DE69106219T2 - Pulver für thermisches Spritzen aus Aluminium- und Bornitrid. - Google Patents

Pulver für thermisches Spritzen aus Aluminium- und Bornitrid.

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Description

  • Diese Erfindung betrifft thermische Sprühpulver und insbesondere zusammengesetzte Pulver aus Bornitrid und Aluminium oder Aluminiumlegierung, die zur Herstellung von abschleifbaren Überzügen nützlich sind.
  • STAND DER TECHNIK
  • Thermisches Sprühen, das auch als Flammsprühen bekannt ist, beinhaltet die Wärmeaufweichung von wärmeschmelzbarem Material, wie z.B. Metall oder Keramik, und das Vorantreiben des aufgeweichten Materials in Teilchenform gegen eine Oberfläche, die zu überziehen ist. Die erwärmten Teilchen treffen auf die Oberfläche auf, wo sie schnell abgekühlt werden und sich damit verbinden. Eine herkömmliche thermische Sprühpistole wird sowohl für den Zweck des Erwärmens und des Vorantreibens der Teilchen verwendet. In einem Typ einer thermischen Sprühpistole wird das wärmeschmelzbare Material an die Pistole in Pulverform bereitgestellt. Solche Pulver umfassen typischerweise kleine Teilchen, z.B. zwischen 100 mesh US- Standard-Rastergröße (149 µm) und ungefähr 2 µm.
  • Eine thermische Sprühpistole verwendet normalerweise eine Verbrennungs- oder Plasmaflamme zum Erzeugen der Wärme zum Schmelzen der Pulverteilchen. Andere Erwärmnungsmittel können ebenso verwendet werden, wie z.B. elektrische Bogenentladungen, Widerstands- oder Induktionsheizvorrichtungen, und diese können alleine oder in Kombination mit anderen Arten von Heizvorrichtungen verwendet werden. In einer thermischen Verbrennungssprühpistole eines Pulvertyps kann das Trägergas, das das Pulver einspeist und transportiert, eines der Verbrennungsgase oder ein inertes Gas, wie z.B. Stickstoff, sein, oder es kann einfach unter Druck stehende Luft sein. In einer Plasmasprühpistole ist das primäre Plasmagas im allgemeinen Stickstoff oder Argon. Wasserstoff oder Helium wird normalerweise zu dem primären Gas hinzugefügt, und das Trägergas ist im wesentlichen das gleiche wie das primäre Plasmagas.
  • Eine Pulverform für thermisches Sprühen ist zusammengesetztes oder verbundenes Pulver, in dem sehr feine Teilchen in Pulverteilchen geeigneter Größe agglomeriert sind. Solche durch Sprühtrocknen gebildete Pulver sind in dem US-Patent Nr. 3 617 358 (Dittrich) offenbart. Dieses Verfahren ist zum Herstellen von Pulver nützlich, das mehrere Konstituenden aufweist, wie z.B. ein Metall und eine Keramik.
  • Agglomeriertes Pulver kann auch hergestellt werden durch Mischen einer Gießmasse der feinen Pulverkonstituenten mit einem Bindemittel und Erwärmen der Mischung, während das Mischen fortgesetzt wird, bis ein getrocknetes Pulver der Agglomerate erhalten wird. Das US-Patent Nr. 4 645 716 (Harrington et al.) lehrt eine homogene Keramikzusammensetzung, die durch dieses Verfahren erzeugt wird. Wenn einer der Konstituenten nahezu die Größe des letztendlichen thermischen Sprühpulvers aufweist, ist die Zusammensetzung nicht homogen und umfaßt stattdessen die größeren Kernteilchen, mit denen der feinere zweite Konstituent verbunden ist. Ein derartiges Umkleidungspulver ist in dem US-Patent Nr. 3 655 425 (Longo et al.) offenbart.
