DE68910106T2

DE68910106T2 - Vaginalschwamm.

Info

Publication number: DE68910106T2
Application number: DE89312215T
Authority: DE
Inventors: Eric G Leveen; Harry H Leveen; Robert F Leveen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-03-02
Filing date: 1989-11-24
Publication date: 1994-03-03
Anticipated expiration: 2009-11-25
Also published as: EP0385030A3; EP0385030B1; EP0385030A2; US5000749A; DE68910106D1; CA2003952A1

Description

In den vergangenen Jahren ergab sich eine ernste Zunahme bei sexuell übertragenen Krankheiten. Sexuelle Freiheit unter Erwachsenen ist teilweise Ursache dieser Zunahme. Außerdem haben orale Empfängnisverhütungsmittel und eine Änderung der Moralvorstellungen eine Situation geschaffen, die die Zahl sexueller Kontakte erhöht hat, so daß die Verbreitung sexuell übertragener Krankheiten begünstigt wird. Da es unwahrscheinlich ist, daß diese Faktoren sich ändern, sind sexuell übertragene Krankheiten nun zu einem wichtigen öffentlichen Gesundheitsproblem geworden. Bei einigen Krankheiten, die zuvor nicht mit sexueller Übertragung verbunden waren, wie Virus-Hepatitis B ist nun bekannt, daß sie sexuell übertragen werden. Andere neue Krankheiten wie das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS) sind Viruskrankheiten, die üblicherweise sexuell übertragen werden. Es besteht daher ein Bedarf für alle denkbaren Arten von Kontrollmaßnahmen, um das zunehmende Auftreten von sexuell übertragenen Krankheiten umzukehren.
US-A-4393871 offenbart eine vaginale Vorrichtung, die geeignet ist zum Einführen und Einsetzen in die menschliche Vaginalhöhle und anschließendes Entfernen daraus zum Verabreichen von Spermizid oder einer Reihe von Medikamenten wie Antiinfektionsmittel, entzündungshemmende Mittel, Östrogene, Gestagene (Progesteron) und dergleichen. Wenn sie als Empfängnisverhütungsmittel verwendet wird, bedeckt/blockiert die vaginale Vorrichtung die Zervix, saugt Sperma auf und schließt es ein und gibt langsam ein Spermizid frei.
US-A-4239043 offenbart ein Absorptionsmittel, das in einer Menstruationsvorlage verwendet werden kann. Das Absorptionsmittel enthält ein Schaummittel, das ein die Absorptionsfähigkeit verbesserndes Mittel aufweist, das mindestens auf der Oberfläche des Schaummittels aufgebracht ist, worin das Mittel zur Verbesserung der Absorptionsfähigkeit am Schaum anhaftet, hydrophil ist und eine große Oberfläche aufweist. Das Schaummittel ist bevorzugt in kleine Blöcke aus hydrophilem Polyesterschaum oder hydrophilem Polyurethanschaum geschnitten. Das Mittel zur Verbesserung der Absorptionsfähigkeit sind bevorzugt Cellulosefasern.
Der intravaginale empfängnisverhütende ringförmig gestaltete Schwamm, der ein spermizides Mittel enthält, wurde ein akzeptiertes Verfahren zur Geburtenkontrolle in der westlichen Gesellschaft. Dieser Schwamm bewirkt jedoch wenig, um das Auftreten von sexuell übertragenen Krankheiten aufzuhalten, das ständig zunimmt. Solche Schwämme sind aus einem offenzelligen Polyurethanschaumschwamm gebildet, der mit einem spermiziden Mittel, Nonoxynol-9 (U.S.-Patent Nr. 2,541,103) imprägniert ist. Nonoxynol ist ein Polyethylenglycolnonylphenylether, der ein mildes Tensid ist. Wie andere nicht-ionische Tenside ist es ein zytolytisches Mittel, das durch Zerstören der Plasmamembran von tierischen Zellen wirkt. Es ist nicht so wirksam auf die Zellwände von Bakterien, die anders sind als die Lipid enthaltenden Membranen von tierischen Zellen. Unglücklicherweise ist Nonylphenoxypolyethoxyethanol nur bakteriostatisch und nicht bakterizid, wenn es in eine Kultur von Staphylokokkus aureus (TSS-S aureus) eingebracht wird. Das toxische Schock-Syndrom (TSS) wird durch die Proliferation von Staphylokokkus aureus in absorbierenden Tampons zur Zeit der Menstruation und in empfängnisverhütenden Schwämmen, die außerhalb der Menstruation verwendet werden, bewirkt. Obwohl Nonoxynol Kolonienzahlen von Staphylokokkus aureus während der ersten sechs Stunden des Wachstums in einem Kulturmedium unterdrückt, wurde gezeigt, daß die Anzahl an Bakterien in der Kulturflasche nach dreißig Stunden mit der von Kontrollkulturen identisch ist. (Contraception 33:395 1986). Nonoxynol verhindert daher das Wachstum von Staphylokokken in empfängisverhütenden Schwämmen nicht. Die Absorption der Toxine von proliferierenden Staphylokokken können das toxische Schock-Syndrom erzeugen. Dreizehn Fälle wurden bei Benutzerinnen eines mit Nonoxynol imprägnierten Schwammes berichtet. (Int Fertil (Schweden) 30:81 1985). In all diesen Fällen wurde TSS-S aureus kultiviert. Es wurde geschätzt, daß das Auftreten von TSS bei zehn Fällen im Jahr pro einhundertausend Frauen, die den Schwamm benutzen, liegt. Die derzeitige Sterblichkeit an TSS beträgt 3 % (J.A.M.A. 251:1016 1984). Die Todesrate bei Benutzerinnen von empfängnisverhütenden Schwämmen ist geringer als die, die mit Tampons auftritt, wo das Auftreten von TSS auch zehn pro Einhunderttausend Menstruationsbenutzerinnen beträgt. (NEJM 303:1429 1980). Obwohl Nonoxynol nur bakteriostatisch ist, zeigt eine Studie von Prostituierten in Bangkok, Thailand, die intravaginale empfängnisverhütende Schwämme mit Nonoxynol-9 verwendeten, daß diese Prostituierten ein geringeres Auftreten von Geschlechtskrankheiten (Chlamydieninfektionen und Gonorrhoe) aufwiesen, als die, die diesen empfängnisverhütenden Schwamm nicht benutzten. (J.A.M.A. 257:2308 1987). Das Auftreten von Monilia-Vaginitis war erhöht, weil Nonoxynol nicht fungizid ist. Die leichte Reduzierung im Auftreten von Geschlechtskrankheiten bei häufig exponierten Prostituierten ist nicht akzeptierbar im Hinblick auf die Krankheitsvorbeugung und der Rückgang der Fälle wird schließlich durch die Häufigkeit der Exponierung eliminiert. Wenn ein empfängnisverhütender Schwamm hergestellt werden könnte, der spermizid, virozid, bakterizid und fungizid ist, würde er völlig gegen sexuell übertragene Krankheiten schützen. Solch ein Schwamm würde nicht nur die Frau vor sexuell übertragenen Krankheiten schützen, sondern wäre gleichermaßen ein Schutz für den Mann. Diese Überlegung wurde durch die medizinische Literatur noch nicht angesprochen. Bakterizide Tampons würden die Möglichkeit eines toxischen Schock-Syndroms eliminieren. Solche Entwicklungen würden wichtige öffentliche Gesundheitsbedürfnisse erfüllen und zu einer Reduzierung der Fälle von sexuell übertragenen Krankheiten führen.
Die vorliegende Erfindung beschreibt einen bakteriziden, viroziden und protozoenvernichtenden (bevorzugt empfängnisverhütenden) Schwamm zum Einführen in die Vagina, der im Gegensatz zu einem Schwamm, der völlig auf einer schwachen bakteriostatischen Verbindung beruht, sexuell übertragene Krankheiten verhindert, die durch Viren und Bakterien verursacht werden und ist nützlich bei der Behandlung von Vaginalinfektionen (Vaginitis), die durch Trichomonaden, Gonokokken, Monilia und Chlamydien verursacht werden. Sie beschreibt auch einen absorbierenden Vaginaltampon, der kein toxisches Schock-Syndrom induzieren kann. Darüber hinaus kann solch ein empfängnisverhütender Schwamm das Zervix-Karzinom verhindern, von dem bekannt ist, daß es eine Manifestation des sexuell übertragenen Papillomvirus ist. Außerdem kann die Übertragung des sehr verbreiteten Genitalherpes, von dem bekannt ist, daß er zur Bösartigkeit prädisponiert, verhindert werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schwammteil zum Einführen in die Vagina zur Verfügung gestellt, das gekennzeichnet ist durch ein bakterizides virozides hutförmiges Schwammteil in Form eines offenzelligen Schaums imprägniert mit einem Iod-Polyurethan-Komplex in einer Menge, so daß kontinuierlich Iod in den menschlichen Körper in einer Konzentration im Bereich von 1 bis 5 Teilen per Million (ppm) abgegeben wird. Bevorzugt ist der offenzellige Schaum mit einer Lösung von elementarem Iod gelöst in einem nichtionischen Tensid (oberflächenaktiven Mittel) behandelt, wobei das genannte Tensid ein saure Lösung im Bereich von 5 bis 20 mg aufweist, was ausreichend ist, um die Vaginalsekretionen sauer zu halten.
