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Die vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf
halbautomatische und automatische Pistolen und insbesondere auf eine
Sicherheitsvorrichtung zum Aufhalten des Bolzens bzw.
Verschlusses dieser Pistolen in einem Notfall.
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Halbautomatische wie auch automatische Pistolen umfassen
gewöhnlich einen Bolzen, der geführt in der Lage ist, im Betrieb
längsgerichtete Bewegungen oder Verlagerungen rückwärts und
vorwärts entlang und auf dem Körper bzw. Schaft der Feuerwaffe
auszuführen.
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Die FR-A-533 077 offenbart eine Pistole, bei der die
Rückwärtsbewegung des Verschlußbolzens durch ein Sperrglied begrenzt
wird, das am rückwärtigen Ende des Schaftes angeordnet ist. Bei
einer solchen Pistole hat der genannten Schaft seitliche
Führungsrippen, auf denen der zwei korrespondierende Nuten
aufweisende Bolzen läuft. Das Sperrglied umfaßt eine Stufe am
rückwärtigen Ende von wenigstens einer der Führungsrippen, sowie eine
Stufe innerhalb der entsprechenden Nut. Die beiden Stufen wirken
zusammen, um den Bolzen im Falle eines Bruches festzusetzen.
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Auch die US-A-1 557 435 offenbart eine Pistole, bei der die
Rückwärtsbewegung des Bolzens durch ein Anhaltemittel begrenzt
wird, das am rückwärtigen Ende des Körpers bzw. Schaftes
angeordnet ist. In diesem Falle umfaßt das Anhaltemittel einen
Stift, der an dem Pistolenkörper angebracht ist und gegen den
Bolzen gedrückt wird, um mit einer Stufe in dem Bolzen
zusammenzuwirken.
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Bei beiden Anordnungen sind die Anhaltemittel somit im
rückwärtigen Teil des Pistolenkörpers angeordnet und sind funktional:
Keine weiteren Sicherheitsvorrichtungen sind für den Bolzen ins
Auge gefaßt.
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Eine in der US-A-1 382 317 offenbarte Pistolenanordnung hat ein
Anhaltemittel, das mit demjenigen der oben genannten US-A-1 557
435 identisch ist, das sich allerdings dadurch unterscheidet,
daß es vorgesehen ist, um die Vorwärtsbewegung des Bolzens zu
begrenzen.
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In der Praxis und auf dem Markt gibt es auch Pistolen, bei denen
der Verschlußbolzen mit einem Anhaltemittel ausgestattet ist,
das sich an der Vorderseite befindet und mit der festgelegten
Schulter an der Vorderseite des genannten Schaftes
zusammenwirkt, um die Rückwärtsbewegung des genannten Bolzens zu
begrenzen. Die Vorwärtsbewegung des Bolzens ist begrenzt auf
Verschluß, wenn er in Kontakt mit dem Pistolenkörper gelangt.
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In der Tat umfaßt diese bekannte Pistolenanordnung einen
Pistolenkörper bzw. -schaft, der einen oberen, an dem Bolzen
angreifenden Teil mit einer zum vorderen Ende des Pistolenkörpers
benachbarten feststehenden Schulter beinhaltet, und einen Bolzen,
der einen zum vorderen Ende des genannten Bolzens benachbarten
Arretier- bzw. Anhalteabschnitt einschließt, wobei der
Arretierabschnitt bei der durch Antriebsgase eines Geschosses
hervorgerufenen Rückwärtsbewegung des Bolzens entlang des
Pistolenkörpers die feststehende Schulter beaufschlagt, um die
Rückwärtsbewegung des Bolzens bezüglich des Pistolenkörpers zu
begrenzen, und wobei der Anhalteabschnitt in einem Zustand vor der
Schußabgabe in einer gewissen Entfernung beabstandet zu der
feststehenden Schulter angeordnet ist, wobei die Entfernung
zwischen dem Arretierabschnitt und der feststehenden Schulter die
Strecke der Rückwärtsbewegung definiert.
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Weiterhin kann der Verschlußbolzen einer derartigen
Pistolenanordnung aus strukturellen und funktionellen Gründen einen
Zwischenabschnitt mit reduziert ein Querschnitt und
Widerstandsvermögen aufweisen, der hinter dem Anhalteabschnitt angeordnet ist.
