DE68912785T2

DE68912785T2 - Farbbeschichteter artikel.

Info

Publication number: DE68912785T2
Application number: DE68912785T
Authority: DE
Inventors: John Caroll
Original assignee: Eastman Kodak Co
Current assignee: Eastman Kodak Co
Priority date: 1988-11-07
Filing date: 1989-11-06
Publication date: 1994-08-18
Anticipated expiration: 2009-11-07
Also published as: EP0441888A1; JPH04501686A; DE68912785D1; EP0441888B1; WO1990005032A1; US4900611A; JP2983285B2; CA2002160A1

Description

Diese Erfindung betrifft farbbeschichtete Artikel oder Gegenstände und insbesondere solche Artikel bzw. Gegenstände, die mit Anstrichfarben beschichtet sind, die lichtreflektierende Flocken oder Schuppen enthalten (vgl. die DE-A- 3 207 936).
Farbanstrich-Zusammensetzungen, die lichtreflektierende Flocken oder Schuppen enthalten sowie Färbemittel, werden zur Erzeugung von schützenden und dekorativen Beschichtungen eingesetzt, beispielsweise im Falle von Automobil-Karosserieteilen. Derartige Beschichtungen betonen die Stylinglinien und Oberflächenkonturen und sind gekennzeichnet durch das, was als geometrischer Metamerismus bekannt ist. Unter einem geometrischen Metamerismus, auch bezeichnet als Goniochromatismus oder "Flop", versteht man die Fähigkeit eines Filmanstriches, subtile Variationen in der Farbe und Helligkeit zu zeigen, in Abhängigkeit von der Richtung, von der der Filmanstrich betrachtet wird. Dieser Effekt wird durch Metall- oder andere reflektierende Flocken erzeugt, wie beispielsweise aus Glimmer, die in den Film in verschiedenen Tiefen eingearbeitet werden. Die Ästhetik derartiger dekorativer und schützender Beschichtungen wird ferner beeinflußt durch die Schärfe und die Bild-Außenlinien. Diese Charakteristik ist in der Anstrichmittelindustrie als die "Ausgeprägtheit des Bildes" (DOI) oder ein einfach als "Glanz" bekannt.
Ein akzeptables Aussehen einer metallisch-pigmentierten Beschichtung hängt ferner von der richtigen Deckkraft ab oder der optischen Dichte, die durch die Metallteilchen erzeugt wird. Eine akzeptable Deckkraft wird gewöhnlich definiert als eine solche, die dem Aussehen eines Vergleichsstandards entspricht. Falls ein solcher Standard nicht existiert, sollte die Beschichtung eine Deckkraft aufweisen, die ausreicht, um das Substrat zu verbergen, auf dem die Beschichtung unter Schutz des Substrates gebunden ist.
Typische Farbanstrich-Beschichtungen mit reflektierenden Flocken oder Schuppen, gelegentlich auch als Basis-Beschichtungen bezeichnet, von denen es heißt, daß sie einen hohen Grad an geometrischem Metamerismus aufweisen, werden durch die Sprühbeschichtung einer einzelnen Schicht erzeugt, wie es beispielsweise beschrieben ist in der U.S.-Patentschrift 4 681 811, oder durch das Aufbringen von dualen Schichten von identischer Zusammensetzung, wie es beispielsweise beschrieben wird in den U.S.-Patentschriften 4 603 064 und 4 719 132.
Es sind zahlreiche Versuche unternommen worden, um das Aussehen von schützenden und dekorativen Farbanstrichbeschichtungen mit reflektierenden metallischen Flöckchen oder Schuppen im Falle der Verwendung auf Substraten, wie beispielsweise Automobil-Karosserieteilen, zu verbessern. Die Offenbarungen der folgenden Patentschriften sind repräsentativ: U.S.-Patentschriften 4 725 640; 4 213 886; 4 199 189; 4 611 026; 4 359 504; 3 932 349; 4 484 951 und 4 403 003.