  • Das zuletzt genannte Patent betrifft insbesondere ein Umkleidungspulver, das zum Erzeugen von thermischen Sprühüberzügen nützlich ist, die abschleifbar sind, wie z.B. für Anwendungen zur Kontrolle von Zwischenräumen in Gasturbinenvorrichtungen. Ein Bestandteil, wie z.B. Bornitrid, umkleidet Nickellegierungskernteilchen. Das Bornitrid ist nicht schmelzbar und wird somit in einen Überzug durch den schmelzbaren Netallkern in dem thermischen Sprühprozeß übertragen. Das Patent lehrt, daß der Kern nur teilweise eingekleidet ist, um das Kernmetall der Wärme des thermischen Sprühvorgangs auszusetzen. Wahlweise wird feines Aluminium der Umhüllung zugesetzt, wobei Verbesserungen auftreten, von denen man in dem Patent annimmt, daß sie mit einer exothermen Reaktion zwischen dem Aluminium und dem Kernmetall in Zusammenhang stehen.
  • Ein weiteres thermisches Sprühpulver, das erfolgreich bei der Herstellung von abschleifbaren Überzügen verwendet wird, wird durch die Perkin-Elmer Corporation als Metco 313-Pulver vertrieben. Dieses Pulver wird gebildet durch Umkleidung von ungefähr 50 Gewichtsprozent eines sehr feinen Pulvers aus einer Aluminiumlegierung, die 12 % Silizium enthält, um die Graphitkernteilchen. Obwohl dieses Material für viele Jahre als ein Überzug zur Kontrolle von Zwischenräumen in Turbinenvorrichtungen hauptsächlich verwendet wurde, gab es einen Bedarf bei einigen Maschinenteilen zur verbesserten Widerstandsfähigkeit gegen eine elektrochemische Reaktion. Zudem besteht immer ein Bedarf für eine verbesserte Abschleifbarkeit von Überzügen zur Zwischenraumkontrolle ohne Preisgabe der Widerstandsfähigkeit gegen Gas- und Teilchenerosion.
  • OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
  • Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes thermisches Sprühpulver zu schaffen, das zur Herstellung von Zwischenraumkontrol lanwendungen in Gasturbinenmaschinen nütz -lich ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein solches Pulver zur Herstellung von Überzügen zu schaffen, die eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen elektrochemische Reaktion in einer Maschinenumgebung aufweisen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein derartiges Pulver zur Herstellung von Überzügen zu schaffen, die eine verbesserte Abschleifbarkeit aufweisen, während die Erosionswiderstandsfähigkeit aufrechterhalten wird.
  • Die vorhergehenden und andere Aufgaben werden gelöst durch ein zusammengesetztes thermisches Sprühpulver, wie es in Anspruch 1 oder Anspruch 6 beansprucht ist.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Erfindungsgemäß wird ein zusammengesetztes thermisches Sprühpulver aus Subteilchen aus Bornitrid und Subteilchen aus Aluminium oder Aluminiumlegierung gebildet. Vorzugsweise wird eine Aluminiumsiliziumlegierung verwendet, insbesondere eine Legierung mit 10 bis 14 Gewichtsprozent Silizium, einem Restanteil von Aluminium und zufälligen Verunreinigungen. Die Subteilchen sind in zusammengesetzte agglomerierte Teilchen mit einem organischen Bindemittel gebunden. Im allgemeinen sollte Bornitrid zu 10 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtheit aus dem Bornitrid und dem Aluminium oder der Aluminiumlegierung, vorliegen. Das organische Bindemittel sollte zwischen 2 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Subteilchen, betragen, vorzugsweise zwischen 2 und 15 Gewichtsprozent, beispielsweise 10 %.
  • Weiter sind erfindungsgemäß die agglomerierten Teilchen im wesentlichen homogen in bezug auf das Bornitrid und das Aluminium oder die Aluminiumlegierung. Der Begriff "homogen", wie er hier und in den Ansprüchen verwendet wird, bedeutet, daß in jedem agglomerierten Teilchen eine Vielzahl von Subteilchen von jedem der Bornitrid und Aluminium enthaltenden Bestandteile vorhanden ist. Diese Pulverform unterscheidet sich ausdrücklich von einem Umkleidungspulver, wie es in dem vorher erwähnten US-Patent Nr. 3 655 425 beschrieben ist, wobei ein derartiges Umkleidungspulver typischerweise ein einziges Kernteilchen aus einem Konstituenten aufweist. Man nimmt an, daß ein Grund für die vorteilhaften Ergebnisse dieser Anordnung mit einem Benässen des Bornitrids durch das Aluminium in Zusammenhang steht, wenn das letztere während des thermischen Sprühens aufgeschmolzen wird. Ein solches Benässen von feinen Bornitridteilchen scheint am besten durch Homogenität bewirkbar.
  • Die agglomerierten Teilchen sollten eine relativ große Größe, im allgemeinen zwischen 44 und 210 µm aufweisen. Wenn die Subteilchen im allgemeinen feiner sind als weniger als 44 µm, kann eine gute Homogenität erzielt werden. Vorzugsweise sollten die Subteilchen kleiner als 10 µm sein. In einem derartigen Beispiel können einige der Subteilchen nahe bei 44 µm nur agglomerierte Teilchen bilden, die geringfügig größer als 44 m sind, so daß einige wenige derartiger agglomerierter Teilchen nicht homogen sein können. In dem Pulver als ganzes sollten die Agglomerate im wesentlichen homogen sein.
  • Das Pulver wird durch jegliches herkömmliche oder gewünschte Verfahren zum Herstellen von organisch gebundenem agglomeriertem Pulver, das für thermisches Sprühen geeignet ist, erzeugt. Die Agglomerate sollten nicht sehr zerbrechlich sein, so daß sie nicht während der Handhabung und der Zuführung zerbrechen. Ein geeignetes Herstellungsverfahren ist das Sprühtrocken, wie es in dem zuvor erwähnten US-Patent Nr. 3 617 358 gelehrt wird. Bei größerer Fertigungsmenge besteht jedoch eine Anfälligkeit für eine beträchtliche Reaktion zwischen dem Aluminium und dem Wasser, das für die Gießmasse in dem Vorgang verwendet wird, wobei Wasserstoffgas und Wärme erzeugt wird, die auf das Verfahren einwirken und eine Gefahr darstellen.
  • Ein bevorzugtes Verfahren besteht im Agglomerieren durch Rühren einer Gießmasse aus den feinen Pulverkonstituenten mit einem Bindemittel und Erwärmen der Mischung, während das Mischen fortgesetzt wird, bis ein getrocknetes Pulver der Agglomerate erhalten wird. Das organische Bindemittel kann von herkömmlicher Art sein, beispielsweise kann es aus denen ausgewählt sein, die in den oben erwähnten Patenten dargelegt sind. Die Menge von flüssigem Bindemittel, das in die anfängliche Gießmasse eingebracht wird, ist so ausgewählt, daß der geeignete Prozentsatz an organischen Feststoffen in dem letztendlichen getrockneten agglomerierten Pulver erzielt wird. Eines oder mehrere Additive zu der Gießmasse, wie z.B. ein Neutralisierungsstoff, können vorteilhaft sein.
  • Beispiel
  • Ein zusammengesetztes Pulver wurde gefertigt durch Agglomerieren eines feinen Pulvers aus 30 Gewichtsprozent Bornitrid (BN) mit einem feinen Pulver aus Aluminium-Silizium-(12 Gewichtsprozent)-Legierung. Die jeweiligen Größen des feinen BN und des Legierungspulvers lagen zwischen 1 und 44 µm und 1 und 53 µm. Diese Pulverinhaltsstoffe wurden für 30 Minuten vorgemischt, dann wurde ein organisches Bindemittel (UCAR Latex 879) zu dieser Mischung mit destilliertem Wasser und Essigsäure zum Neutralisieren der Gießmasse hinzugefügt. Der Behälter wurde auf ungefähr 135 C erwärmt und ein Rührmischen wurde solange durchgeführt, bis die Gießmasse und das Bindemittel getrocknet waren und ein agglomeriertes Pulver mit ungefähr 12 % organischen Feststoffen gebildet war.
