DE68457C

DE68457C - Process for the production of folded paper capsules, which open by pressing on their longitudinal edges

Info

Publication number: DE68457C
Application number: DENDAT68457D
Authority: DE
Original assignee: G. W. RUHL in Cassel
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

KLASSE B4: Papiererzeugnisse.CLASS B4: paper products.

G. W. RUHL in CASSEL.G. W. RUHL in CASSEL.

Längskanten öffnen.Open long edges.

Die in den Apotheken zum Verpacken pulverförmiger Medicamente benutzten Papierfalzkapseln lassen sich bekanntlich nur durch Hineinblasen öffnen, womit mancherlei Uebelstände, auch in gesundheitlicher Hinsicht, verbunden sind.' Nach dem vorliegenden Verfahren werden nun Papierfalzkapseln hergestellt,' welche, ohne Hineinblasen, durch blofsen Druck auf die Längskanten der Kapseln geöffnet werden können. Es ist dies dadurch erreicht, dafs die Kapseln auf ihren Breitseiten mit einer oder mehreren in der Längsrichtung derselben parallel mit dem Falz eingewalzten und nach aufsen vorstehenden Rippen versehen sind, welche, sobald ein Druck auf die Längskanten der Kapsel ausgeübt wird, die Breitseiten derselben veranlassen, sich nach aufsen hin einzuknicken, so dafs der Querschnitt der Kapsel je nach der Anzahl der Rippen die Gestalt einer Raute oder eines Rhombus bezw. eines Vielecks annehmen mufs. Als vorteilhaft hat sich die Anordnung je einer Rippe auf jeder Breitseite der Kapsel erwiesen, jedoch so, dafs die Rippe der einen Breitseite zu derjenigen der anderen Breitseite versetzt ist. Fig. 4 der beiliegenden Zeichnung zeigt eine solche Papierfalzkapsel im Querschnitt mit den eingewalzten Rippen α auf den Breitseiten. Wenn diese Kapsel an den Längskanten mit den Fingern der Hand in der Richtung der Pfeile gedrückt wird, so knicken die Breitseiten, wie in Fig. 5 dargestellt ist, nach aufsen ein und geben dem Querschnitt der Kapsel die Gestalt eines Rhombus, wodurch die Kapsel geöffnet ist. Die Herstellung dieser Papierfalzkapseln geschieht in folgender Weise: Das zur Verwendung kommende Rollenpapier wird zunächst in passender Breite geschnitten. Alsdann läfst man den Papierstreifen behufs Einwalzens der Rippen der Länge nach durch das in Fig. 1 und 2 der Zeichnung in Stirn- und Vorderansicht dargestellte Walzwerk gehen. Dieses Walzwerk besteht aus vier Walzenscheiben bb und b^l b\ welche zu je zwei auf einer gemeinschaftlichen Welle c bezw. c¹ befestigt sind. Die untere Welle c ruht in festen Lagern der Gestellwände d, während die obere Welle c^l in auf- und abbewegliche Lager eingelegt ist und durch Belastungsgewichte f in bekannter Weise gegen die untere Welle gedruckt wird. Statt der Gewichtsbelastung könnte auch eine solche durch Federdruck angewendet werden. Die Walzenscheiben bb und bⁱ b¹ sind in gleichen Entfernungen von einander auf ihren Wellen befestigt. Die unteren Scheiben b b sind mit einer dreieckigen Ringnuth versehen, in welche eine entsprechend gestaltete Ringrippe der oberen Scheiben bⁱ b¹ eingreift. Bei seinem Durchgang durch die Walzenscheiben b b und b¹ b¹ wird daher der Papierstreifen mit zwei vorstehenden, im Querschnitt dreieckigen Rippen versehen, so dafs er nach Verlassen des Walzwerkes den Querschnitt Fig. 3 zeigt, wo mit a a die dreieckigen Rippen bezeichnet sind. Die Walzenscheiben sind auf ihren Wellen mittelst Stellschrauben befestigt, so dafs sie je nach Bedarf einander genähert oder von einander entfernt werden können. Der mitIt is well known that the folded paper capsules used in pharmacies for packing powdered medicaments can only be opened by blowing them into them, which is associated with various health problems. ' According to the present process, folded paper capsules are now produced which can be opened by simply pressing the longitudinal edges of the capsules without blowing them into them. This is achieved in that the capsules are provided on their broad sides with one or more ribs rolled in parallel with the fold in the longitudinal direction and projecting outwards, which, as soon as pressure is exerted on the longitudinal edges of the capsule, cause the broad sides of the same to buckle outwards so that the cross-section of the capsule, depending on the number of ribs, has the shape of a rhombus or a rhombus. of a polygon. The arrangement of a rib on each broad side of the capsule has proven to be advantageous, but in such a way that the rib on one broad side is offset from that of the other broad side. Fig. 4 of the accompanying drawing shows such a paper fold capsule in cross section with the rolled-in ribs α on the broad sides. When this capsule is pressed at the longitudinal edges with the fingers of the hand in the direction of the arrows, the broad sides, as shown in FIG. 5, bend outwards and give the cross-section of the capsule the shape of a rhombus, whereby the capsule opens is. These paper folding capsules are produced in the following way: The roll paper that is used is first cut to the appropriate width. The paper strip is then made to pass lengthwise through the rolling mill shown in front and front view in FIGS. 1 and 2 of the drawing for the purpose of rolling in the ribs. This rolling mill consists of four roller disks bb and b ^l b \ each of which two on a common shaft c respectively. c ^{1 are} attached. The lower shaft c rests in fixed bearings in the frame walls d, while the upper shaft c ^l is inserted into bearings that can move up and down and is pressed against the lower shaft in a known manner by loading weights f. Instead of the weight load, it could also be applied by spring pressure. The roller disks bb and b ⁱ b ¹ are attached to their shafts at equal distances from one another. The lower disks bb are provided with a triangular ring groove into which a correspondingly shaped annular rib of the upper disks b ⁱ b ¹ engages. As it passes through the roller disks bb and b ¹ b ¹ , the paper strip is therefore provided with two protruding ribs with a triangular cross-section, so that after leaving the rolling mill it shows the cross-section of FIG. 3, where aa denotes the triangular ribs. The roller disks are fastened to their shafts by means of adjusting screws, so that they can be brought closer to one another or removed from one another as required. The one with