Diese Versuche des Standes der Technik haben sämtlich einen oder mehrere Nachteile, beispielsweise eine unerwünscht hohe Konzentration an metallischen Flöckchen, den Nachteil der Notwendigkeit des Zusatzes eines kostspieligen Bestandteiles, den Nachteil der Erzeugung von unerwünscht dicken Anstrichschichten, einen nicht zufriedenstellenden Flop oder den Nachteil einer nicht adäquaten Deckkraft.
Ein Vorteil der größeren Flocken- oder Schuppengröße in Beschichtungszusammensetzungen, die Metallflocken enthalten, ist in der U.S.-Patentschrift 3 692 731 angegeben, in der es in Spalte 1 heißt, daß ein stärkeres Funkeln oder Glitzern erreicht werden kann, wenn Aluminium in kleinen Mengen in Form von großen Flocken von erhöhter Planarität in einem unlöslichen Harz verwendet wird, so daß ein größerer Anteil der Flocken Licht in einer Richtung reflektiert, unter Erzeugung von stärker voneinander getrennten Bereichen mit erhöhtem Glitzern.
In der Literaturstelle Paint and Surface Coatings: Theory and Practice, Kapitel 10, mit dem Titel "Automotive Paints", S. 466 ist jedoch angegeben, daß ein Vorurteil gegen die Formulierung von Automobil-Farbanstrichen mit gröberen Flocken (Größen bis zu etwa 30 um) zur Verwendung in Basisbeschichtungen besteht, und zwar aufgrund der schlechten Opazität und dem Problem des Hervortretens von Flocken durch die Basisbeschichtungsoberfläche, was zu einem nicht-akzeptablen blasigen Aussehen führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, eine Anstrichbeschichtung bereitzustellen, welche die Vorteile von großen Flocken oder Schuppen aufweist, und dennoch eine gute Opazität und ein verbessertes Aussehen zeigt.
Gelöst wurde diese Aufgabe durch Bereitstellung eines farbbeschichteten Artikels oder Gegenstandes mit einem Substrat und mindestens einer Farbschicht mit einem polymeren Bindemittel und hierin dispergierten reflektierenden Flocken oder Schuppen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß auf das Substrat (10) eine äußere Farbschicht (14) und eine innere Farbschicht (12) aufgetragen sind, wobei eine jede der Schichten ein polymeres Bindemittel und hierin dispergierte reflektierende Flocken (Schuppen) aufweist, wobei die Flokken (15) der äußeren Schicht eine relativ große mittlere Größe aufweisen und in einer Konzentration vorliegen, derart, daß die Schicht für Licht durchlässig ist, wobei die Flocken (13) der inneren Schicht von einer relativ kleineren mittleren Größe sind und die Beschichtungsstärke der inneren Schicht ausreichend ist, derart, daß die gesamte Farbbeschichtung opak ist, wobei die Flockenkonzentration in der äußeren Schicht bei 0,1 bis 5,0 Gew.-% und die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocke in der äußeren Schicht bei 10 bis 100 um liegt und wobei die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse einer Flocke in der inneren Schicht bei 1 bis 20 um liegt, wobei gilt, daß die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocke in der äußeren Schicht mindestens dreimal so groß ist wie die der Flocke in der inneren Schicht.
Im Falle einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung werden die oben beschriebenen Farb- oder Anstrichschichten als Beschichtungen auf einen thermoverformbaren polymeren Trägerfilm aufgebracht, unter Bereitstellung eines farbbeschichteten flexiblen und verstreckbaren flächigen oder blattförmigen Materials, das angepaßt ist für die Verwendung im Rahmen eines Thermoverformungsverf ahrens, bei dem das Material gestreckt wird und an ein drei-dimensionales Substrat gebunden wird, wie beispielsweise an ein äußeres Automobil-Karosserieteil, unter Erzeugung einer dekorativen Beschichtung mit einem hohen Grad an geometrischem Metamerismus.