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Nun können unerwartete oder zufällige Ursachen oder Gründe wie
zum Beispiel der unrichtige Gebrauch der Pistole, die sorglose
Wartung derselben, die Verwendung von ungeeigneter Munition oder
von Patronen mit zu starker Ladung etc., eine Quelle für Risse
oder schadhafte Leitungen sein, die mit der Zeit in einem Bruch
des Bolzens resultieren können. Der Bruch kann in Bereichen
geringerer Festigkeit auftreten, wie zum Beispiel denjenigen
hinter den Anhaltemitteln, die die Rückwärtsbewegung des Bolzens
begrenzen. In einem solchen Falle sind die normalerweise an dem
Bolzen vorgesehenen Arretiermittel nicht ausreichend, um zu
verhindern, daß der nicht länger gehaltene rückwärtige Abschnitt
des Bolzens gewaltsam rückwärts gestoßen wird, womit eine Gefahr
für den Benutzer der Pistole verbunden ist. Daraus resultiert
das Erfordernis, diese Art von Pistolen mit Mitteln zu versehen,
die ein derartiges Geschehnis im Falle eines Bolzenbruches
verhindern können, so daß der Benutzer keinen physischen
Verletzungen ausgesetzt ist.
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Es ist daher der Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung,
zusätzlich zu den am vorderen Ende der Pistolen vorgesehenen
gewöhnlichen Arretiermitteln eine Sicherheitsvorrichtung
vorzusehen, die den rückwärtigen Abschnitt des Bolzens bezüglich dem
Körper der Feuerwaffe blockieren und seine Rückwärtsbewegung
verhindern kann, um dadurch zu vermeiden, daß der eventuell
angerissene und gebrochene Teil des vorliegend auch als
Schlagbolzen bezeichneten Bolzens bzw. Verschlusses gegen den Benutzer
geschleudert wird.
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Daher ist die vorliegende Erfindung auf eine Pistolenanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 gerichtet, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß der vorliegend auch als Schlagbolzen
bezeichnete Verschluß bzw. Bolzen mit einer longitudinalen Kehle
oder Nut versehen ist, die ein vorderes Ende aufweist, das eine
zum rückwärtigen Ende des genannten Bolzens weisende
Anschlagstufe bildet, und daß ein stationäres Sperrelement an dem
Pistolenkörper bzw. -schaft befestigt ist, das einen Abschnitt
umfaßt, der in die genannte Kehle bzw. Nut vorsteht, um die
genannte Anschlagstufe zu beaufschlagen und den genannten Bolzen
mit Bezug zu dem genannten Pistolenkörper im Falle eines Bruches
des Bolzens anzuhalten, wobei der in die Kehle bzw. Nut
vorstehende Abschnitt die Anschlagstufe während der normalen
Rückwärtsbewegung
des genannten Bolzens entlang des Pistolenkörpers
nicht beaufschlagt.
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Das Anhalte- bzw. Sperrglied dient zum Abfangen der
Anschlagschulter, um im Falle eines unbeabsichtigten Bruches des Bolzens
denjenigen Abschnitt desselben, welcher, da nicht länger
gehalten, rückwärts gegen den Benutzer geworfen würde, auf dem auch
als Schaft bezeichenbaren Körper der Feuerwaffe aufzuhalten oder
zu blockieren.
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Vorteilhafterweise ist das feststehende Sperrglied an einem
abnehmbaren und austauschbaren Teil angebracht oder integral mit
selbigem ausgebildet, das am Körper bzw. Gehäuse der Feuerwaffe
angebracht ist, und bei dem es sich vorzugsweise um die das
Schlagteil bzw. den Hahn der Pistole lagernde Achse bzw. Stift
handelt. Speziell kann ein solches Sperrglied aus einer
Verdikkung oder einem Kopf bestehen, die bzw. der integral mit der
Achse oder dem Stift ausgebildet ist und mit der Kehle bzw. Nut
des Bolzens in einer Position zum Abfangen der Anschlagschulter
übereinstimmt, wenn sich zumindest ein Teil des Bolzens
rückwärts über die Grenze hinaus bewegt, die durch die zum Begrenzen
der Rückbewegung des Bolzens vorhandenen normalen Mittel
definiert ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat die Fähigkeit,
in Pistolen neuer Fertigung wie auch in bereits bestehende
Pistolen ohne besondere Probleme oder Einschränkungen und mit
vernünftigen Kosten eingebaut zu werden. Es ist somit möglich,
bereits in Gebrauch befindliche Feuerwaffen zu regenerieren und
mit der augenblicklichen Sicherheitsvorrichtung zu versehen, und
zwar ohne zusätzliche Teile oder Austausch, sondern einfach
durch Verwendung der existierenden oder ohne weiteres
auswechselbaren Teile einer Pistole. Tatsächlich erfordert die
Anwendung der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung auf bereits in
Gebrauch befindliche Pistolen einfach das Ersetzen eines Teils
der Pistole, wie zum Beispiel den Stift des Hammers bzw. Hahnes,
der auswechselbar ist, durch einen entsprechenden, der mit einem
Sperrglied versehen ist, sowie die Installation der Kehle bzw.
Nut und der entsprechenden begrenzenden Anschlagschulter am
Bolzen bzw. Verschluß.