Die vorliegende Erfindung stellt auch einen bakteriziden viroziden Tampon zur Verfügung, der einen absorbierenden Cellulosekörper aufweist mit einer Gazeabdeckung und einem in dem genannten Körper angeordneten mit Iod behandelten Polyurethanschwammittel, wobei das Schwammittel eine Vielzahl von im genannten Cellulosekörper verteilten Schaumstückchen aufweist, die Iod enthalten, das in den menschlichen Körper abgegeben wird in Konzentrationen, die geeignet sind, Bakterien und Protozoen abzutöten, und an der genannten Gazeabdeckung abgebrachte Fadenmittel, um das Herausziehen des Tampons zu ermöglichen; worin das Iod in Form eines Komplexes mit dem Polyurethan vorliegt.
Bevorzugt weist das Schwammittel einen bakteriziden viroziden Tampon auf, der eine Iodkonzentration im Bereich von 1 bis 5 Teilen per Million aufweist.
Die Erfindung wird nun ferner beschrieben durch ein Beispiel mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen, in denen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht des erfindungsgemäßen empfängnisverhütenden Schwammes darstellt;
Fig. 2 eine Teilansicht im Querschnitt des erfindungsgemäßen Schwammes von Fig. 1 eingebracht in einen Zervix-Kanal darstellt;
Fig. 3 einen Tampon unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schwammes in teilweiser Schnittansicht darstellt, um einen Teil des Inneren zu zeigen; und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tampons in teilweiser Schnittansicht darstellt, um einen Teil des Inneren zu zeigen.
Die beste Art und bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 1 gezeigt. Iod in einer Konzentration von 2+ Teilen per Million ist ein starkes Desinfektionsmittel. Solche Konzentrationen von Iod sind dafür bekannt, daß sie keimtötend, algentötend, sporentötend, amoebentötend, mykozid und virozid sind. Die Reduzierung von Geschlechtskrankheiten bei jenen, die einen einfachen empfängisverhütenden Schwamm benutzen, gibt an, daß wenn der intravaginale empfängnisverhütende Schwamm auch spermizid, bakterizid und virozid ist, wäre er ein sehr wirksames Empfängnisverhütungsmittel und außerdem würde es gegen sexuell übertragene Krankheiten und toxisches Schock-Syndrom schützen.
I&sub2; bindet an PVP (Polyvinylpyrrolidon) zwischen der Carbonylgruppe und dem Stickstoff. I&sub2; komplexiert mit Polyurethan und setzt I&sub2; in ähnlicher Weise frei wie PVP (U.S. Patent Nr. 4,381,380). Fester Polyurethan-I&sub2;-Schwamm besitzt eine große Oberfläche entweder hergestellt durch Verschäumen von thermoplastischem Polyurethan mit einem Blähmittel oder Herstellung des Schwammes mit einem Blähmittel als Duroplast. Das letztere Verfahren wird üblicherweise angewendet zur Herstellung von Polyurethanschaum und wegen seiner großen Oberfläche kann es beträchtliche Mengen an Iod binden. Es wurde gefunden, daß Iod überlegenere gerinizide Eigenschaften besitzt. Wegen der ausgedehnten Größe der Oberfläche kann Polyurethanschwamm große Mengen freien Iods binden und ist daher fähig, es kontinuierlich für viele Stunden oder Tage freizusetzen, was auf diese Weise beträchtlich zu seinem therapeutischen Wert beiträgt.
In der vorliegenden Erfindung ist ein empfängnisverhütender Polyurethanschwamm 10 geformt wie ein flacher Hut mit einem Rand 12 und einem ausgehöhlten konkaven Mittelteil 14 in Fig. 1 gezeigt. Der Schwamm 10 bildet eine geeignete Barriere gegen das Eindringen von Spermien in den Zervix-Kanal. Ein solcher Schwamm wird in gefalteter Position in die Vagina 100 eingeführt, wobei der ausgehöhlte konkave Teil 14 eingefaltet ist und die Kanten auf Rand 12 nach oben weisen. Nach dem Einführen paßt sich der hohle Bereich an die Zervix des Uterus an wie in Fig. 2 gezeigt.
Iod wird durch Zugabe von freiem Iod in einer wäßrigen Lösung von Kaliumiodid auf Polyurethanschwamm 10 komplexiert. Lugolsche Lösung, die 5 % I&sub2; gelöst in 10 % Natriumiodidlösung darstellt, kann verwendet werden, um Iod mit Polyurethan zu komplexieren. Der Schwamm kann in die Lugolsche Lösung eingetaucht werden, oder die Lösung kann tropfenweise dem Schwamm zugegeben werden. Der Schwamm wird dann mit 0,2 %iger Natriumiodidlösung gewaschen, um überschüssiges Iod zu entfernen und anschließend gründlich mit entionisiertem Wasser gewaschen. Es sind alternative Verfahren verfügbar, um den Schwamm mit Iod zu komplexieren. Das Iod kann in Alkohol gelöst werden, der Nonoxynol enthält, und beim Trocknenlassen werden 20 bis 40 mg Iod für jedes g abgesetztes Nonoxynol abgesetzt. Alternativ kann das Iod dem Nonoxynol vor seiner Zugabe zum Schwamm zugegeben werden, so daß jeder Schwamm ungefähr 1 g Nonoxynol und 20 bis 40 mg Iod enthält. Iod wird durch Tenside wie Nonoxynol gelöst, die selbst Iodophore sind. Da Iod in saurer Lösung wirksamer ist, werden 5 bis 20 mg Polyacrylsäure (Carbopol hergestellt von Goodrich) zugegeben, um die Vaginalsekretionen sauer zu halten.
Die Schwämme können von jeder Anzahl von Herstellern bezogen werden, zum Beispiel von Scott Co., die sich auf offenzellige Schäume für Luftfilter spezialisieren. Die Schwämme sollten biegsam sein und daher eher Polyether-Polyurethan als Polyester. Polyether-Polyurethane sind besser geeignet, obwohl beide zufriedenstellend als Iodbinder funktionieren und eine Zumischung von beiden kann notwendig sein, um zu einem zufriedenstellenden Durometer-Wert zu kommen. Der Schwamm sollte sehr kleine offene Zellen aufweisen und eine so hohe Dichte wie es mit maximaler Porosität kompatibel ist. Dies legt eine maximale Anzahl von Urethanverknüpfungen auf der Oberfläche des Polyurethans frei, wo das Komplexieren mit Iod stattfindet.
Wäßrige Salzlösung mit 2-4 ppm I&sub2; ist nicht entzündlich, wenn sie in das menschliche Auge eingeträufelt wird und kann verwendet werden, um menschliches Gewebe zu spülen, um Infektionen zu verhindern oder infizierte Peritonitis zu behandeln (Stephen RL et al. Dialysis & Transplantation Seite 662 Juni 1979). Wäßrige Iodlösung U.S.P., die 2 % Iod in 2,4 % Natriumiodid enthält, wird in A.M.A. Drug Evaluations 5. Ausg. 1983 Seite 1385 erwähnt als "bevorzugt für oberflächliche Verletzungen zur Verhinderung mikrobieller Infektionen, da es wirksam und nicht reizend ist". I&sub2; ist ein ausgezeichnetes nicht selektives Breitspektrum-Biozid, gegen das Organismen keine Resistenz entwickeln. I&sub2; wurde lokal angewendet, um bakterielle und mykotische Infektionen zu behandeln, einschließlich bakterieller Hautinfektionen, Halsentzündungen und mykotische Infektionen der Zehen, Hände, Ohren oder des Perinealbereichs (J. Internat. Col. Surg. 25:727 1956) mit Clearing in 36 Stunden. Iod wurde erfolgreich verwendet, um Infektionen von Verbrennungen und traumatischen Hautverlusten zu kontrollieren (Brit. J. Plastic Surg 28:146 1965). Seine Verwendung zum Sterilisieren der Haut vor chirurgischen Operationen ist bekannt, obwohl die Verwendung der Tinktur in großem Umfang durch Iodophore wie Polyvinylpyrrolidon-Iod- Komplex ersetzt wurde. Es wurde gefunden, daß Iodophore wirksam sind bei der Behandlung von resistenter Vaginitis (Current Ther. Res. 5:256 1963). Iod ist wirksam gegen Monilia (Plastic & Reconstruct. Surg. 29:648 1962), und Trichomonaden (J. Newark Beth Israel Hosp. 6:129 1955) sowie bakterielle Infektionen.
In den meisten Untersuchungen wurde Iod als Polyvinylpyrrolidon-Iod-Komplex angewendet, von dem freies Iod freigesetzt wird (U.S. Patent Nr. 2,739,922). Mit PVP-Iod imprägnierte Tampons wurden in den meisten Untersuchungen bei Vaginitis verwendet. PVP-Iod hat den Nachteil, daß es eine braune Flüssigkeit ist. Es wäre besser, wenn das Iodophor ein Feststoff und keine Flüssigkeit wäre.