  • Legierung 1750 gm
  • BN 750 gm
  • Bindemittel 750 gm
  • Wasser 500 gm
  • Essigsäure 70 cc
  • Nachdem das Pulver hergestellt war, wurde es zu 210 µm (70 mesh) oberer Größe und 44 µm (325 mesh) unterer Größe gesiebt. Das Pulver wurde mit einer Metco-Typ-9MB-Plasmasprühpistole unter Verwendung einer GH-Düse und eines # 1-Pulverkanals gesprüht. Die Sprühparameter beinhalteten Argon-Primärgas bei 7 kg/cm² Druck und 96 1/min Flußrate, Wasserstoffsekundärgas bei 3,5 kg/cm² und einem Fluß so wie er benötigt wurde, um ungefähr 80 Volt aufrechtzuerhalten, 500 Ampere, eine Sprührate von 3,6 kg/Std. und einen Sprühabstand von 13 cm. Diese Parameter waren die gleichen wie sie für das vorher erwähnte Metco-313-Pulver (aluminiumumkleidetes Graphit) empfohlen und verwendet wurden, das zu Vergleichszwekken ebenfalls gesprüht wurde. Erosionstests bei 20Q Auftreffwinkel erzeugten ähnliche Ergebnisse, wobei 1,6 und 1,7 x 10&supmin;&sup4; cc Überzug pro Gramm Schleifmittel jeweils für das agglomerierte und das Umkleidungspulver entfernt wurden. Ein Abschleiffähigkeitstest zeigte eine verbesserte Abschleifbarkeit für das agglomerierte Pulver im Vergleich zu dem umkleideten Pulver.

Claims (6)

1. Ein zusammengesetztes thermisches Sprühpulver, das im wesentlichen als homogen agglomerierte Teilchen ausgebildet ist, von denen jedes eine Vielzahl von Subteilchen aus Bornitrid und Subteilchen aus Aluminium oder Aluminiumlegierung enthält, wobei die Subteilchen mit einem organischen Bindemittel verbunden sind, und wobei das Bornitrid zu 10% bis 60% bezogen auf das Gesamtgewicht des Bornitrids und des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung vorliegt, wobei das organische Bindemittel zwischen 2% und 20% bezogen auf das Gewicht der Subteilchen aufweist, und wobei die agglomerierten Teilchen eine Größe zwischen 44 und 210 µm aufweisen.
2. Das zusammengesetzte Pulver nach Anspruch 1, wobei das Aluminium oder die Aluminiumlegierung eine Aluminium-Siliziumlegierung ist.
3. Das zusammengesetzte Pulver nach Anspruch 2, wobei die Legierung 10% bis 14% Silizium bezogen auf das Gewicht der Legierung und einen Restanteil aus Aluminium und zufälligen Verunreinigungsstoffen enthält.
4. Das zusammengesetzte Pulver nach Anspruch 1, wobei das organische Bindemittel zwischen 2% und 15% bezogen auf das Gewicht des Subteilchen aufweist.
5. Das zusammengesetzte Pulver nach Anspruch 1, wobei die Subteilchen eine Größe von weniger als 10 µm aufweisen.
6. Ein zusammengesetztes thermisches Sprühpulver, das im wesentlichen als homogen agglomerierte Teilchen ausgebildet ist, von denen jedes im wesentlichen aus einem organischen Bindemittel und einer vielzahl von Subteilchen aus Bornitrid und Subteilchen aus Aluminium-Siliziumlegierung besteht, wobei die Subteilchen mit einem organischen Bindemittel verbunden sind, wobei die Legierung im wesentlichen Aluminium und 10% bis 14% Silizium bezogen auf das Gewicht der Legierung aufweist, wobei das Bornitrid zu 10% bis 60% bezogen auf das Gesamtgewicht des Bornitrids und der Legierung vorliegt, wobei das organische Bindemittel zwischen 2% und 15% bezogen auf das Gewicht des Subteilchen aufweist, und wobei die agglomerierten Teilchen eine Größe zwischen 44 und 210 µm und die Subteilchen eine Größe von weniger als 10 µm aufweisen.
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