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Zusätzlich kann die Unversehrtheit der Waffe in dem Fall, daß
ein Bolzenbruch tatsächlich auftritt, aufgrund der Tatsache, daß
der Körper und andere Teile der Pistole keiner Beschädigung
ausgesetzt sind, wiederhergestellt werden, einfach durch ein
Ersetzen des Bolzens mit einem eventuellen vorherigen Austausch
des Sperrgliedes für, den Fall, daß der Bolzen bzw.
Verschlußschieber eingekerbt ist.
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Ein Beispiel einer praktischen Ausführungsform der Erfindung
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen detaillierter beschrieben, wobei:
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Figur 1 eine schematische Ansicht des Körpers und Bolzens
bzw. Verschlußteils einer Pistole ist, wobei sich
der Bolzen in der vorderen geschlossenen Position
befindet;
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Figur 2 eine Ansicht analog derjenigen von Figur 1 ist,
wobei sich der Bolzen allerdings in der
rückwärtigen offenen Position befindet;
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Figur 3 eine vergrößerter Querschnittsdarstellung der
Pistole entlang den Pfeilen III-III aus Figur 1 ist;
und
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Figur 4 eine Ansicht analog derjenigen von Figur 2 ist,
allerdings mit der rückwärtigen Position des
gebrochenen Bolzens in blockiertem Zustand auf dem
Körper der Feuerwaffe.
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Nunmehr bezugnehmend auf die beigefügten Zeichnungen
repräsentiert die Ziffer 10 im allgemeinen den Körper der Pistole und
Ziffer 11 den auch als Schlagbolzen bezeichneten Bolzen oder
Verschluß derselben, der auf dem Körper 10 in an sich bekannter
Weise geführt und in Längsrichtung vorwärts und rückwärts
bewegbar ist. Der Bolzen 11 ist an seinem vorderen Teil mit einem
Arretier- oder Blockierabschnitt 12 versehen, der - siehe Figur 2
- mit einer an einem Zwischenteil des Körpers angeordneten
feststehenden Schulter 13 zusammenwirkt, um die
Rückwärtsbewegung
des Bolzens zu begrenzen. Die Vorwärtsbewegung des Bolzens
ist hingegen durch seine eigene Lagerung begrenzt, wenn er sich
wie in Figur 1 in der geschlossenen Position befindet.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung ist wenigstens an einer
Seite des Bolzens eine sich in Längsrichtung erstreckende Kehle
oder Nut 14 von begrenzter Länge vorgesehen, die optional auch
im rückwärtigen Teil des Bolzens offen ist, in jedem Falle
jedoch zur Vorderseite des Bolzens hin geschlossen ist, um eine
Anschlagstufe 15 zu bilden, die zur Rückseite gerichtet ist.
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An dem Körper 10 ist direkt oder indirekt ein stationäres
Sperrglied 16 angebracht, das mit der Kehle bzw. Nut 14 zusammenwirkt
und insbesondere dazu dient, die Anschlagschulter 15 abzufangen.
In dem in den beigefügten Zeichnungen illustrierten
Ausführungsbeispiel ist das Sperrglied 16 von einer Verdickung oder einem
Kopf 17 gebildet, der an einer Achse oder einem Bolzen bzw.
Stift 18 entweder angebracht oder integral mit selbigem
ausgebildet ist, wobei besagte Achse bzw. Stift 18 querverlaufend an
dem Körper 10 angeordnet ist und das Schlagteil bzw. den Hahn 19
der Pistole trägt - siehe Figur 3. Der Kopf 17 greift in die
Kehle bzw. Nut 14 des Schlagstiftes der Pistole ein und befindet
sich wenigstens teilweise auf gleicher Höhe mit der
Anschlagschulter 15.
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Die Länge der Kehle bzw. Nut 14 oder die Position der
Anschlagschulter 15 und, umgekehrt, des Sperrgliedes 16, ist derart, daß
sie die normale Längsverlagerung des Bolzens 11 nicht
beeinträchtigt, die - siehe Figuren 1 und 2 - zur Rückseite hin durch
den Arretierabschnitt 12 mit der Schulter 13 und, nach vorne
hin, durch den schließenden Support oder Anschlag des Bolzens
definiert ist.
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Falls jedoch, aus welchem Grund auch immer, der Bolzen hinter
dem Arretierabschnitt 12 einem Bruch ausgesetzt ist - siehe
Figur 4 -, wird der rückwärtige Teil 11a des Bolzens, der nicht
länger gehalten wird, wenn er durch den von einem abgefeuerten
Geschoß resultierenden Gasdruck angetrieben wird, rückwärts
hinter seine normale Begrenzung hinausgeworfen. Dann kommt die
Anschlagstufe 15 an dem Sperrglied 16 zur Anlage um den Teil 11a
des Bolzens sicher am Körper 10 befestigt zu halten und dadurch
das Hinausschleudern zur Rückseite gegen den Benutzer zu
verhindern und den Sicherheitszweck zu erreichen, der der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist.