Hintergrund der Erfindung
Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Oxidsuperleiter mit einer
vergleichsweise hohen Supraleitfähigkeitsübergangstemperatur Tc
und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Beschreibung des relevanten Stands der Technik
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YBa2Cu&sub3;O7-z (0 ≤ z ≤ 1.0) war als Oxidsupraleiter mit
einer (hohen) Supraleitfähigkeitsübergangstemperatur (Tc = 90
K) bekannt. Es war ebenfalls bekannt, daß das Ersetzen
eines Teils des Y durch ein oder mehrere andere Elemente der
seltenen Erden R im wesentlichen keine Änderung der Tc
verursacht.
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Zur Sicherstellung, daß die Supraleiter RBa&sub2;Cu&sub3;O7-z
eine hohe Tc aufweisen, muß das Verfahren zu ihrer Herstellung
so gesteuert werden, daß der Sauerstoffverlust Z annähernd
Null (0) beträgt. Zu diesem Zweck wurde im allgemeinen eine
Wärmebehandlung über eine lange Zeit von beispielsweise 5 bis
10 Stunden bei einer Temperatur von 400 - 450ºC benötigt und
zwar nach dem Brennen der Materialien bei einer Temperatur im
Bereich zwischen 900 und 950 ºC in einem Sauerstoffgas und
deren Abkühlung mit einer Kühlgeschwindigkeit von 1 - 2º C/min.
["OYOBUTURI", Vol. 57 (1988), S. 1217 - 1218]. Eine derartige
Wärmebehandlung hat das Verfahren zur Herstellung der
Supraleiter vom vorstehend beschriebenen Typ verkompliziert
und das hat einen Anstieg der Kosten für die Herstellung von
Drähten oder dünnen Schichten daraus hervorgerufen.
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Bislang wurde zum Erhalt der erfindungsgemäßen Wirkung
versucht, Ca an der Y-Stelle des YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z zu substituieren.
[M. Kosuge, B. Okai, K. Takahashi und M. Ohta, "Jpn. J. Appl.
Phys.", 27 (1988), S. L 1022 - L 1024]. Weil die Menge an Ca
zur Bildung einer Feststofflösung mit Y, nämlich die Menge (x)
an in (Y1-xCax)Ba&sub2;Cu&sub3;O7-z substituiertem Ca jedoch gering (0,1
oder weniger) ist, wurde keine hinreichende Wirkung erhalten.
[F. Devaux, A. Manthiram und J.B. Goodenough, "Physical Review
B", Vol. 41 (1990), S. 8723 - 8731].
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Darüber hinaus war es bekannt, ein Element aus den
seltenen Erden an der Y-Stelle des YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z zu
substituieren. [J.M. Tarascon, W.R. McKinnon, L.H. Greene, G.W. Hull und
E.M. Vogel, "Physical Review B", Vol. 36 (1987), S. 226
- 233].
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Darüber hinaus war das Substituieren von Sr an der Ba-
Stelle des YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z bekannt. [T. Wada, S. Adachi, T. Mihara
und R. Inaba, "Jpn. J. Appl. Phys.", 26 (1987), S. L 706- L
- 708].
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Schaffung
eines Supraleiters, der zu seiner Herstellung keine lang
andauernde Wärmebehandlung benötigt, durch Erhöhen der an der
Y-Stelle des YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z substituierten Ca-Menge.
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Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der
Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines derartigen
Supraleiters.
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Das heißt, diese Erfindung stellt zur Verfügung einen
Oxidsupraleiter nach der Formel (R1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z,
wobei R zumindest ein Element der seltenen Erden ist,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tm, Yb und Lu, x innerhalb
des Bereichs 0,1 ≤ x ≤ 0,5, y innerhalb des Bereichs 0,1 ≤ y ≤
0,4 und z innerhalb des Bereichs 0,05 ≤ z ≤ x/2 + 0,5 liegt.