Die Fig. 1 bis 3 sind bruchstückartige Querschnittsansichten von farbbeschichteten Gegenständen gemäß dieser Erfindung.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung im Aussehen von schützenden und dekorativen metallischen Farboder Anstrichschichten. Die aufgetragenen Schichten führen zu einer ausgezeichneten Ausgeprägtheit des Bildes, des Glanzes, des Flops sowie der Deckkraft und reduzieren das Potential für einen Verlust dieser Eigenschaften, wenn Filme mit den getrockneten aufgetragen en Schichten im Rahmen von Thermoverformungsverfahren verstreckt und an Substrate gebunden werden.
Die hier benutzten Bezeichnungen "außen" und "innen" sollen die relative Raum-Beziehung der beiden wesentlichen flockenenthaltenden Schichten des beschichteten Gegenstandes oder Artikels dieser Erfindung definieren. Wie für den Fachmann jedoch offensichtlich ist, können die farbbeschichteten Artikel oder Gegenstände eine oder mehrere zusätzliche Schichten aufweisen, z.B. praktisch transparente Schichten, zwischen dem Substrat und der inneren Schicht, zwischen der inneren Schicht und der äußeren Schicht oder über der äußeren Schicht.
Ein wesentliches Merkmal dieser Erfindung besteht darin, daß die Flocken oder Schuppen der äußeren Schicht eine relativ große mittlere Größe aufweisen und in einer Konzentration vorliegen, derart, daß die Schicht für Licht durchlässig ist. Vorzugsweise liegt die mittlere Dimension längs einer Haupt-Flockenachse von Flocken in der äußeren Schicht bei 10 bis 100 um, in vorteilhafter Weise bei 20 bis 90 um. Der Flockengehalt in der getrockneten äußeren Schicht liegt vorzugsweise bei 0,1 bis 5,0, und in besonders vorteilhafter Weise bei 0,3 bis 3,0 Gew.-%.
Die Flocken oder Schuppen der inneren Schicht weisen eine relativ kleinere mittlere Größte auf als die Flocken bzw. Schuppen in der äußeren Schicht. Die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse von Flocken in der inneren Schicht liegt bei 1 bis 20 um, in besonders vorteilhafter Weise bei 2 bis 15 um. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse von Flocken in der äußeren Schicht mindestens dreimal und in besonders vorteilhafter Weise mindestens fünfmal so groß ist wie die der Flocken der inneren Schicht. Die Beschichtungsstärke der Metallflocken in der inneren Schicht liegt vorzugsweise bei etwa 0,01 bis etwa 10 mg/cm² und in besonders vorteilhafter Weise bei 0,10 bis 1,0 mg/cm² Die Beschichtungsstärke, die erforderlich ist, um den gewünschten Grad von Opakheit zu erlangen, hängt von verschiedenen Parametern ab, wie beispielsweise der Flockengröße, der Dichte und dem Verhältnis von Oberflächenbereich zu Gewicht, der Schichtdicke und dem Grad, falls die Beschichtung gestreckt wird.
Eine jede Farbschicht oder Anstrichschicht des beschichteten Artikels oder Gegenstandes dieser Erfindung enthält reflektierende Flocken zusatzlich zu dem polymeren Bindemittel. Zu geeigneten Flocken gehören metallische Flocken, z.B. Aluminiumflocken, Kupferflocken, Bronzeflocken, Kupferbronzeflokken, Nickelflocken, Zinkflocken, Magnesiumflocken, Silberflocken, Goldflocken und Platinflocken, wie auch andere Plättchen oder Schuppen, wie beispielsweise aus Glimmer, Glas, rostfreiem Stahl, beschichtetem Glimmer, beschichtetem Glas und aus mit Aluminium beschichteten Polyesterfilmfragmenten. Besteht der farbbeschichtete Artikel oder Gegenstand aus einem thermoverformbaren flächigen oder blattförmigen Material, sind niedrigschmelzende metallische Flocken geeignet, d.h. Flocken, hergestellt aus einer Legierung oder einem Metall mit einem Schmelzpunkt, der zwischen einer Temperatur liegt von etwa 50ºC höher als der Thermoverformungstemperatur und etwa 5ºC höher als der höchsten Temperatur, der die gebundene Folie bei normaler Verwendung ausgesetzt wird. Bevorzugte niedrigschmelzende Flocken werden aus einem Metall oder einer Legierung hergestellt, das bzw. die einen Schmelzpunkt zwischen etwa 95ºC und 200ºC aufweist. Auch können Mischungen von zwei oder mehreren Typen von Flocken verwendet werden.
Die Beschichtungsstärke der inneren Farbschicht reicht aus, daß die gesamte Farbbeschichtung opak ist. Unter opak ist zu verstehen, daß die Beschichtung eine Deckkraft aufweist, die ausreicht, um das Substrat, auf dem die Beschichtung schützend angeordnet ist, zu verbergen. Bevorzugte beschichtete Artikel oder Gegenstände weisen eine mittlere optische Dichte von mindestens 3,0 auf. Vorzugsweise zeigt der beschichtete Artikel oder Gegenstand dieser Erfindung einen hohen Grad von Gleichförmigkeit an optischer Dichte. In besonders vorteilhafter Weise weisen die Artikel bzw. Gegenstände eine maximale optische Dichtevariation von weniger als 0,3 Einheiten von der mittleren Dichte des flächigen Materials auf, gemessen mittels optischer Mikrodensitometerspuren über den Artikel bzw. Gegenstand. Derartige Messungen können vom Fachmann leicht durchgeführt werden, unter Verwendung einer üblichen Ausrüstung, wie beispielsweise eines Mikrodensitometers vom Typ Perkin-Elmer PDS.
Die Trockendicke der äußeren Farb- oder Anstrichschicht kann etwa 0,01 bis etwa 1,00 mm betragen. Besonders bevorzugt ist eine Trockendicke von 0,03 bis 0,07 mm. Die Trockendicke der inneren Schicht kann bei etwa 0,005 bis etwa 0,50 mm liegen. Besonders bevorzugt ist eine Trockendicke von 0,01 bis 0,03 mm. Die gesamte kombinierte Dicke der Farbschichten oder Anstrichschichten kann bei etwa 0,015 bis etwa 1,50 mm liegen. Eine bevorzugte kombinierte Trockendicke liegt jedoch bei 0,04 bis 0,10 mm, primär im Hinblick auf ökonomische Gründe. Dicken über etwa 1 mm stellen keine bevorzugten Dicken dar, da derartige Beschichtungen dazu neigen, brüchig zu werden und an Adhäsion und Flexibilität verlieren.
Die beschichteten Artikel oder Gegenstände dieser Erfindung weisen vorzugsweise eine Ausgeprägtheit des Bildes (DOI) (distinctness of image) von mindestens 80 auf, gemessen nach der ASTM-Testmethode E-430. Derartige Messungen können beispielsweise durchgeführt werden mittels eines Glanzmeters vom Typ HUNTERLAB MODELL D47R-6 DORIGON GLOSSMETER. Bevorzugte Artikel oder Gegenstände dieser Erfindung weisen einen DOI-Wert von mindestens 85 auf und in besonders vorteilhafter Weise von mindestens 90. Hoch bevorzugte Artikel bzw. Gegenstände weisen einen DOI-Wert von mindestens 95 auf.
Die beschichteten Artikel dieser Erfindung weisen vorzugsweise einen 20º-Glanz von mindestens 80 auf, gemessen gemäß der ASTM-Testmethode D-2457. Besonders bevorzugte beschichtete Artikel oder Gegenstände dieser Erfindung weisen einen 20º-Glanz von mindestens 85 und in besonders vorteilhafter Weise von mindestens 90 auf.
Beschichtungen, hergestellt nach dieser Erfindung zeigen einen hohen Grad von Ausgeprägtheit des Bildes, einen hohen Flop-Grad, hohen Glanz und eine gute Deckkraft und zeigen kein nicht-akzeptables blasiges Aussehen. Der Grund hierfür ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig geklärt. Während sich die Anmelderin nicht an theoretische Mechanismen binden möchte, wird doch angenommen, daß dieser vorteilhafte Effekt mindestens teilweise auf die Größenverteilung der Flocken in jeder Schicht der Anstrichbeschichtung zurück zuführen ist, wodurch das Hervortreten von Flocken durch die äußere Oberfläche der äußeren Anstrich- oder Farbschicht auf ein Minimum vermindert wird.
Eine jede Farbschicht weist ein polymeres Bindemittel und hierin dispergierte reflektierende Flocken oder Schuppen auf. Die Bindemittel für die Farbschichten können gleich oder verschieden sein und können aus beliebigen filmbildenden Bindemitteln bestehen, die dafür bekannt sind, daß sie sich zur Herstellung von Farbzusammensetzungen oder Anstrichfarben eignen. Beispiele für derartige Bindemittel sowie Verfahren zur Herstellung derselben werden beschrieben in den U.S.-Patentschriften 4 681 811; 4 403 003 und 4 220 679. Besonders geeignete harzartige Bindemittel sind Acrylpolymere, Polyester sowie Polyurethane.
Ein besonders bevorzugtes Harzbindemittel für die Anstrichschicht umfaßt ein Polyurethan. Unter die Polyurethane, die verwendet werden können, fallen polymere Polyole, die hergestellt werden können durch Umsetzung von Polyesterpolyolen oder acrylischen Polyolen mit einem Polyisocyanat.
Die Farb- oder Anstrichzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung lassen sich auf verschiedene Substrate aufbringen, an denen sie anhaften. Die Beschichtungen können nach üblichen Methoden aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufstreichen, durch Tauchen, durch Fließbeschichtung und durch Aufsprühen. Die Beschichtungen der vorliegenden Erfindung können tatsächlich auf jedes beliebige Substrat aufgebracht werden, einschließlich auf Holz, Metalle, Glas, textile Gebilde, plastische Massen, Schaumstoffe, einschließlich von elastomeren Substraten und sie können auf sowohl metallische, wie auch elastomere Teile von Substraten aufgebracht werden, wie sie im Falle von Kraftfahrzeugen vorliegen. Die Anstrichzusammensetzungen werden im allgemeinen auf derartige Substrate in einem flüssigen Medium aufgetragen.
Das flüssige Medium der Anstrich- oder Farbzusammensetzung kann Lösungsmitteel für das filmbildende Polymer enthalten sowie Verdünnungsmittel, die keine Lösungsmittel darstellen. Das Lösungsmittelsystem kann organisch oder wäßrig sein oder eine Kombination von beiden. Im Falke einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das filmbildende Polymer in Form eines Latex vor und das Medium besteht aus einer Kombination von Wasser und organischen Lösungsmitteln, die eine Koaleszenz fördern, z.B. N-Methylpyrrolidon Das Medium kann aus einer einzelnen Verbindung bestehen oder einer Mischung von Verbindungen. Faktoren wie die Löslichkeit, Mischbarkeit, Polarität, Hydrophilität und Lyophilität können berücksichtigt werden. Beispiele für geeignete Komponenten des flüssigen Mediums sind Alkohole, wie beispielsweise kurzkettige Alkohole mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einschließlich Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, sek.- Butylalkohol, tert.-Butylalkohol, Amylalkohol, Hexylalkohol, Ether und Etheralkohole, wie z.B. Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonobutylether, Ethylenglykoldibutylether, Propylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykoldibutylether, Dipropylenglykolmonoethylether und Dipropylenglykolmonobutylether, Ketone, wie z.B. Methylethylketon, Methylisobutylketon, Methylamylketon und Methyl-n-butylketon, Ester, wie z.B. Butylacetat, 2-Ethoxyethylacetat und 2-Ethylhexylacetat, aliphatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Erdöl-Naphthas und Cyclohexan, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Toluol und Xylol sowie Wasser. Die Konzentration des flüssigen Mediums in der Farbzusammensetzung oder Anstrichzusammensetzung kann über einen weiten Bereich schwanken. Im allgemeinen jedoch ist ein eher höherer Feststoffgehalt wünschenswert, z.B. in der Größenordnung von 20 bis 60 Gew.-%, wobei der Rest das flüssige Medium darstellt. Ist letzteres ein wäßriges Medium, so kann dies beispielsweise zu 70 bis 99% aus Wasser und zum Rest aus organischem Lösungsmittel oder Lösungsmitteln bestehen.
Die Farbzusammensetzungen oder Anstrichmittel enthalten gegebenenfalls ein Pigment oder ein Färbemittel in dem filmbildenden Bindemittel. Übliche Färbemittel, die in Oberflächenbeschichtungszusammensetzungen verwendet werden, können eingesetzt werden, wozu gehören anorganische Pigmente, wie beispielsweise Titandioxid, Eisenoxid, Chromoxid, Bleichromat, Ruß, Kieselsäure, Talkum, Chinaton, metallische Oxide, Silikate, Chromate usw. sowie organische Pigmente, wie beispielsweise Phthalocyaningrün, Carbazolviolett, Perylenrot, Diazorot und dgl..
Abgesehen von dem polymeren Träger, den reflektierenden Flocken oder Schuppen und gegebenenfalls Pigment oder Färbemittel können die Anstrichzusammensetzungen Zusätze enthalten, wie beispielsweise UV-Absorber, Füllstoffe, Plastifiziermittel, Antioxidantien usw., von denen bekannt ist, daß sie sich für die Herstellung von polymeren Filmen oder Folien eignen.
Besonders bevorzugte spezielle Anstrichmassen werden in den Beispielen der internationalen PCT-Patentanmeldung mit der Nr. PCT/US88/03707 vom 18. Mai 1989 von Reafler beschrieben.
Die mit der Anstrichmasse beschichteten Artikel oder Gegenstände, wie oben beschrieben, können mit einer transparenten Deckschicht versehen werden, wie sie in typischer Weise im Falle von Basisdeckschicht/Klarsichtschicht-Zusammensetzungen verwendet werden.
Im Falle einer bevorzugten Ausführungsform können die oben beschriebenen Farb- oder Anstrichschichten auf eine dünne, im wesentlichen planare, selbsttragende, verstreckbare, thermoplastische polymere Trägerfolie aufgebracht werden, unter Ausbildung eines flexiblen und verstreckbaren flächigen oder blattförmigen Materials des Typs, der in der oben zitierten Patentanmeldung von Riefler beschrieben wird. Ein derartiges flexibles und verstreckbares flächiges oder blattförmiges Material eignet sich insbesondere für die Verwendung im Rahmen eines Thermoverformungsverfahrens, bei dem das Material gestreckt und an ein drei-dimensionales Substrat gebunden wird, wie beispielsweise ein äußeres Automobil-Karosserieteil, unter Erzeugung einer dekorativen Beschichtung hierauf mit einem hohen Grad an geometrischem Metamerismus.
Die Trägerfolie weist vorzugsweise Wärmeerweichungs- und Zugfestigkeits-Dehnungseigenschaften auf, die sie für Thermoverformungsverfahren geeignet machen. Bevorzugte Trägerfolien weisen eine praktisch gleichförmige Dicke auf, vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 0,40 mm, in besonders vorteilhafter Weise von 0,10 bis 0,30 mm. Geeignete Zusammensetzungen für die Trägerfolie werden in der internationalen PCT-Patentanmeldung Nr. PCT/US88/03707 beschrieben. Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung für die Trägerfolie ist die Mischung von Copolyestern auf Basis von Poly(1,4-cyclohexylendimethylenterephthalat) und Gummi-modifizierten Styrol-Maleinsäureanhydridcopolymeren mit mindestens zwei gummiartigen Additiven, wie sie in der U.S.-Patentschrift 4 582 876 beschrieben wird. Zu anderen bevorzugten Zusammensetzungen für die Trägerfolie gehören die Mischungen von Poly(etherestern) und Polyestern, die in der internationalen PCT-Patentanmeldung mit der Nummer PCT/US89/00373 vom 31. Januar 1989 beschrieben werden.
Wie in der oben zitierten Anmeldung von Reafler beschrieben, kann die Farbschicht oder Anstrichschicht auf einen Träger aus einer Trägerfolie aufgebracht werden, auf der sich eine die Adhäsion fördernde Verbindungsschicht befindet, die zu einer verbesserten Bindungsfestigkeit führt und welche das Risiko einer Delaminierung vermindert. Über den Farb- oder Anstrichschichten kann eine transparente Deckschicht angeordnet werden, und auf die Oberfläche des flächigen Folienträgermaterials gegenüber den Farb- oder Anstrichschichten kann ein geeigneter Klebstoff aufgetragen werden. Die Deckschicht kann zu solchen wünschenswerten Eigenschaften führen, wie einer verbesserten Glätte, hohem Glanz, Härte, Dauerhaftigkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber Wettereinflüssen, einem verbesserten Abriebwiderstand, Widerstand gegenüber Kratzern und gegenüber einem Abplatzen sowie einem Widerstand gegenüber einem Beschädigung durch Spots, hervorgerufen durch sauren Regen oder Verschmutzung. Vakuumverf ormungs- und Thermoverformungstechniken, wie sie beschrieben werden in der U.S.-Patentschrift 4 769 100 können vorzugsweise angewandt werden, um das flächige oder blattförmige Material mit der Anstrichschicht auf strukturelle Substrate aufzutragen, beispielsweise äußere Automobil-Karosserieteile.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen farbbeschichteten Gegenstand gemäß dieser Erfindung mit einem Substrat 10, das beschichtet wurde mit einer inneren Farb- oder Anstrichschicht 12 mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 13 sowie einer äußeren Farb- oder Anstrichschicht 14 mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 15, wie im vorstehenden beschrieben. Fig. 2 veranschaulicht ein flächiges Material gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem die Trägerfolie 16 beschichtet ist mit einer inneren Farb - oder Anstrichschicht 12 mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 13 sowie einer äußeren Farb- oder Anstrichschicht 14 mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 15. Fig. 3 stellt ein flächiges Material dar, das eine die Adhäsion fördernde Bindungsschicht 18 auf einer Trägerfolie 16 aufweist, welche die Bindungsfestigkeit erhöht und das Risiko einer Delaminierung vermindert. Das flächige oder blattförmige Material weist eine innere Farb- oder Anstrichschicht 12 auf mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 13 sowie eine äußere Farb- oder Anstrichschicht 14 mit reflektierenden Flocken oder Schuppen 15 sowie mit einer transparenten Deckschicht 20.