BEISPIEL

Iodschwämme sind wirksam bei der Behandlung von Altersvaginitis. Bei dieser Krankheit verursacht das Fehlen von Östrogenen, daß kein Glycogen in der Vaginalschleimhaut erscheint. Die Vaginalsekretionen werden durch normalerweise in der Vagina vorhandene Döderlein-Bakterien sauer gehalten, die Glycogen in Milchsäure umwandeln. Diese neutralisiert Ammoniak und macht ihn nichttoxisch, der sich sonst in der Vagina bilden und die Vaginalschleimhaut reizen und entzünden würde. Das Iod tötet die Urease bildenden Bakterien ab und unterbricht auf diese Weise die Bildung von Ammoniak. Polyacrylsäure stellt die Azidität der Vaginalsekretionen wieder her. Der Polyurethan-Iod-Schwamm ist für Altersvaginitis heilsam. Gleichermaßen ist der Polyurethan-Iod-Schwamm heilsam für durch Trichomonaden, Monilia, Herpes, Gonorrhoe verursachte und andere infektiöse Arten von Vaginitis. In solchen Fällen wird fünf Tage lang ein- oder zweimal am Tag ein neuer Schwamm eingeführt. Kulturen oder Abstriche bestätigten das Verschwinden von Monilia und Trichomonaden.
Eine weitere Anwendung des Iodschwammes ist in absorbierenden Tampons, die von vielen Frauen während der Menstruationsperiode verwendet werden. Alle diese Tampons sind Barrieren, die die Ausscheidung von abgestoßenem Blut und Gewebe behindern und ihre Retention in der Vagina verlängern. Wenn diese proteingetränkten Tampons mit Staphylokokkus aureus kontaminiert werden, kann Bakterienwachstum im Tampon zu einer hohen Konzentration an toxischen bakteriellen Produkten im Tampon führen. Absorption dieser Staphylokokkentoxine verursacht das toxische Schock-Syndrom, das gekennzeichnet ist durch Fieber, Hypotension, Übelkeit, Lethargie, Ausschlag, Hautabschuppung und Vaginalausfluß. Vaginalkulturen sind auf Staphylokokkus aureus positiv. Eine Mortalitätsrate von 3 % attestiert die Ernsthaftigkeit der Krankheit. Das Auftreten des toxischen Schock-Syndroms könnte eliminiert werden, indem die Tampons bakterizid gemacht werden. Dies kann erreicht werden durch Einbringen eines Polyurethan-Iod-Schwammes als zentralen Kern des Tampons oder als kleine Stücke von zerkleinertem Iod-Polyurethan-Iod-Komplex, um mindestens 40 mg freisetzbares Iod im Tampon unterzubringen.
Fig. 3 zeigt einen absorbierenden Tampon 20 mit einer Gazeabdeckung 22. Das Kernteil 24 des Tampons 20 ist ein Polyurethanschwamm 26, der mit mindestens 20 mg freisetzbarem Iod komplexiert wurde und Luftblase 28 enthält. Das Kernteil 24 ist umgeben von absorbierenden Cellulosefasern 30, die von einer Umhüllung aus Baumwollgaze 22 bedeckt sind. Ein Faden 32 ist an der Gaze befestigt, um ein Herausziehen des Tampons zu erlauben.
Eine alternative Tamponausführungsform ist in Fig. 4 gezeigt. Der Tampon 40 weist einen absorbierenden Cellulosekörper 42 auf, der Stückchen von Polyurethanschaum 44 enthält, die zerkleinert und mit Iod in der vorher angegebenen Menge behandelt wurden. Die Schaumstückchen 44 sind in absorbierender Cellulose 46 verteilt. Der Tampon ist mit Gaze (nicht gezeigt) umhüllt, identisch mit dem Tampon von Fig. 3, und mit einem ähnlichen Faden versehen.
In der vorhergehenden Beschreibung wurde die Erfindung mit Bezug zu einer besonders bevorzugten Ausführungsform beschrieben, obwohl es sich versteht, daß gezeigte spezifische Details nur erläuternd sind und die Erfindung auf andere Weise ausgeführt werden kann, ohne den Rahmen der folgenden Ansprüche zu verlassen.

Claims

1. Schwammteil zum Einführen in die Vagina, gekennzeichnet durch ein bakterizides virozides hutförmiges Schwammteil in Form eines offenzelligen Schaums imprägniert mit einem Iod-Polyurethan-Komplex in einer Menge, so daß kontinuierlich Iod in den menschlichen Körper in einer Konzentration im Bereich von 1 bis 5 Teilen per Million abgegeben wird.

2. Schwammteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Schwammteil einen kreisförmigen Rand mit einem konkaven Innenteil aufweist.

3. Schwammteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Schwammteil ein nichtionisches spermizides oberflächenaktives Mittel enhält.

4. Schwammteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel Nonoxynol ist.

5. Schwammteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel Nonoxynol ist und der genannte Schwamm Iod mit 20 bis 40 mg Iod auf jedes g Nonoxynol enthält.

6. Schwammteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte offenzellige Schaum mit einer Lösung von elementarem Iod gelöst in einem nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel behandelt ist, wobei das genannte oberflächenaktive Mittel eine saure Lösung im Bereich von 5 bis 20 mg umfaßt, die ausreicht, um die Vaginalsekretionen sauer zu halten.

7. Schwammteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte saure Lösung Polyacrylsäure ist und die zugesetzte Menge im Bereich von 5 bis 20 mg liegt.

8. Empfängisverhütungsmittel für Frauen, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Schwammteil umfaßt, das aus einem offenzelligen Polyetherschaum komplexiert mit Iod und einem Spermizid gebildet ist und Polyacrylsäure enthält, um die vaginale Azidität wiederherzustellen und bakterizid und virozid ist und nach Einführen kontinuierlich Iod in den menschlichen Körper abgibt.

9. Bakterizider virozider Tampon umfassend einen absorbierenden Cellulosekörper mit einer Gazeabdeckung und einem in dem genannten Körper angeordneten mit Iod behandelten Polyurethanschwammittel, wobei das genannte Schwammittel eine Vielzahl von im genannten Cellulosekörper verteilten Schaumstückchen aufweist, die Iod enthalten, das in den menschlichen Körper abgegeben wird in Konzentrationen, die geeignet sind, Bakterien und Protozoen abzutöten, und an der genannten Gazeabdeckung angebrachte Fadenmittel, um das Herausziehen des Tampons zu ermöglichen, worin das Iod in Form eine Komplexes mit dem Polyurethan vorliegt.

10. Bakterizider virozider Tampon nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Schwammittel eine Iodkonzentration im Bereich von 1 bis 5 Teilen per Million aufweist.

11. Bakterizider virozider Tampon nach einem der Ansprüche 9 bis 10, in dem das genannte Schwammittel mindestens 40 mg freisetzbares Iod enthält.

12. Bakterizider virozider Tampon nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Schwammittel ein einstückiges Kernteil aufweist, das eine Vielzahl von Luftblasen enthält.