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Darüber hinaus stellt diese Erfindung auch noch ein
Verfahren zum Herstellen der vorstehend beschriebenen
Oxidsupraleiter zur Verfügung, umfassend Brennen einer
Zusammensetzung der Formel (R1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z, wobei R
zumindest ein Element der seltenen Erden ist, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Tm, Yb und Lu, x innerhalb des Bereichs
von 0,1 ≤ x ≤ 0,5 und y innerhalb des Bereichs von 0,1 ≤ x ≤
0,5 und y innerhalb des Bereichs 0,1 ≤ y ≤ 0,4 liegt, bei
einer Temperatur im Bereich von 750ºC bis zum Schmelzpunkt der
Zusammensetzung unter einem Sauerstoffpartialdruck P (O&sub2;) von
100 Pa (0,001 atm) ≤ P()&sub2;) ≤ 2x10&sup4; Pa (0,2 atm) und dann
Wärmebehandeln
der Zusammensetzung zum Einstellen des
Sauerstoffverlusts z auf 0,05 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5).
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Fig. 1 ist ein Röntgenbeugungsmuster eines Pulvers der
im Beispiel 1 erhaltenen erfindungsgemäßen Probe 4.
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Fig. 2 ist eine die Beziehung der magnetischen
Suszeptibilität zur Temperatur zeigende graphische Darstellung
für die Probe 4.
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Fig. 3 ist eine die Beziehung des spezifischen
Widerstands zur Temperatur zeigende graphische Darstellung für die
Probe 4.
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Fig. 4 ist ein Röntgenbeugungsmuster eines Pulvers der
im Beispiel 2 erhaltenen erfindungsgemäßen Probe 23.
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Fig. 5 ist eine die Beziehung der magnetischen
Suszeptibilität zur Temperatur zeigende graphische Darstellung
für die Probe 23.
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Fig. 6 ist eine die Beziehung des spezifischen
Widerstands zur Temperatur zeigende graphische Darstellung für die
Probe 23.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die oben genannten, dieser Erfindung zugrunde
liegenden Aufgaben können gelöst werden durch (a) Substituieren des
Y im Oxidsupraleiter YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z durch ein Ion eines Elements
der seltenen Erden mit einem Ionenradius, der geringer ist als
derjenige von Y, nämlich durch zumindest ein Element
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tm, Yb und Lu, und (b)
durch Substituieren eines Teils des Ba durch Sr.
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Mit anderen Worten, die dieser Erfindung zugrunde
liegenden Aufgaben wurden gelöst durch Erhöhen der das Y
substituierenden Ca-Menge und Kombinieren der oben genannten
Merkmale (a) und (b).
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Wie vorstehend erläutert benötigte die Herstellung von
YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z üblicherweise eine lang andauernde Wärmebehandlung
bei einer Temperatur im Bereich zwischen 300ºC und 500ºC in
einer Sauerstoffatmosphäre. Das hat die folgenden Gründe:
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a) Der Sauerstofferhalt (7-z) ändert sich abhängig von
der Temperatur und der Atmosphäre (Sauerstoffpartialdruck) die
das YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z nach dem Brennen durchlaufen hat. Im Fall
einer hohen Temperatur (eines geringen Sauerstoffpartialdrucks)
liegt die Sauerstoffmenge in der Nähe von 6 und steigt im Fall
einer geringen Temperatur (eines hohen
Sauerstoffpartialdrucks) an und liegt in der Nähe von 7, wenn Sauerstoff von
der Zusammensetzung genügend absorbiert wird (durch die
Wärmebehandlung über eine lange Zeitdauer bei einer Temperatur im
Bereich zwischen 300ºC und 500ºC in einer
Sauerstoffatmosphäre). Es ist anzumerken, daß der Sauerstoffanteil
der Zusammensetzung bei einer hinreichenden Absorption
üblicherweise etwa 6,93 beträgt.
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Die Supraleitungseigenschaften (z.B. die
Supraleitfähigkeitsübergangstemperatur) von YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z hängen
im hohen Maße vom Sauerstoffanteil (7-z) ab. Der
Sauerstoffanteil von Zusammensetzungen, die bei einer Temperatur im
Bereich von 90 K supraleitend werden, beträgt etwa 6,9.