Claims

1. Farbbeschichteter Artikel mit einem Substrat (10) und mindestens einer Farbschicht mit einem polymeren Bindemittel und hierin dispergierten reflektierenden Flocken (Schuppen), dadurch gekennzeichnet, daß auf das Substrat (10) eine äußere Farbschicht (14) und eine innere Farbschicht (12) aufgetragen sind, wobei eine jede der Schichten ein polymeres Bindemittel und hierin dispergierte reflektierende Flocken (Schuppen) aufweist, wobei die Flocken (15) der äußeren Schicht eine relativ große mittlere Größe aufweisen und in einer Konzentration vorliegen, derart, daß die Schicht für Licht durchlässig ist, wobei die Flocken (13) der inneren Schicht von einer relativ kleineren mittleren Größe sind und die Beschichtungsstärke der inneren Schicht ausreichend ist, derart, daß die gesamte Farbbeschichtung opak ist, wobei die Flockenkonzentration in der äußeren Schicht bei 0,1 bis 5,0 Gew.-% und die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocke in der äußeren Schicht bei 10 bis 100 um liegt und wobei die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse einer Flocke in der inneren Schicht bei 1 bis 20 um liegt, wobei gilt, daß die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocke in der äußeren Schicht mindestens dreimal so groß ist wie die der Flocke in der inneren Schicht.

2. Artikel nach Anspruch 1, bei dem die reflektierenden Flocken Metallflocken sind.

3. Artikel nach Anspruch 2, bei dem die Beschichtungsstärke der Metallflocken in der inneren Schicht bei 0,01 bis 10 mg/cm² liegt.

4. Artikel nach Anspruch 2, bei dem die Trockendicke der äußeren Schicht bei 0,03 bis 0,07 mm und die Trockendicke der inneren Schicht bei 0,01 bis 0,03 mm liegt.

5. Artikel nach Anspruch 2, bei dem die kombinierte Dicke der Farbschichten bei 0,04 bis 0,10 mm liegt.

6. Artikel nach Anspruch 2, bei dem die Unterschiedlichkeit des Bildes bei mindestens 80, gemessen nach dem ASTM-TEST E-430 liegt.

7. Artikel nach Anspruch 2, bei dem der 20 Grad-Glanz bei mindestens 80, gemessen nach dem ASTM-TEST D-2457 liegt.

8. Flexibles und streckbares bahnförmiges Material, das zur Verwendung in einem Thermoverformungsverfahren angepaßt ist, in dem es gestreckt und an ein drei-dimensionales Substrat unter Erzeugung einer dekorativen Beschichtung gebunden wird, wobei das bahnförmige Material aufweist:

eine dünne, im wesentlichen planare, streckbare, thermoplastische polymere Trägerfolie (16) von praktisch gleichförmiger Dicke, wobei die Trägerfolie Wärmeerweichungs- und Zugdehnungseigenschaften aufweist, aufgrund welcher sie zur Verwendung in dem Thermoverformungsverfahren geeignet ist; und

eine dünne Farbbeschichtung von praktisch gleichförmiger Dicke auf einer Oberfläche des thermoplastischen polymeren Trägers, dadurch gekennzeichnet, daß:

die Farbschicht eine äußere Schicht (14) und eine innere Schicht (12) aufweist, wobei eine jede Schicht ein polymeres Bindemittel und reflektierende Flocken, die in dem polymeren Bindemittel dispergiert sind, aufweist, daß

die Flocken (15) der äußeren Schicht von relativ großer mittlerer Größe sind und in einer Konzentration vorliegen, derart, daß die Schicht lichtdurchlässig ist, daß

die Flocken (13) der inneren Schicht von relativ kleinerer Teilchengröße sind, wobei die Beschichtungsstärke der inneren Schicht ausreicht, daß die gesamte Farbbeschichtung opak ist, wobei die Flockenkonzentration in der äußeren Schicht bei 0,1 bis 5,0 Gew.-% liegt, wobei die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocken in der äußeren Schicht bei 10 bis 100 um liegt und wobei die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocken in der inneren Schicht bei 1 bis 20 um liegt, wobei gilt, daß die mittlere Dimension längs einer Hauptflockenachse der Flocken in der äußeren Schicht mindestens dreimal so groß ist wie die der Flocken in der inneren Schicht.