch-Fahrweise das Rühren einer Aufschlämmung
eines Rhodiumkatalysators in 3,4-Epoxy-1-buten und gegebenenfalls einem Lösungsmittel in
einem Druckgefäß über eine ausreichende Zeit, um das ungesättigte Epoxid im wesentlichen
vollständig in andere Verbindungen umzuwandeln. Der Katalysator kann von der Hydriermischung
mittels Filtration abgetrennt werden, und die Bestandteile des Filtrats können durch Destillation
aufgetrennt werden.
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Eine bevorzugte Verfahrensweise setzt ein Festbett eines trägergestützten
Rhodiumkatalysators ein, wobei 3,4-Epoxy-1-buten in der Gasphase oder insbesondere in der flüssigen Phase,
gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels oder Lösemittels, hydriert wird.
Die Betriebsweise in flüssiger Phase umfaßt typischerweise das Einspeisen einer Lösung des
ungesättigten Epoxids in einem inerten Lösemittellverdünnungsmittel am oberen Ende eines
Säulendruckreaktors, der ein oder mehrere Festbetten eines trägergestützten Rhodiumkatalysators
enthält. Die reagierende Lösung fließt (tröpfelt) über das Katalysatorbett in Gegenwart von
Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und Druck, und das hydrierte Produkt verläßt das untere Ende
des Reaktors und wird durch Destillation in seine Bestandteile aufgetrennt. Die Einspeiseraten,
die in der Betriebsweise in flüssiger Phase eingesetzt werden, können in einem Bereich von etwa
0,01 bis 100 Flüssigkeitsstunden-Raumgeschwindigkeit liegen (LHSV, Einheitsvolumen der
Einspeisung pro Einheitsvolumen des Katalysators). Unter den meisten Bedingungen ist der LHSV-
Wert im Bereich von etwa 0,1 bis 10.
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Bei der Hydrierung von 3,4-Epoxy-1-buten wird jegliches hergestelltes 1-Butanol
(Siedepunkt 117ºC) leicht von dem Epoxybutanprodukt (Siedepunkt 63ºC) mittels Destillation
abgetrennt. Gegebenenfalls vorhandenes Butyraldehyd (Siedepunkt 75º) ist jedoch von dem
gewünschten Produkt schwierig abzutrennen. Folglich wird bei einer bevorzugten Arbeitsweise das
zunächst erhaltene Rohprodukt aus dem hier beschriebenen Hydrierverfahren einer zweiten
Hydrierung unter milden Bedingungen und unter Verwendung eines Nickelkatalysators,
beispielsweise Raney-Nickel oder trägergestützter Nickelkatalysator, unterworfen. Diese hilfsweise weitere
Nickel-katalysierte Hydrierung wandelt das vorhandene Butyraldehyd in 1-Butanol um, ohne eine
beträchtliche Umwandlung des 1,2-Epoxybutans.
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In der zweiten Ausführungsform meiner Erlindung wird 3,4-Epoxy-1-buten zunächst in
Gegenwart eines Rhodiumkatalysators, wie zuvor beschrieben, hydriert, um eine Mischung aus (a)
1,2-Epoxybutan zu erhalten, die eine kleinere Menge Butyraldehyd enthält. Das Butyraldehyd
kann bis zu 25 Gew.-% des Gesamtgewichts des Epoxybutans und des Butyraldehyds ausmachen.
In dem zweiten Schritt wird die Mischung in Gegenwart eines Nickelkatalysators hydriert, um das
Butyraldehyd in den entsprechenden Alkohol umzuwandeln, der von dem Epoxybutan mittels
eines üblichen Destillationsverfahrens abgetrennt werden kann.
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Der Nickelkatalysator kann Raney-Nickel oder ein Katalysator sein, der aus Nickel auf
einem Trägermaterial besteht. Die Hydrierbedingungen bezüglich Temperatur und Druck liegen
im Bereich von 20ºC bis 1 50ºC und 2 bis 345 bar, obgleich Temperaturen im Bereich von 25ºC
bis 80ºC und Drücke im Bereich von 2 bis 56 bar typischer sind.
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Das erfindungsgemäß bereitgestellte Verfahren wird in den folgenden Beispielen näher
erläutert. Die gaschromatographischen Analysen (GC) werden in Flächenprozent angegeben, und
sie wurden durchgeführt auf einem Hewlett-Packard 5890A-Gaschromatographen mit einer DB5-
30W-Kapillarsäule; Temperaturprogramrn 35ºC (4,5 min), 20ºC/min bis 240ºC (Halten über 2
min). Die ¹H-NMR-Analysen wurden auf einem Varian Gemini 300-Spektrometer (300 MHz)
durchgeführt unter Verwendung von CDCl&sub3; als Lösemittel und Tetramethylsilan als internem
Standard.
Beispiel 1
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Ein mit Stickstoff gespülter Glasautoklavenbehälter wurde mit 1,00 g 5 %-igem Rhodium
auf Kohlenstoff (Engelhard), 80 ml p-Xylen, 40,0 g (0,571 mol) 3,4-Epoxy-1-buten und
Teflonbeschichtetem Rührfisch (Warenzeichen), beschickt. Dann wurde der Behälter verschlossen und
die Mischung wurde in einem magnetisch gerührten Autoklaven bei 40-50ºC und 20,7 bar (300
psig) über 7,3 h (die Wasserstoffaufnahme war nach 6 h abgeschlossen) hydriert. Die GC-Analyse
der Rohmischung zeigte (ohne Beachtung des Lösemittels): 0,70 % niedrig siedende Bestandteile,
90,52 % 1,2-Epoxybutan/Butyraldehyd, 8,41 % 1-Butanol und 0,07 % Crotonaldehyd. Die
Mischung wurde fraktioniert destilliert, wobei erhalten wurden: Fraktion 1: 58-61ºC, 2,34 g, 95,7 %
1,2-Epoxybutan/Butyraldehyd, 4,3 % niedrig siedende Bestandteile; und Fraktion 2: 61-65ºC,
30,87 g, 99,70 % 1,2-Epoxybutan/Butyraldehyd. Das NMR-Spektrum der Fraktion 2 zeigte ein
Verhältnis 1,2-Epoxybutan/Butyraldehyd von 95,3/4,7. Die Gewichtsausbeute der Fraktion 2 war
75,16 % (theoretisch 41,07 g).
Beispiel 2
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Eine mit Stickstoff gespülte 250 ml Parr-Druckflasche wurde mit 0,50 g 5 %-igem
Rhodium auf Kohlenstoff (Engelhard), 50 ml Tetrahydrofuran und 14,0 g (0,200 mol) 3,4-Epoxy-1-
buten, beschickt. Die Flasche wurde in eine Parr-Vorrichtung (Schüttler-Typ-Hydriervorrichtung)
eingebracht, dreimal mit Stickstoff gespült und dann zweimal mit Sauerstoff. Die Flasche wurde
auf einen Druck von 3,5 bar (50 psig) mit Wasserstoff gebracht und das Bewegen setzte ein. Die
Mischung wurde auf 50ºC erwärmt. Nach 4 h war die Wasserstoffaufhahme abgeschlossen. Die
NMR- und GC-Analysen dieser Mischung zeigten (unter Nichtbeachtung des Lösemittels):
84,7 % 1,2-Epoxybutan, 2,7 % Butyraldehyd, 0,9 % Crotonaldehyd, 6,5 % 1-Butanol und 4,1 %
2-Buten-1-ol.
Beispiele 3-14
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Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde 3,4-Epoxy-1-buten zu
1,2-Epoxybutan unter Einsatz verschiedener Hydrierbedingungen und Lösungsmittel hydriert, wobei aber in
Beispiel 7 kein Lösemittel eingesetzt wurde. Die Katalysatoren waren die folgenden:
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Beispiele 3 und 4 - 5 % Rhodium auf Aluminiumoxid
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Beispiele 5 bis 13 - 5 % Rhodium auf Kohlenstoff
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Beispiel 14 - Rhodiumoxid (Rh&sub2;O&sub3; xH&sub2;O)
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Die Zusammensetzung der hydrierten Mischungen wird in Tabelle 1 angegeben, wobei der Druck
(Druck) in bar-Meßanzeige angegeben wird, die Temperatur (Temp) wird in ºC angegeben und
Zeit gibt die Hydrierzeitdauer in Stunden an. Die Mengen an Katalysatoren (Cat) und 3,4-Epoxy-
1-buten (EpB) werden in Gramm angegeben und die Menge des Lösemittels wird in ml
angegeben.
Die Zusammensetzung der in den Beispielen 3-14 jeweils erhaltenen hydrierten Mischungen
(ausgenommen Lösemittel) werden in Tabelle II angegeben, wobei EpB in Flächenprozent das
nicht umgesetzte 3,4-Epoxy-1-buten ist, BO in Flächenprozent das gewünschte 1,2-Epoxybutan
und nPrCHO, Crot, NBuOH und Butenole in Flächenprozent n-Butyraldehyd, Crotonaldehyd, n-
Butanol und Butanol (vereinigtes 2- und 3-Buten-1-ol) angibt, die in den hydrierten Mischungen
vorhanden sind.
Tabelle I
Tabelle II
Tabelle II (Fortsetzung)
Beispiel 15
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Dieses Beispiel beschreibt die Nickel-katalysierte Hydrierung einer Mischung, die zu
95,3 Gew.-% aus 1,2-Epoxybutan und zu 4,7 Gew.-% aus Butyraldehyd besteht, wobei das
Butyraldehyd in leicht abzutrennendes 1-Butanol umgewandelt wird.
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In eine mit Stickstoff gespülte 250 ml Parr-Druckflasche wurde 1,15 g
Wasser-befeuchtetes Raney-Nickel eingebracht. Der Katalysator wurde dreimal mit einer kleinen Menge
Tetrahydrofuran gespült und dann mit einer kleinen Menge p-Xylen. In die Flasche wurden eingebracht:
80 ml p-Xylen, 30,32 g (0,4205 mol) 1,2-Epoxybutan und 1,51 g (0,209 mol) n-Butyraldehyd.
Die Flasche wurde in eine Parr-Hydriervorrichtung vom Schüttler-Typ eingebracht und dreimal
mit Stickstoff gespült, dann zweimal mit Wasserstoff. Die Flasche wurde mit Wasserstoff auf
einen Druck von 3,5 bar gebracht und es setzte das Bewegen ein. Die Mischung wurde dann auf
45ºC erwärmt. Es wurde wenig Wasserstoffaufnahme beobachtet während der Hydrierung (2,5 h
bei 3,4 - 3,5 bar). Die NMR- und GC-Analysen des Rohprodukts zeigten (unter Nichtbeachtung
des Lösemitteis): 95,13 % 1,2-Epoxybutan, 0 % Butyraldehyd und 3,77 % 1-Butanol. Die
Mischung wurde fraktioniert destilliert, wobei eine Fraktion 1, Siedepunkt 45-61ºC, 1,37 g, 98,61 %
1,2-Epoxybutan, 0,18 % Tetrahydrofuran, 0,055 % 1-Butanol, 0,79 % p-Xylen; Fraktion 2,
Siedepunkt 61-63ºC, 19,21 g, 98,59 % 1,2-Epoxybutan, 0,22 % Tetrahydrofuran, 0,12 % 1-Butanol,
1,01 % p-Xylen; Fraktion 3, Siedepunkt 63ºC, 4,97 g, 97,83 % 1,2-Epoxybutan, 0,28 %
Tetrahydrofuran, 0,35 % 1-Butanol, 1,45 % p-Xylen; Fraktion 4, Siedepunkt 63-81ºC, 3,31 g,
82,55 % 1,2-Epoxybutan, 0,38 % Tetrahydrofuran, 5,48 % 1-Butanol, 11,29 % p-Xylen erhalten
wurden. Die Fraktionen 1, 2 und 3 wurden vereinigt, wobei ein Produkt mit 25,55 g erhalten
wurde. Die NMR- und GC-Analysen der vereinigten Fraktionen zeigten 98,39 % 1,2-Epoxybutan,
0 % Butyraldehyd, 0,204 % Tetrahydrofuran, 0,155 % 1-Butanol, 1,069 % p-Xylen. Das
Produktgewicht auf einer 100 %-Basis war 25,14 g (82,9 % Ausbeute).
Beispiel 16
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Eine mit Stickstoff gespülte 250 ml Parr-Druckflasche wurde mit 0,20 g 5 % Palladium
auf Kohlenstoff (Engelhard), 40 ml Toluen und 1,87 g (0,0147 mol)
1,3-Cyclooctadienmonoepoxid (Einheit 95,6 %) beschickt. Die Flasche wurde in eine Parr-Hydriervorrichtung vom
Schüttler-Typ eingebracht, dreimal mit Stickstoff und zweimal mit Wasserstoff gespült . Die
Flasche wurde auf einen Druck von 3,5 bar mit Wasserstoff gebracht und es setzte die Bewegung
ein. Die Mischung wurde auf 52ºC erwärmt.. Nach 3 h war die Wasserstoffaufnahme
abgeschlossen. Das Lösemittel wurde mittels Rotationsverdampfung abgenommen, wobei 1,72 g
Cyclooctenoxid erhalten wurde, Testwert 96,7 % (theoretisch 1,82 g, 91,4 % Ausbeute).
Vergleichsbeispiel 1
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Eine mit Stickstoff gespülte 250 ml Parr-Druckflasche wurde mit 0,25 g 5 % Palladium
auf Kohlenstoff (Engelhard), 50 ml Tetrahydrofuran und 15,7 g (0,224 mol) 3,4-Epoxy-1-buten
beschickt. Die Flasche wurde in eine Parr-Hydriervorrichtung vom Schüttler-Typ eingebracht,
dreimal mit Stickstoff und zweimal mit Wasserstoff gespült. Die Flasche wurde mit Wasserstoff
auf einen Druck von 3,5 bar gebracht und es setzte die Bewegung ein. Die Temperatur stieg
schnell auf 55ºC wegen der Reaktionswärme und sie wurde über 3 h bei 50-55ºC gehalten, nach
dieser Zeit war die Wasserstoffaufnahme abgeschlossen. Die NMR- und Gc-Analysen der
Rohmischung zeigten (unter Nichtbeachtung des Lösemittels): 27,0 % 1,2-Epoxybutan, 54,8 %
Butyraldehyd, 9,1 % 1-Butanol.
Vergleichsbeispiel 2
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Dieses Beispiel zeigt, daß Palladium die Hydrierung eines nicht-konjugierten Epoxyalkens
in das entsprechende Epoxyalkan katalysiert, wohingegen, wie Vergleichsbeispiel 1 zeigt, das
Produkt der Palladium-katalysierten Hydrierung eines konjugierten Epoxyalkens (3,4-Epoxy-1-
buten) zu einem größten Teil aus Butyraldehyd besteht.
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Eine mit Stickstoff gespülte 250 ml Parr-Druckflasche wurde mit 0,20 g 5 % Palladium
auf Kohlenstoff, 50 ml Tetrahydrofuran und 12,6 g (0,0901 mol) 1,2-Epoxy-oct-7-en (Reinheit
90,2 %) beschickt. Die Flasche wurde in eine Parr-Hydriervorrichtung vom Schüttler-Typ
eingebracht, dreimal mit Stickstoff und zweimal mit Wasserstoff gespült . Die Flasche wurde mit
Wasserstoff auf einen Druck von 3,5 bar gebracht und es setzte die Bewegung ein. Die Temperatur
stieg schnell von 29ºC auf 54ºC infolge der Reaktionswärme Nach 20 min war die
Wasserstoffaufnahme abgeschlossen, aber die Hydrierung wurde über 2 h bei 45-50ºC und 2,8 bar
fortgesetzt. Die NMR- und GC-Analysen der Reaktionsmischung zeigten die vollständige Reduktion
der Doppelbindung ohne Verlust der Epoxidfunktion (kein Octanal, 1 - oder 2-Octanol
beobachtet). Das Lösemittel wurde mittels Rotationsverdampfer entfernt, wobei 12,4 g eines farblosen
flüssigen Produktes erhalten wurden, Gehalt 82,9 % (theoretisch 11,6 g, 92,2 % Ausbeute).
Vergleichsbeispiele 3-8
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Es wurden weitere Experimente durchgeführt, wobei 3,4-Epoxy-1-buten in Gegenwart
eines anderen Edelmetallkatalysators aus der Gruppe VIII hydriert wurde.
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1 % Platin auf Aluminiumoxid - Vergleichsbeispiele 3 und 4
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1 % Platin auf Kohlenstoff - Vergleichsbeispiel 5
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5 % Platin auf Aluminiumoxid - Vergleichsbeispiele 6 und 7
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Platinoxid - Vergleichsbeispiel 8
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Die Vergleichsbeispiele 3, 6 und 8 wurden bei einem Anfangsdruck von 3,5 bar Meßwertanzeige
nach dem in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Die Vergleichsbeispiele
4, 5 und 7 wurden bei einem Druck von 20,7 bar Meßwertanzeige nach dem in Beispiel 1
angegebenen Verfahren durchgeführt. Die hydrierten Mischungen und die erhaltenen Ergebnisse werden
in den Tabellen III und IV gezeigt.
Tabelle III
Tabelle IV