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Auf der anderen Seite haben die Erfinder
herausgefunden, daß bei den erfindungsgemäßen Supraleitern (a) der
maximale Wert Tc erhalten wird bei einem Sauerstoffanteil von etwa
6,6 (wenngleich der den maximalen Tc-Wert liefernde
Sauerstoffanteil sich abhängig von der Ca-Konzentration ändert) und (b)
die Wärmebehandlung über "einen langen Zeitraum bei einer
Temperatur zwischen 300ºC und 500ºC" in einer
Sauerstoffatmosphäre zum Erhalt eines Sauerstoffanteils von 6,6 nicht
erforderlich ist.
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Der Sauerstoffanteil von etwa 6,6, welcher den
maximalen Tc-Wert hervorbringt, kann allein dadurch erhalten werden,
daß die Zusammensetzung in Luft allmählich abgekühlt wird,
ohne besondere Verfahrensschritte. Wenn die Zusammensetzung in
Sauerstoff gebrannt wird, kann sie nach dem Brennen rasch
abgekühlt werden.
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Kurz gesagt, ist der erfindungsgemäße Supraleiter
dadurch gekennzeichnet, daß er seine gute Supraleitfähigkeit
ohne daß das Hervorbringen eines Sauerstoffgehalts in der Nähe
von 7 bewirkende zwangsweise Absorbieren von Sauerstoff in der
Zusammensetzung. Mit anderen Worten, die Untersuchungen der
Zusammensetzung haben gezeigt, daß anstelle des Absorbierens
von Sauerstoff in dem Verfahrensschritt bei einer geringen
Temperatur und über eine lange Zeit das Y teilweise durch Ca
substituiert werden kann. Durch Erhöhen des durch Ca
substituierten Anteils kann der Sauerstoffanteil verringert werden.
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Eine bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
Supraleiters ist (R1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z, das dem
RBa&sub2;Cu&sub3;O7-z entspricht, wobei ein Teil der Elemente aus den
seltenen Erden R durch Ca substituiert ist und ein Teil des Ba
durch Sr substituiert ist. Bei dieser Zusammensetzung ist R
mindestens ein Element der seltenen Erde, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Tm Yb und Lu, liegt x
innerhalb des
Bereichs 0,1 ≤ x ≤ 0,5, liegt y innerhalb des Bereichs 0,1 ≤ y ≤
0,4 und liegt z innerhalb des Bereichs 0,05 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5).
Besonders bevorzugt liegt der Sauerstoffverlust z innerhalb
des Bereichs 0,4 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5). Der Supraleiter kann
vorzugsweise hergestellt werden durch Brennen der
Zusammensetzung bei einem Sauerstoffpartialdruck P(O&sub2;) innerhalb des
Bereichs 1000 Pa (0,01 atm) ≤ P(O&sub2;) ≤ 2 x 10&sup4; Pa (0,2 atm) und
Einstellen des Sauerstoffverlusts durch die nachfolgende
Wärmebehandlung.
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Die Temperatur liegt bei der Wärmebehandlung im
Bereich zwischen 750ºC und dem Schmelzpunkt der
Supraleiterzusammensetzung. Die Wärmebehandlungsdauer ändert
sich abhängig vom Zustand der Ausgangsmaterialien, der
Temperatur und der Atmosphäre.
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Bei Verwendung der vorstehend beschriebenen
Zusammensetzung kann ein Oxidsupraleiter vom 1-2-3-Typ mit
einem vergleichsweise hohen Tc Wert auf preiswerte Weise
hergestellt werden, ohne Ausführen einer lang andauernden
Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich zwischen 300ºC und
500ºC in einer Sauerstoffatmosphäre.
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Daher kann der erfindungsgemäße Supraleiter in Form
eines mit Silber ummantelten Drahts hergestellt werden, ohne
den abschließenden Schritt einer Vergütung bei niedrigen
Temperaturen in einer Sauerstoffatmosphäre. Selbstverständlich
benötigt auch die Bildung einer Dünnschicht nicht den
abschließenden Schritt einer Vergütung bei niedrigen
Temperaturen in einer Sauerstoffatmosphäre. Darüber hinaus besitzen die
einen Sauerstoffverlust z im Bereich 0,4 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5)
aufweisenden, erfindungsgemäßen Supraleiter eine tetragonale
Kristallstruktur. Daher wird keine für Oxidsupraleiter vom 1-
2-3-Typ charakteristische Zwillingskristallstruktur
beobachtet.
Das ist zur Bildung einer einförmigen Dünnschicht von
Bedeutung.
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Die erfindungsgemäßen Oxidsupraleiter besitzen einen
Tc-Wert von 50 K oder höher und können vergleichsweise einfach
in Form eines Drahtes oder einer Dünnschicht hergestellt
werden, weil es keine Notwendigkeit zum Ausführen des
abschließenden Schrittes einer lang andauernden Wärmebehandlung in
einer Sauerstoffatmosphäre gibt, wenn ein mit Silber ummantelter
Draht oder eine Dünnschicht herzustellen ist.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
erläutert.
BEISPIEL 1
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Ein Yb&sub2;O&sub3;-Pulver, ein BaCo&sub3;-Pulver, ein CuO-Pulver,
ein CaCO&sub3;-Pulver und ein SrCo&sub3;-Pulver, jeweils mit einer
Reinheit von 99,9% wurden so gemischt, daß in der chemischen
Formel (Yb1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z die in Tabelle 1
dargestellten Zusammensetzungsverhältnisse erhalten wurden und die
resultierende Mischung wurde zweimal bei 850ºC über einen
Zeitraum von 10 Stunden in Luft gebrannt. Dann wurde die gebrannt
Mischung hinreichend gemahlen und gemischt und die gemischten
Pulver wurden zu einer Rechteckform geformt. Zum Erhalt einer
gewünschten Probe wurde dieses geformte Produkt in einer
Atmosphäre mit einem Sauerstoffpartialdruck von 1000 Pa (0,01 atm)
(einem Mischgas aus Sauerstoffgas und Stickstoffgas) über
einen Zeitraum von 50 Stunden bei 850ºC gesintert und nach
Ersetzen der Atmosphäre durch Luft allmählich abgekühlt.
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Die in dem auf diese Weise erhaltenen, gesinterten
(Yb1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z-Körpern erzeugte Phase wurde
mittels Pulver-Röntgenbeugung identifiziert. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in Tabelle 1 dargestellt. In Tabelle 1 bezeichnet M
eine im erheblichen Ausmaß Verunreinigungsbestandteile
enthaltende Mischphase, O bezeichnet den Erhalt einer einzigen Phase
aus dem rhombischen System und T bezeichnet eine einzige Phase
aus dem tetragonalen System. Der Sauerstoffverlust z der
Proben mit einer einzigen Phase wurde mit einem
elektrochemischen, analytischen Verfahren bestimmt [K. Kurusu et al,
"Analyst", Vol. 114 (1989), S. 1341 - 1343]. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabells 1 dargestellt. Das Symbol "-"
bedeutet, daß die Probe eine Mischphase aufwies und z nicht
bestimmt werden konnte.
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Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß einphasiges
(Yb1-xCax)(Ba1-ySry)&sub2;Cu&sub3;O7-z erhalten wird, wenn x innerhalb
des Bereichs 0,1 ≤ x ≤ 0,5 und y innerhalb des Bereichs 0,1 ≤
y ≤ 0,4 liegt. Das Röntgenbeugungsmuster eines Pulvers der
Probe 4 ist in Fig. 1 dargestellt. Fig. 1 macht deutlich, daß
Probe 4 ein YBa&sub2;Cu&sub3;O7-z-Typ aus einem tetragonalen System ist.
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Die Supraleitfähigkeitseigenschaften dieser Proben
wurden ermittelt durch Messen der magnetischen Suszeptibilität
unter Verwendung eines SQUID-Verfahrens. Die magnetische
Suszeptibilität-Temperatur-Charakteristik und die spezifischer
Widerstand-Temperatur-Charakteristik der Probe 4 ist in Fig. 2
bzw. in Fig. 3 dargestellt. Die aus der Messung der
magnetischen Suszeptibilität erhaltene
Supraleitungsübergangstemperatur Tc und die magnetische Suszeptibilität bei 10 K sind in
Tabelle 2 dargestellt. Die magnetische Suszeptibiltät bei 10
K wird zur Ermittlung des Volumenanteils der supraleitenden
Phase verwendet. Gewöhnlicherweise zeigt ein Absolutwert der
magnetischen Suszeptibilität von 10&supmin;¹¹ H/m * kg oder höher das
Vorliegen eines Volumensupraleiters an. Daher sind, wie aus
Tabelle 2 deutlich wird, diejenigen, die vom
Anwendungsstandpunkt gewünscht werden, Volumensupraleiter mit einer Tc von 50
K oder höher. Die Proben dieses Beispiels, die diesen
Anforderungen
genügen, sind diejenigen der oben genannten Formel, bei
denen x innerhalb des Bereichs 0,1 ≤ x ≤ 0,5 und y innerhalb
des Bereichs 0,1 ≤ y ≤ 0,4 liegt.
BEISPIEL 2
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Probe 2 (Sauerstoffanteil: 6,80) und Probe 4
(Sauerstoffanteil: 6,56), die im Beispiel 1 hergestellt
wurden, wurden zur Herstellung von Proben mit unterschiedlichen,
in den Tabellen 3 und 5 gezeigten Sauerstoffverlusten c einer
Wärmebehandlung unterzogen. Wie abs Tabelle 3 ersichtlich
stieg bei den Proben 13 und 14 der Sauerstoffanteil über den
der Probe 2 an und bei den Proben 15-20 fiel der
Sauerstoffanteil unter den der Probe 2 ab. Wie aus Tabelle 5 ersichtlich,
stieg der Sauerstoffanteil der Proben 21-25 über den der Probe
4 an und bei den Proben 26-28 fiel der Sauerstoffanteil unter
den der Probe 4 ab. Die Supraleitungseigenschaften dieser
Proben sind in Tabelle 4 und Tabelle 6 dargestellt. Aus den
Ergebnissen ist ersichtlich, daß der gewünschte
Sauerstoffverlust z sich abhängig vom Anteil (x) des substituierten Ca
ändert und innerhalb des Bereichs 0,05 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5) liegt.
Ferner können Proben aus dem tetragonalen System mit guten
Supraleitungseigenschaften erhalten werden, wenn z innerhalb des
Bereichs 0,4 ≤ z ≤ (x/2 + 0,5) liegt. Das
Pulver-Röntgenbeugungsmuster, die magnetische
Suszeptibilität-Temperatur-Charakteristik und die elektrischer
Widerstand-Temperatur-Charakteristik der Probe 23 sind in den Figuren 4-6 dargestellt.
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Als Wärmebehandlungsverfahren zum Erhöhen des
Sauerstoffanteils gibt es eine Wärmebehandlung bei niedrigen
Temperaturen (300-500ºC)/hohen Sauerstoffpartialdrucken (die
Wirkung kann erzielt werden, indem eine der beiden Bedingungen
erfüllt wird, und eine Wärmebehandlung bei einer niedrigen
Temperatur und in Luft wurde im Beispiel 2 ausgeführt). Als
Wärmebehandlungsverfahren zum Verringern des Sauerstoffanteils
gibt es eine Wärmebehandlung des raschen Abkühlens von einer
hohen Temperatur oder eine Wärmebehandlung unter einem
niedrigen Sauerstoffpartialdruck. Selbstverständlich kann die
Zusammensetzung bei einem niedrigen Sauerstoffpartialdruck gebrannt
werden und so wie sie ist rasch abgekühlt werden. Das zuletzt
beschriebene Verfahren wurde im Beispiel 2 eingesetzt.
