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Anordnung zum Kommutieren bei Umformungseinrichtungen. mit gesteuerten
Entladungsstrecken Zusatz zum Patent 639359 Im Patent 639 359 ist eine Anordnung
zum hominutieren bei Umformungseinrichtungen finit gesteuerten Entladungsstrecken,
insbesondere gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit im wesentlichen
lichtbogenförmiger Entladung, beschrieben, bei denen die Steuerung nur das Einsetzen
der Entladung ermöglicht und das Wechselstromnetz bzw. die Wechselstromnetze (beim
Umrichter) eine taktgebende Spannung aufweisen. Bei einer solchen. Anordnung wird
es durch das Einfügen zusätzlicher Energieträger ermöglicht, den Anodenstrom zu
einem beliebig wählbaren Zeitpunkt zu unterdrücken und den Kommutierungsvorgang
in jedem gewünschten Augenblick einer jeden gewünschten Wechselstromperiode stattfinden
zu lassen. Es gelingt dadurch, beispielsweise einen Wechselrichterbetrieb bei einer
beliebigen Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung zu ermöglichen, so daß
der Strom in bezug auf seine Lage zur Spannung den im Wechselstromnetz herrschenden
Verhältnissen entspricht. Soll jedoch ein Betrieb finit einem stark von i abweichenden
Leistungsfaktor auf rechterhaltenwerden, so benötigen dieAnordnungen nach dem Hauptpatent
recht innfangreiche Kommutierungseinrichtungen. Die vorliegende Erfindung sieht
nun Maßnahmen vor,. die auch bei größerer Phasenverschiebung zwischen Strom und
Spannung einen einwandfreien Betrieb gewährleisten und gleichzeitig die Größe der
Kommutierungseinrichtung auf ein erträgliches Maß beschränken. Erfindungsgemäß wird
die einem Wechselrichter zugeführte Gleichspannung in einem vorbestimmten Verhältnis
zur Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung auf der Wechselstromseite des
Wechselrichters geregelt.
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Das Verständnis des Erfindungsgedankens soll durch Erläuterung der
Energieverhältnisse beim Wechselrichterbetrieherleichtert werden. Betrachtet man
eine Verschiebung zwischen o und 9o °, so erkennt' inan, daß für gleichbleibende
Scheinleistung im Wechselstrornnetz die zugeführte Gleichspannung stetig abnehmen
muß nach einer Beziehung, die außer von den durch die veränderlichen Kommutierungszeiten
herrührenden Faktoren im wesentlichen von dem Kosinus des Verschiebungswinkels abhängt;
d. h. die über den Wechselrichter gelieferteWirkleistungwird bei gleichbleibender
Wechselspannung
durch die Höhe der Gleichspannurig bestimmt. Dabei ist es ohne Einfluß, ob die imWechselstromnetz
auftretendeBlindleistung von einem anderen dem Wechselstromnett angeschlossenen
Stroinerzeugeroder von der für die Lieferung der genannten Blind-Leistung bemessenen
Taktgebermaschine geliefert wird oder ob der gesamte Wirk- und Blindstrom über den
Wechselrichter kommutiert und aus dem Gleichstromnetz bezogen wird. Vorteilhaftkuppeltman
dieEinrichtung für die Steuerung der zugeführten Gleichspannurig mit der für die
phasenveränderliche Kommutierung des Stromes verwendeten Leinrichturig. Wenn beispielsweise
(vgl. Abb. i ) der Gleichstrom 3 über einen gittergesteuerten Gleichrichter 2 aus
einem Wechselstromnetz i entnommen wird; kann man sehr einfach die Gitterspannung
für den Gleichrichter um denselben Winkel wie die Gitterspannung für den Wechselrichter
5 gegenüber der zugehörigen Anodenspannungverschieben und enthältdann innerhalb
gewisser Grenzen die gewünschte Abhängigkeit. Eine solche unmittelbare Beeinflussung
derGleichspannungwird sichdann leicht durchführen lassen, wenn die umzuformende
Energie aus Wechselstromnetzen entnommen wird und die Umformer für die' Erzeugung
der Gleichspannung unmittelbar am Verbrauchsorte stehen wie in Periodenumformer-
und Netzkupplungsstationen. Wird aber derGleichstrom aus größererE ntfernung, z.
B. über ein Überlandnetz, bezogen, so kann es zweckmäßiger sein, den Gleichstrom
durch eine vor den Umformer geschaltete Apparatur am Verbrauchsorte selbst umzuspannen
und die Höhe seiner Spannung der auf der Wechselstromseite herrschenden Phasenverschiebung
selbsttätig anzupassen.
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Im nachfolgenden wird der Fall betrachtet, daß gemäß Abb. t die im;
Wechselrichter umzuformende Energie aus einem Wechselstromiietz über einen Gleichrichter
entnommen wird. Wenn die Blindleistung nicht im belieferten Wechselstromnetz selbst
erzeugt wird, sowird sie üben den Wechselrichter dem Gleichstromnetz entnommen.
Der einfachste Fall ergibt sich dann, wenn die für die Kommutierung und für die
Glätturig der Gleichspannung verwendeteDrosselspule4 so groß bemessenwird, daß sie
die Blindenergie allein liefern kann; z. B. bleibt bei unendlich großer Drosselspule
derGleichstromkonstant und derGleichstromkreis von Spannungspuisationen frei, während
sichan derDrosselspuleSpannungspulsationen mit 2p-facher Frequenz des Wechselstromes
zeigen, darin ist p die Phasenzahl. Wenn umgekehrt die Drosselspüle nur sehr klein
ist, werden Gleichstrom und -Spannung Pulsationen aufweisen, wie weiter unten noch
ausführlich beschrieben werden soll. naher wird die resultierende Spannung im' Gleich-Stromkreis
einmal kleiner und einmal größer als die der Anodenspannung des Gleichrichters 2
entsprechende Gleichspannung. Ist die resultierende Spannung kleiner als die der
Anodenspannung entsprechende Gleichspannung, so arbeitet die Einrichtung ä wie unter
normalen Umständen als Gleichrichter. Im anderen Falle ist leicht einzusehen, daß
mit dem Überschuß an Gleichspannung bei geeigneter Steuerung derAnodengitter einEnergietransport
in das speisende Wechselstromnetz möglich ist, daß also die Einrichtung 2 als Wechselrichter
arbeitet. Mittel, die Steuerung des Gleichrichters 2 in jedembeliebigen Augenblick
der Anodenspannung so zu beeinflussen; daß die Stromkommutierung in dem für den
Wechselrichter benötigten Sinn erfolgt, sind bereits vorgeschlagen worden. Die Steuerung
von der Polarität der Spannungsdifferenz zwischen der imGleichstromnetzherrschenden
und der der Anodenspannung entsprechenden Gleichspannung abhängig zu machen, bietet
keine besonderen Schwierigkeiten. Mit einersolchen Einrichtung werden also die im
gespeisten Wechselstromnetz auftretenden Blindleistungspulsationen über den Gleichstromkreis
auf das speisende Wechselstromnetz übertragen.
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Nach der Betrachtung dieser allgemeinen Gesichtspunkte soll nunmehr
die Anwendung des Erfindungsgedankens und die Arbeitsweise der Umformungseinrichtungen
im einzelnen beschrieben werden. Wie bereits weiter oder kurz erläutert wurde, stellt
Abb, r die allgemeinste Anordnung einer Wechselstrom-Wechselstrom-Umformung über
einen Gleichstromzwischenkreis dar. Dabei soll das Netz i das speisende Wechselstromnetz,
das Netz6 das gespeiste Wechselstromnetz mit der Taktgebermaschine 7 sein. Die Umformungseinrichtung
besteht aus einem gittergesteuerten Gleichrichter :2 und einem mit diesem über die
Gleichstromleitungen J und die Drossel 4 verbundenen Wechselrichter 5. Die Spannung
des Gleichrichters 2 möge entsprechend der Wirk-Leistungsübertragung geregelt werden.
Abb. 2 dient zur Veranschaulichung der Verhältnisse bei der Blindleistungslieferung
durch den Wechselrichter. Es ist zunächst eine unendlich große Drosselspule im Gleichstromkreis
und sinusförmige Wechselspannung auf der Wechselstromseite vorausgesetzt. Abb.2a
gibt die Verhältnisse l)ei Ohmscher Belastung, Abb. 2b bei 45 ° und Abb. 2c bei
9o ° Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung auf der Wechselstrornseitewieder.
-in allen drei Fällen ist etv' die vorn Taktgeber gelieferte Gegen -spannurig, e"
die Grundwelle der vom Wechselrichter erzeugten Wechselspannung. i" ist der vom
Wechselrichter gelieferte Wechselstrom,
der infolge der großen Drosselspule
im Gleichstromkreis als konstanter Gleichstrom auftritt und auf der Wechselstromseite
rechteckige Form hat. Die sich als Produkt von c..
und i, ergebende Leistung
@de.s Wechselrichters ist in der Kurve NW dargestellt. eg ist die vom Gleichrichter
2 erzeugte Gleichspannung, der die auf die Gleichstromseite bezogene Gegenspannung
e",' des Wechselstromnetzes entgegenwirkt. Die Differenz dieser beiden Spannungen
ei wird von der Drosselspule aufgenommen. Aus der Abb.2 geht hervor, daß mit wachsender
Phasenverschiebung die von der Drosselspule aufzunehmenden, als schraffierte Flächen
gekennzeichneten Energiemengen bis go° Verschiebung zunehmen. Für reine Blindstromlieferung
erscheint bei gleichbleibendem Strom an der Drosselspule die volle Wechselspannung,
d. h. die Drosselspule liefert die ganze vom Wechselstromnetz angeforderte Blindenergie.
In diesem Falle müßte nur dem konstanten Strome im Gleichstromkreis über den Gleichrichter
-2 der Abb. i der Weg geschlossen gehalten werden, wobei eine kleine Anodenspannung
zur Deckung der Verluste notwendig ist.
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Bei einer Drosselspule endlicher Größe werden die sich als Differenz
zwischen Gleich- und Wechselspannung ergebenden Pulsationen der Spannung nicht mehr
von der Drosselspule ganz aufgenommen werden können, sondern ein Teil derselben
wird sich auf das Gleichstromnetz und damit auf den Gleichrichter übertragen, wobei
auch der Strom nicht mehr vollkommen konstant gehalten werden kann. Die Vorgänge
im Gleichrichter spielen sich dabei unter Berücksichtigung der der Erfindung zugrunde
liegenden Gedanken folgendermaßen ab: Der Gleichrichter werde mit so großer Anodenzahl
angenommen, daß seine Gleichspannung praktisch konstant ist. Die vorn Wechselrichter
herkommenden Sp.annungspulsationen finit doppelter Frequenz des gespeisten Wechselstromnetzes
überlagern sich der Gleichspannung; so daß am Gleichrichtertransformator sekundärseitig
Spannungen auftreten, die teils oberhalb, teils unterhalb der der Primärspannung
entsprechenden Gleichspannung liegen. Solange die Summe von Gleichspannung und pulsierender
Spannung keine negativen Werte annimmt, also die Gleichspannung größer ist als die
größte negative Spitze der pulsierenden Spannung, wird sich die Leistungsaufnahme
des Gleichrichters aus dein Drehstromnetz nach der Höhe der resultierenden Gegenspannung
richten, sich also aus einer konstanten, der Höhe der Gleichspannung entsprechenden
und einer pulsierenden, der Höhe der pulsierenden Spannung entsprechenden Leistung
zusammensetzen.Eine besondere Steuerung des Gleichrichters außer der Einrichtung
für die Spannungsregelung ist in diesem Falle nicht notwendig.
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Kehrt sich jedoch die resultierende Spannung im Gleichstromkreis um,
so muß man durch eine geeignete Steuerung des Gleichrichters dafür sorgen, daß er
eine der Größe der negativen Gleichspannung entsprechende Leistung an das primäre
Wechselstromnetz zurückgeben kann. Die hierfür geltenden Bedingungen sind von den
Verhältnissen beire Wechselrichter her bekannt und sollen im folgendenfür den Fall
reiner Blindstromlieferunbeschrieben werden. Bei verlustlosem Betrieb erscheinen
dann am Gleichrichter abwechselnd positive und negative Spannungsstöße von gleicher
absoluter Größe, wie in Abb.2c für 9o ° Phasenverschiebung bereits wiedergegeben
ist. Die Steuerung des Gleichrichters ist gemäß den obigen Ausführungen für eine
Cbertragung von Gleichstromenergie unwirksam gemacht.
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Es sei der Sonderfall der in Abb.4 dargestellten einphasigen Umformung
behandelt, und zwar zunächst unter der Annahme, dali die Wechselspannungen der beiden
gekuppelten Wechselstromnetze frequenz-undphasengleich sind. Dann liegen am Gleichrichter
die in Abb. 3 gezeigten Spannungen, und zwar die Spa-inung a auf der Wechselstrom-
und Spannung b auf der Gleichstromseite. Während der Zeit t1 t2, in der sowohl die
primäre Wechselspannung mit Bezug auf die stromführende Anode wie auch die pulsierende
Gegenspannung im Gleichstromkreis positiv sind, soll beispielsweise die in der Sekundärwicklung
i i, 12 des Gleichrichtertransformators mit der Primärwicklung 8, 9 induzierte
Spannung gemäß Abb.4 von Punkt 12 nach ii gerichtet se>>i; hat der Verbindungspunkt
15 der Kathoden der Entladungsstrecken 13, 1.4 das Potent:ai Null, so wird dem Mittelpunkt
io der Transformatorsekundärwicklung von der Gegenspannung des Gleichstromkreises
eine negative Gegenspannung aufgedrückt. Man brauchtmir dafür zu sorgen, daß stets
die vom primären Wechselstromkreis induzierte Spannung (Abb. 3a) um die Spannungsabfälle
im Gleichstromkreis größer ist als die aufgedrückte Gegenspannung (Abb.3b), um über
die im normalen Gleichrichterbetrieb auch brennende Entladungsstrecke i3.,einen;Strom
zu erhalten. Die Einrichtung arbeitet wie ein Gleichrichter auf positive Gegenspannung.
In der Zeit t., t, bleibt die vom Primärnetz in der Sekundarwicklung induzierte
Spannung positiv, während die Gegenspannung im Gleichstromkreis ihre Richtung umkehrt.
Die der Primärspalinung entsprechende Komponente ist also von 12 nach il gerichtet
und io gegenüber 15 positiv. Wenn man mittels der Gittersteuerunh
den
Stromweg über die Entladungsstrecke 14. erzwingt, ist die Komponente der Gegenspannung
von iö nach i2 der Komponente der Primärspannung entgegengerichtet.Ein Str omfluß
ist dann möglich, wenn die Komponente # der Gegenspannung: um die Abfälle im Wechselstromkreis
größer ist als die Komponente der Primärspannung. Dann arbeitet die Einrichtung
als Wechselrichter und liefert Energie in das primäre Wechselstromnetz. In der Zeit
t3 t4 wiederholen sich die Vorgänge der Zeit t4 t2 analog, während t4 t;, analog
t., t3 ist; nur ist die Richtung der primären Spannung umgekehrt, so daß während
t3 t4 noch die Entladungsstrecke 14 und während der Zeit t4 t,, der Primärspannung
die Entladungsstrecke 13 brennt. Es müßten also die Ehtladungsstrecken des Gleichrichters
a der Abb. i unter den gemachten Annahmen in demselben Takt wie die des Wechselrichters
5 gesteuert werden. Es ist jedoch auch hier zu beachten, daß die Größen der dem
Primärnetz entnommenen Spannung und der Gegenspannung aus dem Gleichstromnetz sich
in jedem Augenblick nur um die Spannungsabfälle unterscheiden; bei den im Gleichstromkreis
vorhandenen Induktivitäten wird es für die verhältnismäßig hohe Frequenz der Pulsationen
genügen, die Mittelwerte der Spannungen entsprechend abzustufen. Die Lösung dieser
Aufgabe und zugleich die Innehaltung der anderen Bedingung, däß die Pulsationen
unabhängig von der gegenseitigen Phasenlage der Wechselstromnetze übertragen werden,
ist jedoch nur bei Verwendung eines Gleichrichters mit hoher Phasenzahl möglich.
Dann kann man zu beliebiger Zeit auf Anoden mit dem erforderlichen Potential arbeiten.
Die Kommutierung geschieht unter Verwendung einer im Hauptpatent beschriebenen Einrichtung
16, die den Stromübergang auch auf Anoden niedrigeren Potentials erlaubt. Wirkungsweise
und Aufbau einer solchen Einrichtung soll im folgenden beschrieben werden.
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Die Beschreibung bezieht sichbeispielsweise auf einen zwölfphasigen
Gleichrichter, dessen Anodenspannungen e" und Gleichspannung e, in Abb. 5a aufgezeichnet
sind. Die Darstellung gilt für reine Wirklastlieferung, also für Ohmsche Belastung
des Wechselrichters. Ändert sich im gespeisten Wechselstromnetz der Leistungsfaktor,
so sinkt bei gleichbleibender Scheinleistung die übertragene Wirkleistung. Ist die
Drosselspule im Gleichstromkreis praktisch unendlich groß, so' daß keine
wesentlichen Spannungspulsationen im Gleichstromkreis auftreten, so müß mit wachsender
Phasenverschiebung die Gleichspannung heruntergeregelt werden, also die Gitterspannung
der Anodenspannung um den in Abb. 6a seheinatisch wiedergegebenen Winkel x nacheilen.