den Rippen α versehene Papierstreifen wird nunmehr mit Hülfe des in Fig. 6 dargestellten Wenders umgefaltet, und zwar so, dafs nach der Umfaltung die Breite der einen Seite diejenige der anderen etwas überragt, wie dies aus Fig. 6 ersichtlich ist. Der Wender besteht aus einem prismatischen Stück g, das die aus der Figur ersichtliche Aushöhlung besitzt und innerhalb dieser Aushöhlung das Falzmesser g¹ trägt. Der umzufaltende Papierstreifen wird an seinem vorderen Ende in die richtige Lage umgelegt und dann durch das Stück g über das Falzmesser g¹ hindurchgezogen. Um die Rippen α des Papierstreifens nicht zu verletzen bezw. niederzudrücken, sind in dem Wender g besondere Aussparungen g- für die Rippen vorgesehen. Das Hindurchziehen des Papierstreifens durch den Wender geschieht mittelst zweier durch Federn gegen einander geprefster Walzen, welche den zusammengefalteten Streifen erfassen und weiter ziehen und dabei gleichzeitig die Umlegefalte scharf pressen. Diese Walzen müssen natürlich an den Stellen, wo die Rippen α des Papierstreifens liegen, mit genügend grofsen Ringnuthen versehen sein, um die Rippen nicht flach zu pressen. Fig. 7 zeigt das Profil dieser Walzen.The paper strip provided with the ribs α is now folded over with the aid of the turner shown in FIG. The turner consists of a prismatic piece g which has the cavity shown in the figure and which carries the folding knife g ^{1 within this cavity.} The front end of the paper strip to be folded over is folded over into the correct position and then pulled through the piece g over the folding knife g ¹ . In order not to injure the ribs α of the paper strip BEZW. To press down, special recesses g for the ribs are provided in the turner g. The pulling of the paper strip through the turner is done by means of two rollers pressed against each other by springs, which grasp the folded strip and pull it further and at the same time press the folds sharply. These rollers must, of course , be provided with sufficiently large ring grooves at the points where the ribs α of the paper strip lie so as not to press the ribs flat. Fig. 7 shows the profile of these rolls.