BEISPIEL 3
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Die Proben wurden auf dieselbe Weise hergestellt wie
im Beispiel 1, außer daß in Probe 4,
(Yb0,7Ca0,3)(Ba0,8Sr0,2)&sub2;Cu&sub3;O7-z, Yb durch Tm oder Lu oder
eine Mischung aus Yb mit Tm oder Lu ersetzt wurde. Die auf
diese Weise erhaltenen Proben wurden auf dieselbe Weise
untersucht, wie im Beispiel 1. Die Zusammensetzungen der Proben
sind in Tabelle 7 dargestellt und die
Supraleitungseigenschaften davon sind in Tabelle 8 dargestellt. Als Ergebnis wurde
herausgefunden, daß selbst wenn eine Änderung des Elementes
der seltenen Erden R von Yb auf Tm oder Lu erfolgte, die
Ergebnisse denjenigen ähnelten, die erhalten wurden unter
Verwendung von Yb als R. Darüber hinaus wurde auch
herausgefunden, daß eine Kombination von Yb mit Tm oder Lu ähnliche
Ergebnisse ergab.
BEISPIEL 4
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Eine Probe der chemischen Formel
(Yb0,7Ca0,3)(Ba0,8Sr0,2)&sub2;Cu&sub3;O7-z, nämlich hinsichtlich x und y
gleich Probe 4 des Beispiels 1 wurde zweimal in Luft bei 850ºC
über einen Zeitraum von 10 Stunden gebrannt und danach
hinreichend gemahlen und gemischt und die gemischten Pulver wurden
zu Rechtecken geformt, wie in Beispiel 1. Diese geformten
Produkte
wurden bei 850ºC über einen Zeitraum von 50 Stunden in
einer Atmosphäre (Mischgas aus Sauerstoffgas und
Stickstoffgas) mit einem Sauerstoffpartialdruck von 10 Pa (0,0001
atm) (Probe 35), 100 Pa (0,001 atm) (Probe 36), 2 x 10&sup4; Pa
(0,2 atm) (Probe 37) und 10&sup5; Pa (1 atm) (Probe 38) gesintert
und nach Ersetzen der Atmosphäre durch Luft allmählich
abgekühlt, um die gewünschten Proben 35-38 zu erhalten. Die
Supraleitungseigenschaften dieser Proben sind in Tabelle 9
dargestellt. Aus Tabelle 9 ist ersichtlich, daß die
gewünschten Supraleitungseigenschaften erhalten werden können, wenn
der Sauerstoffpartialdruck P(O&sub2;) innerhalb des Bereichs 100 Pa
(0,001 atm) ≤ P(O&sub2;) ≤ 2 x 10&sup4; Pa (0,2 atm) liegt.
TABELLE 1
Probe
Phase
Table 2
Probe
Übergangstemperatur
magnetische Suszeptibilität bei 10K (Absolutwert)
TABELLE 3
Probe
Phase
TABELLE 4
Probe
Übergangstemperatur
magnetische Suszeptibilität bei 10K (Absolutwert)
TABELLE 5
Probe
Phase
TABELLE 6
Phase
Übergangstemperatur
magnetische Suszeptibilität bei 10K (Absolutwert)
TABELLE 7
Probe
Phase
TABELLE 8
Probe
Übergangstemperatur
magnetische Suszeptibilität bei 10K (Absolutwert)
TABELLE 9
Probe
Übergangstemperatur
magnetische Suszeptibilität bei 10K (Absolutwert)
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Die Erfindung wurde speziell für die obigen Beispiele
erläutert, aber es ist überflüssig zu sagen, daß die Erfindung
keinesfalls darauf eingeschränkt ist und verschiedene
Abänderungen gemacht werden können, soweit sie nicht vom Bereich
dieser Erfindung abweichen.
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Beispielsweise kann diese Erfindung eingesetzt werden
zum Verdrahten von Niedrigtemperaturelektronikapparaten, zum
magnetischen Abschirmen und dgl.