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Heiz- oder Kühlmantel für Behälter Die Erfindung betrifft einen Heiz-
oder Kühlmantel nach Patent 653 205. Nach der Lehre dieses Patentes sollen Heiz-
oder Kühlmäntel, deren Innenräume durch Stege in eine Vielzahl von Kanälen unterteilt
sind, durch die irgendein Heiz- oder Kühlmittel hindurchzuschicken ist, aus einer
entsprechenden Vielzahl Blechstreifen oder Blechschüssen zusammengesetzt werden,
die alle in der ganzen Ausdehnung ihres Querschnittes, d. h. von der einen Längskanu
his zu der anderen, nach außen gewölbt und mit ihrer einen Längskante unmittelbar
auf einer Behälterwand, dahingegen mit ihrer anderen Längskante auf einem benachbarten
Schuß abgestützt und fest aufgeschweißt sind. Die sogenannten Stege zwischen der
auf der Behälterwand abgestützten und festgeschweißten Längskante eines jeden Schußbleches
und jener Stelle, an welcher auf dein betreffenden Schußblech ein nächstes Schußblech
abgestützt und fest aufgeschweißt äst, sind mit Aussparungen versehen, deren Anordnung
bzw. Verteilung den Heiz- oder Kühlmittelumlauf im Heiz- oder Kühlmantel bestimmt.
Diese Aussparungen in den Stegen sind nun an dem fertigen Heiz-oder Kühlmantel nirgends
mehr zugänglich, und es ist offenbar, daß eine im praktischen Betrieb sich vielleicht
noch nachträglich als notwendig erweisende Änderung in der
Führung
des Heiz- oder Kühlmittelumlaufes nicht ohne vorheriges Wiederaufreißen des Mantels
vorgenommen werden kann.
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Im Hinblick hierauf bedeutet die Erfindung eine wesentliche Verbesserung,
indem die in ihrem Querschnitt von einer Längskante bis zu der anderen nach außen
gewölbten Blechschüsse bei schuppenartiger Überdeckung gruppenweise zusammengestellt
und die Übergänge für das Heiz- oder Kühlmittel von einer Schußgruppe zur anderen
durch äußere Überströmkanäle hergestellt sind. Naturgemäß können die Blechschüsse
auch als Einzelschüsse mit beiden Längskanten unmittelbar auf die Behälterwand aufgeschweißt
sein. Wesentlich ist, daß auch bei dieser Ausführung die Übergänge für das Heiz-
oder Kühlmittel durch äußere Überströmkanäle hergestellt sind.
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Nunmehr ist die Möglichkeit gegeben, die Führung des Heiz- oder Kühlmittelumlaufes
im Bedarfsfalle ohne weiteres von außen her zu verändern, und zwar lediglich durch
Umsetzen der Verbindungskanäle und ohne daß die Schweißnähte der Blechschüsse wieder
aufzureißen sind. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, daß zwischen
den Schußgruppen bzw. den mit ihren beiden Längskanten auf die Behälterwand unmittelbar
aufgeschweißten Einzelschüssen gewisse Zwischenräume freibleiben, in denen man die
Mittel (z. B. Schrauben oder Nieten) für die Befestigung eines Einsatzes oder einer
Innenbeplattung des Behälters unterbringen kann. Z. B. wird von Knet- und Mischmaschinentrögen,
die zur Verwendung in der chemischen Industrie bestimmt sind, sehr häufig verlangt,
daß sie gegenüber chemischen Einflüssen besonders widerstandsfähig und demgemäß
aus einem zweckentsprechenden Werkstoff, so beispielsweise aus Nickel, Silber -oder
Kupfer, hergestellt sind. Um nicht den ganzen Trog aus dem betreffenden hochwertigen
Werkstoff herstellen zu müssen, behilft man sich in der Regel mit einem auswechselbaren
Einsatz oder mit einer entsprechenden Innenbeplattung, die in der Regel mit Schraubenbolzen
oder Nieten festgelegt wird. Bei Behältern oder Trögen ohne Heiz- bzw. Kühlmantel
ergeben sich in bezug auf die Auswechselbarkeit einer festgeschraubten oder aufgenieteten
Innenbeplattung keinerlei Schwierigkeiten. Sobald jedoch der Behälter mit einem
Heiz- oder Kühlmantel umgeben ist, ist jede Möglichkeit der Auswechslung einer eingenieteten
Innenbeplattung ausgeschlossen, es sei denn, der Heiz- oder Kühlmantel würde, um
den Zugang zu den Befestigungsmitteln der Innenbeplattung freizulegen, von der Behälterwand
abgerissen, wobei natürlich die einzelnen Blechschüsse verbogen und völlig unbrauchbar
werden müßten. Das alles sind gewisse Nachteile, die durch die Erfindung endgültig
behoben worden sind.
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Im folgenden sei die Erfindung an zwei oesonderen Ausführungsbeispielen
beschrieben. Die Zeichnungen stellen dar: Abb. z einen Querschnitt durch einen Behälter,
dessen Heiz- oder Kühlmantel aus einzelnen im Querschnitt nach außen gewölbten und
mit beidenLängskanten unmittelbar auf die Behälterwand aufgeschweißten Blechschüssen
zusammengesetzt ist, Abb. 2 einen Querschnitt durch einen Behälter, dessen Heiz-
oder Kühlmantel aus gruppenweise zusammengestellten nach außen gewölbten Blechschüssen
besteht, Abb. 3 eine schaubildliche Darstellung des Gegenstandes der Abb. 2.
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In allen Abbildungen bezeichnet r eine Behälterwand und 2 die im Querschnitt
nach außen gewölbten Blechschüsse des Heiz- oder Kühlmantels. In der Ausführung
gemäß Abb. z sind die Blechschüsse 2 mit beiden Längskanten unmittelbar auf der
Behälterwand abgestützt und festgeschweißt. Zwischen den einzelnen Blechschüssen
2 sind Zwischenräume belassen, in denen die Nieten 6 oder sonstige Mittel zur Befestigung
einer Innenbeplattung 7 des Behälters untergebracht sind. Die Übergänge für das
Heiz- oder Kühlmittel sind von Blech zu Blech durch äußere Überströmkanäle 4. hergestellt.'
In der Ausführung gemäß Abb.2 und 3 sind die Blechschüsse 2 in Gruppen zu je 3 Stück
zusammengestellt. Zwischen den einzelnen Gruppen sind wiederum Zwischenräume belassen,
um die Nieten 6 zur Befestigung einer Innenbeplattung des Behälters unterbringen
zu können. Während das Heiz-oder Kühlmittel innerhalb der einzelnen Schußgruppeii
durch Aussparungen in den Stegen 3 hindurchgeschickt wird, wird es von einer Gruppe
zur anderen durch äußere Überströmkanäle .1. übergeleitet.
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Die nach dem Hauptpatent durch die Wölbung des Gesamtquerschnittes
der Blechschüsse erzielten Vorteile des Heiz- oder Kühlmantels bleiben in jedem
Falle gewahrt. Als weiterer Vorteil kommt jetzt noch hinzu, daß die Führung des
Heiz- oder Kühlmittelumlaufes durch entsprechendes Versetzen der Cberströmkanäle
,4 je nach Bedarf geändert werden kann, ohne die Schußbleche 2 von der Behälterwand
ablösen zu müssen. In den Räumen zwischen den Einzelschüssen oder Schußgruppen sind
die Nieten.oder Schraubenbolzenköpfe von außen her vollkommen frei zugänglich.
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Soweit notwendig, ist die Ouersteifigkeit der Behälterwand auf den
Flächenabschnitten
zwischen den Einzelschüssen oder Schußgruppen
erfindungsgemäß durch eingeschweißte Querriegel 8 sichergestellt.
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Wieviel Schußbleche zu einer Gruppe zusammengestellt werden, ist an
sich gleichgültig. Es wäre im Sinne der Eifindung auch ohne weiteres denkbar, ein
oder mehrere Einzelschüsse zwischen beliebigen Schußgruppen einzuschalten, wobei
die Übergänge für das Heiz- oder Kühlmittel natürlich ebenfalls durch äußere Überströmkanäle
¢ hergestellt werden.
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Erweist es sich nun aus irgendeinem Grunde notwendig, den Heiz- oder
Kühlmittelumlauf zu ändern, so kann dies ohne Auf- oder Abreißen des bestehenden
Heiz-oder Kühlmantels geschehen, gleichgültig ob derselbe aus gruppenweise zusammengestellten
and sich schuppenartig überdeckenden Blechschüssen oder auch aus gewölbten und mit
beiden Längskanten unmittelbar auf der Behälterwand festgeschweißten Einzelblechen
gebildet sein sollte. Es ist lediglichnotwendig, die jeweils in Betracht kommenden
äußeren Cberströmkanäle entsprechend zu versetzen und die an dem ursprünglichen
Sitz der Überströmkanäle verbleibenden Löcher gas- und flüssigkeitsdicht zu verschließen.
Es ist jetzt auch ohne weiteres möglich, den Heiz- oder Kühlmantel abschnittweise
für eine unterschiedliche Kühlung und/oder Beheizung zu verwenden. So wäre es z.
B. denkbar, durch jeweils bestimmte Bleche oder Blechgruppen ein erstes Heiz- oder
Kühlmittel und durch die übrigen Bleche oder Blechgruppen ein zweites Heiz- oder
Kühlmittel hindurchzuschicken, wobei dann die das eine Heiz- oder Kühlmittel führenden
Bleche oder Blechgruppen unter sich und ebenso die das andere Heiz- oder Kühlmittel
führenden Bleche oder Blechgruppen unter sich durch äußere U?berströtnkanäle 4 entsprechend
zusammenzuschließen wären. Jedenfalls ist durch die Erfindung eine verhältnismäßig
einfache, billige und bequeme Möglichkeit gegeben, die Heiz- und/oder Kühlwirkung
nach Belieben bzw. je nach Zweckmäßigkeit zu verändern, ohne die Bleche des Heiz-
oder Kühlmantels wieder ablösen zu müssen. Die Möglichkeit, die Nieten oder Befestigungsmittel
eines Einsatzes bzw. einer etwaigen Innenbeplattung des Behälters von außen her
frei zugänglich unterbringen zu können, bedeutet einen weiteren Vorteil.
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Auf die hier dargestellten undbeschriebenen Ausführungsbeispiele ist
dieErfindung selbstverständlich nicht beschränkt. So würde es z. B. durchaus im
Rahmen der Erfindung liegen, mit Absperrventilen versehene äußere Überströmkanäle
in beliebiger Anzahl und Verteilung an dem Heiz- oder Kühlmantel anzubringen, so
daß es nur eines Öffnens oder Schließens der Ventile jeweils bestimmter Überströmkanäle
bedarf, um den Heiz- oder Kühlmittelumlauf je nach Wunsch zu gestarten.