Der so weit vorbereitete Papierstreifen wird jetzt durch zwei Falzer gezogen, die ebenso wie die bekannten Säumer an den Nähmaschinen eingerichtet sind und daher einer näheren Beschreibung nicht bedürfen. Durch diese Falzer werden die freien Enden des umgefalteten Streifens doppelt zusammengefaltet, so wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist, wodurch eine flache Hülse entsteht.The paper strip that has been prepared so far is now pulled through two folders, which are also how the known hemmers are set up on the sewing machines and therefore a more detailed description not need. These folders double-fold the free ends of the folded strip like this from Fig. 4 it can be seen, whereby a flat sleeve is formed.

Behufs Scharfpressens des Doppelfalzes läfst man dann die flache Papierhülse durch das in Fig. 8 und 9 dargestellte Walzwerk gehen. Dasselbe besteht aus zwei in geeigneten Gestellwänden gelagerten Walzen h und h¹, von denen die obere h¹ durch Feder- oder Gewichtsdruck auf die untere geprefst wird. Die untere Walze erhält ihren Antrieb durch eine auf ihre Achse aufgekeilte Riem- oder Schnurscheibe und nimmt durch Zahnradübersetzung die obere Walze mit. Beide Walzen haben, entsprechend der Lage der Rippen a des gefalzten Papierstreifens, Ringnuthen /z² bezw. /1³, um die Rippen α nicht niederzudrücken. Fig. 10 zeigt die Lage der flachen Hülse zwischen den Walzen. Durch zwei in den Gestellwänden verschiebbar befestigte Anschläge i erhält der Streifen die nöthige Führung. Die untere Walze h hat auf der dem Falz gegenüberliegenden Seite einen der Dicke des Falzes entsprechend gröfseren Durchmesser erhalten.For the purpose of sharpening the double fold, the flat paper tube is then passed through the rolling mill shown in FIGS. 8 and 9. The same consists of two rollers h and h ¹ mounted in suitable frame walls, of which the upper h ¹ is pressed onto the lower one by spring or weight pressure. The lower roller is driven by a belt pulley or cord pulley wedged onto its axis and takes the upper roller with it through a gear transmission. Both rollers have, according to the position of the ribs a of the folded paper strip, ring grooves / z ² respectively. / 1 ³ so as not to depress the ribs α. Fig. 10 shows the position of the flat sleeve between the rollers. The strip is given the necessary guidance by means of two stops i that are slidably fastened in the frame walls. On the side opposite the fold, the lower roller h has been given a diameter corresponding to the thickness of the fold.

Nachdem die flache Hülse die Walzen h und h^l verlassen hat, wird dieselbe mittelst eines Messers in Stücke von gleicher Länge geschnitten, die dann die Falzkapseln bilden.After the flat sleeve h the rollers and left h ^l is cut the same by means of a knife into pieces of equal length, which then form the Falzkapseln.

Claims

Patent claim:

Process for the production of folded paper capsules, which are opened by a pressure their long edges open, consisting in the fact that the one used to form the capsules is still open Unfolded strips of paper in its lengthwise direction with two or more out of the paper pressed ribs and then folded together so that the ribs of their Numbers appear evenly distributed on the broad sides of the pod, with the ribs the two sides can be advantageously arranged offset to one another.

1 sheet of drawings.