Ist die Drosselspule wesentlich kleiner, so machen sich Spannungspulsationen im
Gleichstromkreis bemerkbar, die beispielsweise bei 9o ° Phasenverschiebung die in
Abb. 5b dargestellten gleich großen- positiven und negativen Werte haben. Frequenz
und Phasenlage dieser Pulsationen sind in ganz beliebiger l@eziehüng zu Frequenz
und Phase der ebenfalls in Abb. 5b wiedergegebenenAnodenspa#Inungen gesetzt. Die
Steuerung des Gleichrichters soll nun so vorgenommen werden, daß die Mittelwerte
der vom Gleichrichter gelieferten Spannungen, über eine Halbperiode der Pülsationen
gemessen, gleich den Mittelwerten der pulsierenden Spannung sind. Die hierfür notwendigen
Beziehungen für die Steuerung sind aus Abb. 5b zu entnehmen. Während der Zeit tlo
t, muß die Gitterspannung jeder Anode der Anodenspannung um einen Winkel a nacheilen,
der nahe an i8o,° liegt, immer vorausgesetzt, daß die Zündung der betreffenden Anode
beim Nulldurchgang der Gitterspannung zu positiven Werten einsetzt. Beim Arbeiten
als Wechselrichter in der Zeit tli t12 muß die Verschiebung zwischen Gitter- und
Anodenspannung gleich einem Winkel ß sein, der größer als i8o ° ist, und zwar ist,
wenn man vom Einfiuß der Spannungsabfälle absieht, beim Leistungsfaktor Null /1-180°
= 186-x; f3= 366°--x. lm Gleichrichter wird stets von Anoden niedrigeren Potentials
auf Anoden höheren Potentials kommutiert außer zur Zeit t". Eine künstliche, d.
h. erzwungene Kommutierung ist immer nur dann notwendig, wenn die pulsierende Spannung
einen negativen Wert annimmt. Wird der Leistungsfaktor größer a1-, Null, so überlagert
sich der Pulsation in Abb. 5b ein der Wirkleistung entsprechendes positives Gleichstromglied;
die positive Welle der Pulsation wird größer. in der Amplitude und der Zeit, die
negative Welle kleiner. Deinentsprechend muß auch die Verschiebung zwischen Gitter-
und Anodenspannung geändert werden; a und ß müssen kleinere Werte annehmen, wie
in Abb. 61) gezeigt ist, damit die Mittelwerte der Anoden- und Gegenspannung wieder
gleichbleiben. Bei einem bestimmten Leistungsfaktor entsprechend einem Winkel y
werden die Pulsationen keine negativen Werte mehr annehmen.; von dort ab wird also
die normale, in Abb.6a gezeigte Beziehung für die Regelung des Gleichrichters gelten.
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In der Abb.7 ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt,
das für die erläuterte Steuerung notwendigen Einrichtungen enthält. Der Gleichrichter
2i und- der Wechselrichter 1 22 arbeiten mit ihren Gefäßen 2g bzw.31 über den Gleichstromkreis
33 mit der -Drossel 3o
zusammen. Zur Vereinfachung wird die
Steuerspannung, die für den Gleichrichter dem primären, für den Wechselrichter dem
gespeisten Wechselstromnetz entnommen wird, einphasig im erforderlichen Sinne beeinflußt
und dann in eine der Phasenzahl des entsprechenden Stromrichters gleiche Anzahl
von symmetrischen Phasen zerlegt. Die Beeinflussung für den Wechselrichter erfolgt
in der Anordnung :.,7, die aus einer Brücke bestellen kann, und die Aufspaltung
in die erforderlichen drei Phasen mit derAnordnung28. Außer anderen Größen, beispielsweise
Höhe von Strom und Spannung im gespeisten Wechselstromnetz, wirkt auf die Anordnung
27 eine ini Hauptpatent beschriebene Einrichtung 32 bzw. 23 ein, die die Gittersteuerung
des Wechselrichters so beeinflußt, daß die Pllasenverschiebung im gespeisten Wechselstromnetz
den dort herrschenden Verhältnissen selbsttätig angepaßt wird. Dieselbe Einrichtung
winkt auch über eine Anordnung 25 auf die Gitterspannung des Gleichrichters, daß
die in Abb. 6b gezeigten Verschiebungen a und /3 zwischen Anoden- und Gitterspannung
entstehen. (7b dabei der Winkel a oder ß erzeugt wird, entscheidet eine Einrichtung
24 in Abhängigkeit von denn Potential des Gleichstromkreises 33). Die Gitterspannung
mit der richtigen Phasenlage wird über eine Einrichtung 26 in die dem Gleichrichter
entsprechende Phasenzahl zerlegt und den Gittern zugeführt. Als solche Einrichtung
kann auch, wie neuerdings vorgeschlagen worden ist, eine Anordnung mit gittergesteuerten
Hilfsentladungsgefäßen gewählt werden.
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Ein Beispiel einer Aufbaumöglichkeit der Einrichtungen 24., 25 und
26 veranschaulicht genauer Abb.8. Wie in Abb.7 wird die Steuerenergie dem priinärenDrehstromnetz
4z einipliasig entnommen und über einen Transformator 42 den Entladungsgefäßen,
vorzugsweise Elektronenröhren .I3 und 4 bzw. 43' und .I4' zugeführt. Die Röhren
4.3 und d-. bzw. 43' und: 44' mit ihren Steuerkreisen Bollen die Aufgabe der Einrichtung
24 der Abb. 7 erfüllen, je nach dem Potential des Gleichstromkreises dem Gleichrichter
die Steuerspannung mit einer Verschiebung um den Winkel a oder /3 zuzuführen. Zu
dem Zwecke wird der Gitterkreis der Röhren 43 und 4.4. über einen besonderen Transformator
46 mit denn primären Netz gekuppelt, der nur Spannung führt, wenn die Spannung im
Gleichstroml;.reis positiv ist. Die Röhren :13' und 4.t' werden mit der am Transformator
46' auftretenden Spannung nur leitend gemacht, wenn die Spannung im Gleichstromkreis
negativ ist. Dann erhält über die gittergesteuerten Röhren hei positivem Potential
des Gleichstronlkreises die Einrichtung 5o Spannung, mit de, je nach den Verhältnissen
im gespeisten Wechselstromkreis der Winkel a eingestellt wird, hei negativem Potential
des Gleichstromkreises die Einrichtung 5o', die zur Bestimmung des Winkels ß dient.
Die Steuerung der Spannung an den Transformatoren .I6 und 4.6' geschieht beispielsweise
in folgender Weise: Herrscht im Gleichstromkreis die Spannung Null, sowird beiden
Transformatoren Wechselspannung zugeführt. Ist die Spannung nur wenig von Null verschieden,
so fließt über den Transformator, der: seine Spannung verlieren soll, ein von der
Spannung im Gleichstromkreis getriebener Gleichstrom, der den Transformator so stark
vormagnetisiert, daß seine Spannung zusammenbricht, wenn sein iMagnetisierungsstrom
an einer vorgeschalteten Drossel .49 bzw. :a.9' einen großen Spannungsabfall erfährt.
Um den Fluß des Gleichstroms auf die Primärwicklungen der Transformatoren 4.6 und
.4.6' zu beschränken, sind in die Wechselstromkreise Kondensatoren 48 und-I8' eingeschaltet.
Die Leitung des Gleichstromes über den einen oder anderen der Transformatoren in
Abhängigkeit vom Potential im Gleichstromkreis geschieht durch Ventile 47 und 47',
deren als konstant angenommene Spannungsabfälle durch davor geschaltete Spannungsquellen,
insbesondere Batterien, nahezu aufgehoben werden können, um die Ansprechempfindlichkeit
der Einrichtung zu erhöhen.
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Die Einstellung der Phasenwinkel a und f? geschieht in den
Einrichtungen 5o und 5ö abhängig von Phasenverschiebung, Strom und Spannung im gespeisten
Wechselstromnetz. Die. Größe der Winkel wird nach zusammengehörigen Werten gemeinsam
geregelt, wobei die Werte für eine bestimmte Drosselspulengr6ße im Gleichstromkreis
nur einmal eingestellt zu werden brauchen. Die um a oder ß verschobene Einphasenspannung
wird in Einrichtungen 51 und 52 in die erforderliche Phasenzahl zerlegt.